WARNUNG: Wenn ihr Band 26 des Mangas noch nicht gelesen habt, dies aber noch vorhabt, dann solltet ihr euch darüber im Klaren sein, dass in diesem Kapitel ein kleiner Spoiler steckt. Nichts Weltbewegendes, aber immerhin. ^___^

Kapitel VII: Ranma Forever

"Du hast dich also entschlossen, unser Angebot anzunehmen und noch eine Weile zu bleiben?" Sen reichte Ranma eine Schale mit Reis. Der schob sie jedoch mit einem ablehnenden Kopfschütteln von sich weg.

"Junger Herr, Sie müssen doch essen, um wieder zu Kräften zu kommen", sagte er ruhig.

"Ranma", entgegnete er ihm tonlos. "Einfach nur Ranma bitte, das reicht."

"Wie auch immer, 'Ranma', wir können dich unmöglich verhungern lassen. Du hast fast einen ganzen Tag lang durchgeschlafen. Es wird bereits Abend und du bist eben erst aufgewacht." Sen sah ihn mit einem besorgten Gesichtsausdruck an und stellte dann langsam die Schale auf den schlichten, vom Alter gezeichneten Holztisch.

Ranmas Augen waren glasig. "Was macht das schon? Ob ich hier bin oder da. Ob ich esse oder hungere."

Der alte Mann seufzte schwer. "Eine ganze Menge macht das, will ich mal meinen." Er machte eine kurze Pause. Dann zog er Ranma sanft vom Bett und schob ihn, ohne von ihm irgendwelche Proteste zu hören, nach draußen.

"Wohin gehen wir?" fragte Ranma erst nach einigen Minuten in einem müden Tonfall.

"Wir sind bereits da" schmunzelte Sen und kehrte Ranma den Rücken, um vom höchsten Punkt einer tiefen Schlucht über die Weiten des dichten Waldes zu blicken. Zufrieden atmete er tief durch, als er den schönen Ausblick genoss. Ranma jedoch ließ sich emotionslos ins feuchte Gras fallen und registrierte nur schwach, dass der Himmel, der durch die untergehende Sonne in viele bunte Farben getaucht war, tatsächlich sehr hübsch aussah. Ihn als hübsch zu empfinden vermochte er jedoch nicht. Seine Sinne waren wie ausgestorben.

"Akane..." sagte Sen plötzlich in einem tiefen Seufzer und stützte sich auf seinen abgenutzten Wanderstock.

"WAS?" Erschrocken zuckte Ranma zusammen und sah den alten Mann mit großen, fragenden Augen an.

"Akane, sagte ich." Sen grinste.

"Das habe ich gehört" knurrte Ranma und fuhr in einem ruhigeren Ton fort. "Ich wollte wissen, was das zu bedeuten hat."

"Achsooo", gab der bärtige Mann langgezogen von sich und schenkte Ranma ein geheimnisvolles Lächeln. "Weißt du es denn nicht selbst?"

Ranma spürte sein Herz schneller schlagen.

Sen lachte kurz auf. "Akane ist ein schöner Name, nicht wahr?"

Aufmerksam schob Ranma seine Brauen zusammen. Hatte er etwa im Schlaf geredet? Woher kannte dieser alte Kerl Akane?

"Schon immer mochte ich den Klang dieses Namens", setzte Sen an. "Er bedeutet Abendröte, weißt du?" Mit ausgestrecktem Arm deutete er auf die kräftige Farbenpracht der untergehenden Sonne über den Baumkronen.

Ranma kippte vornüber. Verwundert sah Sen auf ihn herab. "Was dachtest du denn, wie sonst ich jetzt auf den Namen gekommen sein sollte?" Er wandte Ranma wieder den Rücken zu. Auf seinem Gesicht entstand ein Grinsen. Ihm gefiel das Spiel, das er mit dem armen Jungen spielte. "Wenigstens", dachte er sich, "wird er dadurch etwas munter."

Einige Momente verstrichen, als seine Gesichtszüge weicher wurden. "Du hast Herzschmerz, nicht wahr?" Sen sprach vorsichtig und ruhig. Langsam drehte er sein Gesicht zu Ranma, um die Reaktion an seinen Augen ablesen zu können.

Der junge Fremde senkte seinen Kopf, sodass sein fransiger Pony seine Augen verdeckte. Erst nach einigen Sekunden antwortete er leise: "Alles schmerzt."

Hilflos schaute er für einen Moment zu Sen auf und erkannte tiefes Mitgefühl in seinem Gesicht, das plötzlich verschwamm als Ranmas Augen sich mit einer so unbekannten und doch nahen Nässe füllten. Mit halb geschlossenen Augen begann er sich ihm zu öffnen: "In meinem ganzen Leben habe ich noch nie jemanden wie sie getroffen. Und auf meinen vielen Reisen bin ich so einigen Menschen begegnet. Obwohl wir uns ständig gestritten hatten, fühlte ich mich so gut, wenn wir zusammen waren, so zuhause. So oft..." Er schluckte, um fortfahren zu können. "So oft war ich gemein zu ihr, sagte verletzende Dinge, anstatt das auszusprechen, was eigentlich gesagt werden sollte." Die Erinnerungen an Akane verdrängten seinen Willen weiter zu sprechen.

