Enma ruft Enma
Teil 2 - Piccolo und Vegeta kommen ins Spiel
"Das wird kein Problem sein", strahlte Gokou. "Ich werde sie einfach darum bitten." Meister Kaio zog die Augenbrauen hoch. "Hast du nicht etwas vergessen?" "Was denn?"
"Na das hier!" Kaio tippte sich an den Heiligenschein. "Ach ja, ich bin ja tot. Aber", Gokou kratzte sich am Kopf. "Gibt es nicht so etwas wie Urlaub vom Jenseits? Mein Großvater hatte doch welchen."
"Das war eine Prämie für seine Dienste beim Feuerkessel. Außerdem ist er Uranai Baba handelseinig geworden. Und drittens ist er ein reifer, verantwortungsbewusster Erwachsner, während du ..." König Enma suchte vergeblich nach dem passenden Wort. "Jedenfalls kannst du frühestens nach sieben Jahren einen Tag Urlaub bekommen und du bist jetzt, wate mal ...", Enma nahm seine Finger zu Hilfe, "ein, zwei, drei, vier, fünf ... genau, fünf Jahre bist du jetzt hier. Ich kann nichts mir nichts, dir nichts eine Ausnahme machen. Bestimmt gibt es eine andere Möglichkeit, als dass du in Person in die Welt zurück musst."
"Ganz recht", stimmte Uranai Baba zu. "Er könnte ja auch einen Brief schreiben." Gokous Gesicht hellte sich auf. "Das mache ich, jetzt gleich." Auf Enmas Pult gab es Papier in Massen, nur die Schreibstifte waren fast so hoch, wie Gokous Körper. Erst als einer der Unterteufel Gokou seinen Stift lieh, konnte er ans Werk gehen.
Für den ersten Brief brauchte er etwa eine Minute. "Na, wie ist das?", fragte Gokou gespannt und hielt Uranai Baba den Brief hin. Sie sperrte die Augen weit auf und las zögernd vor: "Goohahn, bidde kommme mid mirr ins Jennseits einer anderehn Ralität. Wier müsen diese redden und so seen wier uns wieda. Ich bruache dick. Dain Paba."
"Also das geht auf keinen Fall", sagte sie kopfschüttelnd. "Da liest man sich ja einen Knoten ins Hirn ehe man versteht, worum es geht."
"Ich könnte es ja umformulieren", schlug meister Kaio vor, nachdem er einen Blick darauf geworfen und sich fast krank gelacht hatte.
"Dann wäre es nicht mehr Gokous Brief", sagte Enma. "Das würden Gohan und die anderen merken." "Ähmm", meldete sich Koenma zu Wort, "könntest nicht du gehen", er nickte in Richtung Uranai Baba "und die Kugel benützen, sodass Gokou von ihr aus mit den dreien sprechen kann." "Im Grunde eine gute Idee", sagte Enma, "aber ich schätze, Gokou würde lieber nicht einfach ins Nichts reden."
"Ich kann ja eine wechselseitige Verbindung herstellen", sagte Uranai Baba. Sie schnippte mit den Fingern und eine zweite Kristalkugel erschien. Diese rollte Botan genau vor die Füße. "Du kannst doch auch damit umgehen, oder?"
Botan sah etwas überrumpelt drein, dann jedoch nickte sie. "Wir verwenden diese Art zwar kaum noch, aber ich denke, es müsste gehen."
"Am besten probierst du es gleich aus", schlug Koenma vor, der wieder in seine Babygestalt gewechselt hatte. Botan zögerte nicht lange, kniete sich vor die Kugel hin. Mit geschlossenen Augen murmelte sie einen Spruch, während sich ihre Hände bewegte, als wollten sie die Kugel reiben. In der Kugel entstand der wohlbekannte Nebel, und kaum war er verschwunden sah man den Raum, in dem sie sich gerade jetzt befanden. Es war genau die Perspektive, als würde man aus der ersten Kristallkugel hinaus schauen.
"Ausgezeichnet", lobte Uranai Baba. "Du hast echt Talent, Kindchen." "Vielen Dank", Botan lachte leicht verlegen.
"Dann mache ich mich mal auf den Weg", sagte Uranai Baba. "Bei wem soll ich zuerst anklopfen?" "Gohan!", kam es von Gokou.
"Nein, warte", Meister Kaio dachte kurz nach. "Ich schätze, wir sollten Gohan besser nicht mitnehmen."
"Aber warum denn?", fragte Gokou verwundert und enttäuscht. Er hatte sich so auf das Wiedersehen mit seinem Sohn gefreut.
"Ich habe ab und zu bei Gokous Haus nach dem rechten gesehen", erklärte der Kaio und wippte mit den Fühlern. "Es geht allen gut, aber Gohan ist vollauf im Schulstress. Er hat seit dem Sieg über Cell seiner Mutter zuliebe kaum noch trainiert, ihn mitzunehmen wäre nicht gerade sinnvoll und außerdem würde er nur unnötig in Gefahr geraten."
Gokous Schultern sanken herab. Er konnte sich sehr wohl vorstellen, dass sich Chichi nach seinem Tod noch viel mehr an ihren Sohn geklammert hatte. Es tat weh, aber die Wahrheit ließ sich nicht leugnen. Was Koenma über sein Jenseits erzählt hatte, versprach kein Spaziergang zu werden und falls Gohan dort etwas zustieße...
"Gut, aber werden wir drei genug sein?", fragte er Meister Kaio. "Ich denke schon, Piccolo und Vegeta haben kein bisschen nachgelassen. Gohan kann ja Kililyn und den anderen bei der Suche nach den Dragonballs helfen."
Da fiel Gokou etwas Anderes ein. "Warum machen wir es nicht gleich mit Eurer Hilfe, Meister Kaio? Ihr könnt doch alle gedanklich erreichen, oder?"
"Das schon, aber ich schätze, da es eine offizielle Anfrage aus dem Jenseits ist, sollten wir es auch offiziell aussehen lassen Meine Stimme sind sie gewöhnt, aber wenn Uranai Baba mit ihrer Kugel auftaucht, hat die Bitte sicher mehr Gewicht." Dem war nichts mehr hinzuzufügen.
"Also, wen soll ich dann als erstes heimsuchen?", brachte Uranai Baba das Gespräch wieder auf den Punkt.
"Ich denke, Piccolo ist der leichtere Brocken, immerhin war eine Hälfte ja mal Gott und damit verantwortungsbewusst", schlug Meister Kaio vor. König Enma hatte zwar seine Zweifel inwiefern sich die stärkere Hälfte, der Oberteufel, verantwortungsbewusst genannt werden konnte, aber er nickte zustimmend.
"Wirst du ihn auch finden?", fragte Gokou Uranai Baba. "Er zieht sich ja gerne in einsame Gegenden zurück."
"Da mach dir mal keine Sorgen", sagte sie, "wir Fährleute beherrschen die Gabe, jeden Sterblichen aufsuchen zu könne, den wir wollen. Dazu braucht er nicht mal eine Aura zu haben, wie sie für deine momentane Teleportation nötig ist." "Wow, das wusste ich nicht", staunte Gokou.
"Das gehört zu unserem Handwerkszeug", bestätigte Botan. "Kein Grund, deshalb zu staunen. Wie könnten wir sonst die Seelen ins Jenseits geleiten?" "Gokou, du setzt dich am besten gleich vor die Kristallkugel zu Botan. Dann siehst du, wann du deinen Spruch aufsagen musst", kommandierte Uranai Baba. Folgsam ließ sich Gokou neben Botan nieder.
"Bis später!" und schon war die alte Frau mit der Kristallkugel verschwunden. Gespannt verfolgten alle, nicht nur Gokou, in der zweiten Kugel mit, wie Uranai Baba zwischen belaubten Bäumen wieder auftauchte. Gokou kam diese Gegend irgendwie bekannt vor und was war das für ein Haus, das man von dieser Stelle aus einsehen konnte ... war das nicht.... "He, das ist ja bei mir? Hat es sich Uranai Baba doch anders überlegt und geht Gohan holen?" "Tut mir leid", sagte Meister Kaio, "aber schau mal, wer dort an dem Baum lehnt!" "Piccolo! Was macht der denn bei meinem Haus? Ich dachte, er trainiert irgendwo in der Einöde oder hängt bei Dende rum?"
