Charlys POV

Was für eine Nacht! Noch schlimmer, was für ein Morgen! Mein Kopf! Und irgendwie ist mir auch super schlecht! Wie bin ich eigentlich ins Bett gekommen?

Joey neben mir dreht sich im Schlaf um. Irgendwie riecht sie anders als sonst. Ich öffne die Augen. "Oh. Mein. Gott!" "Du darfst ruhig weiter Aren zu mir sagen." Aaaaaaaaaaah! "Aaaaaaaaaaah!"

In Panik krabbele ich rückwärts aus dem Bett. Plötzlich steht Joey im Raum. "Ist was passiert?" "DAS wollte ich *dich* gerade fragen! Wie. Komme. Ich. In. Ein. Bett. Zusammen. Mit. Dem. Da?" "Das musst du doch nicht mich fragen!" "Wenn du noch ein wenig weiter leben möchtest, solltest du jetzt schnell verschwinden und dir eine gute Ausrede einfallen lassen!" Ich wusste nicht, dass Joey so schnell rennen kann.

Mein Kater ist durch den Schrecken wie weggeblasen. "Kann... kann ich dir irgendwie helfen?" Ich wirbele herum und sehe Aren an. "Du! Du solltest ebenfalls lieber den Mund halten!" Seufzend lasse ich mich wieder aufs Bett fallen. Da fällt mir ein, dass Aren ja immer noch drin liegt. Also rutsche ich so weit an die Bettkante, wie möglich. "Keine Angst ich bin nicht ansteckend." "Deswegen muss ich dich trotzdem nicht mögen! Und das Joey mir das alles eingebrockt hat, ist echt der Gipfel ihrer Unverschämtheiten!" "Und wer sagt dir, dass du nicht freiwillig hier bist?" "Wie bitte?!" Langsam merke ich, wie mir wieder schlecht wird. "Du kannst dich wahrscheinlich nicht erinnern, aber du hast gestern Abend ganz schön was gebechert." "Das heißt noch lange nicht, dass ich mich freiwillig mit dir in ein Bett legen würde!" Ich drehe mich mit dem Rücken zu Aren und damit ist das Gespräch beendet. Aber er hat mir doch einiges zu denken gegeben. Könnte es tatsächlich sein, dass ich... Nein! Ausgeschlossen!

Ich merke wie Aren aufsteht und ins Badezimmer geht. In Bruchtal ist das ebenfalls nicht das, was ich von zu Hause gewohnt bin. Nach einiger Zeit kommt er gefolgt von einer Dampfwolke wieder heraus. Und das einzige was er trägt ist ein Handtuch um seine Hüften. Nicht hinsehen, Charly! Nicht hinsehen! Plötzlich steht Joey wieder im Zimmer. "Oh störe ich?" "Nein, Aren wollte sich gerade was anziehen. Und ja, denn du bist hier unerwünscht!" "Oh, verstehe!" Mit dem wahrscheinlich dreckigsten Grinsen, das sie drauf hat, verschwindet Joey abermals.

"Du solltest etwas gegen deine Kopfschmerzen einnehmen." "Woher weißt *du*, dass ich einen Kater habe?" "Weil du schlechte Laune hast." "Ich habe KEINE schlechte Laune!" OK, vielleicht ein bisschen. Vielleicht auch ein bisschen mehr. OK, ich habe einen Kater und brauche dringend ein paar Aspirin.



Joeys POV

Das war die schönste Nach meines Lebens, und wahrscheinlich wird es mein letzter Morgen. Schreie von nebenan reißen mich aus dem Schlaf. Scheiße! Charly! Und Aren! In einem Bett! Und sie wusste bis jetzt ja gar nichts davon!

Ich springe über Legolas hinweg und stürme ins Nebenzimmer. Nein, ich denke nicht, dass Charly den Schrecken gut verkraftet hat. "Ist was passiert?" "DAS wollte ich *dich* gerade fragen! Wie. Komme. Ich. In. Ein. Bett. Zusammen. Mit. Dem. Da?" Ja, sie ist wirklich sauer! "Das musst du doch nicht mich fragen!" Ich versuche es mit meiner Unschuldsmiene. "Wenn du noch ein wenig weiter leben möchtest, solltest du jetzt schnell verschwinden und dir eine gute Ausrede einfallen lassen!" Ja, mein Leben ist mir doch einiges wert, außerdem liegt immer noch ein halbnackter Legolas nebenan. Also nehme ich die Beine in die Hand.

Schade, halb nackt mag ja noch sein (und immer mehr Kleidungstücke verhüllen seinen Luxuskörper) aber die Sache mit dem *im* Bett nicht mehr. "Und, was haben sie gesagt?" fragt er mich. "Also Aren hat nur stumm im Bett gelegen, und Charly war reichlich sauer. Im Nachhinein denke ich, dass das wohl doch keine so gute Idee war." Legolas macht einen Schritt auf mich zu. "Wirklich?" Er küsst mich sanft auf die Lippen. Nein, jetzt denke ich das nicht mehr. Bekomm ich mehr? "Du solltest noch mal rüber gehen und mit ihr reden." Offenbar nicht! "Ja klar, damit sie mir die Augen auskratzt!" "Was würdest du denn tun, wenn du plötzlich neben mir aufwachen würdest? OK, streich die Frage! Geh einfach rüber!"

OK, ich tu's. Aber unter Protest!

Anscheinend komm ich aber nicht so gelegen, denn Aren steht nur mit einem - wirklich knappen - Handtuch bekleidet vor dem Bett. Nach einem weiteren scharfen Wortwechsel - ich konnte mir natürlich einen Kommentar nicht verkneifen - gehe ich wieder, ohne mit Charly darüber gesprochen zu haben.

Als ich wieder in Legolas und mein Zimmer komme, ist er endgültig angezogen. So ein Scheiß!

Wir packen einige Sachen zusammen, ich ziehe wieder meinen modisch schicken Elbenanzug an und stiefele los in Richtung Terrasse, auf der vor der Abreise noch ein kleiner Rat stattfinden soll.