Kapitel 5 - Kampf der Liebe:
Lars wachte auf. Er war noch zu müde, um die Augen zu öffnen. Er spürte Shampoo in seinen Armen. Nach einiger Zeit regte sie sich. Als er plötzlich einen unterdrückten Schrei von ihr hörte und sie sich an ihn drängte, riss Lars die Augen auf.
Und verstand Shampoos Angst. Sie waren in der wirklichen Welt. Er hatte Shampoo, dadurch, dass er sie festgehalten hatte, mit in seine Welt befördert.
Shampoo: „Wo...Wo sind wir hier?"
Lars: „Du brauchst keine Angst haben. Das hier ist mein Zimmer. Wir sind in meiner Welt. Weil ich dich festgehalten habe, habe ich dich mit hierher gebracht, das tut mir leid!"
Shampoo beruhigte sich langsam.
Shampoo: „Na ja, so schlimm ist es ja nicht, dann lerne ich mal kennen, wie du in deiner richtigen Welt lebst."
Lars: „Nicht gerade rosig, das kannst du mir glauben!"
Shampoo: „Was soll ich denn jetzt anziehen? Ich kann ja wohl kaum in Nachtwäsche herumlaufen!"
Lars: „Mist, meine Sachen sind auch noch in Ranmas Welt. Ich habe ja für mich was hier, aber für eine Frau? Ich frage meine Mutter mal."
Er schwang sich aus dem Bett und zog sich an.
Shampoo: „Aber bitte lasse mich nicht all zu lange allein! So ganz geheuer ist mir das hier dann doch nicht!"
Lars: „Keine Angst, ich bin gleich wieder da! Wenn du willst, kannst du duschen. Das Badezimmer ist hier vorne gleich um die Ecke. Handtücher liegen im Schrank."
Als Lars die Küche betrat, wünschte ihm seine Mutter einen guten Morgen.
Mutter: „Wieso bist du denn überhaupt schon wach? Sonst stehst du Samstags doch nie so früh auf!"
Lars: *Ach, es ist Wochenende...dann mache ich das anders...*
Mutter: „Bevor du gleich wieder abhaust, gestern Abend hat eine Lehrerin aus deiner Schule angerufen!"
Lars: *Verflucht!*
Lars: „Ähm...und was wollte sie?"
Mutter: „Sie war ziemlich aufgeregt und hat sich über dich beschwert. Du sollst sie aufs heftigste beleidigt haben...und das vor der ganzen Klasse! Ist das wahr?"
Lars: „Nun ja, also...ja. Es tut mir leid."
Mutter: „Wenn so was noch einmal vorkommt, dann wird sich hier aber etwas gewaltig verändern! Dann kannst du deine gewalttätigen Computerspiele vergessen! Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
Lars: „Ja, Mama. Ach übrigens, nicht das du dich erschreckst: Meine Freundin ist oben, sie ist kein Einbrecher also rufe bitte nicht gleich die Polizei! Als der Marder auf dem Dachboden war, war es schon peinlich genug, als die Polizei hier aufgetaucht ist!"
Lars grinste, seine Mutter verdrehte verlegen die Augen.
Mutter: „Nun zieh dir schon was an und stelle mir deine Freundin vor!"
Als Lars sich wieder auf den Weg nach oben machte, sah seine Mutter ihm mit gemischten Gefühlen nach.
Mutter: *Endlich wird mein Sohn erwachsen! Aber wodurch kommt diese plötzliche Veränderung? Erst wird er immer kräftiger und plötzlich hat er auch noch eine Freundin! Und alles, ohne das wir etwas gemerkt haben! Und sein Selbstbewusstsein scheint auch ins unendliche gewachsen sein, früher hat er sich nie getraut, im Unterricht etwas zu sagen und jetzt beschimpft er die Lehrerin...*
Shampoo war gerade fertig mit duschen, als Lars in sein Zimmer kam.
Lars: „Heute ist gar keine Schule, es ist Wochenende. Ich habe eine Idee. Du ziehst jetzt einfach meine Sachen an und dann gehen wir einkaufen. Das macht dir doch bestimmt Spaß, oder? Das machen doch alle Frauen gerne. Erst recht, wenn es um Kleidung geht. Aber vorher werden wir natürlich noch in Ruhe frühstücken."
Shampoo: „Ehrlich gesagt war ich noch nie so richtig einkaufen..."
Lars warf ihr einige seiner Sachen zu.
Lars: „Um so besser, dann wirst du es gleich kennen lernen. Zieh das an."
Shampoo zog eine alte Jeans und einen Pullover an, die einigermaßen passten.
Nachdem sie in der Küche gefrühstückt hatten und Shampoo und Lars Mutter sich kennen gelernt hatten, gingen sie los.
Lars Mutter war erfreut, dass Lars eine so nette und schöne Freundin hatte.
Während sie durch die Straßen gingen, sah Shampoo sich um.
Shampoo: „Hier ist ja kaum ein Unterschied zu merken. Nur das alles auf Deutsch dasteht. Aber komischerweise kann ich das lesen! Welche Sprache sprechen wir eigentlich gerade?"
Lars: „Deutsch! Du kannst es wirklich! Das scheint durch das Wechseln der Welten zu kommen."
In der Fußgängerzone angekommen, gingen sie gleich in das erste Frauenmodegeschäft.
Eine Verkäuferin beriet die beiden. Schon kurze Zeit später sah Shampoo wesentlich besser aus als in den plumpen Klamotten von Lars. Shampoo betrachtete ihre neue Kleidung.
Shampoo: „Etwas gewöhnungsbedürftig...Aber irgendwie bequem!"
Lars: „Außerdem kommst du darin wesentlich besser zur Geltung als in einem Pullover. Obwohl ich dich in einem Pulli natürlich genauso gern habe!"
Sie lächelten sich an und tauschten einen langen Kuss aus. Dann bummelten sie weiter. Mit der Zeit schien sich Shampoo immer mehr für den Einkaufsbummel zu begeistern, was Lars amüsiert beobachtete.
Doch irgendwann verging Lars die Lust am Einkaufen. Als Shampoo ihn zum nächsten Geschäft zerrte, lehnte Lars ab und wartete draußen auf sie. Da er ja nicht wusste, wie lange es dauern würde, setzte er sich auf eine Bank ein wenig abseits und betrachtete das Treiben in der Fußgängerzone. Nach langer Zeit wurde er langsam nervös. Er stand auf und ging in den Laden hinein. Er suchte alle Gänge ab, doch Shampoo konnte er nirgendwo entdecken.
Jetzt machte er sich wirklich Sorgen um Shampoo. Wo war sie bloß hin?
Schnell lief er zu der einzigen Kasse in dem Geschäft.
Lars: „Entschuldigen sie? Hat hier vor nicht allzu langer Zeit ein Mädchen mit langen bläulichen Haaren etwas gekauft?"
Kassiererin: „Ja, das ist aber schon eine Weile her..."
Bevor die Kassiererin noch mehr sagen konnte, war Lars schon mit einem gemurmelten Dank aus der Tür geflitzt. Hektisch sah er sich nach links und rechts in der Fußgängerzone um. Er hatte wohl nicht gemerkt, wie Shampoo aus dem Geschäft gekommen war. Und da die Bank, auf der er gesessen hatte, etwas abseits stand, hatte Shampoo ihn auch nicht gesehen.
Shampoo war sicherlich in die Richtung zurückgegangen aus der sie gekommen waren. Lars lief in eine kleine Seitengasse und fand schließlich, was er suchte. Schnell kletterte er die Feuerleiter auf die dreistöckigen Flachdachhäuser hinauf. Von hier oben würde er Shampoo in der Menge viel leichter entdecken können. Also lief er los und sprang ab und zu von einem Dach zum anderen, da die Häuser des Öfteren von kleinen Seitengassen getrennt waren.
Shampoo ging immer ängstlicher durch die Menschenmengen. Wieso war Lars plötzlich nicht mehr da gewesen? Sie hatte sich doch nicht lange in dem Geschäft aufgehalten.
Plötzlich fiel Shampoo auf, dass sie den Rückweg nicht mehr kannte. In Gedanken und Sorgen versunken ging sie in eine kleine Seitengasse, vielleicht ging es dort weiter. Doch es war eine Sackgasse. Seufzend drehte sich Shampoo wieder um. Und blieb erschrocken stehen.
Vor ihr standen drei dunkle Gestalten. Bedrohlich kamen sie einige Schritte auf Shampoo zu.
Mann1: „Na Süße, willst du nicht ein wenig spielen?"
Shampoo: „Mein Geld bekommt ihr nicht!"
Mann2: „Wir wollen nicht dein Geld, wir wollen ‚dich'!"
Höhnisch lachend rückten die Männer noch näher zu Shampoo. Plötzlich blitzten Messer in ihren Händen auf.
Mann3: „Ein Mucks, und du bist tot! Klar?"
Gerade, als Lars wieder über eine Seitengasse sprang, hörte er Shampoos Stimme. Schnell bremste er ab und schaute in die Seitenstraße hinunter. Als er die Situation überblickt hatte, schwang er sich kurz entschlossen hinunter.
Krachend landete er in geduckter Stellung zwischen Shampoo und den Männern. Ein normaler Mensch hätte diesen Sprung vom dritten Stock schwer überlebt, mindestens die Beine wären gebrochen. Doch da solche Sprünge in Ranmas Welt an der Tagesordnung waren, hatte Lars sich daran gewöhnt.
Die Männer zuckten erschrocken zurück.
Lars: „Was fällt euch eigentlich ein, irgendwelche Mädchen zu belästigen? Schämt ihr euch nicht?"
Die Gestalten fingen schallend an zu lachen.
Mann2: „Was willst du kleines Früchtchen denn hier? Geh nach hause zu deiner Mami!"
Lars: „Wenn ihr auch nur einen Schritt näher kommt, verspreche ich euch, dass ihr mit dem Gesicht auf dem Boden liegen werdet!"
Die Männer lachten noch mehr. Demonstrativ setzte der vorderste von ihnen seinen Fuß langsam vor. Doch kaum hatte er das getan, zog Lars ihm die Beine mit einer Drehung weg. Noch in der selben Drehung stand Lars aus der geduckten Stellung auf und wuchtete seine Faust in das Gesicht des nächsten Mannes, der einige Meter zurückflog. Der letzte bekam Lars Fuß im Magen zu spüren, er flog ebenfalls zurück und knallte gegen die Wand.
Der erste von ihnen rappelte sich hinter Lars auf, doch kaum stand er, da traf ihn ein Rückwärtstritt in die Magengegend, keuchend sackte er zusammen. Einer von den Straßenräubern rannte schnell davon, die anderen beiden lagen reglos am Boden. Lars drehte sich zu Shampoo um.
Lars: „Alles in Ordnung?"
Shampoo: „Ja. Aber die hätte ich auch alleine geschafft."
Lars: „Ich weiß. Aber ich war zufällig gerade in der Gegend und ich wollte dich vor eventuellen Verletzungen schützen."
Nach einem langen Kuss sah Lars sich in der Seitengasse um.
Lars: „Lass uns nach hause gehen."
Shampoo nickte. Gemächlich gingen sie Richtung Lars Haus. Gegen Mittag waren sie wieder zuhause. Shampoo hatte ihre Angst mittlerweile völlig überwunden.
Nachdem sie zu Mittag gegessen hatten, spielten sie den Nachmittag über mit Lars Eltern einige Spiele. Lars Eltern fanden Shampoo sichtlich sympathisch, Shampoo ging es genauso mit ihnen.
Am späten Nachmittag fiel Lars etwas ein. Er lief in sein Zimmer und zog die Ranma ½ Mangabände aus dem Regal. Zitternd schlug er den ersten Band auf.
Er blätterte schnell von einer Seite zur nächsten. Lars Theorie stimmte. Die Geschichte begann bei ihm zuhause! Er musste über seine Zeichnung grinsen.
Schnell nahm er die nächsten Bände zur Hand. Die komplette Geschichte war dort aufgezeichnet, bis zu dem Punkt, an dem sie sich jetzt befanden. Die Seiten danach waren einfach nur weiß. Doch das würde sich wohl bald ändern.
Den Abend verbrachten Lars und Shampoo mit unterhalten und kuscheln. Schließlich legten sie sich schlafen. Lars legte seine Arme um Shampoo, damit sie auch auf jeden Fall wieder mit in Ranmas Welt kommen würde.
Als Lars am nächsten Morgen aufwachte, stellte er beruhigt fest, dass Shampoo auch mitgekommen war. Dann fiel ihm ein, dass auch hier Wochenende war. Leise stieg er aus dem Bett, um sie nicht zu wecken und ging ins Bad.
Als Lars wieder zurückkam, lag Shampoo auf dem Rücken, Sonnenlicht fiel durch das Fenster genau auf ihr Gesicht. Sie sah wunderschön und vor allen Dingen niedlich aus, wie Lars fand.
Er beugte sich über sie und streichelte ihr sanft über die Wange.
Langsam schlug sie die Augen auf. Sie lächelten sich an und küssten sich innig.
Lars: „Ach, Shampoo...Es ist so schön, mit dir zusammen zu sein!"
Shampoo flüsterte: „Mir geht es genauso!"
Doch da gab Lars sich einen Ruck.
Lars: „Aber jetzt hopp! Aufstehen, ich muss für morgen trainieren, da ist doch der Kampf gegen Mousse!"
Als Shampoo sich widerwillig auf dem Bett rekelte, kitzelte Lars sie. Lachend gab Shampoo schließlich auf. Lars hob sie aus dem Bett und setzte sie erst im Bad wieder ab.
Lars: „Und lass dir ja nicht so viel Zeit!"
Lars drohte ihr grinsend mit dem Finger. Lachend ging er zurück in ihr Zimmer und zog sich an. Kurze Zeit später kam Shampoo herein und zog sich ebenfalls an.
Cologne hatte das Frühstück wie immer schon zubereitet. Daher standen sie nur kurze Zeit später wieder im Garten und fochten ihren ersten Trainingskampf des Tages aus, dem noch viele folgen sollten.
Ranma wachte im Gartenteich auf. Resignierend seufzte Ranko und warf Genma im Vorbeigehen in den Teich. Nachdem Ranma wieder er selbst war, begab er sich zum Essen nach unten.
Das Thema des Tischgespräches war natürlich die geplante Hauserweiterung. Die Pläne waren soweit fertig, schon bald sollten die Arbeiten anfangen. Soun hatten sich schon eine geeignete Baufirma ausgesucht, die einen guten Ruf hatte und nicht allzu teuer war.
Nach dem Frühstück sah Ranma Akane dabei zu, wie sie versuchte, den Amaguriken zu erlernen. Gedankenverloren starrte er sie an. Akane bemerkte das irgendwann.
Akane: „Was glotzt du denn so?"
Ranma: „Mhh? Was? Ich...gar nichts...ich hab nur nachgedacht."
Akane: „Ach ja? Und worüber?"
Ranma: „Jedenfalls nicht über dich!"
Da fiel Ranma Lars mahnender Blick ein.
Ranma: „Oder vielleicht doch?"
Ranma grinste sie an, Akane schnaubte nur und konzentrierte sich wieder auf die Fische. Doch sie war mit den Gedanken nicht bei den Fischen sondern bei Ranma.
Akane: *Ob er mich mag?*
Die Fische häuften sich neben dem Waschzuber.
Ranma: „Hey, Akane! Du hast es ja geschafft! Du beherrscht den Amaguriken!"
Akane schreckte aus ihren Gedanken hoch und starrte auf ihre trockenen Hände.
Akane: „Ich...ich habe es wirklich geschafft! Lass uns kämpfen!"
Sie gingen in Kampfstellung. Dann griff Akane an. Akane traf Ranma jetzt zwar öfters, jedoch besaß Ranma jahrelange Kampferfahrung, daher war es für ihn kein großes Problem, den meisten Schlägen trotzdem auszuweichen.
Als Akane nach einer Stunde schwer atmend da stand, um neue Kraft zu sammeln, kam Ranma auf sie zu.
Ranma: „Das reicht für heute. Durch den Amaguriken hast du einen weiten Schritt nach vorne gemacht, du bist schon ziemlich gut!"
Erfreut über das Lob von Ranma, von dem selten jemand und erst recht nicht sie etwas abbekam, lächelte Akane ihn an.
Akane: „Danke, dass du mich trainierst, Ranma. Ohne dich wäre ich nie so gut geworden."
Verlegen grinsend kratzte Ranma sich am Kopf.
Ranma: „Das mache ich doch gerne. Vorher warst du aber auch schon nicht schlecht!"
Akane: „Danke. Wollen wir nicht mal bei Lars und Shampoo vorbeischauen?"
Ranma runzelte die Stirn. Wieso kam sie gerade jetzt auf Lars und Shampoo zu sprechen?
Ranma: „Meinetwegen. Aber erst, nachdem wir gebadet haben! Ladys first, also beeil dich!"
Als Akane und Ranma das Nudelrestaurant betraten, schickte sie Cologne nach hinten in den Garten. Schon von drinnen hörten sie das Klirren von Waffen und Kampfgeschrei.
Akane war erstaunt, wie gut Lars schon war. Genauso schnell wie Shampoo wirbelte er mit seinen Ninjaboules durch die Luft und wehrte ihre Bonbouris mit Leichtigkeit ab.
Shampoo und Lars waren sich ebenbürtig geworden, Shampoos einziger Vorteil war ihre längere Kampferfahrung. Als sie gerade eine Atempause machten, sah Lars Ranma und Akane.
Lars: „Hallo! Was macht ihr denn hier?"
Akane: „Wir wollten nur mal schauen, was ihr so treibt!"
Ranma: „Mein Training hat sich also ausbezahlt gemacht! Du bist wirklich schon sehr gut."
Shampoo: „Wobei ‚mein' Training natürlich auch seinen Teil dazu beigetragen hat."
Ranma grinste.
Ranma: „Da hast du wohl recht. Aber wieso trainiert ihr so fleißig?"
Lars: „Ich habe morgen einen Kampf gegen Mousse."
Akane: „Mousse? Wer ist denn das?"
Shampoo: „Ein Mann aus meinem Amazonendorf, schon in Kinderjahren hat er mich verehrt. Jetzt ist er hinter Lars her, weil wir zusammen sind. Er versteht einfach nicht, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will."
Lars: „Und da der Preis Shampoo ist, muss ich natürlich in bester Form sein!"
Ranma: „Was? Shampoo ist der Preis?"
Lars: „Ja. Das ist die einzige Möglichkeit, ihn loszuwerden."
Akane: „Können wir zuschauen?"
Lars: „Natürlich, wenn ihr wollt."
