Titel: Emotions

Autor: cristall

Teil: 5/5 (+Epilog)

Pairings: Harry/Draco, Hermine/Ron, Dean/Seamus

Warnings: Slash

Serie : Harry Potter

Genre : Romantik, Fantasy, Shonen ai

Besonderheit : Shonen ai fanfic Wettbewerb

Email: cris@originalbishounen.com

Disclaimer: Harry Potter gehört mir nicht, sondern Rowling. Ich hab mir die

Charas lediglich geliehen und ich verdiene hiermit auch kein Geld

Begonnen: 27.02.03

Beendet: 28.04.03

Anmerkung: Die Kommentare am Anfang eines jeden Teiles sind den Charas von mir in den Mund gelegt *verbeug* ich hoffe sie werden es mir vergeben; die
Kommentare am Ende eines jeden Teiles, stammen aber von mir gehören
auch nicht wirklich zu irgendeinem Chara. (Entstehen nur jedes Mal
in einer meiner Psychophasen *lach*)

Kommentar: Nanana...hier ist der letzte Teil... es kommt nur noch der Epilog.... Das Ende wird wohl einige schocken O.o es kommt wohl etwas
plötzlich, aber ich hatte das von Anfang an geplant..
Jedenfalls würde ich mich über Kommentare hierzu freuen.. ^^

Anmerkung zu dem Teil ist am Ende.

Widmung: Selene, Chibi-Kami und Kyoko-chan, ihr drei Engel wisst
schon warum ^^;;

Danksagungen:

@Matjes Nya den Prof darfst du nicht zu ernst nehmen was der getan hat..
der war halt einfach ein bisschen irre...

@Ralna nya das mit dem Happy End steht bis jetzt noch offen ^^

@Vanillia *blush* vielen vielen lieben dank für das süße Lob *knuddel*

@Assassian *knuddel* vielen dank... dass ist echt ein süßes Lob von dir
gewesen ^^

@jessy danke

Teil 5

Die Liebenden

//Einen Menschen zu lieben bedeutet ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat, sein Herz zu sehen. Blicke ich Harry Potter an, sehe ich einen Engel, mit weißen Flügeln auf seinen Rücken, ebenso rein wie seine Seele, ebenso unschuldig wie sein Herz. Diese Unschuld will ich schützen, wenn nötig mit
meinem Leben.\\

~ Draco Malfoy

Wahrscheinlich hätte niemand Draco bemerkt. Er hätte sich ohne Probleme zurückziehen können, hätte aus dem Gemeinschaftssaal verschwinden können, ohne das irgendjemand etwas bemerkt hätte.

Allerdings kam es nicht so, sondern vollkommen anders. Ein schwarzer Blitz löste sich plötzlich von Dracos Schulter, sprang in den Raum hinein, auf die beiden Mitschüler zu, die erschrocken auseinander fuhren, als der schwarze Fuchs plötzlich vor ihnen stand, sie sauer anfauchte.

Hermine schien sich am schnellsten wieder zu fassen, beugte sich hinunter um das kleine Wesen streichelnd zu beruhigen.

Harry hingegen stand noch immer wie erstarrt da, blickte unfähig auf den schwarzen Fuchs, verstand erst langsam was eigentlich geschehen war.

Mit unendlich langsamen Bewegungen blickte er auf und obwohl Draco wußte, dass die Dunkelheit der Nische ihn vor Harrys Blicken schützte, wußte er, spürte er, dass Harry wußte, dass er hier war.

Langsam trat Harry vom Feuer weg, schritt langsam auf die Nische zu in der Draco stand.

Er schwieg noch immer, ebenso wie Draco, selbst als sie sich direkt gegenüber standen. "Verdammt Draco. Du bist ein Vollidiot." Mit einer verzweifelten Bewegung legte Harry eine Hand in Dracos Nacken zog dessen Kopf leicht runter, lehnte die eigene Stirn an Dracos.

"Bist du sauer?" "I-Ich weiß nicht." Die Stimme des Slytherins schien seltsam irrational, selbst das Zögern wirkte, als wäre es nicht real.

Harry seufzte, sich wohl bewusst, was der andere Junge in diesem Moment wohl denken musste.

"Komm mit. Lass uns hochgehen ja?!" Der Blonde nickte nur, schien vollkommen abwesend, ließ sich einfach von Harry mitziehen, der Hermine einen bedeutungsvollen Blick zuwarf.

Harry hatte wirklich gehofft, dass die Leute in seinem Zimmer vielleicht schon schlafen würden, gleichzeitig war ihm jedoch klar gewesen, dass dieser Traum wahrscheinlich niemals in Erfüllung gehen würde. Er kannte ja schließlich seine Chaosbude.

Unterricht am nächsten Morgen und zudem eine Prüfung in Zaubertränke war noch lange kein Grund für diese Siebtklässler um drei Uhr morgens das Licht auszumachen.

"Hey Harry, auch mal wieder da? Und haben du und Hermine..." Seamus verstummte schlagartig als er erkannte, dass Harry jemanden dabei hatte und er verlor für eine weitere Viertelstunde die Sprachkraft als er erkannte wen Harry denn da bei sich hatte.

"Klappe Seamus, ich will nichts hören. Auch vom Rest nichts, dass hier geht nur mich und Draco was an." Damit zog er Draco mit in sein Bett, zog die Vorhänge zu.

"Kein Wort. Warte." Flüsterte er, zog dabei seinen Zauberstab heraus. Nicht, dass es nötig gewesen wäre Draco noch aufzufordern still zu sein, der Junge sprach sowieso nicht, schien vollkommen abwesend.

Leise flüsterte Harry den Zauberspruch der sein Bett von allem anderen abschattete.

"Jetzt können wir reden." Draco reagierte jedoch nicht, lehnte sich gegen seine angezogene Knie.

Harry erinnerte sich an das Gespräch, das sie geführt hatten, als Draco das letzte mal hier war. Damals so anders gewesen, damals war Draco noch Draco gewesen. Und nun? Der Junge vor Harry schien gebrochen und Harry wußte, dass es seine Schuld war.

"Schau mich an Draco." Der Blonde hob den Kopf, langsam und Harry war noch weiter entsetzt als er erkennen konnte, wie seltsam leer seine Augen waren.