"Was ist eigentlich los mit mir?" dachte Ranma verwirrt. "So bin ich doch sonst nicht. Warum kann ich nicht einfach froh sein, dieses Machoweib endlich losgeworden zu sein? Diese unausstehliche, kratzbürstige..., zickige,... .... süße,..... ..... .... hübsche,..... ..... ........ ...... liebe.... .... ..... .... ..... ..."

Sen schaute ihn aufmerksam an. Sein Blick forderte Ranma auf weiter zu erzählen.

"Hätte ich sie doch nur einmal in den Arm genommen, wenn sie weinte", sprach er nun aus, was er eigentlich bloß im Stillen zu sich selbst sagen wollte. "Hätte ich ihr doch nur einmal eine Blume geschenkt, wenn sie böse auf mich war. Hätte ich sie doch nur einmal geküsst, wenn sie mich anlächelte." Für einen Augenblick machte er eine Pause und gab sich weiter den Erinnerungen hin, die in seinem Kopf umherkreisten. "Es gibt noch andere Mädchen in meinem Leben. Nicht, dass ich eine von ihnen jemals dazu ausgewählt hatte, mir auf Schritt und Tritt überall hin zu folgen. Es sind mehr oder weniger selbsternannte Verlobte von mir. Erst jetzt wird mir diese ganze verrückte Situation wirklich bewusst. Dass mir nicht früher aufgefallen ist, wie dumm und feige ich gewesen war, keiner von ihnen jemals ausdrücklich klargemacht zu haben, dass ich sie nicht liebe und niemals lieben werde."

"Warum glaubst du, ist das feige?" fragte Sen in einem verständnisvollen Ton.

In Ranmas Geist erschien Akanes Bild. "Weil ich bloß Angst gehabt hatte, dass das Mädchen, das ich mag, von meinen Gefühlen erfahren würde, wenn ich jede Verlobte außer ihr verstoßen würde. Zwar sagte ich ihr hin und wieder, dass ich über unsere Verlobung alles andere als erfreut war, doch nie versuchte ich, sie mit aller Kraft aufzulösen."

Sen nickte langsam. "Sie ist also auch deine Verlobte, ja?"

Aus seinen Erinnerungen gerissen schaute Ranma kurz auf. "Oh ja. Hatte ich das nicht erwähnt? Unsere Väter haben unsere Verlobung arrangiert." Er lächelte ein trauriges Lächeln. "Wir beide hätten unsere Verlobung jeder Zeit auflösen können, wenn wir es nur wirklich gewollt hätten. Aber keiner von uns beiden bemühte sich ernsthaft darum." Gedankenverloren zupfte er ein paar Grashalme aus dem mit Tau bedeckten Boden. "Irgendwann erreichte sie wohl den Punkt, an dem sie keine Lust mehr hatte, dieses blöde Spiel zu spielen. Wahrscheinlich hatte sie erwartet, dass ich als Mann eines Tages den ersten Schritt tun würde, doch ich verpasste diesen Tag. Jetzt ist es zu spät."

Sen beugte sich weit vor, so als könnte er sonst einen spannenden Teil der Geschichte überhören. Mit angehaltenem Atem wartete er darauf, dass Ranma weitersprach. Dieser schaute plötzlich zu ihm hoch und sagte in einem emotionslosen Ton: "Sie hat sich in einen anderen verliebt."

Der alte Mann legte seine Stirn in Falten. "Merkwürdig, das passt gar nicht zusammen" murmelte achtlos.

"Was passt nicht?" Neugierig starrte Ranma in die nachdenklichen Augen des alten Fremden.

Überrascht blickte Sen auf und spielte ein Lachen heraus. "Ach gar nichts. Ich werde wohl langsam alt. Ich habe mich bloß gefragt, ob du den Jungen kennst, in den sie sich angeblich verliebt hat."

Ranmas Gesicht blieb noch einen Moment lang fragend, dann bekam es wieder einen leblosen Ausdruck. "Ja ich kenne ihn. Schon sehr lange sogar." Er seufzte leicht. Knapp fügte er dann in einem verfluchenden Ton hinzu: "Ryoga Hibiki"

Sen brach in einen heftigen Hustenkrampf aus. Ryoga Hibiki? Der junge Fremde war tatsächlich in dem Glauben, dass seine Verlobte und Ryoga ein Paar wären. "Komm jetzt zurück", sagte er auf einmal hektisch und drehte sich schnell von Ranma weg, sodass dieser seinen erschrockenen Gesichtsausdruck nicht bemerken würde. "Der Wind frischt auf und du hast dich auf die nasse Wiese gesetzt. In deinem momentanen Zustand bist du sicher leicht anfällig."

Ranma stand schnaubend auf. "Pff... Es ist mir egal ob..."

