Ganz lieben dank für die vielen netten Reviews!
*ganzdollfreu* und *allereviewerganzdollknuddel*
Hier also der dritte (und letzte) Teil:
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"Also ich kann die Entwicklung der letzten Woche noch gar nicht fassen."
Harry lehnte sich zurück.
"Ja, ich weiss was du meinst.", stimmte Ron zu. "Snape ist irgendwie netter geworden. Naja, jedenfalls für seine Verhältnisse."
"Was ein Kind so alles ändern kann."
Hermine schüttelte den Kopf.
"Sogar Neville wird in letzter Zeit von ihm in Ruhe gelassen."
Die drei Freunde spazierten am See entlang und waren mit Sicherheit nicht die einzigen, denen das aufgefallen war. Seit Melody bei Snape war, war er ruhiger geworden, besonnener. Zwar hackte er immer noch gelegentlich auf den Gryffindors rum, aber im Gegensatz zu früher deutlich seltener.
"Vor allem find' ich toll, dass die Slytherins total verwirrt sind.", grinste Ron.
Die waren tatsächlich verwirrt von dem Verhalten ihres Hauslehrers.
Doch bevor auf Rons Kommentar noch jemand antworten konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit auf etwas ganz anderes gelenkt wurde.
"Hagrid!"
Der Halbriese war anscheinend verfrüht von seiner Reise zurück. Er kam zusammen mit einer schlanken Frau mit rot-braunen Haaren und einem ziemlich unscheinbaren Mann auf sie zu.
"Hallo, Kinder!", rief Hagrid fröhlich. "Ich bin wieder da, hab' Hogwarts doch total vermisst. Erzähl' ich euch später. Sagt mal, wisst ihr wo Professor Snape ist?"
"Im Kerker, vermute ich.", antwortete Hermine.
Verwirrt folgten die drei Hagrid und den beiden Fremden. Sie stiegen die Treppe hinunter und Hagrid klopfte an die massive Bürotür.
"Herein!"
Als sie in den Raum traten, standen Snape und Dumbledore an Snapes Schreibtisch gelehnt und musterten die Gäste überrascht.
"Hagrid, Sie sind schon wieder da?", fragte Dumbledore, da Snape noch verdattert dastand.
"Jaja, ich hab' halt Hogwarts vermisst. Und die beiden hab' ich auf dem Weg aufgegabelt und sie mitgenommen."
Er deutete auf seine beiden Begleiter.
"Und wer sind Sie?", fragte Dumbledore weiter, doch bevor noch jemand darauf antworten konnte, stotterte Snape verwirrt:
"Amber?"
Die junge Frau lächelte.
"Ah, dann sind Sie also die viel diskutierte Amber!", lächelte Dumbledore.
"Viel diskutiert?", fragte sie belustigt. "Wieso das denn? Ich wollte nur meine kleine Melody wieder abholen. Ah, da bist du ja!"
In diesem Moment war die kleine Melody ins Büro gekrabbelt. Snape hatte sie auf den Arm genommen und Amber kam hinzu.
"Na, meine Süße, wie geht's dir? War's schön hier?"
"Ah, das ist also eure Kleine!", mischte sich Hagrid ein. "Ist ja wirklich ein süßes Ding!"
"Ja, sie ist eben ganz die Mutter.", erklärte der fremde Mann.
"Ach, und Sie sind..."
Dumbledore sah ihn fragend an.
"John Bernster.", stellte er sich vor. "Der Vater von Melody."
Plötzlich herrschte abrupte Stille im Raum.
Dumbledore und Snape sahen sich genauso fassungslos an wie die drei Kinder.
"Äh, Amber, könnte ich dich mal unter vier Augen sprechen?", brachte Snape gefasst hervor.
"Wir gehen dann mal.", nickte Dumbledore. "Hagrid, Kinder! Mr Bernster, dürfte ich Ihnen etwas vom Schloss zeigen?"
Mr Bernster sah kurz Amber an. Die nickte nur und so verließen alle abgesehen von ihr und Snape das Büro.
