Kapitel 2 – Das Amazonendorf:
Wie versteinert saß er völlig verwirrt auf seinem Bett. Wie war das nur möglich?
Er hatte innerhalb von wenigen Stunden eine ganze Woche in einer anderen Welt verbracht.
Jetzt war er sich ganz sicher, dass er nicht geträumt hatte, das Ganze war viel zu real gewesen,
die Kleidung war außerdem der Beweis dafür, dass er wirklich woanders gewesen war.
Aber wie war er dort hingekommen?
Er hatte immer noch unzählige Fragen, auf die er wohl nie eine Antwort bekommen würde.
Da fiel ihm etwas ein. Er sprang aus dem Bett und rannte ins Badezimmer.
Schnell zog er sich aus und stieg in die Dusche.
Zitternd hielt er den Duschkopf über seinen Körper. Er zögerte noch kurz, dann drehte er das kalte Wasser auf.
Dann sprang er aus der Dusche und starrte sich an.
Was hieß hier sich? Er starrte jemand Fremden an. ‚Eine' Fremde. Der Fluch. Sogar hier, in einer anderen Welt, wirkte er noch.
Er starrte immer noch völlig entgeistert auf seinen weiblichen Körper. In der anderen Welt, er hatte sich entschlossen, sie Ranmas Welt zu nennen, hatte er keinen Spiegel zur Verfügung gehabt. Jetzt konnte er zum ersten Mal seine weibliche Figur betrachten.
Und er musste zugeben, er war wirklich hübsch. Die Haarfarbe war gleich geblieben, jedoch waren die Haare in seiner weiblichen Form wesentlich länger.
Auch die Augenfarbe war gleich geblieben. Die Gesichtszüge hatten sich zwar geändert und waren weiblicher, wenn man aber genau hinsah, konnte man Ähnlichkeiten zu seinem männlichen Gesicht erkennen.
Dann fiel sein Blick auf Regionen weiter unten, er war wirklich gut bestückt. Noch tiefer traute er sich nicht zu blicken, er war schon erregt genug.
Für eine Frau hatte er wirklich einen perfekten und schönen Körper, jedoch wollte er schnell wieder er selber werden.
Er sprang unter die Dusche und ließ das warme Wasser über sich rieseln. Augenblicklich merkte er das mittlerweile zur Normalität gewordene Ziehen in seinem Körper, dann war er wieder er selbst.
Langsam zog er sich wieder an und ging die Treppe hinunter in die Küche, wo seine Mutter herumwirtschaftete. Er entschied, nicht in die Schule zu gehen, er musste das Ganze erst verarbeiten.
Lars: „Mama, ich gehe heute nicht in die Schule, mir ist irgendwie nicht gut."
Mutter: „Ist gut, ich werde dir eine Entschuldigung schreiben. Oh, woher hast du denn die Sachen?"
Lars: *Verdammt, ich habe vergessen, mir was anderes anzuziehen.*
Lars: „Die habe ich mir gestern Nachmittag gekauft."
Mutter: „Ich habe gar nicht mitbekommen, dass du weg warst! Aber jetzt geh schnell hoch ins Bett, wenn es dir nicht gut geht!"
Lars lief schnell wieder nach oben. Er setzte sich auf den Rand seines Bettes.
Er hatte den Fluch also auch in der normalen Welt, loswerden konnte er ihn aber nur in Ranmas Welt, und wie sollte er da hinkommen?
Da fiel ihm das Training ein. Er sah eine schwere Kiste mit Computersachen an. Früher hatte er immer große Probleme gehabt, die anzuheben. Ob das jetzt wohl anders war?
Er hob die Kiste hoch, und wirklich, es fiel ihm wesentlich leichter, die Kiste zu heben.
Das Training hatte also wirklich etwas gebracht. Bis zum Mittag trainierte er noch für sich selber mit allen möglichen Kraftübungen, am Nachmittag entspannte er sich dann am Computer.
Abends legte er sich früh ins Bett, doch schlafen konnte er nicht, erstens hatte er immer noch ein wenig Muskelkater, obwohl der in den letzten Tagen in Ranmas Welt weniger geworden war und zweitens machte er sich immer noch viel zu viele Gedanken.
Doch spät in der Nacht fiel er dann schließlich in einen sanften Schlaf.
Am nächsten Morgen wachte er erst spät auf. Er setzte sich auf und rieb sich die verschlafenen Augen. Doch als er sah, wo er sich befand, legte er sich gleich wieder hin und starrte die Decke seines Zeltes an.
Lars: *Was passiert hier bloß? Jetzt bin ich wieder in Ranmas Welt!*
Er kletterte aus seinem Zelt und traf davor Ranma an, der gerade aß. Lars setzte sich zu ihm und schnappte sich schnell auch etwas, bevor Ranma alles aufgegessen hatte.
Lars: „Ranma, ich muss dir etwas erzählen, es geht darum, woher ich komme. Aber sag mir erst eins: Wie lange war ich weg?"
Ranma fragte erstaunt: „Was, du warst in der Nacht noch weg? Das habe ich ja gar nicht bemerkt!"
Lars war nun ebenfalls erstaunt: „Was? Du meinst, ich war gar nicht weg?"
Ranma: „Nein, sonst hätte ich das gemerkt!"
Ranmas Augen weiteten sich immer mehr, als er Lars Geschichte hörte. Als Lars schließlich verstummte, meinte Ranma: „Und du sagst, in deiner Welt hast du auch den Fluch? Dieser Wechsel zwischen den Welten muss irgendwie mit dem Schlaf zusammenhängen! Lass mich mal überlegen. Ich stelle einfach mal eine These auf:
Wenn du bei dir in deiner Welt einschläfst, wachst du hier wieder auf und verbringst sieben Tage, also eine Woche hier. Wenn du in der siebten Nacht einschläfst, erwachst du am nächsten Tag wieder in deiner Welt, dort verbringst du einen Tag und erwachst dann wieder hier und bleibst für weitere sieben Tage hier. Und wenn du hier bist, vergeht in deiner Welt nur das Ende der Nacht, bis du wieder da bist, anders herum genauso.
Das wiederum würde heißen, dass hier die Tage entweder schneller vorbeigehen, was ich aber nicht glaube, hier sind es ja auch vierundzwanzig Stunden, oder es findet irgendwie eine Zeitverschiebung statt.
Erstaunlich, trotzdem kann ich es nicht wirklich glauben!"
Lars: „Ich weiß, es klingt unglaublich und verrückt, aber in sieben Tagen werde ich dir etwas aus meiner Welt mitbringen, das scheint zu gehen, denn ich hatte auch Colognes Kleidung an, als ich in unserer Welt aufgewacht bin!
Und ich habe dir noch etwas verschwiegen. Ich kenne diese Welt, nicht alles, aber ziemlich viel, zum Beispiel kenne ich dich, Ryoga, Genma und noch einige mehr!"
Ranma: „Was? Woher das denn?"
Lars erzählte ihm von den Mangaheften, die es in seiner Welt gab.
Lars: „Ich kenne also deine ungefähre Zukunft und was dir noch passieren wird, das sollte dir von Vorteil sein, so kannst du dir eine Menge Ärger sparen, glaub mir!"
Ranma: „Das...Das klingt wirklich ein bisschen sehr krass! Aber woher kennt jemand in deiner Welt meine Geschichte? Diese Person kann nicht hier gewesen sein, denn wenn es stimmt, was du erzählt hast, beginnen diese Mangahefte ja erst bei den Quellen, oder?"
Lars: „Ja, es sei denn, ich reise in die Vergangenheit in dieser Welt. Oh Mann ist das kompliziert! Jetzt wäre ein bisschen Training nicht schlecht, das lenkt mich wenigstens etwas ab."
Also fingen sie an zu trainieren.
Ranma schaute Lars zu, als dieser verschieden Attacken nacheinander vollführte.
Ranma: *Er ist lernt wirklich schnell, seine Haltung bis auf ein paar Kleinigkeiten ist schon fast perfekt!*
Auch dieses Mal merkten sie nicht, dass sie beobachtet wurden, dieses Mal waren es aber mehr als nur eine Amazone.
Ranma: „Wie wäre es mit einem kleinen Trainingskampf?"
Lars: „Ich habe zwar sowieso keine Chance gegen dich, aber Lust habe ich trotzdem!"
Sie stellten sich gegenüber auf, beide gingen in Kampfstellung.
Ranma: „Greif mich an!"
Lars sprang auf ihn los und versuchte, ihm einen Kick zu verpassen. Doch Ranma duckte sich und fegte Lars mit einem Tritt gegen sein Standbein von den Beinen.
Lars rappelte sich auf und versuchte es wieder, dieses Mal mit den Fäusten. Doch Ranma konnte jeden Schlag mit Leichtigkeit abwehren. Er war einfach zu schnell.
Ranma gab Lars noch Tipps über die speziellen Attacken, damit seine Deckung nicht total frei war.
Ranma: „Deine Kraft ist schon viel mehr geworden, daran müssen wir aber noch weiter arbeiten, außerdem musst du schneller werden!
Jetzt machen wir aber erst einmal eine Übung für dein Gleichgewicht, manchmal schwankst du noch zu sehr!"
Er lief zu seinem Zelt, kramte einen Topf hervor und füllte ihn mit Wasser. Dann stellte er ihn sich auf den Kopf und balancierte ihn ohne Probleme zu Lars.
Ranma: „So, und jetzt du! Streng dich an, andernfalls wirst du wieder ein Mädchen!"
Vorsichtig stellte Lars sich den Topf auf den Kopf. Starr blieb er stehen, damit der Topf nicht herunterfiel.
Ranma: „Jetzt komm auf mich zu!"
Lars machte einen Schritt nach vorne, doch schon rutschte der Topf und überschüttete Lars mit Wasser.
Ranma kugelte sich vor Lachen über Lassos Gesicht.
Lasso: „Können wir das nicht ohne Wasser üben?"
Ranma grinste: „Na gut, meinetwegen. Aber ein bisschen Spaß musste ja sein."
Während Ranma ein neues Feuer für das Mittagessen entfachte, übte Lars die ganze Zeit an seinem Gleichgewicht.
Frustriert gab er nach einer Weile auf. Es wollte einfach nicht klappen!
Als sich Lars beim Essen darüber beschwerte, gab Ranma zu, dass er es früher auch nicht beim ersten Mal geschafft hatte.
Ranma: „Du darfst einfach nicht an den Topf denken. Bewege dich so, als hättest du gar nichts auf deinem Kopf."
Lars probierte es gleich wieder, doch er konnte den Topf einfach nicht vergessen, es klappte nicht.
Shampoo wunderte sich, was die beiden Jungen da mit dem Topf bloß veranstalteten, sie konnte keinen Sinn darin entdecken.
Als Lars der Topf wieder einmal herunterfiel, meinte Ranma:
„Das reicht jetzt erstmal. Jetzt machen wir noch ein wenig Krafttraining. Danach gehen wir ins Amazonendorf, wir müssen uns dort mal wieder blicken lassen."
Jetzt musste Lars Liegestütze machen, allerdings mit nur einem Arm, der andere wurde hinterm Rücken verschränkt.
Schon nach wenigen Liegestützen brach er zusammen. Also wechselte er den Arm, womit er aber auch nicht viel mehr schaffte.
Ranma: „Mach einfach immer so weiter, wenn du auf der einen Seite nicht mehr kannst, nimmst du die andere. Diese Übung trainiert die Armkraft ungemein! Sag mal, wo sind eigentlich die Manschetten geblieben?"
Lars keuchte: „Die müssten noch irgendwo im Zelt liegen, nach der Entführung habe ich völlig vergessen, sie wieder anzulegen."
Ranma: „Achso. Mach jetzt weiter mit den Liegestützen, ich sag dir Bescheid, wenn es genug ist."
Ranma fing an, selber ein wenig zu trainieren.
Shampoo beobachtete die beiden immer noch, sie schienen zu trainieren.
Nach einer Stunde hielt Ranma es für genug. Erleichtert blieb Lars liegen und drehte sich auf den Rücken.
Ranma: „Ah, du liegst schon richtig, jetzt fang an mit Sit-ups, und zwar wieder, bis ich dir sage, dass es reicht!"
Stöhnend fing Lars mit den Sit-ups an.
Nach einer weiteren halbe Stunde rief Ranma Lars zu sich.
Ranma: „Komm, jetzt gehen wir in das Amazonendorf! Allerdings sollten wir uns nicht hier in aller Öffentlichkeit verwandeln, ich habe das dumpfe Gefühl, dass wir beobachtet werden.
Lass uns in mein Zelt gehen."
Also gingen sie mit einem Topf kaltem Wasser in Ranmas Zelt und tauchten ihre Köpfe hinein. Dann zogen sie sich im Zelt noch ihre Amazonenkleidung an.
So verließen sie das Zelt. Doch Ranko hatte noch eine Überraschung für Lasso parat.
Sie warf ihr die Manschetten zu.
Ranko: „Hier, das sind wie versprochen die Manschetten mit einem Gewicht von einhundert Kilo."
Stöhnend streifte Lasso sich die Manschetten um.
Shampoo war völlig überrascht, als sie bemerkte, wie zwei Mädchen aus dem einen Zelt kamen. Also waren sie zu viert!
Und nun schienen die Mädchen auch noch zum Amazonendorf zu gehen.
Dann bemerkte sie, dass dies die neuen Amazonen waren, die nur für kurze Zeit in den Stamm mit aufgenommen worden waren.
Schnell huschte sie davon, um ihre Urgroßmutter davon zu unterrichten.
Cologne: „Ranko und Lasso sind also zusammen mit einem weiteren Jungen und unserem alten Bekannten unterwegs. Das wird ja immer interessanter!"
Auf dem Weg ins Dorf meinte Ranko zu Lasso:
„Schau, du hast es geschafft! Dein Gleichgewicht ist fast perfekt!"
Lasso: „Was? Wie kommst du denn darauf?"
Ranko: „Naja, du hast den Topf immer noch auf deinem Kopf! Das scheinst du wohl vergessen zu haben!"
Erstaunt fühlte Lasso nach dem Topf.
Lasso: „Ich habe es wirklich geschafft! Das hätte ich nicht gedacht!"
Ranko: *Ich auch nicht. Sogar ich habe länger gebraucht als er bei dieser Übung.*
Ranko: „Jetzt müsstest du ihn auch so leicht balancieren können, obwohl du weißt, dass er da ist, denn jetzt hält dein Körper sein Gleichgewicht völlig alleine."
Lasso ging einige Schritte und hüpfte sogar einmal, der Topf blieb wo er war.
Lasso: „Du hast Recht! Ich werde ich aber hier liegenlassen, das sieht doch ein bisschen blöd aus, wenn ich damit ins Dorf komme."
Mit diesen Worten legte sie den Topf an den Wegrand.
Im Dorf angekommen, gingen sie direkt aufs Feld. Ryoga und Genma schufteten immer noch, anscheinend wurde das Feld jetzt umgegraben, um die Samen besser zu verteilen.
Ranko und Lasso schauten den Arbeitern eine Weile zu, dann fiel Lasso etwas ein.
Lasso: „Wir könnten doch die Amazonen fragen, ob sie mich ein wenig trainieren, die haben doch noch einige andere Techniken, oder?"
Ranko: „Ja, du hast Recht, fragen kostet ja nichts."
Also machten sie sich auf den Weg zu Cologne.
Cologne schien sie schon erwartet zu haben, als sie die Hütte betraten.
Cologne: „Hallo ihr beiden Hübschen. Was führt euch zu mir?"
Lasso: „Wir wollten fragen, ob mich eine Amazone trainieren könnte. Ich bin nämlich noch nicht sehr erfahren im Kampf. Und da wir nun ja gewissermaßen Amazonen sind..."
Cologne: „Das wäre wohl möglich, allerdings können wir euch nicht die geheimen Attacken der Amazonen lehren, nur die, die allgemein bekannt sind!"
Lasso: „Das würde mir schon reichen, es wäre mir eine Ehre!"
Cologne: „Und was ist mit dir? Ranko war doch der Name oder?"
Ranko: „Ja. Ich möchte beim Training nur zuschauen, danke."
Cologne: „Gut, haltet euch einfach im Dorf auf, ich werde schon jemanden finden, der dich ein wenig trainiert. Ich habe da auch schon jemanden im Kopf..."
Lasso: „Vielen Dank noch einmal für ihre Hilfe."
Während sich Ranko und Lasso verbeugten, erwiderte Cologne:
„Keine Ursache, ihr seid ja schließlich Amazonen, und Amazonen gelten als gute Kämpfer. Also streng dich an!"
Lasso: „Das werde ich!"
Damit gingen sie aus der Hütte.
Ranko: „Das wird ein gutes Training für dich werden. Du lernst dadurch neue Kampftechniken und wirst auch besser, die Amazonen sind bekannt für ihre Stärke."
Cologne rief unterdessen Shampoo zu sich.
Cologne: „Shampoo, du wirst dieses Mädchen Lasso trainieren. Sie ist noch ziemlich unerfahren im Kämpfen, also gib dir Mühe. Außerdem kannst du so vielleicht noch einiges über ihre beiden Freunde in Erfahrung bringen!"
Shampoo: „Shampoo keine Lust trainieren Mädchen!"
Cologne: „Shampoo, du wirst sie trainieren! Das ist ein Befehl! Außerdem bist du die beste Kriegerin unseres Dorfes!"
Geschmeichelt meinte Shampoo: „Gut, Urgroßmutter, ich werden Mädchen trainieren!"
Damit verließ sie die Hütte und machte sich auf die Suche nach den Beiden.
Ranko und Lasso hatten es sich unterdessen an einem Baum gemütlich gemacht.
Als sie merkten, dass Shampoo direkt auf sie zu steuerte, fragte Ranko besorgt:
„Was will die denn jetzt von uns?"
Lasso: „Ich weiß es nicht, vielleicht..."
Sie brach den Satz ab, da Shampoo nun bei ihnen war.
Shampoo: „Shampoo sollen dich trainieren! Komm mit!"
Erstaunt sahen sich Ranko und Lasso an und liefen hinter Shampoo her.
Sie betraten eine Hütte, die als Dojo zu dienen schien.
Shampoo: „Du mir zeigen, was du schon können!"
Während Lasso Shampoo zeigte, welche Techniken sie beherrschte, setzte sich Ranko und lehnte sich gegen die Wand, um zuzuschauen.
Nachdem Shampoo dies gesehen hatte, meinte sie:
„Du sollten kämpfen mit Waffe! Ich dir geben eine und dir zeigen, wie damit umgehen!"
Als Shampoo jedoch mit zwei Bonbouris erschien, wehrte Lasso ab.
Lasso: „Kann ich nicht eine andere Waffe nehmen?"
Shampoo schien enttäuscht zu sein: „Natürlich! Was du wollen?"
Lasso: „Öhm...was gibt es denn so alles?"
Shampoo: „Du kommen mit."
Damit drehte sie sich um und ging in einen Nachbarraum.
Ranko folgte ihnen neugierig.
Der Nachbarraum schien als Waffenkammer zu dienen, an den Wänden und an Regalen hingen Waffen aller Art.
Lasso ging an riesigen Äxten, Schwertern, Hämmern und Bögen vorbei.
Es schien hier wirklich jede Waffe zu geben, vom kleinen Dolch bis hin zur meterlangen Hellebarde.
Lasso: „Könntest du mir eine gute kleine Waffe empfehlen? Ich will nicht immer so viel mit mir herumschleppen!"
Shampoo: „Mhhh, ich gucken."
Während Shampoo die Reihen abging, kam Ranko mit einer kleinen Kugel an.
Ranko: „Ist das klein genug?"
Shampoo rief: „Vorsichtig sein!"
Entgeistert starrte Ranko auf die Kugel, aus der sich plötzlich Stäbe ausfalteten. Blitzschnell bildeten diese Stäbe eine Art Ei um Ranko herum. Immer mehr Stäbe kamen aus der Kugel, die sich nun über Rankos Kopf, also auf der Spitze des Eis befand, so dass Ranko schließlich nicht mehr zu sehen war.
Man hörte Rankos entgeisterte Stimme nur gedämpft.
Ranko: „Was zur Hölle ist das? Lasst mich hier raus!"
