Okay, an alle meine Berührungen 1/2 Leser nochmals vielen lieben Dank. *daisuki mina* Die FF ist abgeschlossen und sehr sehr lang geworden, ich weiß. Aber zur eurer Information (sofern es euch überhaupt interessiert), die Story war ursprünglich noch länger. Viele Teile über Matsuko und Sen wurden herausgekürzt. So auch ein Dialog zwischen Ranma und Akane wie ein Teil des Schlusses. Wie ihr vielleicht bereits mitbekommen habt, bin ich ein Fan von Open Endings. Soll heißen: In mir zieht sich etwas zusammen, wenn ich einen Austausch von Liebesbeteuerungen an den Schluss setze und die Geschichte mit einem leidenschaftlichen Kuss enden lasse. Aber (!!) da meine ursprüngliche Idee war, sie wenigstens in dieser Story (d.h. nach einem längeren Prozess der Entwicklung) mit allem drum und dran zusammenkommen zu lassen, solltet ihr sie vielleicht auch kennen lernen. Schließlich wäre es auch irgendwie schade, wo ich es doch alles ausformuliert habe... -.- Weiß nicht, ob es euch gefällt. *schulterzuck* Ich mag das Ende von Berührungen 1/2 so wie es ist lieber, da "Ich liebe dich" zu sagen, irgendwie out of character wäre. Aber zur Abwechslung isses ja ganz nett. nich'? ^___^ Den Dialog in der Hütte konnte ich übrigens letztendlich nicht mit einbringen. Zwar wäre ein klärendes Gespräch schon ziemlich hilfreich gewesen, aber das konnte man sich ja zur Not auch für sich selbst vorstellen. Außerdem: Weniger ist oft mehr. *zwinker* Mein kleiner Anhang beginnt damit, dass sie am Ende von Kapitel 8 gemeinsam in Akanes Hütte gehen.
Viel Spaß...
Der Wirklich Allerletzte Teil
Schüchtern setzte sich Akane auf ihr Bett und starrte auf ihre Füße. Ranma blieb einen Augenblick lang vor ihr stehen, schweifte mit seinem Blick durch die kleine Hütte, über die hölzernen Wände, die spärliche rustikale Einrichtung, ihren offenen Koffer und die vielen Kleider, die darauf lagen und welche er bisher noch nie an seiner Verlobten gesehen hatte. Dann stoppten seine Augen bei Akane. Still setzte er sich neben sie auf die dünne, gefederte Matratze und schaute ebenfalls herunter. Einige Momente verstrichen. Nun war er endlich hier bei ihr. Sie hielten sich gegenseitig die Hand, waren zärtlich zueinander. Das war so viel mehr, als er sich in den letzten Tagen erhofft haben konnte. Aber dennoch schien etwas nicht komplett.
"A-Akane...?" setzte er zaghaft an und drehte seinen Kopf zu ihr.
Stumm sah sie zu ihm auf.
"Darf ich dich etwas fragen?"
Einige Sekunden lang reagierte sie nicht. Dann schließlich nickte sie ein wenig unentschlossen.
"G-gut", stotterte Ranma und räusperte sich. "Warum?"
"Warum was?" lautete ihre Gegenfrage als ihre Stimme leicht zitterte.
"Warum bist du vor mir davon gelaufen? Warum kamst du hierher?"
Erschrocken hielt Akane ihren Atem an. Genau das ihm das zu sagen, war sie noch nicht bereit.
"Ist es", fuhr Ranma schuldbewusst fort. "Weil ich immer so gemein zu dir war?" Mit Tränen schaute er ihr in die Augen und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Glaub mir, nichts davon meinte ich je ernst. Ist es, wegen unseres letzten Streits beim Abendessen? Du weißt doch ganz genau, dass du hü--hübsch bist... hoffentlich. Hoffentlich weißt du das."
"Aber nein! Nein, das ist es nicht!" rief sie verzweifelt, als auch ihr die Tränen wieder in die Augen stiegen. Warum weinte sie wieder? Endlich war sie bei Ranma, ließ ihn spüren, wie gern sie ihn hatte und dennoch war die Zeit der Tränen nicht vorbei. Doch wie sollte dies auch jemals enden, wenn sie sich sträubte, ihm alles zu gestehen? Sie war noch nicht bereit dazu; auch er wusste es... Plötzlich kam ihr eine Idee. Mit großen Augen drehte sie sich um und griff nach der Schriftrolle.
