Und nun, wie gewünscht, Chapter 2. Kann ja nicht einfach ohne was Neues in
den Urlaub fahren. Und ich weiß nicht, ob meine CwtL-Betaleserin mir noch
das neue Chap schickt, bevor ich fahre...
Zur FF: Ich warn euch vor... Aber ich sag mal so, mit ging es hier nicht drum, irgendwas pornografisch darzustellen. Mir wurde von meiner Betaleserin ja auch schon versichert, dass es nicht nur um Sex, sondern auch vor allem um Gefühl geht. Ich hoffe es kommt auch so rüber. Bin gespannt, wie ihr es findet.
Bis zur Review, LC
* ~ * ~ *
... und ein Anfang
Es ist genau ein Jahr später. Ein Jahr nach meinem Abschluss in Hogwarts. Ich kann's kaum glauben! So viel hat sich gar nicht geändert. Und doch habe ich mich verändert. Oder?
Ich sitze gerade im Zug nach Hogwarts. Was ich da will, weiß ich noch nicht. Aber nach einer schlaflosen Nacht, in der mich die Gedanken an den letzten Tag in Hogwarts erneut nicht losließen, zog mich eine seltsame Kraft heute Morgen zum Bahnhof. Irgendwie erscheint es mir richtig und wichtig, wieder einmal zurück zu kommen. Vielleicht wird es aber auch ein großer Fehler sein. Wer weiß das jetzt schon?
Die Reise dauert lang. Eigentlich müsste ich sie noch gewöhnt sein, doch mir fehlt der Tumult um mich herum. Früher war es schließlich so, dass ich auf der Fahrt keine ruhige Minute hatte, weil mir meine Freunde von ihren Ferien erzählten. Nun ist es so still um mich herum, dass ich es fast schon grausam finde. Zwei, drei weitere Personen sitzen in den anderen Abteilen, sie wollen wohl nach Hogsmeade oder in einen der Nachbarorte. Aber ich kenne niemanden von ihnen. Irgendwie fühl ich mich ein bisschen einsam. Na, was soll's. Nachher werd ich es nicht mehr sein. In der Schule ist um diese Zeit immer eine Menge los und wenn ich in den [i]Drei Besen[i/] eine Übernachtungsmöglichkeit bekomme, werde ich dort ebenfalls in Gesellschaft sein.
Ha! Ich hab eine Sache gefunden, die sich an mir verändert hat. Ich bin, verflucht noch mal, schrecklich sensibel und irgendwie auch schwermütig geworden. Es stört mich nicht, irgendwann hat es sich halt so ergeben. Nur wenn ich Basketball spiele - ich hab an meiner Hochschule wieder ein Team gefunden -, da interessiert es mich nicht. Ich bin in meinem Element und kämpfe. Es erscheint mir dann oft so, als hätte ich zwei Seiten. Schizophren bin ich nicht, nein, aber zwei Seiten... Gibt es so etwas?
Je näher der Express Hogwarts kommt, desto mehr verliere ich mich in Erinnerungen. Alte Freunde kommen mir in den Sinn, Freunde, von denen ich schon viel zu lange nichts gehört und gesehen habe.
Ich frage mich, was sich in einem Jahr in der Schule geändert haben mag. Vielleicht mal wieder ein neuer Lehrer? Das ist wohl die einzige Veränderung, die Schüler richtig bemerken. Und selbst dann nur, wenn es sie betrifft. Ansonsten war auch ich weitgehend ignorant, denn als Schüler nimmt man es einfach nicht so wahr, man kennt seine Umgebung.
Der Zug hält und ich steige aus. Vom Bahnhof aus laufe ich auf direktem Wege nach Hogwarts. Es dämmert bereits und wird stetig dunkler um mich herum.
Als ich die Ländereien erreiche, sehe ich, dass die zwei Fackeln am Portal bereits entzündet wurden. Aber ich gehe nicht zur Schule, sondern steuere auf den Basketballplatz zu.
Ein bisschen wehmütig bin ich schon bei dem Gedanken an die vielen netten Tage, die ich dort verbracht habe. Doch vielmehr beschäftigt mich ein anderer Gedanke. Ein Ziehen im Bauch, das mit dem Verlassen des Zuges begonnen hat, verstärkt sich mit jedem Schritt. Die unsichtbare Macht, die mich diese Reise antreten ließ, zieht mich immer weiter. Es ist wie eine Art Vorahnung - nicht gut und nicht schlecht -, gänzlich fern von meiner Realität. Und doch erscheint es mir wie ein Wunschtraum... - Harry.
Das Feld kommt in Sicht. Die Stangen, an denen die Körbe befestigt sind, ragen wie zwei graue Säulen in die Luft und heben sich kaum noch von ihrer Umgebung ab.
Außer mir scheint niemand mehr hier draußen zu sein.
Ich lasse meinen Blick über den Platz schweifen. Nichts scheint sich verändert zu haben.
Aber plötzlich erstarre ich in meiner Bewegung.
Mit ungefähr zwei Metern Entfernung von dem Pfosten auf der linken Seite des Feldes sitz ein Junge und starrt auf den Korb. Sein Umhang liegt neben ihm, die Beine hat er an den Körper gezogen, die Arme darauf gelegt. Ich erkenne sein dunklen Haare. Erneut macht sich diese Schwere in mit breit, die ich schon in dieser letzten Nacht gefühlt hatte. Und wieder quält mich die Frage, dich mich schon seit Monaten beschäftigt: Wie würde Harry auf unser Wiedersehen reagieren?
Widerstrebend setzte ich meinen Weg fort. Ich gehe zu der anderen Eisenstange und lasse mich darunter nieder. Alles scheint absolut geräuschlos zu verlaufen, denn Harry zeigt mir mit keiner Bewegung, dass er mich bemerkt hat.
Da sitze ich nun und beobachte ihn, wie er es mit dem Basketballkorb zu tun scheint. Es wird immer dunkler.
Langsam werde ich müde und lege meinen Kopf seitlich auf meine ebenfalls angezogenen Knie.