"Frag ihn doch selbst", schlug Meister Kaio vor. "Das werde ich", murmelte Gokou und konzentrierte sich auf das Geschehen in der Kugel.... ...... "Hallo Piccolo!" Der Namekianer fuhr herum und starrte überrascht auf Uranai Baba, die keine drei Schritte hinter ihm auf der Kugel schwebte.
"Uranai Baba! Was machst du hier?", fragte Piccolo. "Ist was mit Muten Roshi?" "Meinem missratenen Bruder geht es gut", sagte sie, "ich bin hier, weil jemand mit dir reden möchte." Sie hüpfte von der Kugel. "Sie gut hin, Piccolo!"
Neugierig geworden beugte sich Piccolo vor. "Jetzt bis du dran", flüsterte Meister Kaio Gokou zu und winkte den anderen, etwas zurückzutreten, um die Übertragung nicht zu stören. "Hi Piccolo! Wie geht es dir?"
Piccolo schluckte, als er Gokous lachendes Gesicht in der Kugel erblickte. "Son? Bist du es?" "Kein anderer, alter Freund. Wie ich sehe, hast du ein Auge auf meine Familie. Danke!" Piccolo räusperte sich und sah kurz zur Seite. "Ähmmm ... keine Ursache." "Ist Gohan wirklich so verweichlicht, dass er nicht mehr zum Kämpfen taugt?", fragte Gokou neugierig. "Nun ja, er ist sicher noch immer stärker wie jeder Erdling, Kliliyn eingeschlossen", aber er trainiert nur sehr unregelmäßig ..."
Gokou seufzte. "Dann wäre es wirklich ein Fehler, ihn mitzunehmen..." "Wohin denn?" "In eine andere Realität. Da bahnt sich eine ganz große Sache an und ich könnte Hilfe dringend brauchen."
"Eine andere Realität? Worum geht es genau?" Piccolo hatte angebissen. Meister Kaio nickte zufrieden und begnügte sich damit, Gokou ab und zu ein paar Worte zuzuflüstern, damit dessen Erklärung der Situation auch verständlich rüber kam." "Aha ...", war alles, was Piccolo zum Abschluss sagte. "Genau", stimmte ihm Gokou zu. "Ich werde auch noch Vegeta fragen, aber es wäre mir lieber wenn du oder Gohan auch dabei wärt ..."
Piccolo überlegte nicht lange. "Gohan kannst du vergessen, du würdest ihn nur in Gefahr bringen. Ich bin gerne bereit, an seiner Stelle mitzugehen. Hört sich wirklich sehr interessant an, die Sache." "Okay, dann lass dich von Uranai Baba hierher bringen."
Auf das Stichwort hin hüpfte Uranai Baba wieder auf die Kugel und winkte Piccolo, die Hand auf ihren Ärmel zu legen. Einen Atemzug später tauchten beide vor Gokou auf. "Tut echt gut, dich wiederzusehen, Piccolo!", strahlte Gokou den Namekianer an. "Du siehst auch nicht schlecht aus, Son", gab Piccolo zurück, "und du bist offenbar in Topform, wenn ich deine Aura so spüre."
"Tja, offensichtlich bekommt mir das Paradies nicht schlecht", grinste dieser und drehte sich zur Seite, um Koenma und Botan vorzustellen.
Piccolo, der sich an seine Manieren als einstiger Gott besann, deutete eine Verbeugung vor Koenma an und neigte vor Botan respektvoll den Kopf. "Wisst ihr schon Einzelheiten über die Festung des Gegners?", war seine erste Frage.
"Nicht viele", musste Koenma zugeben. "Aber wir haben eine Späher auf sie angesetzt und bis wir in meinem Palast ankommen, müsste der Bericht vorliegen." "Gut, ich begebe mich ungern in die Höhle des Löwen ohne zu wissen, wie er seine Wände gestrichen hat."
"Ein Stratege", nickte Koenma zufrieden in Richtung König Enma. "Ihr habe sehr brauchbare Leute hier." "Ihr könnt später fachsimpeln", mischte sich Uranai Baba ein. "Erst muss ich Vegeta holen." Und weg war sie.
"Ich wünschte, ich könnte das auch so schnell", sagte Gokou neidvoll, "ich muss mich immer viel länger konzentrieren." "Sie hat auch ein paar Jahrzehnte mehr Erfahrung", tröstete ihn Meister Kaio. "Schau lieber in die Kugel, damit du nichts verpasst."
Das tat Gokou auch und so entging ihm, wie Meister Kaio Piccolo zur Seite winkte. "Kein Wort zu Gokou wegen Goten, klar? Es wird sonst umso härter für ihn, hier festzusitzen, während auf der Welt das Leben weitergeht. Normalerweise ist Gokou vernünftig genug, nicht danach zu fragen, aber es könnte dir eine Bemerkung herausrutschen, die ihn neugierig macht." Piccolo nickte. "Verstanden."
Währenddessen war Uranai Baba vor dem Haus von Bulmas Familie eingetroffen. Im Allgemeinen hielt sie sich nicht mit so Nebensächlichkeiten wie Anklopfen auf, aber bei Vegeta schien ihr eine gewisse Vorsicht nicht unangebracht. Sie drückte den Klingelknopf. Frau Briefs staunte nicht schlecht, als sie die kleine alte Frau auf der schwebenden Kugel sah. "Ich bin die Schwester von Muten Roshi, Uranai Baba", stellte sie sich vor. "Ich freue mich, sie kennen zu lernen", erwiderte Frau Briefs höflich. "Möchten sie nicht hereinkommen? Ich werde ihnen gleich Tee servieren."
Uranai Baba schüttelte bedauernd den Kopf. "Ein anderes Mal gern, heute aber muss ich dringend mit Vegeta sprechen." "Er ist im Schwerkraftraum", erklärte Frau Briefs. "Bitte kommen Sie doch herein. Ich werde ihn gleich holen."
Als Uranai Baba hinter Frau Briefs her zum Wohnzimmer schwebte, kam Trunks aus dem Übungsraum gestolpert, den sein Vater für ihn eingerichtet hatte. Er war jetzt sechs Jahre alt und hatte dennoch schon eine Kraft, die einen dreifach so alten Jungen das Fürchten lehren konnten. "Geh bitte gleich ins Bad, Trunks", rief Bulma aus der Küche ihrem Sohn zu. "Und versuch erst gar nicht zu schummeln, du wirst dich brav überall einseifen, oder ich komme und schrubbe dich von Kopf bis Fuß!"
"Schon gut, Mama", rief Trunks und zog eine Grimasse. "Ich bin alt genug, um mich selber zu waschen." Dann sah er Uranai Baba und sein Gesicht hellte sich auf. Vielleicht konnte er der "Hast du auch brav den Hals und die Ohren gewaschen - Kontrolle" heute mal entrinnen. "Mama, da ist Besuch, eine komische Oma auf einer Kugel."
Uranai Baba funkelte Trunks an. "Ich bin keine "komische Oma", Kleiner. Ich bin Uranai Baba." "Waas?" Bulma kam aus der Küche geschossen. "Uranai Baba?! Was bringt dich hierher?" "Ich muss dringend mit Vegeta spreche", sagte sie.
"Das wird nicht leicht, er ist mitten im Training und es dauert noch drei Stunden laut seinem Plan für heute." Bulma warf ihrem Sohn einen strengen Blick zu. "Solltest du nicht schon im Badezimmer sein, Trunks?"
"Och, ich will doch nur wissen, was die Oma von meinem Papa will." "Das wirst du auch erfahren", Bulma sah sein hoffnungsvolles Grinsen und fügte gnadenlos hinzu, "nachdem du blitzesauber bist. So wie du stinkst, kann man dich doch keinem Gast zumuten." "Aber Mama ..."
"Nichts aber. Ab mit dir ins Bad!" Trunks sah ein, wann er verloren hatte und zog mit beleidigter Miene ab. Man konnte ihn absichtlich laut platschen und rumoren hören. "Entschuldigt seine Manieren, Uranai Baba", sagte Bulma rasch mit einem verlegenen Lächeln. "Er ist eben Vegetas Sohn", winkte diese ab. "Gibt es keine Möglichkeit, Vegetas Training abzukürzen?"
"Doch, aber er wird nicht sehr erfreut sein...", zögerte Bulma. "Ich benutze sie nur, wenn Feuer am Dach ist." "Dann tu es jetzt! Mit seiner Laune komm ich schon klar."