"Es ist dir egal, ob du krank bist oder gesund, nicht wahr?" beendete Sen Ranmas Satz. "Bitte mein Junge, dieses Lied kenne ich schon zur Genüge. Lass dir doch etwas Neues einfallen." Mit einem kleinen Lachen ging er voraus, als er seinen Kopf schütteln musste über all die seltsamen Schicksalswege der drei jungen Menschen, die getrennt und doch vereint in das Leben der Dorfbewohner traten.

Ungläubig schaute Ranma ihm hinterher. Hatte der alte Kerl ihm überhaupt zugehört? Scheinbar hatte er keine Ahnung, was für einen Verlust er gemacht hatte. Er traf einen Engel, der sich auf die Erde verirrt hatte und durch seine Dummheit ließ er ihn gehen. Er hätte der glücklichste Mensch auf der Welt sein können, doch jetzt war er der traurigste. Zwar war er nie der Typ, der jemals auf das Mitleid seiner Umwelt pochte, doch aus dem alten Dorfbewohner wurde er einfach nicht schlau. War er in der einen Minute noch verständnisvoll und mitfühlend, so wurde er plötzlich unsensibel und kalt in der nächsten.

***

Unachtsam ließ Akane die Kartoffelschalen zu Boden fallen, als sie über ihren letzten Traum nachdachte. Immer wieder schwirrten ihr die Worte "sich einfach nur fallen lassen" durch den Kopf. Ob es tatsächlich so einfach sein würde? Durch das kleine Fenster des schwach beleuchteten Raums blickte sie hinaus auf den Dorfplatz, wo im Anbruch der Dunkelheit bereits die ersten Laternen angezündet wurden. Die bunten, zylinderförmigen Leuchten aus Papier schwenkten in der leichten Abendbriese hin und her und wirkten von weitem wie ein unbeschwerter Tanz vieler kleiner Zauberwesen. Etwas Magisches umgab dieses Dorf. "Was Matsuko wohl gemeint hatte, als sie von ihrer uralten Tradition sprach, die Ryoga dem Dorf bewahrte?" Akane konnte beinahe Ranmas belustigte Stimme hören, als ihr das Märchen der Hüter des Waldes in den Sinn kam.

"Pff... Mädchen. Die glauben immer an so einen Quatsch" - das oder etwas ähnliches hätte er gesagt und sie dann frech angegrinst.

Sie seufzte. "Ranma", murmelte sie nörgelnd in die Leere des fremden Raums. "Warum willst du mir einfach nicht aus dem Kopf gehen?" Traurig schloss sie ihre Augen. An diesem Ort war alles so schön, so friedlich. Doch ohne Ranma schien die Zeit still zu stehen. Auch wenn viele Menschen um sie herum waren, fühlte sie sich allein - wenn Ranma nicht an ihrer Seite war, und sei es nur, um sich über sie lustig zu machen. Aber zurückgehen konnte sie auch nicht. Ganz sicher war sie sich, dass er sie längst durchschaut hatte und nur nach der richtigen Gelegenheit suchte, um ihr ins Gesicht zu lachen, dass sie eine Perverse sei.

Schmerzhaft hallten die Worte, die er erst wenige Wochen zuvor ausgesprochen hatte in ihrem Kopf wieder: "Warum sollte ich ausgerechnet eine wie dich anfassen wollen? Wenn ich ein sexy Mädchen will, fasse ich mich lieber selbst an!" Ranma fand sie unattraktiv und zeigte dies sowohl verbal als auch nonverbal mehr als deutlich. Und doch, auf eine ihr unerklärliche Art und Weise, sehnte sie sich danach, von ihm berührt zu werden. Wenn er sie in Schutz nahm, wenn er sie auf beiden Händen trug, um mir ihr über die Dächer Nerimas zu springen, wenn ihm wieder eines seiner vielen Missgeschicke wiederfuhr und er mit ihr zusammenstieß - mit jeder so unscheinbaren Berührung wuchs ihr Verlangen, mehr von dieser wohligen und zugleich aufregenden Nähe erfahren zu können.

"Ich hab' dir doch gesagt, das brauchst du nicht machen" vernahm sie Matsukos lachende Stimme, als diese mit einem riesigen Topf, den sie mit beiden Händen trug, den Raum betrat. Stöhnend stellte sie ihn ab und wischte sich mit ihrer Schürze über die Stirn.

"Ich möchte es aber. Wirklich! Ihr alle seid so freundlich zu mir und ich weiß nicht mal wieso. Da möchte ich mich wenigstens ein wenig revanchieren. Und wie es aussieht, herrscht hier ein gewaltiger Stress, wenn es ums Essen machen geht. Du bist ja ganz außer Atem."

Matsuko lächelte schief. "Wenn du wüsstest", dachte sie still in sich hinein, "dass es hier gar nicht ums Essen geht.

"Wenn du mir wirklich einen Gefallen tun möchtest", sprach sie zu dem jungen Mädchen mit dem blassen Teint, "dann geh bitte zurück zur Hütte und mach dich fein zurecht."