Ranma: „Wir werden da sein! Dann noch viel Spaß beim Trainieren."
Shampoo: „Danke. Ich glaube, den werden sie haben."
Sie lächelte Lars an, der zurückgrinste.
Auf ihrem Heimweg ging Ranma wie immer auf einem Zaun, Akane neben ihm auf dem Weg.
Akane: „Ob Lars es gegen Mousse schafft?"
Ranma: „Ich weiß es nicht, Amazonen sind im Allgemeinen gute Kämpfer. Aber Lars ist auch ziemlich gut geworden. Ich glaube, er kann es schaffen."
Akane: „Hoffen wir das Beste für ihn. Und für Shampoo."
Der Rest des Tages verlief ereignislos.
Am nächsten Morgen wachte Lars schon sehr früh auf. Er war aufgrund des Kampfes ziemlich aufgeregt. Shampoo wachte durch seine nervösen Bewegungen auf. Verschlafen lächelte sie ihn an.
Shampoo: „Aufgeregt, was? Ging mir vor meinem ersten Kampf auch nicht anders."
Lars versuchte zu lächeln, doch er war zu nervös dazu.
Lars: „Ja und wie. Was, wenn ich verliere?"
Shampoo: „Du wirst nicht verlieren."
Lars: „Aber es könnte ja sein, wenn ich nicht aufpasse, dass er mich doch besiegt."
Shampoo lächelte und rollte sich über Lars.
Shampoo: „Du wirst nicht verlieren, das weiß ich. Mach dich nicht verrückt."
Dann beugte sie sich über ihn, sie verloren sich in einem langen Kuss. Shampoos Ablenkungsmanöver wirkte, schon hatte Lars den Kampf fast vergessen.
Doch als Cologne sie zum Frühstück rief und sie sich anzogen, rutschte Lars sein Herz in die Hose. Er machte sich völlig verrückt, dass er ja vielleicht verlieren könnte. Beim Essen blickte er abwesend in die Gegend.
Schließlich war es so weit. Ranma und Akane waren auch gerade angekommen und machten es sich an der Hauswand gemütlich, während Shampoo Lars noch einmal einredete, worauf er bei Mousse achten musste.
Shampoo: „...Mousse kann Waffen blitzschnell erscheinen lassen, also musst du ständig auf der Hut sein. Klar?"
Lars nickte. Da kam Mousse über den Zaun gesprungen.
Mousse: „Ich bin gekommen, dich zu vernichten und Shampoo für immer für mich zu gewinnen!"
Lars Stimme zitterte und überschlug sich fast.
Lars: „Ha, das werden wir ja sehen!"
Lars rutschte in Kampfstellung. Er konzentrierte sich komplett auf den Gegner. Das Einzige, was er hörte war sein eigener Atem und sein Herzklopfen.
Kurze Zeit standen sie sich einfach in Kampfstellung gegenüber, keiner wollte den ersten Schritt machen. Schließlich bewegte sich Mousse langsam einige Schritte zur Seite. Lars folgte ihm ständig und hochkonzentriert mit den Augen.
Mittlerweile war er kein bisschen mehr aufgeregt, der Kampf war das Einzige, was ihn im Moment interessierte. Er musste gewinnen!
Dann begann der Kampf. Lars täuschte einen Angriff vor, Mousse sprang zur Seite. Blitzschnell setzte Lars nach und sprang vor, um einen Kick an den Mann zu bringen. Doch aus dem Nichts erschienen zwei Säbel, die Mousse vor sich kreuzte. So ging der Kick von Lars nur gegen die Säbel. Mousse wollte sofort nachstoßen, doch blitzschnell brachte sich Lars mit einigen Flickflacks Richtung rückwärts aus der Gefahrenzone.
Nur Sekunden später hatte er seine Ninjaboules in den Händen.
Mousse: „Ah, du willst den Kampf mit Waffen! Kannst du haben!"
Er hielt zwei Schwerter in den Händen und stürmte auf Lars zu. Lars fuhr seine zwei Klingen aus und blitzschnell griffen sie abwechselnd an und parierten. Zu schnell für die Augen schwirrten die Schwerter durch die Luft und blitzten ab und zu in der Sonne auf.
Völlig unerwartet trat Lars Mousse die Beine weg. Als er jedoch nachsetzen wollte und auf Mousse zusprang, leitete der Lars einfach weiter durch die Luft. Mit einem Salto und einer Drehung rollte sich dieser ab und hatte nun zwei Morgensterne in der Hand.
Lars stürmte auf Mousse zu und wieder begann ein langes und blitzschnelles Gefecht. Dieses Mal konnte Mousse einen Kick an Lars anbringen. Lars flog rückwärts durch die Luft und rollte sich ab. Doch da flogen schon viele kleine Messer auf ihn zu.
Sekunden später hielt er zwei Bumerange in der Hand und wirbelte sie herum, die Messer fielen nutzlos zu Boden. Der Kampf wurde immer schneller. Staub wirbelte auf, immer wieder andere Waffen schnellten durch die Luft.
Lars wollte den Kampf so schnell wie möglich beenden, er konnte nicht ewig durchhalten. Als er einen gewissen Abstand zu Mousse hatte, fing er an, sich um die eigene Achse zu drehen, immer schneller und schneller. Urplötzlich zischte aus dieser Drehbewegung ein Bumerang und erwischte Mousse am Kopf. Während er noch taumelte, senkte sich ein Fangnetz über ihn und zog ihn zu Boden.
Während Lars gerade die eine Ninjaboule auffing, konnte Mousse sich durch einige weiter Klingen aus seinem Ärmel wieder befreien. Die zweite Ninjaboule holte sich Lars mit dem Fangnetz zurück, ähnlich wie damals mit Shampoo.
Und wieder standen sich die beiden gegenüber. Lars stürmte erneut auf Mousse zu. Doch völlig unerwartet sprang er kurz vor Mousse ab. Als er schon fast über Mousse hinweg geflogen war, klammerte er dessen Kopf zwischen seinen Füßen ein. Lars landete auf den Händen und schleuderte Mousse im Handstand allein durch seine Füße über ihn hinweg durch die Luft. Sand spritzte auf, als Mousse auf die Erde knallte und noch ein Stück rutschte.
Mousse fing sich sofort wieder und sprang hoch. Doch mitten in der Luft erwischte ihn ein Bumerang genau im Gesicht. Der Bumerang flog zurück zu Lars. Mousse landete mit den Händen zuerst und wollte sich mit einem Flickflack in Sicherheit bringen.
Aber genau in dem Moment, in dem er sich im Handstand befand, knallte der zweite Bumerang gegen seinen Kopf. Er fiel schwer auf die Erde. Lars war fair und wartete, bis Mousse wieder aufgestanden und in Kampfposition war.
Mittlerweile war Mousse schon sichtlich angeschlagen. Aber jetzt fuhr er aus seinen Ärmeln auf jeder Seite drei Klingen aus und stürmte auf Lars zu. Blitzschnell und halb verdeckt durch seine Ärmel wirbelte er seine Waffen durch die Luft.
Lars konnte nur mühsam parieren und wurde immer weiter nach hinten an die Hauswand gedrängt. Er wich einem Kick von Mousse aus, der den Putz von der Wand bröckeln ließ.
Doch Lars nutzte seine Drehbewegung aus und versetzte Mousse einen Faustschlag ins Gesicht.
Erneut standen sie sich in Kampfstellung gegenüber. Lars wollte dieses Duell endlich beenden. Er fuhr seine zwei Schwerter aus und fing an, sie immer schneller durch die Luft zu wirbeln. Irgendwann konnte man überhaupt keine Schwerter mehr sehen, nur eine einzige verwischte Bewegung.
Mousse verwirrte das, er wunderte sich, warum Lars nicht angriff. Also stürmte er auf Lars zu und schwang sein Schwert mit einem geraden Hieb von oben genau auf Lars Schädel. Doch bevor das Schwert sein Ziel erreichen konnte, flog es schon aus der Hand seines Besitzers.
Sekunden später drängte Lars Mousse zurück, immer noch wirbelte er blitzschnell mit den Schwertern durch die Luft.
Mousse Gewand bekam mehr und mehr Schlitze. Er versuchte verzweifelt, die Schwerter von Lars mit seinen eigenen abzuwehren, doch Lars Bewegung war einfach viel zu schnell. So plötzlich, dass Mousse überhaupt nicht reagieren konnte, hörte das Wirbeln auf. Im selben Moment sprang Lars mit dem Fuß zuerst nach vorne und fällte Mousse mit einem Kick ins Gesicht um. Wieder wollte er Mousse Kopf noch während der fiel zwischen seinen Füßen einklemmen, doch Mousse fasste sich schnell und beförderte Lars mit einem Tritt weiter.
Beide rollten sich ab und standen sich schon wieder gegenüber.
Lars rannte auf Mousse zu. Im Laufen schleuderte er Mousse seine beiden Bumerange entgegen. Den ersten konnte Mousse abwehren, der zweite kam aber zu schnell danach. Mousse Kopf flog nach vorne, der Bumerang hatte sich seinen Magen als Ziel ausgesucht. Während er nach hinten flog kam Lars angesprungen und beförderte seinen Kopf ebenfalls mit einem Tritt ins Gesicht nach hinten.
Mousse knallte auf den Boden und rollte sich halb ab. Lars landete und sprang sofort wieder hoch und nach vorne. In dem Augenblick, in dem Mousse halb wieder stand, war Lars schon wieder da. Während er durch die Luft flog bearbeitete er Mousse mit seinen Fäusten. Er setzte den Amaguriken ein, immer schneller schlugen seine Fäuste auf Mousse ein, ein Kick ließ Mousse sich nach hinten überschlagen.
Mühsam rappelte sich Mousse wieder auf. Plötzlich schwirrten wieder unzählige Messer auf Lars zu, er wollte sie mit seinen Bumerangen abwehren. Doch die eine Ninjaboule klemmte, sofort bohrten sich gleich mehrere Messer in Lars Brust und seinen rechten Arm.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht stolperte er nach hinten und zog langsam ein Messer nach dem anderen aus seinem Körper. Aber Mousse nutzte seine unterlegene Position eiskalt aus. Er sprang auf Lars zu und versetzte ihm Kicks und Schläge, immer schneller.
Irgendwann kippte Lars einfach um und blieb regungslos liegen. Mousse dachte schon, er hätte gewonnen, doch langsam und am Ende seiner Kräfte richtete Lars sich auf.
Lässig vollführte Mousse eine perfekte Drehung mit einem abschließenden Kick. Lars flog hintenüber und blieb bewusstlos liegen.
Mousse: „Ich habe gewonnen!"
Entsetzt starrten Ranma, Akane und Shampoo auf Lars. Schluchzend lief Shampoo zu Lars und weckte ihn mit einigen sanften Schlägen auf die Wange.
Shampoo sah, wie Lars litt. Tränen traten in seine Augen. Ohne ein Wort zu sagen, ging er ins Haus. Shampoo rannte ihm nach. Lars ging zielstrebig in Shampoos Zimmer und fing an, seine Sachen in seinen Rucksack zu stopfen.
Shampoo: „Lars...was machst du denn da?"
Lars Körper bebte. Leise und zitternd erfüllte seine Stimme den Raum.
Lars: „Ich selber habe die Bedingung für diesen Kampf gesetzt, also werde ich sie auch einhalten!"
Shampoo: „Was? Aber du musst doch nicht..."
Lars: „Doch! Ich muss. So befiehlt es mir meine Ehre. Shampoo!"
Er drehte sich um, Tränen strömten über seine Wangen. Entschlossen sah er sie an.
Lars: „Ich liebe dich! Und ich werde dich niemals aufgeben, das weißt du!"
Er presste seine Lippen auf die ihren. Schon nach kurzer Zeit riss Lars sich los, schnappte sich seinen Rucksack und ging wortlos aus der Tür. Shampoo folgte ihm.
Lars ging entschlossenen Schrittes auf Mousse zu. Akane, Ranma und Shampoo sahen ihm traurig zu.
Lars: „Ich werde die Bedingung befolgen. Du bist der Sieger!"
Dann drehte er sich zu den anderen um.
Lars: „Ich werde wiederkommen. Darauf könnt ihr euch verlassen. Ich ‚verspreche' es euch."
Damit sprang er über den Gartenzaun und rannte davon.
Weinend rannte Shampoo ins Haus. Ranma und Akane wollten Shampoo lieber alleine lassen und gingen nach hause. Sie waren voller Mitleid mit Lars und Shampoo, sie wussten, wie gerne die beiden sich mochten.
Shampoo warf sich Cologne in die Arme und weinte sich bei ihr aus.
Cologne: „Lars hat gut gekämpft und ich bin sicher, dass er wiederkommt. Er wird sein Wort halten und Mousse erneut herausfordern und dich zurückgewinnen."
Mousse stand derweil höhnisch lachend im Garten. Schon am nächsten Morgen würde er seiner Shampoo die Aufwartung machen.
Während das neue Haus der Tendos immer mehr Gestalt annahm, verbrachten Akane und Ranma die meiste Zeit zuhause und schauten den Arbeitern zu.
Shampoo verbrachte ebenfalls die meiste Zeit, nur zur Schule verließ sie es. Cologne machte sich große Sorgen um Shampoo. Wenn Lars nicht bald wiederkommen würde, wäre Shampoo bald nur noch ein menschliches Wrack. Sie war erstaunt, wie sehr Shampoo Lars brauchte. Anders herum war es sicher genauso. Teilweise saß Shampoo stundenlang einfach nur da und starrte auf irgendeinen Fleck an der Wand. Ihre einzige Ablenkung war Mousse, der täglich vorbeikam, um mit ihr auszugehen. An ihm reagierte sie ihre Trauer ab.
Auch für Lars waren die nächsten Monate die Hölle. Er vermisste Shampoo genauso wie sie ihn. Er versteckte sich hinter seinem Training.
Er hatte sein Zelt in einem Wald aufgeschlagen. Wenn die Sonne aufging, stand er auf und begann den Tag mit einem Waldlauf in einem mörderischen Tempo. Danach frühstückte er kurz etwas und absolvierte dann fünf Stunden lang Krafttraining. Er aß etwas zu Mittag, den Nachmittag und den Abend verbrachte er mit dem trainieren der verschiedenen Kampftechniken. Selbst in seiner Welt schwänzte er die Schule und trainierte den kompletten Tag durch.
Er würde Mousse herausfordern, wenn er soweit war. Was er wollte, war nicht unbedingt Mousse besiegen, sondern Shampoo wiedergewinnen. Und dafür musste er gegen Mousse kämpfen.
Zwei Wochen später, als er sich gerade auf seinem morgendlichen Waldlauf befand, blieb er stehen, etwas kam ihm ungewöhnlich vor. Er sah sich aufmerksam um. Als er allerdings nichts entdecken konnte, zuckte er mit den Schultern und lief wieder los.
Doch nur einige Schritte weiter trat er auf ein Netz, was unter Laub auf dem Boden versteckt war. Sofort schnellte das Netz hoch. Sekunden später baumelte Lars in dem Netz an einem Baum.
Fluchend versuchte Lars, sich zu befreien. Da kam plötzlich ein alter Mann heran geflogen. Er bewegte sich ähnlich wie Tarzan mit Lianen fort, nur das es statt Lianen Seile waren, die aus seinen Handgelenken schossen.
Doch als der alte Mann näher kam, sah Lars, dass die Seile nicht aus seinen Handgelenken kamen. Der Mann hatte schwarze Handschuhe ohne Finger, ähnlich wie Fahrradhandschuhe, an. Aus ihnen kamen die Seile.
Lars zog seine Ninjaboules und hatte das Netz schnell durchtrennt. Er landete sicher auf seinen Füßen und wirbelte die Klingen selbstsicher durch die Luft. Der alte Mann schwang sich auf den Boden und stand Lars gegenüber.
Mann: „Ah, du kämpfst mit den Waffen der Ninja! Bist du denn ein Ninja? Das kann ich mir kaum vorstellen."
Lars: „Nein, ich bin kein Ninja. Diese Waffen habe ich von einer Amazone."
Mann: „Jaja, die Amazonen haben einige unserer Geheimnisse herausbekommen..."
Lars: „'Sie' sind ein Ninja?"
Mann: „Natürlich, was denkst du denn, mein Junge."
Lars: „Sind sie nicht ein bisschen zu alt dafür?"
Ein Seil schoss aus seinem Handschuh und umwickelten Lars, so dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Aus dem anderen Handschuh flog ein Seil und wickelte sich um einen Ast hoch über ihnen. Schon schwang sich der Ninja an dem Seil auf Lars zu und fällte ihn mit einem Kick mitten ins Gesicht. Während der Ninja sich lässig umdrehte und die Seile wieder in den Handschuhen verschwanden, meinte er:
„Wer ist hier zu alt?"
Lars: „Schon gut, das meinte ich ja gar nicht so. Was können sie denn mit ihren Handschuhen noch alles?"
Mann: „Vieles. Das kommt immer auf den Träger der Nikaidos an. Ich kann zum Beispiel ziemlich viel damit anfangen, da ich ein Ninjameister bin."
Lars: „Diese...Ninjaidos...kann man die irgendwo kaufen?"
Der alte Mann lachte.
Mann: „Kaufen? Die werden nur von uns Ninjas hergestellt und wir werden uns schwer hüten, die jedermann zum Verkauf anzubieten!"
Lars: „Gibt es sonst keine Möglichkeit, an die heranzukommen?"
Mann: „Nun ja...Ich habe zufälligerweise noch ein Paar dabei, das habe ich über. Allerdings bekommt es nur jemand, der den Ninjas würdig ist.
Ich will sehen, wie gut du bist. Du scheinst dich ja auf jeden Fall mit den Ninjaboules auszukennen. Komm mit!"
Der alte Mann drehte sich um und ging in eine bestimmte Richtung davon. Lars folgte ihm schnell.
Lars: „Wie heißt ihr eigentlich?"
Mann: „Ich bin Sikaido Herono, einer der zwanzig Ninjameister."
Lars: „Aha. Ich bin Lars Saotome."
Akane und Ranma befanden sich auf dem Heimweg von der Schule. Ranma ging wie immer oben auf einem Zaun neben Akane her, die ganz normal den Gehweg nutzte.
Ranma: „Wenn die Arbeiter fertig sind, kommt noch eine Menge auf uns zu. Tapezieren und so was."
Akane: „Ja, ich weiß. Aber das sollte kein Problem werden, wenn alle mit anpacken. Aber vielleicht sollten wir unsere Väter davon fernhalten..."
Ranma: „Keine schlechte Idee! Ich muss noch kurz was erledigen, wir sehen uns zuhause!"