Shampoo drückte oben auf die kleine Kugel. Sofort klappten die Stäbe wieder ein und verschwanden in der Kugel.
Shampoo platzierte die Kugel vorsichtig wieder im Regal.
Shampoo: „Du müssen sein vorsichtig hier drin, sehr gefährlich!"
Ranko, noch etwas bleich, machte sich schon daran, die nächsten Waffen zu erkunden.
Nun war auch Lassos Interesse geweckt. Langsam und mit großen Augen ging sie die Reihen ab.
Plötzlich fiel ihr Blick auf einige Scheiben, die man anscheinend in einem Gürtel verstauen konnte.
Lasso: „Shampoo, was sind das hier für Dinger?"
Lasso fasste sie lieber nicht an sondern wartete, bis Shampoo bei ihr war, zum Glück, wie sich zeigte.
Shampoo: „Das sein sehr gefährliche Waffe! Sein klein und handlich, aber sehr gefährlich. Pass auf!"
Shampoo nahm eine Scheibe in die Hand und balancierte sie horizontal auf ihren senkrecht in die Luft gestreckten Zeigefinger. Sie ruckte mit dem Zeigefinger einmal kurz hoch, so dass die Scheibe hochflog und wieder auf dem Zeigefinger landete. In dem Augenblick, in dem die Scheibe den Zeigefinger wieder berührte, fuhren sich drei Klingen um die Scheibe herum aus.
Erschrocken durch das scharfe Geräusch und das blitzschnelle Ausfahren der Klingen sprang Lasso zurück.
Shampoo nahm eine weitere Scheibe. Wieder vollführte sie den Aktivierungsmechanismus mit dem Zeigefinger. Dieses Mal schossen jedoch Seile mit kleinen Gewichten an den Enden heraus.
Lasso war zwar fasziniert von der Waffe, allerdings war ihr das doch zu gefährlich.
Lasso: „Das ist wirklich eine tolle Waffe, aber ich will mich ja nicht selber umbringen."
Mit einem Achselzucken legte Shampoo auch die Scheiben wieder an ihre Position zurück.
Ranko hielt ein langes, schmales Schwert hoch und blickte sie fragend an.
Lasso schüttelte den Kopf.
Lasso: „Zu groß."
Shampoo: „Ah, Shampoo haben gefunden gute Waffe für Lasso!"
Sie kam mit zwei Kugeln zu ihr.
Shampoo: „Dies sein viele Waffen auf einmal! Sehr gefährlich, aber nicht schwer einzusetzen. Schau her!"
Sie nahm eine der Kugeln und übte anscheinend einen Druck auf sie aus.
Plötzlich fuhr sich eine Klinge aus ihr heraus.
Shampoo: „Schwert!"
Nach einem weiteren Druck verschwand sie wieder, Shampoo drehte die Kugel in ihrer Hand und drückte wieder.
Dieses mal fuhren sich auf zwei gegenüberliegenden Seiten zwei gebogene Klingen aus.
Shampoo: „Bumerang! Kann man auch gut als Abwehr benutzen."
Die Klingen verschwanden wieder.
Dann erschien ein Griff, als Shampoo diesen statt der Kugel anfasste, kamen Stacheln aus der Kugel.
Shampoo: „Morgenstern!"
Die Stacheln verschwanden wieder, als Shampoo wieder die Kugel anfasste, auch der Griff.
Nach einem weiteren Drehen der Kugel erschien ein Netz, erschwert mit Gewichten, groß genug, einen Menschen festzuhalten.
Shampoo: „Fangnetz! Und weil zwei Kugeln, man können haben zwei Waffen auf einmal!"
Lasso: „Das ist gut! Die nehme ich!"
Sie begaben sich wieder in den Trainingsraum.
Shampoo: „Guck, hier auf Kugel sind kleine Erhebungen, damit man auch ohne gucken weiß, welche Waffe man haben!"
Tatsächlich befanden sich auf der Kugel kleine Höcker, genau wie bei der Blindenschrift, mehrere nebeneinander.
Shampoo: „Wenn eine Erhebung, Schwert, zwei Bumerang, drei Morgenstern und vier Erhebungen Fangnetz. Du musst Kugel drehen in Hand, bis du fühlen die Erhebungen an den drei mittleren Fingern, Zeige-, Mittel- und Ringfinger, dann drücken."
Shampoo gab Lasso die beiden Kugeln in die Hand.
Sie waren doch ein wenig schwerer als sie gedacht hatte, aber trotzdem noch leicht im Gegensatz zu anderen Waffen.
Shampoo: „Jetzt fahren aus Fangnetz ohne gucken bei linke Kugel und Bumerang bei rechte Kugel!"
Konzentriert fühlte sie nach den Erhebungen, erst bei der linken, dann bei der rechten Hand.
Dann drückte sie auf die Kugeln.
Fangnetz und Bumerang fuhren sich aus.
Shampoo: „Für erstes Mal nicht schlecht. Aber du müssen lernen, Erhebungen fühlen nicht nacheinander sondern gleichzeitig bei beiden Händen! Und natürlich du müssen schneller werden!
Jetzt machen erst mit einer Kugel, ich sagen, du möglichst schnell fahren aus. Wenn du Erhebungen an den drei mittleren Fingern fühlst, Waffen fahren normalerweise so aus, dass sie dich nicht treffen."
Shampoo: „Schwert!"
Es dauerte einige Zeit, bis das Schwert erschien.
Shampoo: „Morgenstern!"
Der Griff fuhr sich aus, Lasso warf die Kugel ein wenig hoch, um den Griff anzufassen, die Stacheln fuhren sich aus.
So machten sie eine Weile weiter, mit der Zeit ging das Ausfahren immer schneller vonstatten.
Als Shampoo zufrieden war, machten sie das Ganze noch einmal mit der anderen Hand.
Lasso: „Achja, wie heißen diese Kugeln eigentlich?"
Shampoo: „Kugeln erfunden von alten Ninja, deshalb heißen Ninjaboule."
Ranko war ebenso fasziniert von den Ninjaboules wie Lasso.
Shampoo: „So, für heute das sein genug. Komm morgen früh wieder, wir dann machen weiter!"
Lasso: „Vielen Dank, dass du mich trainierst! Kann ich die Ninjaboules behalten?"
Shampoo: „Ja, hier sein Gürtel für Ninjaboules, betrachte es als Geschenk der Amazonen."
Shampoo reichte ihr einen Gürtel, an dem links und rechts zwei Schlaufen baumelten.
Lasso legte sich den Gürtel um und hing die Kugeln links und rechts von sich in die Schlaufen.
Ähnlich wie bei einem Pistolenhalfter konnte man so blitzschnell die Kugeln ziehen.
Mittlerweile war es draußen dunkel geworden. Lasso und Ranko schauten noch kurz bei Ryoga und Genma vorbei, doch die beiden waren anscheinend völlig erschöpft und schliefen schon.
Also gingen sie wieder zu ihrem Lager. Unterwegs sammelte Lasso den Topf ein und balancierte ihn gedankenverloren auf dem Kopf.
Lasso: „So, jetzt will ich mich aber schnell wieder zurückverwandeln, ich war jetzt lange genug ein Mädchen!"
Sie erhitzten schnell ein wenig Wasser über dem Feuer und verwandelten sich im Zelt zurück.
Dann setzten sie sich ans Feuer und machten sich etwas zu Essen warm.
Während das Essen vor sich hin kochte, unterhielten sie sich über den heutigen Tag.
Ranma: „Diese Ninjas müssen wirklich intelligente Leute gewesen sein. Diese Ninjaboules sind einfach genial!"
Lars: „Ja, wie jemand darauf wohl gekommen ist? Das ist genau die Art Waffe, die ich gesucht habe, klein und handlich, aber trotzdem gefährlich."
Noch eine Weile lang unterhielten sie sich beim Essen über die Ninjaboules.
Als Lars sich schließlich hinlegen wollte, meinte Ranma:
„Willst du die Manschetten gar nicht abnehmen?"
Lars: „Ich habe die ganze Zeit gar nicht gemerkt, dass ich sie getragen habe! Und das bei einhundert Kilo!"
Ranma: „Ich weiß, ich habe dich beobachtet. Nur noch ein, zwei Tage, dann brauchst du sie nicht mehr. Du bist jetzt stark genug, wenn du weitertrainierst.
Das ist wirklich gut. Siehst du, mein Training hat etwas gebracht!"
Ranma war zufrieden, dass Lars solche Fortschritte machen würde, hätte er nicht gedacht.
Ranma: „Zieh mal dein Oberteil aus."
Verwirrt tat Lars, wie ihm geheißen.
Ranma betrachtete seine Arme.
Ranma: „Guck mal, mittlerweile bist du wirklich kein Schwächling mehr, du hast schon ordentlich Muskeln! An den Bauchmuskeln müssen wir noch ein wenig arbeiten."
Lars betrachtete seinen Körper, er war wirklich schon ziemlich muskulös.
Lars: „Aber wie kann das sein? In so kurzer Zeit bilden sich normalerweise keine so starken Muskeln!"
Ranma: „Ich weiß es nicht, vielleicht hängt das irgendwie mit den beiden Welten zusammen. Erstaunlich ist es auf jeden Fall, das erspart dir eine Menge Arbeit!"
Schließlich legten sie sich schlafen.
Lars musste, bevor er einschlief noch lange an Shampoo denken.
Lars: *Sie ist wirklich nett und so süß... Ich glaube ich mag sie wirklich...*
Er freute sich schon auf den nächsten Tag.
Dann schlief er ein.
Am nächsten Morgen waren sie beide früh aufgewacht und machten sich auf den Weg ins Dorf.
Lasso übte im Gehen das möglichst schnelle Ziehen der Ninjaboules.
Als sie das Amazonendorf erreichten, konnte sie es schon mit einer beachtlichen Geschwindigkeit.
Shampoo wartete bereits in der Dojohütte auf sie-
Shampoo: „Jetzt musst du lernen das schnelle Ziehen von Ninjaboules. Zeig mal, wie schnell du kannst!"
Shampoo war erstaunt, wie schnell Lasso es schon konnte.
Shampoo: „Das schon sehr gut, das wir brauchen hier nicht mehr üben, einfach jeden Tag auf Weg hierher du Ziehen immer und immer wieder, dann du wirst noch schneller.
Jetzt wir machen andere Übung. Ich dich bewerfen mit Bällen, sie dürfen nicht berühren dich."
Shampoo fing mit einem Ball an. Zuerst klappte es nicht, Lasso verhedderte sich in der Hektik in den Schlaufen. Doch schon bald hatte sie den Dreh heraus.
Shampoo: „Jetzt ich werde Ball werfen und ich dir sagen, mit welcher Waffe du Ball treffen!"
Das wollte zuerst überhaupt nicht klappen, doch nach einer Weile gelang es ihr immer öfter.
Nachdem sie dies einige Zeit lang trainiert hatten, kam die nächste Übung dran.
Shampoo: „Du müssen lernen, mit beiden Ninjaboules gleichzeitig umzugehen. Ich rufen zwei Waffen, du fahren aus, klar?"
Lasso nickte.
Shampoo: „Fangnetz! Schwert!"
Lasso zog die Ninjaboules, nach etwas zwanzig Sekunden war beides ausgefahren.
Dies machten sie weiter, schnell waren es nur noch zehn Sekunden.
Shampoo: „Das sein immer noch zu lange! Weiter!"
Nach weiteren zwei Stunden war Lasso bei fünf Sekunden angelangt.
Shampoo: „Das schon wirklich sein sehr gut für Anfänger mit Ninjaboules wie dich. Die Meister der Ninjaboules brauchen gerade mal eine Sekunde bis Ninjaboules beide in Hände und ausgefahren!
Wir machen jetzt Mittagspause, kommt nach dem Essen wieder hierher!"
Sie gingen zu ihrem Lager zurück. Auf dem Weg übte Lasso immer noch das Ziehen und Ausfahren.
Nachdem sie gegessen hatten, begaben sie sich wieder zurück ins Dorf in die Dojohütte.
Sie übten noch eine Zeit lang das Ziehen und Ausfahren, jetzt lag Lassos Rekord bei vier Sekunden.
Shampoo: „So, jetzt du haben gelernt Umgang mit Ninjaboules. Jetzt kommen Techniken wie man kämpfen damit!
Zuerst Abwehr. Es geben viele Varianten von Abwehr und Angriff, weil man ja acht Waffen zum kombinieren hat!"
Eine Abwehrmöglichkeit bestand darin, die beiden Schwerter zu kreuzen. Das schwere daran war, dass die Kreuzung der Schwerter genau dort sein musste, wo der Angriff stattfand, in diesem Fall ein Ball, den Shampoo warf.
Zuerst fiel dies natürlich schwer, doch nach einer Weile hatte Lasso den Bogen raus, so dass Shampoo zur nächsten Technik übergehen konnte, die noch weitaus schwerer war.
Die Abwehr mit beiden Bumerangen. Diese Abwehr war gegen viele kleine Angreifer.
Man musste die Bumerange so herumwirbeln, dass die beiden Klingen sich dort befanden, wo ein Angriff stattfindet, also sehr schnell.
Shampoo griff in einen Topf und warf vier kleine Kugeln auf einmal, also für jede Klinge eine.
Doch Lasso wollte es einfach nicht gelingen, denn die Klingen waren nur doppelt so breit wie die Kugeln.
Lasso: „Das kann doch gar nicht gehen! Wie soll man das denn schaffen?"
Shampoo: „Ich werden dir zeigen."
Sie nahm Lasso die Ninjaboules ab.
Shampoo: „Nimm eine ganze handvoll Kugeln und wirf sie nach mir!"
Lasso griff in den Topf und warf sie in Shampoos Richtung.
Shampoo wirbelte so schnell mit den Bumerangen durch die Luft, hin und her, dass es nur als eine verwischte Bewegung zu erkennen war.
Innerhalb von wenigen Sekunden hatte sie alle Kugeln abgewehrt.
Mit aufgerissenen Mündern starrten Ranko und Lasso sie an.
Shampoo: „Sehen? Ganz leicht!"
Immer noch völlig baff nahm Lasso die Ninjaboules wieder in die Hand.
Shampoo: „Wir machen erstmal andere Übung. Ich dich bewerfen wieder, diesmal du schlagen kaputt mit egal welcher Waffe möglichst schnell und weit entfernt vom Körper, du dürfen nicht nass werden!"
Lasso: „Nass?"
Doch Shampoo warf schon den ersten Ball. Doch das war kein gewöhnlicher Ball, es war eine Wasserbombe!
Blitzschnell zerschlug Lasso die Wasserbombe weit vor sich mit dem Schwert.
Doch sofort folgten die nächsten, diesmal waren es gleich fünf auf einmal.
Schnell warf sie ihr Fangnetz weit aus und warf die Wasserbomben so zu Boden, wo sie zerplatzten. Da folgten schon wieder die nächsten, jedoch waren es einfach zu viele.
Die ersten konnte Lasso noch abwehren, dann klatschten ihr die Wasserbomben mitten ins Gesicht. Schlimmer hätte es nicht kommen können: Die Wasserbomben waren mit heißem Wasser gefüllt, warum auch immer.
Das Wasser rann Lars das Gesicht herunter.
Shampoo starrte Lars an, Lars starrte Shampoo an und Ranko starrte Shampoo und Lars an.
Es herrschte Totenstille. Langsam wischte sich Lars die Fetzen der Wasserbomben aus dem Gesicht.
Shampoo stotterte entgeistert: „Du...du kein Mädchen?"
Lars schüttelte langsam den Kopf.
Shampoo hatte schon die ganze Zeit das Gefühl gehabt, dass ihr Lasso irgendwoher bekannt vorkam. Aber das es dieser Junge war, hätte sie im Traum nicht gedacht.
Ihr fiel auf, dass er kräftiger geworden war, als das letzte Mal, wo sie ihn gesehen hatte.
Shampoo: „Wie du dich verwandelt in Jungen?"
Lars: „Ich bin eigentlich ein Junge. Wenn ich allerdings mit kaltem Wasser in Berührung komme, verwandele ich mich in ein Mädchen, mit heißem Wasser werde ich wieder zu einem Jungen. Das liegt daran, dass ich in Jusenkyo in eine verfluchte Quelle gefallen bin.
Es tut mir leid, dass ich dich so hinters Licht geführt habe.
Aber wieso zum Teufel war heißes Wasser in den Wasserbomben?"
Shampoo: „Das sein Zufall, ich gerade hatte nur heißes Wasser da. Ranko sein auch gefallen in Quelle?"
Ranko nickte. Shampoo bewarf ihn ebenfalls mit einer Wasserbombe, Ranma stand vor ihr.
Shampoo: „Ihr beide sein in Bereich von Frauen, ihr wissen? Das sein verboten!"
Beide nickten stumm.
Shampoo: „Ich werden euch helfen, denn ich noch nie so guten Schüler gehabt. Außerdem ich dich mögen."
Das meinte sie zu Lars, der sichtlich errötete.
Shampoo wusste selber nicht, warum sie das sagte und warum sie ihnen überhaupt helfen wollte.
Shampoo: „Ihr bleiben hier, ich euch holen kaltes Wasser!"
Shampoo rannte davon.
Ranma: „Schöne Bescherung. Ich dachte schon, jetzt ist es aus! Da haben wir aber noch mal Glück gehabt, was?"
Lars starrte nur wie hypnotisiert geradeaus.
Ranma: „Öhm...Lars?"
Ranma wedelte mit der Hand vor Lars Gesicht herum.
Lars: „Sie...Sie hat gesagt, sie mag mich. Ob sie das wirklich meint?"
Ranma tanzte im Kreis herum und sang: „Lars ist verliebt, Lars ist verliebt!"
Sofort erwachte Lars aus seiner Trance und fuhr herum.
Lars: „Bin ich nicht!"
Ranma: „Achja, und wieso reagierst du dann so gereizt? Du kannst es nicht vor mir verbergen!"
Ranma grinste Lars an.
Lars: „Ja stimmt, ich mag sie schon ein bisschen."
Ranma: „Nur ein bisschen? Das sah eben aber ganz anders aus, mein Lieber!"
Doch dann verstummte er, denn Shampoo betrat die Dojohütte mit zwei Eimern kaltem Wasser. Sie überschüttete die beiden mit Wasser, die sich wieder in Mädchen verwandelten.
Shampoo: „Es stimmt also wirklich! Jetzt ihr gehen zurück zu eurem Lager. Hier ist trainieren zu gefährlich, ich werde vorbeikommen bei euch, um dich zu trainieren, Lars, ähhh...Lasso."
Lasso: „Vielen Dank noch einmal für alles!"
Schnell machten sie sich auf den Weg zurück zu ihrem Lager.
Abends saßen sie wieder eine Weile zusammen am Feuer.
Lars: „Das war Tag drei, noch vier Tage, dann bin ich wieder zuhause."
Ranma: „Hör lieber auf, die Tage zu zählen, damit machst du dich nur verrückt. Du hast Heimweh, oder?"
Lars: „Nur nach meinen Eltern, sonst ist da ja eh keiner, den ich kenne, geschweige denn, der mich mag. Hast du eigentlich kein Heimweh?"
Ranma: „Oh, doch. Vor allen Dingen möchte ich meine Mutter wieder sehen, du glaubst nicht, wie ich sie vermisse... Du magst Shampoo wirklich, oder?"
Lars errötete: „Ja, sie ist so...süß und niedlich."
Ranma nickte: „Ich weiß, was du meinst. Bis jetzt habe ich allerdings noch keine gefunden, die ich wirklich mochte. Sag..."
Ranma brach ab. Lars musste lächeln.
Lars: „Du meinst, ob du noch eine treffen wirst? Oh ja, das wirst du, und zwar bald!"
Ranma zögerte: „Und...wie heißt sie?"
Lars: „Akane. Akane Tendo. Wenn du sie das erste Mal siehst, beziehungsweise ‚erlebst' wirst du es mir nicht glauben!"
Ranma: „Akane. Das ist ein schöner Name. Werden wir am Anfang gut miteinander auskommen?"
Lars: „Wenn ich ehrlich bin: Nein. Jedenfalls, wenn ich nicht eingreife. Ich werde dir mehr erzählen, wenn es soweit ist. Und das wird nicht mehr solange dauern, glaub mir."
Ranma nickte nachdenklich.