"Gut, wenn du meinst..." Bulma rieb sich die Hände an der Schürze ab und ging den Flur hinuter bis zum Eingang der Schwerkraftkammer. Neben der Türe war ein kleiner Kasten angebracht. Sie fischte einen Schlüssel aus ihrer Tasche und öffnete den Kasten. Uranai Baba, die ihr gefolgt war, schwebte abwartend ein paar Schritte vor der Tür. Bulma warf ihr einen fragenden Blick zu und sie nickte. Mit einem Seufzer griff Bulma nach einem Schalter und drückte ihn herunter. Sogleich ging im Flur das Licht aus und auch der Radio in der Küche verstummte."
Keine zwei Atemzüge später wurde die Türe aufgerissen und ein wutschnaubender Vegeta stürmte heraus. "Warum hast du die Sicherung herausgedreht, Bulma!", fauchte er missmutig. Dann erst bemerkte er Uranai Baba und sein Ärger ließ etwas nach. "Ich nehme an, du bist der Grund, oder?"
Uranai Baba winkte Bulma, zurück zu treten und schwebte zu Vegeta hin. "Ich habe einen wichtigen Auftrag und der geht nun mal vor", sagte sie und hüpfte von der Kugel. "Jemand will mit dir sprechen. Schau genau hin!"
Die Kugel schwebte hoch, genau vor Vegetas Gesicht. "Was soll ich denn mit ...", begann dieser, doch da lichtete sich der Nebel in der Kugel und Kakerott grinste ihn an.
"Prima, dass du so gut in Form bist, Vegeta", kam Gokous Stimme aus der Kugel. Bulma, die von der Seite her mitbekam, was in der Kugel erschienen war, schluckte und Tränen traten ihr in die Augen. "Hallo Bulma", begrüßte Gokou sie auch. "Dir und dem kleinen Trunks geht es auch gut, wie ich gesehen habe."
"Ja, danke", sagte sie und schluckte den Kloß der Rührung hinunter. "Weißt du schon, dass du ein...", begann sie, aber Uranai Baba zog an ihrem Rock und schüttelte energisch den Kopf. "dass du ein verdammtes Glück hast, immer noch so jung auszusehen", änderte Bulma ihren Satz ab. "Tja, das hat mir Piccolo auch schon gesagt", grinste Gokou.
"Piccolo?", Vegeta horchte auf. "Ich wusste gar nicht, dass es ihn auch erwischt hat. Seine Aura ...", er konzentrierte sich und stockte, "seine Aura ist ja tatsächlich weg!" "Immerhin ist er bei mir hier unten", sagte Gokou, fügte aber rasch hinzu. "Tot ist er nicht, wir haben nur vor, gemeinsam auf die Suche nach ein paar echt harten Gegnern zu gehen." "Und wohin denn?", fragte Vegeta misstrauisch. "Es ist ja keiner mehr da, seitdem Gohan Cell erledigt hat."
"Nicht in dieser Realität", bestätigte Gokou. "Sagte ich do...", Vegta stutzte. "In ... dieser ... Realität?", wiederholte er langsam Gokous Worte. "Jetzt sag nicht, dass du in die alternative Zukunft zum älteren Trunks reisen willst." Gokou sah überrascht drein. "DAS wäre noch eine Idee. Aber nein, das ginge gar nicht, weil ich ja tot bin. Was ich meine, ist folgendes..." Und wiederum fasste er Koenmas Problem und Anliegen zusammen. ".. und so gehen ich und Piccolo in dieses andere Jenseits, weil da offenbar ein paar ganz üble Dämonen zu finden sind, die nicht so leicht zu besiegen sind. Wie steht es, willst du mit?" Wie immer wenn Kakerott ein Angebot machte, war Vegeta zunächst ganz Ablehnung. "Ich brauche das nicht, um stärker zu werden, ich habe meine eigenen Methoden."
"Sei doch nicht so, Vegeta", Gokou tat so, als dächte er nach. "Oder könnte es sein, dass du in Wahrheit gar nicht stärker geworden bist, seitdem dir die Gegner ausgegangen sind? Könnte es sein, dass du zu lange schon aus der Übung bist, was einen echten Kampf betrifft? Du brauchst keine Angst zu haben, Vegeta. Piccolo und ich werden dich beschützhen, wenn es brenzlig wird ..." Bulma und Uranai Baba wichen eiligst zurück. Die Luft um Vegeta begann bedrohlich zu knistern und die Ader an seiner Stirn schwoll an. "Dafür ... dafür werde ich dich ..."
Hinter seinem Rücken, ohne dass Vegeta es sehen konnte, machte Gokou das Siegeszeichen in Richtung Koenma. "... aber erst, nachdem wir wieder zurück sind, okay? Dann stehe ich frei zu deiner Verfügung."
Peng. Vegeta hörte die Falle zuschnappen, aber es war unter seiner Würde, jetzt noch einen Rückzieher zu machen. "In Ordnung, Gokou. Du hast gewonnen. Aber wehe, wenn du dich vor diesem Kampf drückst!"
"Werde ich nicht, großes Ehrenwort", versicherte Gokou und legte seine rechte Hand auf sein Herz. "Ich will dich besiegen, Gokou und nur dich allein. Schreib dir das hinter die Ohren, dieses andere Jenseits kann mir gestohlen bleiben, aber ich will meine Revanche!"
Gokou wiederholte sein Versprechen und fügte mit einem Seitenblick auf den ungeduldigen Konema hinzu: "Kannst du gleich mit Uranai Baba herkommen?" "Kein Problem. Ich brauche nur ein paar Sekunden."
Bulma woltle noch etwas sagen, aber Vegeta zog sie rasch um die Ecke. "Sag Trunks von mir auf Wiedersehen. Es wird nicht lange dauern." Ihre Augen schimmerten verdächtig. "Du wirst auf dich aufpassen?" "Keine Sorge, ich habe nicht vor zu sterben bevor ich Kakerott gezeigt habe, wer hier der bessere Saiyan ist."
Zu seiner Überraschung drückte ihn Bulma an die Wand und presste ihre Lippen heftig auf die seinen. Er woltle sie wegschieben, doch da schmeckte er das Salz ihrer Tränen, das sich in die heiße Süße ihres Kusses mischte und schlang seine Arme um ihre bebenden Schultern. Etwas außer Atem löste sich Bulma wenig später von Vegeta. Sie zwinkerte mit einem halben Lächeln ihre Tränen fort. "Dass du mir ja heil wieder kommst, ich habe keine Lust mit Chichi einen Club der trauernden Witwen zu gründen."
"Geht's du denn weg, Papa?" Trunks war eben aus dem Badezimmer gekommen. Seine lila Haare schimmerten noch feucht und auch in seinen Kinderaugen glänzte es verdächtig. "Ja, Trunks", sagte Bulma, kniete sich hin und drückte ihren kleinen Sohn an sich. "Dein Papa muss kurz mal etwas erledigen."
"Warum bist du denn so traurig, Mama?" Trunks versuchte, sich aus ihrer Umarmung zu winden, er war wirklich zu alt für soviel Drücken und Kuscheln.
"Trunks, mein Sohn, pass gut auf deine Mutter auf, während ich weg bin, versprochen?" Vegeta war zu ihm getreten und legte seine Hand auf den Kopf seines Sohnes. "Du bist jetzt der Mann in der Familie bis ich zurückkomme." Halb stolz auf das Vertrauen seines Vaters, halb verunsichert weil sein Vater und seine Mutter so ein Theater um dieses "kurz mal etwas erledigen" machten, nickte Trunks seinem Vater so ernsthaft er konnte zu.
Vegeta schenkte seinem Sohn ein seltenes, warmes Lächeln und wuschelte dessen Haare liebevoll. "Wenn ich zurück bin und du brav warst, gehen wir alle an den Strand, versprochen." Alle Unsicherheit wich einem Strahlen. "Du kannst dich auf mich verlassen, Papa."
Vegeta gab sich einen Ruck und ging zu Uranai Baba zurück. "Wir können", sagte er und legte seine Hand auf ihren Ärmel. Ein letzter Blick zurück, Trunks und Bulma winkten ihm Lebewohl und die Szenerie wechselte.
Vegeta fand sich neben einer weiteren Kugel stehend, keine zwei Schritte von Meister Kaio, Kakerott, Piccolo und zwei Fremden entfernt.