Akane blinzelte. "A-aber... Wir wollen doch nur zu Abend essen. Ist das denn nicht hübsch, was ich anhabe?" Sie deutete auf ihr dunkles, knielanges Kleid, das mit winzigen Perlen bestickt war.

Kritisch legte Matsuko den Kopf schief. "Naah, Schwarz ist nicht deine Farbe, mein Kind. Nur weil du im Moment etwas depressiv bist, musst du das nicht durch deine Kleidung unterstreichen." Selbstsicher lächelte sie, als sie Akanes überraschten Blick erhaschte, der sie in ihrer Vermutung bestätigte, und fuhr fort: "Du machst mir den Eindruck eines sehr aufgeweckten und positiv eingestellten jungen Mädchens. Zu dir passen helle, freundliche Töne. Wie wäre es denn mit dem Yukata, der mit Sonnenblumen bedruckt ist?" Fragend hob sie die Augenbrauen. Nachdem sie Akanes stummes Nicken als Antwort bekam, brach sie in ein heiseres Lachen aus. "Verzeih mir wenn ich das sage, aber eine große Küchenhilfe bist du nicht gerade." Vorsichtig nahm sie Akane das Messer aus der Hand und deutete auf das kleine, gelbe Stück Knolle, das von der Kartoffel noch übrig geblieben war.

"Oh je!" rief Akane erschrocken und hielt sich eine Hand an die Wange, während sie sich mit der anderen den Rest Kartoffel auf Augenhöhe hielt. "Ich war so in Gedanken verloren, dass ich völlig vergaß, mit dem Schneiden aufzuhören. Es tut mir wirklich sehr leid." Schuldbewusst blickte sie auf die spiralförmigen Schalen herab, die zu Boden gefallen waren und am einen Ende immer gelber wurden.

"Aber, aber, das ist doch nicht so schlimm, mein Kleines", sagte Matsuko sehr verständnisvoll und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Doch nun, husch, geh und zieh dich um. Ich freue mich schon darauf, dich in deinem neuen Gewand zu sehen. Du wirst bezaubernd ausschauen."

Verwirrt ließ sich Akane von der älteren Dame zur Tür drücken und verließ nur mit einer leichten, zögerlichen Verbeugung das kleine Häuschen.

***

"Keine Sekunde zu früh", flüsterte Matsuko nervös in Sens Ohr, nachdem er mit Ranma das Haus betreten hatte. "Sie ist vor etwa 2 Minuten gegangen."

"Was regst du dich darüber so auf? War es nicht unsere Absicht, dass sie sich hier begegnen würden?" fragte Sen mit leiser Stimme verwundert zurück und warf einen kontrollierenden Blick über die Schulter hinüber zu Ranma, der hinter einer dünnen Trennwand die Kleider wechselte.

Die ältere Frau gab ihm mit ihrem Küchenlappen einen leichten Schlag auf den Oberarm. "Du hast doch keine Ahnung. Sie sah aus wie ein Trauerklos, kam hier ganz in Schwarz angeschlichen und zog eine Miene wie sieben Tage Regenwetter. Wenn der junge Bursche seiner Liebsten wiederbegegnet soll sie vor Schönheit nur so strahlen."

Sen sah sie mit zustimmend an. Er wusste, dass sie sich in solchen Angelegenheiten bestens auskannte und vertraute ihr.

***

Ruhig schloss Akane die Tür ihrer kleinen Waldhütte hinter sich und setzte sich zitternd aufs Bett. Ihr war es also tatsächlich anzusehen, dass sie etwas bedrückte. Matsuko wusste ja sogar, dass sie sich nach einem bestimmten Jungen sehnte. Seufzend ließ sie sich nach hinten fallen und sah dann nachdenklich an die Decke. "Einfach fallen lassen" - warum hatten diese Worte so viel Bedeutung? Als würde Ranma sie mit offenen Armen erwarten. Oft genug gab er mehr als deutlich zum Ausdruck, dass er sie nicht anziehend findet; um es milde auszudrücken. Allerdings sagte er ihr auch, dass sie hübsch sei, wenn sie lächelt. Noch heute wusste sie nicht, ob er es damals ernst gemeint hatte oder ob es nur ein mieser Trick von ihm war, um sie zu ärgern. Vielleicht war es ja beides. Ihre Verwirrung nutzte er damals schamlos aus und stieß sie mit nur einem Finger um. Doch jenen Satz sprach er mit so viel Gefühl aus. Lächelnd erinnerte sie sich, dass er damals leicht errötete und in seinen Augen das erste Mal etwas wirklich Liebevolles zu entdecken war. Genau wie an jenem Tag, als sie sich dafür rächen wollte und ihn ebenfalls mit nur einem leichten Schubs vom Zaun stieß: Er sagte ihr, sie sehe hübsch aus mit kürzeren Haaren und dass er sie so lieber möge, obwohl sie an diesem Tag wirklich ganz besonders grob mit ihm umgesprungen war. Verträumt schaute er sie daraufhin mit riesigen Welpenaugen an. War das tatsächlich nur gespielt?