Damit sprang Ranma vom Zaun und lief davon. Er bemerkte nicht, dass er ein Foto verloren hatte. Akane aber sehr wohl. Neugierig, wovon Ranma wohl ein Foto in der Tasche hatte, beugte sie sich nieder. Kurz zögerte sie noch, dies war schließlich privat. Doch dann drehte sie das Foto um. Und starrte in ihr eigenes, lächelndes Gesicht.
Unbeweglich starrte sie auf das Foto. Ihr Herz pochte schneller, ihr schossen alle Möglichkeiten, warum Ranma ein Foto von ihr in der Tasche hatte, durch den Kopf.
Akane: *Hat er das Foto etwa in der Tasche...weil er mich...mag?*
Ihr ohnehin schon strapaziertes Herz klopfte noch schneller. Aber dann kamen ihr die Zweifel.
Akane: *Was...wenn er es einfach nur so in der Tasche hatte?*
Doch alle anderen Gründe leuchteten nicht gerade ein.
Akane: *Es kann nur sein, weil er mich mag. Sonst würde er ja wohl kaum ein Foto von mir in der Tasche haben. Es sei denn, durch einen dummen Zufall. Aber das kann man hoffentlich ausschließen.
Was denke ich denn da? Er ist doch sowieso wie alle anderen Jungs! Allerdings sind wir in letzter Zeit ziemlich gut miteinander klargekommen...*
Sie steckte das Foto ein und beschloss, ihn schon bald darauf anzusprechen.
Derweil kämpfte Lars gegen Sikaido. Lars hatte nicht den Hauch einer Chance gegen den Ninjameister. Trotzdem zeigte sich Sikaido durch Lars Fähigkeiten mit den Ninjaboules beeindruckt.
Als Lars keuchend am Boden lag, ging er zu einer kleinen Hütte am Rande der Lichtung, auf der sie gekämpft hatten.
Sikaido: „Du bist es würdig, die Ninjaidos zu tragen. Außerdem haben wir kaum fähige Ninjaschüler. Komm herein, ich werde dir den Umgang mit ihnen lehren!"
Erfreut sprang Lars auf und lief hinter ihm her in die Hütte. Der Ninjameister schien in ärmlichen Verhältnissen zu leben, trotzdem erschien das Innere der Hütte einladend. Diese Hütte bestand aus nur einem Raum, in dem sich Bett und Küche befanden. Jedenfalls gab es einen Lehmaufbau, der einem Backofen und einem Herd ähnelte. Darüber befand sich außerdem eine Abzugshaube aus Holz. Alles in dem Raum war entweder aus Holz oder aus Lehm hergestellt.
An einem kleinen Tisch standen zwei wacklige Hocker. Sie setzten sich darauf. Der Ninjameister wühlte in seinem Rucksack und zog schließlich zwei Ninjaidos hervor. Er legte sie auf den Tisch.
Sikaido: „Bevor du sie nimmst, musst du schwören, sie nur für Ehrenhaftes zu verwenden. Durch jegliche böse Handlung mit ihnen machst du dich der Ninjas unwürdig."
Lars: „Ich schwöre, dass ich diese Ninjaidos nur für ehrenhafte Taten benutzen werde."
Sikaido: „Sehr gut. Und jetzt zieh sie schon an!"
Lars schlüpfte in die Handschuhe. Erst jetzt bemerkte er, dass die Handschuhe über und unter dem Handgelenk mit irgendeinem harten Material verstärkt waren. Dort schienen die Waffen herauszukommen.
Sikaido: „Du musst sehr vorsichtig sein. Die Ninjaidos reagieren auf deine Bewegungen mit der Hand. Allerdings nur, wenn du an sie denkst. Du musst also den Gedanken an sie mit der entsprechenden Handbewegung kombinieren."
Lars: „Und wie geht das jetzt?"
Fragend zog er die Schultern hoch. Plötzlich zischten jeweils vier Klingen aus den Handrücken der beiden Ninjaidos. Erschrocken sprang Lars auf und machte einen Schritt zurück, während er die Hände vor sich hielt. Schon verschwanden die Klingen so schnell, wie sie erschienen waren.
Lars: „Gott, hab ich mich erschrocken!"
Sikaido: „Du musst die verschiedenen Kombinationen gut kennen. Als Anfänger passiert es oft, dass sich ungewollt eine Waffe ausfährt. Nach etwas Übung passiert das aber so gut wie gar nicht mehr. Nun komm mit."
Sie begaben sich wieder auf die Lichtung. Schlurfend stellte Sikaido drei leere Konservendosen auf einen Baumstumpf. Dann entfernten sie sich gut fünfzig Meter von dem Baumstumpf.
Sikaido: „So. Die Übung ist einfach zu verstehen, aber nicht gerade einfach auszuführen. Du sollst eine Dose mit dem Seil fangen und zu dir zurückholen.
Dazu musst du an die Ninjaidos denken und deine Hand mit der Handfläche zuoberst, als mit den Fingernägeln nach unten halten. Dann ziehst du die Hand zu dir heran und lässt sie dann schnell schräg nach vorne unten schnappen. Das Zielen natürlich nicht vergessen."
Er machte die Bewegung vor. Vorsichtig machte Lars die Bewegung nach. Sofort kam ein Seil hervor geschossen. Doch schon nach einigen Metern fuhr es sich wieder ein.
Sikaido: „Das Seil fliegt nach vorne, solange du die Hand schräg nach vorne unten hältst, wenn du sie wieder gerade hältst, kommt das Seil wieder zurück. Und jetzt versuche, eine Dose zu erwischen!"
Lars zielte auf die Dosen. Das Seil flog durch die Luft und wickelte sich um die rechte Dose. Schon befand sie sich auf dem Rückflug, Lars fing sie locker auf.
Sikaido: „Sehr gut, wirklich sehr gut."
Das Lars auf die Dose ganz links gezielt hatte, erwähnte er lieber nicht. Nach einigen Fehlversuchen schaffte er es schließlich, auch die zweite Dose zu sich zu holen. Langsam hatte er schon einige Übung, es kam nur auf das richtige Zielen an.
Daher schaffte er die letzte Dose schon beim dritten Mal.
Sikaido: „So, nun kommen wir zur Fortbewegung."
Sie begaben sich tiefer in den Wald. Sikaido machte es Lars vor.
Sikaido: „Du musst mit dem Seil einfach auf einen Ast zielen. Das Seil wickelt sich dann um den Ast. Der erste Anlauf ist etwas schwierig, da man das Seil aus dem Sprung abschießen muss, damit es nicht zu lang ist und man über den Boden schleift. Du musst dich mit den Ninjaidos abwechseln, erst das eine Seil, dann das andere."
Der Ninjameister sprang hoch. Das Seil von seinem rechten Ninjaido wickelte sich um einen Ast, schon schwang er. Am höchsten Punkt schoss er aus dem linken Ninjaido ein Seil um den nächsten Ast während er das andere Seil gleichzeitig zurückschnellen ließ. So schwang er immer schneller von Baum zu Baum, bis er schließlich wieder zu Lars zurückkam.
Jetzt war Lars an der Reihe. Zuerst bekam er es überhaupt nicht hin, entweder er verfehlte einen Ast oder schoss das Seil zu spät ab. Als er es nach vielen Versuchen endlich einmal schaffte, vergaß er, das erste Seil wieder einzuholen und hing an zwei Seilen in der Luft, seinen Schwung hatte er natürlich verloren.
Sikaido: „Ich gehe mal das Mittagessen zubereiten. Du übst solange weiter."
Nach unzähligen Versuchen schaffte es Lars, sich vier Bäume weiterzuhangeln. Beim vierten Baum erwischte er aber einen Ast in einer ungünstigen Position und knallte gegen den Baum. Ächzend fiel er zu Boden.
Lars: *Verdammt! Das ist schwerer, als ich dachte.*
Da kam Sikaido wieder.
Sikaido: „Das Essen ist fertig! Mach erstmal eine Pause."
Als er Lars Gesicht sah, fügte er hinzu:
„Ich habe nicht gesagt, dass es leicht wird!"
Damit drehte er sich um und ging zurück zur Hütte. Lars folgte ihm. Misstrauisch beäugte Lars einen nicht gerade appetitlich aussehenden Brei in seiner Holzschüssel.
Der Ninjameister schaufelte diesen Brei schon in sich hinein, es schien ihm sogar zu schmecken. Vorsichtig probierte Lars ein bisschen mit einem Holzlöffel.
Überrascht zog er die Augenbrauen hoch.
Lars: „Das schmeckt ja köstlich!"
Sikaido: „Und enthält alle Nährstoffe, die man dringend braucht. Das ist ein altes Ninjarezept. Ich kann es dir geben, wenn du willst. Besonders im Wald hat man die Zutaten zusammen."
Lars ließ sich das Rezept auf einem Pergament aufschreiben und steckte es ein.
Nach dem Essen zeigte ihm der Ninjameister die anderen Waffen der Ninjaidos. Die Klingen kannte Lars ja mittlerweile schon. Sie waren im Gegensatz zu einem Schwert ein Riesenvorteil, da sie einem nicht aus der Hand fallen konnten und jeder Handbewegung folgten. Der Ninjameister zeigte Lars, wie er schlagen musste, um größtmöglichen Schaden damit zu erzielen.
Sikaido: „Leider ist das hier ein älteres Modell der Ninjaidos, sie haben nur zwei Waffen. Aber es ist die perfekte Ergänzung zu deinen Ninjaboules."
Lars stimmte nickend zu.
Sikaido: „Nun ja. Ich habe noch eine lange Reise vor mir, eine Konferenz der Ninjameister steht an. Den Rest musst du dir selber beibringen, das ist aber nicht mehr so schwer.
Du warst mir ein guter Schüler. Schade, dass wir uns nur so kurz sehen konnten. Komme mich doch irgendwann mal wieder besuchen!"
Lars: „Aber gerne doch!"
Sikaido: „Nun denn, auf Wiedersehen mein Schüler."
Lars: „Auf Wiedersehen und nicht Lebewohl, Meister."
Damit trennten sie sich. Die nächsten Tage übte Lars statt den Kampftechniken mit den Seilen. Nach einer Woche intensivem Training damit beherrschte er die Seile perfekt.
Mit dieser Fortbewegungsmethode kam er wesentlich schneller voran. Außerdem hatte er einen Riesenspaß dabei.
Ein Monat war vergangen, seitdem Lars abgereist war. Cologne machte sich große Sorgen um Shampoo. In letzter Zeit war sie immer deprimierter geworden, jetzt hatte sie zu allem Überfluss auch noch eine Grippe bekommen und lag im Bett. Es ging ihr immer schlechter.
Bei den Tendos ging es derweil ans Arbeiten. Der Umbau war fertig, nun musste tapeziert werden und die Zimmer eingerichtet werden.
Nachdem Genma-Panda eine Tapete statt auf die Wand auf sich geklebt hatte und Soun die Tapeten alle nass geheult hatte, weil er so glücklich war, dass Akane und Ranma sich ausnahmsweise mal nicht stritten, hatten sie die beiden kurzerhand ins Wohnzimmer verfrachtet, wo sie Shogi spielten.
Kasumi und Nabiki waren gerade unterwegs zu einem großen Möbelhaus, um die Einrichtung der neuen Zimmer zu kaufen. Also waren zur Zeit Ranma und Akane die einzigen, die tapezierten.
Ranma: „Immer müssen wir arbeiten, während unsere Väter gemütlich spielen."
Akane: „Das ist aber auch ganz gut so. Nicht das wir arbeiten müssen, sondern dass sie spielen. Danach würden die Tapeten überall im Zimmer kleben, nur nicht an der Wand."
Lachend klebte Ranma vorsichtig eine Tapetenstreifen fest.
Ranma: „Stimmt auch wieder. Aber ob das so eine gute Idee war, Nabiki mit zum Möbelkaufen zu schicken? Wie ich die kenne, kommt die hier mit Mahagoniholztischen oder so was wieder."
Akane: „Wenn es um die Familie geht, achtet Nabiki auf das Geld. Jedenfalls fast immer."
Da fiel Akane ein, dass sie endlich mal alleine waren. Sonst war immer irgendjemand in der Nähe. Also sprach sie ihn auf ihr Foto an.
Akane: „Ach, Ranma...Gehört das dir? Das habe ich auf der Straße gefunden."
Sie hielt Ranma das Foto vor das Gesicht. Ranma errötete schlagartig.
Ranma: „Wie...was...öhm, nein. Nie gesehen!"
Akane: „Ich habe aber zufällig gesehen, wie es dir aus der Tasche gefallen ist!"
Ranma: „Ähm...das war bestimmt jemand anders, den du mit mir verwechselt hast!"
Akane: „Ranma. Das war niemand anders, das warst du! Wir haben uns davor ja schließlich noch unterhalten!"
Zögern nahm Ranma das Foto an sich und ließ es in seine Tasche verschwinden.
Ranma: „Ja, gut. Du hast gewonnen! Das ist meins, ich habe es schon vermisst."
Verlegen sah Akane ihn an, sie errötete leicht.
Akane: „Und...wenn man fragen darf...wieso hast du ein Foto von mir in der Tasche?"
Ranma kratzte sich nervös lachend am Kopf.
Ranma: „Ähhhmmm...ja....also...kannst du dir das nicht denken?"
Akane: „Ich kann mir vieles denken. Also würde ich es lieber von dir erfahren, damit ich nichts falsches denke!"
Ihr Herz schlug immer schneller. Sehnsüchtig wartete sie auf seine Antwort.
Ranma: „Na ja...weil..."
Ranma schluckte und atmete noch einmal tief durch. Er war mittlerweile puterrot im Gesicht. So aufgeregt wie jetzt war er in seinem Leben noch nie gewesen.
Ranma: „Weil...ich...ich....dich...dich mag!"
Jetzt war es heraus. Entsetzt registrierte Ranma, was er gerade gesagt hatte. Ohne Akanes Antwort abzuwarten rannte er aus dem Haus. Akane sah ihm erstaunt nach. Ihr war warm ums Herz. Er mochte sie also! Akane lief Ranma hinterher. Doch draußen angekommen, konnte sie ihn nirgendwo entdecken. Sie rief ihn noch ein paar Mal, dann ging sie enttäuscht wieder in das Zimmer zurück und arbeitete weiter.
Akane: *Irgendwann muss er ja zurückkommen!*
Ranma sprang wie so oft von Dach zu Dach. Er hatte Angst. Fürchterliche Angst davor, dass Akane seine Gefühle vielleicht nicht erwiderte. Außerdem schämte er sich jetzt, dass er so feige davongerannt war. Ein Mann musste der Gefahr ins Auge sehen und nicht feige wegrennen. Aber früher oder später musste er ja wieder zu den Tendos zurückkehren.
Ranma: *Ach, verdammt! Jetzt muss Akane ja ganz alleine arbeiten, dass kann ich ihr auch nicht zumuten!*
Schnell drehte er um und sprang über die vielen Dächer zurück. Mit klopfendem Herzen betrat er das Zimmer wieder. Akane drehte sich um und sah ihn an, Ranma wich ihrem Blick aber aus.
Akane: „Wieso bist du wiedergekommen? Und wieso bist du überhaupt weggelaufen?"
Ranma: „Wiedergekommen bin ich, weil es nicht gerade nett ist, dich hier alleine arbeiten zu lassen. Und weggelaufen, weil..."
Ranma schluckte schwer. Akane sah ihn erstaunt und ein wenig entsetzt an.
Akane: „Ranma...du...'weinst'?"
Und tatsächlich: Tränen kullerten über seine Wangen.
Akane: „Aber...'wieso'?"
Ranma: „Weil ich...Angst habe. Fürchterliche Angst!"
Akane: „Ranma Saotome fürchtet sich. Das ist ja mal was ganz Neues! Aber wovor hast du denn Angst?"
Langsam ging sie auf Ranma zu. Ranma errötete. Entschlossen wischte er sich die Tränen mit seinem Ärmel ab.
Ranma: „Ich habe Angst...vor...deinen Gefühlen!"
Verblüfft sah Akane ihn an. Vor ihren Gefühlen? Das verstand sie nun überhaupt nicht!
Akane: „Vor...meinen Gefühlen? Wie...das denn?"
Ranma: „Na ja...ich kenne deine Gefühle zu mir nicht. Mal bist du nett zu mir, aber viel öfter liegen wir uns wegen jeder Kleinigkeit in den Haaren! Ich habe Angst, dass du...keine Gefühle für mich zeigst oder hast, dass du...nichts für...mich...empfindest..."
Akane wurde es warm ums Herz, welches in einem atemberaubenden Tempo vor sich hin schlug.
Akane: „Ranma...ich..."
Da ging die Tür auf und Kasumi und Nabiki kamen herein. Ranma und Akane ließen seufzend die Schultern sinken. Warum kam bloß immer im falschen Augenblick jemand herein?
Kasumi: „Hallo, da sind wir wieder. Der Möbelwagen kommt morgen um zehn Uhr."
Nabiki: „Bis dahin müssen wir alles tapeziert haben!"
Damit griff sie sich den Tapetenkleister und fing an zu arbeiten. Langsam machten sich auch Akane und Ranma wieder an die Arbeit.
Ranma: *Mist! Ich weiß immer noch nicht, ob sie mich liebt oder nicht! Wie bringen die Tendos es bloß fertig, immer genau zur falschen Zeit hereinzuplatzen?*
Nabiki riss ihn aus seinen Gedanken.
Nabiki: „Sag mal, Ranma! Was machst du denn da?"
Erstaunt sah Ranma hoch. Erst jetzt merkte er, dass er gerade eine Tapete über eine andere rübergeklebt hatte.
Ranma: „Ach, verflucht! Ich kann das jetzt nicht!"
Er warf den Kleisterpinsel in den Topf. Mit einem aufgebendem Blick ging Ranma ins Badezimmer, um sich den Kleister vom Körper und der Kleidung zu waschen.
Ranko lag in der Badewanne, die Augen geschlossen. Sie dachte an Akane. Ob sie sie wirklich liebte?
Plötzlich klatschte es neben ihr im kalten Wasser auf und schon hing etwas an ihren Brüsten und begrapschte sie. Sie fuhr hoch, Wasser spritzte.
Ranko: „Was zum..."
An ihren Brüsten hing ein kleiner Mann, er sah ziemlich alt aus. Als er Rankos Blick bemerkte, fing er mit einer krächzenden Stimme an zu sprechen.
Happosai: „Lass dich durch mich nicht stören. Ich bin übrigens Happosai, der ultimative Meister der Anything Goes School Of Martial Arts. Und wer bist du?"
Sprachlos starrte Ranko Happosai an.