"Verdammt Drac', dass was du vorhin gesehen hast war nicht das wofür du es hälst. Dieser.. dieser..." er erstarrte, nicht fähig das Wort auszusprechen, Draco nahm ihm die Tat ab.

"Dieser Kuss." "Ja.. dieser... Kuss..."

Harry seufzte und beugte sich zu Draco. "Ich hab sie nicht geküsst weil ich sie gerne mag, also ich mag sie schon gerne... aber ich liebe sie nicht. Ich habe sie nur geküsst... wegen dir."

"Wie?!" Erstaunt blickte Draco auf und Harry war sich sicher in seinen Augen ein leichtes Funkeln entdeckt zu haben.

"Verdammt Draco.. weißt du eigentlich was das für ein Gefühl ist von dir geküsst zu werden? Das ist.. verdammt.. das ist als wenn einen eine ganzer Zug voller Gefühlen überrollt, als wenn man plötzlich auf Wolken schwebt, als wenn... es ist einfach unglaublich verstehst du?! Ich hab solche Gefühle noch nie erlebt... mich einfach fallen lassen zu können ohne jegliche Angst fühlen zu müssen, dass ist etwas vollkommen neues für mich.

Ich wollte... ich hab Herm doch nur geküsst um rauszufinden ob ich bei ihr dasselbe fühle, ob es am küssen liegt oder an dir."

Harry war erleichtert zu sehen, dass Draco inzwischen übers ganze Gesicht grinste, dennoch war ihm nicht ganz wohl. Er wußte nicht wirklich was er von diesem Grinsen halten sollte.

"Wieso grinst du so?" "Du hast noch nie zuvor jemanden geküsst?" "Draco... das ist ganz bestimmt nicht lustig." Harry verbarg sein hochrotes Gesicht in seinen Händen.

Er blickte erst wieder auf, als Draco seine Hände in Harry Nacken legte, ihn sanft zwang ihn anzublicken. "Und?" seine Stimme klang seltsam rau, etwas was er ihr sonst nie erlaubte zu sein, doch hier in Gesellschaft von Harry war das etwas ganz anderes.

Harry lächelte. "Lag natürlich an dir. Oder hat der große Draco Malfoy wirklich etwas anderes erwartet?" "Eigentlich nicht." Mit diesen Worten legte Draco seine Lippen auf Harrys, küsste ihn mit solcher Leidenschaft, dass Harry das Gefühl hatte, der blonde würde jede Erinnerung an den Kuss mit Hermine auslöschen, überdecken wollen.

Draco schreckte auf, als er etwas hörte, etwas das er nicht hätte hören sollen. Erstaunt blickte Harry ihn an. "Was?" Draco schüttelte nur den Kopf, lehnte dann seinen Kopf so nahe an Harrys, dass er direkt in sein Ohr flüstern konnte.

"Welchen Zauber hast du angewandt?" "Silentia." "Harry.... es heißt Silentio." Und mit diesen Worten riss er den Vorhang zur Seite. Im Gegensatz zu Harry war er nicht verblüfft das gesamt Zimmer, versammelt vor Harrys Bett, auf ihr Gespräch lauschend, jetzt erschrocken aufblickend.

"Ähm.. Hi Malfoy..." Seamus fand als erster seine Sprache wieder... und sein selbstsicheres Grinsen.

Draco schüttelte gespielt entrüstet den Kopf. "Und ich dachte Slytherins kennen keine Privatatmosphäre.", dann fand auch er sein Grinsen wieder.

"Ihr wollt also was zu hören bekommen? Wie wär's noch mit was zu sehen?" Entschlossen zog Draco Harry zu sich heran, küsste ihn erneut.

Harry schnappte kurzzeitig erschrocken nach Luft, ergab sich aber dem Kuss als ihm bewusst wurde, was Draco da eigentlich tat.

Er stand zu dem, was er war, stand zu dem was er fühlte. Doch was genau fühlte Draco eigentlich? Harry wurde bewusst, dass er trotz allem was er erlebt hatte, noch immer nicht Dracos Gefühle kannte und seine eigenen eigentlich auch nicht.

Er mochte Draco, er mochte ihn wirklich sehr und er empfand mehr als Freundschaft, dessen war er sich sicher... aber war das was da in seinem Herz fast zu explodieren schien tatsächlich Liebe?!

"Wohoho... Jungs... ganz langsam.. wir haben's ja kapiert.. ." Harry und Draco lösten sich voneinander, beide leicht schweratmend.

"Mein Gott Harry du hast wirklich einen Drang zum Bösen, ne!" meinte Dean neckend, doch Harry hörte ihn gar nicht blickte er doch nur Ron an, der ein paar Meter entfernt stand, ernsthaft geschockt aussah.

Doch dann lächelte Ron, etwas zittrig, aber dennoch ehrlich. Er zeigte Harry noch den hochgestreckten Daumen, formten mit den Lippen tonlos die Worte 'Viel Glück'. Dann verließ er den Raum, wahrscheinlich um zu Hermine zu gehen.

Harry kuschelte sich an Draco, schloss die Augen. Für diesen einen kleinen Moment wollte er vergessen wer sie waren, wollte vergessen das Junge und Junge waren, wollte vergessen, dass sie Slytherin und Gryffindor waren, wollte vergessen, dass sie Harry Potter und Draco Malfoy waren.

Für diesen einen Moment wollte er einfach nur glücklich sein, auch wenn er wußte, dass er dieses Glück nicht für immer genießen konnte.

Es tat gut, dass die Leute in seinem Zimmer Draco akzeptierten. Natürlich sahen sie ihn nicht gleich als ihren besten Freund an, aber Harry merkte in den nächsten Stunden, in denen er und Draco abwechselnd erzählten deutlich, dass sie ihn nicht einfach nur duldeten sondern auch respektierten.

Hatten sie in den ersten Sekunden einfach nur auf Harrys Urteil vertraut merkten sie jetzt schnell, dass sie sich wirklich gut mit Draco verstanden, der blonde zeigte, dass hinter seiner ganzen Arroganz ein sehr viel intelligenterer und freundlicher Junge steckte als die meisten vermuten würden.

