Teil 2 - Ein Opfer zu bringen...

Momiji stellte die Milch in den Kühlschrank, richtete sich auf und rieb sich den Rücken. So, das war geschafft. Die Sonderangebote waren auch zu verlockend gewesen. Nun gut, es würde halt eben die nächsten drei Tage immer Curryreis geben, aber damit kamen sie sicher klar. Sie schloss den Kühlschrank und wollte in ihr Zimmer, um sich das Buch zu holen, da begann auf einmal das Mitana auf ihrer Brustmitte zu glühen. Es war wie ein Ruf, und er zog sie in Richtung Norden. Auf einmal war der Gedanke an den Traum wieder da und sie ging erneut ans Telefon. Zehnmal, zwanzig mal, dreißig mal ließ sie es läuten, aber niemand hob ab. Sie zog das kleine, rote Notizbuch aus der Tasche und rief eine Nachbarin an, deren Nummer sie vorsichtshalber auch eingetragen hatte.

"Guten Tag, Frau Tsubashi, ich bin's, Momiji. Wissen Sie zufällig, ob meine Großmutter und meine Mutter ausgegangen sind? Ich versuche schon die ganze Zeit, sie zu erreichen."

"Ah, die kleine Momiji. Wie geht es dir in der Großstadt? Nein, also ich habe deine Mutter heute morgen noch getroffen, als sie vom Einkaufen zurückkam. Sie hat nichts dergleichen gesagt. Soll ich mal vorbeischauen? Einen Schlüssel für Notfälle habe ich ja."

"Das wäre riesig nett. Mir geht es hier wirklich gut, danke der Nachfrage. Ich warte hier auf Ihren Anruf, Frau Tsubashi. Vielen, vielen Dank!"

"Das mache ich doch gern. Also bis später."

Momiji legte auf und setzte sich neben dem Telefon auf den Boden. Irgendwie hatte sie ein schlechtes Gefühl. Wenn ihre Großmutter eine Reise oder so etwas geplant hätte, dann hätte sie gestern am Telefon darüber gesprochen. Momiji schaute auf die Uhr. Der Zeiger schien im Schneckentempo vorwärts zu kriechen. Endlich, es war etwa eine halbe Stunde vergangen, läutete das Telefon. Momiji riss den Hörer von er Gabel und fragte atemlos: "Hallo? Sind sie das Frau Tsubashi?"

"Momiji-chan ..." Das Entsetzen, das in Frau Tsubashis Stimme schwang, ließ es Momiji eiskalt den Rücken hinunter rinnen.

"Was ist los? Bitte, so reden Sie doch?" Momiji umklammerte den Hörer so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten.

"Momiji-chan, ich habe die Polizei gerufen. Deine Mutter und deine Großmutter sind nicht da, aber es sieht aus, als habe hier ein schlimmer Kampf gewütet. Alles ist drunter und drüber."

Momiji schluckte schwer. "Ich fahre mit dem nächsten Zug los, Frau Tsubashi. Bitte bewahren Sie Ruhe und warten Sie auf die Polizei."

Ihre Hand zitterte, als sie den Hörer auflegte, um gleich darauf wieder abzuheben und Kunikadas Dienstnummer zu wählen.

Sie hatte Glück und erreichte ihn sofort. Er hörte ihren etwas wirren Bericht an und versprach, sich ein paar Tage frei zu nehmen um sie dorthin zu fahren. "Bitte pack gleich für uns beide die Koffer und warte vor der Haustüre. In etwa einer Stunde bin ich da."

Er hielt Wort. 58 Minuten, nachdem Momiji den Hörer auf die Gabel geworfen hatte und in ihr Zimmer gestürmt war, um rasch eine kleine Reisetasche zu packen, hielt sein Wagen mit quietschenden Reifen vor dem Haus.

Momiji riss die Türen auf, warf die beiden Reisetaschen auf den Rücksitz und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Kunikada sah ihr bleiches, verängstigtes Gesicht und drückte ihre Hand, ehe er los fuhr. "Ich habe mit der örtlichen Polizeistation gesprochen. Sie haben zwei Beamte hingeschickt, aber außer den Verwüstungen gibt es keine Spuren."

"Aragami sind keine gesichtet worden, oder?", fragte Momiji leise, der vor Kummer richtig übel war.

"Nein, nicht seit Kaede mit Susanooh eingeschlafen ist."

Er wollte gerade in die nächste Straße einbiegen, da wankte eine Gestalt in zerlumpten Mantel um die Ecke, geradewegs vor die Stoßstange ihres Wagens. "Verdammt!" Kunikada trat auf die Bremse und riss das Lenkrad herum. Um Haaresbreite schlitterten sie an dem Passanten vorbei und kamen noch vor der nächsten Laterne zum Stillstand.