Plötzlich spürte ich etwas. Keine Berührung, aber irgend etwas geht vor sich. Ich hebe den Kopf und erschrecke leicht, denn Harry steht genau vor mir. Ich sehe hinauf.
An das Dämmerlicht gewöhnt, kann ich sein Gesicht noch gut erkennen. Er sieht mich an, doch den Ausdruck seiner Augen kann ich nicht deuten.
Ich stehe auf. Harry rührt sich nicht, nur sein Blick wandert. Eine Mischung aus Angst und Verlangen lastet auf mir, das Atmen fällt mir nun seltsam schwer.
Plötzlich hebt Harry die Arme. Mit einem geschickten Griff löst er den Knopf meines Umhanges auf meiner Brust und lässt ihn nach hinten über meine Schultern herunter gleiten. Dann sieht er mich wieder an - nicht fragend, nicht bittend - einen solchen Blick kenne ich nicht. Und es fällt mir schwer, nicht wegzusehen.
Seine Hände wandern zu meinem Hals und beginnen, mein Hemd aufzuknöpfen. Als er fertig ist, streicht er mit einem Finger in einer geraden Linie von meinem Halsansatz über den Brustkorb und den Bauch hinunter zum Hosenbund. Ich halte die Luft an, denn ein so intensives Gefühl habe ich noch nie empfunden.
Erneut sieht er mich an. Dann öffnet er meine Hose.
Dies alles geschieht so schnell, als hätte Harry es schon tausendmal getan. Einen Moment lang habe ich die Befürchtung, nur eine seiner Bettgeschichten zu sein. Ich weiß schließlich nicht, wie viel Erfahrung er hat. Doch ich will nicht weg von Harry, egal, was er mit mir vor hat, und vertraue ihm einfach. Ich sehe ihm zu, wie er mich auch meiner restlichen Kleider entledigt. Nur das Hemd behalte ich über den Schultern.
Noch ein Blick, bevor er mich sanft, aber entschlossen umdreht.
Ich blicke an der Eisenstange vorbei in die Nacht. Um uns herum scheint es so dunkel zu sein, dass man nicht mal die Hand vor Augen erkennen kann.
Hinter mir höre ich das leise Klappern einer Gürtelschnalle und einen Reißverschluss. Das Geräusch jagt mir einen Schauer über den Rücken.
Dann spüre ich Harry hinter mir. Er legt mir die Hände auf den Bauch und drängt mich mit einem Schritt gegen die kalte Säule. Obwohl ich weiß, was passieren wird, wehre ich mich nicht, sondern schließe die Augen.
Als Harry in mich eindringt, stöhnt er leise auf. Der erste Laut, den ich von ihm höre.
Ich lege den Kopf ein wenig in den Nacken und atme tief ein, lasse den Moment auf mich wirken.
Das Stöhnen wiederholt sich. Mit jedem Stoß presst er sich fester an mich und umklammert meinen Bauch.
Ich bin nicht erregt. Viel zu sehr bin ich damit beschäftigt, gegen das Widerstreben anzukämpfen, das den Weg der völligen Hingabe versperrt. Dennoch zittere ich, als ich schließlich Harrys warmen Erguss spüre.
Sein Griff lockert sich und ich lehne meinen Kopf an die kalte Eisenstange. So verweile ich kurz. Doch als ich wieder nichts hinter mir höre, drehe ich mich hektisch um, in der Angst, Harry könnte sich wieder davon gestohlen haben.
Als sich meine Augen auf die Stelle konzentrieren, an der ich ihn vermute - oder mir wünsche -, stelle ich erleichtert fest, dass er noch da ist.
Aber wie er dort steht, erschreckt mich. Er sieht aus, als hätte er tagelang nicht geschlafen, wirkt vollkommen erschöpft.
Aus Angst er würde jeden Moment in sich zusammensacken, greife ich ihm unter die Schultern und ziehe ihn an mich. Dann gehe ich vorsichtig in die Knie und setze mich. Sanft ziehe ich ihn mit und platziere ihn auf meinem Schoß.
Schnell nehme ich noch meinen Umhang und bedecke unsere Blöße, bevor ich seinen Kopf auf meine Schulter bette und beginne, mit meiner Hand auf seinem Rücken rauf und runter zu streichen.
Er lässt es willenlos vor Erschöpfung über sich ergehen.
Irgendwann, als ich spüre, dass er eingeschlafen ist, schließe auch ich meine Augen.
***
Als ich wieder aufwache, ist es noch immer stockfinster. Viel Zeit kann also nicht vergangen sein.
Harry ist nicht mehr da. Ich habe es befürchtet.
Weil ich friere, ziehe ich mich wieder an.
Dann stehe ich auf dem Feld und überlege. Sollte ich es dabei belassen, ihn körperlich befriedigt zu haben und von nun an wieder mein altes Leben führen? Aber dafür ist es ja eigentlich schon zu spät. Mein altes Leben war mit einem Satz an meinem letzten Tag in Hogwarts den Bach runter gegangen. Mit dieser Nacht ist es nun wohl endgültig versenkt worden.
Gerne hätte ich ein paar Körbe geworfen, um mir einen klaren Kopf zu verschaffen, doch um diese Zeit?!
So mache ich mich auf den Weg zum Schloss. Ich weiß, dass Harry dort ist. Nur woher? Es ist wieder ein Gefühl, das mich zieht.
Am Portal gebe ich meinem Zauberstab den Befehl, mich zu ihm zu führen. Er vibriert, zieht mich stärker oder schwächer vorwärts, je nachdem, wie nah ich meinem Ziel bin, während ich durch die Gänge schleiche.
Automatisch nehme ich die Haltung an, die alle Schüler sich aneignen, um nicht gleich von Filch erwischt zu werden, wenn sie nächtliche Ausflüge machen: gebückt und an die Wand gedrückt.
Der Zauberstab führt mich dorthin, wo ich Harry vermutet habe. Da er kein Schüler mehr ist und wohl auch kein Lehrer, muss er in einem der Gästezimmer wohnen. Sicher ist er momentan auch der einzige Besucher - mal abgesehen von mir - denn normalerweise bleiben die Gäste nicht über Nacht.
