Wie ihr ja sicher gemerkt habt, schleichen sich bei und ab und zu kleine oder große Fehler ein.

Aber das Grauen hat jetzt ein Ende: Dickes Dankeschön an Sweetcathy für's Beta-Lesen.

~~~~~



Charlys POV

Man, wie unmenschlich. Es ist doch noch viel zu früh, um hell zu sein. Benebelt setze ich mich auf die Bettkante und verfluche die Fenster ohne Rollos. Nebenan in Zimmer poltert es und ich höre wie Joey ihr Zimmer verlässt. 'Seit wann ist sie unter die Frühaufsteher gegangen?' denke ich und lasse mich wieder in die Kissen sinken. Ich entscheide, noch nicht wach zu sein und drehe mich noch mal um, um noch etwas Schlaf zu bekommen. Tja, leider Fehlanzeige. Ich bin zwar todmüde, aber wach. Ich kann nur ein paar Stunden geschlafen haben, grüble ich, denn ich habe gestern noch sehr lange nachgedacht, wie ich diesen Ring so schnell wie möglich wieder loswerde und das am besten an Frodo. Ach Frodo, wie lange es wohl noch dauert bis wir alle wiedersehen? Nach circa einer viertel Stunde Trübsal und Grübeln, stehe ich doch auf, um auf andere Gedanken zu kommen und suche mir ein schönes Kleid aus dem Schrak aus, kleide mich an und beschließe Joey zu suchen. Doch das ist leichter gedacht als getan und ich streife planlos durch das Schloss.

Ich bin völlig fasziniert. Es ist wie ein Gang durch ein Museum, nur nicht so steril und leise. An gewissen Stellen im Gebäude hört man den Fluss plätschern und an anderen die Vögel zwitschern, wobei ich mir nicht so wirklich vorstellen kann, dass Vögel, die so schön singen, in so einem Wald wie Düsterwald leben. Kurze Zeit später entdecke ich das Geheimnis auch schon. In einem riesigen, gläsernen Raum mit hoher Decke stehen mehrere kleine Bäume, und auf vielen der Äste sieht man kleine bunte Singvögel sitzen. Mein Gott, ist das schön. Eine Abzweigung des Flusses läuft quer durch den Raum und plätschert fröhlich vor sich hin. Ein kleines Paradies. Ich setze mich unter einen der Bäume und lasse mir die Morgensonne auf das Gesicht scheinen während sich ein paar sehr zutrauliche Vögel auf meinem Knie niederlassen. Ja, hier bleibe ich, hier fühle ich mich auf merkwürdige Weise sehr sicher und beschützt.

Plötzlich fühle ich, das jemand hinter mir steht. Als ich mich umdrehe sehe ich, dass es Thranduil ist, der mich lächelnd von oben herab anschaut. "Es ist auch mein Lieblingsraum im Schloss." sagt er immer noch lächelnd und lässt sich zu mir auf den Boden sinken. "Ja, der Raum ist wunderbar, man fühlt sich hier so sicher und beschützt." sage ich leise. "Das liegt an dem Schutzzauber, den Galadriel über ihn gelegt hat. Hier haben alle Tiere Zuflucht gefunden, die jetzt in Düsterwald nicht mehr leben können. Aber jetzt, nach der Zerstörung des einen Rings, werden wir ihn wohl nicht mehr lange brauchen." sagt er schmunzelnd.

Ob ich ihm die Wahrheit erzählen soll? Wohl besser nicht. Legolas und die anderen werden schon einen guten Grund gehabt haben, warum sie sich nicht an die Wahrheit gehalten haben Also lächle ich nur zurück und genieße weiter die Sonne.



Joeys POV

Ich habe ja eigentlich überhaupt keine Ahnung von Pferden. Na ja, ich bin mit 12 wie fast jedes Mädchen mal geritten und habe auch mal Ferien auf dem Reiterhof gemacht, aber dass diese Pferde hier was ganz besonderes sind, sehe selbst ich. Aren ist dabei, die Pferde zu versorgen und ich schaue ihm dabei zu. Er erzählt mir, das die fünf Pferde, die im Stall stehen, die der königlichen Familie sind und deshalb immer eine Sonderbehandlung bekommen. Alle Pferde im Stall sind weiß, mit Ausnahme von einem. Dieses eine ist braun und hat gerade besonderen Gefallen daran gefunden mich als Kopfstütze zu benutzen.

Mit den Worten: "He, ich bin nicht Herkules!" gehe ich in die Knie. Aren lacht und fragt: "Wer ist Herkules?" "Nicht so wichtig!" sage ich und seufze. "Das ist Elena, sie scheint dich gern zu haben. Genau wie ihr Herr." sagt Aren lächelnd. Ui, ich werde knallrot und strahle übers ganze Gesicht. "Ja, Legolas hat über dich gesprochen. Sogar eine ganze Menge. Auch zu seinem Vater. Thranduil wollte dich gestern nur in Verlegenheit bringen, nimm das nicht so ernst." Langsam wird er mir doch sympathisch.

Das Thema ist mir doch etwas peinlich, wer weiß was Legolas so alles ausgeplaudert hat, darum versuche ich diskret, das Thema zu wechseln. "Elena, das ist ein schöner Name, hat er eine Bedeutung?" frage ich in der Hoffnung, dass er dazu eine lange Geschichte parat hat. Und Bingo! "Ja, es bedeutet 'von den Sternen'. Wie du vielleicht siehst, haben alle anderen aus seiner Familie weiße Pferde, wie es sich für die Pferde von Königen gehört. Aber Legolas hat Elena als Fohlen in Düsterwald gefunden und seinen Kopf durchgesetzt." Während Aren so davon erzählt, wie, warum, wieso und weshalb sich damals alles so ergeben hat, hänge ich meinen eigenen Gedanken nach und kraule Elena den Kopf. Wenn das Pferd hier ist, müsste Legolas theoretisch... "Du Aren?" unterbreche ich ihn. "Ist Legolas zu Fuß unterwegs?" "Nein, ist er nicht." AAAH! Ich schreie innerlich vor Freude auf. "Er ist mit einem anderen Pferd unterwegs." Oh shit. "Wieso?" "Ach ich dachte nur..." Ich bin einfach zu leicht zu durchschauen. "Keine Angst er kommt ja heute oder morgen zurück." lächelt er mir aufmunternd zu.

Man kann eben nicht alles haben, denke ich und verabschiede mich von Aren und mache mich auf die Suche nach Charly. Ob sie wohl noch schläft? Nein, das tut sie nicht mehr. Ich werde ihr wohl einen Peilsender ans Bein heften müssen, um sie hier nicht zu verlieren. Im Dauerlauf durchsuche ich sämtliche Räume. Puh, wann es hier wohl Frühstück gibt, ich habe Hunger. Nach einer Ewigkeit, wie es meinem Magen vorkommt, finde ich sie in einem sehr seltsamen aber schönen Raum.