"Betrunken und das um diese Tageszeit!" Kunikada war blass vor Schreck. "Nein!" Momiji sah im Rückspiegel, wie sich die Gestalt umdrehte und erkannte sie. "Das ist Kusanagi!" Sie riss die Türe auf und sprang aus dem Auto. Ungeachtet Kunikadas Warnruf rannte sie auf ihn zu. Er sah müde und abgekämpft aus, als hätte er einen sehr, sehr langen Weg hinter sich. "Kusanagi!"

Sein Gesicht hellte sich auf und seine Katzenaugen blitzten. "Momiji!"

Wie sehr hatte sie ihn vermisst! Alles in ihr jubelte. Lachend und weinend zugleich warf sie sich ihm an den Hals. Obwohl er sonst nicht zu übermäßigen Gefühlsausbrüchen neigte, schimmerten auch seine Augen feucht und er legte wenn auch zögernd die Arme um sie. Seine sieben Mitana und ihres funkelten in Harmonie und er fühlte, wie alle Erschöpfung von ihm abfiel. Erleichtert schloss er die Augen und nahm die Energie der acht Juwelen in sich auf. Sein Körper regenerierte sich vollständig und auch Momiji spürte wie die Müdigkeit und die Verzweiflung von ihr wichen. Kunikada, der auch ausgestiegen war, sah den blauen Schimmer, der die beiden umgab und schüttelte seufzend den Kopf. All seine Hoffnung, Momiji eines Tages in den Armen eines ganz normalen Jungen zu sehen zerfiel zu Nichts. Auch wenn es den beiden nicht klar war, sie gehörten zusammen. Das lag nicht nur an den Mitana, sondern vor allem am Gleichklang ihrer Seelen, ohne den auch hundert Mitana nichts wären.

"Alles in Ordnung?", fragte Kusanagi und schob sie ein wenig von sich weg. Mit Nähe und Anhänglichkeit hatte er noch nie sehr gut umgehen können. Seit das Pflanzenmonster Orochi seine Eltern abgeschlachtet und ihm als Säugling die sieben Mitana eingepflanzt hatte, damit er die Kushinada vor ihrem Schicksal als Menschenopfer bewahren sollte, hatte er sich von den Menschen fern gehalten. Einzig Kaede war ihm lieb und teuer geworden bis ... ja bis sie verschwand und Momiji ihren Platz als Kushinada einnahm. Nur war Momiji im Gegensatz zur sanften, scheuen Kaede ein zwar schüchternes, aber auch sehr eigenwilliges Mädchen, und er würde nie den Moment vergessen, als sie sich schützend vor ihn geworfen hatte und an seiner Stelle fast umgekommen war. Das Mitana war als Erinnerung an jenen Moment geblieben, als er begriff, dass mit Momiji jemand in sein Leben getreten war, der nicht beschützt werden, sondern selber beschützen wollte, jemand der bei Kämpfen nicht hinter seinem Rücken Schutz suchte, sondern an seiner Seite stand. Er zog Momiji oft damit auf, wie kindisch sie sei und es machte ihm Spaß, sie wütend zu machen, aber die lange Zeit fern von ihr, hatte ihn innerlich ausgehöhlt und seine Blicke suchten besorgt ihr Gesicht ab. Sie freute sich, ihn wieder zu sehen, aber da irgendwie fehlte ihrem Blick das glückliche Leuchten, das er gewohnt war.

"Mutter und Großmutter sind verschwunden!", brach es aus Momiji heraus. Ihre Hände packten die Aufschläge seines schmutzigen Mantels. "Und wo bist du solange gewesen?"

"Das ist eine lange Geschichte", sagte er und strich sich die dunkelgrünen Haare zurück. "Was genau ist in Izumo passiert?", fragte er eindringlich.

"Wie wäre es, wenn ihr beide einsteigt?", rief Kunikada herüber. "Ihr könnte euch auf der Fahrt eure Geschichten erzählen!"

"Komm!", Momiji nahm seine Hand und zog ihn zum Auto. Er stieg ohne Protest ein und machte es sich auf dem Rücksitz bequem. Momiji zögerte, stieg dann aber wieder vorne ein obwohl sie viel lieber neben ihm gesessen wäre. Kunikada schnallte sich an, startete und gab Gas.

"Also mit Mutter und Großmutter ist das so ...",erklärte Momiji Kusanagi über alles auf, was sie wusste. Sie erwähnte auch Yosuke und dass er jetzt wahrscheinlich umsonst an der Tür ihres Elternhauses klingeln würde. Bei der Nennung von Yosukes Namen verzog Kusanagi nicht die Miene und Momijis Herz sank. Ein bisschen eifersüchtig könnte er doch sein, oder? Offensichtlich war es ihm wirklich egal, wenn ein anderer in ihr Leben trat, seine Rolle war die des Beschützers und mehr wollte er offensichtlich nicht von ihr. Das tat weh und so gab sich Momiji wortkarger als sie es vorgehabt hatte.