"Willkommen im Jenseits, Vegeta!", grinste Gokou. "Freut mich, dass du uns helfen willst." "Um eines klar zu stellen", sagte Vegeta und verschränkte seine Arme, "ich bin hier, weil ich für diese Beleidigung Revanche fordere und aus keinem anderen Grund."
"Schon gut, Vegeta", mischte sich Piccolo ein, "Son wird sein Versprechen halten. Wir sollten uns lieber auf den Weg machen, solange es in der anderen Realität noch etwas zu retten gibt." Vegetas Blick folgte Piccolos ausgestrecktem Arm und der goldene Strudel verfehlte seine Wirkung nicht. "Da wollen wir runter?", fragte der Saiyanprinz mit hochgezogenen Augenbrauen. "Einen anderen Weg gibt es nicht", erwiderte Koenma. "Ich hoffe nur, du hast nicht üppig gefrühstückt."
Vegeta sah zu dem Baby herab. "Wer bist denn du?" "Sei ein bisschen respektvoller", zischte Meister Kaio, "das ist Koenma, der Sohn des anderen Enma." "Ein Baby?"
Piccolo wollte etwas erwidern, aber Koenma gebot ihm mit einer energischen Geste Einhalt. Er trat vor Vegeta hin, sah sich diesen von Kopf bis Fuß an und nickte. "Interessant, wirklich interessant. Ist er auch ein Saiyan?" Diese Frage war an König Enma gerichtet.
"Wenn du etwas über mich wissen willst, du Knirps, dann frag gefälligst mich", zischte Vegeta und holte aus, um Koenma einen Klaps auf den Hintern zu geben. Der wich jedoch aus und wiederholte seine Frage.
"Ich bin nicht irgendein Saiyan. Ich bin der Prinz der Saiyans und der Stärkste im ganzen Universum.", erklärte Vegeta, ehe Enma zu Wort kam. "Warum willst du das wissen?" Dieses Mal wich Koenma nicht aus, sondern wechselte in seine Teeangerform, was Vegeta überrascht inne halten ließ. Gelassen sah der nun einen halben Kopf größere Koenma auf Vegeta herab und zupfte probehalber sogar an dessen Haaren.
"Lass das!" Vegetas Hieb ging wiederum ins Leere. "Wirkliche erstaunlich", meinte Koenma gelassen. "Er ist ähnlich stark wie Hiei und offenbar auch ähnlich eigensinnig." Er blickte Gokou an. "Lässt sich mit ihm überhaupt ein Team bilden." "Aber ja doch", versicherte Gokou voller Überzeugung. "Vegeta ist zwar ein Dickschädel, aber auf ihn ist Verlass."
Piccolo blickte Vegeta von der Seite an und grinste. "Du wirst doch nicht etwa rot, oder?" "Quatsch!", widersprach Vegeta und drehte allen den Rücken zu. "Warum sollte ich?" Koenma räusperte sich. " Auf jeden Fall wären wir vollzählig, oder? Dann lasst uns aufbrechen." Vegeta wies auf den Wirbel. "Sollen wir da einfach so reinhüpfen?"
"Natürlich nicht", mischte sich Botan ein. Sie hielt ihr Ruder in der Hand. "Ich werde euch hindurchführen. Koenma-sama, ihr steigt hinter mir auf das Ruder und ihr anderen, haltet euch einfach an einem Teil davon oder an einander fest."
Sie verbeugte sich vor König Enma, Meister Kaio und Uranai Baba. "Vielen Dank für die Gastfreundschaft", stieg auf ihr schwebendes Ruder und hob den wieder geschrumpften Koenma zu sich hinauf.
Gokou, Piccolo und Vegeta fassten je einen Teil des langen, schmalen Ruderblattes mit eine Hand. Sogleich schwebten sie genauso wie das hölzerne Ruder in der Luft, ohne eigene Kraft einsetzen zu müssen und glitten gemeinsam auf den goldenen Abgrund zu.
"Festhalten!" rief Botan. "Wer den Anschluss verliert wird weiß er Geier wo wieder heraus kommen oder noch schlimmer für ewig zwischen den Realitäten herumirren."
Dann glitt das Ruder über den Rand und kippte hinab. Alle hielten sich mit eiserner Kraft an dem Teil fest, das zu Vegetas Verwunderung kein bisschen knackste oder nachgab. Die Zähne zusammen gebissen zwang sich Gokou, nicht die Augen zu schließen, als sie rascher und rascher rings herum gewirbelt wurden und das goldene Licht sie verschluckte.
Piccolo fluchte, weil ihm sein schwerer Mantel nach hinten zog und er langsam aber unaufhörlich an Kraft verlor. Vegeta bemerkte es und packte mit der freien Hand den schweren Stoff. Ein Ruck und der Mantel flatterte ins Nirgendwo. Piccolo warf den Turban hinterher und nickte Vegeta kurz dankbar zu, der jedoch so tat, als würde er es nicht sehen. Gokou konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Langsam aber sicher war er froh, dass er seit Jahren nur goldenen Wolkenflaum gegessen hatte. Auch Piccolo, der wie eine Pflanze von Licht und Sonne leben konnte, hatte keine Beschwerden. Anders Vegeta, der gern ausgiebig zu futtern pflegte. Eier, Würstchen, Fisch und Toast, das Gemisch in seinem Magen suchte unerbittlich den Weg nach oben.
Gokou fiel auf, dass Vegeta leicht grünlich im Gesicht wurde und ihm der kalte Schweiß auf der Stirn stand.
"Halte durch, Vegeta!", rief Gokou besorgt. "Wir müssten es bald geschafft haben!" Vegeta bemühte sich wirklich und er konnte seine Übelkeit niederkämpfen. Da jedoch auch seine Hände schweißnass waren, rutschte das Ruder aus seinem Griff. Der Wirbel riss ihn mit, doch da fasste eine Hand nach dem Stoff seines Traingsoveralls und zerrte ihn zurück zum Ruder. Es war Son Gokou und er wiederum wurde von Piccolo am Gürtel gehalten. So bildeten sie eine Kette, die dank Piccolos Stärke wieder zum rettenden Ruder zurückfand. Alle drei hatten wieder Holz zwischen den Fingern und das keine Sekunde zu früh. Das Ruder hatte den schwarzen Grund des Wirbels erreicht und sie stürzten durch einen endlosen, dunklen Schacht....
............ Vor den Toren von Enmas Palast warteten vier Gestalten vor einem schwarzen Abgrund. "Denkst du, ihnen ist etwas zugestoßen?", fragte der rothaarige Kuwabara. "Immerhin warten wir jetzt schon drei Stunden."
"Mal wieder keine Spur von Geduld", kam es von Hiei, der mit geschlossenen Augen auf einem Baum in der Nähe hockte und die Gelassenheit selbst war.
"Ach was, Koenma passt schon auf Botan auf", sagte Yusuke zuversichtlich. "Ich dachte eigentlich, dass es umgekehrt sei", meine Kurama mit leichter Stimme und strich sich eine seiner langen, roten Strähnen aus dem Gesicht. "Ich frage mich, was das für Leute sind, die Koenma von dem anderen Enma ausleihen will", überlegte er laut. "Sie sind bestimmt sehr stark." "Phh!"
"Komm schon Hiei", sagte Yusuke. "Es ist nicht so, als würden wir keine Unterstützung brauchen. Mir wäre selbst Dogoro willkommen, hätten sie ihn nicht in die Hölle gesteckt." Ehe Hiei darauf etwas erwidern konnte, blinkte am Grund des schwarzen Wirbels ein Punkt auf, der rasch größer wurde.
Kuwabara sah ihn als erster. "Das müssen sie sein!", rief er. Nun verließ auch Hiei seinen Ast und schloss sich den anderen am Rand des Wirbels an. Gespannt warteten sie bis die Energieblase höher und höher stieg und schließlich mit einem Plopp aus dem Abgrund heraussprang. Im feuchten lila Gras kam sie zu liegen und löste sich dann auf. Fünf Gestalten lagen keuchend auf dem Gras und versuchten wieder zu Luft zu kommen. Zwei kannten sie zur Genüge.
Aber die drei anderen .... "Was Besseres habt ihr nicht finden können`", fragte Hiei spöttisch. Auch Yusukue und Kuwarbara sahen sich enttäuscht an. Sie hatten mit einem Trupp starker Krieger oder Dämonen gerechnet, nicht mit drei mikrigen Gestalten, von denen der eine sogar grün war und Schneckenfühler hatte. Wie sollte das weitergehen?
