Titel: Emotions

Autor: cristall

Teil: 3/5

Pairings: Harry/Draco, Hermine/Ron, Dean/Seamus

Warnings: Slash

Serie : Harry Potter

Genre : Romantik, Fantasy, Shonen ai

Besonderheit : Shonen ai fanfic Wettbewerb

Email: cris@originalbishounen.com

Disclaimer: Harry Potter gehört mir nicht, sondern Rowling. Ich hab mir die

Charas lediglich geliehen und ich verdiene hiermit auch kein Geld

Begonnen: 27.02.03

Beendet: 28.04.03

Anmerkung: Die Kommentare am Anfang eines jeden Teiles sind den Charas von mir in den Mund gelegt *verbeug* ich hoffe sie werden es mir vergeben; die Kommentare am Ende eines jeden Teiles, stammen aber von mir gehören auch

nicht wirklich zu irgendeinem Chara. (Entstehen nur jedes Mal in
einer

meiner Psychophasen *lach*)

Kommentar: Soso... da ist schon der dritte Teil *g* diesmal sogar etwas schneller als beim letzten Mal *grins* Ich *liebe* diesen Teil... ist es
arrogant das von seiner eigenen Story zu sagen?

Nya jedenfalls geht es inzwischen etwas zur Sache *grins* Nur so zur
Erklärung, damit am Anfang niemand was anderes denkt, ab der zweiten
Szene kommt ein Traum *g*
Viel Spass beim lesen *g*

Anmerkung zu dem Teil ist am Ende.

Widmung: bibi-immel und Kyoko-chan... als etwas vorzeitiges

Geburtstagsgeschenk für die beiden sozusagen ^^

Danksagungen:

@Matjes Nya ich hoffe du hast meine Email bekommen? Falls nicht, du kannst die Idee gerne übernehmen, tu mir nur den Gefallen und schreib am Anfang
oder am Ende hin, dass du die Idee übernommen hast ja?

@Shinigami Maxwell (sehr zu dir passender Nick *g*) vielen lieben Dank Engelchen für deinen lieben Kommentar, ich freue mich das die Fanfic dir
gefällt, schönen Burzeltag. *knuddel*

@Vanillia vielen lieben Dank für dieses großartige Lob, mir fehlen regelrecht die Worte (und so was kommt selten bei mir vor) *verbeug* domo
arigatou

@Saomi, yyymaus, Assassin und alle anderen viele vielen Dank für eure
lieben Kommentare... hab mich riesig darüber gefreut ^^

Teil 3

Die Reise beginnt

//Ein Lächeln ist die kürzeste Entfernung zwischen zwei Menschen. Deshalb,
mit wem immer du ein Lächeln teilst, bewahre ihn in deinem Herzen, denn
euch verbindet etwas besonderes, egal wie klein es auch sein mag.\\

~Oliver Wood

Harry war langweilig. Immer wieder tippte seine Hand auf dem Tisch an dem er saß. Er fragte sich warum er Geschichte der Zauberei eigentlich behalten hatte. Alles was Professor Binn in diesem Moment erzählte, erzählte er schon seit dem ersten Schuljahr von jedem Tag aufs neue.

Langsam döste er ein, vergaß alles was um ihn herum geschah.

Wer würde schon bemerken wenn er ne halbe Stunde schlief? Die halbe Klasse machte es ja schließlich genauso. Obwohl, ein letztes mal schaute er sich um, bevor er seine Augen endgültig schloss. Wenn er es genauer betrachtete schien er tatsächlich der einzige zu sein der noch wach war.

Halb mit seinen Gedanken schon wo anders, dachte er sich noch, dass es sich hier doch wesentlich besser schlief als im Wahrsageturm.

~*~

"Hey Harry!! Warte auf mich." Lachend drehte der junge sich um, blieb stehen. Die schwarzen Haare glänzten im strahlenden Licht der Sonne das auf ihn fiel, die ganze Welt in ein Meer aus Licht verwandelte.

De Blonde Junge der auf ihn zurannte lachte ebenfalls, verlangsamte seine Schritte als sie schließlich nebeneinander standen. "Draco?! Was machst du denn hier? Ich dachte du hast noch Franz in der letzten."

Der Junge verzog das Gesicht. "Wääh... hör mir damit auf... offiziell hock ich ja auch in der Schule.. nur ist mir so übel, dass ich mich die ganze Stunde nicht aus der Toilette entfernen kann." Der Junge grinste Harry frech an. "Hält Ron dir mal wieder den Rücken frei ja?!" "Tja ein guter Freund ist manchmal schon ganz nützlich... Hey aber du musst nicht eifersüchtig sein, bist natürlich noch immer mein bester Freund..."

Freundschaftlich zog er den Jungen an sich, legte ihm einen Arm um die Schultern. "manchmal frag ich mich womit ich das überhaupt verdient habe.. Draco!", entrüstet schaute er auf, als der andere Junge seinen Kopf weiter hinüber lehnte, sein Gesicht in den schwarzen Haaren verbergend, den Duft des anderen einziehend.

"Du hast heute morgen das Aprikosenshampoo benutzt." Murmelte er, sanfte Küsse auf den Hals des anderen verteilend, der plötzlich knallrot anlief. "Verdammt Draco!! Doch nicht in der Öffentlichkeit." Der andere seufzte, ließ dann aber den Arm von den Schultern des anderen gleiten ihm einen sehnsüchtigen Blick zuwerdend.

"Aber heute Abend darf ich zu dir kommen ja?!" Harry lächelte. "Natürlich... und wenn du brav bist, darfst du vielleicht sogar bei mir übernachten, schließlich ist morgen ja Wochenende."

Draco begann übers ganze Gesicht zu strahlen als er das hörte, drückte noch einmal kurz verstohlen die Hand seines Freundes. "Kann es kaum erwarten."

Dann erreichten sie die Ecke an der sich ihre Wege trennten. Draco ging rechts, Harry links. Ein letztes Lächeln, ein letztes Winken der Hand, dann gingen sie beide ihren Weg.

"Hey Hermine!" Das Mädchen blickte erstaunt auf, strich sich mit den von Schmutz bedeckten Händen vorsichtig einige der braunen Haare aus ihrem Gesicht "Hallo Harry!" Sie hatte schon nach der sechsten Stunde ausgehabt, während Harry noch seinen Nachmittagsunterricht hatte absitzen müssen.

Nun arbeitete sie im Garten, kümmerte sich um ihre heißgeliebten Pflanzen wie sie es immer getan hatte seit es wieder warm wurde.

"Kommst du nachher noch vorbei? Ron und ich wollten heute grillen. Du bist gerne eingeladen.", sie lächelte "Und Draco natürlich auch."

Der grünen Augen lächelten sie freundlich an. Ron und Hermine waren die einzigen, die von seiner Beziehung zu Draco wussten.

"Mal schauen. Ich glaub Mum und Dad wollten mit uns ins Kino." Und seine Eltern natürlich. Sie hatten die Beziehung akzeptiert, ohne jegliches Zögern. Und sie hatten es ihnen überlassen, ob sie damit an die Öffentlichkeit treten wollten oder nicht.

Sie hatten sich dagegen entschieden, zumindest zu diesem Zeitpunkt. Sie wollten sich Zeit lassen, Zeit um sich sicher zu werden.

"Ich sag dir nachher Bescheid okay?" Sie nickte, wandte sich dann wieder ihren Pflanzen zu, während Harry sich auf den Weg machte zu seinem Haus, dem benachbarten.

Verzweifelt suchte er in seinen Jackentaschen nach dem Schlüssel, durchwühlte schließlich sogar seine Schultasche, jedoch ohne jeglichen Erfolg.

