Kapitel 6 - Der Kuss und eine Träne
Konzentriert horchte die junge hübsche Elbin den lauten der Natur und zog den Duft von vielen verschiedenen Blumen scharf ein. Verträumt starrte sie in den hellblauen wolkenlosen Himmel und atmete erleichtert aus. Was hier doch für eine angenehme Ruhe herrschte?
"Nin! Schau mal! Nîn!"
Mit der Ruhe war es schnell aus und vorbei. Genervt verdrehte die Angesprochene ihre Augen und hockte sich neben das schwarzhaarige Mädchen, wessen wie versteinert in den stillen Teich starrte. "Was ist denn jetzt schon wieder los?"
Stumm zeigte Alicé in eine Richtung, aus der zwei junge braunhaarige Elben auf sie zu marschierten. Beide hatte ein unschuldiges Lächeln auf den Lippen und begrüßten die zwei Mädchen herzlich.
"Da ist ja unsere Schönheit, die mit unseren Vater in einem Bett schlief," spottete Elladan und legte seinen Arm tröstend um Nîn, die langsam die Farbe einer Tomate an nahm. Wieso mussten denn alle heute auf sie rum hacken? Hatte sie nicht schon genug Probleme mit Legolas? Einen Moment mal! Sie musste unbedingt noch ihren Plan ausführen. Aber wann?
Nîn war so mit ihren Überlegungen beschäftigt, dass sie gar nicht mit bekam, wie sich Elrohir und Alicé heimlich aus dem Staub machten.
"So jetzt sind wir endlich allein." Elladan zog Nîn näher zu sich heran und lächelte sanft. Diese sah erschrocken auf und ihr wurde klar in welcher Situation sie sich überhaupt befand. Hätte sie denn nicht Elladan mit Alicé verziehen können? Elrohir war gegenüber ihr nämlich viel höflicher. Um sich aus dieser peinlichen Lage zu befreien, drückte Nîn ihn etwas weg und sah verlegen auf.
"Elladan könntet ihr mir nicht den Palast zeigen? Ich verlaufe mich nämlich immer so schnell. Das dürftet ihr ja jetzt mehr als genug mit bekommen haben." Der Elb lachte auf und ließ Nîn darauf los.
"Ja, mein Vater hat dies wohl am besten gespürt bekommen." Darauf wurde Nîn noch etwas röter, als sie schon überhaupt war und seufzte. Würde über diese Sache denn nie Gras wachsen?
"Aber da ich ja ein Gentleman bin, frühe ich die Lady natürlich ein bisschen herum." Nîn strahlte überglücklich und zog Elladan gleich darauf sanft am Arm.
"Na dann los. Wir haben ja nicht ewig Zeit." Vergnügt machten sich die beiden Elben auf den Weg durch den Palast.
~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Gelangweilt spazierten Legolas und Gimli ein bisschen umher. Unterwegs stoppte der Zwerg ein paar mal und bestaunte die vielen schönen Gegenstände Elrond´s. Der Prinz aus Düsterwald hätte dies mit Sicherheit auch brennend interessiert, schwirrte in seinem Kopf doch nicht immer die kleine freche Elbin herum. Sie war schön und außergewöhnlich. Ja, bestimmt noch mehr! Aber wieso beschäftigte sich er damit überhaupt? Er könnte jede andere Frau haben, wieso dann gerade sie?
"Legolas? Du wirkst so abwesend. Ist mit dir alles in Ordnung?" Gimli´s besorgte Stimme ließ ihn wieder zu sich kommen und er nickte leicht.
"Was soll denn mit mir sein? Ich beschäftige mich nur gerade mit den beiden Mädchen. Wieso sind sie hier und wie sind sie zu uns gekommen?" Den Zwerg entlockte dies nur ein fettes Grinsen und er lachte darauf schallend los.
"Mir kommt es eher so vor, als hättest du dich in einen der beiden verliebt," gluckste er und fuhr fort: "Es ist die Elbin, richtig?" Geschockt und gleichzeitig ertappt schaute der Elb schnell in eine andere Richtung. Verdammt, er hatte doch sonst seine Gefühle unter Kontrolle. Wieso musste Gimli ihn den jetzt gerade aus dem Konzept bringen.