"Hier... ehm... also.... lies das..." stammelte sie etwas verloren. "Ich habe es nicht geschrieben... aber.... vielleicht wird es trotzdem einiges klären..."
Verwundert rollte Ranma das Pergament auseinander und begann es zu lesen. "Du magst mich in meinen Träumen berühren, doch diese bleiben nicht. Wie bloß soll ich mich dem Tageslicht stellen..." sagte er sehr langsam und ruhig.
"Mhm..." Verlegen nickte Akane.
"D-das war alles? Du warst nie böse auf mich? All das nur, weil du einen Traum gehabt hattest?"
"Nicht einen", fiel sie ihm ins Wort. "Eigentlich...". Sie errötete. "Eigentlich waren es mehrere. Und nicht irgendwelche, sondern...." Unaufhaltsam errötete sie noch stärker.
Ranmas Mund fiel weit auf. "Verstehe..." brachte er auf einmal hervor, als sich seine Verwirrung langsam löste. Plötzlich tat es ihm sehr leid, dass er Akane so in Verlegenheit gebracht hatte, fühlte sich aber auch gleichzeitig irgendwie geschmeichelt. Dann fiel ihm seine eigene Schriftrolle wieder ein, die er zuvor unter den Gürtel seines Hemdes geklemmt hatte. In der Hoffnung, Akane ihre Scham etwas vergessen zu lassen, bat er sie zu lesen und ihr somit seine eigenen Gefühle näher zu bringen. "Ich hab' sie in einer Schatulle gefunden. Irgendwie scheint sie direkt von mir selbst geschrieben worden zu sein..."
Mit immer größer werdenden Augen überflog sie die Zeilen. "Aber das... das...", brachte sie stammelnd hervor. "Unmöglich!"
Ranma schenkte ihr einen fragenden Blick, den Akane damit beantwortete, dass sie ihre eigene Schriftrolle wieder zückte. "Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Ränder sehen so aus, als ob..."
Mit funkelnden Augen hielt sie die beiden Schriftrollen aneinander. Auf einmal ging ein helles Licht von den zwei Pergamenten aus, als sie plötzlich zu einem verschmolzen. Neugierig schauten Akane und Ranma einander an und betrachteten dann die Schrift, die zu einem Text zusammen floss.
Gewisse Dinge scheinen vollkommen unausgesprochen
Was soll ich bloß tun?
Es wird eng in meiner Brust
Und ich liebe so sehr...
Alles, was ich brauche, ist ein kleiner Anfang
Denn die Liebe, die ich zum ersten Mal kennen lerne,
- darf nicht so einfach enden
Verrate mir doch bitte, was in deinem Herzen vorgeht.
Es ist tatsächlich so einfach glücklich zu sein.
"Vi-vielleicht sollten wir noch nicht gleich nachhause." Nachdenklich sah Ranma vom Pergament auf und suchte Akanes Blickkontakt. "Vielleicht brauchen wir einfach nur etwas Zeit für uns..."
"Ja... vielleicht." Akane lächelte und stieß ein leises Gähnen aus.
***
"Als ich dich damals ein Machoweib nannte, meinte ich es auch so", flüsterte Ranma seiner Verlobten ins Ohr. "Aber du hast dich verändert. Nein, du bist längst nicht mehr das kratzbürstige, männerhassende Mädchen von damals, das in Wahrheit nur sein wahres, wunderschönes Gesicht versteckte, aus Unsicherheit und Angst, verletzt zu werden." Mit einem liebevollen Lächeln betrachtete er ihr hübsches Gesicht und ihre zierliche Gestalt, die in der ungewohnten Kleidung überraschend reif und erwachsen und doch so unschuldig wirkte. "Weißt du, du siehst aus wie ein Engel, wenn du schläfst." Sanft strich er ihr die dunklen Strähnen aus dem Gesicht und beugte sich schüchtern zu ihr hinunter. Aus nächster Nähe schaute er sich ihre feinen, erdbeerroten Lippen an, ihre langen, geschwungenen Wimpern, die glatte, zarte Haut und ließ langsam seine schweren Lider sinken, um ihr dann ganz vorsichtig einen Kuss auf ihren leicht geöffneten Mund zu geben. Noch immer hatte er seine Augen geschlossen, als er sich von dem Stuhl, der neben ihrem Bett stand, erheben wollte. Doch plötzlich spürte er, wie sie zaghaft ihre Hände an seine Brust legte.