Harry redete in diesen Stunden kaum, er merkte erst wie viel Zeit sie zusammen da gesessen hatten - die Jungs hatten ihren Sitzplatz inzwischen vom Boden auf Harrys Bett verlegt - als die Sonne langsam aufging und es draußen begann zu dämmern.

"Ach du scheiße Leute, los uns Bett... dann kriegen wir wenigstens noch ne Stunde Schlaf." Die Jungen verkrochen sich blitzartig ins Bett, leicht geschockt über die Ausmaße die ihre kleine Mitternachtsversammlung angenommen hatte.

Harry beschloss ihnen nachher etwas von dem Aufputschtrank zu geben, den Hermine ihm immer braute Es wäre nicht gerade vorteilhaft für Gryffindor wenn die besten Schüler des Hauses einschlafen würde.

Er grinste, als er bemerkte, dass Dracos Arroganz auf ihn abzufärben schien.

Erstaunt stellte er fest, dass Draco die Vorhänge zuzog. Von innen, nicht von außen. Harry hatte fest damit gerechnet, dass Draco in den Slytherinsaal zurückkehren würde, damit sein verschwinden nicht bemerkt werden würde.

Stattdessen zog der Blonde jetzt seinen Zauberstab heraus, benutzte den gleichen Zauberspruch wie Harry, nur diesmal in der richtigen

Dann krabbelte er auf Harry zu, kniete plötzlich über diesem "Ich dachte du würdest gehen. Merken die anderen nichts?!" Draco grinste. "Ich schleich mich einfach irgendwie zurück."

"Ich kann dir meinen Umhang leihen..." murmelte Harry zwischen einigen Küssen, legte unbewusst seine Arme um Dracos Hüfte. "Umhang?!" "Tarnumhang..."

"Du leihst mir einen deiner wertvollsten Schätze?!" "Bist ja schließlich Draco Malfoy.. da hast du ja nur das wertvollste verdient...bist mein Draco Malfoy" murmelte der schwarzhaarige, genoss die Küsse, die Draco auf seinem Hals verteilte.

"Ja das bin ich... und du.. du bist mein Harry Potter...." Harry nickte verloren in dieses Glück, dass er plötzlich empfand. "Dein.. ich bin dein..."

~*~

Tim zog erschrocken die Luft ein, wich dem Ball aus, der mit voller Wucht auf ihn zuflog. Mit letzter Kraft fing er sich wieder, fand seine Balance, starrte dann erstaunt Harry an, der schweratmend auf seinem Besen hockt, in diesem Moment sich schon bereit machte für den nächsten Angriff.

"Harry! Reg dich mal ab." Lisa flog direkt neben ihm, versuchte ihn jetzt zu beruhigen. "Es bringt niemandem etwas wenn du unseren Hüter den Schädel einschlägst."

Harry erstarrte, blickte kurz auf den Ball dann zu Lisa, seufzte schließlich und warf ihr den Ball zu. "Hast ja Recht. Sorry Tim, war wohl etwas herb. Trainier mit Lisa weiter ich geh runter, wir treffen uns in 20 Minuten in der Kabine zur Besprechung."

Lisa und Tim nickten, blickten dem schwarzhaarigen dann verwundert hinterher. "Irgendwie ist er momentan ziemlich unausgeglichen, nicht wahr?!"

"Ja stimmt schon, aber er kriegt das schon wieder hin."

Harry war inzwischen gelandet und hatte die Umkleidekabine betreten, schritt in diesem Moment in Richtung Dusche.

Das eiskalte Wasser kühlte seinen Körper angenehm ab, streichelte sanft seinen Körper.

Er seufzte, schloss die Augen, richtete den Kopf nach oben. Erseufzte schwer, versuchte seine überstrapazierten Muskeln zu entspannen.

"Netter Anblick." Erstaunt zuckte Harry zusammen, drehte sich um. Draco Malfoy stand in der Tür lächelte leicht, als Harry nervös grinste.

Der schwarzhaarige stellte hastig das Wasser ab, griff nach seinem Handtusch schlang es sich um die Hüfte.

"Was machst du denn hier. Uns ausspionieren?!" Er lächelte amüsiert, als Draco mit einem Finger über Harrys Brust fuhr, dem Weg eines einzelnen Wassertropfens folgte.

"Ich dachte nur ich könnte dein Geschenk sinnvoll nutzen." Harry Blick fiel auf den Tarnumhang, den der Blonde in der freien Hand hielt.

"Und dich in der feindlichen Kabine erwischen lassen?" "Und mich beim Duschen ausspionieren."

"Unter anderem, ja.." Harry verzog das Gesicht. "Bekomm ich jetzt endlich meinen Kuss?" Draco lachte, beugte sich jedoch hinunter, legte seine Lippen auf Harrys, der begierig mehr von ihnen forderte.

Sie zuckten beide zusammen, als sich die Tür der Kabine öffnete. "Verschwinde." Zischte Harry, stülpte Draco den Tarnumhang über, der gerade rechtzeitig unter ihm verschwand..

"Harry!! Du bist ja immer noch nicht fertig." Das gesamte Team stand plötzlich im Raum - inklusive der Mädchen, die zwar leicht geschockt, allerdings auch interessiert und zufrieden aussahen.

Es war Tim der sie rausscheuchte. "Los, los Mädels, gebt dem jungen ne Minute um sich anzuziehen, ihr wollt ihn doch nicht zwingen in diesem Outfit die Strategien durchzusprechen?" Die angesprochenen grinsten, kicherten und Harry zwang sich gewissenhaft ihre Kommentare zu überhören.

Mit schnellen Bewegungen zog er sich an. Kurz spürte er noch wie Draco ihm einen Kuss in den Nacken hauchte, dann verschwand der Junge. Harry wusste, dass der Slytherin die Situation niemals ausnutzen würde um das Team auszuspionieren.

Mit einem Lächeln auf den Lippen rief er die Mannschaft rein, begann ihre Strategie zu erklären. Die Strategie des Spiels gegen Slytherin, dass er trotz allem gewinnen wollte und auch gewinnen sollte, wenn auch auf andere Art und Weise als er erwartet und gar gewünscht hätte

~*~

Harry redete auf Dumbledore ein. Seit geschlagenem zehn Minuten stand er nun schon vor dem Schuldirektor, der Harrys Wortschwall stumm über sich ergehen ließ.