"Suchst du den hier?" Er hatte gar nicht bemerkt das die Tür geöffnet worden war, doch nun stand seine Mutter vor ihm, übers ganze Gesicht grinsend und den Schlüssel wie eine Trophäe vor Harrys Gesicht haltend.

"Du hast ihn heute morgen auf dem Esszimmertisch liegen lassen, zusammen mit deinem Portmonee, wie immer also." "Ach Mum gib her... ich bin morgens halt einfach zu müden um mich zu konzentrieren." "Lilly!! Ärgere deinen Sohn nicht, dass Mittagessen wird kalt."

Harrys Vater tauchte im Flur auf, übers ganze Gesicht lachend. "Komm rein Harry. Du kennst ja deine Mum, nur um dich zu ärgern hat sie den Schlüssel heute morgen aus deiner Jacke geklaut." Lilly lachte, während Harry gespielt entsetzt schaute.

"Mum wie konntest du nur?!" "ähm erzieherische Maßnahmen?!" Alle drei lachten, während sich Harry Eltern in Wohnzimmer begaben, der schwarzhaarige seine Schuhe auszog, die Jacke aufhing, seine Schultasche abstellte. Er warf einen flüchtigen Blick in den Spiegel, strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Er war mit seinem Aussehen eigentlich ziemlich zufrieden. Er war nicht zu groß, aber auch nicht allzu klein. Er war schmal gebaut, jedoch sportlich, kommend vom Fußballtraining das er alle zwei Tage hatte.

Die Haut war leicht gebräunt, lupenrein, unterstrich gemeinsam mit den schwarzen, leicht verstrubbelten Haaren die tiefgrünen Augen. Nein.. eigentlich konnte er mit seinem Aussehen wirklich zufrieden sein.

Er lächelte, strich sich noch einmal prüfend durch die Haare, wozu interessierte es ihn ob er gut aussah oder nicht, er hatte Draco und damit war er vollkommen zufrieden.

Strahlend betrat er das Esszimmer, setzte sich zu seinen Eltern. Beide waren erfolgreich in ihrem Job, sein Vater arbeitete als Wissenschaftler, seine Mutter als Journalistin, doch beide arbeiteten größtenteils zu Hause.

Während sein Dad sein Labor im Keller besaß, war das Arbeitszimmer seiner Mum in der Galerie auf dem Dachboden, sie hatten sich für diese Arbeitsweise entschieden um für ihren Sohn da sein zu können.

Wenn Harry so darüber nachdachte, erkannte er, dass er mit seiner Familie eigentlich ziemlich Glück hatte. Auch an Geld mangelte es ihnen nicht. Eigentlich kam seine Familie der von Harry sogar ziemlich gleich.

Vielleicht kam es auch daher, dass ihre Eltern zusammen aufgewachsen waren, seit Geburt die besten Freunde, ebenso wie Harry und Draco.

Harry schüttelte den Kopf, setzte sich dann an den Tisch. Es stimmte schon eigentlich hatte er mit seinem Leben ziemlich Glück gehabt.

Harry lümmelte sich in seinen Fenstererker griff nach dem Buch, was griffbereit da lag, zog die Packung Kekse näher an sich heran. Er liebte es hier zu sitzen und zu lesen. Seine Blick streifte kurz das Bücherregal was überfüllt war.

Er war im wahrsten Sinne des Wortes eine Leseratte und seine neuste Errungenschaft schien ihn gar nicht los zu lassen. Er hatte gestern bis spät in die Nacht gelesen, war aber dennoch nicht fertig geworden.

Es war die Geschichte des Jungen Dan, der eines Tages erfuhr ein Zauberer zu sein und zu der Zauberschule Hogwarts reiste um dort die nächsten sieben Jahre seines Lebens zu verbringen.

Harry hatte fast ununterbrochen ein Lächeln auf den Lippen. Was wäre wohl, wenn es so was wie Zauberei wirklich geben würde?

Er wurde der Fantasiewelt des Buches sanft entrissen, als ihm plötzlich leichte Küsse auf den Nacken gehaucht wurden. "Mmh.." verträumt schloss er die Augen, legte den Kopf etwas zur Seite. "Ich hatte dich nicht so früh erwartet."

Mit fast unauffälligen Bewegungen nahm Draco seinem Freund das Buch aus der Hand, wollte es schon zur Seite legen, als Harry plötzlich die Augen öffnete, Draco warnend anblickend. "Verblättere mir bloß nicht die Seite."

Der Blonde kicherte "Leseteufel du." Das Grinsen auf seinen Lippen wurde von den Lippen Harrys erstickt, die sich zärtlich auf die seinen legten, sie mit schüchterner, aber bestimmender Sanftheit verführten.

"Eigentlich... warten Hermine und Ron auf uns... ich hab sie gerade noch getroffen und hab zugesagt." "Ach... ich hab mich so auf einen schönen Abend mit dir gefreut." Immer wieder schnappten die Lippen der beiden nacheinander, lösten sich nur kurz voneinander, um ihre Besitzer, kurze, hastig gesprochene Sätze sprechen zu lassen.

"Den können wir uns doch immer noch machen." Harrys Hände schlichen sich heimlich und verstohlen unter Dracos Shirt, fuhren die Konturen seiner Muskeln nach.

Mit bestimmter Sanftheit löste Draco Harrys Hände von seinem Körper, drückte ihm noch einen letzten Kuss auf den Mund, bevor er sich endgültig löste.

"Komm schon, lass uns gehen. Wir haben schon lange keinen schönen Abend mehr mit Hermine und Ron verbracht." "Naja in einer Woche fangen schließlich auch die Klausuren wieder an. Ich schreib gleich in der ersten Woche drei Stück." "Packst du schon und jetzt komm, lass uns gehen."

"Harry?! Geht ihr zu Hermine?" "Ja Mum. Sie hat uns zum Grillen eingeladen." "Ich weiß. Nehmt das mit." Sie drückte ihm drei Kräuterbrote und eine Flasche Wein in die Hand. "Die ist aber für die Grangers ja?" "Klar Mum. Bis später." "Bis dann Lilly."

Irgendwann hatten Harrys Eltern Draco angedroht ihn nie wieder bei Harry übernachten zu lassen, würden er sie nicht endlich mit Vornamen anreden. Und Draco tat es eigentlich ganz gerne. Er fühlte sich wohl bei den Potters, sah deren Haus schon fast als sein zweites Zuhause an.

"Harry!! Draco!! Hey, wir dachten schon ihr kommt gar nicht mehr. Das Fleisch ist schon auf dem Grill" "Hey Herm. Wo sind deine Eltern?" "Bei Freunden. Ist die Flasche Rotwein für sie?" "Ja von meinen Eltern, wahrscheinlich als Dankeschön für das nette Essen letztens." "Stell sie einfach in die Küche. Und bringt gleich die Cola mit ja? Die anderen Getränke haben wir schon draußen. Draco kommst du mit raus?" "Klar."

"Und dann meinte die doch allen ernstes ich hätte mich in ihren Pc gehackt und die Noten abgeändert. Was für eine Logik... was hätte ich denn davon meine eigene Note zu verschlechtern?" Ron schüttelte genervt den Kopf während die anderen drei leise kicherten. Sie kannten Ron und sein Temperament wenn er sich aufregte.

"Da fällt mir ein. Erinnert ihr euch an John? Der Kerl den wir letzte Woche in diesem neuen Club kennengelernt haben?" "Du meins diesen riesigen Kerl, von dem man immer Angst haben muss, dass er einen gleich in den Boden haut?" "Ja genau der.", Hermine nickte eifrig. Klatsch und Tratsch war ihr Lieblingsgebiet. "Wisst ihr mit wem der jetzt was hat? Mit Jana!!"

Harry legte die Stirn kraus. "Jana, Jana, Jana... das war..." "Das Mädel aus der Stufe unter uns, die kleine mit ihren ein Meter vierzig." Harry kicherte bei der Vorstellung der beiden ungleichen Personen zusammen.