"Und wo warst du so lange? Ich habe dich seit Wochen nicht mehr gesehen", sagte sie, nachdem sie zu Ende erzählt hatte.

"Das ist eine komische Sache gewesen...", er lehnte sich zurück und verschränke die Arme unter dem Nacken. "Eines Nachts hat mich eine merkwürdige Kraft geweckt. Sie kam von weiter nördlich und sie fühlte sich ein wenig an wie ein Aragami, aber nicht ganz. Da dir momentan keine Gefahr drohte, wollte ich nachsehen und bin offenbar jemandem in die Quere gekommen. Ich kann nicht sagen, wie der jenige ausgesehen hat, es war stockfinster, er war verdammt schnell und konnte fliegen. Ich erinnere mich noch, dass er etwas Blaues auf mich geschleudert hat. Es hat mich voll erwischt und ich muss ziemlich lang weggetreten sein. Als ich wieder aufwachte, war ich in einer Kiste auf einem Schiff. Die zwei Mann Besatzung, offenbar Schmuggler hatten eine große Summe von einem Unbekannten bekommen, mit dem Auftrag, die Kiste im Meer zu versenken. Er muss wohl geglaubt haben, ich sei tot oder würde da drin ersaufen. Jedenfalls habe ich erst die Kiste zertrümmert und ihnen gedroht, ihren Kutter in den Fluten zu versenken, wenn sie mich nicht zurück brächten. Auf dem Weg wieder Richtung Küste ging plötzlich das Schiff hoch, offenbar wollte dieser Typ echt keine Spuren hinterlassen. Die beiden Schmuggler waren hatten Schwimmwesten und ich habe mir gerade noch einen Rettungsring krallen können. Zu dritt sind wir mit ein paar Brettern, mehr ist von dem Schiff nicht übrig gewesen, zur nächsten Küste gepaddelt. Es war aber nicht die richtige Küste, sondern eine Gottverlassene Insel. Die beiden wollten lieber Robinson spielen, als sich noch mal ans Schwimmen machen und so habe ich mir selbst eine Art Floß gebastelt und bin los. Es hat ganz schön lange gedauert bis ich wieder an Land war und bis ich heraus gefunden habe, an welcher Ecke ich gelandet gekommen bin. Da ich kein Geld bei mir trage, musste ich natürlich die ganze Strecke zurück laufen, bis auf das letzte Stück, wo ich mir am Fluss ein altes Boot geliehen habe."

"Und du hast keine Ahnung, wer dieser Angreifer war?", fragte Momiji drängend. "Nein, aber dieses blaue Licht erkenne ich hundert zu eins wieder", sagte er.

"Hmm...", mischte sich nun auch Kunikada ein, "ich denke, es wäre möglich, dass die beiden Vorfälle zusammen hängen. Offenbar möchte jemand die Kushinada treffen, indem er sie ihrer Familie und ihres Beschützers beraubt."

"Ein zweites Mal lasse ich das nicht mit mir machen", knurrte Kusanagi und seine gelben Katzenaugen funkelten. Instinktiv spannte er seine Muskeln und seine Nägel wuchsen zu dolchartigen, grünen Krallen.

"Sei vorsichtig!", mahnte Kunikada, "meine Sitzbezüge kann ich nicht auch noch auswechseln lassen..."

"Ich hoffe nur, dass derjenige meiner Mutter und meiner Grußmutter nichts angetan hat", sagte Momiji und schlug die Hände vors Gesicht. "Warum ... warum müssen immer die leiden, die ich liebe, warum muss ich die Kushinada sein, warum?"

"Weil es in deinem Blut liegt", gab Kusanagi zur Antwort. "Es hat keinen Sinn, sich über das Warum Gedanken zu machen. Es ist wie es ist und damit musst du klar kommen." Er fuhr seine Krallen zurück und schloss die Augen. "Außerdem", hörte sie ihn noch leise murmeln, "hätten wir uns nie getroffen, wenn du nicht bist, wer du bist." Momiji zuckte zusammen und ließ die Hände sinken. Ihre vor Tränen blinden Augen starrten in den Rückspiegel. Er hatte ja recht, wenn sie nicht die Kushinada wäre, dann wäre er nie in ihr Leben getreten.

"Täte ... es dir leid, wenn ... wir uns nie getroffen hätten?", fragte sie vorsichtig. "Kommt darauf an", war seine unbestimmte Antwort. "Wenn es damit auch keine Kushinada und keine Aragami geben würde ..."

Er ließ den Satz in der Luft hängen, doch sie verstand und ihr Herz wurde schwer. Natürlich. Ohne die Aragami wäre er ein normales Kind geblieben, hätte seine Eltern nicht verloren und sich nicht als halbes Pflanzenmonster vor aller Welt verstecken müssen. Keine Kämpfe, keine Schmerzen, keine Verluste ... Kein Wunder, dass er sie nicht lieben konnte, immerhin war die Kushinada ja der Grund, warum ihm die Rolle als Beschützer aufgezwungen worden war.