Ende des zweiten Teils
Teil 2 - Piccolo und Vegeta kommen ins Spiel
"Das wird kein Problem sein", strahlte Gokou. "Ich werde sie einfach darum bitten." Meister Kaio zog die Augenbrauen hoch. "Hast du nicht etwas vergessen?" "Was denn?"
"Na das hier!" Kaio tippte sich an den Heiligenschein. "Ach ja, ich bin ja tot. Aber", Gokou kratzte sich am Kopf. "Gibt es nicht so etwas wie Urlaub vom Jenseits? Mein Großvater hatte doch welchen."
"Das war eine Prämie für seine Dienste beim Feuerkessel. Außerdem ist er Uranai Baba handelseinig geworden. Und drittens ist er ein reifer, verantwortungsbewusster Erwachsner, während du ..." König Enma suchte vergeblich nach dem passenden Wort. "Jedenfalls kannst du frühestens nach sieben Jahren einen Tag Urlaub bekommen und du bist jetzt, wate mal ...", Enma nahm seine Finger zu Hilfe, "ein, zwei, drei, vier, fünf ... genau, fünf Jahre bist du jetzt hier. Ich kann nichts mir nichts, dir nichts eine Ausnahme machen. Bestimmt gibt es eine andere Möglichkeit, als dass du in Person in die Welt zurück musst."
"Ganz recht", stimmte Uranai Baba zu. "Er könnte ja auch einen Brief schreiben." Gokous Gesicht hellte sich auf. "Das mache ich, jetzt gleich." Auf Enmas Pult gab es Papier in Massen, nur die Schreibstifte waren fast so hoch, wie Gokous Körper. Erst als einer der Unterteufel Gokou seinen Stift lieh, konnte er ans Werk gehen.
Für den ersten Brief brauchte er etwa eine Minute. "Na, wie ist das?", fragte Gokou gespannt und hielt Uranai Baba den Brief hin. Sie sperrte die Augen weit auf und las zögernd vor: "Goohahn, bidde kommme mid mirr ins Jennseits einer anderehn Ralität. Wier müsen diese redden und so seen wier uns wieda. Ich bruache dick. Dain Paba."
"Also das geht auf keinen Fall", sagte sie kopfschüttelnd. "Da liest man sich ja einen Knoten ins Hirn ehe man versteht, worum es geht."
"Ich könnte es ja umformulieren", schlug meister Kaio vor, nachdem er einen Blick darauf geworfen und sich fast krank gelacht hatte.
"Dann wäre es nicht mehr Gokous Brief", sagte Enma. "Das würden Gohan und die anderen merken." "Ähmm", meldete sich Koenma zu Wort, "könntest nicht du gehen", er nickte in Richtung Uranai Baba "und die Kugel benützen, sodass Gokou von ihr aus mit den dreien sprechen kann." "Im Grunde eine gute Idee", sagte Enma, "aber ich schätze, Gokou würde lieber nicht einfach ins Nichts reden."
"Ich kann ja eine wechselseitige Verbindung herstellen", sagte Uranai Baba. Sie schnippte mit den Fingern und eine zweite Kristalkugel erschien. Diese rollte Botan genau vor die Füße. "Du kannst doch auch damit umgehen, oder?"
Botan sah etwas überrumpelt drein, dann jedoch nickte sie. "Wir verwenden diese Art zwar kaum noch, aber ich denke, es müsste gehen."
"Am besten probierst du es gleich aus", schlug Koenma vor, der wieder in seine Babygestalt gewechselt hatte. Botan zögerte nicht lange, kniete sich vor die Kugel hin. Mit geschlossenen Augen murmelte sie einen Spruch, während sich ihre Hände bewegte, als wollten sie die Kugel reiben. In der Kugel entstand der wohlbekannte Nebel, und kaum war er verschwunden sah man den Raum, in dem sie sich gerade jetzt befanden. Es war genau die Perspektive, als würde man aus der ersten Kristallkugel hinaus schauen.
"Ausgezeichnet", lobte Uranai Baba. "Du hast echt Talent, Kindchen." "Vielen Dank", Botan lachte leicht verlegen.
"Dann mache ich mich mal auf den Weg", sagte Uranai Baba. "Bei wem soll ich zuerst anklopfen?" "Gohan!", kam es von Gokou.
"Nein, warte", Meister Kaio dachte kurz nach. "Ich schätze, wir sollten Gohan besser nicht mitnehmen."
"Aber warum denn?", fragte Gokou verwundert und enttäuscht. Er hatte sich so auf das Wiedersehen mit seinem Sohn gefreut.
"Ich habe ab und zu bei Gokous Haus nach dem rechten gesehen", erklärte der Kaio und wippte mit den Fühlern. "Es geht allen gut, aber Gohan ist vollauf im Schulstress. Er hat seit dem Sieg über Cell seiner Mutter zuliebe kaum noch trainiert, ihn mitzunehmen wäre nicht gerade sinnvoll und außerdem würde er nur unnötig in Gefahr geraten."
Gokous Schultern sanken herab. Er konnte sich sehr wohl vorstellen, dass sich Chichi nach seinem Tod noch viel mehr an ihren Sohn geklammert hatte. Es tat weh, aber die Wahrheit ließ sich nicht leugnen. Was Koenma über sein Jenseits erzählt hatte, versprach kein Spaziergang zu werden und falls Gohan dort etwas zustieße...
"Gut, aber werden wir drei genug sein?", fragte er Meister Kaio. "Ich denke schon, Piccolo und Vegeta haben kein bisschen nachgelassen. Gohan kann ja Kililyn und den anderen bei der Suche nach den Dragonballs helfen."
Da fiel Gokou etwas Anderes ein. "Warum machen wir es nicht gleich mit Eurer Hilfe, Meister Kaio? Ihr könnt doch alle gedanklich erreichen, oder?"
"Das schon, aber ich schätze, da es eine offizielle Anfrage aus dem Jenseits ist, sollten wir es auch offiziell aussehen lassen Meine Stimme sind sie gewöhnt, aber wenn Uranai Baba mit ihrer Kugel auftaucht, hat die Bitte sicher mehr Gewicht." Dem war nichts mehr hinzuzufügen.
"Also, wen soll ich dann als erstes heimsuchen?", brachte Uranai Baba das Gespräch wieder auf den Punkt.
"Ich denke, Piccolo ist der leichtere Brocken, immerhin war eine Hälfte ja mal Gott und damit verantwortungsbewusst", schlug Meister Kaio vor. König Enma hatte zwar seine Zweifel inwiefern sich die stärkere Hälfte, der Oberteufel, verantwortungsbewusst genannt werden konnte, aber er nickte zustimmend.
"Wirst du ihn auch finden?", fragte Gokou Uranai Baba. "Er zieht sich ja gerne in einsame Gegenden zurück."
"Da mach dir mal keine Sorgen", sagte sie, "wir Fährleute beherrschen die Gabe, jeden Sterblichen aufsuchen zu könne, den wir wollen. Dazu braucht er nicht mal eine Aura zu haben, wie sie für deine momentane Teleportation nötig ist." "Wow, das wusste ich nicht", staunte Gokou.
"Das gehört zu unserem Handwerkszeug", bestätigte Botan. "Kein Grund, deshalb zu staunen. Wie könnten wir sonst die Seelen ins Jenseits geleiten?" "Gokou, du setzt dich am besten gleich vor die Kristallkugel zu Botan. Dann siehst du, wann du deinen Spruch aufsagen musst", kommandierte Uranai Baba. Folgsam ließ sich Gokou neben Botan nieder.
"Bis später!" und schon war die alte Frau mit der Kristallkugel verschwunden. Gespannt verfolgten alle, nicht nur Gokou, in der zweiten Kugel mit, wie Uranai Baba zwischen belaubten Bäumen wieder auftauchte. Gokou kam diese Gegend irgendwie bekannt vor und was war das für ein Haus, das man von dieser Stelle aus einsehen konnte ... war das nicht.... "He, das ist ja bei mir? Hat es sich Uranai Baba doch anders überlegt und geht Gohan holen?" "Tut mir leid", sagte Meister Kaio, "aber schau mal, wer dort an dem Baum lehnt!" "Piccolo! Was macht der denn bei meinem Haus? Ich dachte, er trainiert irgendwo in der Einöde oder hängt bei Dende rum?"