Akane dachte verzweifelt nach. Unbedingt wollte sie diesem Rätsel auf den Grund gehen. Was war echt und was nur gespielt? Sie selbst war Meisterin im Vertuschen von wahren Gefühlen. Sich selbst konnte sie sogar lange Zeit etwas vormachen, bis sie sich eingestehen konnte, dass sie von ihm sehr angetan ist, dass sein Körper sie wahnsinnig macht und ihr vom Blickkontakt mit seinen stahlblauen, funkelnden Augen ganz schwindelig wird. Immer wenn er sie so ansah, spürte sie etwas, das sie nicht beschreiben konnte. Da war etwas, irgendetwas.

"Ob er jedes Mädchen so ansieht?" fragte sie sich laut. Stirnrunzelnd biss sie sich auf die Unterlippe. "Unabhängig davon, ob die anderen wirklich stärker sind als ich, mich beschützt er immer an erster Stelle. Nie spricht er es aus, doch an seinen Handlungen ist deutlich anzumerken, dass er sich um mich sorgt." Sie dachte einen Moment über diese Idee nach. "Wenn er sich um mich sorgt, kann ich ihm doch nicht egal sein. Aus Mitleid tut er es doch sicher nicht. Oder doch?" Angestrengt versuchte sie sich an verschiedene Erlebnisse zu erinnern, die dies entweder bekräftigen oder widerlegen könnten. Durch ihren Kopf wanderten Bilder von der Begegnung mit Herb, wie Ranma sie damals zärtlich aufgefangen hatte und sich jenen gefährlichen Kämpfer zum Feind machte, allein um ihren verletzten Stolz zu rächen. "Fast wäre er damals gestorben", sagte sie als ein leichter Schluchzer ihre Kehle hinaufkroch und sich ihre Augen nässten. "Ich hatte so eine Angst, so eine fürchterliche Angst. Als Oka-san damals gestorben ist, tat es weh. Aber ich war noch zu klein, um wirklich zu begreifen, dass sie für immer wegbleiben würde. Dann trat Ranma in mein Leben und der halbe Mensch, der ich vorher war, der zur Schule gegangen ist, Hausaufgaben machte und zum Spaß hin und wieder etwas Karate trainierte, nahm Gestalt an, bekam eine Persönlichkeit, einen Grund weiterzumachen. Nachdem Ranma von seinem Kampf gegen Herb zurückgekommen und so gesund und munter wie immer war, konnte ich mich nicht länger zurückhalten und musste ihn umarmen. Eigentlich wirkte er nicht wirklich abgeneigt. Immerhin stieß er mich nicht weg. Viel spürte ich nicht außer seiner Wärme, die zeigte, wie lebendig er war, und das Glück ihn wieder zu haben. Unbeholfen verkrampfte sich sein Körper und er schluckte so fest als hätte er einen riesigen Brocken im Hals gehabt."

Zwischen den kleinen perlenförmigen Tränen, die sich langsam ihren Weg aus ihren Augen bahnten, entstand ein winziges Lächeln. "Und dann war da noch Mikado. Er hatte mich vor ihm in Schutz genommen."

*Akane ist meine Verlobte. Fasst du sie an, dann bringe ich dich um!*

Plötzlich weitete sich ihr Lächeln, doch die Tränen flossen immer noch zaghaft ihre Wangen hinab. "Er sagte es vor allen Leuten: 'meine Verlobte'. Was er wohl getan hätte, wenn dieser Mikado es tatsächlich geschafft hätte, mich zu küssen? Ach Ranma. Ranma. Warum bist du immer so geheimnisvoll? Warum schaffst gerade du es, dass mir ganz heiß wird und ich an nichts anderes mehr denken kann, als an dich?" Um für einen Augenblick zu vergessen, wo sie war und sich ganz ihren Erinnerungen hinzugeben, schloss sie ihre Augen. "Bin ich dir denn wirklich so egal, wie du es immer vorgibst? Du BIST eifersüchtig, wenn andere Männer bei mir sind. Das kannst du nicht abstreiten. Du hättest Mikado umgebracht für einen einzigen Kuss, den er mir gestohlen hätte. Du hattest Ryoga und mich verfolgt, dich sogar als Mädchen verkleidet und als seine Verlobte ausgegeben, nur um unser angebliches "Date" zu unterbrechen. War das alles nur dein gekränkter Stolz?"

Verwundert öffnete sie blinzelnd ihre Augen, als sie es zum ersten Mal ganz deutlich spürte: "Ich will so sehr, dass er mich mag. Dass er mich.... AUCH mag." Ihr Gesicht war wie erstarrt. "Ich mag ihn", flüsterte sie zärtlich.

"Oh Ranma.... ....."

...

"Ranma.... ....."

...

***

"Na schau dir doch mal diesen schönen, jungen Burschen an!" Matsukos Stimme war erfüllt von Entzücken. Ungeniert zupfte sie an Ranmas nachtblauem Seidenhemd herum und trat einen Schritt zurück, um ihn besser betrachten zu können. "Perfekt!" rief sie und hielt ihren Daumen hoch. "Die neuen Kleider stehen dir wirklich unglaublich gut."