Den Rest der Fahrt über schwiegen sie beide. Mittlerweile waren dunkle Wolken aufgezogen und es begann zu regnen. Es war bereits dunkel, als sie vor Momijis Elternhaus hielten. Sogleich sprang Momiji aus dem Auto und rannte zur Türe. Wie die Nachbarin am Telefon erzählt hatte, herrschte ein Drunter und Drüber. Möbel waren umgestoßen, Geschirr zerschlagen, Bilder hingen schief an den Wänden. Bei ihrem Eintreten erhob sie eine schlanke Gestalt mit langen, dunklen Haaren. "Bist du das Prinzessin", fragte eine warme Männerstimme.

Momijis Hand tastete nach dem Lichtschalter. Zum Glück war die Lampe noch intakt. "Yosuke, du?" Momiji sah sich erstaunt um. "Wer hat dich herein gelassen?"

"Die Nachbarin. Ich bin erst vor kurzem hier eingetroffen, mein Onkel hat für uns zwei Zimmer im Hotel im Nachbarort gebucht. Auf dem Weg hierher bin ich deiner Nachbarin, Frau Tsu ... Tsu ...", er runzelte die Stirn.

"Tsubashi", half ihm Momiji nach.

"Richtig, Frau Tsubashi sah, dass ich in diese Richtung wollte und hat mich angesprochen. So habe ich erfahren, was hier passiert ist. Ich gab ihr den Brief, aber sie konnte mir leider auch nicht helfen. Als ich hörte, dass du kommen willst, habe ich sie gefragt, ob ich vor der Haustüre auf dich warten kann. Dann hat es angefangen zu regnen und sie hat gemeint, ich würde ja nass bis auf die Haut und hat mir den Schlüssel in die Hand gedrückt." Er öffnete die Faust und präsentierte Momiji den Schlüssel.

"Dann rufe ich wohl am besten gleich Frau Tsubashi an und bedanke mich dafür", sagte Momiji und schüttelte ihr Haar, das ein paar Tropfen abbekommen hat. Das Telefon war intakt und während sie Nachbarin löcherte, ob die Polizei etwas herausgefunden hatte, traten auch Kunikada und Kusanagi ein.

Als Momiji den Schlüssel wieder auflegte, schüttelte Kunikada Yosuke die Hand und stellte ihm Kusanagi vor. "Aha ... dann bist du wohl der, welcher die Prinzessin fallen gelassen hat!", war Yosukes Reaktion.

"Fallen gelassen?", Kusanagi zog die Augenbrauen hoch. "Wie meinst du das?" "Ach, nicht so wichtig", sagte Momiji rasch und trat zwischen die beiden. "Wie wäre es, wenn ihr zwei mir beim Aufräumen helft?"

Yosuke sah in Kusanagi offenbar einen Rivalen und er verhehlte seine Abneigung nicht. Kusanagi wiederum konnte sich eines gewissen Misstrauens nicht erwehren. Zwar zeigten seine Mitana keine Reaktion, doch etwas an Yosukes Art sich zu bewegen erinnerte ihn an den Angreifer mit dem blauen Licht.

Es dauerte eine Weile, doch dann waren alle Scherben aufgesammelt und zusammengekehrt, die Möbel standen wieder an ihrem Platz und die Bilder hingen wieder gerade. Der Regen hatte sich verzogen und der Mond tauchte zwischen den Wolken auf.

"So, für mich wird es Zeit, zum Hotel zurück zu kehren", sagte Yosuke. "Mein Onkel hat inzwischen seine Geschäfte sicher erledigt und in zwei Tagen müssen wir zurück zur Baustelle."

"Wo ist das denn genau?", fragte Kunikada neugierig.

"Nicht allzu weit von hier, am Nordrand der Stadt", erklärte Yosuke.

Er schlüpfte in die Schuhe und warf Kusanagi einen langen Blick zu, ehe er Momijis Hand nahm und sie länger in der seinen behielt, als schicklich war.

Kaum hatte er das Haus verlassen und Momiji inspizierte gerade den Kühlschrank, um ein Abendessen für sie drei zu zaubern, da erklang von draußen ein dumpfes Grollen.

"Was um Himmels willen ist das?", fragte Kunikada verstört und lief vor das Haus. Momiji erstarrte, denn ihr Mitana hatte wieder zu schmerzen begonnen.

Kusanagi, dem ihre Reaktion nicht entgangen war, trat zu ihr. "Aragami", fragte er leise.

Momiji schüttelte den Kopf. "Nein, es ist älter und viel, viel stärker, aber es hat einen ähnlichen Groll auf die Welt wie die Aragami damals."

"Kommt her, rasch!", rief Kunikada.