Vor einer Tür vibriert der Zauberstab dann sehr heftig. Mit einem Spruch bringe ich ihn zum Stillstand und betrete leise und ohne anzuklopfen das Zimmer.
Harry sitzt auf dem Bett, mit der gleichen Haltung wie schon ein paar Stunden zuvor auf dem Basketballfeld. Einen Moment lang frage ich mich, warum er nicht schläft, da er doch so erschöpft zu sein schien.
Er dreht den Kopf und sieht mich an. "Warum bist du noch hier?", höre ich plötzlich seine tonlose Stimme.
Die Antwort hinauszögernd, gehe ich zu einer Kommode, lege meinen Stab und Umhang ab und trete dann zum Bett. "Ich weiß es nicht genau.", antworte ich ehrlich. Aber ich habe eine Ahnung...
"Dann geh, das wird das Beste sein. Und entschuldige die Sache auf dem Platz vorhin."
Harry klingt so seltsam unbeteiligt, dass mit die Tränen in die Augen steigen. Warum? Vor Enttäuschung? Dann müsste ich ihn lieben. Oder? Ich klettere zu ihm auf das Bett und setze mich dicht neben ihn. "Was denkst du wirklich?", frage ich zittrig.
Er sieht mich an. Diesmal ist sein Blick mehr als aufrichtig. "Dass sich seit einem Jahr nichts geändert hat."
Ich schlucke. Noch immer bin ich hin- und hergerissen zwischen meinem Eingeständnis und den vielen Fragen, die mich auf einmal quälen. Harry zu lieben, wäre das richtig? Würde es uns denn beide glücklich machen? Ihn wahrscheinlich - doch mich? Er ist ein Junge und ich hatte vor meinem letzten Tag in Hogwarts doch nie daran gedacht, eine gleichgeschlechtliche Beziehung zu führen. Eben noch betrachtete ich mit glänzenden Augen die Schönheit der Mädchen und im nächsten Moment brachten mich Harrys Blicke um den Verstand.
"Und deswegen...da sich auch bei dir nichts geändert haben kann... - du musst jetzt gehen. Bitte!", flüstert er.
Er ist den Tränen nah, ich spüre es und ziehe ihn an mich. Seine Nähe hat einen ganz seltsamen Einfluss auf mich. Nur irgend etwas sagt mir, dass ich dieses Gefühl behalten möchte.
Die Szene in der letzten Nacht, als ich seine Wange streichelte und er die Zärtlichkeit genoss, geht mir wieder durch den Kopf. Schon oft habe ich abends in meinem Bett gelegen und dran gedacht. Und nur allzu sehr verspürte ich den Wunsch, Harry würde unter meinen Berührungen vergehen.
Jetzt liegt er an meiner Brust und weint leise.
Mit einem Mal wird mir klar, dass die Wahrheit über mein Gefühle seine Rettung ist. Die Rettung, um die er schon vor einem Jahr bettelte. Jetzt weiß ich es. Denn plötzlich scheint es ganz klar zu sein, dass ich ihn liebe. Ich habe keine Ahnung, woher diese Erkenntnis kommt, doch ich weiß, dass es wahr und richtig ist, was ich für ihn empfinde. Diese Liebe, die wahrscheinlich schon in dieser seltsamen, aber dennoch wundervollen Nacht entstand, ist die Veränderung an mir, die mir die Sensibilität brachte.
Ich hebe Harrys Kopf mit einer Hand ein wenig an, so dass er mich ansehen muss.
"Ich gehe nicht.", sage ich bestimmt. "Denn es gab nicht einen Tag und eine Nacht im ganze letzten Jahr, in der ich nicht an dich denken musste."
Harry sagt nichts. Mit einer Hand wischt er sich die Tränen vom Gesicht, dann sieht er an mir vorbei. Ich weiß, dass er nachdenkt. Hoffentlich glaubt er mir. Warum liebt er mich sonst?
Nach einer kurzen Weile nimmt Harry den Blick wieder von der Wand hinter mir, sieht mich kurz an und sinkt dann erleichtert aufatmend erneut an meine Brust. "Ich hab dich oft gerufen.", nuschelt er in mein Hemd.
"Ich weiß.", entgegne ich, denn ich habe es in den schlaflosen Nächten gehört.
Unentwegt streiche ich über sein Haar, mit dem Gedanken, dass es ewig so sein solle.
Doch irgendwann spüre ich es ganz deutlich, deutlicher als jemals zuvor. Mein Körper schreit nach Befriedigung.
Die Zeit der Hingabe.
Sanft löse ich Harry von mir und drücke ihn in die Kissen.
Wie er es zuvor auch bei mir getan hat, knöpfe ich nun sein Hemd auf. Doch in der mich plötzlich überkommenden Leidenschaft küsse ich jedes Stück freigelegte Haut.
Harry liegt mit geschlossenen Augen, zufrieden brummelnd, was mich nur noch mehr anspornt.
Angst, etwas falsch zu machen, habe ich keine. In viele Träumen habe ich seinen Körper erkundet, ich weiß nun, was er mag. Bald liegt er stöhnend und nach Luft ringend unter mir. Mir selbst ist schrecklich heiß, doch ich habe mich in Ekstase gearbeitet und kann nicht aufhören, ihn zu küssen.
Da bemerke ich auf einmal, dass seine Lippen noch gänzlich unerforschtes Gebiet sind.
Langsam wandern meine Lippen über seinen Brustkorb aufwärts. Einen tiefen Augenblick dauert es noch, dann stürze ich mich gierig auf seinen Mund. Doch Harry bremst die Leidenschaft und den Drang, gibt dem Kuss mehr Gefühl.
Jetzt weiß ich, warum er es so hinausgezögert hat. Sanft saugt er an meiner Oberlippe, knabbert an ihr und spielt mit meiner Zunge. Es ist süße Provokation. Als ich darauf eingehe, reißt es mich vollends in den Liebesstrudel und ich spüre meine Sinne schwinden.