"Legolas? Das war doch nur ein Scherz." Der Zwerg versuchte in Legolas´ Augen zu deuten, was gerade mit ihm los war. Dann verstand er rasch. Sein Freund hatte sich tatsächlich verliebt und das in ein halbes Kind! "Na ja, hätte ich mir ja auch eigentlich denken können."
Der Elb unterbrach ihn rasch und deutete stumm in eine Richtung. "Und das du mir ja deine Klappe hältst. Es ist nicht so wie du denkst." Gimli nickte wissend und fixierte Nîn an, die so eben gerade um die Ecke gebogen war. Elladan begleitete sie und erklärte mal hier und da etwas.
"Gimli! Legolas! Was macht ihr denn hier?" Elladan blieb gutgelaunt vor dem beiden stehen, worauf Nîn nur weiter wollte. Keinesfalls hatte sie Lust sich wieder in irgend einer Weise lächerlich zu machen.
"Na ja, Legolas und ich spazieren ein bisschen umher. Das mit dem Fest dauernd ja noch ein bisschen. Außerdem reden wir gerade über ein sehr heikles Thema. Willst du und Miss Nîn nicht auch dran teilnehmen?" Vorsichtig lugte der Zwerg zu Legolas hinauf und bemerkte, wie verdächtig doch seine Augenlider zuckten. Gleich würde der gelassene Elb sicher vor Zorn platzen. Aber zu Gimli´s Enttäuschung kam es erst gar nicht dazu, denn der Prinz drehte sich wortlos um und ging davon.
"Was ist denn mit Legolas los?" Elladan schaute dem Elben fragend hinter her und widmete sich dann Nîn, die besorgt dreinschaute.
"Er hat sicher Kummer. Hoffentlich ist alles mit ihm im Ordnung. Ich werde ihn mal fragen, was los is." Bevor Elladan protestieren konnte, war die Elbin auch schon verschwunden.
~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Der blonde schöne Elb starrte nachdenklich in den blauen Himmel hinauf und seufzte. Was hatte ihn nur dazu bewegt so einfach zu verschwinden? War ihm das unangenehm und peinlich, wenn Nîn über seine Gefühle Bescheid wusste? Verzweifelt sank er auf die Knie und seine Hände gruben sich ins weiche Gras.
"Meine kleine schöne fremde Elbin, wie kannst du mich denn nur so durcheinander bringen?" , murmelte Legolas und gleich musste er auflächeln. Jetzt redete er schon mit sich selbst.
"Prinz Legolas!"
Der Elb blickte erschrocken auf und stand gleich darauf wieder aufrecht. Er sah vom weiten, wie Nîn etwas schüchtern und zögernd sich ihm näherte. Er lachte amüsant auf, als sie direkt vor ihm stand. Völlig verlegen und unschlüssig.
"Lady Nîn, was bereitet mir die Ehre eure Anwesenheit zu spüren...."
Die Elbin wurde sofort wieder rot, aber gleich darauf starrte sie ihn wütend an. Er machte sich also schon wieder über sie lustig! Aber sie würde ihre Rache schon noch bekommen.
"Ich hatte mir Sorgen um euch gemacht, aber da ihr euch nur über mich lustig macht, gehe ich auch gleich wieder."
Gerade als sich Nîn umdrehen wollte, schlang Legolas seine Arme um ihre Taille und presste ihren Rücken fest gegen seine Brust. War sie heute denn nicht schon einmal in diese Lage geraten? Vorsichtig lehnte sie ihren Kopf gegen seine Schulter und schloss ihre Augen. Wie gut dieser Elb doch roch, als ob sie auf einer Wiese voller duftender Blumen lag. Jetzt spürte sie seinen warmen Atem im Nacken und Nîn lief ein wolligwarmer Schauer über den Rücken. Langsam fuhren ihre Hände seine Arme rauf und runter. Darauf tupfte Legolas ihr viele heiße Küsse in den Nacken und die Elbin seufzte genüsslich auf.