Er stand wenige Schritte vom Haus entfernt und beugte sich über eine Gestalt, die regungslos auf er Straße lag.

"Yosuke!"

Kunikada trug ihn ins Haus und sie legten ihn auf die Couch. Sein Gesicht war kalkweiß und er zitterte am ganzen Körper. Außer einer blutigen Wunde am Kopf schien er keine Verletzungen zu haben. Offenbar war ihm etwas Schreckliches begegnet.

"Kümmere du dich darum!", sagte Kusanagi wenig zartfühlend zu Kunikada und zog Momiji nach draußen.

"Wo ist es?", drängte er.

Momiji schloss die Augen und drehte sich langsam im Kreis. "Dort, in diese Richtung müssen wir!"

"Wir?"

"Wir!" Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. "Oder glaubst du, ich bleibe ruhig im Haus sitzen, während du auf so etwas Jagd machst. Es sind meine Mutter und meine Großmutter, die es sich wahrscheinlich geschnappt hat, also komme ich mit."

"Willst du nicht lieber, deinem neuen Freund die Hand halten?", fragte Kusanagi mit einem Nicken in Richtung Wohnzimmer. "Er scheint dich sehr zu mögen."

"Meine Familie geht vor", sagte sie, ohne auf seine andere Bemerkung einzugehen. Sollte er doch denken, was er wollte.

"Gut, dann los!" Er nahm Momiji huckepack und rannte in die angegebene Richtung. Momiji klammerte sich an seinen starken Schultern fest und konzentrierte sich auf das Gefühl, das von ihrem Mitana ausging. "Geradeaus ... weiter nach links ... jetzt wieder geradeaus, nein, noch weiter nach links..." Die Mitana hatten Kusanagi nicht nur vom Äußeren her verändert. Zu den Kräften, die er durch diese blauen Juwelen bekommen hatte, gehörte auch eine übermenschliche Stärke und Schnelligkeit. So war es nicht verwunderlich, dass er mit Momiji auf dem Rücken innerhalb von zwanzig Minuten einige Kilometer quer durch den Wald und über Felsen zurückgelegt hatte. "Da oben! Siehst du es!" Momiji deutete eine Felswand hinauf. Dort, aus dem finsteren Schlund einer Höhle blitzte es in unregelmäßigen Abständen blau.

"Das ist es!", knurrte er, "diese Energie kann man nicht verwechseln." Er setzte Momiji ungeachtet ihres Protestes ab und kletterte in Windeseile allein die Felswand hoch. Der Mondlicht beschien die Szenerie und so konnte Momiji erkennen, wie Kusanagi die Klingen aus dem Fleisch seiner Unterarme wachsen ließ und seine Muskeln anschwollen. Nun war er vollends das halbe Monster, das die Mitana aus ihm gemacht hatten. Momiji legte die Hand auf ihr Juwel und seufzte. Er wollte mal wieder allein den Kopf hin halten. Doch das würde sie nicht zulassen.

Mit der ihr eigenen Verbissenheit suchte sich Momiji eine günstige Stelle und begann, langsam die Wand hinauf zu klettern. Zum Glück trug sie gutes Schuhwerk und das Mondlicht war hell genug, um ihr die Vorsprünge und Ritzen zu zeigen, an denen sie sich empor hangeln konnte. Völlig außer Atem und verschwitzt, gelangte sie nach gut zehn Minuten zum Höhleneingang. Das blaue Licht, das aus den Tiefen der Höhle zu kommen schien blitzte immer öfter auf. Sie hörte eine fremde Stimme, die sich mit Kusanagi zu unterhalten schien.

Jetzt war nicht die Zeit, sich auszuruhen. Momijis Gefühl sagte ihr, dass ihre Mutter und ihre Großmutter hier irgendwo sein mussten. Sie stemmte sich keuchend hoch und schritt tiefer in die Höhle hinein.

"Und was wolltest du hier noch erreichen? Ach ja, du wolltest Genugtuung für deinen unfreiwilligen Urlaub, nicht wahr?"

Beim spöttischen Klang der Stimme seines Gegenübers funkelten Kusanagis Augen wütend.

Momiji hielt im Schatten eines Vorsprunges an, um wieder zu Atem zu kommen. Sie lugte vorsichtig um die Ecke und erschrak.

Kusanagi stand mitten in der Höhle, festgefroren als sei er eine Statue. Feine Fäden aus blauem Licht fesselten ihn an den Boden. Nur wenige Schritte von ihm entfernt stand ein großer schlanker Mann mit langen, schwarzen Haaren. Irgendwie erinnerte er Momiji an ... an ... "Yosuke?", flüsterte sie verwundert. "Sei nicht so unhöflich, Prinzessin Kushinada!", die Stimme des Mannes klang warm und dennoch war da ein Unterton, der Momiji innerlich vor Angst beben ließ. "Du bist doch hinter dem Felsen dort. Wenn du nicht raus kommst, muss ich ein wenig mit deinem Ritter hier spielen." Er lachte und krümmte die Finger, wodurch sich die blauen Lichtfäden eng und enger zusammenzogen. Kusanagi sog scharf die Luft ein und biss sich auf die Lippen und einen Schmerzenslaut zu unterdrücken.