Plötzlich liege ich auf dem Rücken und Harry befreit mich mit einem fiesen Grinsen von meinen restlichen Klamotten. Als er sich an meiner Halsbeuge zu schaffen macht, erkenne ich, dass er mich quälen wird.
Und so ist es. Harry erkundet eine erogene Stelle nach der anderen und treibt mich damit schier in den Wahnsinn. Immer wieder kralle ich mich in das Bettlaken und stöhne laut.
Auch Harry scheint es ziemlich anzumachen, denn er muss immer öfter den Kopf hochnehmen und tief einatmen. Dann wirft er mir noch einen Blick zu, der alles sagt, und fährt fort.
Als er mich zum zweiten Mal fast den Höhepunkt erreichen lässt, bin ich einer Ohnmacht nah. Harry lächelt nur zufrieden.
Da setze ich mich ruckartig auf und ziehe ihn auf mich. Er weiß genau, wie sehr ich ihn nun will und schlingt seine Beine um mich.
Ich positioniere mich, warte aber noch kurz.
Harry sieht mir fest in die Augen - wir sprechen, obwohl kein Ton unseren Lippen entweicht -, dann küsst er sanft meinen Mund, eine Stelle an meiner Schulter und legt seinen Kopf dann darauf, mich fest umklammernd.
Plötzlich habe ich das Gefühl, er hat Angst. Er scheint doch noch nicht viel Erfahrung zu haben, wie ich anfangs dachte. Auch mir ist etwas mulmig vor dem großen Abenteuer, zu dem wir bereit sind.
"Alles okay?", frage ich leise.
"Hmm.", brummt er nur und küsst meinen Hals.
Die Leidenschaft ist nicht verflogen, doch ich weiß, dass ihn nur das Gefühl interessiert. Er will Liebe.
Sanft zieh ich ihn nun weiter an mich heran und dringe somit in ihn ein. Vor Anspannung halte ich die Luft an. Harrys Fingernägel krallen sich in meinen Rücken.
Ich warte kurz. Dann lasse ich ihn leicht zurück gleiten und hole ihn wieder.
Bald wird eine rhythmische Bewegung daraus, die mich zerreißen will.
Ich bin schweißgebadet und auch Harrys Körper glänzt feucht.
Ab und zu stöhne ich verhalten auf. Von meinen Geliebten höre ich keinen Ton. Doch ich weiß, dass er es nicht über sich ergehen lässt, dazu sind seine Berührungen auf einem Rücken zu intensiv und sein Atem an meinem Hals zu heftig.
Sachte nehme ich seinen Kopf von meiner Schulter. Ich möchte sein Gesicht sehen.
Er hält die Augen geschlossen, den Mund leicht geöffnet.
Ein paart Stöße lang sitzt er aufrecht, dann lässt er sich weiter nach hinten fallen und stützt sich auf seine Arme, wodurch ich mehr Spielraum bekomme.
Mit zwei Fingern fahre ich seinen Oberkörper rauf und runter.
"Harry", will ich sagen und ihn etwas fragen, doch stattdessen entweicht mir nur ein Stöhnen, das ein bisschen nach seinem Namen klingt.
Er reagiert nicht.
Mich kitzelt es. Gibt es etwas Aufregenderes, als den Namen seines Geliebten zu stöhnen?
Ich wiederhole es. Immer und immer wieder.
Bei jedem Stoß bildet sich nun eine kleine Falte auf Harrys Stirn. Es ist so wundervoll, ihn zu beobachten, wie er genießt.
Noch zwei-, dreimal flüstere ich seinen Namen, als er plötzlich "Dan" stöhnt. Er wirft es laut in den Raum und ich bin so überrascht, dass ich kurz zusammenzucke.
Im nächsten Moment konzentriere ich mich aber schon wieder auf die Bewegung. Ich will es noch einmal hören!
Doch egal, was ich tue, es gelingt mir nicht, ihm noch mal meinen Namen zu entlocken.
Als ich spüre, dass ich mein Ziel fast erreicht habe, flüstert er noch einmal "Dan".
Das Glück zerreißt mich fast und ich antworte: "Komm, komm!"
Harry lässt sich zurückfallen.
Ich spüre, wie es mir kommt - und ihm auch.
Sein Schrei meines Namens lässt die Wände erzittern und ich stöhne erneut laut "Harry".
Ich bin mir sicher, dass uns alle gehört haben, doch in dem Moment ist es mir egal.
Mein Geliebter liegt heftig atmend auf dem Rücken.
Ich befreie mich aus seiner Beinklammer und schaffe es noch mit letzter Kraft, mich neben ihn zu legen. Dann suche ich seine Hand, halte sie fest und schlafe voller Glückseligkeit ein.
***
Als ich ein paar Stunden später erneut erwache und mich auf die Seite drehe, entdecke ich Harry, wie er mich auf einen Ellenbogen gestützt betrachtet.
"Morgen, mein Süßer.", flüstere ich und habe sofort wieder das Bedürfnis, ihn zu küssen. Er lässt es geschehen, drückt mich dann aber doch in die Kissen zurück.
"Immer langsam.", lächelt er. "Wir haben so viel Zeit."
Und diese Zeit genießen wir. Das Zimmer verlassen wir kaum. Auch das Bett wird nie richtig kalt. Und wir essen kaum. Wir sind viel zu beschäftigt mit uns und der Liebe. Stundenlang reden wir, kuscheln, lieben uns. Das Paradies auf Erden.
Der Honeymoon vergeht viel zu schnell. Ich muss an die Uni zurück. Mein Studium wartet schließlich nicht ewig.
Doch mit uns geht es nicht zu Ende. Wir haben Zukunftspläne, denn es hat ja gerade erst angefangen. Ich freu mich sehr auf das Leben mit meinen Süßen.
Harry ist nun wie ausgewechselt. Er strahlt immerzu vor Glück. Keine traurige Miene und kein hilfesuchender Blick streifen mich mehr.
Ich hatte wohl Recht - mein Liebe ist seine Rettung.
So kann ich nur hoffen, dass sie nie zu Ende geht...