"Halt Legolas," hauchte sie, aber trotzdem entfernte sie sich keinen Millimeter von ihm. Sondern drehte sich jetzt zu ihm und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sie versank in Legolas tiefblauen Augen, auch ihm erging es nicht besser. Denn ihre grünen Augen zogen den Elben magisch an. Er sah auf ihre weichen erdbeerfarbenen Lippen und wünschte sich nichts sehnlichster, als diese mal zu kosten.
~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Gelangweilt spazierte Elladan durch den ganzen Palast. Was sollte er mit der Zeit zum Fest bloß noch anfangen? Alicé war mit Elrohir unterwegs und komischerweise konnte er diese überhaupt nicht mehr ausfindig machen. Übrig blieb nur noch Nîn! Aber diese war ja vorhin eiligst hinter Legolas hergerannt. Er stoppte geschockt, als der braunhaarige Elb den Palastgarten erreichte und Nîn in Legolas Armen erblickte.
"Was hat das zu bedeuten? Die beiden sind doch wohl nicht ineinander verliebt?", fragte er sich selbst und begann nun zu rennen. Lachend und winkend lief er den beiden entgegen. Als die beiden Elben Elladan erblickten, lösten sie sich ruckartig voneinander.
"Elladan," stotterte Legolas und drehte sein rotes Gesicht zur Seite. Auch Nîn sah verlegen zu Boden und überlegte sich, wie sie nun aus diesem Schlamassel nur heraus käme.
"Ähm, ich gehe dann mal. Ich möchte mich noch für das Fest vorbereiten."
Beide Elben wollten zum Protest anheben, aber Nîn lächelte nur kurz und rannte blindlings zurück in ihr Gemach. Zurück blieben zwei völlig verwirrte Elben.
~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Die Elbin erwachte durch sanfte und mysteriöse Worte. Nachdem Nîn die beiden Elben verlassen hatte, musste sie in ihrem Gemach eingeschlafen sein. Wie viele Stunden wohl vergangen seihen?
"Hey du Schlafmütze, steh auf. Es ist Zeit oder willst du zu spät zum Fest kommen?"
Mit einem Mal war Nîn völlig wach und schaute trotzdem noch etwas verschlafen in Elldan´s schönes Gesicht. Er grinste amüsant auf und bot ihr seine Hand an. Zögernd ließ sie sich aus dem Bett hoch helfen und stand etwas wacklig auf den Beinen. Elladan bemerkte dies und musste die schwächelne Elbin in seinen Armen auf fangen.
"Nîn, was ist mit dir los?"
Die Elbin begann zu Schluchzen und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. Verwirrt und völlig überrumpelt strich er sanft über ihr Haar und flüsterte in einer anderen Sprache ein paar beruhigende Worte zu. Aber dies machte sie nur noch trauriger und die Tränen purzelten nur so aus ihren Augen.
"Es passt schon sehr gut zu deinem Namen, aber bitte weine nicht mehr. Mit einem Lächeln siehst du viel hübscher aus."
Verwundert blickte Nîn den Elben in seine blauen Augen und schaute ihn fragend an.
"Was meinst du damit?"
Ihre Stimme war rau und leise. Aber Elladan verstand sie natürlich und antwortete lachend:
"Mhm, eine Elbin die kein Sindarin spricht. Schon sehr merkwürdig. Aber dann kannst du natürlich auch nicht wissen, dass Nin "Träne" bedeutet."
Jetzt schaute Nîn nur noch fragender drein. "Aber wieso hat man mich so genannt? Wenn das ein elbischer Name ist, warum hat man ihn mir in meiner Welt gegeben?"
Plötzlich brach die Elbin in erneute Tränen aus. Denn in ihrem Traum war sie wieder Zuhause, bei ihrer Mutter, Freunden und Verwandten. Aber jetzt war sie hier, in einer völlig fremden Welt und es gab kein Zeichen, dass sie jemals wieder zurück kehren könnte.
"Hey, Hey jetzt ist aber gut...."
Elladan schob seine Hand unter ihr Kinn und ihre salzigen Tränen rannen über ihre Lippen. Eine ungeheure Lust befiel dem Elben und er kostete ihre Lippen mit den Seinigen. Sofort entspannte sich die Elbin ein wenig und sie ließ einfach alles geschehen. Seine Lippen fühlten sich so sanft und weich an, außerdem beruhigte es sie innerlich ein wenig und sie ließ sich ganz in seinen Armen fallen.