"Nein!" Momiji sprang aus ihrem Versteck. "Nein, bitte, nicht!"

Jetzt, da sie ihm genau gegenüber stand erkannte sie, dass er etwa zehn, fünfzehn Jahre älter als Yosuke sein musste. Dennoch war die Ähnlichkeit verblüffend.

"Wer sind Sie, was wollen Sie von mir?", fragte Momiji mit fester Stimme. Sie balle ihre Hände zu Fäusten. "Wo sind meine Mutter und meine Großmutter?"

"Ah, die beiden Kushinadas..." Er schnippte mit den Fingern und in der Wand hinter ihm wurden drei Kokons aus blauem Licht sichtbar. Zwei davon waren belegt. Im vordersten schlief ein Mädchen, das etwa neunzehn zu sein schien, sie hatte langes, schwarzes Haar und ihr Gesicht sah ein wenig so aus wie Kaedes..., im Kokon dahinter lag eine junge Frau mit ebenfalls langem Haar, das sie zu einem Knoten hochgebunden hatte. Auch ihr Gesicht sah dem von Momiji und Kaede ähnlich.

"Was ... was hast du mit ihnen gemacht, du Monster?", keuchte Kusanagi wütend, ungeachtet seiner Schmerzen.

"Sieht man das nicht?", fragte er verwundert. "Ich habe sie wieder jung gemacht, so jung, dass sie wieder Kushinadas sind, ehe sie durch ihre Heirat diese Macht verloren. Noch sind sie am Leben, sie schlafen nur."

"Und warum? Wozu?" Momiji konnte es nicht glauben, nicht verstehen.

"Im Gegensatz zu diesen dummen, primitiven Aragami und dem leicht lenkbaren Susanooh, fürchte ich die Kushinadas nicht, im Gegenteil, ihre Macht wird es mir ermöglichen, endlich die Erde von dem Ungeziefer Mensch zu reinigen."

"Aber ... aber Sie sind ja selbst..."

"Lass dich von dem Äußeren nicht täuschen, Momiji", kam es von Kusanagi, der verbissen gegen die Energiefesslen ankämpfte. "Diese alte Macht benutzt den Menschen nur als Hülle."

"Gut erkannt! Vor Jahrhunderten bannte mich ein sehr mächtiger Mönch in einen Stein und versetzte mich in Schlaf. Doch dann kamen vor ein paar Wochen Menschen, verschandelten den heiligen Ort und warfen meinen Stein auf den Müll. Dabei brach er und ich kam frei. Ich habe nicht lange gebraucht, um zu begreifen, dass in diesen Jahrhunderten der Mensch dermaßen gewütet hat, dass für Naturgeister wie mich kein Platz mehr ist. Mehr noch, die Natur als solche wird verachtet, benutzt und geschändet. Die Menschen sind wie die Heuschrecken, sie vermehren sich, machen alles kahl und tot und vergiften dazu was übrig bleibt.

Dieser Planet braucht eine Generalreinigung und mit der Macht der Kushinadas wird diese gelingen. Der Mensch Kaoru, der jetzt mein Gefäß ist, war verantwortlich dafür, dass mein Stein von seinem Patz genommen wurde. Sein Blutsverwandter hat die Verschandelung meines Heiligtums geplant, also habe ich sie beide benutzt. Durch sie habe ich erst davon erfahren, was mit Susanooh und den Aragami passiert ist und dass es drei Generationen von Kushinadas gibt. Da wusste ich, wie ich genug Macht für meinen Plan konzentrieren konnte"

"Soll das heißen, dass auch Yosuke von dir besessen ist?", fragte Momiji entsetzt und dachte daran, dass Kunikada mit Yosuke allein im Haus war. "Alles was er zu mir sagte, als wir uns getroffen haben, war gelogen?"

"Nein, er war ehrlich fasziniert von dir, Kushinada. Da musste ich nicht einmal nachhelfen. Ironie des Schicksals, sollte man meinen. Die Hauptmacht meiner Kräfte war schon immer im Onkel konzentriert. Yosuke habe ich hauptsächlich als Spionagewerkzeug eingesetzt. Nach der Reaktion deines Mitana, habe ich meine Macht soweit aus ihm heraus genommen, dass nicht einmal dein Beschützer mit seinen sieben Mitana etwas gespürt hat."

"Und als die ganze Macht dann weg war, ist er zusammen gebrochen", vermutete Kusanagi.