Schließlich reichte eine einzige Handbewegung aus, um Harry zum verstummen zu bringen. "Sie können sie Mister Malfoy, aber bitte denken sie daran, dass er gerade einen Sturz aus einigen Metern Höhe hinter sich hat. Regen sie ihn also nicht zu sehr auf."

Harry wollte schon gehen, doch Dumbledore hielt ihn ein weiteres mal auf. "Harry. Du solltest dich in diese Bindung zu Malfoy nicht zu sehr reinsteigern, ihr habt eine Weile etwas geteilt, doch deshalb musste du dich nicht gezwungen sehen ihn zu mögen."

Harry wunderte sich später selbst, wie einfach ihm die nächsten Worte von den Lippen gingen, ohne das er darüber nachdenken musste und seltsamerweise meinte er die Worte die er sprach vollkommen ernst.

"Ich heuchle keine Freundschaft vor Professor. Ich liebe Draco und ich tue es aus ganzem Herzen."

Dann drehte er sich um und ging, einen fassungslosen Schulleiter zurücklassend, der schließlich kopfschüttelnd abzog, leise Worte murmelnd, die Harry aber nicht mehr hören sollte.

"Wie der Vater... so der Sohn.."

~*~

Draco ging beinahe unter in den weißen Decken.

Für einen Moment fühlte Harry sich zurückversetzt in die Vergangenheit, erinnerte sich, dass Draco ebenso dagelegen hatte kurz nachdem die Verbindung zustande gekommen war.

Mit einem Seufzer ließ Harry sich auf den Stuhl neben dem Bett fallen. Beobachtete den blonden Jungen, wie seine Brust sich in unregelmäßigen Abständen hob und senkte.

Vorsichtig griff er nach der Hand des anderen Jungen, wissend was nun kommen würde. Der Raum verschwamm und dann wurde es dunkel um Harry

~*~

Harry spürte wie das Wasserleicht gegen seine Beine schlug. Er stand bis zu den Knien im Wasser, in einem Meer, dass ihm unendlich schien.

Er versuchte sich zu bewegen, hob seinen Fuß und schwebte plötzlich über dem Wasser. Seine Füße berührten nicht das Nass und dennoch hinterließen sie Spuren als er sich bewegte.

Er blickte sich um. Er wusste, dass er erneut in diesem Traum war, in dem Traum in dem Draco gefangen war. Doch wo nur war Draco?

Dann entdeckte er den Jungen und war seltsam überrascht.

Als er das letzte Mal geträumt hatte, war Draco gebrochen gewesen, schien verloren, versunken in seine Angst. Diesmal hatte er den Kopf erhoben, lächelte als er Harry erkannte.

"Draco?" "Hallo Harry... du siehst erstaunt aus." "Was ist geschehen... geschehen mit diesem Traum?" "Ich habe begriffen, dass es nur ein Traum ist..."

Er breitete die Arme aus und plötzlich wurde es strahlend hell, die Sonne schien vom Himmel herab, tauchte für einen kurzen Moment das Meer in dunkelrotes, schließlich in oranges Licht, bevor das helle Wasser die goldenen Strahlen reflektierte.

"Es ist nur ein Traum Harry.. ein Traum dessen Erschaffer ich bin. Nur ich kann bestimmen was hier geschieht."

"Und du hast die Angst verbannt?" "Nein... die Angst ist ein Teil von mir... es würde nichts bringen die Angst zu verbannen, sie würde nur wiederkommen, wenn nötig mit Gewalt."

"Aber wo ist sie... als ich das letzte mal hier war... da... da war alles so..." "Dunkel? Bedrückend?" Draco lachte, schloss für einen Moment seine Augen um die Strahlen zu genießen.

Harry nickte, obwohl Draco diese Reaktion gar nicht sehen konnte.

Er schien sie dennoch zu spüren, denn er lächelte und blickte Harry erneut an. "Komm her."

Harry kam der Aufforderung ohne zu zögern nach, trat auf Draco zu, bis sie nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren.

Das Lächeln wurde plötzlich unglaublich sanft, als Draco die Hand hob,
über Harrys Wange strich.

"Hier kann ich es sagen... hier ist die Angst nicht so erdrückend. Und auch wenn das alles nur ein Traum ist Harry musst du darauf vertrauen, dass meine Gefühle für dich echt sind, dass sie sich nicht ändern werden, nur weil du aufwachst.. Versprichst du es mir?"

Harry nickte. Sein Kopf war benebelt von einer Vorahnung dessen was nun wohl geschehen würde.

Dracos Lippen legten sich vorsichtig auf die seinen. Nur für einen kurzen Moment verweilten sie aufeinander, sanft wie eine Feder.

Haltsuchend klammerte Harry sich an Draco, als dessen Worte seine Beine dazu brachte unter seinem Körper nachzugeben.

"Ich liebe dich."

~*~

Müde strich sich Draco über die Augen, öffnete sie langsam, wartete ab, dass sie sich an das helle Licht im Krankensaal gewöhnten.

Instinktiv versuchte er sich aufzurichten, zuckte von Schmerzen gepeinigt jedoch gleich wieder zusammen, sank in die Kissen seines Bettes zurück..

Erst jetzt bemerkte er die Gestalt deren Kopf friedlich schlafend auf der Seite seines Bettes ruhte. Harrys Kopf.

Lächelnd strich er dem schwarzhaarigen durch die Haare, der daraufhin langsam die Augen aufschlug.

Als er bemerkte, wer ihm da durch die Haare strich, war er schlagartig wach.

"Draco!! Verdammt weißt du was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe?" Gierig legte er seine Lippen auf die des Blonden.

"Was ist denn passier?" "Erinnerst du dich nicht? Ihr hattet gewonnen, sprich du hattest gerade den Schnatz gefangen und da ist dieser verdammter Klatscher irgendwie ausgerastet, die wissen immer noch nicht warum, jedenfalls konntest du die ersten paar Male noch ausweichen.....

Und dann hast du versucht nach oben auszuweichen und er hat dich voll erwischt."

Harry presste seine Lippen erneut auf Dracos, wie um sich zu versichern, dass der Junge tatsächlich da war. Draco erwiderte, wissend was diese Geste für Harry bedeutete.