"Waaah.. Harry, das Fleisch brennt an." Draco stand mit einem Sicherheitsabstand von ein einhalb Metern vom Grill entfernt, starrte das Fleisch an ohne zu handeln. Er hasste jegliche Art von offenem Feuer, allein schon die glühenden Kohlen reichten aus um ihn in leichte Panik verfallen zu lassen.

Und so wartete er in aller Seelenruhe ab, bis Harry herbeigestürzt war, das Fleisch vom Grill genommen hatte, den verkohlten Rand dabei wissentlich übersehend.

"Draco....", er seufzte, blickte dann von dem Teller mit dem unbrauchbaren Fleisch auf. "Wieso meldest du dich eigentlich freiwillig für so eine Aufgabe wenn du doch sowieso nichts tun kannst?"

Draco grinste nur, beugte sich vor und küsste den verdutzten Harry kurz auf die Lippen. "Weil du süß aussiehst wenn du sauer bist." Für einen Moment war er zu verdutzt um zu reagieren, dann lächelte er, schlang seine Arme um Harrys Hüfte, zog ihn näher an sich heran, lehnte seinen Kopf gegen die Schulter seines Gegenübers.

Er nahm im Hintergrund wahr, wie Ron oder Hermine die Musik leicht aufdrehte.

"Lass uns tanzen." Und während er sich von Draco leiten ließ, sanft hin und her wiegend, verfiel er in eine angenehme Trance, in der er einfach nur die Wärme Dracos genoss.

"Harry." Nein er wollte nicht, er wollte weiterhin in diesem Traum treiben, dieses Glück genießen. "Harry wach schon auf." Wütend richtete er sich auf, erhob seinen Kopf von Dracos Schulter, drehte sich wütend um "Was ist?"

~*~

"Mr. Potter." Professor Binn schien tatsächlich wütend, was wirklich selten vorkam. Es kam wohl eher daher, dass er seinen Lehrer wütend angefahren hatte, als daher dass er geschlafen hatte. Demütig senkte er den Kopf "Entschuldigen sie Professor. Ich hatte gestern Abend viel fürs Schülersprecheramt zu tun." Professor Binn schien tatsächlich etwas besänftigt.

"Gut, aber achten sie bitte das nächste mal darauf dem Unterricht aufmerksam zu folgen." "selbstverständlich Professor."

Er seufzte erleichtert auf, als sein Lehrer sich abwandte, weiter begann den Unterrichtsstoff zu erläutern. Harry seufzte, strich sich kurz mit der linken Hand die Haare aus dem Gesicht. Ein seltsamer Traum. Aber auf gewisse Art und Weise hatte er ein Gefühl der Glückseligkeit hinterlassen.

/Potter?\ Er ignorierte die Gedanken Malfoys, griff stattdessen in seine Tasche, zog einen kleinen Flakon aus seiner Tasche. Einen Moment lang betrachtete er die dunkelblaue Flüssigkeit, dann schüttete er sie mit einem Male runter.

Sofort verschwand die Müdigkeit aus seinem Körper, waren die Kopfschmerzen verflogen. Hermine braute ihm in letzter Zeit diesen Trank regelmäßig um ihm etwas von dem Stress abzunehmen, der alltäglich auf ihm lastete. Und es half.

In diesem Moment endete die Stunde, entließ Harry seiner notwendigen Pause.

/Potter. Ich muss mit dir reden.\ ~Nachher... ich hab wichtigeres zu tun.~ /Potter es ist wichtig!\ ~Es wird dennoch bis nachher warten können~ Harry konnte jetzt nicht mit Malfoy reden. Nicht nach diesem Traum. /Du bist ein Idiot Harry!\ Dann war die Verbindung gekappt.

Harry seufzte. Dieser Traum... war wirklich seltsam gewesen. Als er das letzte mal einen Traum mit Draco geteilt hatte, da hatte er gespürt das es ein Traum war. Aber diesmal... er zweifelte daran, dass Draco diesen Traum ebenfalls geträumt hatte. Er.. er war sich nicht bewusst gewesen zu träumen. Und er hatte es genossen für einige Momente ein ganz normaler Junge zu sein.

Harry löste sich von der Menge, die sich durch die Gänge schob, betrat das Jungenklo. Geschafft lehnte er seinen Kopf gegen die kalte Scheibe des Spiegels, atmete einige Male tief durch, bevor er sich selbst betrachte. Während seine eine Hand seine Schultasche umklammerte, strich er sich mit der anderen die schwarzen Haare aus der Stirn, betrachtete die Narbe die sich auf seiner Stirn befand.

Im Traum war sie nicht da gewesen und sein Spiegelbild hatte ganz anders dadurch gewirkt. In der Realität ließ er die Haare immer ins Gesicht fallen um die Narbe wenigstens etwas zu verbergen, doch im Traum hatte er sie leicht nach hinten gegelt gehabt, was ihn ganz anders hatte wirken lassen.

Er fragte sich, ob der Traum nur aus seiner Fantasie entsprungen war - die dann wirklich krank sein musste - oder ob er durch die Verbindung entstanden war.

Seltsamerweise verwunderte ihn weniger die Tatsache das er in seinem Traum eine Beziehung mit Draco hatte, als die Tatsache, dass er kein Zauberer war.

Seufzend wandte er sich vom Spiegel ab, betrat wieder den Gang der inzwischen leer war, hatte doch schon die nächste Stunde begonnen. Harry beeilte sich nicht, als er zur Bibliothek ging, er hatte die nächsten zwei Stunden frei und vor sie zu nutzen um seine Hausaufgaben zu erledigen.

Die Bibliothek war leer. Harry wunderte sich nicht, er wußte, dass sie nur sieben Leute waren die momentan frei hatten. Und die anderen sechs stammten alle aus anderen Häusern die ihre Zeit lieber gemeinsam in ihren Gemeinschaftsräumen verbrachten.

Er arbeitete noch nicht lange, bis der Stuhl ihm gegenüber zurückgeschoben wurde, sich jemand zu ihm setzte. Verwundert blickte er auf. "Hermine?" "Arithmetik fällt aus. Woran arbeitest du denn gerade?" "Zaubertränke. Der Aufsatz über hochpotente Gifte." "Wie weit?" "Zwei Drittel fertig, hab aber genügend Material für noch zwei Rollen, in den Büchern hier steht massenhaft." Er verwies auf den Stapel neben sich. "Darf ich?" "Klar bedien dich, ich hab sowieso schon alle Notizen rausgeschrieben." "Kann es sein, dass du dich in die Arbeit flüchtest?"

"Ich weiß nicht... es hilft sich mal auf was anderes zu konzentrieren. Ich hab vorhin einen extrem seltsamen Traum gehabt." "Wieder gemeinsam mit Malfoy?!" "Nein, ich denke nicht." "Mmmmh... erzählst du mir davon...?!" "Es war... verrückt.. weißt du ich war ein ganz normaler Junge, ohne jegliche Zauberkraft und da waren auch du... und Ron und.... und.... Draco." "Draco?!" "Ja wir waren beste Freunde in dem Traum... nein.. nicht beste Freunde.. sondern.. sondern mehr als das." "Du meinst..."

Er nickte. "Ja.. wir waren zusammen." "Uh.. naja das ist etwas ungewöhnlich..." "Du klingst nicht gerade überrascht oder entsetzt darüber." "Sollte ich das?" "Ich weiß nicht, ich meine... du hast gerade erfahren, dass dein bester Freund davon träumt seine Zauberkräfte zu verlieren, schwul zu werden und eine Beziehung zu seinem Erzfeind zu haben. Verdammt wenn man das so ausspricht klingt es noch verrückter, als wenn man es denkt."