"Frag ihn doch selbst", schlug Meister Kaio vor. "Das werde ich", murmelte Gokou und konzentrierte sich auf das Geschehen in der Kugel.... ...... "Hallo Piccolo!" Der Namekianer fuhr herum und starrte überrascht auf Uranai Baba, die keine drei Schritte hinter ihm auf der Kugel schwebte.
"Uranai Baba! Was machst du hier?", fragte Piccolo. "Ist was mit Muten Roshi?" "Meinem missratenen Bruder geht es gut", sagte sie, "ich bin hier, weil jemand mit dir reden möchte." Sie hüpfte von der Kugel. "Sie gut hin, Piccolo!"
Neugierig geworden beugte sich Piccolo vor. "Jetzt bis du dran", flüsterte Meister Kaio Gokou zu und winkte den anderen, etwas zurückzutreten, um die Übertragung nicht zu stören. "Hi Piccolo! Wie geht es dir?"
Piccolo schluckte, als er Gokous lachendes Gesicht in der Kugel erblickte. "Son? Bist du es?" "Kein anderer, alter Freund. Wie ich sehe, hast du ein Auge auf meine Familie. Danke!" Piccolo räusperte sich und sah kurz zur Seite. "Ähmmm ... keine Ursache." "Ist Gohan wirklich so verweichlicht, dass er nicht mehr zum Kämpfen taugt?", fragte Gokou neugierig. "Nun ja, er ist sicher noch immer stärker wie jeder Erdling, Kliliyn eingeschlossen", aber er trainiert nur sehr unregelmäßig ..."
Gokou seufzte. "Dann wäre es wirklich ein Fehler, ihn mitzunehmen..." "Wohin denn?" "In eine andere Realität. Da bahnt sich eine ganz große Sache an und ich könnte Hilfe dringend brauchen."
"Eine andere Realität? Worum geht es genau?" Piccolo hatte angebissen. Meister Kaio nickte zufrieden und begnügte sich damit, Gokou ab und zu ein paar Worte zuzuflüstern, damit dessen Erklärung der Situation auch verständlich rüber kam." "Aha ...", war alles, was Piccolo zum Abschluss sagte. "Genau", stimmte ihm Gokou zu. "Ich werde auch noch Vegeta fragen, aber es wäre mir lieber wenn du oder Gohan auch dabei wärt ..."
Piccolo überlegte nicht lange. "Gohan kannst du vergessen, du würdest ihn nur in Gefahr bringen. Ich bin gerne bereit, an seiner Stelle mitzugehen. Hört sich wirklich sehr interessant an, die Sache." "Okay, dann lass dich von Uranai Baba hierher bringen."
Auf das Stichwort hin hüpfte Uranai Baba wieder auf die Kugel und winkte Piccolo, die Hand auf ihren Ärmel zu legen. Einen Atemzug später tauchten beide vor Gokou auf. "Tut echt gut, dich wiederzusehen, Piccolo!", strahlte Gokou den Namekianer an. "Du siehst auch nicht schlecht aus, Son", gab Piccolo zurück, "und du bist offenbar in Topform, wenn ich deine Aura so spüre."
"Tja, offensichtlich bekommt mir das Paradies nicht schlecht", grinste dieser und drehte sich zur Seite, um Koenma und Botan vorzustellen.
Piccolo, der sich an seine Manieren als einstiger Gott besann, deutete eine Verbeugung vor Koenma an und neigte vor Botan respektvoll den Kopf. "Wisst ihr schon Einzelheiten über die Festung des Gegners?", war seine erste Frage.
"Nicht viele", musste Koenma zugeben. "Aber wir haben eine Späher auf sie angesetzt und bis wir in meinem Palast ankommen, müsste der Bericht vorliegen." "Gut, ich begebe mich ungern in die Höhle des Löwen ohne zu wissen, wie er seine Wände gestrichen hat."
"Ein Stratege", nickte Koenma zufrieden in Richtung König Enma. "Ihr habe sehr brauchbare Leute hier." "Ihr könnt später fachsimpeln", mischte sich Uranai Baba ein. "Erst muss ich Vegeta holen." Und weg war sie.
"Ich wünschte, ich könnte das auch so schnell", sagte Gokou neidvoll, "ich muss mich immer viel länger konzentrieren." "Sie hat auch ein paar Jahrzehnte mehr Erfahrung", tröstete ihn Meister Kaio. "Schau lieber in die Kugel, damit du nichts verpasst."
Das tat Gokou auch und so entging ihm, wie Meister Kaio Piccolo zur Seite winkte. "Kein Wort zu Gokou wegen Goten, klar? Es wird sonst umso härter für ihn, hier festzusitzen, während auf der Welt das Leben weitergeht. Normalerweise ist Gokou vernünftig genug, nicht danach zu fragen, aber es könnte dir eine Bemerkung herausrutschen, die ihn neugierig macht." Piccolo nickte. "Verstanden."
Währenddessen war Uranai Baba vor dem Haus von Bulmas Familie eingetroffen. Im Allgemeinen hielt sie sich nicht mit so Nebensächlichkeiten wie Anklopfen auf, aber bei Vegeta schien ihr eine gewisse Vorsicht nicht unangebracht. Sie drückte den Klingelknopf. Frau Briefs staunte nicht schlecht, als sie die kleine alte Frau auf der schwebenden Kugel sah. "Ich bin die Schwester von Muten Roshi, Uranai Baba", stellte sie sich vor. "Ich freue mich, sie kennen zu lernen", erwiderte Frau Briefs höflich. "Möchten sie nicht hereinkommen? Ich werde ihnen gleich Tee servieren."
Uranai Baba schüttelte bedauernd den Kopf. "Ein anderes Mal gern, heute aber muss ich dringend mit Vegeta sprechen." "Er ist im Schwerkraftraum", erklärte Frau Briefs. "Bitte kommen Sie doch herein. Ich werde ihn gleich holen."
Als Uranai Baba hinter Frau Briefs her zum Wohnzimmer schwebte, kam Trunks aus dem Übungsraum gestolpert, den sein Vater für ihn eingerichtet hatte. Er war jetzt sechs Jahre alt und hatte dennoch schon eine Kraft, die einen dreifach so alten Jungen das Fürchten lehren konnten. "Geh bitte gleich ins Bad, Trunks", rief Bulma aus der Küche ihrem Sohn zu. "Und versuch erst gar nicht zu schummeln, du wirst dich brav überall einseifen, oder ich komme und schrubbe dich von Kopf bis Fuß!"
"Schon gut, Mama", rief Trunks und zog eine Grimasse. "Ich bin alt genug, um mich selber zu waschen." Dann sah er Uranai Baba und sein Gesicht hellte sich auf. Vielleicht konnte er der "Hast du auch brav den Hals und die Ohren gewaschen - Kontrolle" heute mal entrinnen. "Mama, da ist Besuch, eine komische Oma auf einer Kugel."
Uranai Baba funkelte Trunks an. "Ich bin keine "komische Oma", Kleiner. Ich bin Uranai Baba." "Waas?" Bulma kam aus der Küche geschossen. "Uranai Baba?! Was bringt dich hierher?" "Ich muss dringend mit Vegeta spreche", sagte sie.
"Das wird nicht leicht, er ist mitten im Training und es dauert noch drei Stunden laut seinem Plan für heute." Bulma warf ihrem Sohn einen strengen Blick zu. "Solltest du nicht schon im Badezimmer sein, Trunks?"
"Och, ich will doch nur wissen, was die Oma von meinem Papa will." "Das wirst du auch erfahren", Bulma sah sein hoffnungsvolles Grinsen und fügte gnadenlos hinzu, "nachdem du blitzesauber bist. So wie du stinkst, kann man dich doch keinem Gast zumuten." "Aber Mama ..."
"Nichts aber. Ab mit dir ins Bad!" Trunks sah ein, wann er verloren hatte und zog mit beleidigter Miene ab. Man konnte ihn absichtlich laut platschen und rumoren hören. "Entschuldigt seine Manieren, Uranai Baba", sagte Bulma rasch mit einem verlegenen Lächeln. "Er ist eben Vegetas Sohn", winkte diese ab. "Gibt es keine Möglichkeit, Vegetas Training abzukürzen?"
"Doch, aber er wird nicht sehr erfreut sein...", zögerte Bulma. "Ich benutze sie nur, wenn Feuer am Dach ist." "Dann tu es jetzt! Mit seiner Laune komm ich schon klar."