Ranma: „Wenn ich dich nicht hätte. Ich bin müde, lass uns schlafen gehen!"
Lars: „Gute Idee, gute Nacht!"
Ranma: „Gute Nacht!"
Beide lagen noch lange wach, denn ihnen ging viel durch den Kopf, doch bei beiden handelte es sich um eins: Um die Frauen.
Lars: *Ob sie das ernst meinte, dass sie mich mag? Das wäre so schön...*
Ranma: *Akane ist ein schöner Name. Wie sie wohl so ist? Und wie sie aussieht? Ich würde am liebsten jetzt schon dort sein!*
Doch irgendwann waren sie beide eingeschlafen.
Weil beide erst sehr spät eingeschlafen waren, schliefen sie noch, als Shampoo am Morgen bei ihnen ankam.
Verwundert sah sie sich um, dann öffnete sie eins der Zelt und lugte vorsichtig herein.
Sie hatte das Zelt von Lars erwischt, der mit einem Lächeln auf den Lippen schlief.
Shampoo: *Was für ein friedlicher Anblick. Er wirkt so allein, so verletzlich...*
Sie ertappte sich bei dem Gedanken, ihn zu küssen.
Doch stattdessen beugte sie sich über sein Gesicht und fuhr ihm sanft mit der Hand über die Wange.
Langsam schlug Lars die Augen auf. Das erste, was er sah, waren Shampoos Augen.
Verwundert und müde schaute er sie an. Erst dann bemerkte er ihre Hand auf seiner Wange und überhaupt die Situation.
Röte schoss beiden ins Gesicht, Shampoo wurde erst jetzt bewusst, was sie getan hatte.
Schnell zog sie ihre Hand zurück.
Verlegen sagte sie: „Nihao! Ich...Ich dich wecken wegen Training."
Lars antwortete ebenso verlegen: „Hallo...Normalerweise schlafe ich auch nicht so lange, aber gestern bin ich erst spät eingeschlafen."
Lars richtete sich auf und zog sich schnell an, während Shampoo das Zelt verließ. Noch immer schlug sein Herz hart und schnell.
Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne schien, der Himmel war klar.
Lars schaute in Ranmas Zelt hinein und weckte ihn vorsichtig.
Dann ging er zu Shampoo.
Beide trauten sich nicht, sich gegenseitig in die Augen zu schauen.
Shampoo: „Sh-Shampoo dich jetzt weiter trainieren. Heute werde ich dir zuerst zeigen einige Attacken, dann wir üben weiter Bumerangabwehr.
Jetzt du lernen leichte Attacke, ich werfen Ball und du ihn zerschlagen mit Morgenstern.
Diesmal sein kein Wasser in Ball.", lächelte sie Lars an.
Lars lächelte sie ebenfalls an, sie schauten sich beide tief in die Augen.
Nach einiger Zeit trat Ranma zwischen sie.
Grinsend sagte er: „Ähm...Wolltet ihr nicht anfangen?"
Shampoo und Lars zuckten zusammen und erröteten beide sofort wieder.
Shampoo: „Ja...Ja! Hier erster Ball!"
Lars zerschlug den Ball mit Leichtigkeit mit dem Morgenstern.
Nach fünfmaligem Wiederholen war dieser leichte Angriff eingeprägt. Nun zeigte Shampoo ihm wieder eine äußerst schwere Attacke.
Sie ging ungefähr fünfzig Meter weit vom Lager weg und legte dort auf einen Baumstumpf einen Ball.
Sie kam zurück, nahm eine Ninjaboule in die Hand und zeigte Lars, wie er sie halten musste.
Dann zeigte sie ihm langsam, wie man ihn warf und erklärte er, wie er zu zielen hatte und wie er auf den Wind eingehen musste.
Dann warf sie den Bumerang. Blitzschnell fegte er über die Wiese hinweg, zerfetzte den Ball und flog in einem Bogen genau zurück zu Shampoo, die ihn auffing.
Verletzungsgefahr bestand auch hier keine, denn auf dem Rückflug hatte sich der Bumerang automatisch wieder eingefahren, man musste also nur noch die Ninjaboule fangen.
Lars: „Wow!", entfuhr es ihm.
Shampoo lächelte ihn an. Ranma legte hinten einen neuen Ball anstelle des Alten, Shampoo hatte ihm diese Aufgabe zugeteilt.
Shampoo: „Jetzt du!"
Lars fuhr den Bumerang aus und hielt ihn genau, wie Shampoo es gesagt hatte. Ein paar Mal übte er den Abwurf langsam. Dann warf er den Bumerang. Genau wie bei Shampoo zischte er über die Wiese und traf auch den Ball, flog einen Bogen. Doch dann sackte er ab und fiel ins Gras.
Lars lief zu der Ninjaboule hin und ging wieder zu Shampoo.
Shampoo: „Das war sehr gut, jetzt machen du noch einmal, aber mit ein wenig mehr Kraft, dann müsstest du haben!"
Lars ließ sich wieder Zeit zum zielen und warf den Bumerang, diesmal klappte es perfekt, er brauchte nur die Hand ausstrecken, um die Ninjaboule zu fangen.
Shampoo: „Sehen? Sehr gut! Jetzt wir machen mit zwei Bälle und einen Bumerang."
Shampoo lief zu Ranma und platzierte zehn Meter neben dem einen Ball einen zweiten.
Dann lief sie zurück und nahm die Ninjaboule in die Hand.
Shampoo: „Jetzt passen auf genau!"
Konzentriert beobachtete Lars jede von Shampoos Bewegungen.
Sie warf den Bumerang, dieses Mal aber weiter nach rechts, dadurch flog der Bumerang eine weitere Kurve und zerfetzte erst den einen Ball und danach den anderen, die Ninjaboule flog perfekt wieder in ihre Hand zurück.
Nun war Lars wieder an der Reihe. Er warf, die Kurve stimmte zwar, allerdings hatte er sich ein wenig verschätzt, nur der erste Ball ging kaputt, trotzdem konnte er die Ninjaboule wieder fangen.
Doch beim zweiten Mal klappte es.
Shampoo winkte Ranma, dass er wieder kommen konnte.
Sie drehte sich wieder zu Lars.
Shampoo: „Du sein wirklich ein toller Schüler. Ich nie hatte Schüler der so schnell hat gelernt!"
Lars lächelte verlegen: „Danke."
Dann übten sie zwei weitere Stunden das abwehren mit den Bumerangen von den kleinen Kugeln, doch es wollte einfach nicht gelingen.
Lars wollte aufgeben, doch Shampoo bestand darauf, dass er weiter machte.
Shampoo: „Konzentriere dich auf kleine Kugeln, nicht auf Bumerang! Die Bewegungen kommen dann alleine!"
Doch wieder klappte es nicht.
Doch dann, beim nächsten Mal, schaffte er es fast, sechs von zehn Kugeln hatte er abgewehrt.
Shampoo war erfreut: „Sehen? Noch ein wenig Übung, und du können!"
Und tatsächlich, nach einer Stunde hartem Training war er so schnell, dass er es ohne Probleme schaffte.
Shampoo: „Jetzt du sein so schnell, du können legendäre Technik von Amaguriken! Du wirklich sehr gut!
Bald wir können Trainingskampf machen, aber für heute reichen! Außerdem Shampoo wieder müssen ins Dorf!"
Lars: „Vielen Dank für dein Training, kommst du morgen wieder vorbei?"
Shampoo: „Ja, um selbe Zeit! Ich hoffen, du dann schon wach!"
Shampoo lachte ihn fröhlich an.
Lars grinste verlegen zurück.
Shampoo: „Shampoo jetzt gehen, bis morgen!"
Lars: „Ja, bis morgen!"
Shampoo winkte und lief dann davon.
Lars sah ihr noch lange nach.
Ranma hatte mittlerweile schon Mittagessen vorbereitete, denn es war schon Nachmittag.
Hungrig machten sie sich über das Essen her.
Ranma: „Das ist wirklich eine tolle Waffe! Du kannst ja auch schon ziemlich gut damit umgehen!"
Lars: „Ja, dank Shampoo! Sie ist eine gute Lehrerin."
Ranma: „Achja, wenn es nicht zu privat ist, was meinte sie damit, dass du dann hoffentlich schon wach bist?"
Lars grinste verlegen: „Naja, als sie kam, habe ich noch geschlafen und sie ist ins Zelt gekommen und hat mich geweckt."
Ranma: „Und wie hat sie dich geweckt? Ich meine, sonst wäre das ja nichts schlimmes."
Lars erwiderte verträumt: „Schlimm war es sowieso nicht, sie hat mich...gestreichelt. Ja, so könnte man es nennen, gestreichelt..."
Ranma erwiderte trocken: „Oh Mann, dich scheint es ja schwer erwischt zu haben!"
Lars antwortete nicht und starrte weiter verträumt in die Gegend.
Ranma: „Was wollen wir jetzt machen? Wie wäre es mit ein wenig Training?"
Lars: „Meinetwegen, das vorhin war ja nicht sonderlich anstrengend."
Ranma: „Gut, dann fangen wir gleich an. Mach erstmal hundert Sit-ups zum aufwärmen."
Stöhnend machte Lars sich an die Arbeit.
Als er fertig war, kam Ranma mit etwas ganz Neuem.
Ranma: „Jetzt machen wir einen Langlauf, dazu darfst du die Manschette abmachen."
Als Lars die Manschetten entfernt hatte, liefen sie los.
Lars: „Ohne die Manschetten fühle ich mich fast wie schwerelos!"
Obwohl Lars ein guter Langläufer war konnte er nach einer Stunde nicht mehr das Tempo von Ranma beibehalten, der bis jetzt kaum schwitzte.
Plötzlich blieb Ranma stehen.
Ranma: „Wir sind da, hier wollte ich hin."
Sie befanden sich an einem großen See, aus dem viele Steine flach aus dem Wasser ragten.
Ranma: „Folge mir!"
Ranma rannte los und sprang locker von einem Stein zum anderen.
Die Steine waren meistens sechs bis acht Meter voneinander entfernt, normalerweise war es also so gut wie unmöglich, in einem Rutsch darüber hinwegzukommen, trotzdem rannte Lars hinter Ranma her.
Er sprang mit aller Kraft ab – und sprang zu ‚weit'!
Prustend kam sie wieder an die Wasseroberfläche und zog sich auf den nächsten Stein, wo Lasso sich erst einmal ausruhte.
Ranma kam zurückgesprungen.
Ranma: „Schaffst du noch nicht mal solch eine Entfernung?"
Geistesabwesend starrte Lasso ihn an.
Lasso: „Ich...Ich bin...zu weit gesprungen! Wie...kann das bloß sein? In meiner normalen Welt würde man solch eine Entfernung niemals schaffen! Zu weit..."
Ranma: „Tja, hier scheint ja wohl einiges anders zu sein als bei dir, aber dass du zu weit springst ist wieder ein gutes Zeichen von vielen. Los, weiter!"
Und weiter sprangen sie von Stein zu Stein. Irgendwann hatten sie genug. Lars musste weitere zweihundert Sit-ups machen, dann liefen sie in hohem Tempo zurück.
Völlig verschwitzt kamen sie an.
Lasso: „Was würde ich jetzt für eine Dusche tun!"
Ranma lächelte geheimnisvoll.
Ranma: „Komm mit, ich habe da was, was ich dir zeigen will!"
Und Ranma lief wieder los. Erwartungsvoll folgte Lars ihm.
Schon nach kurzer Zeit schienen sie da zu sein.
Als sie um einen Felsen bogen, ergoss sich vor ihnen ein kleiner Wasserfall.
Es sah wundervoll aus, wie sich die Sonne in dem Wasser reflektierte.
Ranma: „Und das beste: Es ist heißes Wasser!"
Schon war er aus seinen Sachen geschlüpft und sprang hinein.
Aufseufzend ließ er sich treiben.
Ranma: „Los, komm rein!"
Das ließ sich Lasso nicht zweimal sagen, schon war auch sie im Wasser und tauchte als er wieder auf.
Lange Zeit tummelten sie sich in dem wohlig heißen Wasser.
Es war wie ein Sauna und Whirlpoolbesuch in einem.
Als sie sich wieder anzogen, waren sie beide immer noch völlig hin und weg von diesem schönen Stückchen Erde.
Spontan entschlossen sie, jeden Tag als Abschluss des Tages hierher zu kommen.
Völlig entspannt legten sie sich, nachdem sie noch ein wenig gegessen hatten, sehr früh ins Bett.
Schon bald schlummerten sie selig.
Daher wachten sie auch sehr früh am nächsten Tag auf.
Gähnend streckte sich Lars und verließ sein Zelt. Die Sonne schien schon wieder, es würde wohl wieder ein herrlicher Tag werden.
Laut sagte er: „Und Tag fünf ist angebrochen!"
Ranma: „Nun zähl nicht andauernd die Tage, das macht einen ja verrückt!"
Lars: „Ah, du bist auch schon wach! Mensch, dieser Wasserfall gestern hat gut getan!"
Ranma warf Lars etwas Brot hin, der es erstaunt betrachtete.
Lars: „Was soll ich denn damit?"
Ranma: „Essen! Was denn sonst? Wir haben kaum noch Vorräte!"
Lars: „Wir könnten Shampoo fragen, ob sie uns etwas zu Essen besorgen kann, dass würde sie bestimmt gerne tun!"
Ranma grinste: „Damit du einen Grund hast, sie zu sehen? Nein, war ein Scherz. Das ist aber eine gute Idee."
Lars wandelte ein bekanntes Sprichwort ein wenig um.
Lars: „Wenn man vom Engel spricht..."
Shampoo, die gerade auf sie zukam, sah in diesem Augenblick wirklich aus wie ein Engel.
Die Sonnenstrahlen spielten in ihren Haaren und umstreichelten ihr Antlitz.
Sogar Ranma war angetan von diesem Anblick.
Shampoo erblickte sie und rief: „Nihaoooo!"
Sie winkten zurück und riefen wie aus einem Mund: „Guten Morgen!"
Mittlerweile war Shampoo bei ihnen angekommen.
Lars: „Shampoo, es ist mir ein bisschen peinlich, dich schon am frühen Morgen so zu bedrängen. Wir haben kaum noch etwas zu essen, könntest du uns vielleicht morgen etwas mitbringen?"
Shampoo: „Das machen nichts. Shampoo hat Idee! Ihr kommen mit mir heute Mittag und Shampoo kochen für euch, ja? Und dann ihr können gleich mitnehmen einige Vorräte!"
Ranma: „Das ist wirklich nett von dir!"
Lars: „Ja, das stimmt. Da fällt mir was anderes ein...Shampoo, dein Deutsch ist nicht gerade das beste, soll ich es dir besser beibringen?"
Ranma starrte ihn verständnislos an und zog ihn beiseite.
Ranma: „Deutsch? Wir sprechen hier kein Deutsch, wir sprechen Japanisch!"
Lars: „Jap-Japanisch? ‚Ich' auch?"
Ranma: „Ja, ‚du' auch!"
Lars: „Aber...woher kann ich das denn? In meiner normalen Welt kann ich das nicht, da wohne ich ja auch in Deutschland!"
Ranma: „Weiß ich auch nicht, das ist jetzt aber erstmal egal."
Lars wandte sich wieder an Shampoo: „Ich meine natürlich dein Japanisch. Das soll keine Beleidigung sein."
Shampoo schien nicht beleidigt, im Gegenteil, sie war erfreut.
Shampoo: „Ja, Lars Shampoo Japanisch beibringen! Shampoo schon mal vorbereiten Mittagessen!"
Damit lief sie den Weg, den sie gerade erst gekommen war, wieder zurück.
Verdutzt schauten die Beiden ihr nach.
Lars: „Soviel zu meinen Ninjaboule Training. Und wenn wir heute Mittag zu ihr wollen, müssen wir uns schon wieder in Mädchen verwandeln!"
Seufzend nickte Ranma.
Ranma: „Jetzt wird es wieder mal Zeit für ein richtiges Martial Arts Kampftraining! Los, komm mit!"
Während Lars also endlich mal wieder kämpfen ohne Waffen trainierte, bereitete Shampoo die Mahlzeit vor, es sollte etwas ganz besonderes werden.
Während sie gerade einen Salat zubereitete, betrat ihr Urgroßmutter die Hütte.
Cologne: „Shampoo, ich muss mit dir reden! Wir haben diese Leute schon längst als unbedenklich eingestuft und die Beobachtung abgebrochen, sie sind frei!
Wo gehst du also jeden Tag hin?"
Leise antwortete Shampoo: „Ich...Ich trainieren Lars. Er schon sehr gut sein, ich noch nie gehabt so guten Schüler!"
Cologne: „Lars? Wer ist das? Und wieso trainierst du jemanden ohne mein Wissen?"
Shampoo schaute betreten drein.
Shampoo: „Ich ihn nicht trainieren ohne dein Wissen, du mir gesagt ich sollen ihn trainieren!"
Cologne: „Ich habe dir befohlen, Lasso zu trainieren, niemand anderen!"
Shampoo: „Lasso sein Lars. Und Ranko sein anderer Junge. Sie beide gefallen in Quelle mit Fluch, jetzt immer bei Berührung mit Wasser sie verwandeln sich in Mädchen!"
Cologne: „Jusenkyo...Also gibt es die Flüche wirklich, ich habe davon gehört...
Aber wieso trainierst du ihn weiter? Und das, obwohl er ein Junge ist?"
Shampoo: „Erstens weil du gesagt haben, zweitens, weil er wirklich gut sein!"
Cologne: „Das war für dich bisher noch nie ein Grund, jemanden zu trainieren. Erst recht keinen Mann! Da ist noch was anderes, oder?"
Shampoo druckste herum.
Shampoo: „Naja, Shampoo ihn mag ein bisschen."
Cologne: „Ha, wusste ich es doch! Nur die Liebe ist zu solchen Taten fähig! Shampoo, du bist verliebt!
Halte sofort um seine Hand an, damit er dir nicht unter der Nase weggeschnappt wird!"
Shampoo: „Nein! Shampoo ihn nur heiraten, wenn er will!"
Cologne: „Dich scheint es wirklich schwer erwischt zu haben! Wofür machst du den Salat?"
Shampoo: „Lars und Ranma kommen hierher, ich ihnen machen Essen, weil sie nicht mehr viel haben! Und Lars will Shampoo beibringen besser reden!"
Cologne: „Das war schon lange fällig, dein Japanisch ist wirklich miserabel. Na, dann wünsche ich dir viel Erfolg, ich will dich nicht länger stören."
Cologne hüpfte lächelnd auf ihrem Stock aus der Hütte.
Als Lars und Ranma fertig mit trainieren waren, genossen sie wieder ein Bad in der heißen Quelle.
Wieder im Lager angekommen, mussten sie sich wohl oder übel in Mädchen verwandeln.
Dann gingen sie ins Dorf der Amazonen.
Cologne erwartete sie am Eingang des Dorfes. In jeder Hand hielt sie eine Kanne mit heißem Wasser. Sie überschüttete die beiden damit, die sich augenblicklich in Jungs verwandelten.
Bestürzt starrten die beiden Cologne an.
Cologne: „Keine Angst, ich weiß wer ihr seid. Ihr habt hiermit die Sondergenehmigung, euch in jedem Bereich des Dorfes aufzuhalten, ohne dafür belangt zu werden!"
Damit hüpfte sie davon.
Ranma: „Das scheint Shampoos Werk zu sein! Es ist eine Ehre, als Mann den Bereich der Frauen betreten zu dürfen! Und endlich müssen wir uns nicht mehr andauernd hin und her verwandeln."
Eine vorbeilaufende Amazone zeigte ihnen, welches Shampoos Hütte war, dann betraten sie diese.
Shampoo war gerade fertig geworden, der Tisch war bereits gedeckt.
Shampoo: „Nihao! Ihr euch schon mal setzen, Shampoo holen Essen."
Während Lars und Ranma an dem kleinen Tisch Platz nahmen, erschien Shampoo mit so vielen verschiedenen Töpfen, dass sie mit erstaunten Blicken am Tisch empfangen wurde.
Sie verteilte die Töpfe und öffnete jeden einmal kurz, zeigte den beiden den Inhalt und erklärte, um was es sich handelte.