Konzentriert horchte die junge hübsche Elbin den lauten der Natur und zog den Duft von vielen verschiedenen Blumen scharf ein. Verträumt starrte sie in den hellblauen wolkenlosen Himmel und atmete erleichtert aus. Was hier doch für eine angenehme Ruhe herrschte?
"Nin! Schau mal! Nîn!"
Mit der Ruhe war es schnell aus und vorbei. Genervt verdrehte die Angesprochene ihre Augen und hockte sich neben das schwarzhaarige Mädchen, wessen wie versteinert in den stillen Teich starrte. "Was ist denn jetzt schon wieder los?"
Stumm zeigte Alicé in eine Richtung, aus der zwei junge braunhaarige Elben auf sie zu marschierten. Beide hatte ein unschuldiges Lächeln auf den Lippen und begrüßten die zwei Mädchen herzlich.
"Da ist ja unsere Schönheit, die mit unseren Vater in einem Bett schlief," spottete Elladan und legte seinen Arm tröstend um Nîn, die langsam die Farbe einer Tomate an nahm. Wieso mussten denn alle heute auf sie rum hacken? Hatte sie nicht schon genug Probleme mit Legolas? Einen Moment mal! Sie musste unbedingt noch ihren Plan ausführen. Aber wann?
Nîn war so mit ihren Überlegungen beschäftigt, dass sie gar nicht mit bekam, wie sich Elrohir und Alicé heimlich aus dem Staub machten.
"So jetzt sind wir endlich allein." Elladan zog Nîn näher zu sich heran und lächelte sanft. Diese sah erschrocken auf und ihr wurde klar in welcher Situation sie sich überhaupt befand. Hätte sie denn nicht Elladan mit Alicé verziehen können? Elrohir war gegenüber ihr nämlich viel höflicher. Um sich aus dieser peinlichen Lage zu befreien, drückte Nîn ihn etwas weg und sah verlegen auf.
"Elladan könntet ihr mir nicht den Palast zeigen? Ich verlaufe mich nämlich immer so schnell. Das dürftet ihr ja jetzt mehr als genug mit bekommen haben." Der Elb lachte auf und ließ Nîn darauf los.
"Ja, mein Vater hat dies wohl am besten gespürt bekommen." Darauf wurde Nîn noch etwas röter, als sie schon überhaupt war und seufzte. Würde über diese Sache denn nie Gras wachsen?
"Aber da ich ja ein Gentleman bin, frühe ich die Lady natürlich ein bisschen herum." Nîn strahlte überglücklich und zog Elladan gleich darauf sanft am Arm.
"Na dann los. Wir haben ja nicht ewig Zeit." Vergnügt machten sich die beiden Elben auf den Weg durch den Palast.
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Gelangweilt spazierten Legolas und Gimli ein bisschen umher. Unterwegs stoppte der Zwerg ein paar mal und bestaunte die vielen schönen Gegenstände Elrond´s. Der Prinz aus Düsterwald hätte dies mit Sicherheit auch brennend interessiert, schwirrte in seinem Kopf doch nicht immer die kleine freche Elbin herum. Sie war schön und außergewöhnlich. Ja, bestimmt noch mehr! Aber wieso beschäftigte sich er damit überhaupt? Er könnte jede andere Frau haben, wieso dann gerade sie?
"Legolas? Du wirkst so abwesend. Ist mit dir alles in Ordnung?" Gimli´s besorgte Stimme ließ ihn wieder zu sich kommen und er nickte leicht.
"Was soll denn mit mir sein? Ich beschäftige mich nur gerade mit den beiden Mädchen. Wieso sind sie hier und wie sind sie zu uns gekommen?" Den Zwerg entlockte dies nur ein fettes Grinsen und er lachte darauf schallend los.
"Mir kommt es eher so vor, als hättest du dich in einen der beiden verliebt," gluckste er und fuhr fort: "Es ist die Elbin, richtig?" Geschockt und gleichzeitig ertappt schaute der Elb schnell in eine andere Richtung. Verdammt, er hatte doch sonst seine Gefühle unter Kontrolle. Wieso musste Gimli ihn den jetzt gerade aus dem Konzept bringen.