"Ich hatte solche Angst um dich gehabt. Solche wahnsinnige Angst... als du auf dem Boden aufgekommen bist.. oh mein Gott ich dachte ernsthaft du bist tot."

Draco lächelte. "Ich bin doch noch da... ich hab nur ein bisschen geschlafen.. und geträumt.." Harry erstarrte für einen Moment, dann wurde auch sein Gesichtsausdruck unendlich sanft.

"Ich habe auch geträumt Draco... oh mein Gott Draco..." wie in einem Wahn, presste er seine Lippen immer auf die seines Gegenübers, fand sich in der Erwiderung der Liebkosungen bestätigt.

Und immer wieder murmelte er die Worte, die sein Herz schon so lange zu sagen versucht hatte.

"Ich liebe dich... so sehr..."

~*~

Harry strich sich die Festtagsrobe ein letztes Mal zurecht, blickte in den Spiegel, versuchte ein letztes verzweifeltes Mal seine Haare zu ordnen.

Heute galt es.

Er seufzte, drehte sich dann zu Ron um, der in seiner Schublade nach irgendetwas hektisch suchte. Schließlich schien er es gefunden zu haben, packte ein kleines in Geschenkpapier verpacktes Packet in seine Robentasche - Fred und George hatten ihr Versprechen gehalten und im tatsächlich einige vernünftige gekauft.

Harry blickte noch einmal in den Spiegel, nickte Ron dann zu. Er war bereit... oder zumindest seine Nervosität war nicht mehr zu steigern.

Heute würden sie es offiziell machen. Nicht dass es inoffiziell schon bekannt war, tatsächlich rechnete wohl keiner mit einer Enthüllung heute beim Weihnachtsball.

Die Leute aus Hogwarts konnten mit Homosexualität gut umgehen. Tatsächlich gab es vor allem in Ravenclaw einige homosexuelle Pärchen und auch Seamus und Deans Beziehung war ein offenes Buch für jeden der es lesen wollte.

Nur waren diese beiden eben nicht Draco Malfoy und Harry Potter.

Die meisten Schüler hatten ihnen sowieso schon verwunderte Blicke zugeworfen. Auch wenn sie sich nicht zu ihrer Beziehung bekannt hatten, ihre Streitigkeiten hatten sie dennoch abgelegt, hatten öfters vor dem Unterricht zusammen in den Gängen gestanden sich ganz normal unterhalten.

Wie Harry festgestellt hatte konnte man sich mit Draco gut unterhalten. Der junge Slytherin hatte eine ausgezeichnete Allgemeinbildung plapperte nicht einfach drauflos, sondern dachte nach bevor er redete.

"Na Harry, heute ist der große Tag nicht wahr?" Kraftvoll schlug Seamus Harry auf den Rücken.

Die Jungen des Gryffindor Schlafsaals wussten noch immer über alles Bescheid sie hatten geschwiegen, von Harry aber jede Information begierig eingesogen.

Dean hatte es als Vorbereitung ausgedrückt. 'Wenn ihr endlich mit der Wahrheit rausrückt werden Informationen über euer Zusammenkommen Gold wert sein.' Hatte er gesagt und dabei vielversprechend gegrinst 'Tu uns allen den Gefallen und lass uns die Geschichte erzählen. Das holt uns in der Beliebtheitsliste der Mädels gleich zwei Plätze hoch.'

Harry musste grinsen als er sich daran erinnerte. Jaja.. die Beliebtheitsliste... bis zur Fünften Klasse hatte er noch gedacht es wäre wirklich nur ein Gerücht, bis Hermine irgendwann damit rausgerückt hatte, dass es sie tatsächlich gab.

Den ganzen Monat lang konnten die Mädchen der Schule auf einem den Jungen unbekannten Weg abstimmen wer der süßeste Junge der Schule war.. und am Ende des Monats wurde das Ergebnis dann veröffentlicht - ebenfalls nur unter den Mädchen versteht sich.

In solchen Momenten war Harry noch froher als normal Hermine als Freundin zu haben, so hatte er jeden Monat die Ergebnisse der Abstimmung erfahren.

Und war überrascht gewesen, dass er und Draco einen ständigen Kampf um den ersten Platz zu führen schienen, dicht gefolgt von Alex und Seamus und einem Ravenclaw namens Jack.

Ob er Draco vielleicht erzählen sollte, dass dieser sich momentan nur auf dem zweiten Platz befand? Nein... das würde nur seine gute Laune vermiesen.. und die brauchte er heute mehr denn je.

Plötzlich wurde sich Harry wieder der Situation bewusst in der er sich befand. Tief atmete er einmal ein und aus, blickte dann Seamus an, der noch immer neben ihm stand, ihm jetzt beruhigend durch die Haare strich.

"Mach dir mal keine Gedanken Harry... wir sind an deiner... an eurer Seite, egal was kommen sollte."

Harry nickte, Rührung und Nervosität machten es ihm nicht möglich anders zu reagieren.

Dean, Hermine und Ron traten zu ihnen und gemeinsam gingen sie hinunter in den Saal.

Sich selbst Mut zusprechend nickte Harry entschlossen.

~Auf in den Kampf~

~*~

Draco wartete vor der großen Halle auf ihn. Harry kam nicht umhin zu registrieren, dass der blonde Junge verdammt gut aussah. Doch hatte kaum Gelegenheit seinen Geliebten näher zu mustern, denn sein Herz, das vor Aufregung bis zu seinem hals zu schlagen schien hielt ihn davon ab irgendeinen vernünftigen Gedanken zu fassen.

Draco nahm ihm die Angst sofort, als er lächelnd auf Harry zutrat ihm galant den Arm anbot. "Gehen wir?" fragte er laut genug, um von allen umstehenden erstaunte Blicke zu ernten.

Harry erwiderte das Lächeln, nahm den ihm dargebotenen Arm gerne an. "Gerne." Er hörte wie einige Mitschüler erschrocken die Luft einsogen, wie Mädchen zu kichern begannen.

"Ich hab doch schon immer gesagt die beiden wären das ideal Paar." "Und ich habe dir schließlich zugestimmt oder?" "Jaja.... schau dir mal diese Blicke zwischen ihnen an." "Ich sehs..." Erstaunt drehte Harry sich zur Seite um, schaute die beiden Mädchen an die ihn zu beobachten schienen.