Ein wenig unsicher schaute Ranma an sich herunter. "Also der chinesische Stil und so sieht ja cool aus, aber ich mag eigentlich mein rotes Hemd ganz gerne. Und meine alte Hose war auch okay."

Matsuko gab ihm einen leichten Klaps auf die Schulter und lachte. "Erst einmal, mein Freundchen, waren deine alten Kleider ganz schmutzig und nass und außerdem erwarten wir heute Abend Besuch. Das junge Fräulein, das die Hütte an der Lichtung bewohnt, wird zum Abendessen erscheinen." Sie warf ihm ein Zwinkern zu.

"Was hat das mit mir zu tun?" fragte Ranma ungeschickt.

Die zwei älteren Dorfbewohner tauschten leicht lächelnd einen kurzen Blick aus, als Matsuko sich wieder dem jungen Fremden zuwandte und seine Frage beantwortete: "Sie ist ein zauberhaftes Mädchen mit der unschuldigen Schönheit einer weißen Lilie. Glaub mir, Jungchen, wenn du ihr erst hier gegenüberstehst, wirst du froh sein, dich für sie zurecht gemacht zu haben."

Ranma rollte mit den Augen und neigte seinen Kopf zur Seite. "Sie sind wirklich sehr nett zu mir, obwohl ich Sie gar nicht kenne. Aber ich habe wirklich kein Interesse, irgendein Mädchen näher kennen zu lernen. Danke." Bitter flüsterte er jene Worte. Nach einigen verstrichenen Momenten, in denen keiner etwas sagte, nahm er wieder das Wort an sich: "Könnte ich noch einmal telefonieren?"

"Natürlich", antwortete Matsuko warmherzig. "Aber mach nicht zu lang. Unser Gast wird jeden Moment hier sein. Ob du nun meinst, sie nicht kennen lernen zu wollen oder nicht, mein Gefühl sagt mir, dass ihr zwei seelenverwandt seid." Geheimnisvoll lächelte sie ihn an.

***

Mit klopfendem Herzen beeilte Akane sich, durch den dusteren Wald ins kleine Dorf zu gelangen. In ihrer Tagträumerei hatte sie die Zeit ganz vergessen und ebenfalls die Einladung zum Abendessen. Eigentlich hatte sie keinen Hunger, keinen Appetit, aber sie wollte nicht unhöflich sein. Sie würde erscheinen, das Lächeln aufsetzen, das sie in der letzten Zeit so oft erprobt hatte. Sie würde vor ihre wahren Gefühle ein weiteres Mal einen Schleier ziehen und eine Weile bleiben.

Das war jedoch nicht das einzige, was sie nervös machte. In ihrem Kopf spukten die Erinnerungen an den schlafenden Menschen, den sie am Morgen des selben Tages geweckt hatte. Matsuko hatte gesagt, er sei ebenfalls ein Gast und mit Sicherheit erfreut, Akane zu begegnen. Zwar wollte Akane sich mit niemandem verkuppeln lassen, dennoch befürchtete sie, einen schlechten Eindruck hinterlassen zu haben und nahm sich vor, den Fremden davon zu überzeugen, dass sie nicht immer so ein Trampel war. Schnell schüttelte sie den Kopf, als ihr der Gedanke in den Sinn kam, dass die Dorfbewohnter sie tatsächlich verkuppeln wollten. Schließlich hatte sie, während sie sich noch wenige Minuten zuvor in ihrer Hütte ganz ihren Gefühlen hingegeben hatte, endlich erkannt, dass es in ihrem Herzen nur einen Menschen geben kann, egal wie weit sie weglaufen oder wen sie kennen lernen wird. All ihre Sinne werden für immer nur bei Ranma sein.

"Da bin ich" sagte sie leicht außer Atem zu sich selbst und warf einen Blick auf das kleine von innen beleuchtete Häuschen. "Ich frage mich, ob der Fremde es mir übel nehmen wird, dass ich heute früh einfach so hereingeplatzt war."

Plötzlich zuckte sie zusammen. In der Ferne glaubte sie etwas gehört zu haben. Erschrocken wandte sie sich um. Es klang, als hätte jemand lang und verzerrt geschrieen. Als sie jedoch weit und breit niemanden erkannte zog sie mit einem etwas seltsamen Gefühl die Schultern an und betrat einige Sekunden später das Haus.

"Hallo, ich bin wieder da" rief sie etwas schüchtern in den Raum und drehte sich dann überrascht von einer Seite zur anderen. Weder Sen, noch den Fremden Gast konnte sie erblicken. Lediglich eine leicht geschwächt wirkende Matsuko nahm ihr Auge wahr.

"Unser Gast musste sich leider entschuldigen", beantwortete Matsuko Akanes Frage, ehe sie sich aussprechen konnte. "Er wird heute Abend nicht erscheinen." Ihre Augen waren müde und schwer. Langsam trat sie einen Schritt auf Akane zu. Mit einem traurigen Lächeln strich sie ihr sanft durchs Haar. "Du siehst wunderschön aus in deinem Yukata. Ich wusste, dass Gelb dir stehen würde."