* ~ * ~ *
Und, wie hat's euch gefallen? Reviewen!!! Bütte, bütte!
PS: Danke noch mal an Maia, du hast das ganz toll gemacht!
Zur FF: Ich warn euch vor... Aber ich sag mal so, mit ging es hier nicht drum, irgendwas pornografisch darzustellen. Mir wurde von meiner Betaleserin ja auch schon versichert, dass es nicht nur um Sex, sondern auch vor allem um Gefühl geht. Ich hoffe es kommt auch so rüber. Bin gespannt, wie ihr es findet.
Bis zur Review, LC
* ~ * ~ *
... und ein Anfang
Es ist genau ein Jahr später. Ein Jahr nach meinem Abschluss in Hogwarts. Ich kann's kaum glauben! So viel hat sich gar nicht geändert. Und doch habe ich mich verändert. Oder?
Ich sitze gerade im Zug nach Hogwarts. Was ich da will, weiß ich noch nicht. Aber nach einer schlaflosen Nacht, in der mich die Gedanken an den letzten Tag in Hogwarts erneut nicht losließen, zog mich eine seltsame Kraft heute Morgen zum Bahnhof. Irgendwie erscheint es mir richtig und wichtig, wieder einmal zurück zu kommen. Vielleicht wird es aber auch ein großer Fehler sein. Wer weiß das jetzt schon?
Die Reise dauert lang. Eigentlich müsste ich sie noch gewöhnt sein, doch mir fehlt der Tumult um mich herum. Früher war es schließlich so, dass ich auf der Fahrt keine ruhige Minute hatte, weil mir meine Freunde von ihren Ferien erzählten. Nun ist es so still um mich herum, dass ich es fast schon grausam finde. Zwei, drei weitere Personen sitzen in den anderen Abteilen, sie wollen wohl nach Hogsmeade oder in einen der Nachbarorte. Aber ich kenne niemanden von ihnen. Irgendwie fühl ich mich ein bisschen einsam. Na, was soll's. Nachher werd ich es nicht mehr sein. In der Schule ist um diese Zeit immer eine Menge los und wenn ich in den [i]Drei Besen[i/] eine Übernachtungsmöglichkeit bekomme, werde ich dort ebenfalls in Gesellschaft sein.
Ha! Ich hab eine Sache gefunden, die sich an mir verändert hat. Ich bin, verflucht noch mal, schrecklich sensibel und irgendwie auch schwermütig geworden. Es stört mich nicht, irgendwann hat es sich halt so ergeben. Nur wenn ich Basketball spiele - ich hab an meiner Hochschule wieder ein Team gefunden -, da interessiert es mich nicht. Ich bin in meinem Element und kämpfe. Es erscheint mir dann oft so, als hätte ich zwei Seiten. Schizophren bin ich nicht, nein, aber zwei Seiten... Gibt es so etwas?
Je näher der Express Hogwarts kommt, desto mehr verliere ich mich in Erinnerungen. Alte Freunde kommen mir in den Sinn, Freunde, von denen ich schon viel zu lange nichts gehört und gesehen habe.
Ich frage mich, was sich in einem Jahr in der Schule geändert haben mag. Vielleicht mal wieder ein neuer Lehrer? Das ist wohl die einzige Veränderung, die Schüler richtig bemerken. Und selbst dann nur, wenn es sie betrifft. Ansonsten war auch ich weitgehend ignorant, denn als Schüler nimmt man es einfach nicht so wahr, man kennt seine Umgebung.
Der Zug hält und ich steige aus. Vom Bahnhof aus laufe ich auf direktem Wege nach Hogwarts. Es dämmert bereits und wird stetig dunkler um mich herum.
Als ich die Ländereien erreiche, sehe ich, dass die zwei Fackeln am Portal bereits entzündet wurden. Aber ich gehe nicht zur Schule, sondern steuere auf den Basketballplatz zu.
Ein bisschen wehmütig bin ich schon bei dem Gedanken an die vielen netten Tage, die ich dort verbracht habe. Doch vielmehr beschäftigt mich ein anderer Gedanke. Ein Ziehen im Bauch, das mit dem Verlassen des Zuges begonnen hat, verstärkt sich mit jedem Schritt. Die unsichtbare Macht, die mich diese Reise antreten ließ, zieht mich immer weiter. Es ist wie eine Art Vorahnung - nicht gut und nicht schlecht -, gänzlich fern von meiner Realität. Und doch erscheint es mir wie ein Wunschtraum... - Harry.
Das Feld kommt in Sicht. Die Stangen, an denen die Körbe befestigt sind, ragen wie zwei graue Säulen in die Luft und heben sich kaum noch von ihrer Umgebung ab.
Außer mir scheint niemand mehr hier draußen zu sein.
Ich lasse meinen Blick über den Platz schweifen. Nichts scheint sich verändert zu haben.
Aber plötzlich erstarre ich in meiner Bewegung.
Mit ungefähr zwei Metern Entfernung von dem Pfosten auf der linken Seite des Feldes sitz ein Junge und starrt auf den Korb. Sein Umhang liegt neben ihm, die Beine hat er an den Körper gezogen, die Arme darauf gelegt. Ich erkenne sein dunklen Haare. Erneut macht sich diese Schwere in mit breit, die ich schon in dieser letzten Nacht gefühlt hatte. Und wieder quält mich die Frage, dich mich schon seit Monaten beschäftigt: Wie würde Harry auf unser Wiedersehen reagieren?
Widerstrebend setzte ich meinen Weg fort. Ich gehe zu der anderen Eisenstange und lasse mich darunter nieder. Alles scheint absolut geräuschlos zu verlaufen, denn Harry zeigt mir mit keiner Bewegung, dass er mich bemerkt hat.
Da sitze ich nun und beobachte ihn, wie er es mit dem Basketballkorb zu tun scheint. Es wird immer dunkler.
Langsam werde ich müde und lege meinen Kopf seitlich auf meine ebenfalls angezogenen Knie.