Das meiste waren verschiedene Nudelsorten, es gab sogar gefärbte Nudeln. Eine Schüssel mit einem toll zubereiteten Salat und noch einiges mehr präsentierte sich vor ihnen auf dem Tisch.
Sie fingen an zu essen, Lars und Ranma wollten unbedingt jede Nudelsorte probieren, gegenseitig rieten sie, wonach die nächste wohl schmecken würde.
Ihre Mahlzeit zog sich im Endeffekt auf ganze drei Stunden hin, da die beiden Jungs das Essen zu schade zum wegwerfen fanden.
Während sie aßen, erklärte Lars Shampoo die Grundregeln der Grammatik und verbesserte ihre Aussprache.
Shampoo lauschte aufmerksam und prägte sich die Regeln ein.
Schließlich war alles bis auf die letzte Schüssel aufgegessen.
Mehr als gesättigt lobten Lars und Ranma Shampoos Kochkünste, so gut hatten sie lange nicht mehr gegessen.
Shampoo war völlig aus dem Häuschen, dass ihr Essen ihnen so gut schmeckte.
Lars blieb noch bei Shampoo, um ihr Japanisch besser beizubringen.
Ranma begab sich aufs Feld, wo Ryoga und Genma immer noch schufteten.
Sie schienen am Ende ihrer Kräfte zu sein, die Geschwindigkeit ihrer Bewegungen erinnerte an Zeitlupe.
Ranma lief zu Cologne, die sich wie immer in ihrer Hütte befand.
Ranma: „Könntest du Ryoga und Genma nicht freilassen? Sie sind am Ende ihrer Kräfte!"
Cologne: „Nein! Sie werden ihre Strafe abarbeiten! Bald sind die zwei Wochen ja eh um. Lars müsste ich eigentlich auch wieder einsperren, aber da Shampoo anscheinend viel für ihn übrig hat...
Da fällt mir ein: Was hält Lars denn von Shampoo? Mag er sie?"
Ranma musste unwillkürlich grinsen.
Ranma: „Und wie er sie mag. Er gibt es zwar nicht zu, aber ich glaube, er ist Hals über Kopf in sie verliebt."
Cologne: „Sehr gut, dann wird er mein zukünftiger Schwiegersohn sein!"
Derweil übten Lars und Shampoo immer noch, sie saßen auf einer Wiese hinter Shampoos Hütte.
Shampoo: „Ich sein Shampoo!"
Lars: „Nein, wieder falsch. Konjugiere das Verb sein noch einmal, dann hast du die richtige Form!"
Shampoo fing an zu konjugieren.
Shampoo: „Ich bin Shampoo!"
Lars: „Sehr gut, richtig!"
Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie nah sie aneinander saßen und vor allen Dingen, dass sie allein waren.
Unwillkürlich errötete er.
Shampoo blickte ihm fragend in die Augen.
Shampoo: „Was du hast?"
Lars: „Ach nichts. Lass uns weitermachen."
Während Lars ihr eine weitere Regel erklärte, beobachtete Shampoo ihn verstohlen.
Shampoo: *Wieso wurde er rot? Weil wir sein allein?*
In Gedanken verbesserte sich Shampoo.
Shampoo: *Weil wir alleine sind?*
Lars: „..., darauf musste du besonders achten. Hast du das verstanden?"
Er schaute Shampoo an. Erst jetzt bemerkte er, dass sie ihn anscheinend die ganze Zeit angestarrt hatte.
Sie sahen sich in die Augen, beide erröteten und musste dann verlegen lächeln.
Shampoo rückte an Lars heran. Dann schmiegte sie sich an ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter, verträumt schaute sie in die Ferne.
Shampoo: „Jetzt werde ich aufpassen, so ich kann viel besser lernen!"
Shampoo: *Das ist schön, so nahe bei ihm zu sein...*
Lars: *Mag sie mich? Wieso sollte sie sonst so nahe an mich heranrücken? Aber es ist schön, sie so nahe zu wissen...*
Lars war mittlerweile knallrot geworden, sein Herz klopfte so laut, dass er meinte, Shampoo müsste es hören.
Stotternd fing er an, ihr eine weitere Regel zu erklären.
Ranma schaute sich verwundert in Shampoos Hütte um, die leer zu sein schien.
Ranma: *Wo sind sie denn bloß hingegangen?*
Da hörte er Stimmen, die durch eine Hintertür kamen.
Er trat hinaus, doch als er Shampoo und Lars eng aneinandergeschmiegt dasitzen sah, besaß er komischerweise genug Taktgefühl, leise und unbemerkt wie er gekommen war, wieder zu verschwinden.
Während Shampoo ein weiteres Verb konjugierte, fiel Lars Blick auf den Sonnenuntergang.
Als Shampoo fertig war, flüsterte er: „Das ist wunderschön, nicht wahr?"
Shampoo hauchte: „Jaaaa..."
Noch lange betrachteten die beiden den rötlichen Himmel.
Doch schließlich mussten sie sich wieder trennen, Lars musste los.
Als Lars schließlich auch beim Lager ankam, redeten Lars und Ranma nicht mehr viel, beide waren viel zu müde. Schon kurze Zeit später waren beide in einen tiefen Schlaf versunken.
Am nächsten Tag wachten sie fast gleichzeitig auf.
Sie gähnten und streckten sich erst einmal ausgiebig.
Ranma: „Kommt Shampoo heute wieder zum trainieren?"
Lars: „Ja, sie wollte wieder gegen Mittag vorbeikommen, heute will sie den Trainingskampf mit mir machen."
Ranma: „Im Bett oder wo? Waaaah! Das war doch nur ein Scherz!"
Ranma lief lachend davon, verfolgt von Lars, der eine Bratpfanne schwang.
Wieder im Lager, meinte Ranma:
„Nimm es mir nicht übel, so bin ich halt."
Lars: „Ich weiß...Ich musste nur noch mal meine Armkraft stärken."
Ranma: „Apropos stärken! Lass uns doch auch mal einen kleinen Trainingskampf machen!"
Lars: „Aber immer doch!"
Sie begaben sich auf die Wiese und gingen in Kampfstellung.
Ranma gab Lars mit der Hand einen Wink, anzugreifen.
Dieser stürmte auf ihn zu und verpasste ihm eine schnelle Kombination von vielen Kicks und Schlägen, Ranma hatte allerdings keine Probleme, diese zu blocken. Ranma hatte halt wesentlich mehr Erfahrung in solchen Dingen.
Trotzdem staunte er.
Ranma: „Nicht von schlechten Eltern der Angriff! War das schon alles?"
Bewusst reizte er Lars.
Lars: „Das war erst der Anfang!"
Ranma beschränkte sich nur auf die Abwehr, erst wollte er sehen, was Lars schon drauf hatte.
Immer schneller folgten die Angriffe von Lars, Ranma hatte keine Mühe, sie abermals zu blocken.
Doch plötzlich riss ihn ein flacher Kick von den Beinen, der so schnell gekommen war, dass er nicht mehr reagieren konnte.
Ranma rappelte sich auf.
Ranma: „Hey, das war wirklich schon sehr gut. Jetzt greife ich dich mal an!"
Zuerst griff Ranma nur langsam an, dies war kein Problem für Lars.
Doch er steigerte das Tempo, irgendwann war es einfach zu schnell, Lars ging zu Boden.
So machten sie noch eine Weile weiter, bis sie beide keine Lust mehr hatten.
Ranma: „Für die kurze Zeit, die du erst hier bist, bist du schon sehr gut, im Gegensatz zu mir bist du allerdings noch gar nichts. Aber ich habe ja schließlich auch zehn Jahre trainiert.
Aber keine Sorge, ich werde dich in Topform bringen."
Gegen Mittag kam Shampoo an, als erstes drückte sie Lars zwei Ninjaboules in die Hand.
Shampoo: „Dies sind Trainingsninjaboules. Die Stahlklingen wurden ersetzt durch welche aus Holz! Lass uns gleich mit dem Kampf anfangen, ich will sehen, wie gut du sein...bist."
Lars: „Dein Sprachtraining macht auf jeden Fall große Schritte!"
Erfreut lächelte Shampoo, dann begaben sie sich auf die Wiese.
Shampoo zog ihre Bonbouris, Lars seine Ninjaboules. Sie gingen in Kampfstellung.
Ranma gab das Zeichen zum Beginn des Kampfes.
Es entwickelte sich ein rasantes hin und her, Lars wollte unbedingt zeigen, wie gut er war.
Knallend schlug die Holzklinge mit einer riesigen Wucht auf die Bonbouris, Shampoo wehrte ihn aber mühelos ab. Knallend und klirrend wirbelten die Waffen durch die Luft.
Urplötzlich warf Lars das Fangnetz aus, welchem Shampoo in letzter Sekunde mit einer Rückwärtsrolle ausweichen konnte. Sofort setzte Lars mit einem Sprung nach, wieder prallten Bonbouris auf Ninjaboules.
Mit einigen Flickflacks rückwärts brachte sich Lars in Position, um seinen Bumerang zu werfen, doch Shampoo wehrte ihn ab. Der Bumerang fiel zu Boden.
Mit nur noch einer Ninjaboule hatte Lars kaum noch Chancen, er musste an die andere herankommen.
Schwer atmend überdachte er kurz die Situation, dann stürmten er wieder auf Shampoo los.
Doch anstatt sie anzugreifen, machte er einen Salto mit Drehung über sie, geduckt landete er hinter ihr. Sofort ließ er das Fangnetz hervor schießen. Durch Shampoos Beine hindurch fing es die vor Shampoo liegende Ninjaboule ein und zischte zurück.
Wieder hatte Lars beide Ninjaboules in der Hand.
Während Lars Shampoo angrinste, blickte die ihn erstaunt an.
Shampoo: „Das war ziemlich gut! Aber jetzt pass auf!"
Sie stürmte auf ihn los und ließ einen Hagel von Bonbouri-Schlägen auf Lars niederprasseln, die der nur mühsam abwehren konnte. Schließlich erwischte ihn immer mehr Schläge, doch es tat kaum weh. Er bemerkte, dass Shampoo Hartgummi Bonbouris benutzte, andernfalls hätte er jetzt wohl einen gebrochenen Arm.
Wieder standen sie sich gegenüber. Da hatte Lars eine Idee.
Blitzschnell warf er den einen Bumerang, sofort danach den zweiten.
Der erste schlug Shampoo den einen schützenden Bonbouri aus der Hand, der zweite traf sie genau an der Brust und ließ sie hintenüber fallen.
Erschrocken über das, was er getan hatte, lief Lars zu ihr. Besorgt hockte er sich neben sie.
Lars: „Ist alles in Ordnung?"
Shampoo: „Ja, doch. Das war ein sehr guter Angriff!"
Sie rappelte sich auf.
Shampoo: „Und weiter geht's!"
Mit diesen Worten stürmte sie auf Lars zu, immer schneller wirbelten ihr Bonbouris durch die Luft, Lars hatte immer mehr Mühe, sie abzuwehren. Immer öfter traf sie ihn, sie war eben eine starke, schnelle und erfahrene Kämpferin.
Shampoo: „Das reicht für heute! Du sein...bist schon gut!"
Shampoo verließ sie wieder, sie musste noch einige Sachen im Amazonendorf erledigen.
Lars und Ranma trainierten noch eine Weile, dann vergnügten sie sich wieder an ihrem Lieblingsbadeplatz.
Der Tag neigte sich seinem Ende entgegen. Frühzeitig ging Lars schlafen, das Kämpfen hatte ihn geschafft.
Ranma saß noch lange am Lagerfeuer und starrte in die Sterne hinauf...
Am nächsten Morgen wurde Lars unsanft geweckt.
Irgendetwas quiekte und kreischte und sprang ihm immer wieder ins Gesicht.
Erschrocken sprang Lars auf, dann seufzte er erleichtert, es war Ryoga. Vielmehr P-Chan.
Lars: „Was hast du denn, Ryoga? Was ist los?"
Da lugte Shampoo in das Zelt herein. Sofort versteckte sich P-Chan hinter Lars.
Shampoo: „Süßes Ferkelchen, wo bist du? Nihaoooo!"
Sie hatte Lars entdeckt.
Lars: „Was möchtest du denn mit dem Ferkel? Wieso hat es solche Angst?"
Shampoo: „Ich möchte einen schönen Schweinebraten machen!"
Lars: „Ähm, Shampoo, da möchte ich dir erst was zeigen."
Er schnappte sich P-Chan und verließ das Zelt. Er holte einen Wassereimer und goss das kalte Wasser über P-Chan. Das Schweinchen wuchs – und Ryoga stand da, völlig nackt, wie er entsetzt bemerkte, schnell sprang er in das Zelt und kletterte in Lars Schlafsack.
Shampoo: „Oh, noch einer, der in die Quellen gefallen ist!"
Ryoga rief aus dem Zelt: „Ja, leider. Du kannst dir nicht vorstellen, wie erniedrigend das ist, ein ‚Schwein' zu sein!
Ähm...Lars, hast du was zum Anziehen für mich?"
Lars: „Ja, da drin liegen noch irgendwo die Sachen, die ich von Cologne bekommen habe."
Da fiel ihm auf, dass er nur in Boxershorts bekleidet dastand, auch Shampoo wurde darauf aufmerksam, es schien ihr aber nicht gerade zu missfallen.
Die Röte schoss ihm in den Kopf, schnell lief er ins Zelt und schlüpfte schnell in seine Sachen. Verlegen kam er wieder auf den Lagerplatz.
Lars: „Was ist nun mit Ryoga? So heißt er. Ist er immer noch euer Gefangener?"
Shampoo: „Eigentlich schon, aber wenn er zu dir gehört, dann haben ich ihn nicht gesehen!"
Süß lächelte sie Lars an. Der grinste dankbar zurück.
Völlig verschlafen torkelte Ranma aus seinem Zelt. Mit kleinen Augen blickte er von einem zum anderen.
Ranma gähnte kräftig und meinte dann: „Müsst ihr denn schon so früh am morgen turteln? Das kann man ja wohl mal auf ein bisschen später verlegen!"
Damit drehte er sich um, streckte sich noch einmal und verschwand wieder in seinem Zelt.
Lars und Shampoo liefen knallrot an und starrten zu Boden.
Ryoga beendete die peinlich Stille, indem er aus dem Zelt kam und missmutig seine neue Kleidung betrachtete.
Er grummelte: „Pah, das drückt hier und außerdem ist das sowieso viel zu eng, man kann sich ja gar nicht bewegen..."
Lars: „Wieso bist du überhaupt ein Schwein? Da wo du dich verwandelt hast, müssten deine Sachen ja auch noch sein."
Ryoga: „Genma dieser Idiot hat mich mit Wasser beschüttet, um mir eine Erfrischung zu verschaffen! Hrmpf, so ein Trottel!"
Shampoo: „Genma sein...ist Ranmas Vater, nicht wahr?"
Ryoga und Lars nickten.
Shampoo: „Morgen ist sein letzter Tag, er darf dann gehen."
Ranma kam angezogen aus seinem Zelt.
Ranma: „Dann können wir endlich weiter! Wird ja langsam auch mal Zeit."
Bestürzt starrte Lars Shampoo an. Die schien den gleichen Gedanken gehabt zu haben wie er, denn sie sah ihn ebenfalls traurig an.
Da fasste Lars einen Entschluss.
Lars: *Ich werde ihr noch heute sagen, dass ich sie liebe! Das wäre ja wohl gelacht, wenn ich das nicht hinbekomme! Außerdem mag sie mich auch, glaube ich...*
Shampoo: „Lars, komm mit mir! Ich möchte dir etwas zeigen!"
Damit nahm sie ihn bei der Hand und zog ihn hinter sich her.
Ryoga und Ranma blieben alleine bei den Zelten zurück.
Shampoo und Lars liefen etwa schon eine halbe Stunde durch den Wald, als der Weg immer weiter anstieg.
Urplötzlich war der Wald zu ende. Mittlerweile waren sie anscheinend hoch oben auf einem Felsen. Sie traten an den Rand und sahen in die Tiefe hinab.
Shampoo: „Hier hat man den schönsten Ausblick über die Landschaft, ist es nicht toll?"
Fasziniert ließ Lars seine Augen schweifen, aus dieser Perspektive war die Landschaft wunderschön anzusehen.
Lars: „Ja, es ist einfach...wunderschön. Genau wie du."
Das letzte war ihm einfach so herausgerutscht, Röte stieg in sein Gesicht.
Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, langsam drehte er sich zu Shampoo.
Sie sahen sich an, auch sie war mittlerweile rot.
Shampoo: „Find-Findest...meinst du das...wirklich?"
Lars nahm all seinen Mut zusammen und trat einen Schritt auf sie zu.
Lars: „Ja. Shampoo..."
Shampoo: „Bitte sag es nicht...Lars, ich liebe dich!"
Eine unendliche Erleichterung durchfloss jede Faser von Lars Körper. Langsam und vorsichtig hob er seine Hand und fuhr damit über Shampoos Wange.
Lars: „Ich..."
Seine Stimme versagte ihm beinahe.
Lars: „Ich liebe dich auch...Du bist so...wunderschön...so süß...stark, aber doch...wirkst du so zerbrechlich..."
Sie umarmten sich und krallten sich aneinander fest, als hätten sie Angst, den anderen zu verlieren. Lange standen sie so dort oben auf dem Felsen.
Als sie ihre Umarmung langsam lösten und sich tief in die Augen sahen, liefen Lars Tränen die Wange hinunter.
Shampoo fragte vorsichtig: „Was hast du denn?"
Lars: „Ich...bin nur so glücklich, verstehst du?"
Verständnisvoll nickte sie, dann fielen sie sich wieder in die Arme. Dann, nach einer Ewigkeit sahen sie sich wieder an.
Langsam berührten sich ihre Lippen zu einem fragenden, tastenden und vorsichtigen Kuss.
Er schien ihre Erwartungen zu erfüllen, denn sofort küssten sie sich wieder, aber viel länger, inniger und zärtlicher.
Lars: „Shampoo...Ich muss mit Ranma und den anderen mit, wir gehen nach Nerima."
Shampoo nickte.
Shampoo: „Kann ich mitkommen?"
Lars: „Ich hätte eine noch viel bessere Idee, ich weiß aber nicht, ob sie dir gefällt. Wieso ziehst du mit deiner Urgroßmutter nicht einfach nach Nerima? Dort werden wir lange, lange bleiben. Ihr könntet dort zum Beispiel ein Nudelrestaurant eröffnen!"
Shampoo: „Das sein...ist wirklich eine gute Idee. Nudelrestaurant..."
Sie genossen noch eine Weile die Aussicht, dann liefen sie Hand in Hand zurück. Shampoo wollte gleich Cologne von Lars Vorschlag erzählen. Lars lief weiter zu ihren Zelten.
Ryoga und Ranma kämpften gegeneinander, Lars setzte sich, aß etwas und schaute ihnen gedankenverloren zu.
Während Ranma einen Schlag von Ryoga abwehrte, rief er:
„Du guckst so komisch, könnte es sein, dass da zwischen euch was gelaufen ist?"
Grinsend verpasste er Ryoga einen Tritt.
Lars meinte verlegen: „Ja, wir sind jetzt zusammen."
Ryoga rief: „Na, das ist doch toll! Was sagt man denn da jetzt? Herzlichen Glückwunsch?"
Ranma: „Keine Ahnung."
Lars: „Schon gut, ich weiß was ihr meint."
Er rappelte sich auf und absolvierte noch eine kleine Krafttrainingseinheit.
Abends erzählte Lars ihnen davon, das Shampoo vielleicht mitkommen würde, er aber eher damit rechnete, dass sie nach Nerima zog.
Ranma: „Nach Nerima wollen wir also? Pop dieser Idiot wollte mir nicht sagen, wohin es geht."
Ryoga: „Ich denke, ich werde mit euch kommen, ich weiß sowieso nicht, wo ich hin sollte."
Es fing an zu dämmern, die Sonne verschwand hinter den Baumkronen.
Sie unterhielten sich noch über dies und jenes, als sie keinen Gesprächsstoff mehr fanden, begaben sie sich in ihre Zelte, Ryoga schlief bei Ranma im großen Zelt.
Kurz bevor er einschlief, fiel Lars ein, dass dies der siebte Tag in Ranmas Welt war...