Ranko: „So ein...Perversling wie ‚du' Meister der Anything Goes School Of Martial Arts?"
Happosai nickte stolz.
Happosai: „Aber wieso Perversling?"
Ranko deutete auf Happosais Hände, die immer noch auf ihre Brüste patschten.
Ranko: „Deshalb!"
Und schon flog Happosai mit einer Beule mehr am Kopf durch das Fenster hinaus.
Ranko: *Was für ein komischer Kauz! Mal gucken, was Soun und Genma dazu sagen!*
Schnell ließ sie warmes Wasser in die Wanne ein, um sich zurückzuverwandeln. Ranma zog sich an und lief zu Soun und Genma ins Wohnzimmer.
Genma nutzte Ranmas Eintreten wie immer aus.
Genma: „Sieh nur! Ranma ist da!"
Nachdem Soun sich wieder dem Spielfeld zudrehte, wunderte er sich, warum er plötzlich am verlieren war.
Ranma: „Sagt mal...von wem habt ihr eigentlich eure Kampftechnik gelernt?"
Genma und Soun sahen sich an.
Genma: „Wir waren beide Schüler eines gewissen Happosai. Er war wirklich ein guter Lehrmeister."
Soun: „Allerdings hatte er eine ‚kleine' Schwäche für Frauen. Daher haben wir ihn in einer Höhle eingeschlossen und diese versiegelt. Den sehen wir nie wieder, was Saotome?"
Soun und Genma lachten. Ranma sah sie seufzend an.
Ranma: „Ach ja? Und wieso hing dann eben so ein kleiner alter Mann bei mir in der Badewanne? Der Happosai hieß?"
Schlagartig verstummten Genma und Soun und starrten Ranma an.
Genma: „Ranma! Darüber macht man keine Witze!"
Ranma: „Das war kein Witz! So ein alter Perversling!"
Soun: „Dann ist er es wirklich!"
Ranma: „Könnt ihr nicht einmal eine Aufgabe wirklich vollständig und gut durchführen?"
Während Ranma genervt das Zimmer verließ, starrten sich Genma und Soun entsetzt an.
Als Lars sich eines Morgens an einem Fluss waschen wollte, fiel ihm auf, dass seine Muskeln wesentlich ausgeprägt waren. Seine Kraftübungen fielen ihm jeden Morgen leichter, das Training hatte wohl also wirklich etwas gebracht.
Auch mit den Ninjaidos hatte Lars große Fortschritte gemacht, er beherrschte sie jetzt so gut wie perfekt. Er war gut geworden, das wusste er. Allerdings wusste er nicht, wie gut er war. Und das konnte er nur durch eine Möglichkeit herausfinden: Er musste gegen Ranma oder Ryoga kämpfen. Hier mitten in der Wildnis fand sich ja keiner, Sikaido Herono wäre der einzige gewesen, doch der war ja auf einer Konferenz der Ninjameister.
Also packte Lars seine Sachen und machte sich auf den Weg nach Tokio. Da er nicht erkannt werden wollte, hatte Lars sich in einen Umhang gehüllt.
Als die vermummte Gestalt Nerima betrat, erntete sie viele neugierige und verstohlene Blicke. Lars hatte Glück, den Geräuschen nach zu schließen befand Ranma sich gerade im Dojo. Als Lars jedoch hineinhuschte, stellte er fest, dass auch Akane dort war.
Die beiden sahen ihn erstaunt und misstrauisch an. Doch als Lars den Umhang zu Boden gleiten ließ, atmeten sie erleichtert aus. Erfreut liefen sie auf ihn zu.
Ranma: „Endlich sehen wir uns mal wieder! Was hast du denn so lange getrieben?"
Lars: „Was wohl? Trainiert! Und ich bin gekommen, um einen Trainingskampf mit dir auszufechten, ich muss wissen, ob ich gut genug bin, um Mousse zu besiegen."
Ranma: „Aber gerne!"
Lars warf seinen Rucksack in die Ecke, dann gingen sie beide in Kampfstellung. Akane gab das Zeichen zum Beginn des Kampfes. Unverzüglich griff Lars Ranma an. Unglaublich schnell ließ er Faustschläge und Tritte auf Ranma niederprasseln. Doch der wehrte sie ohne große Mühe ab. Ranma ging zum Gegenangriff über, doch auch Lars konnte jeden Angriff leicht abwehren. Der Kampf schwankte lange hin und her. Doch nach einer Weile war zu sehen, dass Ranma die Oberhand behielt. Er hatte einfach viel mehr Erfahrung als Lars.
Akane: *Lars ist in diesem einen Monat wirklich sehr gut geworden. Er muss wirklich hart trainiert haben!*
Lars: „Ich gebe auf. Und, wie war ich?"
Ranma: „Gut, wirklich gut. Wenn du deine Waffen genauso gut beherrscht, sollte es kein Problem für dich sein, Mousse zu besiegen. Du hast wirklich hart trainiert, was?"
Lars nickte.
Lars: „Es war die Hölle, das kannst du mir glauben. So habe ich meinen Körper noch nie geschunden."
Ranma: „Aber es hat auf jeden Fall viel gebracht."
Lars: „Wo kann ich Mousse finden? Ich will ihn zu einer Revanche herausfordern."
Akane: „Er taucht täglich bei Shampoo auf, wenn du Glück hast, erwischt du ihn. Gib uns bescheid, wann der Kampf stattfindet, ja? Ich möchte wirklich gerne zusehen!"
Lars: „Ja, klar, mach ich. Wir sehen uns!"
Er wickelte sich wieder in den Umhang und schnallte sich seinen Rucksack um. Und schon war er verschwunden. Ranma und Akane sahen ihm nach.
Ranma: „Seine Handschuhe sind keine gewöhnlichen. Sie sind am Handgelenk mit einem harten Material, wahrscheinlich Holz, verstärkt. Ich wette, da sind Waffen drin."
Akane: „Woher weißt du das denn?"
Ranma zog sein Hemd aus und deutete auf seine Brust. Aus einer kleinen Wunde tropfte ein wenig Blut.
Akane: „Ranma! Du blutest ja! Komm mit!"
Schon hatte sie Ranma am Arm gepackt und zerrte ihn hinter sich her.
Ranma: „Was habe ich denn jetzt schon wieder gemacht?"
Akane drückte Ranma im Haus auf den Boden und verschwand. Ranma sah ihr verwirrt nach. Dann kam Akane mit einem Erste-Hilfe-Kasten wieder herein. Sie säuberte die Wunde und verband sie, wobei Ranma ihr erstaunt zusah. Wieso war sie plötzlich so nett?
Als Akane damit fertig war, starrte sie in Gedanken in die Gegend. Sie hatte ihre Hand immer noch auf Ranmas nackter Brust liegen, was ihm sogar ein wenig gefiel. Er merkte, dass sie zitterte. Ranma fasste vorsichtig ihre Hand an. Ihr Puls war unheimlich schnell.
Ranma: „Akane? Warum bist du so aufgeregt?"
Ranmas Stimme riss Akane aus ihrer Trance. Als sie bemerkte, dass ihre Hand auf seiner nackten Brust und seine Hand auf ihrer Hand lag, errötete sie schlagartig. Sie schämte sich zu sehr, also gab es keinen anderen Ausweg: die direkte Offensive.
Akane: „Du verdammter Perversling!"
Völlig erstaunt über diesen plötzlichen Wutausbruch starrte Ranma sie nur an, Sekunden später flog er durch die Luft und landete wieder einmal im Gartenteich. Ranko ließ sich noch eine Weile auf dem Wasser treiben.
Ranko: *Wie soll ich bloß je aus den Frauen schlau werden?*
Lars hatte zum zweiten Mal an diesem Tag Glück. Er traf Mousse direkt vor Shampoos Haus an.
Lars: „Hey, Mousse! Ich fordere dich hiermit zu einer Revanche auf! Mit der gleichen Bedingung, es geht wieder um Shampoo! In zwei Wochen zu dieser Zeit in ihrem Garten."
Mousse: „Wieso denn erst in zwei Wochen? Wieso nicht jetzt? Allerdings macht das ja sowieso keinen Unterschied, ich werde dich zermalmen!"
Lars: „Meinetwegen auch heute! Sagen wir um zwei Uhr in Shampoos Garten, einverstanden?"
Mousse: „Einverstanden! Mach schon mal dein Testament!"
Höhnisch lachend drehte er sich um und sprang davon, während Lars ihm gelangweilt zusah. Dann drehte er sich um und klingelte bei Shampoo. Cologne öffnete die Tür.
Cologne: „Ich wusste, du würdest wiederkommen, zukünftiger Schwiegersohn. Hast du Mousse schon herausgefordert?"
Lars: „Ja, heute um zwei Uhr findet der Kampf statt. Ich habe als Ort des Kampfes euren Garten angegeben, ist das in Ordnung?"
Cologne: „Natürlich! Ich hoffe, du hast ordentlich trainiert, um diesen Maulwurf zu besiegen?"
Lars: „Darauf kannst du dich verlassen!"
Cologne: „Sehr gut. Willst du nicht noch einmal bei Shampoo vorbeisehen? Seit du fort bist, geht es ihr immer schlechter, sie redet mit niemandem und isst nichts mehr. Sie liegt einfach nur in ihrem Bett."
Lars: „Das würde ich nur zu gerne, aber dann würde ich meine Ehre verlieren. Aber richte ihr bitte liebe Grüße von mir aus, ja?"
Cologne: „Ihr Männer immer mit eurer Ehre...Natürlich richte ich ihr deine Grüße aus, du bist ja schließlich mein zukünftiger Schwiegersohn."
Lars: „Ach ja, und bitte benachrichtige Ranma und Akane, wann der Kampf stattfindet, sie wollten gerne zusehen."
Cologne: „Mach ich."
Lars: „Vielen Dank noch einmal für alles. Wir sehen uns heute um zwei!"
Damit drehte er sich um. Er blieb noch einmal stehen und sah zu Shampoos Zimmerfenster hinauf. Dort oben lag Shampoo, nur wenige Meter von ihm entfernt. Wie gerne würde er bei ihr vorbeischauen! Aber er musste sich wohl oder übel noch einige Stunden gedulden.
Ranma, Akane, Cologne und Shampoo hatten es sich im Garten gemütlich gemacht. Als Shampoo von Cologne erfahren hatte, dass Lars wieder zurückgekehrt war, hatte sie ihre alte Fröhlichkeit wieder gefunden.
Sogar Mousse war schon da, ungeduldig ging er unablässig auf und ab. Schließlich erschien auch Lars. Mit einem Satz hatte er den Gartenzaun überwunden und ging langsam auf Mousse zu. Als Shampoo ihn erblickte, wollte sie sofort zu ihm stürmen, doch Cologne hielt sie zurück.
Cologne: „Nicht, Kind. Wenn du jetzt zu ihm gehst, verliert er seine Ehre. Denk an die Bedingung. Und Ehre bedeutet den Männern sehr viel!"
Traurig setzte sich Shampoo wieder hin. Lars sah zu ihr, doch er zwang sich, Mousse anzuschauen.
Mousse: „Na, Lars Saotome? Bereit zu verlieren?"
Lars: „Ich werde nicht verlieren! Für Shampoo kämpfe ich bis zum Tod! Der Tag meiner Rache ist gekommen."
Grimmig starrten sie einander an.
Cologne: „Macht euch bereit!"
Lars ließ die Klingen an seinen Ninjaidos herausschießen. Dann zog er seine Ninjaboules und fuhr auch dort die Klingen aus. Dann ließ er die vielen Klingen lässig durch die Luft wirbeln. Doch Mousse ließ sich dadurch nicht beeindrucken, aus dem Nichts erschienen aus seinen Ärmeln ebenfalls zwei scharfe Schwerter.
Cologne gab das Zeichen zum Beginn des Kampfes. Sofort stürmten die beiden Kontrahenten aufeinander zu und prallten hart aufeinander. Die vielen Klingen der beiden zischten so schnell durch die Luft, dass Akane ihnen kaum folgen konnte.
Akane: *Was für eine Geschwindigkeit!*
Klirrend knallten die Schwerter aufeinander und blitzten in der Sonne. Für eine Weile wurde keiner getroffen, bis Lars Mousse Abwehr durchdringen konnte und ihm einen Schlitz in den Arm verpassen konnte. Mit einer Rückwärtsrolle brachte Mousse sich aus der Gefahrenzone.
Schwer atmend standen die beiden sich wieder gegenüber. Urplötzlich zischten unzählige kleine Messer auf Lars zu, doch er wirbelte seine beiden Bumerange so schnell durch die Luft, dass alle zu Boden fielen.
Plötzlich stürmte Lars auf Mousse zu. Lars sprang ab und warf sein Fangnetz über Mousse, der verzweifelt versuchte, sich daraus zu befreien. Lars Fuß traf Mousse mit solch einer Wucht ins Gesicht, dass der einige Meter weit zurückgeschleudert wurde. Stöhnend rappelte sich Mousse auf und warf das Netz beiseite. Wütend starrte er Lars an. Doch bevor er einen Angriff starrten konnte, flog aus Lars rechtem Handschuh ein Seil und wickelte sich um Mousse Hals.
Lars: „Komm zu Papa!"
Er riss seine rechte Hand mit einem Ruck nach hinten. Während Mousse auf ihn zugesegelt kam, machte Lars einen Handstand. Als Mousse sich direkt vor ihm befand, schleuderte Lars seine Füße nach vorne, direkt in Mousse Gesicht. Wieder flog Mousse durch die Luft, hart knallte er auf den Boden. Lars sah Mousse gelangweilt zu, wie der sich langsam und stöhnend wieder aufrichtete.
Lars: „Mousse, ich hatte dich eigentlich viel besser in Erinnerung...Na ja, auf jeden Fall langweilt mich dieser Kampf. Lass ihn uns beenden!"
Lars stürmte auf den ohnehin schon schwankenden Mousse zu. Im Lauf ließ er aus seinen Ninjaidos Seile heraus schießen, die Mousse so umwickelten, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Lars sprang ab. Es war ein furchterregender Anblick Mit gesenktem Kopf, ausgebreiteten Armen, aus deren Ende die Seile kamen, und angewinkelten Beinen flog er auf Mousse zu. Mit einem wütenden Kampfschrei bohrten sich Lars Füße in Mousse Gesicht. Während Mousse durch die Luft geschleudert wurde, fuhr Lars seine Waffen und Seile ein und drehte sich um. Hinter ihm krachte Mousse gegen die Hauswand und rutschte langsam daran herunter.
Cologne: „Gewinner ist Lars Saotome! Mousse ist nicht mehr in der Lage, weiter zu kämpfen!"
Lars stand einfach nur da. Langsam drehte er den Kopf und starrte Mousse an, der im Staub lag. Daher sah er Shampoo auch nicht kommen, die sich ihm in die Arme warf. Durch den unerwarteten Schwung fielen sie beide um. Shampoo lag auf Lars.
Lars: „Shampoo..."
Bevor er mehr sagen konnte, presste Shampoo ihre Lippen auf die von Lars. Während einem langen und leidenschaftlichen Kuss umarmten sie einander so fest, dass sie kaum Luft bekamen.
Tränen der Freude liefen über Lars Wangen und tropften in das Gras.
Lars: „Shampoo...Ich liebe dich so...Ich will nie wieder so lange von dir getrennt sein. Es war die Hölle ohne dich! Shampoo...ohne dich kann ich nicht leben!"
Nach einem weiteren lang gezogenen Kuss sahen sie sich zärtlich an. Langsam fuhr Lars mit der Hand durch Shampoos langes Haar.
Shampoo: „Mir ging es genauso. Ich liebe dich so sehr, wie ich es nicht für möglich gehalten haben. Ich brauche dich!"
Cologne, Ranma und Akane beobachteten die beiden.
Cologne: „Hach ist das schön...endlich sind die beiden wieder vereint."
Ranma: „Ja...es ist schön..."
Akane sah Ranma erstaunt von der Seite an. Seit wann hatte der denn ein Gefühl für Romantik?
Akane: „Lars ist aber auch wirklich gut geworden. Er hat Mousse ja fast ohne Probleme besiegt!"
Cologne: „Als mein zukünftiger Schwiegersohn hat er das auch zu sein!"
Mit großen Augen sahen Ranma und Akane Shampoos Urgroßmutter erstaunt an.
Ranma: „Sie heiraten? Davon wussten wir ja noch gar nichts!"
Cologne: „Es steht auch noch nicht fest, aber es ist doch wohl offensichtlich, dass die beiden eines schönen Tages heiraten werden, oder?"
Ranma und Akane sahen zu Lars und Shampoo hinüber, die lachend im Gras herumrollten. Dann gingen sie langsam auf sie zu. Als Lars und Shampoo das sahen, sprangen sie auf.
Ranma: „Ein toller Kampf! Dein Training hat sich gelohnt."
Lars: „Danke."
Shampoo: „Wollt ihr nicht mit reinkommen? Ihr habt doch bestimmt Hunger!"
Cologne: „Natürlich bleiben die beiden! Ich werde schon mal reingehen und die Nudeln zubereiten."
Damit verschwand sie hüpfend im Haus.
Lars: „Endlich mal wieder ordentliche Kost. Mitten im Wald und ohne Kochkenntnisse kann man sich nicht gerade sehr appetitlich ernähren..."
Urplötzlich fing es an zu regnen. Mit finsteren Mienen standen Lasso und Ranko unbeweglich da.
Lasso: „Ich. Hasse. Diesen. Fluch."
Ranko: „Grmpf"
Akane und Shampoo zogen die beiden Mädchen lachend in das Haus.
Shampoo: „Lars, du weißt ja, wo das Badezimmer ist!"
Immer noch grummelnd begaben sich Lasso und Ranko ins Badezimmer. Wohlig aufseufzend ließen sie sich in das heiße Wasser gleiten.
Lars: „Ah, das tut gut! Was meinst du, wie lange ich nicht mehr ordentlich baden konnte!"
Ranma lachte.
Lars: „Und, gibt es irgendwelche Neuigkeiten? Hat sich schon irgendwas mit Akane ergeben?"
Ranma seufzte.
Ranma: „Tja, Akane...Ich werde aus ihr einfach nicht schlau! Mal ist sie nett, mal ist sie gemein zu mir. Und wenn ich dann mal einen Annäherungsversuch mache, werde ich gleich als Perversling abgestempelt."
Lars: „Tja, die Frauen sind schon so ein Mysterium..."
Ranma: „Was meinst du denn...mag sie mich?"
Lars schmunzelte.
Lars: „Ja, da bin ich mir sicher. Vielleicht ist sie nur noch nicht so weit, sich das einzugestehen."