"Menschen sind schwächliche Gefäße. Auch dieses hier wird nicht mehr lange durchhalten, aber es wird reichen, um meinen Plan durchzuführen. Komm her, Kushinada und erfülle deine Bestimmung!"

Seine Stimme hatte etwas Hypnotisches, etwas Zwingendes und zu ihrem Entsetzen bemerkte Momiji wie sie tatsächlich einen Schritt auf ihn zu machte. Doch dank ihrer üblichen Sturheit konnte sie sich dem Befehl widersetzen. Nein, sie würde dieses Monster nicht gewinnen lassen, nicht nachdem was es mit Yosuke und den anderen gemacht hatte.

"Offenbar hast du einen stärkeren Willen als ich dachte, Kushinada", sagte Kaoru und lachte. "Dann macht es dir wahrscheinlich nichts aus, dass dein Ritter dafür langsam in Stücke geschnitten wird..." Er krümmte die Finger erneut und dieses Mal schnitten die Fäden durch den dicken Mantelstoff tief in Kusanagis Haut. Momiji sah das viele Blut, sah die stumme Qual auf Kusanagis Gesicht und begann zu zittern. "Lass ihn gehen, bitte ..." Tränen rannen über ihr Gesicht.

"Dann gehorche mir und leg dich in den Kokon dort!" sagte Kaoru harsch. "Dann kann ich endlich die Kraft von euch dreien bündeln und die Welle des Todes um den Erdball schicken. Alles was vom Menschen erschaffen wurde, werde ich zerstören, auslöschen werde ich diese missratene Brut. Ich werde die Erde in den Zustand zurück versetzen, in dem sie noch rein und gesund war."

"Tu es nicht!", würgte Kusanagi.

"Mamoru..." zum ersten Mal sprach Momiji seinen Vornamen aus. Alle Liebe für ihn lag darin. Sie trat zu ihm hin und ungeachtet der Energiefäden, die auch in ihre Haut schnitten, legte sie die Arme um seinen Hals. "Mamoru.... ich will dich nicht verlieren." Ihre Lippen streiften die seinen, ein Hauch von einem Kuss nur. "Leb wohl!"

Verblüfft über ihre Direktheit stockte ihm der Atem. Ihre Hände fassten seinen Unterarm und ehe er reagieren konnte hatte sie sich seine Klinge in die Brust gerammt.

"Momiji, nein!"

Durch einen roten Schleier sah sie, wie Kaoru vor Überraschung die Energiefänden verschwinden ließ, wodurch Kusanagi frei kam. Er fing sie gerade noch auf, ehe sie auf dem Boden aufschlug. "Warum hast du das getan...?", fragte er entsetzt.

"Die ... einzige Lösung...", keuchte sie. "Zwei Kushinadas werden nicht reichen, die Welt ist sicher. Und du ...", mit letzter Kraft hob sie eine Hand und streichelte sein Gesicht, "und du ... wirst endlich frei sein!" Ihre Hand sackte herab und ihr Kopf fiel zur Seite. Momiji war tot.

Kusanagi starrte blicklos auf ihre erschlaffte Gestalt, schüttelte sie erst sanft, dann heftig und wollte es einfach nicht glauben. Mit Tränen in den Augen drückte sie an sich. "Komm zu mir zurück, Momiji!", flüsterte er, "ich will nicht frei sein, nicht um diesen Preis!"

Das Mitana auf ihrer Brust wurde nass von seinen Tränen. Es begann zu schimmern und löste sich von ihrer Haut.

Ehe Kaoru reagieren konnte, schwebte das blaue Juwel empor und setzte sich auf Kusanagis Stirn fest. Dieser erstarrte, doch dann verstand er. Sacht ließ er Momijis Körper auf den kalten Stein gleiten und stellte ich Kaoru, oder besser, dem alten Geist.

"Ich hasse diese Reset-Mentalität von euch höheren Wesen", knurrte Kusanagi. "Immer glaubt ihr, dass alles anders wird, wenn man die Menschen auslöscht,, die Zeit zurückdreht und alles auf Null setzt. Kommt keiner von euch mal auf die Idee, dass es auch anders geht? Dass man nach vorne schauen, die Menschen überzeugen und mit ihnen arbeiten kann? Es gibt auch Menschen, die verstehen möchten, welche die Natur achten. Warum unterstützt ihr diese nicht, anstatt euch als große Götter aufzuspielen."

Die Mitana an seinem ganzen Körper glühten. "Ich denke, es ist an der Zeit, dass du wieder schlafen gehst, vielleicht wird ja in ein paar hundert Jahren alles ganz anders aussehen."

"Glaubst du, du könntest mich besiegen?" Kaoru sammelte seine Kräfte und ließ blaue Blitze zischen. Doch was Kusanagi noch vor ein paar Wochen außer Gefecht gesetzt hatte, prallte nun wirkungslos an ihm ab.

"Mag sein, dass ich nicht stark genug bin, dich aufzuhalten", sagte Kusanagi und kreuzte die Arme vor seiner Brust. "Aber die beiden sind es!"