Wie versteinert saß er völlig verwirrt auf seinem Bett. Wie war das nur möglich?
Er hatte innerhalb von wenigen Stunden eine ganze Woche in einer anderen Welt verbracht.
Jetzt war er sich ganz sicher, dass er nicht geträumt hatte, das Ganze war viel zu real gewesen,
die Kleidung war außerdem der Beweis dafür, dass er wirklich woanders gewesen war.
Aber wie war er dort hingekommen?
Er hatte immer noch unzählige Fragen, auf die er wohl nie eine Antwort bekommen würde.
Da fiel ihm etwas ein. Er sprang aus dem Bett und rannte ins Badezimmer.
Schnell zog er sich aus und stieg in die Dusche.
Zitternd hielt er den Duschkopf über seinen Körper. Er zögerte noch kurz, dann drehte er das kalte Wasser auf.
Dann sprang er aus der Dusche und starrte sich an.
Was hieß hier sich? Er starrte jemand Fremden an. ‚Eine' Fremde. Der Fluch. Sogar hier, in einer anderen Welt, wirkte er noch.
Er starrte immer noch völlig entgeistert auf seinen weiblichen Körper. In der anderen Welt, er hatte sich entschlossen, sie Ranmas Welt zu nennen, hatte er keinen Spiegel zur Verfügung gehabt. Jetzt konnte er zum ersten Mal seine weibliche Figur betrachten.
Und er musste zugeben, er war wirklich hübsch. Die Haarfarbe war gleich geblieben, jedoch waren die Haare in seiner weiblichen Form wesentlich länger.
Auch die Augenfarbe war gleich geblieben. Die Gesichtszüge hatten sich zwar geändert und waren weiblicher, wenn man aber genau hinsah, konnte man Ähnlichkeiten zu seinem männlichen Gesicht erkennen.
Dann fiel sein Blick auf Regionen weiter unten, er war wirklich gut bestückt. Noch tiefer traute er sich nicht zu blicken, er war schon erregt genug.
Für eine Frau hatte er wirklich einen perfekten und schönen Körper, jedoch wollte er schnell wieder er selber werden.
Er sprang unter die Dusche und ließ das warme Wasser über sich rieseln. Augenblicklich merkte er das mittlerweile zur Normalität gewordene Ziehen in seinem Körper, dann war er wieder er selbst.
Langsam zog er sich wieder an und ging die Treppe hinunter in die Küche, wo seine Mutter herumwirtschaftete. Er entschied, nicht in die Schule zu gehen, er musste das Ganze erst verarbeiten.
Lars: „Mama, ich gehe heute nicht in die Schule, mir ist irgendwie nicht gut."
Mutter: „Ist gut, ich werde dir eine Entschuldigung schreiben. Oh, woher hast du denn die Sachen?"
Lars: *Verdammt, ich habe vergessen, mir was anderes anzuziehen.*
Lars: „Die habe ich mir gestern Nachmittag gekauft."
Mutter: „Ich habe gar nicht mitbekommen, dass du weg warst! Aber jetzt geh schnell hoch ins Bett, wenn es dir nicht gut geht!"
Lars lief schnell wieder nach oben. Er setzte sich auf den Rand seines Bettes.
Er hatte den Fluch also auch in der normalen Welt, loswerden konnte er ihn aber nur in Ranmas Welt, und wie sollte er da hinkommen?
Da fiel ihm das Training ein. Er sah eine schwere Kiste mit Computersachen an. Früher hatte er immer große Probleme gehabt, die anzuheben. Ob das jetzt wohl anders war?
Er hob die Kiste hoch, und wirklich, es fiel ihm wesentlich leichter, die Kiste zu heben.
Das Training hatte also wirklich etwas gebracht. Bis zum Mittag trainierte er noch für sich selber mit allen möglichen Kraftübungen, am Nachmittag entspannte er sich dann am Computer.
Abends legte er sich früh ins Bett, doch schlafen konnte er nicht, erstens hatte er immer noch ein wenig Muskelkater, obwohl der in den letzten Tagen in Ranmas Welt weniger geworden war und zweitens machte er sich immer noch viel zu viele Gedanken.
Doch spät in der Nacht fiel er dann schließlich in einen sanften Schlaf.
Am nächsten Morgen wachte er erst spät auf. Er setzte sich auf und rieb sich die verschlafenen Augen. Doch als er sah, wo er sich befand, legte er sich gleich wieder hin und starrte die Decke seines Zeltes an.
Lars: *Was passiert hier bloß? Jetzt bin ich wieder in Ranmas Welt!*
Er kletterte aus seinem Zelt und traf davor Ranma an, der gerade aß. Lars setzte sich zu ihm und schnappte sich schnell auch etwas, bevor Ranma alles aufgegessen hatte.
Lars: „Ranma, ich muss dir etwas erzählen, es geht darum, woher ich komme. Aber sag mir erst eins: Wie lange war ich weg?"
Ranma fragte erstaunt: „Was, du warst in der Nacht noch weg? Das habe ich ja gar nicht bemerkt!"
Lars war nun ebenfalls erstaunt: „Was? Du meinst, ich war gar nicht weg?"
Ranma: „Nein, sonst hätte ich das gemerkt!"
Ranmas Augen weiteten sich immer mehr, als er Lars Geschichte hörte. Als Lars schließlich verstummte, meinte Ranma: „Und du sagst, in deiner Welt hast du auch den Fluch? Dieser Wechsel zwischen den Welten muss irgendwie mit dem Schlaf zusammenhängen! Lass mich mal überlegen. Ich stelle einfach mal eine These auf:
Wenn du bei dir in deiner Welt einschläfst, wachst du hier wieder auf und verbringst sieben Tage, also eine Woche hier. Wenn du in der siebten Nacht einschläfst, erwachst du am nächsten Tag wieder in deiner Welt, dort verbringst du einen Tag und erwachst dann wieder hier und bleibst für weitere sieben Tage hier. Und wenn du hier bist, vergeht in deiner Welt nur das Ende der Nacht, bis du wieder da bist, anders herum genauso.
Das wiederum würde heißen, dass hier die Tage entweder schneller vorbeigehen, was ich aber nicht glaube, hier sind es ja auch vierundzwanzig Stunden, oder es findet irgendwie eine Zeitverschiebung statt.
Erstaunlich, trotzdem kann ich es nicht wirklich glauben!"
Lars: „Ich weiß, es klingt unglaublich und verrückt, aber in sieben Tagen werde ich dir etwas aus meiner Welt mitbringen, das scheint zu gehen, denn ich hatte auch Colognes Kleidung an, als ich in unserer Welt aufgewacht bin!
Und ich habe dir noch etwas verschwiegen. Ich kenne diese Welt, nicht alles, aber ziemlich viel, zum Beispiel kenne ich dich, Ryoga, Genma und noch einige mehr!"
Ranma: „Was? Woher das denn?"
Lars erzählte ihm von den Mangaheften, die es in seiner Welt gab.
Lars: „Ich kenne also deine ungefähre Zukunft und was dir noch passieren wird, das sollte dir von Vorteil sein, so kannst du dir eine Menge Ärger sparen, glaub mir!"
Ranma: „Das...Das klingt wirklich ein bisschen sehr krass! Aber woher kennt jemand in deiner Welt meine Geschichte? Diese Person kann nicht hier gewesen sein, denn wenn es stimmt, was du erzählt hast, beginnen diese Mangahefte ja erst bei den Quellen, oder?"
Lars: „Ja, es sei denn, ich reise in die Vergangenheit in dieser Welt. Oh Mann ist das kompliziert! Jetzt wäre ein bisschen Training nicht schlecht, das lenkt mich wenigstens etwas ab."
Also fingen sie an zu trainieren.
Ranma schaute Lars zu, als dieser verschieden Attacken nacheinander vollführte.
Ranma: *Er ist lernt wirklich schnell, seine Haltung bis auf ein paar Kleinigkeiten ist schon fast perfekt!*
Auch dieses Mal merkten sie nicht, dass sie beobachtet wurden, dieses Mal waren es aber mehr als nur eine Amazone.
Ranma: „Wie wäre es mit einem kleinen Trainingskampf?"
Lars: „Ich habe zwar sowieso keine Chance gegen dich, aber Lust habe ich trotzdem!"
Sie stellten sich gegenüber auf, beide gingen in Kampfstellung.
Ranma: „Greif mich an!"
Lars sprang auf ihn los und versuchte, ihm einen Kick zu verpassen. Doch Ranma duckte sich und fegte Lars mit einem Tritt gegen sein Standbein von den Beinen.
Lars rappelte sich auf und versuchte es wieder, dieses Mal mit den Fäusten. Doch Ranma konnte jeden Schlag mit Leichtigkeit abwehren. Er war einfach zu schnell.
Ranma gab Lars noch Tipps über die speziellen Attacken, damit seine Deckung nicht total frei war.
Ranma: „Deine Kraft ist schon viel mehr geworden, daran müssen wir aber noch weiter arbeiten, außerdem musst du schneller werden!
Jetzt machen wir aber erst einmal eine Übung für dein Gleichgewicht, manchmal schwankst du noch zu sehr!"
Er lief zu seinem Zelt, kramte einen Topf hervor und füllte ihn mit Wasser. Dann stellte er ihn sich auf den Kopf und balancierte ihn ohne Probleme zu Lars.
Ranma: „So, und jetzt du! Streng dich an, andernfalls wirst du wieder ein Mädchen!"
Vorsichtig stellte Lars sich den Topf auf den Kopf. Starr blieb er stehen, damit der Topf nicht herunterfiel.
Ranma: „Jetzt komm auf mich zu!"
Lars machte einen Schritt nach vorne, doch schon rutschte der Topf und überschüttete Lars mit Wasser.
Ranma kugelte sich vor Lachen über Lassos Gesicht.
Lasso: „Können wir das nicht ohne Wasser üben?"
Ranma grinste: „Na gut, meinetwegen. Aber ein bisschen Spaß musste ja sein."
Während Ranma ein neues Feuer für das Mittagessen entfachte, übte Lars die ganze Zeit an seinem Gleichgewicht.
Frustriert gab er nach einer Weile auf. Es wollte einfach nicht klappen!
Als sich Lars beim Essen darüber beschwerte, gab Ranma zu, dass er es früher auch nicht beim ersten Mal geschafft hatte.
Ranma: „Du darfst einfach nicht an den Topf denken. Bewege dich so, als hättest du gar nichts auf deinem Kopf."
Lars probierte es gleich wieder, doch er konnte den Topf einfach nicht vergessen, es klappte nicht.
Shampoo wunderte sich, was die beiden Jungen da mit dem Topf bloß veranstalteten, sie konnte keinen Sinn darin entdecken.
Als Lars der Topf wieder einmal herunterfiel, meinte Ranma:
„Das reicht jetzt erstmal. Jetzt machen wir noch ein wenig Krafttraining. Danach gehen wir ins Amazonendorf, wir müssen uns dort mal wieder blicken lassen."
Jetzt musste Lars Liegestütze machen, allerdings mit nur einem Arm, der andere wurde hinterm Rücken verschränkt.
Schon nach wenigen Liegestützen brach er zusammen. Also wechselte er den Arm, womit er aber auch nicht viel mehr schaffte.
Ranma: „Mach einfach immer so weiter, wenn du auf der einen Seite nicht mehr kannst, nimmst du die andere. Diese Übung trainiert die Armkraft ungemein! Sag mal, wo sind eigentlich die Manschetten geblieben?"
Lars keuchte: „Die müssten noch irgendwo im Zelt liegen, nach der Entführung habe ich völlig vergessen, sie wieder anzulegen."
Ranma: „Achso. Mach jetzt weiter mit den Liegestützen, ich sag dir Bescheid, wenn es genug ist."
Ranma fing an, selber ein wenig zu trainieren.
Shampoo beobachtete die beiden immer noch, sie schienen zu trainieren.
Nach einer Stunde hielt Ranma es für genug. Erleichtert blieb Lars liegen und drehte sich auf den Rücken.
Ranma: „Ah, du liegst schon richtig, jetzt fang an mit Sit-ups, und zwar wieder, bis ich dir sage, dass es reicht!"
Stöhnend fing Lars mit den Sit-ups an.
Nach einer weiteren halbe Stunde rief Ranma Lars zu sich.
Ranma: „Komm, jetzt gehen wir in das Amazonendorf! Allerdings sollten wir uns nicht hier in aller Öffentlichkeit verwandeln, ich habe das dumpfe Gefühl, dass wir beobachtet werden.
Lass uns in mein Zelt gehen."
Also gingen sie mit einem Topf kaltem Wasser in Ranmas Zelt und tauchten ihre Köpfe hinein. Dann zogen sie sich im Zelt noch ihre Amazonenkleidung an.
So verließen sie das Zelt. Doch Ranko hatte noch eine Überraschung für Lasso parat.
Sie warf ihr die Manschetten zu.
Ranko: „Hier, das sind wie versprochen die Manschetten mit einem Gewicht von einhundert Kilo."
Stöhnend streifte Lasso sich die Manschetten um.
Shampoo war völlig überrascht, als sie bemerkte, wie zwei Mädchen aus dem einen Zelt kamen. Also waren sie zu viert!
Und nun schienen die Mädchen auch noch zum Amazonendorf zu gehen.
Dann bemerkte sie, dass dies die neuen Amazonen waren, die nur für kurze Zeit in den Stamm mit aufgenommen worden waren.
Schnell huschte sie davon, um ihre Urgroßmutter davon zu unterrichten.
Cologne: „Ranko und Lasso sind also zusammen mit einem weiteren Jungen und unserem alten Bekannten unterwegs. Das wird ja immer interessanter!"
Auf dem Weg ins Dorf meinte Ranko zu Lasso:
„Schau, du hast es geschafft! Dein Gleichgewicht ist fast perfekt!"
Lasso: „Was? Wie kommst du denn darauf?"
Ranko: „Naja, du hast den Topf immer noch auf deinem Kopf! Das scheinst du wohl vergessen zu haben!"
Erstaunt fühlte Lasso nach dem Topf.
Lasso: „Ich habe es wirklich geschafft! Das hätte ich nicht gedacht!"
Ranko: *Ich auch nicht. Sogar ich habe länger gebraucht als er bei dieser Übung.*
Ranko: „Jetzt müsstest du ihn auch so leicht balancieren können, obwohl du weißt, dass er da ist, denn jetzt hält dein Körper sein Gleichgewicht völlig alleine."
Lasso ging einige Schritte und hüpfte sogar einmal, der Topf blieb wo er war.
Lasso: „Du hast Recht! Ich werde ich aber hier liegenlassen, das sieht doch ein bisschen blöd aus, wenn ich damit ins Dorf komme."
Mit diesen Worten legte sie den Topf an den Wegrand.
Im Dorf angekommen, gingen sie direkt aufs Feld. Ryoga und Genma schufteten immer noch, anscheinend wurde das Feld jetzt umgegraben, um die Samen besser zu verteilen.
Ranko und Lasso schauten den Arbeitern eine Weile zu, dann fiel Lasso etwas ein.
Lasso: „Wir könnten doch die Amazonen fragen, ob sie mich ein wenig trainieren, die haben doch noch einige andere Techniken, oder?"
Ranko: „Ja, du hast Recht, fragen kostet ja nichts."
Also machten sie sich auf den Weg zu Cologne.
Cologne schien sie schon erwartet zu haben, als sie die Hütte betraten.
Cologne: „Hallo ihr beiden Hübschen. Was führt euch zu mir?"
Lasso: „Wir wollten fragen, ob mich eine Amazone trainieren könnte. Ich bin nämlich noch nicht sehr erfahren im Kampf. Und da wir nun ja gewissermaßen Amazonen sind..."
Cologne: „Das wäre wohl möglich, allerdings können wir euch nicht die geheimen Attacken der Amazonen lehren, nur die, die allgemein bekannt sind!"
Lasso: „Das würde mir schon reichen, es wäre mir eine Ehre!"
Cologne: „Und was ist mit dir? Ranko war doch der Name oder?"
Ranko: „Ja. Ich möchte beim Training nur zuschauen, danke."
Cologne: „Gut, haltet euch einfach im Dorf auf, ich werde schon jemanden finden, der dich ein wenig trainiert. Ich habe da auch schon jemanden im Kopf..."
Lasso: „Vielen Dank noch einmal für ihre Hilfe."
Während sich Ranko und Lasso verbeugten, erwiderte Cologne:
„Keine Ursache, ihr seid ja schließlich Amazonen, und Amazonen gelten als gute Kämpfer. Also streng dich an!"
Lasso: „Das werde ich!"
Damit gingen sie aus der Hütte.
Ranko: „Das wird ein gutes Training für dich werden. Du lernst dadurch neue Kampftechniken und wirst auch besser, die Amazonen sind bekannt für ihre Stärke."
Cologne rief unterdessen Shampoo zu sich.
Cologne: „Shampoo, du wirst dieses Mädchen Lasso trainieren. Sie ist noch ziemlich unerfahren im Kämpfen, also gib dir Mühe. Außerdem kannst du so vielleicht noch einiges über ihre beiden Freunde in Erfahrung bringen!"
Shampoo: „Shampoo keine Lust trainieren Mädchen!"
Cologne: „Shampoo, du wirst sie trainieren! Das ist ein Befehl! Außerdem bist du die beste Kriegerin unseres Dorfes!"
Geschmeichelt meinte Shampoo: „Gut, Urgroßmutter, ich werden Mädchen trainieren!"
Damit verließ sie die Hütte und machte sich auf die Suche nach den Beiden.
Ranko und Lasso hatten es sich unterdessen an einem Baum gemütlich gemacht.
Als sie merkten, dass Shampoo direkt auf sie zu steuerte, fragte Ranko besorgt:
„Was will die denn jetzt von uns?"
Lasso: „Ich weiß es nicht, vielleicht..."
Sie brach den Satz ab, da Shampoo nun bei ihnen war.
Shampoo: „Shampoo sollen dich trainieren! Komm mit!"
Erstaunt sahen sich Ranko und Lasso an und liefen hinter Shampoo her.
Sie betraten eine Hütte, die als Dojo zu dienen schien.
Shampoo: „Du mir zeigen, was du schon können!"
Während Lasso Shampoo zeigte, welche Techniken sie beherrschte, setzte sich Ranko und lehnte sich gegen die Wand, um zuzuschauen.
Nachdem Shampoo dies gesehen hatte, meinte sie:
„Du sollten kämpfen mit Waffe! Ich dir geben eine und dir zeigen, wie damit umgehen!"
Als Shampoo jedoch mit zwei Bonbouris erschien, wehrte Lasso ab.
Lasso: „Kann ich nicht eine andere Waffe nehmen?"
Shampoo schien enttäuscht zu sein: „Natürlich! Was du wollen?"
Lasso: „Öhm...was gibt es denn so alles?"
Shampoo: „Du kommen mit."
Damit drehte sie sich um und ging in einen Nachbarraum.
Ranko folgte ihnen neugierig.
Der Nachbarraum schien als Waffenkammer zu dienen, an den Wänden und an Regalen hingen Waffen aller Art.
Lasso ging an riesigen Äxten, Schwertern, Hämmern und Bögen vorbei.
Es schien hier wirklich jede Waffe zu geben, vom kleinen Dolch bis hin zur meterlangen Hellebarde.
Lasso: „Könntest du mir eine gute kleine Waffe empfehlen? Ich will nicht immer so viel mit mir herumschleppen!"
Shampoo: „Mhhh, ich gucken."
Während Shampoo die Reihen abging, kam Ranko mit einer kleinen Kugel an.
Ranko: „Ist das klein genug?"
Shampoo rief: „Vorsichtig sein!"
Entgeistert starrte Ranko auf die Kugel, aus der sich plötzlich Stäbe ausfalteten. Blitzschnell bildeten diese Stäbe eine Art Ei um Ranko herum. Immer mehr Stäbe kamen aus der Kugel, die sich nun über Rankos Kopf, also auf der Spitze des Eis befand, so dass Ranko schließlich nicht mehr zu sehen war.
Man hörte Rankos entgeisterte Stimme nur gedämpft.
Ranko: „Was zur Hölle ist das? Lasst mich hier raus!"
Shampoo drückte oben auf die kleine Kugel. Sofort klappten die Stäbe wieder ein und verschwanden in der Kugel.