Ranma: „Ja, vielleicht..."
Lars klopfte Ranma auf die Schulter.
Lars: „Kopf hoch! Du packst das schon, Kumpel! Und jetzt lass uns runtergehen, da wartet ein leckeres Mahl auf uns!"
Sie schwangen sich aus der Badewanne und trockneten sich ab. Nachdem sie sich angezogen hatten, meinte Ranma:
„Und zwei wunderschöne Mädchen! Lass uns gehen!"
Ranma hatte sich vorgenommen, heute Abend nett zu Akane zu sein. Er atmete noch einmal tief durch, dann gingen sie die Treppe hinunter.
Lars wachte auf. Er war noch zu müde, um die Augen zu öffnen. Er spürte Shampoo in seinen Armen. Nach einiger Zeit regte sie sich. Als er plötzlich einen unterdrückten Schrei von ihr hörte und sie sich an ihn drängte, riss Lars die Augen auf.
Und verstand Shampoos Angst. Sie waren in der wirklichen Welt. Er hatte Shampoo, dadurch, dass er sie festgehalten hatte, mit in seine Welt befördert.
Shampoo: „Wo...Wo sind wir hier?"
Lars: „Du brauchst keine Angst haben. Das hier ist mein Zimmer. Wir sind in meiner Welt. Weil ich dich festgehalten habe, habe ich dich mit hierher gebracht, das tut mir leid!"
Shampoo beruhigte sich langsam.
Shampoo: „Na ja, so schlimm ist es ja nicht, dann lerne ich mal kennen, wie du in deiner richtigen Welt lebst."
Lars: „Nicht gerade rosig, das kannst du mir glauben!"
Shampoo: „Was soll ich denn jetzt anziehen? Ich kann ja wohl kaum in Nachtwäsche herumlaufen!"
Lars: „Mist, meine Sachen sind auch noch in Ranmas Welt. Ich habe ja für mich was hier, aber für eine Frau? Ich frage meine Mutter mal."
Er schwang sich aus dem Bett und zog sich an.
Shampoo: „Aber bitte lasse mich nicht all zu lange allein! So ganz geheuer ist mir das hier dann doch nicht!"
Lars: „Keine Angst, ich bin gleich wieder da! Wenn du willst, kannst du duschen. Das Badezimmer ist hier vorne gleich um die Ecke. Handtücher liegen im Schrank."
Als Lars die Küche betrat, wünschte ihm seine Mutter einen guten Morgen.
Mutter: „Wieso bist du denn überhaupt schon wach? Sonst stehst du Samstags doch nie so früh auf!"
Lars: *Ach, es ist Wochenende...dann mache ich das anders...*
Mutter: „Bevor du gleich wieder abhaust, gestern Abend hat eine Lehrerin aus deiner Schule angerufen!"
Lars: *Verflucht!*
Lars: „Ähm...und was wollte sie?"
Mutter: „Sie war ziemlich aufgeregt und hat sich über dich beschwert. Du sollst sie aufs heftigste beleidigt haben...und das vor der ganzen Klasse! Ist das wahr?"
Lars: „Nun ja, also...ja. Es tut mir leid."
Mutter: „Wenn so was noch einmal vorkommt, dann wird sich hier aber etwas gewaltig verändern! Dann kannst du deine gewalttätigen Computerspiele vergessen! Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
Lars: „Ja, Mama. Ach übrigens, nicht das du dich erschreckst: Meine Freundin ist oben, sie ist kein Einbrecher also rufe bitte nicht gleich die Polizei! Als der Marder auf dem Dachboden war, war es schon peinlich genug, als die Polizei hier aufgetaucht ist!"
Lars grinste, seine Mutter verdrehte verlegen die Augen.
Mutter: „Nun zieh dir schon was an und stelle mir deine Freundin vor!"
Als Lars sich wieder auf den Weg nach oben machte, sah seine Mutter ihm mit gemischten Gefühlen nach.
Mutter: *Endlich wird mein Sohn erwachsen! Aber wodurch kommt diese plötzliche Veränderung? Erst wird er immer kräftiger und plötzlich hat er auch noch eine Freundin! Und alles, ohne das wir etwas gemerkt haben! Und sein Selbstbewusstsein scheint auch ins unendliche gewachsen sein, früher hat er sich nie getraut, im Unterricht etwas zu sagen und jetzt beschimpft er die Lehrerin...*
Shampoo war gerade fertig mit duschen, als Lars in sein Zimmer kam.
Lars: „Heute ist gar keine Schule, es ist Wochenende. Ich habe eine Idee. Du ziehst jetzt einfach meine Sachen an und dann gehen wir einkaufen. Das macht dir doch bestimmt Spaß, oder? Das machen doch alle Frauen gerne. Erst recht, wenn es um Kleidung geht. Aber vorher werden wir natürlich noch in Ruhe frühstücken."
Shampoo: „Ehrlich gesagt war ich noch nie so richtig einkaufen..."
Lars warf ihr einige seiner Sachen zu.
Lars: „Um so besser, dann wirst du es gleich kennen lernen. Zieh das an."
Shampoo zog eine alte Jeans und einen Pullover an, die einigermaßen passten.
Nachdem sie in der Küche gefrühstückt hatten und Shampoo und Lars Mutter sich kennen gelernt hatten, gingen sie los.
Lars Mutter war erfreut, dass Lars eine so nette und schöne Freundin hatte.
Während sie durch die Straßen gingen, sah Shampoo sich um.
Shampoo: „Hier ist ja kaum ein Unterschied zu merken. Nur das alles auf Deutsch dasteht. Aber komischerweise kann ich das lesen! Welche Sprache sprechen wir eigentlich gerade?"
Lars: „Deutsch! Du kannst es wirklich! Das scheint durch das Wechseln der Welten zu kommen."
In der Fußgängerzone angekommen, gingen sie gleich in das erste Frauenmodegeschäft.
Eine Verkäuferin beriet die beiden. Schon kurze Zeit später sah Shampoo wesentlich besser aus als in den plumpen Klamotten von Lars. Shampoo betrachtete ihre neue Kleidung.
Shampoo: „Etwas gewöhnungsbedürftig...Aber irgendwie bequem!"
Lars: „Außerdem kommst du darin wesentlich besser zur Geltung als in einem Pullover. Obwohl ich dich in einem Pulli natürlich genauso gern habe!"
Sie lächelten sich an und tauschten einen langen Kuss aus. Dann bummelten sie weiter. Mit der Zeit schien sich Shampoo immer mehr für den Einkaufsbummel zu begeistern, was Lars amüsiert beobachtete.
Doch irgendwann verging Lars die Lust am Einkaufen. Als Shampoo ihn zum nächsten Geschäft zerrte, lehnte Lars ab und wartete draußen auf sie. Da er ja nicht wusste, wie lange es dauern würde, setzte er sich auf eine Bank ein wenig abseits und betrachtete das Treiben in der Fußgängerzone. Nach langer Zeit wurde er langsam nervös. Er stand auf und ging in den Laden hinein. Er suchte alle Gänge ab, doch Shampoo konnte er nirgendwo entdecken.
Jetzt machte er sich wirklich Sorgen um Shampoo. Wo war sie bloß hin?
Schnell lief er zu der einzigen Kasse in dem Geschäft.
Lars: „Entschuldigen sie? Hat hier vor nicht allzu langer Zeit ein Mädchen mit langen bläulichen Haaren etwas gekauft?"
Kassiererin: „Ja, das ist aber schon eine Weile her..."
Bevor die Kassiererin noch mehr sagen konnte, war Lars schon mit einem gemurmelten Dank aus der Tür geflitzt. Hektisch sah er sich nach links und rechts in der Fußgängerzone um. Er hatte wohl nicht gemerkt, wie Shampoo aus dem Geschäft gekommen war. Und da die Bank, auf der er gesessen hatte, etwas abseits stand, hatte Shampoo ihn auch nicht gesehen.
Shampoo war sicherlich in die Richtung zurückgegangen aus der sie gekommen waren. Lars lief in eine kleine Seitengasse und fand schließlich, was er suchte. Schnell kletterte er die Feuerleiter auf die dreistöckigen Flachdachhäuser hinauf. Von hier oben würde er Shampoo in der Menge viel leichter entdecken können. Also lief er los und sprang ab und zu von einem Dach zum anderen, da die Häuser des Öfteren von kleinen Seitengassen getrennt waren.
Shampoo ging immer ängstlicher durch die Menschenmengen. Wieso war Lars plötzlich nicht mehr da gewesen? Sie hatte sich doch nicht lange in dem Geschäft aufgehalten.
Plötzlich fiel Shampoo auf, dass sie den Rückweg nicht mehr kannte. In Gedanken und Sorgen versunken ging sie in eine kleine Seitengasse, vielleicht ging es dort weiter. Doch es war eine Sackgasse. Seufzend drehte sich Shampoo wieder um. Und blieb erschrocken stehen.
Vor ihr standen drei dunkle Gestalten. Bedrohlich kamen sie einige Schritte auf Shampoo zu.
Mann1: „Na Süße, willst du nicht ein wenig spielen?"
Shampoo: „Mein Geld bekommt ihr nicht!"
Mann2: „Wir wollen nicht dein Geld, wir wollen ‚dich'!"
Höhnisch lachend rückten die Männer noch näher zu Shampoo. Plötzlich blitzten Messer in ihren Händen auf.
Mann3: „Ein Mucks, und du bist tot! Klar?"
Gerade, als Lars wieder über eine Seitengasse sprang, hörte er Shampoos Stimme. Schnell bremste er ab und schaute in die Seitenstraße hinunter. Als er die Situation überblickt hatte, schwang er sich kurz entschlossen hinunter.
Krachend landete er in geduckter Stellung zwischen Shampoo und den Männern. Ein normaler Mensch hätte diesen Sprung vom dritten Stock schwer überlebt, mindestens die Beine wären gebrochen. Doch da solche Sprünge in Ranmas Welt an der Tagesordnung waren, hatte Lars sich daran gewöhnt.
Die Männer zuckten erschrocken zurück.
Lars: „Was fällt euch eigentlich ein, irgendwelche Mädchen zu belästigen? Schämt ihr euch nicht?"
Die Gestalten fingen schallend an zu lachen.
Mann2: „Was willst du kleines Früchtchen denn hier? Geh nach hause zu deiner Mami!"
Lars: „Wenn ihr auch nur einen Schritt näher kommt, verspreche ich euch, dass ihr mit dem Gesicht auf dem Boden liegen werdet!"
Die Männer lachten noch mehr. Demonstrativ setzte der vorderste von ihnen seinen Fuß langsam vor. Doch kaum hatte er das getan, zog Lars ihm die Beine mit einer Drehung weg. Noch in der selben Drehung stand Lars aus der geduckten Stellung auf und wuchtete seine Faust in das Gesicht des nächsten Mannes, der einige Meter zurückflog. Der letzte bekam Lars Fuß im Magen zu spüren, er flog ebenfalls zurück und knallte gegen die Wand.
Der erste von ihnen rappelte sich hinter Lars auf, doch kaum stand er, da traf ihn ein Rückwärtstritt in die Magengegend, keuchend sackte er zusammen. Einer von den Straßenräubern rannte schnell davon, die anderen beiden lagen reglos am Boden. Lars drehte sich zu Shampoo um.
Lars: „Alles in Ordnung?"
Shampoo: „Ja. Aber die hätte ich auch alleine geschafft."
Lars: „Ich weiß. Aber ich war zufällig gerade in der Gegend und ich wollte dich vor eventuellen Verletzungen schützen."
Nach einem langen Kuss sah Lars sich in der Seitengasse um.
Lars: „Lass uns nach hause gehen."
Shampoo nickte. Gemächlich gingen sie Richtung Lars Haus. Gegen Mittag waren sie wieder zuhause. Shampoo hatte ihre Angst mittlerweile völlig überwunden.
Nachdem sie zu Mittag gegessen hatten, spielten sie den Nachmittag über mit Lars Eltern einige Spiele. Lars Eltern fanden Shampoo sichtlich sympathisch, Shampoo ging es genauso mit ihnen.
Am späten Nachmittag fiel Lars etwas ein. Er lief in sein Zimmer und zog die Ranma ½ Mangabände aus dem Regal. Zitternd schlug er den ersten Band auf.
Er blätterte schnell von einer Seite zur nächsten. Lars Theorie stimmte. Die Geschichte begann bei ihm zuhause! Er musste über seine Zeichnung grinsen.
Schnell nahm er die nächsten Bände zur Hand. Die komplette Geschichte war dort aufgezeichnet, bis zu dem Punkt, an dem sie sich jetzt befanden. Die Seiten danach waren einfach nur weiß. Doch das würde sich wohl bald ändern.
Den Abend verbrachten Lars und Shampoo mit unterhalten und kuscheln. Schließlich legten sie sich schlafen. Lars legte seine Arme um Shampoo, damit sie auch auf jeden Fall wieder mit in Ranmas Welt kommen würde.
Als Lars am nächsten Morgen aufwachte, stellte er beruhigt fest, dass Shampoo auch mitgekommen war. Dann fiel ihm ein, dass auch hier Wochenende war. Leise stieg er aus dem Bett, um sie nicht zu wecken und ging ins Bad.
Als Lars wieder zurückkam, lag Shampoo auf dem Rücken, Sonnenlicht fiel durch das Fenster genau auf ihr Gesicht. Sie sah wunderschön und vor allen Dingen niedlich aus, wie Lars fand.
Er beugte sich über sie und streichelte ihr sanft über die Wange.
Langsam schlug sie die Augen auf. Sie lächelten sich an und küssten sich innig.
Lars: „Ach, Shampoo...Es ist so schön, mit dir zusammen zu sein!"
Shampoo flüsterte: „Mir geht es genauso!"
Doch da gab Lars sich einen Ruck.
Lars: „Aber jetzt hopp! Aufstehen, ich muss für morgen trainieren, da ist doch der Kampf gegen Mousse!"
Als Shampoo sich widerwillig auf dem Bett rekelte, kitzelte Lars sie. Lachend gab Shampoo schließlich auf. Lars hob sie aus dem Bett und setzte sie erst im Bad wieder ab.
Lars: „Und lass dir ja nicht so viel Zeit!"
Lars drohte ihr grinsend mit dem Finger. Lachend ging er zurück in ihr Zimmer und zog sich an. Kurze Zeit später kam Shampoo herein und zog sich ebenfalls an.
Cologne hatte das Frühstück wie immer schon zubereitet. Daher standen sie nur kurze Zeit später wieder im Garten und fochten ihren ersten Trainingskampf des Tages aus, dem noch viele folgen sollten.
Ranma wachte im Gartenteich auf. Resignierend seufzte Ranko und warf Genma im Vorbeigehen in den Teich. Nachdem Ranma wieder er selbst war, begab er sich zum Essen nach unten.
Das Thema des Tischgespräches war natürlich die geplante Hauserweiterung. Die Pläne waren soweit fertig, schon bald sollten die Arbeiten anfangen. Soun hatten sich schon eine geeignete Baufirma ausgesucht, die einen guten Ruf hatte und nicht allzu teuer war.
Nach dem Frühstück sah Ranma Akane dabei zu, wie sie versuchte, den Amaguriken zu erlernen. Gedankenverloren starrte er sie an. Akane bemerkte das irgendwann.
Akane: „Was glotzt du denn so?"
Ranma: „Mhh? Was? Ich...gar nichts...ich hab nur nachgedacht."
Akane: „Ach ja? Und worüber?"
Ranma: „Jedenfalls nicht über dich!"
Da fiel Ranma Lars mahnender Blick ein.
Ranma: „Oder vielleicht doch?"
Ranma grinste sie an, Akane schnaubte nur und konzentrierte sich wieder auf die Fische. Doch sie war mit den Gedanken nicht bei den Fischen sondern bei Ranma.
Akane: *Ob er mich mag?*
Die Fische häuften sich neben dem Waschzuber.
Ranma: „Hey, Akane! Du hast es ja geschafft! Du beherrscht den Amaguriken!"
Akane schreckte aus ihren Gedanken hoch und starrte auf ihre trockenen Hände.
Akane: „Ich...ich habe es wirklich geschafft! Lass uns kämpfen!"
Sie gingen in Kampfstellung. Dann griff Akane an. Akane traf Ranma jetzt zwar öfters, jedoch besaß Ranma jahrelange Kampferfahrung, daher war es für ihn kein großes Problem, den meisten Schlägen trotzdem auszuweichen.
Als Akane nach einer Stunde schwer atmend da stand, um neue Kraft zu sammeln, kam Ranma auf sie zu.
Ranma: „Das reicht für heute. Durch den Amaguriken hast du einen weiten Schritt nach vorne gemacht, du bist schon ziemlich gut!"
Erfreut über das Lob von Ranma, von dem selten jemand und erst recht nicht sie etwas abbekam, lächelte Akane ihn an.
Akane: „Danke, dass du mich trainierst, Ranma. Ohne dich wäre ich nie so gut geworden."
Verlegen grinsend kratzte Ranma sich am Kopf.
Ranma: „Das mache ich doch gerne. Vorher warst du aber auch schon nicht schlecht!"
Akane: „Danke. Wollen wir nicht mal bei Lars und Shampoo vorbeischauen?"
Ranma runzelte die Stirn. Wieso kam sie gerade jetzt auf Lars und Shampoo zu sprechen?
Ranma: „Meinetwegen. Aber erst, nachdem wir gebadet haben! Ladys first, also beeil dich!"
Als Akane und Ranma das Nudelrestaurant betraten, schickte sie Cologne nach hinten in den Garten. Schon von drinnen hörten sie das Klirren von Waffen und Kampfgeschrei.
Akane war erstaunt, wie gut Lars schon war. Genauso schnell wie Shampoo wirbelte er mit seinen Ninjaboules durch die Luft und wehrte ihre Bonbouris mit Leichtigkeit ab.
Shampoo und Lars waren sich ebenbürtig geworden, Shampoos einziger Vorteil war ihre längere Kampferfahrung. Als sie gerade eine Atempause machten, sah Lars Ranma und Akane.
Lars: „Hallo! Was macht ihr denn hier?"
Akane: „Wir wollten nur mal schauen, was ihr so treibt!"
Ranma: „Mein Training hat sich also ausbezahlt gemacht! Du bist wirklich schon sehr gut."
Shampoo: „Wobei ‚mein' Training natürlich auch seinen Teil dazu beigetragen hat."
Ranma grinste.
Ranma: „Da hast du wohl recht. Aber wieso trainiert ihr so fleißig?"
Lars: „Ich habe morgen einen Kampf gegen Mousse."
Akane: „Mousse? Wer ist denn das?"