"Melody ist die Tochter von dem da?", fragte Snape dann.
"Ja.", antwortete Amber selbstverständlich. "Wir waren auf Mission in Russland und irgendwo musste Melody hin. Ich dachte bei dir sei sie gut aufgehoben."
Snape bot ihr an sich zu setzen und gestand ihr, was alle hier von Melody angenommen hatten. Auch von dem eventuellen Kontakt nach seinem Frusttrinken.
"Es tut mir leid." Amber legte ihm die Hand auf die Schulter. "Wenn ich daran gedacht hätte, hätte ich das natürlich aufgeklärt. Und sonst kann ich dich beruhigen: In der Nacht damals ist nichts zwischen uns passiert. Ich habe dich nach Hause gebracht und dich hier einfach ins Bett gelegt. Hagrid hatte mir geholfen und ich dachte er hätte es dir erzählt."
"Hat er nicht."
"Das muss ein ziemlicher Schock für dich gewesen sein."
"Anfangs ja, aber mittlerweile hab ich die Kleine schon richtig gern. Naja, ich ging ja auch davon aus, dass sie mein Kind ist."
"Wenn ich nicht 100%ig sicher wäre, würde ich es auch glauben.", gestand Amber. "Als ich sie so auf dem Arm hatte und darüber nachdachte, wo ich sie hinbringen könnte, musste ich spontan an dich denken, Sev. John war von der Idee nicht so begeistert, dass ein, für ihn fremder, Mann auf seine Tochter aufpasst, aber ich wusste, dass du das schaffst."
"Hatte das irgendwas mit damals in der Bar zu tun?"
"Irgendwie schon. Ich hatte damals gerade erfahren, dass ich schwanger bin. Das Kind konnte nur von John sein und ich war ziemlich überrumpelt. Ich hab mich dann einfach in diese Kneipe gesetzt und dann hab' ich dich gesehen. Zugegeben, du schienst schon ziemlich betrunken, aber du hast mir zugehört und mir Trost und Kraft gegeben. Das hab' ich wirklich gebraucht."
Amber sah etwas niedergeschlagen zu Boden.
"Ein paar Wochen später habe ich dann John geheiratet. Er ist nicht meine große Liebe, aber ich möchte, dass Melody ein stabiles Familienleben hat."
Sie sah nun wieder auf Melody, die sich an Snapes Brust gekuschelt hatte.
"Aber wenn ich Melody so sehe, bin ich von einer Sache felsenfest überzeugt: Du wärst ihr ein besserer Vater gewesen, als es John je sein wird. Ach, Sev, vielleicht hätte es damals anders laufen sollen."
"Nein." Snape schüttelte den Kopf. "Vielleicht ist John nicht deine große Liebe, aber ihr habt Melody und glaube mir, in den letzten Tagen habe ich eines ganz klar festgestellt: Sie ist das größte Geschenk, das einem gemacht werden kann. Und wer weiss..."
Er sah Amber sehr entspannt, aber direkt an.
"...vielleicht schafft sie es eine Liebe zwischen euch zu entfachen. Sie hat in dem Punkt sehr viel Talent. Und das sage ich aus eigener Erfahrung."
Amber lächelte nun doch wieder.
"Ja, vielleicht, aber wenn es mal großen Krach geben sollte, würdest du Melody dann zu dir nehmen?"
"Sicher."
"Tja, dann danke für alles!"
Amber nahm nun ihre Tochter wieder entgegen. Als sie an der Tür stand, drehte sie sich noch mal um.
"Übrigens, Melody hat noch keinen Paten. Interesse?"
"Ich konnte dir noch nie eine Bitte abschlagen, Amber, und deine Tochter scheint das geerbt zu haben."
"Gut, ich melde mich bei dir."
Dann verließ sie mit Melody das Büro.
Am Abend kam Dumbledore um zu sehen, wie es Snape inzwischen ging. Er war nicht beim Abendessen gewesen, genau genommen hatte er sein Büro seit diesem klärenden Gespräch nicht mehr verlassen.