Shampoo platzierte die Kugel vorsichtig wieder im Regal.
Shampoo: „Du müssen sein vorsichtig hier drin, sehr gefährlich!"
Ranko, noch etwas bleich, machte sich schon daran, die nächsten Waffen zu erkunden.
Nun war auch Lassos Interesse geweckt. Langsam und mit großen Augen ging sie die Reihen ab.
Plötzlich fiel ihr Blick auf einige Scheiben, die man anscheinend in einem Gürtel verstauen konnte.
Lasso: „Shampoo, was sind das hier für Dinger?"
Lasso fasste sie lieber nicht an sondern wartete, bis Shampoo bei ihr war, zum Glück, wie sich zeigte.
Shampoo: „Das sein sehr gefährliche Waffe! Sein klein und handlich, aber sehr gefährlich. Pass auf!"
Shampoo nahm eine Scheibe in die Hand und balancierte sie horizontal auf ihren senkrecht in die Luft gestreckten Zeigefinger. Sie ruckte mit dem Zeigefinger einmal kurz hoch, so dass die Scheibe hochflog und wieder auf dem Zeigefinger landete. In dem Augenblick, in dem die Scheibe den Zeigefinger wieder berührte, fuhren sich drei Klingen um die Scheibe herum aus.
Erschrocken durch das scharfe Geräusch und das blitzschnelle Ausfahren der Klingen sprang Lasso zurück.
Shampoo nahm eine weitere Scheibe. Wieder vollführte sie den Aktivierungsmechanismus mit dem Zeigefinger. Dieses Mal schossen jedoch Seile mit kleinen Gewichten an den Enden heraus.
Lasso war zwar fasziniert von der Waffe, allerdings war ihr das doch zu gefährlich.
Lasso: „Das ist wirklich eine tolle Waffe, aber ich will mich ja nicht selber umbringen."
Mit einem Achselzucken legte Shampoo auch die Scheiben wieder an ihre Position zurück.
Ranko hielt ein langes, schmales Schwert hoch und blickte sie fragend an.
Lasso schüttelte den Kopf.
Lasso: „Zu groß."
Shampoo: „Ah, Shampoo haben gefunden gute Waffe für Lasso!"
Sie kam mit zwei Kugeln zu ihr.
Shampoo: „Dies sein viele Waffen auf einmal! Sehr gefährlich, aber nicht schwer einzusetzen. Schau her!"
Sie nahm eine der Kugeln und übte anscheinend einen Druck auf sie aus.
Plötzlich fuhr sich eine Klinge aus ihr heraus.
Shampoo: „Schwert!"
Nach einem weiteren Druck verschwand sie wieder, Shampoo drehte die Kugel in ihrer Hand und drückte wieder.
Dieses mal fuhren sich auf zwei gegenüberliegenden Seiten zwei gebogene Klingen aus.
Shampoo: „Bumerang! Kann man auch gut als Abwehr benutzen."
Die Klingen verschwanden wieder.
Dann erschien ein Griff, als Shampoo diesen statt der Kugel anfasste, kamen Stacheln aus der Kugel.
Shampoo: „Morgenstern!"
Die Stacheln verschwanden wieder, als Shampoo wieder die Kugel anfasste, auch der Griff.
Nach einem weiteren Drehen der Kugel erschien ein Netz, erschwert mit Gewichten, groß genug, einen Menschen festzuhalten.
Shampoo: „Fangnetz! Und weil zwei Kugeln, man können haben zwei Waffen auf einmal!"
Lasso: „Das ist gut! Die nehme ich!"
Sie begaben sich wieder in den Trainingsraum.
Shampoo: „Guck, hier auf Kugel sind kleine Erhebungen, damit man auch ohne gucken weiß, welche Waffe man haben!"
Tatsächlich befanden sich auf der Kugel kleine Höcker, genau wie bei der Blindenschrift, mehrere nebeneinander.
Shampoo: „Wenn eine Erhebung, Schwert, zwei Bumerang, drei Morgenstern und vier Erhebungen Fangnetz. Du musst Kugel drehen in Hand, bis du fühlen die Erhebungen an den drei mittleren Fingern, Zeige-, Mittel- und Ringfinger, dann drücken."
Shampoo gab Lasso die beiden Kugeln in die Hand.
Sie waren doch ein wenig schwerer als sie gedacht hatte, aber trotzdem noch leicht im Gegensatz zu anderen Waffen.
Shampoo: „Jetzt fahren aus Fangnetz ohne gucken bei linke Kugel und Bumerang bei rechte Kugel!"
Konzentriert fühlte sie nach den Erhebungen, erst bei der linken, dann bei der rechten Hand.
Dann drückte sie auf die Kugeln.
Fangnetz und Bumerang fuhren sich aus.
Shampoo: „Für erstes Mal nicht schlecht. Aber du müssen lernen, Erhebungen fühlen nicht nacheinander sondern gleichzeitig bei beiden Händen! Und natürlich du müssen schneller werden!
Jetzt machen erst mit einer Kugel, ich sagen, du möglichst schnell fahren aus. Wenn du Erhebungen an den drei mittleren Fingern fühlst, Waffen fahren normalerweise so aus, dass sie dich nicht treffen."
Shampoo: „Schwert!"
Es dauerte einige Zeit, bis das Schwert erschien.
Shampoo: „Morgenstern!"
Der Griff fuhr sich aus, Lasso warf die Kugel ein wenig hoch, um den Griff anzufassen, die Stacheln fuhren sich aus.
So machten sie eine Weile weiter, mit der Zeit ging das Ausfahren immer schneller vonstatten.
Als Shampoo zufrieden war, machten sie das Ganze noch einmal mit der anderen Hand.
Lasso: „Achja, wie heißen diese Kugeln eigentlich?"
Shampoo: „Kugeln erfunden von alten Ninja, deshalb heißen Ninjaboule."
Ranko war ebenso fasziniert von den Ninjaboules wie Lasso.
Shampoo: „So, für heute das sein genug. Komm morgen früh wieder, wir dann machen weiter!"
Lasso: „Vielen Dank, dass du mich trainierst! Kann ich die Ninjaboules behalten?"
Shampoo: „Ja, hier sein Gürtel für Ninjaboules, betrachte es als Geschenk der Amazonen."
Shampoo reichte ihr einen Gürtel, an dem links und rechts zwei Schlaufen baumelten.
Lasso legte sich den Gürtel um und hing die Kugeln links und rechts von sich in die Schlaufen.
Ähnlich wie bei einem Pistolenhalfter konnte man so blitzschnell die Kugeln ziehen.
Mittlerweile war es draußen dunkel geworden. Lasso und Ranko schauten noch kurz bei Ryoga und Genma vorbei, doch die beiden waren anscheinend völlig erschöpft und schliefen schon.
Also gingen sie wieder zu ihrem Lager. Unterwegs sammelte Lasso den Topf ein und balancierte ihn gedankenverloren auf dem Kopf.
Lasso: „So, jetzt will ich mich aber schnell wieder zurückverwandeln, ich war jetzt lange genug ein Mädchen!"
Sie erhitzten schnell ein wenig Wasser über dem Feuer und verwandelten sich im Zelt zurück.
Dann setzten sie sich ans Feuer und machten sich etwas zu Essen warm.
Während das Essen vor sich hin kochte, unterhielten sie sich über den heutigen Tag.
Ranma: „Diese Ninjas müssen wirklich intelligente Leute gewesen sein. Diese Ninjaboules sind einfach genial!"
Lars: „Ja, wie jemand darauf wohl gekommen ist? Das ist genau die Art Waffe, die ich gesucht habe, klein und handlich, aber trotzdem gefährlich."
Noch eine Weile lang unterhielten sie sich beim Essen über die Ninjaboules.
Als Lars sich schließlich hinlegen wollte, meinte Ranma:
„Willst du die Manschetten gar nicht abnehmen?"
Lars: „Ich habe die ganze Zeit gar nicht gemerkt, dass ich sie getragen habe! Und das bei einhundert Kilo!"
Ranma: „Ich weiß, ich habe dich beobachtet. Nur noch ein, zwei Tage, dann brauchst du sie nicht mehr. Du bist jetzt stark genug, wenn du weitertrainierst.
Das ist wirklich gut. Siehst du, mein Training hat etwas gebracht!"
Ranma war zufrieden, dass Lars solche Fortschritte machen würde, hätte er nicht gedacht.
Ranma: „Zieh mal dein Oberteil aus."
Verwirrt tat Lars, wie ihm geheißen.
Ranma betrachtete seine Arme.
Ranma: „Guck mal, mittlerweile bist du wirklich kein Schwächling mehr, du hast schon ordentlich Muskeln! An den Bauchmuskeln müssen wir noch ein wenig arbeiten."
Lars betrachtete seinen Körper, er war wirklich schon ziemlich muskulös.
Lars: „Aber wie kann das sein? In so kurzer Zeit bilden sich normalerweise keine so starken Muskeln!"
Ranma: „Ich weiß es nicht, vielleicht hängt das irgendwie mit den beiden Welten zusammen. Erstaunlich ist es auf jeden Fall, das erspart dir eine Menge Arbeit!"
Schließlich legten sie sich schlafen.
Lars musste, bevor er einschlief noch lange an Shampoo denken.
Lars: *Sie ist wirklich nett und so süß... Ich glaube ich mag sie wirklich...*
Er freute sich schon auf den nächsten Tag.
Dann schlief er ein.
Am nächsten Morgen waren sie beide früh aufgewacht und machten sich auf den Weg ins Dorf.
Lasso übte im Gehen das möglichst schnelle Ziehen der Ninjaboules.
Als sie das Amazonendorf erreichten, konnte sie es schon mit einer beachtlichen Geschwindigkeit.
Shampoo wartete bereits in der Dojohütte auf sie-
Shampoo: „Jetzt musst du lernen das schnelle Ziehen von Ninjaboules. Zeig mal, wie schnell du kannst!"
Shampoo war erstaunt, wie schnell Lasso es schon konnte.
Shampoo: „Das schon sehr gut, das wir brauchen hier nicht mehr üben, einfach jeden Tag auf Weg hierher du Ziehen immer und immer wieder, dann du wirst noch schneller.
Jetzt wir machen andere Übung. Ich dich bewerfen mit Bällen, sie dürfen nicht berühren dich."
Shampoo fing mit einem Ball an. Zuerst klappte es nicht, Lasso verhedderte sich in der Hektik in den Schlaufen. Doch schon bald hatte sie den Dreh heraus.
Shampoo: „Jetzt ich werde Ball werfen und ich dir sagen, mit welcher Waffe du Ball treffen!"
Das wollte zuerst überhaupt nicht klappen, doch nach einer Weile gelang es ihr immer öfter.
Nachdem sie dies einige Zeit lang trainiert hatten, kam die nächste Übung dran.
Shampoo: „Du müssen lernen, mit beiden Ninjaboules gleichzeitig umzugehen. Ich rufen zwei Waffen, du fahren aus, klar?"
Lasso nickte.
Shampoo: „Fangnetz! Schwert!"
Lasso zog die Ninjaboules, nach etwas zwanzig Sekunden war beides ausgefahren.
Dies machten sie weiter, schnell waren es nur noch zehn Sekunden.
Shampoo: „Das sein immer noch zu lange! Weiter!"
Nach weiteren zwei Stunden war Lasso bei fünf Sekunden angelangt.
Shampoo: „Das schon wirklich sein sehr gut für Anfänger mit Ninjaboules wie dich. Die Meister der Ninjaboules brauchen gerade mal eine Sekunde bis Ninjaboules beide in Hände und ausgefahren!
Wir machen jetzt Mittagspause, kommt nach dem Essen wieder hierher!"
Sie gingen zu ihrem Lager zurück. Auf dem Weg übte Lasso immer noch das Ziehen und Ausfahren.
Nachdem sie gegessen hatten, begaben sie sich wieder zurück ins Dorf in die Dojohütte.
Sie übten noch eine Zeit lang das Ziehen und Ausfahren, jetzt lag Lassos Rekord bei vier Sekunden.
Shampoo: „So, jetzt du haben gelernt Umgang mit Ninjaboules. Jetzt kommen Techniken wie man kämpfen damit!
Zuerst Abwehr. Es geben viele Varianten von Abwehr und Angriff, weil man ja acht Waffen zum kombinieren hat!"
Eine Abwehrmöglichkeit bestand darin, die beiden Schwerter zu kreuzen. Das schwere daran war, dass die Kreuzung der Schwerter genau dort sein musste, wo der Angriff stattfand, in diesem Fall ein Ball, den Shampoo warf.
Zuerst fiel dies natürlich schwer, doch nach einer Weile hatte Lasso den Bogen raus, so dass Shampoo zur nächsten Technik übergehen konnte, die noch weitaus schwerer war.
Die Abwehr mit beiden Bumerangen. Diese Abwehr war gegen viele kleine Angreifer.
Man musste die Bumerange so herumwirbeln, dass die beiden Klingen sich dort befanden, wo ein Angriff stattfindet, also sehr schnell.
Shampoo griff in einen Topf und warf vier kleine Kugeln auf einmal, also für jede Klinge eine.
Doch Lasso wollte es einfach nicht gelingen, denn die Klingen waren nur doppelt so breit wie die Kugeln.
Lasso: „Das kann doch gar nicht gehen! Wie soll man das denn schaffen?"
Shampoo: „Ich werden dir zeigen."
Sie nahm Lasso die Ninjaboules ab.
Shampoo: „Nimm eine ganze handvoll Kugeln und wirf sie nach mir!"
Lasso griff in den Topf und warf sie in Shampoos Richtung.
Shampoo wirbelte so schnell mit den Bumerangen durch die Luft, hin und her, dass es nur als eine verwischte Bewegung zu erkennen war.
Innerhalb von wenigen Sekunden hatte sie alle Kugeln abgewehrt.
Mit aufgerissenen Mündern starrten Ranko und Lasso sie an.
Shampoo: „Sehen? Ganz leicht!"
Immer noch völlig baff nahm Lasso die Ninjaboules wieder in die Hand.
Shampoo: „Wir machen erstmal andere Übung. Ich dich bewerfen wieder, diesmal du schlagen kaputt mit egal welcher Waffe möglichst schnell und weit entfernt vom Körper, du dürfen nicht nass werden!"
Lasso: „Nass?"
Doch Shampoo warf schon den ersten Ball. Doch das war kein gewöhnlicher Ball, es war eine Wasserbombe!
Blitzschnell zerschlug Lasso die Wasserbombe weit vor sich mit dem Schwert.
Doch sofort folgten die nächsten, diesmal waren es gleich fünf auf einmal.
Schnell warf sie ihr Fangnetz weit aus und warf die Wasserbomben so zu Boden, wo sie zerplatzten. Da folgten schon wieder die nächsten, jedoch waren es einfach zu viele.
Die ersten konnte Lasso noch abwehren, dann klatschten ihr die Wasserbomben mitten ins Gesicht. Schlimmer hätte es nicht kommen können: Die Wasserbomben waren mit heißem Wasser gefüllt, warum auch immer.
Das Wasser rann Lars das Gesicht herunter.
Shampoo starrte Lars an, Lars starrte Shampoo an und Ranko starrte Shampoo und Lars an.
Es herrschte Totenstille. Langsam wischte sich Lars die Fetzen der Wasserbomben aus dem Gesicht.
Shampoo stotterte entgeistert: „Du...du kein Mädchen?"
Lars schüttelte langsam den Kopf.
Shampoo hatte schon die ganze Zeit das Gefühl gehabt, dass ihr Lasso irgendwoher bekannt vorkam. Aber das es dieser Junge war, hätte sie im Traum nicht gedacht.
Ihr fiel auf, dass er kräftiger geworden war, als das letzte Mal, wo sie ihn gesehen hatte.
Shampoo: „Wie du dich verwandelt in Jungen?"
Lars: „Ich bin eigentlich ein Junge. Wenn ich allerdings mit kaltem Wasser in Berührung komme, verwandele ich mich in ein Mädchen, mit heißem Wasser werde ich wieder zu einem Jungen. Das liegt daran, dass ich in Jusenkyo in eine verfluchte Quelle gefallen bin.
Es tut mir leid, dass ich dich so hinters Licht geführt habe.
Aber wieso zum Teufel war heißes Wasser in den Wasserbomben?"
Shampoo: „Das sein Zufall, ich gerade hatte nur heißes Wasser da. Ranko sein auch gefallen in Quelle?"
Ranko nickte. Shampoo bewarf ihn ebenfalls mit einer Wasserbombe, Ranma stand vor ihr.
Shampoo: „Ihr beide sein in Bereich von Frauen, ihr wissen? Das sein verboten!"
Beide nickten stumm.
Shampoo: „Ich werden euch helfen, denn ich noch nie so guten Schüler gehabt. Außerdem ich dich mögen."
Das meinte sie zu Lars, der sichtlich errötete.
Shampoo wusste selber nicht, warum sie das sagte und warum sie ihnen überhaupt helfen wollte.
Shampoo: „Ihr bleiben hier, ich euch holen kaltes Wasser!"
Shampoo rannte davon.
Ranma: „Schöne Bescherung. Ich dachte schon, jetzt ist es aus! Da haben wir aber noch mal Glück gehabt, was?"
Lars starrte nur wie hypnotisiert geradeaus.
Ranma: „Öhm...Lars?"
Ranma wedelte mit der Hand vor Lars Gesicht herum.
Lars: „Sie...Sie hat gesagt, sie mag mich. Ob sie das wirklich meint?"
Ranma tanzte im Kreis herum und sang: „Lars ist verliebt, Lars ist verliebt!"
Sofort erwachte Lars aus seiner Trance und fuhr herum.
Lars: „Bin ich nicht!"
Ranma: „Achja, und wieso reagierst du dann so gereizt? Du kannst es nicht vor mir verbergen!"
Ranma grinste Lars an.
Lars: „Ja stimmt, ich mag sie schon ein bisschen."
Ranma: „Nur ein bisschen? Das sah eben aber ganz anders aus, mein Lieber!"
Doch dann verstummte er, denn Shampoo betrat die Dojohütte mit zwei Eimern kaltem Wasser. Sie überschüttete die beiden mit Wasser, die sich wieder in Mädchen verwandelten.
Shampoo: „Es stimmt also wirklich! Jetzt ihr gehen zurück zu eurem Lager. Hier ist trainieren zu gefährlich, ich werde vorbeikommen bei euch, um dich zu trainieren, Lars, ähhh...Lasso."
Lasso: „Vielen Dank noch einmal für alles!"
Schnell machten sie sich auf den Weg zurück zu ihrem Lager.
Abends saßen sie wieder eine Weile zusammen am Feuer.
Lars: „Das war Tag drei, noch vier Tage, dann bin ich wieder zuhause."
Ranma: „Hör lieber auf, die Tage zu zählen, damit machst du dich nur verrückt. Du hast Heimweh, oder?"
Lars: „Nur nach meinen Eltern, sonst ist da ja eh keiner, den ich kenne, geschweige denn, der mich mag. Hast du eigentlich kein Heimweh?"
Ranma: „Oh, doch. Vor allen Dingen möchte ich meine Mutter wieder sehen, du glaubst nicht, wie ich sie vermisse... Du magst Shampoo wirklich, oder?"
Lars errötete: „Ja, sie ist so...süß und niedlich."
Ranma nickte: „Ich weiß, was du meinst. Bis jetzt habe ich allerdings noch keine gefunden, die ich wirklich mochte. Sag..."
Ranma brach ab. Lars musste lächeln.
Lars: „Du meinst, ob du noch eine treffen wirst? Oh ja, das wirst du, und zwar bald!"
Ranma zögerte: „Und...wie heißt sie?"
Lars: „Akane. Akane Tendo. Wenn du sie das erste Mal siehst, beziehungsweise ‚erlebst' wirst du es mir nicht glauben!"
Ranma: „Akane. Das ist ein schöner Name. Werden wir am Anfang gut miteinander auskommen?"
Lars: „Wenn ich ehrlich bin: Nein. Jedenfalls, wenn ich nicht eingreife. Ich werde dir mehr erzählen, wenn es soweit ist. Und das wird nicht mehr solange dauern, glaub mir."
Ranma nickte nachdenklich.