"Aber Matsuko. Du wirkst ja ganz erschöpft." Akane half der älteren Dame, sich hinzusetzen, als Sen den Raum betrat und der jungen Fremden ein stummes Nicken schenkte.

"Er ist einfach fortgerannt" sprach Matsuko geistesabwesend weiter und schaute niemand bestimmten an.

"Vielleicht sollten wir das gemeinsame Essen besser verschieben", sagte Akane an Sen gewandt. Dieser nickte erneut und antwortete schließlich: "Ich schätze, keiner von uns hatte sich den Abend so vorgestellt."

***

Ranma rannte. Er wollte nicht aufhören zu laufen, wollte nicht anhalten und sich den quälenden Gedanken hingeben. Was war plötzlich mit Allen los? Warum geriet alles in ein einziges riesiges Chaos? Der Wald war dunkel und schwarz. Nur seine Instinkte leiteten ihn und führten ihn glimpflich an den vielen Baumstämmen vorbei.

Glitzernd. Funkelnd. Heiß und nass.

Was war das? Wann wurde er zu so einer Heulsuse? Er hatte doch vorher noch nie einfach so geweint.

"Du hast auch noch nie Akane verloren", flüsterte ihm die innere Stimme wieder zu.

"Und jetzt auch noch das!" zischte er zwischen seinen aufeinander gepressten Zähnen.

Er rannte schneller. Ein Martial Artist, er war ein Martial Artist. Er würde einfach laufen und diesen Schmerz besiegen. Er würde stärker sein. Mit schmerzverzerrtem Gesicht presste er seine Zähne noch fester zusammen. Er wollte stark sein, wirklich, er bemühte sich so sehr. Doch der schwere Druck, der sich im tiefen Innern seiner Brust aufbaute, wuchs und wuchs und bahnte sich unaufhaltsam seinen Weg bis zu seinen Stimmbändern hinauf, sodass er in einem lauten, verzweifelten Schrei ausbrach.

"SO EINE SCHEISSE! WAAARUUUUUUUUM?!"

Nach Luft ringend fiel er auf die Knie. Der Schrei tat ihm ungeahnt gut. Er befreite ihn ein ganz klein wenig. Erschöpft schloss er seine Augen. Die Ereignisse waren zu verrückt, um sie zu verstehen. Als wenn all die Ereignisse um Akane nicht schon genug gewesen wären, musste nun auch sein restliches Leben in ein tiefes Chaos stürzen. Gerade als er glaubte, es könnte nicht schlimmer werden...

In der Hoffnung, Neues von Akane zu hören, hatte er zuhause angerufen. Kasumi nahm sofort ab und klang so freundlich wie immer. Sie schien nicht im geringsten besorgt zu sein. Auf die Frage hin, ob sie bereits herausgefunden hätte, wo Akane ist, antwortete sie mit einer erheiterten, aber ruhigen Stimme: "Aber Ranma, sie ist doch bei dir." Er erklärte ihr, dass er nicht wüsste, wie sie darauf kam, da er zusammen mit seinem Vater abgereist war und nicht mit Akane. Im Stillen fügte er zu sich selbst hinzu, dass Kasumi so verwirrt wie immer war.

Nun lachte Kasumi etwas lauter heraus. "Aber Ranma, du brauchst doch nicht so schüchtern zu sein. So lange ihr zwei keinen Unsinn anstellt, ist doch nichts Schlimmes dabei, wenn ihr ein paar Tage Urlaub macht."

Ranma war drauf und dran, aufzulegen. Ihm fehlte einfach die Kraft, noch irgendwelche Erklärungen abzuliefern. Doch Kasumi sprach weiter: "Du solltest etwas mehr üben, wenn du gerne kleine Flunkereien erzählst." Sie kicherte. "Herr Saotome ist doch hier. Aber ich muss jetzt leider auflegen. Vater sagte mir, sie wollen auf die Verlobung anstoßen und bat mich, ihnen etwas Sake zu bringen."

Ranmas Mund fiel weit auf. Plötzlich hörte er auf der anderen Seite der Leitung im Hintergrund das unbeschwerte, laute Lachen von Soun und Genma. "Unglaublich", dachte Ranma entgeistert. Sie lachten tatsächlich. Erschrocken presste er schnell den Hörer auf die Gabel.

Was ging da vor sich? Von welcher Verlobung hatte Kasumi gesprochen? Und Soun war nicht mehr besorgt um Akane. War sie schon wieder zurück gekommen, um ihre wunderbare Hochzeit mit Ryoga anzukündigen? Und sein eigener Vater feierte auch noch mit, ohne einen Gedanken an seinen Sohn zu verschwenden. Vielleicht war diese ganze blöde Trainings-Aktion auch nur eine Ausrede, um ihn aussetzen zu können.