"Legolas? Das war doch nur ein Scherz." Der Zwerg versuchte in Legolas´ Augen zu deuten, was gerade mit ihm los war. Dann verstand er rasch. Sein Freund hatte sich tatsächlich verliebt und das in ein halbes Kind! "Na ja, hätte ich mir ja auch eigentlich denken können."
Der Elb unterbrach ihn rasch und deutete stumm in eine Richtung. "Und das du mir ja deine Klappe hältst. Es ist nicht so wie du denkst." Gimli nickte wissend und fixierte Nîn an, die so eben gerade um die Ecke gebogen war. Elladan begleitete sie und erklärte mal hier und da etwas.
"Gimli! Legolas! Was macht ihr denn hier?" Elladan blieb gutgelaunt vor dem beiden stehen, worauf Nîn nur weiter wollte. Keinesfalls hatte sie Lust sich wieder in irgend einer Weise lächerlich zu machen.
"Na ja, Legolas und ich spazieren ein bisschen umher. Das mit dem Fest dauernd ja noch ein bisschen. Außerdem reden wir gerade über ein sehr heikles Thema. Willst du und Miss Nîn nicht auch dran teilnehmen?" Vorsichtig lugte der Zwerg zu Legolas hinauf und bemerkte, wie verdächtig doch seine Augenlider zuckten. Gleich würde der gelassene Elb sicher vor Zorn platzen. Aber zu Gimli´s Enttäuschung kam es erst gar nicht dazu, denn der Prinz drehte sich wortlos um und ging davon.
"Was ist denn mit Legolas los?" Elladan schaute dem Elben fragend hinter her und widmete sich dann Nîn, die besorgt dreinschaute.
"Er hat sicher Kummer. Hoffentlich ist alles mit ihm im Ordnung. Ich werde ihn mal fragen, was los is." Bevor Elladan protestieren konnte, war die Elbin auch schon verschwunden.
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Der blonde schöne Elb starrte nachdenklich in den blauen Himmel hinauf und seufzte. Was hatte ihn nur dazu bewegt so einfach zu verschwinden? War ihm das unangenehm und peinlich, wenn Nîn über seine Gefühle Bescheid wusste? Verzweifelt sank er auf die Knie und seine Hände gruben sich ins weiche Gras.
"Meine kleine schöne fremde Elbin, wie kannst du mich denn nur so durcheinander bringen?" , murmelte Legolas und gleich musste er auflächeln. Jetzt redete er schon mit sich selbst.
"Prinz Legolas!"
Der Elb blickte erschrocken auf und stand gleich darauf wieder aufrecht. Er sah vom weiten, wie Nîn etwas schüchtern und zögernd sich ihm näherte. Er lachte amüsant auf, als sie direkt vor ihm stand. Völlig verlegen und unschlüssig.
"Lady Nîn, was bereitet mir die Ehre eure Anwesenheit zu spüren...."
Die Elbin wurde sofort wieder rot, aber gleich darauf starrte sie ihn wütend an. Er machte sich also schon wieder über sie lustig! Aber sie würde ihre Rache schon noch bekommen.
"Ich hatte mir Sorgen um euch gemacht, aber da ihr euch nur über mich lustig macht, gehe ich auch gleich wieder."
Gerade als sich Nîn umdrehen wollte, schlang Legolas seine Arme um ihre Taille und presste ihren Rücken fest gegen seine Brust. War sie heute denn nicht schon einmal in diese Lage geraten? Vorsichtig lehnte sie ihren Kopf gegen seine Schulter und schloss ihre Augen. Wie gut dieser Elb doch roch, als ob sie auf einer Wiese voller duftender Blumen lag. Jetzt spürte sie seinen warmen Atem im Nacken und Nîn lief ein wolligwarmer Schauer über den Rücken. Langsam fuhren ihre Hände seine Arme rauf und runter. Darauf tupfte Legolas ihr viele heiße Küsse in den Nacken und die Elbin seufzte genüsslich auf.
"Halt Legolas," hauchte sie, aber trotzdem entfernte sie sich keinen Millimeter von ihm. Sondern drehte sich jetzt zu ihm und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sie versank in Legolas tiefblauen Augen, auch ihm erging es nicht besser. Denn ihre grünen Augen zogen den Elben magisch an. Er sah auf ihre weichen erdbeerfarbenen Lippen und wünschte sich nichts sehnlichster, als diese mal zu kosten.