Ranma: „Wenn ich dich nicht hätte. Ich bin müde, lass uns schlafen gehen!"
Lars: „Gute Idee, gute Nacht!"
Ranma: „Gute Nacht!"
Beide lagen noch lange wach, denn ihnen ging viel durch den Kopf, doch bei beiden handelte es sich um eins: Um die Frauen.
Lars: *Ob sie das ernst meinte, dass sie mich mag? Das wäre so schön...*
Ranma: *Akane ist ein schöner Name. Wie sie wohl so ist? Und wie sie aussieht? Ich würde am liebsten jetzt schon dort sein!*
Doch irgendwann waren sie beide eingeschlafen.
Weil beide erst sehr spät eingeschlafen waren, schliefen sie noch, als Shampoo am Morgen bei ihnen ankam.
Verwundert sah sie sich um, dann öffnete sie eins der Zelt und lugte vorsichtig herein.
Sie hatte das Zelt von Lars erwischt, der mit einem Lächeln auf den Lippen schlief.
Shampoo: *Was für ein friedlicher Anblick. Er wirkt so allein, so verletzlich...*
Sie ertappte sich bei dem Gedanken, ihn zu küssen.
Doch stattdessen beugte sie sich über sein Gesicht und fuhr ihm sanft mit der Hand über die Wange.
Langsam schlug Lars die Augen auf. Das erste, was er sah, waren Shampoos Augen.
Verwundert und müde schaute er sie an. Erst dann bemerkte er ihre Hand auf seiner Wange und überhaupt die Situation.
Röte schoss beiden ins Gesicht, Shampoo wurde erst jetzt bewusst, was sie getan hatte.
Schnell zog sie ihre Hand zurück.
Verlegen sagte sie: „Nihao! Ich...Ich dich wecken wegen Training."
Lars antwortete ebenso verlegen: „Hallo...Normalerweise schlafe ich auch nicht so lange, aber gestern bin ich erst spät eingeschlafen."
Lars richtete sich auf und zog sich schnell an, während Shampoo das Zelt verließ. Noch immer schlug sein Herz hart und schnell.
Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne schien, der Himmel war klar.
Lars schaute in Ranmas Zelt hinein und weckte ihn vorsichtig.
Dann ging er zu Shampoo.
Beide trauten sich nicht, sich gegenseitig in die Augen zu schauen.
Shampoo: „Sh-Shampoo dich jetzt weiter trainieren. Heute werde ich dir zuerst zeigen einige Attacken, dann wir üben weiter Bumerangabwehr.
Jetzt du lernen leichte Attacke, ich werfen Ball und du ihn zerschlagen mit Morgenstern.
Diesmal sein kein Wasser in Ball.", lächelte sie Lars an.
Lars lächelte sie ebenfalls an, sie schauten sich beide tief in die Augen.
Nach einiger Zeit trat Ranma zwischen sie.
Grinsend sagte er: „Ähm...Wolltet ihr nicht anfangen?"
Shampoo und Lars zuckten zusammen und erröteten beide sofort wieder.
Shampoo: „Ja...Ja! Hier erster Ball!"
Lars zerschlug den Ball mit Leichtigkeit mit dem Morgenstern.
Nach fünfmaligem Wiederholen war dieser leichte Angriff eingeprägt. Nun zeigte Shampoo ihm wieder eine äußerst schwere Attacke.
Sie ging ungefähr fünfzig Meter weit vom Lager weg und legte dort auf einen Baumstumpf einen Ball.
Sie kam zurück, nahm eine Ninjaboule in die Hand und zeigte Lars, wie er sie halten musste.
Dann zeigte sie ihm langsam, wie man ihn warf und erklärte er, wie er zu zielen hatte und wie er auf den Wind eingehen musste.
Dann warf sie den Bumerang. Blitzschnell fegte er über die Wiese hinweg, zerfetzte den Ball und flog in einem Bogen genau zurück zu Shampoo, die ihn auffing.
Verletzungsgefahr bestand auch hier keine, denn auf dem Rückflug hatte sich der Bumerang automatisch wieder eingefahren, man musste also nur noch die Ninjaboule fangen.
Lars: „Wow!", entfuhr es ihm.
Shampoo lächelte ihn an. Ranma legte hinten einen neuen Ball anstelle des Alten, Shampoo hatte ihm diese Aufgabe zugeteilt.
Shampoo: „Jetzt du!"
Lars fuhr den Bumerang aus und hielt ihn genau, wie Shampoo es gesagt hatte. Ein paar Mal übte er den Abwurf langsam. Dann warf er den Bumerang. Genau wie bei Shampoo zischte er über die Wiese und traf auch den Ball, flog einen Bogen. Doch dann sackte er ab und fiel ins Gras.
Lars lief zu der Ninjaboule hin und ging wieder zu Shampoo.
Shampoo: „Das war sehr gut, jetzt machen du noch einmal, aber mit ein wenig mehr Kraft, dann müsstest du haben!"
Lars ließ sich wieder Zeit zum zielen und warf den Bumerang, diesmal klappte es perfekt, er brauchte nur die Hand ausstrecken, um die Ninjaboule zu fangen.
Shampoo: „Sehen? Sehr gut! Jetzt wir machen mit zwei Bälle und einen Bumerang."
Shampoo lief zu Ranma und platzierte zehn Meter neben dem einen Ball einen zweiten.
Dann lief sie zurück und nahm die Ninjaboule in die Hand.
Shampoo: „Jetzt passen auf genau!"
Konzentriert beobachtete Lars jede von Shampoos Bewegungen.
Sie warf den Bumerang, dieses Mal aber weiter nach rechts, dadurch flog der Bumerang eine weitere Kurve und zerfetzte erst den einen Ball und danach den anderen, die Ninjaboule flog perfekt wieder in ihre Hand zurück.
Nun war Lars wieder an der Reihe. Er warf, die Kurve stimmte zwar, allerdings hatte er sich ein wenig verschätzt, nur der erste Ball ging kaputt, trotzdem konnte er die Ninjaboule wieder fangen.
Doch beim zweiten Mal klappte es.
Shampoo winkte Ranma, dass er wieder kommen konnte.
Sie drehte sich wieder zu Lars.
Shampoo: „Du sein wirklich ein toller Schüler. Ich nie hatte Schüler der so schnell hat gelernt!"
Lars lächelte verlegen: „Danke."
Dann übten sie zwei weitere Stunden das abwehren mit den Bumerangen von den kleinen Kugeln, doch es wollte einfach nicht gelingen.
Lars wollte aufgeben, doch Shampoo bestand darauf, dass er weiter machte.
Shampoo: „Konzentriere dich auf kleine Kugeln, nicht auf Bumerang! Die Bewegungen kommen dann alleine!"
Doch wieder klappte es nicht.
Doch dann, beim nächsten Mal, schaffte er es fast, sechs von zehn Kugeln hatte er abgewehrt.
Shampoo war erfreut: „Sehen? Noch ein wenig Übung, und du können!"
Und tatsächlich, nach einer Stunde hartem Training war er so schnell, dass er es ohne Probleme schaffte.
Shampoo: „Jetzt du sein so schnell, du können legendäre Technik von Amaguriken! Du wirklich sehr gut!
Bald wir können Trainingskampf machen, aber für heute reichen! Außerdem Shampoo wieder müssen ins Dorf!"
Lars: „Vielen Dank für dein Training, kommst du morgen wieder vorbei?"
Shampoo: „Ja, um selbe Zeit! Ich hoffen, du dann schon wach!"
Shampoo lachte ihn fröhlich an.
Lars grinste verlegen zurück.
Shampoo: „Shampoo jetzt gehen, bis morgen!"
Lars: „Ja, bis morgen!"
Shampoo winkte und lief dann davon.
Lars sah ihr noch lange nach.
Ranma hatte mittlerweile schon Mittagessen vorbereitete, denn es war schon Nachmittag.
Hungrig machten sie sich über das Essen her.
Ranma: „Das ist wirklich eine tolle Waffe! Du kannst ja auch schon ziemlich gut damit umgehen!"
Lars: „Ja, dank Shampoo! Sie ist eine gute Lehrerin."
Ranma: „Achja, wenn es nicht zu privat ist, was meinte sie damit, dass du dann hoffentlich schon wach bist?"
Lars grinste verlegen: „Naja, als sie kam, habe ich noch geschlafen und sie ist ins Zelt gekommen und hat mich geweckt."
Ranma: „Und wie hat sie dich geweckt? Ich meine, sonst wäre das ja nichts schlimmes."
Lars erwiderte verträumt: „Schlimm war es sowieso nicht, sie hat mich...gestreichelt. Ja, so könnte man es nennen, gestreichelt..."
Ranma erwiderte trocken: „Oh Mann, dich scheint es ja schwer erwischt zu haben!"
Lars antwortete nicht und starrte weiter verträumt in die Gegend.
Ranma: „Was wollen wir jetzt machen? Wie wäre es mit ein wenig Training?"
Lars: „Meinetwegen, das vorhin war ja nicht sonderlich anstrengend."
Ranma: „Gut, dann fangen wir gleich an. Mach erstmal hundert Sit-ups zum aufwärmen."
Stöhnend machte Lars sich an die Arbeit.
Als er fertig war, kam Ranma mit etwas ganz Neuem.
Ranma: „Jetzt machen wir einen Langlauf, dazu darfst du die Manschette abmachen."
Als Lars die Manschetten entfernt hatte, liefen sie los.
Lars: „Ohne die Manschetten fühle ich mich fast wie schwerelos!"
Obwohl Lars ein guter Langläufer war konnte er nach einer Stunde nicht mehr das Tempo von Ranma beibehalten, der bis jetzt kaum schwitzte.
Plötzlich blieb Ranma stehen.
Ranma: „Wir sind da, hier wollte ich hin."
Sie befanden sich an einem großen See, aus dem viele Steine flach aus dem Wasser ragten.
Ranma: „Folge mir!"
Ranma rannte los und sprang locker von einem Stein zum anderen.
Die Steine waren meistens sechs bis acht Meter voneinander entfernt, normalerweise war es also so gut wie unmöglich, in einem Rutsch darüber hinwegzukommen, trotzdem rannte Lars hinter Ranma her.
Er sprang mit aller Kraft ab – und sprang zu ‚weit'!
Prustend kam sie wieder an die Wasseroberfläche und zog sich auf den nächsten Stein, wo Lasso sich erst einmal ausruhte.
Ranma kam zurückgesprungen.
Ranma: „Schaffst du noch nicht mal solch eine Entfernung?"
Geistesabwesend starrte Lasso ihn an.
Lasso: „Ich...Ich bin...zu weit gesprungen! Wie...kann das bloß sein? In meiner normalen Welt würde man solch eine Entfernung niemals schaffen! Zu weit..."
Ranma: „Tja, hier scheint ja wohl einiges anders zu sein als bei dir, aber dass du zu weit springst ist wieder ein gutes Zeichen von vielen. Los, weiter!"
Und weiter sprangen sie von Stein zu Stein. Irgendwann hatten sie genug. Lars musste weitere zweihundert Sit-ups machen, dann liefen sie in hohem Tempo zurück.
Völlig verschwitzt kamen sie an.
Lasso: „Was würde ich jetzt für eine Dusche tun!"
Ranma lächelte geheimnisvoll.
Ranma: „Komm mit, ich habe da was, was ich dir zeigen will!"
Und Ranma lief wieder los. Erwartungsvoll folgte Lars ihm.
Schon nach kurzer Zeit schienen sie da zu sein.
Als sie um einen Felsen bogen, ergoss sich vor ihnen ein kleiner Wasserfall.
Es sah wundervoll aus, wie sich die Sonne in dem Wasser reflektierte.
Ranma: „Und das beste: Es ist heißes Wasser!"
Schon war er aus seinen Sachen geschlüpft und sprang hinein.
Aufseufzend ließ er sich treiben.
Ranma: „Los, komm rein!"
Das ließ sich Lasso nicht zweimal sagen, schon war auch sie im Wasser und tauchte als er wieder auf.
Lange Zeit tummelten sie sich in dem wohlig heißen Wasser.
Es war wie ein Sauna und Whirlpoolbesuch in einem.
Als sie sich wieder anzogen, waren sie beide immer noch völlig hin und weg von diesem schönen Stückchen Erde.
Spontan entschlossen sie, jeden Tag als Abschluss des Tages hierher zu kommen.
Völlig entspannt legten sie sich, nachdem sie noch ein wenig gegessen hatten, sehr früh ins Bett.
Schon bald schlummerten sie selig.
Daher wachten sie auch sehr früh am nächsten Tag auf.
Gähnend streckte sich Lars und verließ sein Zelt. Die Sonne schien schon wieder, es würde wohl wieder ein herrlicher Tag werden.
Laut sagte er: „Und Tag fünf ist angebrochen!"
Ranma: „Nun zähl nicht andauernd die Tage, das macht einen ja verrückt!"
Lars: „Ah, du bist auch schon wach! Mensch, dieser Wasserfall gestern hat gut getan!"
Ranma warf Lars etwas Brot hin, der es erstaunt betrachtete.
Lars: „Was soll ich denn damit?"
Ranma: „Essen! Was denn sonst? Wir haben kaum noch Vorräte!"
Lars: „Wir könnten Shampoo fragen, ob sie uns etwas zu Essen besorgen kann, dass würde sie bestimmt gerne tun!"
Ranma grinste: „Damit du einen Grund hast, sie zu sehen? Nein, war ein Scherz. Das ist aber eine gute Idee."
Lars wandelte ein bekanntes Sprichwort ein wenig um.
Lars: „Wenn man vom Engel spricht..."
Shampoo, die gerade auf sie zukam, sah in diesem Augenblick wirklich aus wie ein Engel.
Die Sonnenstrahlen spielten in ihren Haaren und umstreichelten ihr Antlitz.
Sogar Ranma war angetan von diesem Anblick.
Shampoo erblickte sie und rief: „Nihaoooo!"
Sie winkten zurück und riefen wie aus einem Mund: „Guten Morgen!"
Mittlerweile war Shampoo bei ihnen angekommen.
Lars: „Shampoo, es ist mir ein bisschen peinlich, dich schon am frühen Morgen so zu bedrängen. Wir haben kaum noch etwas zu essen, könntest du uns vielleicht morgen etwas mitbringen?"
Shampoo: „Das machen nichts. Shampoo hat Idee! Ihr kommen mit mir heute Mittag und Shampoo kochen für euch, ja? Und dann ihr können gleich mitnehmen einige Vorräte!"
Ranma: „Das ist wirklich nett von dir!"
Lars: „Ja, das stimmt. Da fällt mir was anderes ein...Shampoo, dein Deutsch ist nicht gerade das beste, soll ich es dir besser beibringen?"
Ranma starrte ihn verständnislos an und zog ihn beiseite.
Ranma: „Deutsch? Wir sprechen hier kein Deutsch, wir sprechen Japanisch!"
Lars: „Jap-Japanisch? ‚Ich' auch?"
Ranma: „Ja, ‚du' auch!"
Lars: „Aber...woher kann ich das denn? In meiner normalen Welt kann ich das nicht, da wohne ich ja auch in Deutschland!"
Ranma: „Weiß ich auch nicht, das ist jetzt aber erstmal egal."
Lars wandte sich wieder an Shampoo: „Ich meine natürlich dein Japanisch. Das soll keine Beleidigung sein."
Shampoo schien nicht beleidigt, im Gegenteil, sie war erfreut.
Shampoo: „Ja, Lars Shampoo Japanisch beibringen! Shampoo schon mal vorbereiten Mittagessen!"
Damit lief sie den Weg, den sie gerade erst gekommen war, wieder zurück.
Verdutzt schauten die Beiden ihr nach.
Lars: „Soviel zu meinen Ninjaboule Training. Und wenn wir heute Mittag zu ihr wollen, müssen wir uns schon wieder in Mädchen verwandeln!"
Seufzend nickte Ranma.
Ranma: „Jetzt wird es wieder mal Zeit für ein richtiges Martial Arts Kampftraining! Los, komm mit!"
Während Lars also endlich mal wieder kämpfen ohne Waffen trainierte, bereitete Shampoo die Mahlzeit vor, es sollte etwas ganz besonderes werden.
Während sie gerade einen Salat zubereitete, betrat ihr Urgroßmutter die Hütte.
Cologne: „Shampoo, ich muss mit dir reden! Wir haben diese Leute schon längst als unbedenklich eingestuft und die Beobachtung abgebrochen, sie sind frei!
Wo gehst du also jeden Tag hin?"
Leise antwortete Shampoo: „Ich...Ich trainieren Lars. Er schon sehr gut sein, ich noch nie gehabt so guten Schüler!"
Cologne: „Lars? Wer ist das? Und wieso trainierst du jemanden ohne mein Wissen?"
Shampoo schaute betreten drein.
Shampoo: „Ich ihn nicht trainieren ohne dein Wissen, du mir gesagt ich sollen ihn trainieren!"
Cologne: „Ich habe dir befohlen, Lasso zu trainieren, niemand anderen!"
Shampoo: „Lasso sein Lars. Und Ranko sein anderer Junge. Sie beide gefallen in Quelle mit Fluch, jetzt immer bei Berührung mit Wasser sie verwandeln sich in Mädchen!"
Cologne: „Jusenkyo...Also gibt es die Flüche wirklich, ich habe davon gehört...
Aber wieso trainierst du ihn weiter? Und das, obwohl er ein Junge ist?"
Shampoo: „Erstens weil du gesagt haben, zweitens, weil er wirklich gut sein!"
Cologne: „Das war für dich bisher noch nie ein Grund, jemanden zu trainieren. Erst recht keinen Mann! Da ist noch was anderes, oder?"
Shampoo druckste herum.
Shampoo: „Naja, Shampoo ihn mag ein bisschen."
Cologne: „Ha, wusste ich es doch! Nur die Liebe ist zu solchen Taten fähig! Shampoo, du bist verliebt!
Halte sofort um seine Hand an, damit er dir nicht unter der Nase weggeschnappt wird!"
Shampoo: „Nein! Shampoo ihn nur heiraten, wenn er will!"
Cologne: „Dich scheint es wirklich schwer erwischt zu haben! Wofür machst du den Salat?"
Shampoo: „Lars und Ranma kommen hierher, ich ihnen machen Essen, weil sie nicht mehr viel haben! Und Lars will Shampoo beibringen besser reden!"
Cologne: „Das war schon lange fällig, dein Japanisch ist wirklich miserabel. Na, dann wünsche ich dir viel Erfolg, ich will dich nicht länger stören."
Cologne hüpfte lächelnd auf ihrem Stock aus der Hütte.
Als Lars und Ranma fertig mit trainieren waren, genossen sie wieder ein Bad in der heißen Quelle.
Wieder im Lager angekommen, mussten sie sich wohl oder übel in Mädchen verwandeln.
Dann gingen sie ins Dorf der Amazonen.
Cologne erwartete sie am Eingang des Dorfes. In jeder Hand hielt sie eine Kanne mit heißem Wasser. Sie überschüttete die beiden damit, die sich augenblicklich in Jungs verwandelten.
Bestürzt starrten die beiden Cologne an.
Cologne: „Keine Angst, ich weiß wer ihr seid. Ihr habt hiermit die Sondergenehmigung, euch in jedem Bereich des Dorfes aufzuhalten, ohne dafür belangt zu werden!"
Damit hüpfte sie davon.
Ranma: „Das scheint Shampoos Werk zu sein! Es ist eine Ehre, als Mann den Bereich der Frauen betreten zu dürfen! Und endlich müssen wir uns nicht mehr andauernd hin und her verwandeln."
Eine vorbeilaufende Amazone zeigte ihnen, welches Shampoos Hütte war, dann betraten sie diese.
Shampoo war gerade fertig geworden, der Tisch war bereits gedeckt.
Shampoo: „Nihao! Ihr euch schon mal setzen, Shampoo holen Essen."
Während Lars und Ranma an dem kleinen Tisch Platz nahmen, erschien Shampoo mit so vielen verschiedenen Töpfen, dass sie mit erstaunten Blicken am Tisch empfangen wurde.
Sie verteilte die Töpfe und öffnete jeden einmal kurz, zeigte den beiden den Inhalt und erklärte, um was es sich handelte.