"Ich würde mir da nicht allzu viele Gedanken machen Harry. Vielleicht.. vielleicht steht diese Beziehung ja nur symbolisch für die Verbindung von euch beiden. Vielleicht verarbeitet dein Unterbewusstsein so das ganze." Harry blickte sie zweifelnd an. "Das denkst du nicht wirklich oder?" "Es ist besser als gar keine Erklärung dafür zu haben."

Harry seufzte, beugte sich dann wieder zu seinem Aufsatz, schrieb einige Zeilen, bevor er den Kopf erneut hob. "Denkst du... ich werde langsam verrückt?" Hermine schüttelte den Kopf. "Nein das denke ich nicht. Aber vielleicht.. vielleicht ist es ja wirklich so, dass du dich in deinen Hass so sehr reingesteigert hast, das du gar nicht gemerkt hast, dass er dir eigentlich sympathisch ist und nun wo du dich durch die Verbindung dieser Erkenntnis nicht mehr entziehen kannst, reagiert dein Unterbewusstsein über und schickt dir solche Träume."

"Und wie erklärst du dir dann, dass ich kein Zauberer mehr war? Ich.. ich kann mir ein Leben ohne Zauberkraft nicht mehr vorstellen, ich meine wenn ich keine Zauberkraft mehr hätte würde ich nur wieder der kleine Harry bei den Dursleys sein." Hermine legte den Kopf leicht schief. "Hast du in deinem Traum denn bei den Dursleys gelebt?" Er schüttelte den Kopf "Nein, bei meinen Eltern..." er stockte, blickte die Braunhaarige dann an, die grünen Augen schimmerten leicht.

"Du weißt selbst was dieser Teil des Traumes bedeutet nicht wahr?" Sie strich ihm leicht durch die schwarzen Haare, in einer mütterlichen, tröstenden Geste. "Du vermisst sie oder?" "Ja... sie sind auch eigentlich gar nicht das außergewöhnliche an dem Traum. Ich träume oft von ihnen, wie wir eine ganz normale Familie sind, oder das sie plötzlich wenn die Ferien beginnen hier stehen und mich abholen wollen. Aber wenn ich morgens aufwache, dann weiß ich, dass es nie so werden wird, dann weiß ich das es nur ein Traum war und spüre das. Du kennst doch bestimmt dieses bleibende Gefühl eines intensiven Traumes wenn du aufwachst? Wie du genau weißt das es ein Traum war, dir aber nichts mehr wünscht als das er wahr wird?"

Sie nickte, berührt von der emotional erfüllten Stimme mit der Harry plötzlich sprach. "Aber als ich aufgewacht bin, da.. da hab ich für einen Moment wirklich geglaubt, ich wäre eingeschlafen. Als wäre der Traum Realität und die Realität Traum. Und alles schien mir so, als gäbe es keine schönere Realität als die, in der ich mit Draco zusammen bin."

"Du magst ihn." Hermine stellte dies ohne jegliche Emotionen fest. "Ja. Er ist mir ähnlich." "Inwiefern?" Hermine wußte, dass Harry nicht der fröhliche Junge war den er immer spielte. Sie wußte, dass hinter ihm ein einsamer Junge steckte, der sich nach seinen Eltern sehnte, nach einem Leben sehnte in dem nicht alle mehr von ihm forderten als er leisten konnte.

"Er ist ebenso einsam wie ich." Doch noch nie hatten sie so offen darüber geredet, über all die Probleme die sich hinter der Fassade des berühmten Harry Potter verbargen und es schmerzte Hermine zu sehen, wie zerbrochen der Geist von Harry in Wirklichkeit war.

"Harry." Er schüttelte den Kopf, er wollte kein Mitleid. "Ich weiß, dass ihr versucht mir so sehr zu helfen wie ihr nur könnt, aber manchmal reicht das eben nicht aus. Und ich weiß, dass es ja auch gar nicht eure Schuld ist. Wie könnte ich von euch erwarten meine Eltern zu ersetzen. Aber egal wie sehr ihr euch bemüht, so versteht ihr doch dennoch nicht, was Einsamkeit bedeutet. Aber Draco weiß es, er empfindet genauso wie ich und deshalb möchte ich ihm gerne helfen, weil ich denke das ich dadurch auch mir helfen kann. Es mag vielleicht egoistisch sein so zu handeln, aber eigentlich ist mir das relativ egal. Ich denke.. ja ich denke wirklich ich habe das Recht so zu handeln."

"Das denke ich auch, aber dennoch, solltest du wissen, dass du jederzeit zu uns kommen kannst, egal was es gibt, egal wann du Hilfe brauchst oder einfach nur eine Schulter zum anlehnen benötigst, werden wir an deiner Seite sein und versuchen dir zu helfen wo wir nur können. Versprochen."

Er lächelte und Hermine wußte, dass das Lächeln echt war.

"Ich danke dir."

~*~

Mit einem kräftigen Fußtritt beförderte Harry den Klamottenhaufen zwei Meter weiter, zwischen die Betten von Seamus und Dean. Ein lautloser Seufzer entfloh ihm als er seine Schultasche abstellte, sich schnell die Schulkleidung abstreifte, seine eigenen Klamotten anzog.

Die Schulregeln besagten, dass man die Schulkleidung nur während dem Unterricht tragen musste. Früher hatte sie das kaum interessiert, hatten sie die Kleidung auch in ihrer Freizeit getragen, doch inzwischen wussten sie die Bequemlichkeit der eigenen Kleidung zu schätzen und zogen sich fast alle sofort nach dem Unterricht um.

So auch Harry der in diesem Moment seinen Schulpullover auszog, sich dafür einen weinroten Rollkragenpullover überstreifte, den Rons Mutter ihm gestrickt hatte, jedoch ohne jegliche Motive drauf.

Seine Robe ließ er achtlos liegen, wühlte sich dann wieder aus dem Zimmer heraus - im wahrsten Sinne des Wortes.

Sie waren schon ein tolles Zimmer. Seamus, Dean, Neville, Ron und er hatten immer Spaß wenn sie zusammen waren. Nur das Chaos in ihrem Zimmer war da nicht ganz so angenehm, überall lagen Klamotten herum, waren die Betten ungemacht.

Professor McGonagall hatte schon lange aufgegeben sie zum aufräumen treiben zu wollen, nur Hermine und Ginny gaben es ab und zu mal auf und räumten wenigstens die gröbsten Kleiderhaufen weg. Sie waren so oder so die einzigen Mädchen die sich noch hier rein trauten.

Harry lächelte. Dieses Chaos war das perfekte Abwehrmittel gegen die Mädchen die ihnen hinterher liefen.

Selbst Neville schien inzwischen seinen eigenen Fanclub bei den jüngeren zu haben. Er hatte sich aber auch wahnsinnig gemausert in den letzten Jahren.

Harry stürzte die Treppe hinunter, als die anderen erneut seinen Namen riefen. Die Arbeit in der Bücherei war doch länger geworden als er gedacht hatte und so war er der letzte der sich zu den Siebtklässlern im Gemeinschaftssaal gesellte.

Sie würden heute nach Hogsmead gehen. Bein den Siebtklässlern waren solche Ausflüge nichts besonderes, aber Harry war schon so lange nicht mehr in der Stadt gewesen, dass er eine gewisse Vorfreude nicht unterdrücken konnte und sich ein glückliches Lächeln auf seine Lippen stiel.

Sich für seine Verspätung entschuldigend griff er nach seiner warmen Winterjacke die über einem der Stühle hing, bestätigte dann das sie gehen konnten.

Es war ein schöner Wintertag. Über dem Land lag eine dünne Schicht, gerade dick genug den goldenen Sonnenstrahlen die vom Himmel fielen zu widerstehen.