Er wollte nur noch weg, weit weg von diesen Gedanken. Martial Artists brauchen keine Freunde, keine Familie. Er hatte die besorgten Blicke von Sen und Matsuko nicht ertragen können. Mitleid war das letzte, was er jetzt brauchte. So lief er einfach davon, murmelte ein paar knappe Worte der Entschuldigung und ließ die Dorfbewohner verzweifelt hinter sich. Sie hatten ihm hinterher gerufen, wollten ihn aufhalten, doch er hatte sich nicht mehr zu ihnen umgedreht.

Langsam öffnete er seine Augen wieder. Einige Meter weiter leuchtete ein schwaches Licht durch die dichten Baumstämme. Wie in Trance stand Ranma plötzlich auf und folgte dem Schein. Je näher er ihm kam, desto intensiver nahm er das Sprudeln eines Wasserfalls wahr. Dies war die Stelle, an der ihn sein Vater zurückgelassen hatte. Stirnrunzelnd erinnerte sich Ranma an dessen Worte, die er auf ein kleines Stück Papier geschrieben hatte.

"Halte dich immer in der Nähe der Ninshiki no Izumi auf, um deinen Weg als Martial Artist zu finden."

Was hatte das alles bloß zu bedeuten? Ranma überlegte, ob der Alte nun komplett seinen Verstand verloren hatte. "Oder steckt etwa doch mehr hinter diesem ganzen Theater?" Abwesend streifte Ranma sich langsam seine Kleider ab. Er befand sich vor Ninshiki no Izumi, der Quelle der Erleuchtung, die im Schein des Vollmonds eine unbeschreibliche Anziehungskraft auf ihn ausübte. Wie in Zeitlupe glitt er in das heiße Wasser. All seine Schmerzen waren mit einem Mal wie weggewaschen. Etwas war anders als vorher. Ranma konnte nicht genau sagen, was es war, doch er spürte etwas. Es war weniger die wohlige Wärme des Wassers, als eine aufkommende Hitze in seinem Bauch, die seine negativen Gefühle und Gedanken urplötzlich hinfort spülte. Verwundert über den seltsamen Wandel seines Gemüts betrachtete er sein Spiegelbild auf der glänzenden Wasseroberfläche und erkannte ein kleines Lächeln.

***

Etwas verwirrt hatte Akane sich von Sen und Matsuko verabschiedet, war aber zur selben Zeit auch sehr erleichtert gewesen, da sie es ohnehin vorgezogen hatte, wenigstens für eine Zeit lang, allein zu sein, um nachdenken zu können. Die Hütte war allerdings zu klein und eng, sodass es ihr vorkam, als wäre dort nicht genügend Platz für all das, was sich in der vergangenen Zeit in ihrem Herzen angestaut hatte. Sie brauchte Luft, Bewegung. Der frische Nachtwind rauschte zwischen den Ästen. Sonst war es ganz friedlich im dunklen, dichtbewachsenen Wald...

... bis sie nach einiger Zeit, die sie ziellos und gedankenverloren umherstreifte, plötzlich das sprudelnde Wasser eines kleinen Wasserfalls wahrnahm. Mit gemischten Gefühlten musste sie plötzlich an den Traum denken, in dem Matsuko ihr vorgeschlagen hatte, die Onsen zu besuchen.

"Hier gibt es also tatsächlich eine besondere heiße Quelle", flüsterte sie und ließ sich wie durch eine unsichtbare Hand zu dem Ursprung des leisen, angenehmen Geräusches leiten.

Manchmal im Leben hat man ganz plötzlich Momente, die so unscheinbar und bedeutungslos erscheinen. Doch man vergisst sie nie. Man kann es sich selbst nicht erklären, doch man weiß ganz sicher, dass etwas Besonderes geschehen soll. Etwas, das möglicherweise das ganze Leben verändern kann. Akane verspürte diese Sicherheit. Aber sie dachte nicht weiter darüber nach, sondern ging langsam immer näher auf die Quelle zu. Es waren nur noch wenige Meter bis sie die vielen Bäume, die ihr die Sicht verdeckten, passiert hätte. In ihrer Brust wuchs die Spannung. Das ruhige Sprudeln des Wassers, das sanft in ihre Ohren drang, streichelte ihr Herz und versprach, dass etwas geschehen würde und es ihm bald besser gehen wird.

--- Ende von Kapitel VII ---

Next time on Berührungen ½ - Das Finale. ^.~

Danke an alle Leser und vor allem an die, die kommentieren! *knuddeleuch* Hoffe, ich kriege auch weiterhin eure Kommis. *bin süchtig* -.-

Danke an Evanescence, die mich mit ihrem Song "My Immortal" beim Schreiben inspiriert haben! ^___^

Soo... und noch eine Entschuldigung am Schluss: Ich wollte eigentlich auch LÄNGST wieder mal etwas lesen. Nur leider sieht es mit meinem Abi echt duster aus. Ich muss in die Nachprüfungen und bin wie blöd am büffeln. *seufz* Naja... Die Zeit, diese kleine Notiz zu schreiben, hatte ich schon noch. Und die ff ist ja auch schon lange fertig. Gomen. *verbeug*