"Severus? Wie geht es Ihnen?"
Snape sah auf und bot dem Direktor schweigend den Platz auf dem Sessel gegenüber an.
"Sie vermissen Melody, nicht wahr?"
"Ja, irgendwie schon. Ich meine, ich weiss, dass sie nicht meine Tochter ist, aber ich merke irgendwie hab' ich sie trotzdem wie eine geliebt."
"Das hat man gemerkt. Sie sind in Ihrer Rolle richtig aufgegangen und ich habe das Gefühl, dass Melody in Ihnen auch mehr als einen Babysitter gesehen hat."
"Amber hat mich gefragt, ob ich Melodys Pate werden will."
"Das war eine der besten Ideen, die sie haben konnte. Dann hat Melody auch später immer eine Person, die Verständnis für sie hat. Denn, so hart das auch klingen mag, das Gefühl habe ich bei ihrem leiblichen Vater nicht."
"Tja, aber er ist nun mal ihr Vater, daran gibt es nichts zu rütteln."
"Severus, sehen Sie mich an! Bernster mag vielleicht Melodys leiblicher Vater sein, aber ich glaube gefühlsmäßig sind Sie das."
"Danke."
"Die Taufe findet in den Weihnachtsferien statt?"
"Ja, die beginnen ja in ein paar Tagen."
"Dann fahren Sie am besten schon bald. Damit sich alle von Ihnen und Ihrer Bindung zu Melody überzeugen können."
"Danke, Herr Direktor."
Snape nickte und brach am nächsten Tag auf.
In ihrer ersten Zaubertrankstunde nach den Ferien saßen Harry und seine Freunde sehr gelöst im Klassenzimmer, als die Tür aufflog und Snape in seiner üblichen Art reingestürmt kam.
"Miss Brown, das sind 5 Punkte Abzug für Gryffindor und wenn Sie die Zeitschrift nicht sofort wegpacken, werden es noch mehr."
Erschrocken folgte Lavender der Aufforderung. Auch die anderen Schüler sahen sich an. Das hatte Snape in der letzten Zeit doch sonst nicht mehr getan.
"Nun, wir werden heute einen Trank zur Heilung von Hautkrankheiten jeder Art behandeln und, Longbottom, seien Sie so gütig diesmal nichts in die Luft zu jagen, denn bei falscher Zubereitung kann diese Mixtur entstellende Wirkung haben. Ihre Nachbarin Miss Granger wird es Ihnen danken. - Noch einmal 10 Punkte Abzug für Gryffindor und ich kann das schnell verzehnfachen, wenn Sie, Mr Weasley und Mr Potter, nicht endlich aufhören so dämlich zu gucken und der Rest sich nicht endlich an die Arbeit macht. Wird's wohl?"
Panisch machte sich die Klasse über die Aufgabe her. Die Gryffindors waren völlig fassungslos. Die Slytherins hingegen schienen sehr beruhigt zu sein, dass ihr Hauslehrer wieder ganz der Alte zu sein schien.
"Was hat der denn schon wieder für eine Laune?", knurrte Harry von hinten.
"Hast schon Recht.", flüsterte Hermine. "Ich würde sagen, besorgt ihm ne Frau und ein Kind und uns geht's garantiert besser!"
"Das sind noch mal 10 Punkte Abzug für Gryffindor wegen Schwätzens.", ertönte Snapes eiskalte Stimme von vorne. "Heute legen Sie es ja wahrlich drauf an."
Die Slytherins kicherten und auch Snape fühlte sich wieder ziemlich wohl in seiner Rolle als meist verhasster Lehrer der ganzen Schule.
Mit gehässigem Lächeln beäugte er das panische Arbeiten der Schüler.
Dann wanderte sein Blick auf ein kleines Bild, das von einigen Sachen vor den Augen der Schüler verdeckt auf seinem Schreibtisch stand.
'Sei mir nicht böse, aber das ist wohl nun mal meine berufliche Natur. Sieh' es mir nach.'