Harry lachte. Ginny hatte sich bei ihm eingehakt und er ließ es geschehen. Er wußte inzwischen, dass ihre Gefühle für ihn rein freundschaftlich waren, dass er für sie aber dennoch eine Art Held war und ihr bester Freund.

Das war ihm spätestens dann klar geworden als sie zu ihm gekommen war und ihn fragte, über was sie mit Luca am besten reden konnte. Luca war ebenfalls in der sechsten, kam aus Ravenclaw und war inzwischen Ginnys fester Freund.

Und die hatte gerade Harry dazu überredet mit ihr zusammen ein Geburtstagsgeschenk für Luca auszusuchen.

Harry fühlte sich an diesem Nachmittag seltsam frei. Es war als hätte er alles zurückgelassen was ihn belastete um diesen Nachmittag einfach nur zu genießen. So fiel ihm nicht einmal auf, dass Draco die Verbindung immer noch getrennt hielt.

Sie kauften Luca schließlich eine Eule. Sie war nicht viel größer als Pig es damals gewesen war, als Ron sie bekam, doch ihre außergewöhnlichen Federn aus rot, goldenen Musterungen hatte sie von allen anderen herausstechen lassen.

Der Verkäufer hatte ihnen die Eule preiswerter gegeben, weil er meinte so was wäre bei Eulen ein hässlicher Schönheitsfehler, hatte aber dennoch so viel verlangt, dass Harry noch etwas hatte drauflegen müssen.

Ginny hatte ihm versprochen ihm das Geld zurückzugeben, doch er hatte abgelehnt. Das wäre nun mal sein Anteil an dem Geschenk. Irgendwann hatte sie lachend aufgegeben ihn überreden zu wollen, allerdings bestimmend beschlossen, dass sie ihn irgendwann mal zu einem Butterbier würde einladen müssen.

Harry hatte nur erneut lachen müssen, denn zunächst war er es an diesem Nachmittag der sie einlud, denn in all den Diskussionen hatte sie ganz vergessen das sie doch eigentlich pleite waren.

Am frühen Abend trafen sich alle zu einem Butterbier, redeten über ihre Einkäufe.

Harry hatte nicht mehr viel kaufen müssen, nur noch Politur für seinen Besen und ein paar Süßigkeiten. Andere hingegen, wie zum Beispiel Hermine und Lavender schienen die gesamten Boutiquen Hogsmead's leer gekauft zu haben.

Voller Freude zeigten sie allen ihre Sachen - egal ob sie wollte oder nicht.

"Zwei Butterbier." Die Bedienung nahm seine Bestellung mit einem Nicken zur Kenntnis nahm dann noch die anderen Bestellungen auf.

Harry beugte sich zu Ron herüber. "Was hast du denn da?" "Die neue Quidditchzeitung." "Darf ich mal?" "Ja klar."

Ginny lehnte sich an seine Schulter, las mit ihm zusammen. "Was interessantes?" "Nicht wirklich.. willst du noch lesen?" Sie schüttelte den Kopf, so dass die roten Haare flogen, wandte sich dann wieder dem Gespräch der anderen zu, während Harry Ron die Zeitung zurückgab, sein blick streifte kurz erneut Ginny.

Die roten Haare leuchteten leicht im Licht der Kerzen die den Raum erstrahlen ließen und als sie gemeinsam mit Hermine über irgendetwas lachte, strahlte sie übers ganze Gesicht.

Harry wünschte sich er könnte auch so eine Frohnatur wie dieses Mädchen sein.

Plötzlich stupste etwas weiches seine Hand an. Erstaunt blickte er auf, erkannte dann seinen kleinen Fuchs, der seinen Platz in der Tasche der warmen Jacke verlassen hatte, nun auch etwas zu trinken forderte.

Ginny war ganz begeistert von dem kleinen Tier, während Harry bei der Bedienung ein Schälchen mit Wasser bestellte.

"Oh wie süß. Harry du hast mir gar nicht erzählt das du einen Fuchs hast. Bisher kannte ich nur Hermines Raben und Rons Ratte." "Es ist eine Maus." Beschwerte Ron sich, doch ein jeder überhörte seinen Einspruch.

"Hast du ihm einen Namen gegeben?!" Harry nickte "Yuki." "Yuki?! Woher kommt der Name?" Der Rabe fühlte sich sichtlich wohl, während er von Ginny gestreichelt wurde. Harry nahm einen Schluck seines Butterbiers das inzwischen gebracht worden war.

"Aus Japan. Ich bin in einem der Sagenbücher darüber gestolpert - habe etwas für Geschichte der Zauberei gesucht.", erklärte er bei den fragenden Blicken der anderen. "Es heißt Mut oder Schnee. Je nach dem mit welchem Kanji man das ganz schreibt. Ich dachte, dass passt ganz gut zu seinem Fell." "Ja das passt es wirklich." Ginny streichelte dem Tier noch ein letztes Mal übers Fell, bevor es sich abwandte, begann das Wasser zu trinken, dass in diesem Moment von der Bedienung abgestellt wurde.

"Sagt mal. In ein einhalb Monaten findet der Weihnachtsball statt nicht wahr? Wisst ihr schon mit wem ihr hingeht."

Es begann die übliche Runde über Klatsch und Tratsch. Harry hörte nicht zu. Er blickte nur hinaus, aus dem Fenster das sich direkt neben ihrem Tisch befand.

Es war draußen dunkel geworden, doch durch das schwache Licht der Straßenlaternen konnte Harry klar die weißen Flocken erkennen die langsam zu Boden fielen.

Es hatte wieder begonnen zu schneien.

"Harry. Hey Harry." "Was?!" Erschrocken fuhr Harry hoch. Ginny lächelte ihn leicht an. "Du bist eingeschlafen. Komm wir wollen gehen." Harry strich sich kurz durch die Haare. "Ich muss noch bezahlen." "Schon geschehen. Seamus hat uns eingeladen." "Danke Seam'." "No prob. Lass uns gehen."

Den Weg zurück verbrachten sie eigentlich recht schweigsam. Die Kälte umfing sie alle, ließ sie sich noch enger in ihre Jacken kuscheln.

Dennoch war die Stille nicht unangenehm. Sie hatten alle zusammen einen wunderschönen Nachmittag verbracht, hatten Spaß gehabt. Der schweigsame Spaziergang, war nur der passende Ausklang für einen solch schönen Wintertag.

Ginny kuschelte sich wärmesuchend an seine Seite, schweigend legte er einen Arm um sie.

Tief atmete er die kalte Luft ein und wünschte sich fast, dieser Nachmittag würde nie zu Ende gehen.

~*~

"Mister Potter!" Harry erstarrte, ebenso wie all die anderen Gryffindors die in Hogsmead gewesen waren, in diesem Moment die Eingangshalle betreten hatten.

Professor McGonagall näherte sich ihnen, hastig mit solch schnellen Schritten wie Harry sie bei der Lehrerin noch nie gesehen hatte. "Sieht nach Ärger aus." Flüsterte Dean und Harry tauschte einen bedeutungsvollen Blick mit Hermine und Ron.

"Professor?" Harry löste sich von Ginny trat aus der Menge hervor. "Der Schulleiter möchte sie sprechen Harry." "Entschuldigen sie aber kann das nicht bis morgen warten?! Sie wissen doch das heute mein einziger freier Tag in diesem Monat ist. Wenn das Training bis morgen warten kann, kann das Gespräch mit dem Schulleiter doch sicher auch warten?"

Er hörte wie die anderen zu tuscheln begannen, was er denn mit 'Training' meinen würde, doch es war ihm egal. Er war das ewige Versteckspielen satt. Sollten sie doch all wissen was los war.

Professor McGonagall schien seine Einstellung zu erraten und so nahm auch sie plötzlich kein Blatt mehr vor dem Mund und sprach die Worte, die Harry schon seit seinem Gespräch mit Draco erwartet hatte und sich gleichzeitig gewünscht hatte niemals hören zu müssen.