Plötzlich spürte ich etwas. Keine Berührung, aber irgend etwas geht vor sich. Ich hebe den Kopf und erschrecke leicht, denn Harry steht genau vor mir. Ich sehe hinauf.
An das Dämmerlicht gewöhnt, kann ich sein Gesicht noch gut erkennen. Er sieht mich an, doch den Ausdruck seiner Augen kann ich nicht deuten.
Ich stehe auf. Harry rührt sich nicht, nur sein Blick wandert. Eine Mischung aus Angst und Verlangen lastet auf mir, das Atmen fällt mir nun seltsam schwer.
Plötzlich hebt Harry die Arme. Mit einem geschickten Griff löst er den Knopf meines Umhanges auf meiner Brust und lässt ihn nach hinten über meine Schultern herunter gleiten. Dann sieht er mich wieder an - nicht fragend, nicht bittend - einen solchen Blick kenne ich nicht. Und es fällt mir schwer, nicht wegzusehen.
Seine Hände wandern zu meinem Hals und beginnen, mein Hemd aufzuknöpfen. Als er fertig ist, streicht er mit einem Finger in einer geraden Linie von meinem Halsansatz über den Brustkorb und den Bauch hinunter zum Hosenbund. Ich halte die Luft an, denn ein so intensives Gefühl habe ich noch nie empfunden.
Erneut sieht er mich an. Dann öffnet er meine Hose.
Dies alles geschieht so schnell, als hätte Harry es schon tausendmal getan. Einen Moment lang habe ich die Befürchtung, nur eine seiner Bettgeschichten zu sein. Ich weiß schließlich nicht, wie viel Erfahrung er hat. Doch ich will nicht weg von Harry, egal, was er mit mir vor hat, und vertraue ihm einfach. Ich sehe ihm zu, wie er mich auch meiner restlichen Kleider entledigt. Nur das Hemd behalte ich über den Schultern.
Noch ein Blick, bevor er mich sanft, aber entschlossen umdreht.
Ich blicke an der Eisenstange vorbei in die Nacht. Um uns herum scheint es so dunkel zu sein, dass man nicht mal die Hand vor Augen erkennen kann.
Hinter mir höre ich das leise Klappern einer Gürtelschnalle und einen Reißverschluss. Das Geräusch jagt mir einen Schauer über den Rücken.
Dann spüre ich Harry hinter mir. Er legt mir die Hände auf den Bauch und drängt mich mit einem Schritt gegen die kalte Säule. Obwohl ich weiß, was passieren wird, wehre ich mich nicht, sondern schließe die Augen.
Als Harry in mich eindringt, stöhnt er leise auf. Der erste Laut, den ich von ihm höre.
Ich lege den Kopf ein wenig in den Nacken und atme tief ein, lasse den Moment auf mich wirken.
Das Stöhnen wiederholt sich. Mit jedem Stoß presst er sich fester an mich und umklammert meinen Bauch.
Ich bin nicht erregt. Viel zu sehr bin ich damit beschäftigt, gegen das Widerstreben anzukämpfen, das den Weg der völligen Hingabe versperrt. Dennoch zittere ich, als ich schließlich Harrys warmen Erguss spüre.
Sein Griff lockert sich und ich lehne meinen Kopf an die kalte Eisenstange. So verweile ich kurz. Doch als ich wieder nichts hinter mir höre, drehe ich mich hektisch um, in der Angst, Harry könnte sich wieder davon gestohlen haben.
Als sich meine Augen auf die Stelle konzentrieren, an der ich ihn vermute - oder mir wünsche -, stelle ich erleichtert fest, dass er noch da ist.
Aber wie er dort steht, erschreckt mich. Er sieht aus, als hätte er tagelang nicht geschlafen, wirkt vollkommen erschöpft.
Aus Angst er würde jeden Moment in sich zusammensacken, greife ich ihm unter die Schultern und ziehe ihn an mich. Dann gehe ich vorsichtig in die Knie und setze mich. Sanft ziehe ich ihn mit und platziere ihn auf meinem Schoß.
Schnell nehme ich noch meinen Umhang und bedecke unsere Blöße, bevor ich seinen Kopf auf meine Schulter bette und beginne, mit meiner Hand auf seinem Rücken rauf und runter zu streichen.
Er lässt es willenlos vor Erschöpfung über sich ergehen.
Irgendwann, als ich spüre, dass er eingeschlafen ist, schließe auch ich meine Augen.
***
Als ich wieder aufwache, ist es noch immer stockfinster. Viel Zeit kann also nicht vergangen sein.
Harry ist nicht mehr da. Ich habe es befürchtet.
Weil ich friere, ziehe ich mich wieder an.
Dann stehe ich auf dem Feld und überlege. Sollte ich es dabei belassen, ihn körperlich befriedigt zu haben und von nun an wieder mein altes Leben führen? Aber dafür ist es ja eigentlich schon zu spät. Mein altes Leben war mit einem Satz an meinem letzten Tag in Hogwarts den Bach runter gegangen. Mit dieser Nacht ist es nun wohl endgültig versenkt worden.
Gerne hätte ich ein paar Körbe geworfen, um mir einen klaren Kopf zu verschaffen, doch um diese Zeit?!
So mache ich mich auf den Weg zum Schloss. Ich weiß, dass Harry dort ist. Nur woher? Es ist wieder ein Gefühl, das mich zieht.
Am Portal gebe ich meinem Zauberstab den Befehl, mich zu ihm zu führen. Er vibriert, zieht mich stärker oder schwächer vorwärts, je nachdem, wie nah ich meinem Ziel bin, während ich durch die Gänge schleiche.
Automatisch nehme ich die Haltung an, die alle Schüler sich aneignen, um nicht gleich von Filch erwischt zu werden, wenn sie nächtliche Ausflüge machen: gebückt und an die Wand gedrückt.
Der Zauberstab führt mich dorthin, wo ich Harry vermutet habe. Da er kein Schüler mehr ist und wohl auch kein Lehrer, muss er in einem der Gästezimmer wohnen. Sicher ist er momentan auch der einzige Besucher - mal abgesehen von mir - denn normalerweise bleiben die Gäste nicht über Nacht.