"Gut, wenn du meinst..." Bulma rieb sich die Hände an der Schürze ab und ging den Flur hinuter bis zum Eingang der Schwerkraftkammer. Neben der Türe war ein kleiner Kasten angebracht. Sie fischte einen Schlüssel aus ihrer Tasche und öffnete den Kasten. Uranai Baba, die ihr gefolgt war, schwebte abwartend ein paar Schritte vor der Tür. Bulma warf ihr einen fragenden Blick zu und sie nickte. Mit einem Seufzer griff Bulma nach einem Schalter und drückte ihn herunter. Sogleich ging im Flur das Licht aus und auch der Radio in der Küche verstummte."
Keine zwei Atemzüge später wurde die Türe aufgerissen und ein wutschnaubender Vegeta stürmte heraus. "Warum hast du die Sicherung herausgedreht, Bulma!", fauchte er missmutig. Dann erst bemerkte er Uranai Baba und sein Ärger ließ etwas nach. "Ich nehme an, du bist der Grund, oder?"
Uranai Baba winkte Bulma, zurück zu treten und schwebte zu Vegeta hin. "Ich habe einen wichtigen Auftrag und der geht nun mal vor", sagte sie und hüpfte von der Kugel. "Jemand will mit dir sprechen. Schau genau hin!"
Die Kugel schwebte hoch, genau vor Vegetas Gesicht. "Was soll ich denn mit ...", begann dieser, doch da lichtete sich der Nebel in der Kugel und Kakerott grinste ihn an.
"Prima, dass du so gut in Form bist, Vegeta", kam Gokous Stimme aus der Kugel. Bulma, die von der Seite her mitbekam, was in der Kugel erschienen war, schluckte und Tränen traten ihr in die Augen. "Hallo Bulma", begrüßte Gokou sie auch. "Dir und dem kleinen Trunks geht es auch gut, wie ich gesehen habe."
"Ja, danke", sagte sie und schluckte den Kloß der Rührung hinunter. "Weißt du schon, dass du ein...", begann sie, aber Uranai Baba zog an ihrem Rock und schüttelte energisch den Kopf. "dass du ein verdammtes Glück hast, immer noch so jung auszusehen", änderte Bulma ihren Satz ab. "Tja, das hat mir Piccolo auch schon gesagt", grinste Gokou.
"Piccolo?", Vegeta horchte auf. "Ich wusste gar nicht, dass es ihn auch erwischt hat. Seine Aura ...", er konzentrierte sich und stockte, "seine Aura ist ja tatsächlich weg!" "Immerhin ist er bei mir hier unten", sagte Gokou, fügte aber rasch hinzu. "Tot ist er nicht, wir haben nur vor, gemeinsam auf die Suche nach ein paar echt harten Gegnern zu gehen." "Und wohin denn?", fragte Vegeta misstrauisch. "Es ist ja keiner mehr da, seitdem Gohan Cell erledigt hat."
"Nicht in dieser Realität", bestätigte Gokou. "Sagte ich do...", Vegta stutzte. "In ... dieser ... Realität?", wiederholte er langsam Gokous Worte. "Jetzt sag nicht, dass du in die alternative Zukunft zum älteren Trunks reisen willst." Gokou sah überrascht drein. "DAS wäre noch eine Idee. Aber nein, das ginge gar nicht, weil ich ja tot bin. Was ich meine, ist folgendes..." Und wiederum fasste er Koenmas Problem und Anliegen zusammen. ".. und so gehen ich und Piccolo in dieses andere Jenseits, weil da offenbar ein paar ganz üble Dämonen zu finden sind, die nicht so leicht zu besiegen sind. Wie steht es, willst du mit?" Wie immer wenn Kakerott ein Angebot machte, war Vegeta zunächst ganz Ablehnung. "Ich brauche das nicht, um stärker zu werden, ich habe meine eigenen Methoden."
"Sei doch nicht so, Vegeta", Gokou tat so, als dächte er nach. "Oder könnte es sein, dass du in Wahrheit gar nicht stärker geworden bist, seitdem dir die Gegner ausgegangen sind? Könnte es sein, dass du zu lange schon aus der Übung bist, was einen echten Kampf betrifft? Du brauchst keine Angst zu haben, Vegeta. Piccolo und ich werden dich beschützhen, wenn es brenzlig wird ..." Bulma und Uranai Baba wichen eiligst zurück. Die Luft um Vegeta begann bedrohlich zu knistern und die Ader an seiner Stirn schwoll an. "Dafür ... dafür werde ich dich ..."
Hinter seinem Rücken, ohne dass Vegeta es sehen konnte, machte Gokou das Siegeszeichen in Richtung Koenma. "... aber erst, nachdem wir wieder zurück sind, okay? Dann stehe ich frei zu deiner Verfügung."
Peng. Vegeta hörte die Falle zuschnappen, aber es war unter seiner Würde, jetzt noch einen Rückzieher zu machen. "In Ordnung, Gokou. Du hast gewonnen. Aber wehe, wenn du dich vor diesem Kampf drückst!"
"Werde ich nicht, großes Ehrenwort", versicherte Gokou und legte seine rechte Hand auf sein Herz. "Ich will dich besiegen, Gokou und nur dich allein. Schreib dir das hinter die Ohren, dieses andere Jenseits kann mir gestohlen bleiben, aber ich will meine Revanche!"
Gokou wiederholte sein Versprechen und fügte mit einem Seitenblick auf den ungeduldigen Konema hinzu: "Kannst du gleich mit Uranai Baba herkommen?" "Kein Problem. Ich brauche nur ein paar Sekunden."
Bulma woltle noch etwas sagen, aber Vegeta zog sie rasch um die Ecke. "Sag Trunks von mir auf Wiedersehen. Es wird nicht lange dauern." Ihre Augen schimmerten verdächtig. "Du wirst auf dich aufpassen?" "Keine Sorge, ich habe nicht vor zu sterben bevor ich Kakerott gezeigt habe, wer hier der bessere Saiyan ist."
Zu seiner Überraschung drückte ihn Bulma an die Wand und presste ihre Lippen heftig auf die seinen. Er woltle sie wegschieben, doch da schmeckte er das Salz ihrer Tränen, das sich in die heiße Süße ihres Kusses mischte und schlang seine Arme um ihre bebenden Schultern. Etwas außer Atem löste sich Bulma wenig später von Vegeta. Sie zwinkerte mit einem halben Lächeln ihre Tränen fort. "Dass du mir ja heil wieder kommst, ich habe keine Lust mit Chichi einen Club der trauernden Witwen zu gründen."
"Geht's du denn weg, Papa?" Trunks war eben aus dem Badezimmer gekommen. Seine lila Haare schimmerten noch feucht und auch in seinen Kinderaugen glänzte es verdächtig. "Ja, Trunks", sagte Bulma, kniete sich hin und drückte ihren kleinen Sohn an sich. "Dein Papa muss kurz mal etwas erledigen."
"Warum bist du denn so traurig, Mama?" Trunks versuchte, sich aus ihrer Umarmung zu winden, er war wirklich zu alt für soviel Drücken und Kuscheln.
"Trunks, mein Sohn, pass gut auf deine Mutter auf, während ich weg bin, versprochen?" Vegeta war zu ihm getreten und legte seine Hand auf den Kopf seines Sohnes. "Du bist jetzt der Mann in der Familie bis ich zurückkomme." Halb stolz auf das Vertrauen seines Vaters, halb verunsichert weil sein Vater und seine Mutter so ein Theater um dieses "kurz mal etwas erledigen" machten, nickte Trunks seinem Vater so ernsthaft er konnte zu.
Vegeta schenkte seinem Sohn ein seltenes, warmes Lächeln und wuschelte dessen Haare liebevoll. "Wenn ich zurück bin und du brav warst, gehen wir alle an den Strand, versprochen." Alle Unsicherheit wich einem Strahlen. "Du kannst dich auf mich verlassen, Papa."
Vegeta gab sich einen Ruck und ging zu Uranai Baba zurück. "Wir können", sagte er und legte seine Hand auf ihren Ärmel. Ein letzter Blick zurück, Trunks und Bulma winkten ihm Lebewohl und die Szenerie wechselte.
Vegeta fand sich neben einer weiteren Kugel stehend, keine zwei Schritte von Meister Kaio, Kakerott, Piccolo und zwei Fremden entfernt.