Damit rückte er dann das Bild zurecht und sah auf SEINE kleine, strahlende Melody.
(Ende)
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"Also ich kann die Entwicklung der letzten Woche noch gar nicht fassen."
Harry lehnte sich zurück.
"Ja, ich weiss was du meinst.", stimmte Ron zu. "Snape ist irgendwie netter geworden. Naja, jedenfalls für seine Verhältnisse."
"Was ein Kind so alles ändern kann."
Hermine schüttelte den Kopf.
"Sogar Neville wird in letzter Zeit von ihm in Ruhe gelassen."
Die drei Freunde spazierten am See entlang und waren mit Sicherheit nicht die einzigen, denen das aufgefallen war. Seit Melody bei Snape war, war er ruhiger geworden, besonnener. Zwar hackte er immer noch gelegentlich auf den Gryffindors rum, aber im Gegensatz zu früher deutlich seltener.
"Vor allem find' ich toll, dass die Slytherins total verwirrt sind.", grinste Ron.
Die waren tatsächlich verwirrt von dem Verhalten ihres Hauslehrers.
Doch bevor auf Rons Kommentar noch jemand antworten konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit auf etwas ganz anderes gelenkt wurde.
"Hagrid!"
Der Halbriese war anscheinend verfrüht von seiner Reise zurück. Er kam zusammen mit einer schlanken Frau mit rot-braunen Haaren und einem ziemlich unscheinbaren Mann auf sie zu.
"Hallo, Kinder!", rief Hagrid fröhlich. "Ich bin wieder da, hab' Hogwarts doch total vermisst. Erzähl' ich euch später. Sagt mal, wisst ihr wo Professor Snape ist?"
"Im Kerker, vermute ich.", antwortete Hermine.
Verwirrt folgten die drei Hagrid und den beiden Fremden. Sie stiegen die Treppe hinunter und Hagrid klopfte an die massive Bürotür.
"Herein!"
Als sie in den Raum traten, standen Snape und Dumbledore an Snapes Schreibtisch gelehnt und musterten die Gäste überrascht.
"Hagrid, Sie sind schon wieder da?", fragte Dumbledore, da Snape noch verdattert dastand.
"Jaja, ich hab' halt Hogwarts vermisst. Und die beiden hab' ich auf dem Weg aufgegabelt und sie mitgenommen."
Er deutete auf seine beiden Begleiter.
"Und wer sind Sie?", fragte Dumbledore weiter, doch bevor noch jemand darauf antworten konnte, stotterte Snape verwirrt:
"Amber?"
Die junge Frau lächelte.
"Ah, dann sind Sie also die viel diskutierte Amber!", lächelte Dumbledore.
"Viel diskutiert?", fragte sie belustigt. "Wieso das denn? Ich wollte nur meine kleine Melody wieder abholen. Ah, da bist du ja!"
In diesem Moment war die kleine Melody ins Büro gekrabbelt. Snape hatte sie auf den Arm genommen und Amber kam hinzu.
"Na, meine Süße, wie geht's dir? War's schön hier?"
"Ah, das ist also eure Kleine!", mischte sich Hagrid ein. "Ist ja wirklich ein süßes Ding!"
"Ja, sie ist eben ganz die Mutter.", erklärte der fremde Mann.
"Ach, und Sie sind..."
Dumbledore sah ihn fragend an.
"John Bernster.", stellte er sich vor. "Der Vater von Melody."
Plötzlich herrschte abrupte Stille im Raum.
Dumbledore und Snape sahen sich genauso fassungslos an wie die drei Kinder.
"Äh, Amber, könnte ich dich mal unter vier Augen sprechen?", brachte Snape gefasst hervor.
"Wir gehen dann mal.", nickte Dumbledore. "Hagrid, Kinder! Mr Bernster, dürfte ich Ihnen etwas vom Schloss zeigen?"
Mr Bernster sah kurz Amber an. Die nickte nur und so verließen alle abgesehen von ihr und Snape das Büro.
"Melody ist die Tochter von dem da?", fragte Snape dann.