Sie zwinkerten ihm kurz zu, drehten sich dann kichernd weg, verschwanden in der Menge.

Mit einer solchen Reaktion der Mitschüler hatte Harry nun wirklich nicht gerechnet. Er spürte wie Draco seinen Kopf noch weiter zu ihm lehnte.

"Du siehst geschockt aus. Ist doch gar nicht schlimm?!" "Das ist es ja. Ich hab mit...", er suchte nach Worten, fand sie jedoch nicht. ".. was anderem gerechnet." Draco nickte, als Zeichen, dass er verstand was Harry meinte.

Dann betraten sie den Saal.

Harry hatte eine wichtige Tatsache in der Planung dieses Abends übersehen - nämlich, dass er Schülersprecher war und es somit seine Aufgabe war, den Weihnachtsball zu eröffnen. Gemeinsam mit seiner Ballbegleitung.

Gemeinsam mit Draco.

Im ersten Moment waren ihm die Blicke der anderen noch unangenehm.

Er hörte wie ein lautes Murmel durch den Raum ging, seine Augen erkannten erstaunte, verblüffte Schüler, erschrockene Lehrer, einen wissend und leicht wehmütig lächelnden Dumbledore... und einen ebenfalls lächelnden Snape, der irgendwie seltsam.. zufrieden aussah...

Doch Arme die ihm Halt gaben, seine Hände die leicht streichelnd über seinen Rücken fuhren gaben ihm Kraft, ließen ihn alles um sich herum vergessen.

Erst in diesem Moment, in dem sie dort standen, umgeben von allen Schülern, stehend zu ihren Gefühlen. Da wurde Harry sich seiner Liebe erst endgültig bewusst.

Wurde sich bewusst, dass diese Wärme in seinem Herzen, das Glücksgefühl in seiner Seele, die Schmetterlinge in seinem Bauch, die rosa Wolken unter seinen Füßen alle nur von Draco ausgelöst wurden und das er nicht mehr ohne diese Gefühle, ohne Draco leben wollte.

Und schlagartig wurde er sich des Fehlens einer Sache bewusst, einer Sache, die ihn sein ganzes Leben lang begleitet hatte, an die er sich schon beinahe gewöhnt hatte, die ein Teil seines Lebens geworden war.

Die Einsamkeit.

Sie schien seinen Körper verlassen zu haben und die Lücke die sie hinterlassen hatte wurde ausgefüllt mit all den wunderschönen Gefühlen, die Draco in ihm erzeugte.

Er lehnte seinen Kopf ein Stückchen näher zu Dracos Ohr.

"Draco.. bist du noch einsam...?"

Er hörte wie Draco leise lachte.

"Wie sollte ich.. du hast mir doch versprochen die Einsamkeit zu vertreiben.... und du hälst doch deine Versprechen immer..."

"Ja..."

Und Harry wußte, dass was er da in sich fühlte, dieses Strahlen seines Herzens, von dem er das Gefühl hatte, dass es den ganzen Raum erleuchten musste, war das vollkommene Glück, gemischt mit ein bisschen Frieden und einer ordentlichen Person Liebe.

~*~

Mit einem Lächeln auf den Lippen ließ Harry sich vor dem Kamin nieder, streckte seine Beine aus.

Seine Füße schmerzten, doch er empfand dieses Gefühl am heutigen Abend eher befriedigend, als störend. Er hätte wahrscheinlich ewig mit Draco weitergetanzt, hätte Professor Dumbledore, ihn nicht nach dem ungefähr fünfzehnten Tanz zur Seite genommen.

Schnuffel wollte mit ihm reden. Jetzt im Gryffindorgemeinschaftssaal , momentan wo alle Schüler beschäftigt waren wäre einfach die beste Gelegenheit um ungestört reden zu können.

Harry hatte sich mit einem kurzen Kuss bei Draco verabschiedet, der verstehend genickt, ihn hatte gehen lassen. Er respektierte, dass Harry alleine mit seinem Paten reden musste, denn der Slytherin war sich sicher, dass auch er bald Sirius Black kennen lernen würde.

So saß Harry jetzt hier im Gemeinschaftssaal, immer noch von dem Gefühl beseelt über Wolken zu laufen.

Das Feuer leuchtete grün auf und Sirius trat aus dem Feuer hervor, diesmal direkt in seiner Menschengestalt.

Harry sprang regelrecht auf, fiel seinem Paten um den Hals. "Sirius... schön dich zu sehen."

Black lachte, seine Stimme klang ausgeruht und als Harry sich von dem Mann löste erkannte er, dass Sirius sowieso ziemlich ausgeruht aussah.

Sein Vormund bemerkte Harrys Blick, lächelte noch ein Stückchen breiter. "Sie haben mich endlich freigesprochen."

Für einen Moment erstarrte Harry fiel Sirius dann ein weiteres Male um den Hals, und weil er nicht wußte wohin mit all seinem überschüssigen Glück gleich noch einmal.

Schließlich schob Sirius Harry noch immer lachend von sich, wies ihn mit einer Handbewegung an, sich hinzusetzen.

Harry kam der Aufforderung nach, schaffte es aber kaum still zu sitzen.

"Und nun? Was machst du? Suchst du dir ne Wohnung? Kann ich nach den Ferien zu dir ziehen?"

"Dumbledore hat mir die Stelle als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Küste angeboten. Ich habe natürlich angenommen.", seit Beginn des Schuljahres hatte der Schulleiter selbst dieses Fach unterrichtet.

"Jedenfalls habe ich somit eine Wohnung hier in der Burg, in dem natürlich auch ein Zimmer für dich ist, ich glaube nicht, dass du noch zu den Dursleys willst."

Harry schüttelte entschieden den Kopf.

"Was wir mit dir machen wenn du deinen Schulabschluss hast müssen wir mal gucken. Du kannst hier bleiben und erst mal weiter bei mir wohnen, aber wir können dir natürlich auch ne Wohnung irgendwo in der Stadt holen, vielleicht sogar ne Muggelwohnung."

Sirius blickte kurz auf den Teppich, schaute dann wieder Harry an. "Aber das ist nicht der eigentlich Grund warum ich hier bin Harry. Ich hab von Dumbledore dass mit dir und Malfoy gehört."