Vor einer Tür vibriert der Zauberstab dann sehr heftig. Mit einem Spruch bringe ich ihn zum Stillstand und betrete leise und ohne anzuklopfen das Zimmer.
Harry sitzt auf dem Bett, mit der gleichen Haltung wie schon ein paar Stunden zuvor auf dem Basketballfeld. Einen Moment lang frage ich mich, warum er nicht schläft, da er doch so erschöpft zu sein schien.
Er dreht den Kopf und sieht mich an. "Warum bist du noch hier?", höre ich plötzlich seine tonlose Stimme.
Die Antwort hinauszögernd, gehe ich zu einer Kommode, lege meinen Stab und Umhang ab und trete dann zum Bett. "Ich weiß es nicht genau.", antworte ich ehrlich. Aber ich habe eine Ahnung...
"Dann geh, das wird das Beste sein. Und entschuldige die Sache auf dem Platz vorhin."
Harry klingt so seltsam unbeteiligt, dass mit die Tränen in die Augen steigen. Warum? Vor Enttäuschung? Dann müsste ich ihn lieben. Oder? Ich klettere zu ihm auf das Bett und setze mich dicht neben ihn. "Was denkst du wirklich?", frage ich zittrig.
Er sieht mich an. Diesmal ist sein Blick mehr als aufrichtig. "Dass sich seit einem Jahr nichts geändert hat."
Ich schlucke. Noch immer bin ich hin- und hergerissen zwischen meinem Eingeständnis und den vielen Fragen, die mich auf einmal quälen. Harry zu lieben, wäre das richtig? Würde es uns denn beide glücklich machen? Ihn wahrscheinlich - doch mich? Er ist ein Junge und ich hatte vor meinem letzten Tag in Hogwarts doch nie daran gedacht, eine gleichgeschlechtliche Beziehung zu führen. Eben noch betrachtete ich mit glänzenden Augen die Schönheit der Mädchen und im nächsten Moment brachten mich Harrys Blicke um den Verstand.
"Und deswegen...da sich auch bei dir nichts geändert haben kann... - du musst jetzt gehen. Bitte!", flüstert er.
Er ist den Tränen nah, ich spüre es und ziehe ihn an mich. Seine Nähe hat einen ganz seltsamen Einfluss auf mich. Nur irgend etwas sagt mir, dass ich dieses Gefühl behalten möchte.
Die Szene in der letzten Nacht, als ich seine Wange streichelte und er die Zärtlichkeit genoss, geht mir wieder durch den Kopf. Schon oft habe ich abends in meinem Bett gelegen und dran gedacht. Und nur allzu sehr verspürte ich den Wunsch, Harry würde unter meinen Berührungen vergehen.
Jetzt liegt er an meiner Brust und weint leise.
Mit einem Mal wird mir klar, dass die Wahrheit über mein Gefühle seine Rettung ist. Die Rettung, um die er schon vor einem Jahr bettelte. Jetzt weiß ich es. Denn plötzlich scheint es ganz klar zu sein, dass ich ihn liebe. Ich habe keine Ahnung, woher diese Erkenntnis kommt, doch ich weiß, dass es wahr und richtig ist, was ich für ihn empfinde. Diese Liebe, die wahrscheinlich schon in dieser seltsamen, aber dennoch wundervollen Nacht entstand, ist die Veränderung an mir, die mir die Sensibilität brachte.
Ich hebe Harrys Kopf mit einer Hand ein wenig an, so dass er mich ansehen muss.
"Ich gehe nicht.", sage ich bestimmt. "Denn es gab nicht einen Tag und eine Nacht im ganze letzten Jahr, in der ich nicht an dich denken musste."
Harry sagt nichts. Mit einer Hand wischt er sich die Tränen vom Gesicht, dann sieht er an mir vorbei. Ich weiß, dass er nachdenkt. Hoffentlich glaubt er mir. Warum liebt er mich sonst?
Nach einer kurzen Weile nimmt Harry den Blick wieder von der Wand hinter mir, sieht mich kurz an und sinkt dann erleichtert aufatmend erneut an meine Brust. "Ich hab dich oft gerufen.", nuschelt er in mein Hemd.
"Ich weiß.", entgegne ich, denn ich habe es in den schlaflosen Nächten gehört.
Unentwegt streiche ich über sein Haar, mit dem Gedanken, dass es ewig so sein solle.
Doch irgendwann spüre ich es ganz deutlich, deutlicher als jemals zuvor. Mein Körper schreit nach Befriedigung.
Die Zeit der Hingabe.
Sanft löse ich Harry von mir und drücke ihn in die Kissen.
Wie er es zuvor auch bei mir getan hat, knöpfe ich nun sein Hemd auf. Doch in der mich plötzlich überkommenden Leidenschaft küsse ich jedes Stück freigelegte Haut.
Harry liegt mit geschlossenen Augen, zufrieden brummelnd, was mich nur noch mehr anspornt.
Angst, etwas falsch zu machen, habe ich keine. In viele Träumen habe ich seinen Körper erkundet, ich weiß nun, was er mag. Bald liegt er stöhnend und nach Luft ringend unter mir. Mir selbst ist schrecklich heiß, doch ich habe mich in Ekstase gearbeitet und kann nicht aufhören, ihn zu küssen.
Da bemerke ich auf einmal, dass seine Lippen noch gänzlich unerforschtes Gebiet sind.
Langsam wandern meine Lippen über seinen Brustkorb aufwärts. Einen tiefen Augenblick dauert es noch, dann stürze ich mich gierig auf seinen Mund. Doch Harry bremst die Leidenschaft und den Drang, gibt dem Kuss mehr Gefühl.
Jetzt weiß ich, warum er es so hinausgezögert hat. Sanft saugt er an meiner Oberlippe, knabbert an ihr und spielt mit meiner Zunge. Es ist süße Provokation. Als ich darauf eingehe, reißt es mich vollends in den Liebesstrudel und ich spüre meine Sinne schwinden.