"Wir haben keine Zeit Mister Potter. Draco Malfoy ist verschwunden."

~*~

Nervös saß Harry im Büro des Schulleiters. Er wußte, dass sein Körper zitterte. Es machte ihn nur noch nervöser ganz alleine in dem großen Raum zu sitzen, nicht wissend was geschehen war, nicht wissend was geschehen würde.

Hermine und Ron hatten darum gebeten mit zu dürfen, doch Professor McGonagall hatte abgelehnt und als er sich unten in der Eingangshalle befunden hatte, war auch er noch da gegen gewesen. Doch nun wo er hier so alleine saß, wünschte er sich er hätte ebenfalls darum gebeten nicht ganz so alleine zu sein.

Natürlich hatte er versucht Draco zu erreichen. Sofort als seine Lehrerin ihm erzählt hatte, dass Malfoy verschwunden war hatte er nach ihm gerufen, immer und immer wieder, doch Draco hatte die Verbindung gekappt.

Aber selbst wenn die Verbindung bestanden hätte, was hätte es ihm gebracht?! Es wäre egal gewesen wie oft er nach Draco gerufen hätte, dieser musste ihm ja schließlich nicht antworten. Und vor allem würde er wahrscheinlich niemals freiwillig damit rausrücken wo er sich befand.

Harrys Faust landete mit einem lauten Knall auf dem Tisch. Er war wütend auf sich selbst. Er hätte verdammt nochmal die Möglichkeit gehabt Draco aufzuhalten und hatte sie nicht genutzt. Warum nicht? Warum verdammt nochmal hatte er nicht einfach zu Malfoy gehen und sagen können 'Bleib hier. Es ist zu gefährlich. Ich werde dich nicht gehen lassen.'.

Aber nein statt dessen hatte er ihm auch noch erzählt, dass er Draco nicht aufhalten würde, sondern ihn gehen lassen würde.

Er hörte wie die Tür aufgemacht wurde, drehte sich um und sah Dumbledore eintreten, gefolgt von Professor McGonagall und Snape.

Ein kleiner weißer Ball zischte an ihren Füßen vorbei, befand sich noch bevor sie reagieren konnten im Raum und sprang in Harrys Schoß. Besänftigend strich er über das Fell des Fuchs. Er hatte ihn vorhin bei Hermine und Ron gelassen, doch da schien er sich nicht sonderlich wohl gefühlt zu haben.

Harry hob seinen Kopf und blickte seine drei Lehrer an, die gegenüber von ihm Stellung bezogen hatten. Und Harry schien es tatsächlich als würden die drei sich auf ein Gefecht vorbereiten.

Dumbledore saß in seinem Sessel, den Kopf gehoben, den Zauberstab griffbereit auf dem Tisch vor sich liegend. Professor McGonagall zu seiner rechten Seite, dem Direktor leicht zugewandt, Professor Snape auf der anderen Seite, leicht abgewandt.

Doch alle drei starrten sie Harry an, durchdringend, den Blick nicht abwenden und Harry schien es als wären diese Blicke nicht nur mit Wut, sondern auch mit Hass erfüllt. Hass der ihm die Luft aus den Lungen zu pressen schien.

"Pro-Professor?" Dumbledore senkte kurz den Blick zu dem Fuchs auf Harrys Schoß, warf Snape dann einen bedeutungsvollen Blick zu. "Mister Potter. Aufgrund der.. Verbindung die momentan zwischen ihnen und Mister Malfoy existiert müssen wir leider davon ausgehen das sie von seinem Fluchtversuch wussten. Stimmt das?"

Harry erkannte, dass Snape mit einem kleinen Flakon in seinen Händen spielte. Er schluckte, als ihm bewusst wurde, was die glasklare Flüssigkeit in dem Glasgefäß war. Versitarium. Es würde nichts bringen zu lügen.

"Er hatte es mir erzählt. Aber es ist keine Flucht." Professor McGonagall zog eine Augenbraue in die Höhe "Keine Flucht?! Dann erklären sie mir doch bitte, was Malfoy ansonsten vor hat." "Außerdem wollen wir wissen ob sie ihn bei dieser Flucht unterstützt haben." Es war seltsam, dass Snape sich an dem Gespräch bisher noch nicht beteiligt hatte und bei genauerem Hinsehen... ja das musste er erkennen, dass die wütenden Blicke des Zaubertranklehrers eigentlich nicht ihm, sondern den beiden anderen Lehrern galten.

War Snape auf seine Seite?

"Wie bereits gesagt Professor Dumbledore, ist es keine Flucht. Es ist eine Suche. Eine Suche nach der Lösung die sie uns verweigern."

Die Professorin zog bei dieser pampigen Antwort scharf die Luft ein und auch Dumbledore schien erzürnt über diese Antwort. Nur Snape schien plötzlich ein leichtes Lächeln auf den Lippen zu tragen und seine Augen stimmten Harry zu.

"Harry!! Was erlaubst du dir?!" Harry stellte fest, dass Dumbledores Stimme sich seltsam distanziert anhörte. Der Schulleiter hatte schon lange nicht mehr so mit ihm gesprochen, eigentlich... Harry überlegt, ging im Schnellgang die sieben Jahre durch die er sich schon in Hogwarts befand.

Nein.. eigentlich hatte er noch nie so mit ihm geredet.

/Sag ihm nichts Potter...\ Dracos Stimme war so plötzlich in seinem Kopf, dass er fast zusammengezuckt wäre, sich im letzten Moment aber noch zusammenriss. Es wäre wahrlich nicht nützlich, wenn die Professoren merken würden, dass er Kontakt mit Draco hatte.

~Du hättest mich vorwarnen können~ /Entschuldige..\ Ein Lächeln schlich sich auf Harrys Lippen. Dies war das erste entschuldigende Wort, dass er je von Draco gehört hatte und irgendwie.. ja irgendwie tat es gut, es baute ihn auf zu wissen, dass es dem Slytherin leid tat, gab ihm das nötige Selbstvertrauen das er brauchte um dieses Gespräch durchzustehen.

Zu seinem Leid verstand Dumbledore das Lächeln vollkommen falsch, nicht als Ausdruck von Glückseligkeit, sondern als Provokation dem Atm des Schulleiters gegenüber.

"Sie sehen ihre Fehler also nicht ein ja? Severus das Versitarium bitte." Snape nickte, trat dann af Harry zu. Er öffnete den Flakon, stellte sich direkt vor Harry, mit dem Rücken zu den beiden anderen Lehrern, so das die nicht sehen konnten was er tat. Fast unmerklich nickte er Harry zu.

"Trinken sie das." Sagte er dann laut. Harry nickte und trank.

Er spürte gar nichts. Er hatte irgendetwas seltsames erwartet. Ein Prickeln in seinem Körper, ein aufleuchten dessen, dass sein Geist sich plötzlich außerhalb seines Körpers geschah, aber es passierte nichts, rein gar nichts. Ob das normal war?

"Ist die Verbindung zwischen ihnen und Malfoy momentan intakt?" "Nein." Die Lüge war ihm einfach so über die Lippen gegangen, ohne jegliche Gegenreaktion seines Körpers. Er vermied es Snape anzublicken, der wieder seinen Platz neben Dumbledore eingenommen hatte. Er wußte, wenn er dem Zaubertranklehrer nun in die Augen blicken würde, würde er sein Unglauben nicht mehr unter Kontrolle halten können.

~Er hat mir Wasser zu trinken gegeben.~ /Er hilft uns. Er ist auf unserer Seite. Verdammt... ich muss die Verbindung wieder kappen, sie werden etwas merken, Gonagall hat unsere Verhaltensweisen studiert sie wird merken wenn wir miteinander reden.\ ~Pass auf dich auf~

Den letzten Gedanken hatte er einfach zu gedacht, ohne bewusst über ihn nachgedacht zu haben und eigentlich hatte er es fast.. fast schon als angenehm empfunden ihn zu denken.