"Willkommen im Jenseits, Vegeta!", grinste Gokou. "Freut mich, dass du uns helfen willst." "Um eines klar zu stellen", sagte Vegeta und verschränkte seine Arme, "ich bin hier, weil ich für diese Beleidigung Revanche fordere und aus keinem anderen Grund."
"Schon gut, Vegeta", mischte sich Piccolo ein, "Son wird sein Versprechen halten. Wir sollten uns lieber auf den Weg machen, solange es in der anderen Realität noch etwas zu retten gibt." Vegetas Blick folgte Piccolos ausgestrecktem Arm und der goldene Strudel verfehlte seine Wirkung nicht. "Da wollen wir runter?", fragte der Saiyanprinz mit hochgezogenen Augenbrauen. "Einen anderen Weg gibt es nicht", erwiderte Koenma. "Ich hoffe nur, du hast nicht üppig gefrühstückt."
Vegeta sah zu dem Baby herab. "Wer bist denn du?" "Sei ein bisschen respektvoller", zischte Meister Kaio, "das ist Koenma, der Sohn des anderen Enma." "Ein Baby?"
Piccolo wollte etwas erwidern, aber Koenma gebot ihm mit einer energischen Geste Einhalt. Er trat vor Vegeta hin, sah sich diesen von Kopf bis Fuß an und nickte. "Interessant, wirklich interessant. Ist er auch ein Saiyan?" Diese Frage war an König Enma gerichtet.
"Wenn du etwas über mich wissen willst, du Knirps, dann frag gefälligst mich", zischte Vegeta und holte aus, um Koenma einen Klaps auf den Hintern zu geben. Der wich jedoch aus und wiederholte seine Frage.
"Ich bin nicht irgendein Saiyan. Ich bin der Prinz der Saiyans und der Stärkste im ganzen Universum.", erklärte Vegeta, ehe Enma zu Wort kam. "Warum willst du das wissen?" Dieses Mal wich Koenma nicht aus, sondern wechselte in seine Teeangerform, was Vegeta überrascht inne halten ließ. Gelassen sah der nun einen halben Kopf größere Koenma auf Vegeta herab und zupfte probehalber sogar an dessen Haaren.
"Lass das!" Vegetas Hieb ging wiederum ins Leere. "Wirkliche erstaunlich", meinte Koenma gelassen. "Er ist ähnlich stark wie Hiei und offenbar auch ähnlich eigensinnig." Er blickte Gokou an. "Lässt sich mit ihm überhaupt ein Team bilden." "Aber ja doch", versicherte Gokou voller Überzeugung. "Vegeta ist zwar ein Dickschädel, aber auf ihn ist Verlass."
Piccolo blickte Vegeta von der Seite an und grinste. "Du wirst doch nicht etwa rot, oder?" "Quatsch!", widersprach Vegeta und drehte allen den Rücken zu. "Warum sollte ich?" Koenma räusperte sich. " Auf jeden Fall wären wir vollzählig, oder? Dann lasst uns aufbrechen." Vegeta wies auf den Wirbel. "Sollen wir da einfach so reinhüpfen?"
"Natürlich nicht", mischte sich Botan ein. Sie hielt ihr Ruder in der Hand. "Ich werde euch hindurchführen. Koenma-sama, ihr steigt hinter mir auf das Ruder und ihr anderen, haltet euch einfach an einem Teil davon oder an einander fest."
Sie verbeugte sich vor König Enma, Meister Kaio und Uranai Baba. "Vielen Dank für die Gastfreundschaft", stieg auf ihr schwebendes Ruder und hob den wieder geschrumpften Koenma zu sich hinauf.
Gokou, Piccolo und Vegeta fassten je einen Teil des langen, schmalen Ruderblattes mit eine Hand. Sogleich schwebten sie genauso wie das hölzerne Ruder in der Luft, ohne eigene Kraft einsetzen zu müssen und glitten gemeinsam auf den goldenen Abgrund zu.
"Festhalten!" rief Botan. "Wer den Anschluss verliert wird weiß er Geier wo wieder heraus kommen oder noch schlimmer für ewig zwischen den Realitäten herumirren."
Dann glitt das Ruder über den Rand und kippte hinab. Alle hielten sich mit eiserner Kraft an dem Teil fest, das zu Vegetas Verwunderung kein bisschen knackste oder nachgab. Die Zähne zusammen gebissen zwang sich Gokou, nicht die Augen zu schließen, als sie rascher und rascher rings herum gewirbelt wurden und das goldene Licht sie verschluckte.
Piccolo fluchte, weil ihm sein schwerer Mantel nach hinten zog und er langsam aber unaufhörlich an Kraft verlor. Vegeta bemerkte es und packte mit der freien Hand den schweren Stoff. Ein Ruck und der Mantel flatterte ins Nirgendwo. Piccolo warf den Turban hinterher und nickte Vegeta kurz dankbar zu, der jedoch so tat, als würde er es nicht sehen. Gokou konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Langsam aber sicher war er froh, dass er seit Jahren nur goldenen Wolkenflaum gegessen hatte. Auch Piccolo, der wie eine Pflanze von Licht und Sonne leben konnte, hatte keine Beschwerden. Anders Vegeta, der gern ausgiebig zu futtern pflegte. Eier, Würstchen, Fisch und Toast, das Gemisch in seinem Magen suchte unerbittlich den Weg nach oben.
Gokou fiel auf, dass Vegeta leicht grünlich im Gesicht wurde und ihm der kalte Schweiß auf der Stirn stand.
"Halte durch, Vegeta!", rief Gokou besorgt. "Wir müssten es bald geschafft haben!" Vegeta bemühte sich wirklich und er konnte seine Übelkeit niederkämpfen. Da jedoch auch seine Hände schweißnass waren, rutschte das Ruder aus seinem Griff. Der Wirbel riss ihn mit, doch da fasste eine Hand nach dem Stoff seines Traingsoveralls und zerrte ihn zurück zum Ruder. Es war Son Gokou und er wiederum wurde von Piccolo am Gürtel gehalten. So bildeten sie eine Kette, die dank Piccolos Stärke wieder zum rettenden Ruder zurückfand. Alle drei hatten wieder Holz zwischen den Fingern und das keine Sekunde zu früh. Das Ruder hatte den schwarzen Grund des Wirbels erreicht und sie stürzten durch einen endlosen, dunklen Schacht....
............ Vor den Toren von Enmas Palast warteten vier Gestalten vor einem schwarzen Abgrund. "Denkst du, ihnen ist etwas zugestoßen?", fragte der rothaarige Kuwabara. "Immerhin warten wir jetzt schon drei Stunden."
"Mal wieder keine Spur von Geduld", kam es von Hiei, der mit geschlossenen Augen auf einem Baum in der Nähe hockte und die Gelassenheit selbst war.
"Ach was, Koenma passt schon auf Botan auf", sagte Yusuke zuversichtlich. "Ich dachte eigentlich, dass es umgekehrt sei", meine Kurama mit leichter Stimme und strich sich eine seiner langen, roten Strähnen aus dem Gesicht. "Ich frage mich, was das für Leute sind, die Koenma von dem anderen Enma ausleihen will", überlegte er laut. "Sie sind bestimmt sehr stark." "Phh!"
"Komm schon Hiei", sagte Yusuke. "Es ist nicht so, als würden wir keine Unterstützung brauchen. Mir wäre selbst Dogoro willkommen, hätten sie ihn nicht in die Hölle gesteckt." Ehe Hiei darauf etwas erwidern konnte, blinkte am Grund des schwarzen Wirbels ein Punkt auf, der rasch größer wurde.
Kuwabara sah ihn als erster. "Das müssen sie sein!", rief er. Nun verließ auch Hiei seinen Ast und schloss sich den anderen am Rand des Wirbels an. Gespannt warteten sie bis die Energieblase höher und höher stieg und schließlich mit einem Plopp aus dem Abgrund heraussprang. Im feuchten lila Gras kam sie zu liegen und löste sich dann auf. Fünf Gestalten lagen keuchend auf dem Gras und versuchten wieder zu Luft zu kommen. Zwei kannten sie zur Genüge.
Aber die drei anderen .... "Was Besseres habt ihr nicht finden können`", fragte Hiei spöttisch. Auch Yusukue und Kuwarbara sahen sich enttäuscht an. Sie hatten mit einem Trupp starker Krieger oder Dämonen gerechnet, nicht mit drei mikrigen Gestalten, von denen der eine sogar grün war und Schneckenfühler hatte. Wie sollte das weitergehen?
Ende des zweiten Teils