"Ja.", antwortete Amber selbstverständlich. "Wir waren auf Mission in Russland und irgendwo musste Melody hin. Ich dachte bei dir sei sie gut aufgehoben."
Snape bot ihr an sich zu setzen und gestand ihr, was alle hier von Melody angenommen hatten. Auch von dem eventuellen Kontakt nach seinem Frusttrinken.
"Es tut mir leid." Amber legte ihm die Hand auf die Schulter. "Wenn ich daran gedacht hätte, hätte ich das natürlich aufgeklärt. Und sonst kann ich dich beruhigen: In der Nacht damals ist nichts zwischen uns passiert. Ich habe dich nach Hause gebracht und dich hier einfach ins Bett gelegt. Hagrid hatte mir geholfen und ich dachte er hätte es dir erzählt."
"Hat er nicht."
"Das muss ein ziemlicher Schock für dich gewesen sein."
"Anfangs ja, aber mittlerweile hab ich die Kleine schon richtig gern. Naja, ich ging ja auch davon aus, dass sie mein Kind ist."
"Wenn ich nicht 100%ig sicher wäre, würde ich es auch glauben.", gestand Amber. "Als ich sie so auf dem Arm hatte und darüber nachdachte, wo ich sie hinbringen könnte, musste ich spontan an dich denken, Sev. John war von der Idee nicht so begeistert, dass ein, für ihn fremder, Mann auf seine Tochter aufpasst, aber ich wusste, dass du das schaffst."
"Hatte das irgendwas mit damals in der Bar zu tun?"
"Irgendwie schon. Ich hatte damals gerade erfahren, dass ich schwanger bin. Das Kind konnte nur von John sein und ich war ziemlich überrumpelt. Ich hab mich dann einfach in diese Kneipe gesetzt und dann hab' ich dich gesehen. Zugegeben, du schienst schon ziemlich betrunken, aber du hast mir zugehört und mir Trost und Kraft gegeben. Das hab' ich wirklich gebraucht."
Amber sah etwas niedergeschlagen zu Boden.
"Ein paar Wochen später habe ich dann John geheiratet. Er ist nicht meine große Liebe, aber ich möchte, dass Melody ein stabiles Familienleben hat."
Sie sah nun wieder auf Melody, die sich an Snapes Brust gekuschelt hatte.
"Aber wenn ich Melody so sehe, bin ich von einer Sache felsenfest überzeugt: Du wärst ihr ein besserer Vater gewesen, als es John je sein wird. Ach, Sev, vielleicht hätte es damals anders laufen sollen."
"Nein." Snape schüttelte den Kopf. "Vielleicht ist John nicht deine große Liebe, aber ihr habt Melody und glaube mir, in den letzten Tagen habe ich eines ganz klar festgestellt: Sie ist das größte Geschenk, das einem gemacht werden kann. Und wer weiss..."
Er sah Amber sehr entspannt, aber direkt an.
"...vielleicht schafft sie es eine Liebe zwischen euch zu entfachen. Sie hat in dem Punkt sehr viel Talent. Und das sage ich aus eigener Erfahrung."
Amber lächelte nun doch wieder.
"Ja, vielleicht, aber wenn es mal großen Krach geben sollte, würdest du Melody dann zu dir nehmen?"
"Sicher."
"Tja, dann danke für alles!"
Amber nahm nun ihre Tochter wieder entgegen. Als sie an der Tür stand, drehte sie sich noch mal um.
"Übrigens, Melody hat noch keinen Paten. Interesse?"
"Ich konnte dir noch nie eine Bitte abschlagen, Amber, und deine Tochter scheint das geerbt zu haben."
"Gut, ich melde mich bei dir."
Dann verließ sie mit Melody das Büro.
Am Abend kam Dumbledore um zu sehen, wie es Snape inzwischen ging. Er war nicht beim Abendessen gewesen, genau genommen hatte er sein Büro seit diesem klärenden Gespräch nicht mehr verlassen.
"Severus? Wie geht es Ihnen?"