~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Gelangweilt spazierte Elladan durch den ganzen Palast. Was sollte er mit der Zeit zum Fest bloß noch anfangen? Alicé war mit Elrohir unterwegs und komischerweise konnte er diese überhaupt nicht mehr ausfindig machen. Übrig blieb nur noch Nîn! Aber diese war ja vorhin eiligst hinter Legolas hergerannt. Er stoppte geschockt, als der braunhaarige Elb den Palastgarten erreichte und Nîn in Legolas Armen erblickte.
"Was hat das zu bedeuten? Die beiden sind doch wohl nicht ineinander verliebt?", fragte er sich selbst und begann nun zu rennen. Lachend und winkend lief er den beiden entgegen. Als die beiden Elben Elladan erblickten, lösten sie sich ruckartig voneinander.
"Elladan," stotterte Legolas und drehte sein rotes Gesicht zur Seite. Auch Nîn sah verlegen zu Boden und überlegte sich, wie sie nun aus diesem Schlamassel nur heraus käme.
"Ähm, ich gehe dann mal. Ich möchte mich noch für das Fest vorbereiten."
Beide Elben wollten zum Protest anheben, aber Nîn lächelte nur kurz und rannte blindlings zurück in ihr Gemach. Zurück blieben zwei völlig verwirrte Elben.
~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Die Elbin erwachte durch sanfte und mysteriöse Worte. Nachdem Nîn die beiden Elben verlassen hatte, musste sie in ihrem Gemach eingeschlafen sein. Wie viele Stunden wohl vergangen seihen?
"Hey du Schlafmütze, steh auf. Es ist Zeit oder willst du zu spät zum Fest kommen?"
Mit einem Mal war Nîn völlig wach und schaute trotzdem noch etwas verschlafen in Elldan´s schönes Gesicht. Er grinste amüsant auf und bot ihr seine Hand an. Zögernd ließ sie sich aus dem Bett hoch helfen und stand etwas wacklig auf den Beinen. Elladan bemerkte dies und musste die schwächelne Elbin in seinen Armen auf fangen.
"Nîn, was ist mit dir los?"
Die Elbin begann zu Schluchzen und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. Verwirrt und völlig überrumpelt strich er sanft über ihr Haar und flüsterte in einer anderen Sprache ein paar beruhigende Worte zu. Aber dies machte sie nur noch trauriger und die Tränen purzelten nur so aus ihren Augen.
"Es passt schon sehr gut zu deinem Namen, aber bitte weine nicht mehr. Mit einem Lächeln siehst du viel hübscher aus."
Verwundert blickte Nîn den Elben in seine blauen Augen und schaute ihn fragend an.
"Was meinst du damit?"
Ihre Stimme war rau und leise. Aber Elladan verstand sie natürlich und antwortete lachend:
"Mhm, eine Elbin die kein Sindarin spricht. Schon sehr merkwürdig. Aber dann kannst du natürlich auch nicht wissen, dass Nin "Träne" bedeutet."
Jetzt schaute Nîn nur noch fragender drein. "Aber wieso hat man mich so genannt? Wenn das ein elbischer Name ist, warum hat man ihn mir in meiner Welt gegeben?"
Plötzlich brach die Elbin in erneute Tränen aus. Denn in ihrem Traum war sie wieder Zuhause, bei ihrer Mutter, Freunden und Verwandten. Aber jetzt war sie hier, in einer völlig fremden Welt und es gab kein Zeichen, dass sie jemals wieder zurück kehren könnte.
"Hey, Hey jetzt ist aber gut...."
Elladan schob seine Hand unter ihr Kinn und ihre salzigen Tränen rannen über ihre Lippen. Eine ungeheure Lust befiel dem Elben und er kostete ihre Lippen mit den Seinigen. Sofort entspannte sich die Elbin ein wenig und sie ließ einfach alles geschehen. Seine Lippen fühlten sich so sanft und weich an, außerdem beruhigte es sie innerlich ein wenig und sie ließ sich ganz in seinen Armen fallen.