Shampoo: „Ein Mann aus meinem Amazonendorf, schon in Kinderjahren hat er mich verehrt. Jetzt ist er hinter Lars her, weil wir zusammen sind. Er versteht einfach nicht, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will."
Lars: „Und da der Preis Shampoo ist, muss ich natürlich in bester Form sein!"
Ranma: „Was? Shampoo ist der Preis?"
Lars: „Ja. Das ist die einzige Möglichkeit, ihn loszuwerden."
Akane: „Können wir zuschauen?"
Lars: „Natürlich, wenn ihr wollt."
Ranma: „Wir werden da sein! Dann noch viel Spaß beim Trainieren."
Shampoo: „Danke. Ich glaube, den werden sie haben."
Sie lächelte Lars an, der zurückgrinste.
Auf ihrem Heimweg ging Ranma wie immer auf einem Zaun, Akane neben ihm auf dem Weg.
Akane: „Ob Lars es gegen Mousse schafft?"
Ranma: „Ich weiß es nicht, Amazonen sind im Allgemeinen gute Kämpfer. Aber Lars ist auch ziemlich gut geworden. Ich glaube, er kann es schaffen."
Akane: „Hoffen wir das Beste für ihn. Und für Shampoo."
Der Rest des Tages verlief ereignislos.
Am nächsten Morgen wachte Lars schon sehr früh auf. Er war aufgrund des Kampfes ziemlich aufgeregt. Shampoo wachte durch seine nervösen Bewegungen auf. Verschlafen lächelte sie ihn an.
Shampoo: „Aufgeregt, was? Ging mir vor meinem ersten Kampf auch nicht anders."
Lars versuchte zu lächeln, doch er war zu nervös dazu.
Lars: „Ja und wie. Was, wenn ich verliere?"
Shampoo: „Du wirst nicht verlieren."
Lars: „Aber es könnte ja sein, wenn ich nicht aufpasse, dass er mich doch besiegt."
Shampoo lächelte und rollte sich über Lars.
Shampoo: „Du wirst nicht verlieren, das weiß ich. Mach dich nicht verrückt."
Dann beugte sie sich über ihn, sie verloren sich in einem langen Kuss. Shampoos Ablenkungsmanöver wirkte, schon hatte Lars den Kampf fast vergessen.
Doch als Cologne sie zum Frühstück rief und sie sich anzogen, rutschte Lars sein Herz in die Hose. Er machte sich völlig verrückt, dass er ja vielleicht verlieren könnte. Beim Essen blickte er abwesend in die Gegend.
Schließlich war es so weit. Ranma und Akane waren auch gerade angekommen und machten es sich an der Hauswand gemütlich, während Shampoo Lars noch einmal einredete, worauf er bei Mousse achten musste.
Shampoo: „...Mousse kann Waffen blitzschnell erscheinen lassen, also musst du ständig auf der Hut sein. Klar?"
Lars nickte. Da kam Mousse über den Zaun gesprungen.
Mousse: „Ich bin gekommen, dich zu vernichten und Shampoo für immer für mich zu gewinnen!"
Lars Stimme zitterte und überschlug sich fast.
Lars: „Ha, das werden wir ja sehen!"
Lars rutschte in Kampfstellung. Er konzentrierte sich komplett auf den Gegner. Das Einzige, was er hörte war sein eigener Atem und sein Herzklopfen.
Kurze Zeit standen sie sich einfach in Kampfstellung gegenüber, keiner wollte den ersten Schritt machen. Schließlich bewegte sich Mousse langsam einige Schritte zur Seite. Lars folgte ihm ständig und hochkonzentriert mit den Augen.
Mittlerweile war er kein bisschen mehr aufgeregt, der Kampf war das Einzige, was ihn im Moment interessierte. Er musste gewinnen!
Dann begann der Kampf. Lars täuschte einen Angriff vor, Mousse sprang zur Seite. Blitzschnell setzte Lars nach und sprang vor, um einen Kick an den Mann zu bringen. Doch aus dem Nichts erschienen zwei Säbel, die Mousse vor sich kreuzte. So ging der Kick von Lars nur gegen die Säbel. Mousse wollte sofort nachstoßen, doch blitzschnell brachte sich Lars mit einigen Flickflacks Richtung rückwärts aus der Gefahrenzone.
Nur Sekunden später hatte er seine Ninjaboules in den Händen.
Mousse: „Ah, du willst den Kampf mit Waffen! Kannst du haben!"
Er hielt zwei Schwerter in den Händen und stürmte auf Lars zu. Lars fuhr seine zwei Klingen aus und blitzschnell griffen sie abwechselnd an und parierten. Zu schnell für die Augen schwirrten die Schwerter durch die Luft und blitzten ab und zu in der Sonne auf.
Völlig unerwartet trat Lars Mousse die Beine weg. Als er jedoch nachsetzen wollte und auf Mousse zusprang, leitete der Lars einfach weiter durch die Luft. Mit einem Salto und einer Drehung rollte sich dieser ab und hatte nun zwei Morgensterne in der Hand.
Lars stürmte auf Mousse zu und wieder begann ein langes und blitzschnelles Gefecht. Dieses Mal konnte Mousse einen Kick an Lars anbringen. Lars flog rückwärts durch die Luft und rollte sich ab. Doch da flogen schon viele kleine Messer auf ihn zu.
Sekunden später hielt er zwei Bumerange in der Hand und wirbelte sie herum, die Messer fielen nutzlos zu Boden. Der Kampf wurde immer schneller. Staub wirbelte auf, immer wieder andere Waffen schnellten durch die Luft.
Lars wollte den Kampf so schnell wie möglich beenden, er konnte nicht ewig durchhalten. Als er einen gewissen Abstand zu Mousse hatte, fing er an, sich um die eigene Achse zu drehen, immer schneller und schneller. Urplötzlich zischte aus dieser Drehbewegung ein Bumerang und erwischte Mousse am Kopf. Während er noch taumelte, senkte sich ein Fangnetz über ihn und zog ihn zu Boden.
Während Lars gerade die eine Ninjaboule auffing, konnte Mousse sich durch einige weiter Klingen aus seinem Ärmel wieder befreien. Die zweite Ninjaboule holte sich Lars mit dem Fangnetz zurück, ähnlich wie damals mit Shampoo.
Und wieder standen sich die beiden gegenüber. Lars stürmte erneut auf Mousse zu. Doch völlig unerwartet sprang er kurz vor Mousse ab. Als er schon fast über Mousse hinweg geflogen war, klammerte er dessen Kopf zwischen seinen Füßen ein. Lars landete auf den Händen und schleuderte Mousse im Handstand allein durch seine Füße über ihn hinweg durch die Luft. Sand spritzte auf, als Mousse auf die Erde knallte und noch ein Stück rutschte.
Mousse fing sich sofort wieder und sprang hoch. Doch mitten in der Luft erwischte ihn ein Bumerang genau im Gesicht. Der Bumerang flog zurück zu Lars. Mousse landete mit den Händen zuerst und wollte sich mit einem Flickflack in Sicherheit bringen.
Aber genau in dem Moment, in dem er sich im Handstand befand, knallte der zweite Bumerang gegen seinen Kopf. Er fiel schwer auf die Erde. Lars war fair und wartete, bis Mousse wieder aufgestanden und in Kampfposition war.
Mittlerweile war Mousse schon sichtlich angeschlagen. Aber jetzt fuhr er aus seinen Ärmeln auf jeder Seite drei Klingen aus und stürmte auf Lars zu. Blitzschnell und halb verdeckt durch seine Ärmel wirbelte er seine Waffen durch die Luft.
Lars konnte nur mühsam parieren und wurde immer weiter nach hinten an die Hauswand gedrängt. Er wich einem Kick von Mousse aus, der den Putz von der Wand bröckeln ließ.
Doch Lars nutzte seine Drehbewegung aus und versetzte Mousse einen Faustschlag ins Gesicht.
Erneut standen sie sich in Kampfstellung gegenüber. Lars wollte dieses Duell endlich beenden. Er fuhr seine zwei Schwerter aus und fing an, sie immer schneller durch die Luft zu wirbeln. Irgendwann konnte man überhaupt keine Schwerter mehr sehen, nur eine einzige verwischte Bewegung.
Mousse verwirrte das, er wunderte sich, warum Lars nicht angriff. Also stürmte er auf Lars zu und schwang sein Schwert mit einem geraden Hieb von oben genau auf Lars Schädel. Doch bevor das Schwert sein Ziel erreichen konnte, flog es schon aus der Hand seines Besitzers.
Sekunden später drängte Lars Mousse zurück, immer noch wirbelte er blitzschnell mit den Schwertern durch die Luft.
Mousse Gewand bekam mehr und mehr Schlitze. Er versuchte verzweifelt, die Schwerter von Lars mit seinen eigenen abzuwehren, doch Lars Bewegung war einfach viel zu schnell. So plötzlich, dass Mousse überhaupt nicht reagieren konnte, hörte das Wirbeln auf. Im selben Moment sprang Lars mit dem Fuß zuerst nach vorne und fällte Mousse mit einem Kick ins Gesicht um. Wieder wollte er Mousse Kopf noch während der fiel zwischen seinen Füßen einklemmen, doch Mousse fasste sich schnell und beförderte Lars mit einem Tritt weiter.
Beide rollten sich ab und standen sich schon wieder gegenüber.
Lars rannte auf Mousse zu. Im Laufen schleuderte er Mousse seine beiden Bumerange entgegen. Den ersten konnte Mousse abwehren, der zweite kam aber zu schnell danach. Mousse Kopf flog nach vorne, der Bumerang hatte sich seinen Magen als Ziel ausgesucht. Während er nach hinten flog kam Lars angesprungen und beförderte seinen Kopf ebenfalls mit einem Tritt ins Gesicht nach hinten.
Mousse knallte auf den Boden und rollte sich halb ab. Lars landete und sprang sofort wieder hoch und nach vorne. In dem Augenblick, in dem Mousse halb wieder stand, war Lars schon wieder da. Während er durch die Luft flog bearbeitete er Mousse mit seinen Fäusten. Er setzte den Amaguriken ein, immer schneller schlugen seine Fäuste auf Mousse ein, ein Kick ließ Mousse sich nach hinten überschlagen.
Mühsam rappelte sich Mousse wieder auf. Plötzlich schwirrten wieder unzählige Messer auf Lars zu, er wollte sie mit seinen Bumerangen abwehren. Doch die eine Ninjaboule klemmte, sofort bohrten sich gleich mehrere Messer in Lars Brust und seinen rechten Arm.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht stolperte er nach hinten und zog langsam ein Messer nach dem anderen aus seinem Körper. Aber Mousse nutzte seine unterlegene Position eiskalt aus. Er sprang auf Lars zu und versetzte ihm Kicks und Schläge, immer schneller.
Irgendwann kippte Lars einfach um und blieb regungslos liegen. Mousse dachte schon, er hätte gewonnen, doch langsam und am Ende seiner Kräfte richtete Lars sich auf.
Lässig vollführte Mousse eine perfekte Drehung mit einem abschließenden Kick. Lars flog hintenüber und blieb bewusstlos liegen.
Mousse: „Ich habe gewonnen!"
Entsetzt starrten Ranma, Akane und Shampoo auf Lars. Schluchzend lief Shampoo zu Lars und weckte ihn mit einigen sanften Schlägen auf die Wange.
Shampoo sah, wie Lars litt. Tränen traten in seine Augen. Ohne ein Wort zu sagen, ging er ins Haus. Shampoo rannte ihm nach. Lars ging zielstrebig in Shampoos Zimmer und fing an, seine Sachen in seinen Rucksack zu stopfen.
Shampoo: „Lars...was machst du denn da?"
Lars Körper bebte. Leise und zitternd erfüllte seine Stimme den Raum.
Lars: „Ich selber habe die Bedingung für diesen Kampf gesetzt, also werde ich sie auch einhalten!"
Shampoo: „Was? Aber du musst doch nicht..."
Lars: „Doch! Ich muss. So befiehlt es mir meine Ehre. Shampoo!"
Er drehte sich um, Tränen strömten über seine Wangen. Entschlossen sah er sie an.
Lars: „Ich liebe dich! Und ich werde dich niemals aufgeben, das weißt du!"
Er presste seine Lippen auf die ihren. Schon nach kurzer Zeit riss Lars sich los, schnappte sich seinen Rucksack und ging wortlos aus der Tür. Shampoo folgte ihm.
Lars ging entschlossenen Schrittes auf Mousse zu. Akane, Ranma und Shampoo sahen ihm traurig zu.
Lars: „Ich werde die Bedingung befolgen. Du bist der Sieger!"
Dann drehte er sich zu den anderen um.
Lars: „Ich werde wiederkommen. Darauf könnt ihr euch verlassen. Ich ‚verspreche' es euch."
Damit sprang er über den Gartenzaun und rannte davon.
Weinend rannte Shampoo ins Haus. Ranma und Akane wollten Shampoo lieber alleine lassen und gingen nach hause. Sie waren voller Mitleid mit Lars und Shampoo, sie wussten, wie gerne die beiden sich mochten.
Shampoo warf sich Cologne in die Arme und weinte sich bei ihr aus.
Cologne: „Lars hat gut gekämpft und ich bin sicher, dass er wiederkommt. Er wird sein Wort halten und Mousse erneut herausfordern und dich zurückgewinnen."
Mousse stand derweil höhnisch lachend im Garten. Schon am nächsten Morgen würde er seiner Shampoo die Aufwartung machen.
Während das neue Haus der Tendos immer mehr Gestalt annahm, verbrachten Akane und Ranma die meiste Zeit zuhause und schauten den Arbeitern zu.
Shampoo verbrachte ebenfalls die meiste Zeit, nur zur Schule verließ sie es. Cologne machte sich große Sorgen um Shampoo. Wenn Lars nicht bald wiederkommen würde, wäre Shampoo bald nur noch ein menschliches Wrack. Sie war erstaunt, wie sehr Shampoo Lars brauchte. Anders herum war es sicher genauso. Teilweise saß Shampoo stundenlang einfach nur da und starrte auf irgendeinen Fleck an der Wand. Ihre einzige Ablenkung war Mousse, der täglich vorbeikam, um mit ihr auszugehen. An ihm reagierte sie ihre Trauer ab.
Auch für Lars waren die nächsten Monate die Hölle. Er vermisste Shampoo genauso wie sie ihn. Er versteckte sich hinter seinem Training.
Er hatte sein Zelt in einem Wald aufgeschlagen. Wenn die Sonne aufging, stand er auf und begann den Tag mit einem Waldlauf in einem mörderischen Tempo. Danach frühstückte er kurz etwas und absolvierte dann fünf Stunden lang Krafttraining. Er aß etwas zu Mittag, den Nachmittag und den Abend verbrachte er mit dem trainieren der verschiedenen Kampftechniken. Selbst in seiner Welt schwänzte er die Schule und trainierte den kompletten Tag durch.
Er würde Mousse herausfordern, wenn er soweit war. Was er wollte, war nicht unbedingt Mousse besiegen, sondern Shampoo wiedergewinnen. Und dafür musste er gegen Mousse kämpfen.
Zwei Wochen später, als er sich gerade auf seinem morgendlichen Waldlauf befand, blieb er stehen, etwas kam ihm ungewöhnlich vor. Er sah sich aufmerksam um. Als er allerdings nichts entdecken konnte, zuckte er mit den Schultern und lief wieder los.
Doch nur einige Schritte weiter trat er auf ein Netz, was unter Laub auf dem Boden versteckt war. Sofort schnellte das Netz hoch. Sekunden später baumelte Lars in dem Netz an einem Baum.
Fluchend versuchte Lars, sich zu befreien. Da kam plötzlich ein alter Mann heran geflogen. Er bewegte sich ähnlich wie Tarzan mit Lianen fort, nur das es statt Lianen Seile waren, die aus seinen Handgelenken schossen.
Doch als der alte Mann näher kam, sah Lars, dass die Seile nicht aus seinen Handgelenken kamen. Der Mann hatte schwarze Handschuhe ohne Finger, ähnlich wie Fahrradhandschuhe, an. Aus ihnen kamen die Seile.
Lars zog seine Ninjaboules und hatte das Netz schnell durchtrennt. Er landete sicher auf seinen Füßen und wirbelte die Klingen selbstsicher durch die Luft. Der alte Mann schwang sich auf den Boden und stand Lars gegenüber.
Mann: „Ah, du kämpfst mit den Waffen der Ninja! Bist du denn ein Ninja? Das kann ich mir kaum vorstellen."
Lars: „Nein, ich bin kein Ninja. Diese Waffen habe ich von einer Amazone."
Mann: „Jaja, die Amazonen haben einige unserer Geheimnisse herausbekommen..."
Lars: „'Sie' sind ein Ninja?"
Mann: „Natürlich, was denkst du denn, mein Junge."
Lars: „Sind sie nicht ein bisschen zu alt dafür?"
Ein Seil schoss aus seinem Handschuh und umwickelten Lars, so dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Aus dem anderen Handschuh flog ein Seil und wickelte sich um einen Ast hoch über ihnen. Schon schwang sich der Ninja an dem Seil auf Lars zu und fällte ihn mit einem Kick mitten ins Gesicht. Während der Ninja sich lässig umdrehte und die Seile wieder in den Handschuhen verschwanden, meinte er:
„Wer ist hier zu alt?"
Lars: „Schon gut, das meinte ich ja gar nicht so. Was können sie denn mit ihren Handschuhen noch alles?"
Mann: „Vieles. Das kommt immer auf den Träger der Nikaidos an. Ich kann zum Beispiel ziemlich viel damit anfangen, da ich ein Ninjameister bin."
Lars: „Diese...Ninjaidos...kann man die irgendwo kaufen?"
Der alte Mann lachte.
Mann: „Kaufen? Die werden nur von uns Ninjas hergestellt und wir werden uns schwer hüten, die jedermann zum Verkauf anzubieten!"
Lars: „Gibt es sonst keine Möglichkeit, an die heranzukommen?"
Mann: „Nun ja...Ich habe zufälligerweise noch ein Paar dabei, das habe ich über. Allerdings bekommt es nur jemand, der den Ninjas würdig ist.
Ich will sehen, wie gut du bist. Du scheinst dich ja auf jeden Fall mit den Ninjaboules auszukennen. Komm mit!"
Der alte Mann drehte sich um und ging in eine bestimmte Richtung davon. Lars folgte ihm schnell.
Lars: „Wie heißt ihr eigentlich?"
Mann: „Ich bin Sikaido Herono, einer der zwanzig Ninjameister."
Lars: „Aha. Ich bin Lars Saotome."