Harry sah Sirius erschrocken an, hatte er doch eigentlich vorgehabt, seinem Paten selbst davon zu erzählen.

"Also?" "Ich liebe ihn."

Sirius nickte und stand auf, erstaunt folgte Harry seinem Paten.

"Das war's mehr willst du nicht wissen? Keine Warnungen er könne ein Todesser sein? Keine Ermahnung weil ich mich mit meinem Feind einlasse? Kein Entsetzen weil er ein Junge ist."

"Du hast gesagt du liebst ihn.... dass ist alles was ich wissen muss..." "Und du vertraust mir einfach so? Glaubst einfach so, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe?"

Sirius seufzte, blickte sich um, setzte sich dann wieder.

"Hör zu.. da gibt es etwas was du nicht weißt, diese Verbindung die da zwischen euch beiden war, die..." "Gab es schon einmal, ich weiß."

"Du weißt es?" Harry musste leicht lächeln, bei dem Gedanken, dass er selbst ebenso entsetzt gewesen war, als er damals erfahren hatte, dass Sirius in die Geschichte damals verwickelt gewesen war.

"Snape hat es mir erzählt." "Severus?!.... Severus?!" Sirius wiederholte den Namen, diesmal leise, nicht geschrieen wie beim ersten mal, wie als müsse er sich von der Wirklichkeit dieses Namen erst selbst überzeugen.

"Yeah genau der. Und er hat mir auch erzählt wer darin verwickelt war." Harry legte ein Grinsen auf, dass allerdings leicht verblasste als sein Satz eine Wirkung erzeugte die er so gar nicht beabsichtigt hatte.

Mit einem Male war Sirius nämlich aufgesprungen lief hin und her, unablässig reden und schien nicht einmal zu bemerken, dass Harry von dem, was er da erzählte mehr als verblüfft war.

"Ist er immer noch sauer wegen der ganzen Sache? Er hätte sich doch gar nicht erst einmischen müssen. Ich mein Hallo?! Was geht ihn das denn an, mit wem James eine Beziehung hat? James und ich waren glücklich, ziemlich glücklich sogar. Aber nein Severus muss auftauchen und eifersüchtig werden, hatte halt nie eine Chance der Gute bei James.

Aber das er deswegen gleich zu James Dad rennen würde. Das ganze war schließlich nicht mehr auszuhalten, James Vater hat uns andauernd Heuler geschickt und irgendwann hat James dann der Verlobung mit Lilly zugestimmt und hat aufgegeben.

Ich meine.. nicht das ich was gegen Lilly gehabt hätte wirklich... sie konnte ja nichts dafür, ein liebes Mädchen und später eine gute Freundin und ich habe sie als Freundin schätzen und lieben gelernt... aber dennoch - auch wenn sie James und James nachher wirklich sie geliebt hat - hat sie ihn doch nur aus Mitleid und Freundschaft genommen, weil James sonst unter seinem Dad kaputt gegangen wäre.

Ich hab natürlich erst Jahre später erfahren, dass es James gewesen war der mich später mit Remus verkuppelte, aber was hätte ich denn tun sollen. Mich für ewig in einem Loch vergraben? Ich wußte doch das es für James und mich keine Hoffnung mehr gegeben hat.

Oder hätte ich trotz allem noch kämpfen sollen? Meinst du ich hätte kämpfen sollen? Harry... Harry?!"

"Oh mein Gott. Das ist ehrlich.... wahr?!"

Verblüfft blickte Sirius auf seinen Patensohn runter. "Du hast doch gesagt, dass Severus es dir alles erzählt hat. Oder etwa nicht?"

"Das du und Dad eine Verbindung hattet... aber nicht das ihr eine... Beziehung hattet..." "Ups... und nun?!" Verzweifelt blickte Sirius den Jungen an, doch noch bevor dieser die Gelegenheit hatte zu reagieren, wurde plötzlich die Tür zum Schlafsaal aufgerissen.

Es waren Hermine und Ron die hereingerannt kamen. Beide lachend und Sirius und Harry erst bemerkten, als sie schon halb auf der Treppe waren.

"Oh... Hey Sirius...." ".. Hey Harry..." Einen Moment starrten sich alle vier stumm an, dann grinste Hermine verlegen. "Ähm.. ihr solltet euch beeilen... die anderen kommen bald hoch..."

Bedrückt blickte Sirius zu Harry. Harry verstand, auch wenn er inzwischen freigesprochen worden war, würden die gesamten Schüler in Panik ausbrechen.

Erst jetzt bemerkte Harry, dass das Feuer im Kamin erloschen war. Hatten sie so lange hier gesessen? So viel hatten sie doch gar nicht geredet?!

"Ähm Harry.. wir...?!" "Kein Problem Sirius. Ich habe nichts dagegen, ist halt eure Vergangenheit, aber irgendwann wenn wir mal genügend Zeit haben, erzählst du mir die ganze Story ja?!"

Sirius lächelte, sichtlich erleichtert. "Okay Kleiner. Pass auf dich auf ja?!" Kurz umarmte er seinen Patensohn zündete dann das Feuer erneut an, verschwand.

"Ich komm gleich nach Ron." Ron nickte, ging nach oben.

"Harry?! Wir sollen dir ausrichten, dass Draco unten in der Halle wartet." "Danke Herm... macht euch nen schönen Abend ja?" Zwinkernd wollte er schon gehen, doch Hermine hielt ihn auf.

"Harry?! Erinnerst du dich daran dass ich dir die Karten gelegt hatte?" Sie griff in ihre Hosentasche, zog eine Karte heraus, streckte sie Harry entgegen. "Die letzte Karte...."

Einen Moment blickte Harry verdutzt Hermine, dann die Karte an. Schließlich lächelte er. "Die Liebenden... wie gut, dass ich das erst jetzt erfahre. Damals hätte ich mich tierisch aufgeregt.. Sag, darf ich die Karte behalten? Als Andenken?"

Sie nickte. "Natürlich. Und jetzt geh schon, Draco wird nicht ewig warten."

Harry blickte sie verabschiedend an und in seinem Blick lag etwas seltsam melancholisches. "Doch Herm... das würde er..."

~*~

"Entschuldige Draco. Es hat länger gedauert." "Kein Problem Süßer."