Plötzlich liege ich auf dem Rücken und Harry befreit mich mit einem fiesen Grinsen von meinen restlichen Klamotten. Als er sich an meiner Halsbeuge zu schaffen macht, erkenne ich, dass er mich quälen wird.
Und so ist es. Harry erkundet eine erogene Stelle nach der anderen und treibt mich damit schier in den Wahnsinn. Immer wieder kralle ich mich in das Bettlaken und stöhne laut.
Auch Harry scheint es ziemlich anzumachen, denn er muss immer öfter den Kopf hochnehmen und tief einatmen. Dann wirft er mir noch einen Blick zu, der alles sagt, und fährt fort.
Als er mich zum zweiten Mal fast den Höhepunkt erreichen lässt, bin ich einer Ohnmacht nah. Harry lächelt nur zufrieden.
Da setze ich mich ruckartig auf und ziehe ihn auf mich. Er weiß genau, wie sehr ich ihn nun will und schlingt seine Beine um mich.
Ich positioniere mich, warte aber noch kurz.
Harry sieht mir fest in die Augen - wir sprechen, obwohl kein Ton unseren Lippen entweicht -, dann küsst er sanft meinen Mund, eine Stelle an meiner Schulter und legt seinen Kopf dann darauf, mich fest umklammernd.
Plötzlich habe ich das Gefühl, er hat Angst. Er scheint doch noch nicht viel Erfahrung zu haben, wie ich anfangs dachte. Auch mir ist etwas mulmig vor dem großen Abenteuer, zu dem wir bereit sind.
"Alles okay?", frage ich leise.
"Hmm.", brummt er nur und küsst meinen Hals.
Die Leidenschaft ist nicht verflogen, doch ich weiß, dass ihn nur das Gefühl interessiert. Er will Liebe.
Sanft zieh ich ihn nun weiter an mich heran und dringe somit in ihn ein. Vor Anspannung halte ich die Luft an. Harrys Fingernägel krallen sich in meinen Rücken.
Ich warte kurz. Dann lasse ich ihn leicht zurück gleiten und hole ihn wieder.
Bald wird eine rhythmische Bewegung daraus, die mich zerreißen will.
Ich bin schweißgebadet und auch Harrys Körper glänzt feucht.
Ab und zu stöhne ich verhalten auf. Von meinen Geliebten höre ich keinen Ton. Doch ich weiß, dass er es nicht über sich ergehen lässt, dazu sind seine Berührungen auf einem Rücken zu intensiv und sein Atem an meinem Hals zu heftig.
Sachte nehme ich seinen Kopf von meiner Schulter. Ich möchte sein Gesicht sehen.
Er hält die Augen geschlossen, den Mund leicht geöffnet.
Ein paart Stöße lang sitzt er aufrecht, dann lässt er sich weiter nach hinten fallen und stützt sich auf seine Arme, wodurch ich mehr Spielraum bekomme.
Mit zwei Fingern fahre ich seinen Oberkörper rauf und runter.
"Harry", will ich sagen und ihn etwas fragen, doch stattdessen entweicht mir nur ein Stöhnen, das ein bisschen nach seinem Namen klingt.
Er reagiert nicht.
Mich kitzelt es. Gibt es etwas Aufregenderes, als den Namen seines Geliebten zu stöhnen?
Ich wiederhole es. Immer und immer wieder.
Bei jedem Stoß bildet sich nun eine kleine Falte auf Harrys Stirn. Es ist so wundervoll, ihn zu beobachten, wie er genießt.
Noch zwei-, dreimal flüstere ich seinen Namen, als er plötzlich "Dan" stöhnt. Er wirft es laut in den Raum und ich bin so überrascht, dass ich kurz zusammenzucke.
Im nächsten Moment konzentriere ich mich aber schon wieder auf die Bewegung. Ich will es noch einmal hören!
Doch egal, was ich tue, es gelingt mir nicht, ihm noch mal meinen Namen zu entlocken.
Als ich spüre, dass ich mein Ziel fast erreicht habe, flüstert er noch einmal "Dan".
Das Glück zerreißt mich fast und ich antworte: "Komm, komm!"
Harry lässt sich zurückfallen.
Ich spüre, wie es mir kommt - und ihm auch.
Sein Schrei meines Namens lässt die Wände erzittern und ich stöhne erneut laut "Harry".
Ich bin mir sicher, dass uns alle gehört haben, doch in dem Moment ist es mir egal.
Mein Geliebter liegt heftig atmend auf dem Rücken.
Ich befreie mich aus seiner Beinklammer und schaffe es noch mit letzter Kraft, mich neben ihn zu legen. Dann suche ich seine Hand, halte sie fest und schlafe voller Glückseligkeit ein.
***
Als ich ein paar Stunden später erneut erwache und mich auf die Seite drehe, entdecke ich Harry, wie er mich auf einen Ellenbogen gestützt betrachtet.
"Morgen, mein Süßer.", flüstere ich und habe sofort wieder das Bedürfnis, ihn zu küssen. Er lässt es geschehen, drückt mich dann aber doch in die Kissen zurück.
"Immer langsam.", lächelt er. "Wir haben so viel Zeit."
Und diese Zeit genießen wir. Das Zimmer verlassen wir kaum. Auch das Bett wird nie richtig kalt. Und wir essen kaum. Wir sind viel zu beschäftigt mit uns und der Liebe. Stundenlang reden wir, kuscheln, lieben uns. Das Paradies auf Erden.
Der Honeymoon vergeht viel zu schnell. Ich muss an die Uni zurück. Mein Studium wartet schließlich nicht ewig.
Doch mit uns geht es nicht zu Ende. Wir haben Zukunftspläne, denn es hat ja gerade erst angefangen. Ich freu mich sehr auf das Leben mit meinen Süßen.
Harry ist nun wie ausgewechselt. Er strahlt immerzu vor Glück. Keine traurige Miene und kein hilfesuchender Blick streifen mich mehr.
Ich hatte wohl Recht - mein Liebe ist seine Rettung.
So kann ich nur hoffen, dass sie nie zu Ende geht...
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PS: Danke noch mal an Maia, du hast das ganz toll gemacht!