Akane und Ranma befanden sich auf dem Heimweg von der Schule. Ranma ging wie immer oben auf einem Zaun neben Akane her, die ganz normal den Gehweg nutzte.
Ranma: „Wenn die Arbeiter fertig sind, kommt noch eine Menge auf uns zu. Tapezieren und so was."
Akane: „Ja, ich weiß. Aber das sollte kein Problem werden, wenn alle mit anpacken. Aber vielleicht sollten wir unsere Väter davon fernhalten..."
Ranma: „Keine schlechte Idee! Ich muss noch kurz was erledigen, wir sehen uns zuhause!"
Damit sprang Ranma vom Zaun und lief davon. Er bemerkte nicht, dass er ein Foto verloren hatte. Akane aber sehr wohl. Neugierig, wovon Ranma wohl ein Foto in der Tasche hatte, beugte sie sich nieder. Kurz zögerte sie noch, dies war schließlich privat. Doch dann drehte sie das Foto um. Und starrte in ihr eigenes, lächelndes Gesicht.
Unbeweglich starrte sie auf das Foto. Ihr Herz pochte schneller, ihr schossen alle Möglichkeiten, warum Ranma ein Foto von ihr in der Tasche hatte, durch den Kopf.
Akane: *Hat er das Foto etwa in der Tasche...weil er mich...mag?*
Ihr ohnehin schon strapaziertes Herz klopfte noch schneller. Aber dann kamen ihr die Zweifel.
Akane: *Was...wenn er es einfach nur so in der Tasche hatte?*
Doch alle anderen Gründe leuchteten nicht gerade ein.
Akane: *Es kann nur sein, weil er mich mag. Sonst würde er ja wohl kaum ein Foto von mir in der Tasche haben. Es sei denn, durch einen dummen Zufall. Aber das kann man hoffentlich ausschließen.
Was denke ich denn da? Er ist doch sowieso wie alle anderen Jungs! Allerdings sind wir in letzter Zeit ziemlich gut miteinander klargekommen...*
Sie steckte das Foto ein und beschloss, ihn schon bald darauf anzusprechen.
Derweil kämpfte Lars gegen Sikaido. Lars hatte nicht den Hauch einer Chance gegen den Ninjameister. Trotzdem zeigte sich Sikaido durch Lars Fähigkeiten mit den Ninjaboules beeindruckt.
Als Lars keuchend am Boden lag, ging er zu einer kleinen Hütte am Rande der Lichtung, auf der sie gekämpft hatten.
Sikaido: „Du bist es würdig, die Ninjaidos zu tragen. Außerdem haben wir kaum fähige Ninjaschüler. Komm herein, ich werde dir den Umgang mit ihnen lehren!"
Erfreut sprang Lars auf und lief hinter ihm her in die Hütte. Der Ninjameister schien in ärmlichen Verhältnissen zu leben, trotzdem erschien das Innere der Hütte einladend. Diese Hütte bestand aus nur einem Raum, in dem sich Bett und Küche befanden. Jedenfalls gab es einen Lehmaufbau, der einem Backofen und einem Herd ähnelte. Darüber befand sich außerdem eine Abzugshaube aus Holz. Alles in dem Raum war entweder aus Holz oder aus Lehm hergestellt.
An einem kleinen Tisch standen zwei wacklige Hocker. Sie setzten sich darauf. Der Ninjameister wühlte in seinem Rucksack und zog schließlich zwei Ninjaidos hervor. Er legte sie auf den Tisch.
Sikaido: „Bevor du sie nimmst, musst du schwören, sie nur für Ehrenhaftes zu verwenden. Durch jegliche böse Handlung mit ihnen machst du dich der Ninjas unwürdig."
Lars: „Ich schwöre, dass ich diese Ninjaidos nur für ehrenhafte Taten benutzen werde."
Sikaido: „Sehr gut. Und jetzt zieh sie schon an!"
Lars schlüpfte in die Handschuhe. Erst jetzt bemerkte er, dass die Handschuhe über und unter dem Handgelenk mit irgendeinem harten Material verstärkt waren. Dort schienen die Waffen herauszukommen.
Sikaido: „Du musst sehr vorsichtig sein. Die Ninjaidos reagieren auf deine Bewegungen mit der Hand. Allerdings nur, wenn du an sie denkst. Du musst also den Gedanken an sie mit der entsprechenden Handbewegung kombinieren."
Lars: „Und wie geht das jetzt?"
Fragend zog er die Schultern hoch. Plötzlich zischten jeweils vier Klingen aus den Handrücken der beiden Ninjaidos. Erschrocken sprang Lars auf und machte einen Schritt zurück, während er die Hände vor sich hielt. Schon verschwanden die Klingen so schnell, wie sie erschienen waren.
Lars: „Gott, hab ich mich erschrocken!"
Sikaido: „Du musst die verschiedenen Kombinationen gut kennen. Als Anfänger passiert es oft, dass sich ungewollt eine Waffe ausfährt. Nach etwas Übung passiert das aber so gut wie gar nicht mehr. Nun komm mit."
Sie begaben sich wieder auf die Lichtung. Schlurfend stellte Sikaido drei leere Konservendosen auf einen Baumstumpf. Dann entfernten sie sich gut fünfzig Meter von dem Baumstumpf.
Sikaido: „So. Die Übung ist einfach zu verstehen, aber nicht gerade einfach auszuführen. Du sollst eine Dose mit dem Seil fangen und zu dir zurückholen.
Dazu musst du an die Ninjaidos denken und deine Hand mit der Handfläche zuoberst, als mit den Fingernägeln nach unten halten. Dann ziehst du die Hand zu dir heran und lässt sie dann schnell schräg nach vorne unten schnappen. Das Zielen natürlich nicht vergessen."
Er machte die Bewegung vor. Vorsichtig machte Lars die Bewegung nach. Sofort kam ein Seil hervor geschossen. Doch schon nach einigen Metern fuhr es sich wieder ein.
Sikaido: „Das Seil fliegt nach vorne, solange du die Hand schräg nach vorne unten hältst, wenn du sie wieder gerade hältst, kommt das Seil wieder zurück. Und jetzt versuche, eine Dose zu erwischen!"
Lars zielte auf die Dosen. Das Seil flog durch die Luft und wickelte sich um die rechte Dose. Schon befand sie sich auf dem Rückflug, Lars fing sie locker auf.
Sikaido: „Sehr gut, wirklich sehr gut."
Das Lars auf die Dose ganz links gezielt hatte, erwähnte er lieber nicht. Nach einigen Fehlversuchen schaffte er es schließlich, auch die zweite Dose zu sich zu holen. Langsam hatte er schon einige Übung, es kam nur auf das richtige Zielen an.
Daher schaffte er die letzte Dose schon beim dritten Mal.
Sikaido: „So, nun kommen wir zur Fortbewegung."
Sie begaben sich tiefer in den Wald. Sikaido machte es Lars vor.
Sikaido: „Du musst mit dem Seil einfach auf einen Ast zielen. Das Seil wickelt sich dann um den Ast. Der erste Anlauf ist etwas schwierig, da man das Seil aus dem Sprung abschießen muss, damit es nicht zu lang ist und man über den Boden schleift. Du musst dich mit den Ninjaidos abwechseln, erst das eine Seil, dann das andere."
Der Ninjameister sprang hoch. Das Seil von seinem rechten Ninjaido wickelte sich um einen Ast, schon schwang er. Am höchsten Punkt schoss er aus dem linken Ninjaido ein Seil um den nächsten Ast während er das andere Seil gleichzeitig zurückschnellen ließ. So schwang er immer schneller von Baum zu Baum, bis er schließlich wieder zu Lars zurückkam.
Jetzt war Lars an der Reihe. Zuerst bekam er es überhaupt nicht hin, entweder er verfehlte einen Ast oder schoss das Seil zu spät ab. Als er es nach vielen Versuchen endlich einmal schaffte, vergaß er, das erste Seil wieder einzuholen und hing an zwei Seilen in der Luft, seinen Schwung hatte er natürlich verloren.
Sikaido: „Ich gehe mal das Mittagessen zubereiten. Du übst solange weiter."
Nach unzähligen Versuchen schaffte es Lars, sich vier Bäume weiterzuhangeln. Beim vierten Baum erwischte er aber einen Ast in einer ungünstigen Position und knallte gegen den Baum. Ächzend fiel er zu Boden.
Lars: *Verdammt! Das ist schwerer, als ich dachte.*
Da kam Sikaido wieder.
Sikaido: „Das Essen ist fertig! Mach erstmal eine Pause."
Als er Lars Gesicht sah, fügte er hinzu:
„Ich habe nicht gesagt, dass es leicht wird!"
Damit drehte er sich um und ging zurück zur Hütte. Lars folgte ihm. Misstrauisch beäugte Lars einen nicht gerade appetitlich aussehenden Brei in seiner Holzschüssel.
Der Ninjameister schaufelte diesen Brei schon in sich hinein, es schien ihm sogar zu schmecken. Vorsichtig probierte Lars ein bisschen mit einem Holzlöffel.
Überrascht zog er die Augenbrauen hoch.
Lars: „Das schmeckt ja köstlich!"
Sikaido: „Und enthält alle Nährstoffe, die man dringend braucht. Das ist ein altes Ninjarezept. Ich kann es dir geben, wenn du willst. Besonders im Wald hat man die Zutaten zusammen."
Lars ließ sich das Rezept auf einem Pergament aufschreiben und steckte es ein.
Nach dem Essen zeigte ihm der Ninjameister die anderen Waffen der Ninjaidos. Die Klingen kannte Lars ja mittlerweile schon. Sie waren im Gegensatz zu einem Schwert ein Riesenvorteil, da sie einem nicht aus der Hand fallen konnten und jeder Handbewegung folgten. Der Ninjameister zeigte Lars, wie er schlagen musste, um größtmöglichen Schaden damit zu erzielen.
Sikaido: „Leider ist das hier ein älteres Modell der Ninjaidos, sie haben nur zwei Waffen. Aber es ist die perfekte Ergänzung zu deinen Ninjaboules."
Lars stimmte nickend zu.
Sikaido: „Nun ja. Ich habe noch eine lange Reise vor mir, eine Konferenz der Ninjameister steht an. Den Rest musst du dir selber beibringen, das ist aber nicht mehr so schwer.
Du warst mir ein guter Schüler. Schade, dass wir uns nur so kurz sehen konnten. Komme mich doch irgendwann mal wieder besuchen!"
Lars: „Aber gerne doch!"
Sikaido: „Nun denn, auf Wiedersehen mein Schüler."
Lars: „Auf Wiedersehen und nicht Lebewohl, Meister."
Damit trennten sie sich. Die nächsten Tage übte Lars statt den Kampftechniken mit den Seilen. Nach einer Woche intensivem Training damit beherrschte er die Seile perfekt.
Mit dieser Fortbewegungsmethode kam er wesentlich schneller voran. Außerdem hatte er einen Riesenspaß dabei.
Ein Monat war vergangen, seitdem Lars abgereist war. Cologne machte sich große Sorgen um Shampoo. In letzter Zeit war sie immer deprimierter geworden, jetzt hatte sie zu allem Überfluss auch noch eine Grippe bekommen und lag im Bett. Es ging ihr immer schlechter.
Bei den Tendos ging es derweil ans Arbeiten. Der Umbau war fertig, nun musste tapeziert werden und die Zimmer eingerichtet werden.
Nachdem Genma-Panda eine Tapete statt auf die Wand auf sich geklebt hatte und Soun die Tapeten alle nass geheult hatte, weil er so glücklich war, dass Akane und Ranma sich ausnahmsweise mal nicht stritten, hatten sie die beiden kurzerhand ins Wohnzimmer verfrachtet, wo sie Shogi spielten.
Kasumi und Nabiki waren gerade unterwegs zu einem großen Möbelhaus, um die Einrichtung der neuen Zimmer zu kaufen. Also waren zur Zeit Ranma und Akane die einzigen, die tapezierten.
Ranma: „Immer müssen wir arbeiten, während unsere Väter gemütlich spielen."
Akane: „Das ist aber auch ganz gut so. Nicht das wir arbeiten müssen, sondern dass sie spielen. Danach würden die Tapeten überall im Zimmer kleben, nur nicht an der Wand."
Lachend klebte Ranma vorsichtig eine Tapetenstreifen fest.
Ranma: „Stimmt auch wieder. Aber ob das so eine gute Idee war, Nabiki mit zum Möbelkaufen zu schicken? Wie ich die kenne, kommt die hier mit Mahagoniholztischen oder so was wieder."
Akane: „Wenn es um die Familie geht, achtet Nabiki auf das Geld. Jedenfalls fast immer."
Da fiel Akane ein, dass sie endlich mal alleine waren. Sonst war immer irgendjemand in der Nähe. Also sprach sie ihn auf ihr Foto an.
Akane: „Ach, Ranma...Gehört das dir? Das habe ich auf der Straße gefunden."
Sie hielt Ranma das Foto vor das Gesicht. Ranma errötete schlagartig.
Ranma: „Wie...was...öhm, nein. Nie gesehen!"
Akane: „Ich habe aber zufällig gesehen, wie es dir aus der Tasche gefallen ist!"
Ranma: „Ähm...das war bestimmt jemand anders, den du mit mir verwechselt hast!"
Akane: „Ranma. Das war niemand anders, das warst du! Wir haben uns davor ja schließlich noch unterhalten!"
Zögern nahm Ranma das Foto an sich und ließ es in seine Tasche verschwinden.
Ranma: „Ja, gut. Du hast gewonnen! Das ist meins, ich habe es schon vermisst."
Verlegen sah Akane ihn an, sie errötete leicht.
Akane: „Und...wenn man fragen darf...wieso hast du ein Foto von mir in der Tasche?"
Ranma kratzte sich nervös lachend am Kopf.
Ranma: „Ähhhmmm...ja....also...kannst du dir das nicht denken?"
Akane: „Ich kann mir vieles denken. Also würde ich es lieber von dir erfahren, damit ich nichts falsches denke!"
Ihr Herz schlug immer schneller. Sehnsüchtig wartete sie auf seine Antwort.
Ranma: „Na ja...weil..."
Ranma schluckte und atmete noch einmal tief durch. Er war mittlerweile puterrot im Gesicht. So aufgeregt wie jetzt war er in seinem Leben noch nie gewesen.
Ranma: „Weil...ich...ich....dich...dich mag!"
Jetzt war es heraus. Entsetzt registrierte Ranma, was er gerade gesagt hatte. Ohne Akanes Antwort abzuwarten rannte er aus dem Haus. Akane sah ihm erstaunt nach. Ihr war warm ums Herz. Er mochte sie also! Akane lief Ranma hinterher. Doch draußen angekommen, konnte sie ihn nirgendwo entdecken. Sie rief ihn noch ein paar Mal, dann ging sie enttäuscht wieder in das Zimmer zurück und arbeitete weiter.
Akane: *Irgendwann muss er ja zurückkommen!*
Ranma sprang wie so oft von Dach zu Dach. Er hatte Angst. Fürchterliche Angst davor, dass Akane seine Gefühle vielleicht nicht erwiderte. Außerdem schämte er sich jetzt, dass er so feige davongerannt war. Ein Mann musste der Gefahr ins Auge sehen und nicht feige wegrennen. Aber früher oder später musste er ja wieder zu den Tendos zurückkehren.
Ranma: *Ach, verdammt! Jetzt muss Akane ja ganz alleine arbeiten, dass kann ich ihr auch nicht zumuten!*
Schnell drehte er um und sprang über die vielen Dächer zurück. Mit klopfendem Herzen betrat er das Zimmer wieder. Akane drehte sich um und sah ihn an, Ranma wich ihrem Blick aber aus.
Akane: „Wieso bist du wiedergekommen? Und wieso bist du überhaupt weggelaufen?"
Ranma: „Wiedergekommen bin ich, weil es nicht gerade nett ist, dich hier alleine arbeiten zu lassen. Und weggelaufen, weil..."
Ranma schluckte schwer. Akane sah ihn erstaunt und ein wenig entsetzt an.
Akane: „Ranma...du...'weinst'?"
Und tatsächlich: Tränen kullerten über seine Wangen.
Akane: „Aber...'wieso'?"
Ranma: „Weil ich...Angst habe. Fürchterliche Angst!"
Akane: „Ranma Saotome fürchtet sich. Das ist ja mal was ganz Neues! Aber wovor hast du denn Angst?"
Langsam ging sie auf Ranma zu. Ranma errötete. Entschlossen wischte er sich die Tränen mit seinem Ärmel ab.
Ranma: „Ich habe Angst...vor...deinen Gefühlen!"
Verblüfft sah Akane ihn an. Vor ihren Gefühlen? Das verstand sie nun überhaupt nicht!
Akane: „Vor...meinen Gefühlen? Wie...das denn?"
Ranma: „Na ja...ich kenne deine Gefühle zu mir nicht. Mal bist du nett zu mir, aber viel öfter liegen wir uns wegen jeder Kleinigkeit in den Haaren! Ich habe Angst, dass du...keine Gefühle für mich zeigst oder hast, dass du...nichts für...mich...empfindest..."
Akane wurde es warm ums Herz, welches in einem atemberaubenden Tempo vor sich hin schlug.
Akane: „Ranma...ich..."
Da ging die Tür auf und Kasumi und Nabiki kamen herein. Ranma und Akane ließen seufzend die Schultern sinken. Warum kam bloß immer im falschen Augenblick jemand herein?
Kasumi: „Hallo, da sind wir wieder. Der Möbelwagen kommt morgen um zehn Uhr."
Nabiki: „Bis dahin müssen wir alles tapeziert haben!"
Damit griff sie sich den Tapetenkleister und fing an zu arbeiten. Langsam machten sich auch Akane und Ranma wieder an die Arbeit.
Ranma: *Mist! Ich weiß immer noch nicht, ob sie mich liebt oder nicht! Wie bringen die Tendos es bloß fertig, immer genau zur falschen Zeit hereinzuplatzen?*
Nabiki riss ihn aus seinen Gedanken.
Nabiki: „Sag mal, Ranma! Was machst du denn da?"
Erstaunt sah Ranma hoch. Erst jetzt merkte er, dass er gerade eine Tapete über eine andere rübergeklebt hatte.
Ranma: „Ach, verflucht! Ich kann das jetzt nicht!"
Er warf den Kleisterpinsel in den Topf. Mit einem aufgebendem Blick ging Ranma ins Badezimmer, um sich den Kleister vom Körper und der Kleidung zu waschen.
Ranko lag in der Badewanne, die Augen geschlossen. Sie dachte an Akane. Ob sie sie wirklich liebte?