"Wissen sie wo Malfoy sich momentan befindet." "Nein." Es war sogar die Wahrheit, er wußte Dracos Ziel, doch wie er dort hinkommen wollte war ihm vollkommen unbekannt. Er wußte noch nicht einmal ob Draco seinen Besen benutzt hatte oder nicht.

Aber wenn Draco tatsächlich zu Fuß unterwegs sein sollte, dann.. ja dann gab es immer noch Möglichkeiten diesen einzuholen, durch seinen Besen, oder vielleicht sogar durch den fahrenden Ritter... er musste es nur schaffen für einen kurzen Moment in Dracos Körper zu gelangen, einen kurzen Blick auf die Gegend zu werfen in der dieser sich befand.

"Hat er ihnen gegenüber erwähnt das er verschwinden wollte." "Nein. Wir reden nicht viel miteinander. Wie sie vielleicht bemerkt haben sollten hassen wir uns seit unserem erstem Jahr bis aufs Blut." Haben uns gehasst...

Das Verhör ermüdete Harry. Die beiden Professoren wiederholten ihre Fragen immer wieder, mit den Antworten die Harry ihnen gab scheinbar nicht zufrieden. Doch sie änderten sich nicht, während der gesamten zwei Stunden die er sich in dem Büro befand war er nicht gewillt Draco zu verraten.

Er spürte Snapes besorgte Blicke auf sich. Der Zaubertranklehrer war während dem gesamten Verhör ruhig gewesen, hatte nur einige Male einen missbilligenden Laut ausgestoßen, wenn einer der beiden anderen Lehrer, geschrieen hatte, laut geworden war.

Einmal war die Professorin sogar so aus ihrer Haut gefahren, dass sie ein Tintenfass umgestoßen hatte, dessen Inhalt sich über die Unterlagen auf Dumbledores Schreibtisch ausbreite. Fluchend - es war das erste Mal das Harry Dumbledore hatte fluchen hören - hatte Dumbledore nach seinem Zauberstab gegriffen, die Flecken entfernen wollen, doch durch eine unbedachte Bewegung hatte er nur gereicht, dass sie statt seinem Schreibtisch nun die Wand seines Büros zierten.

Irgendwann hatten sie Harry schließlich entlassen, sie sahen erschöpft aus, doch Harry war sich sicher dass sie nicht einmal halb so erschöpft waren wie er.

Professor Snape hatte vorgegeben mit Harry noch in den Keller zu müssen um ihn ein Gegenmittel zu geben. Es wäre nicht gerade hilfreich, würde er alle Geheimnis ausplaudern hatte er der Professorin erklärt. Diese hatte verärgert das Gesicht verzogen. "Nach der Aktion von vorhin, wird innerhalb von wenigen Stunden sowieso die ganze Schule Bescheid wissen." Hatte sie mehr Harry als Snape angegiftet, ihn dann aber nachher mit dem Lehrer gehen lassen.

Gerade in diesem Moment betraten sie die Kerker, die Harry so oft mir Angst erfüllt hatten. An diesem Abend fand er die Kälte die die steinernen Wände ausstrahlten sogar als angenehm.

Kaum saß er, wanderte seine Hand wie von selbst in die Tasche seines Mantels, zog erneut einen Flakon mit dunkelblauem Inhalt heraus. Hermines kleinen Wundertrank.

Noch bevor er ihn schlucken konnte hatte Snape ihm diesen abgenommen. Zweifelnd betrachte er die Flüssigkeit, während er das Gefäß möglichst nahe an die Kerzen hielt, roch kurz daran.

Dann nickte er schließlich, gab Harry den Trank zurück. "Sie sollten den Trank nicht zu oft trinken sonst verliert er seine Wirkung. Er ist eigentlich nur für Einnahme über vielleicht eine Woche geeignet, nicht über Monate." Harry verkniff sich die Aussage das er den Trank schon seit gut zwei Monaten unregelmäßig nahm und die Wirkung noch tadellos war.

Snape hatte ihn gerettet er sollte sich dies nicht durch Undankbarkeit versauen.

"Wieso haben sie mir vorhin eine Fälschung gegeben?" Snape seufzte, setzte sich dann hinter sein Pult, wühlte kurz in den Unterlagen schaute dann Harry direkt an. "Weil ich denke.. dass die Methoden von Professor Dumbledore und Professor McGonagall wahrlich nicht die richtigen sind. Sie und Mister Malfoy hätten schon viel früher ihren Weg zu den Bergen antreten müssen." "Sie wissen was Draco vor hat?!" "Natürlich weiß ich es. Sie sind nicht die ersten bei denen eine solche Verbindung zu stande kam." "Wie?! Sie meinen.. so was.. so was ist schon öfter passiert." "Um genau zu sein ist mir nur ein Fall bekannt, aber ja. Zu meiner Schulzeit gab es ebenfalls einen solchen Fall, allerdings wurden diese Jungen damals direkt in die Berge geschickt. Scheinbar hat sich das Ministerium diesmal in den Kopf gesetzt sie erst mal vernünftig zu 'erforschen'.""

Harry erstarrte, er hatte eine gewisse Ahnung wer in den andere Fall verwickelt war. Snape blickte von seinem Schriebtisch auf und Harry vermeinte ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen. "Ihr Vater war damals auch in die Sache verwickelt. Allerdings hat bei ihm das ganze schon in der ersten Klasse stattgefunden." "Und... wer war... der andere Junge?" "Sirius Black. Ihr Vater und Sirius haben sich zu Anfang nicht so sonderlich gut verstanden, es hat eine Weile gedauert bis Black James verzeihen hat, dass dessen Katze seine Schokofroschkartensammlung zerrissen hatte."

Harry war sich inzwischen sicher, dass Snape grinste.

"Jedenfalls... sie sollten Mister Malfoy folgen Potter, er wird Hilfe gebrauchen können von jemandem... der sich nicht von seiner Wut auf den Schulleiter leiten lässt." "Auch auf die Gefahr hin das ich für diese Frechheit eine Strafarbeit aufgebrummt bekomme, aber... sie versuchen nicht mich zu irgendeiner Straftat zu verführen, damit sie mich der Schule verweisen können?"

"Momentan, Mister Potter, geht es mir um nichts anderes als die Verbindung zwischen ihnen und Mister Malfoy zu trennen, wenn dies nur möglich ist durch Verstoß gegen die Schulordnung, dann... werde ich diesem Fall wohl darüber hinwegblicken."

Harry war mehr als verblüfft. Er mochte Snape noch immer nicht und er war sich sicher, dass er in der nächsten Zaubertrankstunde wieder Unmengen an Strafpunkten einstecken würden müsste, aber in - wenn auch begrenztem Maße - gewisser Maße konnte er den Lehrer verstehen... und sogar etwas Sympathie empfinden.

"Und was erwarten sie nun von mir?" "Dieser Zaubertrank wird sie direkt zu Malfoy bringen. Sie müssen sich nur möglichst stark auf ihn konzentrieren, dieser Trank funktioniert nur ein einziges Mal und ist wirklich schwer herzustellen. Verwenden sie ihn also bitte sorgsam."

Harry nickte, nahm die blutrote Flüssigkeit in der kleinen Flasche entgegen. "Zauber sollten sie zu genüge kennen um sich verteidigen zu können."

"Verteidigen?!" "In den Bergen wimmelt es von magischen Wesen." "Zudem sollten sie das hier mit nehmen." Er reichte Harry zwei Ketten an dem zwei Steine hingen. Der eine war braungemustert, der andere weiß grau, beide flach nur einige Millimeter dick, in ovaler Form. Und auf beiden war ein seltsames Zeichen eingeritzt, dass Harry keiner ihm bekannten Schrift zu ordnen konnte.