Die Halle war inzwischen vollkommen leer. Noch immer hing überall der Weihnachtsschmuck, schwebten silberne und goldene Elfen durch die Luft, spielten die klassischen Instrumenten noch immer alleine.

Die Sterne schienen klar vom künstlichen Himmel herunter. Und gerade in dem Moment, in dem der goldene Vollmond hinter den Wolken hervortraten begann das ein langsames Lied, dass letzte an diesem Abend.

"Darf ich um diesen Tanz bitten?" "Aber gerne."

Lächelnd ergriff Harry Dracos dargebotene Hand, ließ sich von diesem in die Arme nehmen.

Stumm tanzten sie in der leeren halle, die für sie gar nicht so leer wirkte.

Allein die Anwesenheit von einander füllte die Halle für sie vollkommen aus, machte sie in diesem Moment zu den glücklichsten Menschen überhaupt.

Harry seufzte glücklich, schmiegte sich noch näher an den anderen Jungen. Seine Stimme war voller Gefühl, als er die Einheitlichkeit des Raumes durchbrach. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch." Harry wußte, dass der andere lächelte und löste sich leicht aus der Umarmung um dieses Lächeln sehen zu können, dass sein Glück vollkommen machen würde.

Er öffnete die Augen und....

.... der Traum endete und Harry wachte auf.

~*~

Die Sonne war gerade am untergehen, als Harry die Augen aufschlug. Einige Momente lang war er verwirrt, blinzelte ein paar Mal... und war immer noch verwirrt.

Wie kam er hier her?! Er war doch gerade eben noch mit Draco in der großen Halle gewesen?!

"Harry!! Harry!!!" Hermine kam angerannt. Harry wunderte sich, diese Frisur trug das Mädchen doch schon seit der fünften Klasse nicht mehr?

Eine komische Ahnung stieg in Harry hoch, war zum greifen nahe, doch als er versuchte sie zu fassen, glitt sie doch nur durch seine Finger hindurch.

"Hermine?" "Natürlich, wer denn sonst Har'?! Wir haben Vertrauensschülerbesprechung, wo bleibst du denn nur? Steven ist schon ganz ungeduldig."

"Steven? Herm wovon redest du? Steven hat vor zwei Jahren die Schule verlassen?!" "Wovon redest du Harry? Hast du nen Sonnenstich."

Und da war sie wieder, diese Ahnung, nur diesmal lag sie schwer in seinen Händen, belastete sein Herz und plötzlich wünschte er sich, er würde nicht wissen was hier geschah.

"Hermine.. in welchem Schuljahr sind wir?" "Im fünften." "U-und was.. für einen Tag haben wir? Heute war nicht der Weihnachtsball oder?" "Harry geht's dir wirklich gut? Wir haben Hochsommer und es ist Sonntag. Wir haben heute morgen ein Quidditchspiel gewonnen, haben den Tag hier draußen verbracht und haben gerade seit einer halben Stunde eine Vertrauensschülersitzung. Klingelt es langsam wieder?

Ich mache mir wirklich Sorgen um dich. Und jetzt beweg dich schon."

Oh ja... dass war nicht die Hermine die er aus der siebten Klasse kannte. Das war die Hermine aus der fünften Klasse, als sie gerade ihre aufgedrehte Phase hatte, ihre Laune ständig wechselte - Harry erinnerte sich, dass Ron und er gerätselt hatten ob sie vielleicht schwanger war.

Nein, dass hier war nicht die Hermine die er kannte, dass hier war die reale Hermine... und die andere Hermine... war nichts weiter als ein Traum...

Und als ihm dies bewusst wurde, dass alles nur ein Traum gewesen war, dass er sich noch immer in der fünften Klasse befand dass er nichts weiter war als Dracos Freund, da schnürte es ihm die Kehle zu.

Doch fiel schwerer als die Erkenntnis das alles erlebte nur ein Traum war, dass Sirius noch immer schuldig gesprochen war, dass Seamus und Dean keine Beziehung hatte, dass er nicht Schülersprecher war und das Draco nicht mehr als Hass für ihn empfand, war die Erkenntnis, dass alles was er erlebt hatte vielleicht nichts weiter als ein Traum war.

Ein schöner Traum, aber ein Traum.

Doch die Liebe die sein Herz im Traum erfüllt hatte, gemeinsam mit dem Glück war noch immer da, erfüllt sein Herz, machte ihn unfähig an jemand anderen als an Malfoy zu denken, lag schwer auf seiner Seele, anders als das Glück, dass gemeinsam mit dem Traum ist.

Und in diesem Moment, in dem er erkannte, dass das Glück nichts weiter war als ein Traum und alles was ihm blieb, eine hoffnungslose Liebe war, da kommen endlich die erleichternden Tränen.

~Fin Part 5~

//Unendliches Glück, unendliches Leid, vertraue dir selbst, vertraue deinen
Lieben, lasse dich treiben auf der Welle von Gefühlen, die dich zum Paradies führt, dass bereits auf dich wartet. Auf Engelsschwingen wird er dich hintragen, dich geleiten, dich beschützen. Doch hüte dich, nicht immer ist alles so wie es auf den ersten Blick hin scheint. Nicht immer ist Glück
ewig\\

Anmerkung: Okay... die Füchse sind diesmal gar nicht mehr vorgekommen XD aber dafür waren Harry und Draco endlich glücklich. *beide knuddel* zumindest bis zum Ende.. nya könnte das jetzt natürlich so stehen lassen.. auch wenn es wahrscheinlich etwas heftig kommt.. also um das ganze nochmal zu erklären.... ich beziehe mich jetzt wieder auf den Prolog. Harry hat diesen komischen Trank getrunken, ist eingeschlafen, träumt schön und wacht am Ende des fünften Teiles in der gleichen Szenerie wie im Prolog auf, nur dass halt ein paar Stunden vergangen sind.

Ob der Trank - den Draco schließlich auch getrunken hat - auch Auswirkungen auf den Slytherin hat.. das kommt dann wohl im kurzen Epilog raus den ich noch schreiben muss... zudem hab ich mich entschlossen, werde ich mich hinsetzen und eine zweiteilige Sidestory über Lupin/Sirius/James und eine einteilige über Dean und Seamus schreiben *lach*