Er riss die Arme auseinander und zwei goldene Lichtstrahlen zischten aus seinen Klingen, genau auf die Kokons zu, in welchen Momijis Mutter und Großmutter ruhten. Die blauen Energiekokons wurden voll getroffen und in Fetzen gerissen. Die beiden jungen Frauen prallten unsanft auf dem Steinboden auf und öffneten die Augen. "Nein!" Kaoru erkannte die Gefahr und versuchte rasch, neue Kokons aufzubauen, doch nun stand er zwei vollwertigen Kushinadas gegenüber, die langsam aufstanden und die blaue Energie beiseite wischten. Beide trugen ihre Miko-Bekleidung und sahen ihm ohne Furcht entgegen. Im Gleichklang hoben sie ihre Arme und fingen an, genau das Festlied zu singen, mit dem Momiji damals die Welt vor Susanooh gerettet hatte. Kaoru wich zurück, brach in die Knie und hielt sich die Ohren zu. "Nur das nicht, nein!"

Doch die beiden kannten keine Gnade. Aus Kaorus Körper strömte blaues Licht, sammelte sich und nahm die Gestalt eines großen, neunschwänzigen Fuchses an. Das Lied ging weiter und weiter und mit jedem Ton verfestigte sich seine Gestalt bis das er zu Lapislazuli erstarrte. Dann erst ließen die beiden Kushinadas ihre Arme sinken. Der befreite Kaoru freilich sank bewusstlos zu Boden.

Die beiden Kushinadas nahmen die blaue Fuchsstatue und stellten sie in einen Winkel der Höhle. Aus ihren gefalteten Händen strömte goldenes Licht und aus dem Nichts erschien ein Schrein mit allen Talismanen, die auch weiterhin den Fuchsgeist in Frieden Schlafen lassen würden. Erst als dies vollbracht war, wandten sie sich Kusanagi zu, der die tote Momiji auf den Armen trug.

Ohne Worte traten sie vor Kusanagi hin und legten je eine Hand auf die Brust der toten Momiji. "Hier nimm, Kind", flüsterte die Großmutter und die Mutter nickte. Blaues Licht floss aus ihren Händen auf Momijis Körper über und während die beiden Frauen nach und nach wieder ihr richtiges Alter bekamen, schloss sich die schreckliche Wunde auf Momijis Brust. Kusanagi wagte kaum zu atmen.

Plötzlich fing Momiji an zu husten und schlug die Augen auf.

"Kusanagi, Mama, Großmutter ..." flüsterte sie erstaunt. "Was ... was ist passiert?" "Du hast mal wieder einen Riesendummheit gemacht", knurrte Kusanagi und stellte sie etwas unsanft auf die Füße. Dabei fiel das Mitana von seiner Stirn in ihren Ausschnitt und setzte sich an genau der alten Stelle wieder fest.

"Mach das nie wieder, hörst du!", sagte er eindringlich und fasste sie an den Schultern.

Sein Blick war von einer Intensität, die Momiji bis ins Innerste erbeben ließ. "Ist gut, Mam... Kusanagi-kun."

"Du ... du kannst mich Mamoru nennen", murmelte er verlegen und ließ sie los. "Immerhin sage ich ja auch Momiji zu dir, oder?"

"Ähm ... junger Mann", Momijis Großmutter zupfte an seinem Mantelärmel. "Wie mir scheint, werden wir alle vier deine Hilfe brauchen, um hier wieder raus zu kommen." Momijis Mutter hatte unterdessen, den noch immer bewusstlosen Kaoru zum Höhleneingang gezerrt und blickte entsetzt nach unten.

"Keine Sorge", sagte Momiji heiter, "Mamoru und ich fliegen los und holen Hilfe. Könnt ihr solange auf uns warten?"

"Fliegen?" Ihre Mutter sah sie überrascht an. "Seit wann kannst du denn das?"

"Seit ich ihn gefunden habe", sagte Momiji und sah zu Kusanagi hoch. "Zusammen haben wir Flügel!"

"Sozusagen", meinte dieser und reichte ihr die Hand. "Es geht ganz schön tief runter. Vertraust du mir?"

Irgendwie fühlte sie, dass es für eine große Liebeserklärung noch zu früh war, doch in ihrem Lächeln lag ihr ganzes Herz. "Wie könnte ich anders? Wir gehören doch zusammen, oder?"

Er erwiderte ihr Lächeln und fasste ihre Hand fester. "Dann komm."

Blaues Licht umgab sie, als sie über den Rand traten und wie schon damals ermöglichte der Gleichklang ihrer Seelen das Wunder. Die Kraft der acht Mitana ließ sie schwerelos werden und trug sie über die Wipfel der Bäume dem Haus zu, wo sie schon sehnlichst erwartet wurden...

Ende