"Talismane?" "Sirius und James haben diese Talismane damals in den Bergen bekommen, nachdem sie irgendeine Prüfung bestanden haben - frag mich nicht danach, worum es ging, sie haben es uns nie erzählt - vielleicht müsst ihr diese Prüfung nicht durchstehen wenn ihr die Talismane bereits habt, also nimm sie lieber mit. Haben sie alles verstanden?"

Harry nickte. Er hatte schon vorhin den Gedanken gehabt Draco zu folgen und nun wo er die Mittel besaß um wirklich zu ihm zu gelangen, da wa er felsenfest überzeugt die Aktion wirklich durchzuziehen.

"Vielen Dank Professor." "Jaja Potter und nun verschwinden sie, ich habe noch zu tun." Harry lächelte als er aufstand und zur Tür ging.

"Ach und Potter." Snape hatte ihm den Rücken zugewandt als er nun sprach. "Passen sie auf sich und Malfoy auf."

~*~

"Pass auf dich auf Harry." Hermine beugte sich zu ihm, umarmte ihn kurz, drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. "Und schreib uns ne Nachricht, falls du länger brauchen solltest." Harry lächelte und nickte.

Ron grinste ihn schief an. "Keine Sorge Har' ich wird unser Team gut trainieren während du weg bist. Pass nur auf, dass du zum Spiel gegen Ravenclaw wieder da bist." "Werde mich bemühen." Dann umarmten sich auch die beiden Freunde.

Harry schloss die Augen, als er nach der Flasche griff. Fest dachte er an Malfoy. Dachte an das Grinsen des Slytherins, dass er immer in der Öffentlichkeit trug, dachte an das Lächeln, dass er zeigte wenn sie alleine waren, dachte an die Geste mit der er sich die Haare aus dem Gesicht strich, dachte an seine Gangart, dachte an die vielen kleinen Gesten, die sein Erscheinungsbild ausmachten.

Er hatte gar nicht bemerkt, wie sehr er sich das Bild des blonden Jungen eingeprägt hatte. Hatte er ihn so viel beobachtet in den letzten Tagen?

Die Flüssigkeit fühlte sich angenehm warm und süßlich in seinem Mund an, erfüllte ihn mit einem angenehmen Geschmack, der ihn seltsamer Weise an Draco erinnerte.

~*~

Harry spürte die Sonne auf seiner Haut, obwohl er fror. Er saß auf dem harten Boden, der sich seltsam nass unter seinen Fingern anfühlte. Als er die Augen öffnete erkannte er auch warum. Das was er in seinen Händen hielt war kein Sand, keine Erde wie er erwartet hatte, sondern reiner, weißer Pulverschnee, der langsam begann zu schmelzen.

Harry stand auf, schüttelte sich den Schnee von seinem Mantel. Er hatte die Zauberklamotten zu Hause gelassen, sie stattdessen gegen Winterfeste Muggel- Kleidung eingetauscht. Auch der Rucksack auf seinem Rücken stammte aus Muggelhand, war aber durch einige Zauber von Hermine gegen Feuchtigkeit und ähnliches geschützt worden.

Er blickte sich um. Tatsächlich schien er sich mitten innerhalb der Berge zu befinden, weit und breit kein Draco zu sehen.

Harry seufzte. War ja klar gewesen, dass er sich nicht genügend konzentriert hatte. Und die Verbindung war immer noch getrennt. Ein weiterer Seufzer entfuhr ihm. Und nun? Er blickte sich den Bergpfad auf dem er sich befand näher an. Links ging es runter, rechts ging es bergauf.

Er entschied sich für den Weg der bergauf führte.

~*~

Er war noch nicht allzu lange gelaufen, vielleicht eine Stunde, vielleicht auch zwei. Der Schnee war nicht allzu tief. Vielleicht fünf, vielleicht zehn Zentimeter, zumindest nur so viel, dass es das gehen nicht erschwerte.

Er bemerkte jedoch weder die Kälte, noch die Schneeflocken die plötzlich vom Himmel fielen, noch die Sonne die plötzlich von den Wolken verdeckt wurde. Alles was er sah, war der Blonde Junge, der sich nur wenige Meter vom ihm entfernt den Weg auf dem Pfad suchte.

Und Harry begann zu rennen. "Draco!!" Seine Stimme hörte sich heiser an, von der ungewohnten Kälte, er schluckte, rief dann ein weiteres Mal. "Draco!!" und diesmal reagierte der andere Junge. Erstaunt drehte er sich um, Verwirrung zeigte sich in seinen Augen, dann lächelte er, strahlte plötzlich übers ganze Gesicht. Und Harry lächelte ebenfalls als er nur Zentimeter vor Draco zum stehen kam, der Atem leicht unregelmäßig ging, in kleinen Dampfwolken in die Luft stieg. "Ich hab dich gefunden." Draco schüttelte noch immer lächelnd leicht den Kopf. "Du bist doch verrückt Harry." "Ja... das bin ich wohl. Ich hab mir Sorgen gemacht."

Keiner der beiden konnte sagen, was sich eigentlich geändert hatte. Es war nur wenige Tage zuvor gewesen, da hatten sie sich trotz der Verbindung gehasst, doch in diesem einem Moment da waren sie einfach glücklich einander gefunden zu haben, gemeinsam diesen Weg gehen zu können.

Und so griff Draco einfach, noch immer lächelnd, stumm nach Harrys Arm, zog den schwarzhaarigen nahe an sich heran, hielt ihn fest umschlossen, den Kopf auf die Schulter des etwas kleineren gebettet, dessen Duft einziehend.

Und Harry erwiderte die Umarmung. Seine Arme um die Taille des anderen Jungen geschlossen, das Gesicht zur Seite gewandt in den blonden Haaren verborgen.

Und obwohl sie noch nicht wussten warum, obwohl sie diese Tatsache erst viel später begreifen sollten, stand in diesem Moment für die beiden die Zeit still.

~Fin Part 3~

~Manchmal, da ändern sich die Empfindungen eines Menschen schlagartig. Oft wissen wir noch nicht einmal den Grund, machen uns in diesem Moment auch gar keine Gedanken darüber. Vielleicht genießen wir das Glück das wir empfinden, vielleicht fliehen wir auch panisch vor Angst. Aber egal wie wir auch reagieren, die Bedeutung dieses kurzen Momentes in dem sich, ohne unser Wissen, alles veränderte, wird uns so oft erst viel später bewusst und wir sind erzürnt, dass wir den Moment nicht zu schätzen wussten, als wir noch die Gelegenheit dazu hatten. Wie reich an Gefühl wären wir wohl, wenn wir den Wert eines jeden Momentes zu schätzen wüssten? Doch ist dies unmöglich.. und so ist die beste Art sein Leben zu verbringen, für den Moment zu leben und jeden Augenblick zu genießen. Mit den Menschen, die uns wichtig sind.~

Anmerkung; Jaja... ich mag den dritten Teil *ihn knuddel* es hat Spaß gemacht die Traumsequenz am Anfang zu beschreiben. Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass das Leben der beiden so ablaufen würde, wenn sie normale Menschen wären. Seit der Grundschule zusammen aufgewachsen, ein behütetes Leben.... wobei mir wieder Urd-chans äußerst intelligente Gedankengänge einfallen, auf was für eine Grundschule gehen Zauberer eigentlich?! *zu Kyoko und urdy lins*.. *räusper* Okay... zurück zum Thema... Die Reise beginnt endlich und es fängt an etwas zwischen den beiden zu laufen, ne?! Naja Draco ist teilweise wirklich etwas extrem OOC, aber egal *schäm* Im nächsten Teil geht es dafür schneller vorwärts ^^