Snape sah auf und bot dem Direktor schweigend den Platz auf dem Sessel gegenüber an.
"Sie vermissen Melody, nicht wahr?"
"Ja, irgendwie schon. Ich meine, ich weiss, dass sie nicht meine Tochter ist, aber ich merke irgendwie hab' ich sie trotzdem wie eine geliebt."
"Das hat man gemerkt. Sie sind in Ihrer Rolle richtig aufgegangen und ich habe das Gefühl, dass Melody in Ihnen auch mehr als einen Babysitter gesehen hat."
"Amber hat mich gefragt, ob ich Melodys Pate werden will."
"Das war eine der besten Ideen, die sie haben konnte. Dann hat Melody auch später immer eine Person, die Verständnis für sie hat. Denn, so hart das auch klingen mag, das Gefühl habe ich bei ihrem leiblichen Vater nicht."
"Tja, aber er ist nun mal ihr Vater, daran gibt es nichts zu rütteln."
"Severus, sehen Sie mich an! Bernster mag vielleicht Melodys leiblicher Vater sein, aber ich glaube gefühlsmäßig sind Sie das."
"Danke."
"Die Taufe findet in den Weihnachtsferien statt?"
"Ja, die beginnen ja in ein paar Tagen."
"Dann fahren Sie am besten schon bald. Damit sich alle von Ihnen und Ihrer Bindung zu Melody überzeugen können."
"Danke, Herr Direktor."
Snape nickte und brach am nächsten Tag auf.
In ihrer ersten Zaubertrankstunde nach den Ferien saßen Harry und seine Freunde sehr gelöst im Klassenzimmer, als die Tür aufflog und Snape in seiner üblichen Art reingestürmt kam.
"Miss Brown, das sind 5 Punkte Abzug für Gryffindor und wenn Sie die Zeitschrift nicht sofort wegpacken, werden es noch mehr."
Erschrocken folgte Lavender der Aufforderung. Auch die anderen Schüler sahen sich an. Das hatte Snape in der letzten Zeit doch sonst nicht mehr getan.
"Nun, wir werden heute einen Trank zur Heilung von Hautkrankheiten jeder Art behandeln und, Longbottom, seien Sie so gütig diesmal nichts in die Luft zu jagen, denn bei falscher Zubereitung kann diese Mixtur entstellende Wirkung haben. Ihre Nachbarin Miss Granger wird es Ihnen danken. - Noch einmal 10 Punkte Abzug für Gryffindor und ich kann das schnell verzehnfachen, wenn Sie, Mr Weasley und Mr Potter, nicht endlich aufhören so dämlich zu gucken und der Rest sich nicht endlich an die Arbeit macht. Wird's wohl?"
Panisch machte sich die Klasse über die Aufgabe her. Die Gryffindors waren völlig fassungslos. Die Slytherins hingegen schienen sehr beruhigt zu sein, dass ihr Hauslehrer wieder ganz der Alte zu sein schien.
"Was hat der denn schon wieder für eine Laune?", knurrte Harry von hinten.
"Hast schon Recht.", flüsterte Hermine. "Ich würde sagen, besorgt ihm ne Frau und ein Kind und uns geht's garantiert besser!"
"Das sind noch mal 10 Punkte Abzug für Gryffindor wegen Schwätzens.", ertönte Snapes eiskalte Stimme von vorne. "Heute legen Sie es ja wahrlich drauf an."
Die Slytherins kicherten und auch Snape fühlte sich wieder ziemlich wohl in seiner Rolle als meist verhasster Lehrer der ganzen Schule.
Mit gehässigem Lächeln beäugte er das panische Arbeiten der Schüler.
Dann wanderte sein Blick auf ein kleines Bild, das von einigen Sachen vor den Augen der Schüler verdeckt auf seinem Schreibtisch stand.
'Sei mir nicht böse, aber das ist wohl nun mal meine berufliche Natur. Sieh' es mir nach.'
Damit rückte er dann das Bild zurecht und sah auf SEINE kleine, strahlende Melody.
(Ende)