Langsam öffnete sie ihre Augen. "Ich danke dir, Ranma", hauchte sie zärtlich. "Aber auch wenn wir noch nicht bereit dazu sind, uns jene Dinge ins Gesicht zu sagen, möchte ich doch nie wieder diese Berührungen nur im Schlaf erleben."
Sie führte seine Hand zu ihrem Gesicht und schlief mit einem zufriedenen Lächeln wieder ein. Seit sie gemeinsam die kleine Hütte betreten hatten, hatte er ihre Hand nicht losgelassen. Er genoss die wohlige Wärme ihrer Haut.
Vorsichtig lehnte er sich nach vorne, um seinen Oberkörper auf dem Bett auszuruhen. Ihr gleichmäßiger, tiefer Atem wirkte beruhigend und vertraut, ihre Nähe benebelnd.
Ein weiteres Mal schaute er zu ihrem Gesicht auf. Der niedliche Ausdruck bewirkte ein aufregendes Kribbeln in seinem Bauch und ein inniges Wohlbefinden zugleich. "Sie hat sich zu einer schönen, jungen Frau entwickelt und ist doch noch so süß wie am ersten Tag." Nachdenklich kräuselte er die Stirn.
"Aber wie", überlegte er, "sollte ich auch meine Gefühle passend in Worte fassen?"
Auf einmal überkam ihn eine Idee. Eilig, aber doch vorsichtig und bedacht darauf, Akane nicht zu wecken, griff er nach der Schriftrolle und fand glücklicherweise bald darauf ein Schreibgerät, dass sich unmittelbar in greifbarer Nähe befand. Lächelnd schaute er in Akanes Gesicht und lauschte ihrem ruhigen Atem. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit dem Pergament zu und begann auf die leere Rückseite zu schreiben:
Ai no Bubun
Tief in meinem Herzen
werden meine Worte erklingen
Kannst du sie hören?
Und auf deinen Lippen
werde ich dir ein Liebeslied singen
Gib mir nur einen Teil deiner Liebe ab
Einen Teil deines Herzens
Jener, der ganz tief in dir versteckt ist
Und mir den Schlaf raubt
Denn es ist genau der Teil, den ich brauche
... ohne den wir nicht vereint sein können
... ohne den mein Liebeslied an dich nicht erklingen kann
Einsamkeit von hoch oben;
Sofort würde ich sie beenden
Doch ich weiß noch nicht wie
Wenn wir voneinander getrennt sind
Schmerzt es uns in unseren Herzen
Und je mehr du vor mir davon läufst,
Desto mehr werde ich mich nach dir sehnen.
Mit einer Mischung aus Selbstkritik und Zufriedenheit hielt er das Pergament hoch und begutachtete seine eigenen Worte. Dann rollte er es mit erleichtertem Herzen zusammen und seufzte: "Das ist alles, was ich im Moment zustande bringe und doch viel mehr, als ich jemals von mir selbst erwartet hätte." Prüfend, ob Akane noch schlief, linste er kurz zur Seite und unterstrich dann in seinem Text ganz leicht, kaum bemerkbar die Worte "Ich", "Liebe", "Dich", "Doch".
Vorsichtig klemmte er dann die Schriftrolle unter ihr Kopfkissen und überließ es somit dem Schicksal, wann Akane sie finden würde.
Ausatmend legte er seinen Kopf zurück in die vorherige Position und vergrub seine Nase in dem weichen Stoff ihres Yukatas, der mittlerweile ihren süßlichen Duft angenommen hatte.
"Und ich liebe so sehr...", sprach er auf einmal leise seine Gedanken aus, als er langsam mit dem Gesicht an ihrem Bauch einschlief.
"Ich liebe dich auch..." murmelte Akane ruhig und kaum verständlich im Schlaf. Ranma war nicht mehr wach, doch ein Lächeln, das sich sanft auf seine Lippen legte, verriet, dass ein Teil von ihm ihre Worte trotzdem verstand.
~Ende
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Unwichtiges Gelaber am Schluss:
Gut, da steht es schon drüber: Der Wirklich Allerletzte Teil. Allerdings denke ich neuerdings
darüber nach, noch einen Prolog zu schreiben, der klärt, weshalb sie sich anfangs streite
und der die ganze Situation zwischen ihnen etwas besser darstellt. Übrigens wollte ich ja
eigentlich was ganz Neues hochladen, aber aus irgendeinem Grund kann ich bei Elysium
nicht formatieren und das ist für diese Geschichte echt wichtig... ;__;
[Wieso kann ich nicht zentrieren?? Menno...]