Das meiste waren verschiedene Nudelsorten, es gab sogar gefärbte Nudeln. Eine Schüssel mit einem toll zubereiteten Salat und noch einiges mehr präsentierte sich vor ihnen auf dem Tisch.
Sie fingen an zu essen, Lars und Ranma wollten unbedingt jede Nudelsorte probieren, gegenseitig rieten sie, wonach die nächste wohl schmecken würde.
Ihre Mahlzeit zog sich im Endeffekt auf ganze drei Stunden hin, da die beiden Jungs das Essen zu schade zum wegwerfen fanden.
Während sie aßen, erklärte Lars Shampoo die Grundregeln der Grammatik und verbesserte ihre Aussprache.
Shampoo lauschte aufmerksam und prägte sich die Regeln ein.
Schließlich war alles bis auf die letzte Schüssel aufgegessen.
Mehr als gesättigt lobten Lars und Ranma Shampoos Kochkünste, so gut hatten sie lange nicht mehr gegessen.
Shampoo war völlig aus dem Häuschen, dass ihr Essen ihnen so gut schmeckte.
Lars blieb noch bei Shampoo, um ihr Japanisch besser beizubringen.
Ranma begab sich aufs Feld, wo Ryoga und Genma immer noch schufteten.
Sie schienen am Ende ihrer Kräfte zu sein, die Geschwindigkeit ihrer Bewegungen erinnerte an Zeitlupe.
Ranma lief zu Cologne, die sich wie immer in ihrer Hütte befand.
Ranma: „Könntest du Ryoga und Genma nicht freilassen? Sie sind am Ende ihrer Kräfte!"
Cologne: „Nein! Sie werden ihre Strafe abarbeiten! Bald sind die zwei Wochen ja eh um. Lars müsste ich eigentlich auch wieder einsperren, aber da Shampoo anscheinend viel für ihn übrig hat...
Da fällt mir ein: Was hält Lars denn von Shampoo? Mag er sie?"
Ranma musste unwillkürlich grinsen.
Ranma: „Und wie er sie mag. Er gibt es zwar nicht zu, aber ich glaube, er ist Hals über Kopf in sie verliebt."
Cologne: „Sehr gut, dann wird er mein zukünftiger Schwiegersohn sein!"
Derweil übten Lars und Shampoo immer noch, sie saßen auf einer Wiese hinter Shampoos Hütte.
Shampoo: „Ich sein Shampoo!"
Lars: „Nein, wieder falsch. Konjugiere das Verb sein noch einmal, dann hast du die richtige Form!"
Shampoo fing an zu konjugieren.
Shampoo: „Ich bin Shampoo!"
Lars: „Sehr gut, richtig!"
Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie nah sie aneinander saßen und vor allen Dingen, dass sie allein waren.
Unwillkürlich errötete er.
Shampoo blickte ihm fragend in die Augen.
Shampoo: „Was du hast?"
Lars: „Ach nichts. Lass uns weitermachen."
Während Lars ihr eine weitere Regel erklärte, beobachtete Shampoo ihn verstohlen.
Shampoo: *Wieso wurde er rot? Weil wir sein allein?*
In Gedanken verbesserte sich Shampoo.
Shampoo: *Weil wir alleine sind?*
Lars: „..., darauf musste du besonders achten. Hast du das verstanden?"
Er schaute Shampoo an. Erst jetzt bemerkte er, dass sie ihn anscheinend die ganze Zeit angestarrt hatte.
Sie sahen sich in die Augen, beide erröteten und musste dann verlegen lächeln.
Shampoo rückte an Lars heran. Dann schmiegte sie sich an ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter, verträumt schaute sie in die Ferne.
Shampoo: „Jetzt werde ich aufpassen, so ich kann viel besser lernen!"
Shampoo: *Das ist schön, so nahe bei ihm zu sein...*
Lars: *Mag sie mich? Wieso sollte sie sonst so nahe an mich heranrücken? Aber es ist schön, sie so nahe zu wissen...*
Lars war mittlerweile knallrot geworden, sein Herz klopfte so laut, dass er meinte, Shampoo müsste es hören.
Stotternd fing er an, ihr eine weitere Regel zu erklären.
Ranma schaute sich verwundert in Shampoos Hütte um, die leer zu sein schien.
Ranma: *Wo sind sie denn bloß hingegangen?*
Da hörte er Stimmen, die durch eine Hintertür kamen.
Er trat hinaus, doch als er Shampoo und Lars eng aneinandergeschmiegt dasitzen sah, besaß er komischerweise genug Taktgefühl, leise und unbemerkt wie er gekommen war, wieder zu verschwinden.
Während Shampoo ein weiteres Verb konjugierte, fiel Lars Blick auf den Sonnenuntergang.
Als Shampoo fertig war, flüsterte er: „Das ist wunderschön, nicht wahr?"
Shampoo hauchte: „Jaaaa..."
Noch lange betrachteten die beiden den rötlichen Himmel.
Doch schließlich mussten sie sich wieder trennen, Lars musste los.
Als Lars schließlich auch beim Lager ankam, redeten Lars und Ranma nicht mehr viel, beide waren viel zu müde. Schon kurze Zeit später waren beide in einen tiefen Schlaf versunken.
Am nächsten Tag wachten sie fast gleichzeitig auf.
Sie gähnten und streckten sich erst einmal ausgiebig.
Ranma: „Kommt Shampoo heute wieder zum trainieren?"
Lars: „Ja, sie wollte wieder gegen Mittag vorbeikommen, heute will sie den Trainingskampf mit mir machen."
Ranma: „Im Bett oder wo? Waaaah! Das war doch nur ein Scherz!"
Ranma lief lachend davon, verfolgt von Lars, der eine Bratpfanne schwang.
Wieder im Lager, meinte Ranma:
„Nimm es mir nicht übel, so bin ich halt."
Lars: „Ich weiß...Ich musste nur noch mal meine Armkraft stärken."
Ranma: „Apropos stärken! Lass uns doch auch mal einen kleinen Trainingskampf machen!"
Lars: „Aber immer doch!"
Sie begaben sich auf die Wiese und gingen in Kampfstellung.
Ranma gab Lars mit der Hand einen Wink, anzugreifen.
Dieser stürmte auf ihn zu und verpasste ihm eine schnelle Kombination von vielen Kicks und Schlägen, Ranma hatte allerdings keine Probleme, diese zu blocken. Ranma hatte halt wesentlich mehr Erfahrung in solchen Dingen.
Trotzdem staunte er.
Ranma: „Nicht von schlechten Eltern der Angriff! War das schon alles?"
Bewusst reizte er Lars.
Lars: „Das war erst der Anfang!"
Ranma beschränkte sich nur auf die Abwehr, erst wollte er sehen, was Lars schon drauf hatte.
Immer schneller folgten die Angriffe von Lars, Ranma hatte keine Mühe, sie abermals zu blocken.
Doch plötzlich riss ihn ein flacher Kick von den Beinen, der so schnell gekommen war, dass er nicht mehr reagieren konnte.
Ranma rappelte sich auf.
Ranma: „Hey, das war wirklich schon sehr gut. Jetzt greife ich dich mal an!"
Zuerst griff Ranma nur langsam an, dies war kein Problem für Lars.
Doch er steigerte das Tempo, irgendwann war es einfach zu schnell, Lars ging zu Boden.
So machten sie noch eine Weile weiter, bis sie beide keine Lust mehr hatten.
Ranma: „Für die kurze Zeit, die du erst hier bist, bist du schon sehr gut, im Gegensatz zu mir bist du allerdings noch gar nichts. Aber ich habe ja schließlich auch zehn Jahre trainiert.
Aber keine Sorge, ich werde dich in Topform bringen."
Gegen Mittag kam Shampoo an, als erstes drückte sie Lars zwei Ninjaboules in die Hand.
Shampoo: „Dies sind Trainingsninjaboules. Die Stahlklingen wurden ersetzt durch welche aus Holz! Lass uns gleich mit dem Kampf anfangen, ich will sehen, wie gut du sein...bist."
Lars: „Dein Sprachtraining macht auf jeden Fall große Schritte!"
Erfreut lächelte Shampoo, dann begaben sie sich auf die Wiese.
Shampoo zog ihre Bonbouris, Lars seine Ninjaboules. Sie gingen in Kampfstellung.
Ranma gab das Zeichen zum Beginn des Kampfes.
Es entwickelte sich ein rasantes hin und her, Lars wollte unbedingt zeigen, wie gut er war.
Knallend schlug die Holzklinge mit einer riesigen Wucht auf die Bonbouris, Shampoo wehrte ihn aber mühelos ab. Knallend und klirrend wirbelten die Waffen durch die Luft.
Urplötzlich warf Lars das Fangnetz aus, welchem Shampoo in letzter Sekunde mit einer Rückwärtsrolle ausweichen konnte. Sofort setzte Lars mit einem Sprung nach, wieder prallten Bonbouris auf Ninjaboules.
Mit einigen Flickflacks rückwärts brachte sich Lars in Position, um seinen Bumerang zu werfen, doch Shampoo wehrte ihn ab. Der Bumerang fiel zu Boden.
Mit nur noch einer Ninjaboule hatte Lars kaum noch Chancen, er musste an die andere herankommen.
Schwer atmend überdachte er kurz die Situation, dann stürmten er wieder auf Shampoo los.
Doch anstatt sie anzugreifen, machte er einen Salto mit Drehung über sie, geduckt landete er hinter ihr. Sofort ließ er das Fangnetz hervor schießen. Durch Shampoos Beine hindurch fing es die vor Shampoo liegende Ninjaboule ein und zischte zurück.
Wieder hatte Lars beide Ninjaboules in der Hand.
Während Lars Shampoo angrinste, blickte die ihn erstaunt an.
Shampoo: „Das war ziemlich gut! Aber jetzt pass auf!"
Sie stürmte auf ihn los und ließ einen Hagel von Bonbouri-Schlägen auf Lars niederprasseln, die der nur mühsam abwehren konnte. Schließlich erwischte ihn immer mehr Schläge, doch es tat kaum weh. Er bemerkte, dass Shampoo Hartgummi Bonbouris benutzte, andernfalls hätte er jetzt wohl einen gebrochenen Arm.
Wieder standen sie sich gegenüber. Da hatte Lars eine Idee.
Blitzschnell warf er den einen Bumerang, sofort danach den zweiten.
Der erste schlug Shampoo den einen schützenden Bonbouri aus der Hand, der zweite traf sie genau an der Brust und ließ sie hintenüber fallen.
Erschrocken über das, was er getan hatte, lief Lars zu ihr. Besorgt hockte er sich neben sie.
Lars: „Ist alles in Ordnung?"
Shampoo: „Ja, doch. Das war ein sehr guter Angriff!"
Sie rappelte sich auf.
Shampoo: „Und weiter geht's!"
Mit diesen Worten stürmte sie auf Lars zu, immer schneller wirbelten ihr Bonbouris durch die Luft, Lars hatte immer mehr Mühe, sie abzuwehren. Immer öfter traf sie ihn, sie war eben eine starke, schnelle und erfahrene Kämpferin.
Shampoo: „Das reicht für heute! Du sein...bist schon gut!"
Shampoo verließ sie wieder, sie musste noch einige Sachen im Amazonendorf erledigen.
Lars und Ranma trainierten noch eine Weile, dann vergnügten sie sich wieder an ihrem Lieblingsbadeplatz.
Der Tag neigte sich seinem Ende entgegen. Frühzeitig ging Lars schlafen, das Kämpfen hatte ihn geschafft.
Ranma saß noch lange am Lagerfeuer und starrte in die Sterne hinauf...
Am nächsten Morgen wurde Lars unsanft geweckt.
Irgendetwas quiekte und kreischte und sprang ihm immer wieder ins Gesicht.
Erschrocken sprang Lars auf, dann seufzte er erleichtert, es war Ryoga. Vielmehr P-Chan.
Lars: „Was hast du denn, Ryoga? Was ist los?"
Da lugte Shampoo in das Zelt herein. Sofort versteckte sich P-Chan hinter Lars.
Shampoo: „Süßes Ferkelchen, wo bist du? Nihaoooo!"
Sie hatte Lars entdeckt.
Lars: „Was möchtest du denn mit dem Ferkel? Wieso hat es solche Angst?"
Shampoo: „Ich möchte einen schönen Schweinebraten machen!"
Lars: „Ähm, Shampoo, da möchte ich dir erst was zeigen."
Er schnappte sich P-Chan und verließ das Zelt. Er holte einen Wassereimer und goss das kalte Wasser über P-Chan. Das Schweinchen wuchs – und Ryoga stand da, völlig nackt, wie er entsetzt bemerkte, schnell sprang er in das Zelt und kletterte in Lars Schlafsack.
Shampoo: „Oh, noch einer, der in die Quellen gefallen ist!"
Ryoga rief aus dem Zelt: „Ja, leider. Du kannst dir nicht vorstellen, wie erniedrigend das ist, ein ‚Schwein' zu sein!
Ähm...Lars, hast du was zum Anziehen für mich?"
Lars: „Ja, da drin liegen noch irgendwo die Sachen, die ich von Cologne bekommen habe."
Da fiel ihm auf, dass er nur in Boxershorts bekleidet dastand, auch Shampoo wurde darauf aufmerksam, es schien ihr aber nicht gerade zu missfallen.
Die Röte schoss ihm in den Kopf, schnell lief er ins Zelt und schlüpfte schnell in seine Sachen. Verlegen kam er wieder auf den Lagerplatz.
Lars: „Was ist nun mit Ryoga? So heißt er. Ist er immer noch euer Gefangener?"
Shampoo: „Eigentlich schon, aber wenn er zu dir gehört, dann haben ich ihn nicht gesehen!"
Süß lächelte sie Lars an. Der grinste dankbar zurück.
Völlig verschlafen torkelte Ranma aus seinem Zelt. Mit kleinen Augen blickte er von einem zum anderen.
Ranma gähnte kräftig und meinte dann: „Müsst ihr denn schon so früh am morgen turteln? Das kann man ja wohl mal auf ein bisschen später verlegen!"
Damit drehte er sich um, streckte sich noch einmal und verschwand wieder in seinem Zelt.
Lars und Shampoo liefen knallrot an und starrten zu Boden.
Ryoga beendete die peinlich Stille, indem er aus dem Zelt kam und missmutig seine neue Kleidung betrachtete.
Er grummelte: „Pah, das drückt hier und außerdem ist das sowieso viel zu eng, man kann sich ja gar nicht bewegen..."
Lars: „Wieso bist du überhaupt ein Schwein? Da wo du dich verwandelt hast, müssten deine Sachen ja auch noch sein."
Ryoga: „Genma dieser Idiot hat mich mit Wasser beschüttet, um mir eine Erfrischung zu verschaffen! Hrmpf, so ein Trottel!"
Shampoo: „Genma sein...ist Ranmas Vater, nicht wahr?"
Ryoga und Lars nickten.
Shampoo: „Morgen ist sein letzter Tag, er darf dann gehen."
Ranma kam angezogen aus seinem Zelt.
Ranma: „Dann können wir endlich weiter! Wird ja langsam auch mal Zeit."
Bestürzt starrte Lars Shampoo an. Die schien den gleichen Gedanken gehabt zu haben wie er, denn sie sah ihn ebenfalls traurig an.
Da fasste Lars einen Entschluss.
Lars: *Ich werde ihr noch heute sagen, dass ich sie liebe! Das wäre ja wohl gelacht, wenn ich das nicht hinbekomme! Außerdem mag sie mich auch, glaube ich...*
Shampoo: „Lars, komm mit mir! Ich möchte dir etwas zeigen!"
Damit nahm sie ihn bei der Hand und zog ihn hinter sich her.
Ryoga und Ranma blieben alleine bei den Zelten zurück.
Shampoo und Lars liefen etwa schon eine halbe Stunde durch den Wald, als der Weg immer weiter anstieg.
Urplötzlich war der Wald zu ende. Mittlerweile waren sie anscheinend hoch oben auf einem Felsen. Sie traten an den Rand und sahen in die Tiefe hinab.
Shampoo: „Hier hat man den schönsten Ausblick über die Landschaft, ist es nicht toll?"
Fasziniert ließ Lars seine Augen schweifen, aus dieser Perspektive war die Landschaft wunderschön anzusehen.
Lars: „Ja, es ist einfach...wunderschön. Genau wie du."
Das letzte war ihm einfach so herausgerutscht, Röte stieg in sein Gesicht.
Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, langsam drehte er sich zu Shampoo.
Sie sahen sich an, auch sie war mittlerweile rot.
Shampoo: „Find-Findest...meinst du das...wirklich?"
Lars nahm all seinen Mut zusammen und trat einen Schritt auf sie zu.
Lars: „Ja. Shampoo..."
Shampoo: „Bitte sag es nicht...Lars, ich liebe dich!"
Eine unendliche Erleichterung durchfloss jede Faser von Lars Körper. Langsam und vorsichtig hob er seine Hand und fuhr damit über Shampoos Wange.
Lars: „Ich..."
Seine Stimme versagte ihm beinahe.
Lars: „Ich liebe dich auch...Du bist so...wunderschön...so süß...stark, aber doch...wirkst du so zerbrechlich..."
Sie umarmten sich und krallten sich aneinander fest, als hätten sie Angst, den anderen zu verlieren. Lange standen sie so dort oben auf dem Felsen.
Als sie ihre Umarmung langsam lösten und sich tief in die Augen sahen, liefen Lars Tränen die Wange hinunter.
Shampoo fragte vorsichtig: „Was hast du denn?"
Lars: „Ich...bin nur so glücklich, verstehst du?"
Verständnisvoll nickte sie, dann fielen sie sich wieder in die Arme. Dann, nach einer Ewigkeit sahen sie sich wieder an.
Langsam berührten sich ihre Lippen zu einem fragenden, tastenden und vorsichtigen Kuss.
Er schien ihre Erwartungen zu erfüllen, denn sofort küssten sie sich wieder, aber viel länger, inniger und zärtlicher.
Lars: „Shampoo...Ich muss mit Ranma und den anderen mit, wir gehen nach Nerima."
Shampoo nickte.
Shampoo: „Kann ich mitkommen?"
Lars: „Ich hätte eine noch viel bessere Idee, ich weiß aber nicht, ob sie dir gefällt. Wieso ziehst du mit deiner Urgroßmutter nicht einfach nach Nerima? Dort werden wir lange, lange bleiben. Ihr könntet dort zum Beispiel ein Nudelrestaurant eröffnen!"
Shampoo: „Das sein...ist wirklich eine gute Idee. Nudelrestaurant..."
Sie genossen noch eine Weile die Aussicht, dann liefen sie Hand in Hand zurück. Shampoo wollte gleich Cologne von Lars Vorschlag erzählen. Lars lief weiter zu ihren Zelten.
Ryoga und Ranma kämpften gegeneinander, Lars setzte sich, aß etwas und schaute ihnen gedankenverloren zu.
Während Ranma einen Schlag von Ryoga abwehrte, rief er:
„Du guckst so komisch, könnte es sein, dass da zwischen euch was gelaufen ist?"
Grinsend verpasste er Ryoga einen Tritt.
Lars meinte verlegen: „Ja, wir sind jetzt zusammen."
Ryoga rief: „Na, das ist doch toll! Was sagt man denn da jetzt? Herzlichen Glückwunsch?"
Ranma: „Keine Ahnung."
Lars: „Schon gut, ich weiß was ihr meint."
Er rappelte sich auf und absolvierte noch eine kleine Krafttrainingseinheit.
Abends erzählte Lars ihnen davon, das Shampoo vielleicht mitkommen würde, er aber eher damit rechnete, dass sie nach Nerima zog.
Ranma: „Nach Nerima wollen wir also? Pop dieser Idiot wollte mir nicht sagen, wohin es geht."
Ryoga: „Ich denke, ich werde mit euch kommen, ich weiß sowieso nicht, wo ich hin sollte."
Es fing an zu dämmern, die Sonne verschwand hinter den Baumkronen.
Sie unterhielten sich noch über dies und jenes, als sie keinen Gesprächsstoff mehr fanden, begaben sie sich in ihre Zelte, Ryoga schlief bei Ranma im großen Zelt.
Kurz bevor er einschlief, fiel Lars ein, dass dies der siebte Tag in Ranmas Welt war...