Plötzlich klatschte es neben ihr im kalten Wasser auf und schon hing etwas an ihren Brüsten und begrapschte sie. Sie fuhr hoch, Wasser spritzte.
Ranko: „Was zum..."
An ihren Brüsten hing ein kleiner Mann, er sah ziemlich alt aus. Als er Rankos Blick bemerkte, fing er mit einer krächzenden Stimme an zu sprechen.
Happosai: „Lass dich durch mich nicht stören. Ich bin übrigens Happosai, der ultimative Meister der Anything Goes School Of Martial Arts. Und wer bist du?"
Sprachlos starrte Ranko Happosai an.
Ranko: „So ein...Perversling wie ‚du' Meister der Anything Goes School Of Martial Arts?"
Happosai nickte stolz.
Happosai: „Aber wieso Perversling?"
Ranko deutete auf Happosais Hände, die immer noch auf ihre Brüste patschten.
Ranko: „Deshalb!"
Und schon flog Happosai mit einer Beule mehr am Kopf durch das Fenster hinaus.
Ranko: *Was für ein komischer Kauz! Mal gucken, was Soun und Genma dazu sagen!*
Schnell ließ sie warmes Wasser in die Wanne ein, um sich zurückzuverwandeln. Ranma zog sich an und lief zu Soun und Genma ins Wohnzimmer.
Genma nutzte Ranmas Eintreten wie immer aus.
Genma: „Sieh nur! Ranma ist da!"
Nachdem Soun sich wieder dem Spielfeld zudrehte, wunderte er sich, warum er plötzlich am verlieren war.
Ranma: „Sagt mal...von wem habt ihr eigentlich eure Kampftechnik gelernt?"
Genma und Soun sahen sich an.
Genma: „Wir waren beide Schüler eines gewissen Happosai. Er war wirklich ein guter Lehrmeister."
Soun: „Allerdings hatte er eine ‚kleine' Schwäche für Frauen. Daher haben wir ihn in einer Höhle eingeschlossen und diese versiegelt. Den sehen wir nie wieder, was Saotome?"
Soun und Genma lachten. Ranma sah sie seufzend an.
Ranma: „Ach ja? Und wieso hing dann eben so ein kleiner alter Mann bei mir in der Badewanne? Der Happosai hieß?"
Schlagartig verstummten Genma und Soun und starrten Ranma an.
Genma: „Ranma! Darüber macht man keine Witze!"
Ranma: „Das war kein Witz! So ein alter Perversling!"
Soun: „Dann ist er es wirklich!"
Ranma: „Könnt ihr nicht einmal eine Aufgabe wirklich vollständig und gut durchführen?"
Während Ranma genervt das Zimmer verließ, starrten sich Genma und Soun entsetzt an.
Als Lars sich eines Morgens an einem Fluss waschen wollte, fiel ihm auf, dass seine Muskeln wesentlich ausgeprägt waren. Seine Kraftübungen fielen ihm jeden Morgen leichter, das Training hatte wohl also wirklich etwas gebracht.
Auch mit den Ninjaidos hatte Lars große Fortschritte gemacht, er beherrschte sie jetzt so gut wie perfekt. Er war gut geworden, das wusste er. Allerdings wusste er nicht, wie gut er war. Und das konnte er nur durch eine Möglichkeit herausfinden: Er musste gegen Ranma oder Ryoga kämpfen. Hier mitten in der Wildnis fand sich ja keiner, Sikaido Herono wäre der einzige gewesen, doch der war ja auf einer Konferenz der Ninjameister.
Also packte Lars seine Sachen und machte sich auf den Weg nach Tokio. Da er nicht erkannt werden wollte, hatte Lars sich in einen Umhang gehüllt.
Als die vermummte Gestalt Nerima betrat, erntete sie viele neugierige und verstohlene Blicke. Lars hatte Glück, den Geräuschen nach zu schließen befand Ranma sich gerade im Dojo. Als Lars jedoch hineinhuschte, stellte er fest, dass auch Akane dort war.
Die beiden sahen ihn erstaunt und misstrauisch an. Doch als Lars den Umhang zu Boden gleiten ließ, atmeten sie erleichtert aus. Erfreut liefen sie auf ihn zu.
Ranma: „Endlich sehen wir uns mal wieder! Was hast du denn so lange getrieben?"
Lars: „Was wohl? Trainiert! Und ich bin gekommen, um einen Trainingskampf mit dir auszufechten, ich muss wissen, ob ich gut genug bin, um Mousse zu besiegen."
Ranma: „Aber gerne!"
Lars warf seinen Rucksack in die Ecke, dann gingen sie beide in Kampfstellung. Akane gab das Zeichen zum Beginn des Kampfes. Unverzüglich griff Lars Ranma an. Unglaublich schnell ließ er Faustschläge und Tritte auf Ranma niederprasseln. Doch der wehrte sie ohne große Mühe ab. Ranma ging zum Gegenangriff über, doch auch Lars konnte jeden Angriff leicht abwehren. Der Kampf schwankte lange hin und her. Doch nach einer Weile war zu sehen, dass Ranma die Oberhand behielt. Er hatte einfach viel mehr Erfahrung als Lars.
Akane: *Lars ist in diesem einen Monat wirklich sehr gut geworden. Er muss wirklich hart trainiert haben!*
Lars: „Ich gebe auf. Und, wie war ich?"
Ranma: „Gut, wirklich gut. Wenn du deine Waffen genauso gut beherrscht, sollte es kein Problem für dich sein, Mousse zu besiegen. Du hast wirklich hart trainiert, was?"
Lars nickte.
Lars: „Es war die Hölle, das kannst du mir glauben. So habe ich meinen Körper noch nie geschunden."
Ranma: „Aber es hat auf jeden Fall viel gebracht."
Lars: „Wo kann ich Mousse finden? Ich will ihn zu einer Revanche herausfordern."
Akane: „Er taucht täglich bei Shampoo auf, wenn du Glück hast, erwischt du ihn. Gib uns bescheid, wann der Kampf stattfindet, ja? Ich möchte wirklich gerne zusehen!"
Lars: „Ja, klar, mach ich. Wir sehen uns!"
Er wickelte sich wieder in den Umhang und schnallte sich seinen Rucksack um. Und schon war er verschwunden. Ranma und Akane sahen ihm nach.
Ranma: „Seine Handschuhe sind keine gewöhnlichen. Sie sind am Handgelenk mit einem harten Material, wahrscheinlich Holz, verstärkt. Ich wette, da sind Waffen drin."
Akane: „Woher weißt du das denn?"
Ranma zog sein Hemd aus und deutete auf seine Brust. Aus einer kleinen Wunde tropfte ein wenig Blut.
Akane: „Ranma! Du blutest ja! Komm mit!"
Schon hatte sie Ranma am Arm gepackt und zerrte ihn hinter sich her.
Ranma: „Was habe ich denn jetzt schon wieder gemacht?"
Akane drückte Ranma im Haus auf den Boden und verschwand. Ranma sah ihr verwirrt nach. Dann kam Akane mit einem Erste-Hilfe-Kasten wieder herein. Sie säuberte die Wunde und verband sie, wobei Ranma ihr erstaunt zusah. Wieso war sie plötzlich so nett?
Als Akane damit fertig war, starrte sie in Gedanken in die Gegend. Sie hatte ihre Hand immer noch auf Ranmas nackter Brust liegen, was ihm sogar ein wenig gefiel. Er merkte, dass sie zitterte. Ranma fasste vorsichtig ihre Hand an. Ihr Puls war unheimlich schnell.
Ranma: „Akane? Warum bist du so aufgeregt?"
Ranmas Stimme riss Akane aus ihrer Trance. Als sie bemerkte, dass ihre Hand auf seiner nackten Brust und seine Hand auf ihrer Hand lag, errötete sie schlagartig. Sie schämte sich zu sehr, also gab es keinen anderen Ausweg: die direkte Offensive.
Akane: „Du verdammter Perversling!"
Völlig erstaunt über diesen plötzlichen Wutausbruch starrte Ranma sie nur an, Sekunden später flog er durch die Luft und landete wieder einmal im Gartenteich. Ranko ließ sich noch eine Weile auf dem Wasser treiben.
Ranko: *Wie soll ich bloß je aus den Frauen schlau werden?*
Lars hatte zum zweiten Mal an diesem Tag Glück. Er traf Mousse direkt vor Shampoos Haus an.
Lars: „Hey, Mousse! Ich fordere dich hiermit zu einer Revanche auf! Mit der gleichen Bedingung, es geht wieder um Shampoo! In zwei Wochen zu dieser Zeit in ihrem Garten."
Mousse: „Wieso denn erst in zwei Wochen? Wieso nicht jetzt? Allerdings macht das ja sowieso keinen Unterschied, ich werde dich zermalmen!"
Lars: „Meinetwegen auch heute! Sagen wir um zwei Uhr in Shampoos Garten, einverstanden?"
Mousse: „Einverstanden! Mach schon mal dein Testament!"
Höhnisch lachend drehte er sich um und sprang davon, während Lars ihm gelangweilt zusah. Dann drehte er sich um und klingelte bei Shampoo. Cologne öffnete die Tür.
Cologne: „Ich wusste, du würdest wiederkommen, zukünftiger Schwiegersohn. Hast du Mousse schon herausgefordert?"
Lars: „Ja, heute um zwei Uhr findet der Kampf statt. Ich habe als Ort des Kampfes euren Garten angegeben, ist das in Ordnung?"
Cologne: „Natürlich! Ich hoffe, du hast ordentlich trainiert, um diesen Maulwurf zu besiegen?"
Lars: „Darauf kannst du dich verlassen!"
Cologne: „Sehr gut. Willst du nicht noch einmal bei Shampoo vorbeisehen? Seit du fort bist, geht es ihr immer schlechter, sie redet mit niemandem und isst nichts mehr. Sie liegt einfach nur in ihrem Bett."
Lars: „Das würde ich nur zu gerne, aber dann würde ich meine Ehre verlieren. Aber richte ihr bitte liebe Grüße von mir aus, ja?"
Cologne: „Ihr Männer immer mit eurer Ehre...Natürlich richte ich ihr deine Grüße aus, du bist ja schließlich mein zukünftiger Schwiegersohn."
Lars: „Ach ja, und bitte benachrichtige Ranma und Akane, wann der Kampf stattfindet, sie wollten gerne zusehen."
Cologne: „Mach ich."
Lars: „Vielen Dank noch einmal für alles. Wir sehen uns heute um zwei!"
Damit drehte er sich um. Er blieb noch einmal stehen und sah zu Shampoos Zimmerfenster hinauf. Dort oben lag Shampoo, nur wenige Meter von ihm entfernt. Wie gerne würde er bei ihr vorbeischauen! Aber er musste sich wohl oder übel noch einige Stunden gedulden.
Ranma, Akane, Cologne und Shampoo hatten es sich im Garten gemütlich gemacht. Als Shampoo von Cologne erfahren hatte, dass Lars wieder zurückgekehrt war, hatte sie ihre alte Fröhlichkeit wieder gefunden.
Sogar Mousse war schon da, ungeduldig ging er unablässig auf und ab. Schließlich erschien auch Lars. Mit einem Satz hatte er den Gartenzaun überwunden und ging langsam auf Mousse zu. Als Shampoo ihn erblickte, wollte sie sofort zu ihm stürmen, doch Cologne hielt sie zurück.
Cologne: „Nicht, Kind. Wenn du jetzt zu ihm gehst, verliert er seine Ehre. Denk an die Bedingung. Und Ehre bedeutet den Männern sehr viel!"
Traurig setzte sich Shampoo wieder hin. Lars sah zu ihr, doch er zwang sich, Mousse anzuschauen.
Mousse: „Na, Lars Saotome? Bereit zu verlieren?"
Lars: „Ich werde nicht verlieren! Für Shampoo kämpfe ich bis zum Tod! Der Tag meiner Rache ist gekommen."
Grimmig starrten sie einander an.
Cologne: „Macht euch bereit!"
Lars ließ die Klingen an seinen Ninjaidos herausschießen. Dann zog er seine Ninjaboules und fuhr auch dort die Klingen aus. Dann ließ er die vielen Klingen lässig durch die Luft wirbeln. Doch Mousse ließ sich dadurch nicht beeindrucken, aus dem Nichts erschienen aus seinen Ärmeln ebenfalls zwei scharfe Schwerter.
Cologne gab das Zeichen zum Beginn des Kampfes. Sofort stürmten die beiden Kontrahenten aufeinander zu und prallten hart aufeinander. Die vielen Klingen der beiden zischten so schnell durch die Luft, dass Akane ihnen kaum folgen konnte.
Akane: *Was für eine Geschwindigkeit!*
Klirrend knallten die Schwerter aufeinander und blitzten in der Sonne. Für eine Weile wurde keiner getroffen, bis Lars Mousse Abwehr durchdringen konnte und ihm einen Schlitz in den Arm verpassen konnte. Mit einer Rückwärtsrolle brachte Mousse sich aus der Gefahrenzone.
Schwer atmend standen die beiden sich wieder gegenüber. Urplötzlich zischten unzählige kleine Messer auf Lars zu, doch er wirbelte seine beiden Bumerange so schnell durch die Luft, dass alle zu Boden fielen.
Plötzlich stürmte Lars auf Mousse zu. Lars sprang ab und warf sein Fangnetz über Mousse, der verzweifelt versuchte, sich daraus zu befreien. Lars Fuß traf Mousse mit solch einer Wucht ins Gesicht, dass der einige Meter weit zurückgeschleudert wurde. Stöhnend rappelte sich Mousse auf und warf das Netz beiseite. Wütend starrte er Lars an. Doch bevor er einen Angriff starrten konnte, flog aus Lars rechtem Handschuh ein Seil und wickelte sich um Mousse Hals.
Lars: „Komm zu Papa!"
Er riss seine rechte Hand mit einem Ruck nach hinten. Während Mousse auf ihn zugesegelt kam, machte Lars einen Handstand. Als Mousse sich direkt vor ihm befand, schleuderte Lars seine Füße nach vorne, direkt in Mousse Gesicht. Wieder flog Mousse durch die Luft, hart knallte er auf den Boden. Lars sah Mousse gelangweilt zu, wie der sich langsam und stöhnend wieder aufrichtete.
Lars: „Mousse, ich hatte dich eigentlich viel besser in Erinnerung...Na ja, auf jeden Fall langweilt mich dieser Kampf. Lass ihn uns beenden!"
Lars stürmte auf den ohnehin schon schwankenden Mousse zu. Im Lauf ließ er aus seinen Ninjaidos Seile heraus schießen, die Mousse so umwickelten, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Lars sprang ab. Es war ein furchterregender Anblick Mit gesenktem Kopf, ausgebreiteten Armen, aus deren Ende die Seile kamen, und angewinkelten Beinen flog er auf Mousse zu. Mit einem wütenden Kampfschrei bohrten sich Lars Füße in Mousse Gesicht. Während Mousse durch die Luft geschleudert wurde, fuhr Lars seine Waffen und Seile ein und drehte sich um. Hinter ihm krachte Mousse gegen die Hauswand und rutschte langsam daran herunter.
Cologne: „Gewinner ist Lars Saotome! Mousse ist nicht mehr in der Lage, weiter zu kämpfen!"
Lars stand einfach nur da. Langsam drehte er den Kopf und starrte Mousse an, der im Staub lag. Daher sah er Shampoo auch nicht kommen, die sich ihm in die Arme warf. Durch den unerwarteten Schwung fielen sie beide um. Shampoo lag auf Lars.
Lars: „Shampoo..."
Bevor er mehr sagen konnte, presste Shampoo ihre Lippen auf die von Lars. Während einem langen und leidenschaftlichen Kuss umarmten sie einander so fest, dass sie kaum Luft bekamen.
Tränen der Freude liefen über Lars Wangen und tropften in das Gras.
Lars: „Shampoo...Ich liebe dich so...Ich will nie wieder so lange von dir getrennt sein. Es war die Hölle ohne dich! Shampoo...ohne dich kann ich nicht leben!"
Nach einem weiteren lang gezogenen Kuss sahen sie sich zärtlich an. Langsam fuhr Lars mit der Hand durch Shampoos langes Haar.
Shampoo: „Mir ging es genauso. Ich liebe dich so sehr, wie ich es nicht für möglich gehalten haben. Ich brauche dich!"
Cologne, Ranma und Akane beobachteten die beiden.
Cologne: „Hach ist das schön...endlich sind die beiden wieder vereint."
Ranma: „Ja...es ist schön..."
Akane sah Ranma erstaunt von der Seite an. Seit wann hatte der denn ein Gefühl für Romantik?
Akane: „Lars ist aber auch wirklich gut geworden. Er hat Mousse ja fast ohne Probleme besiegt!"
Cologne: „Als mein zukünftiger Schwiegersohn hat er das auch zu sein!"
Mit großen Augen sahen Ranma und Akane Shampoos Urgroßmutter erstaunt an.
Ranma: „Sie heiraten? Davon wussten wir ja noch gar nichts!"
Cologne: „Es steht auch noch nicht fest, aber es ist doch wohl offensichtlich, dass die beiden eines schönen Tages heiraten werden, oder?"
Ranma und Akane sahen zu Lars und Shampoo hinüber, die lachend im Gras herumrollten. Dann gingen sie langsam auf sie zu. Als Lars und Shampoo das sahen, sprangen sie auf.
Ranma: „Ein toller Kampf! Dein Training hat sich gelohnt."
Lars: „Danke."
Shampoo: „Wollt ihr nicht mit reinkommen? Ihr habt doch bestimmt Hunger!"
Cologne: „Natürlich bleiben die beiden! Ich werde schon mal reingehen und die Nudeln zubereiten."
Damit verschwand sie hüpfend im Haus.
Lars: „Endlich mal wieder ordentliche Kost. Mitten im Wald und ohne Kochkenntnisse kann man sich nicht gerade sehr appetitlich ernähren..."
Urplötzlich fing es an zu regnen. Mit finsteren Mienen standen Lasso und Ranko unbeweglich da.
Lasso: „Ich. Hasse. Diesen. Fluch."
Ranko: „Grmpf"
Akane und Shampoo zogen die beiden Mädchen lachend in das Haus.
Shampoo: „Lars, du weißt ja, wo das Badezimmer ist!"
Immer noch grummelnd begaben sich Lasso und Ranko ins Badezimmer. Wohlig aufseufzend ließen sie sich in das heiße Wasser gleiten.
Lars: „Ah, das tut gut! Was meinst du, wie lange ich nicht mehr ordentlich baden konnte!"
Ranma lachte.
Lars: „Und, gibt es irgendwelche Neuigkeiten? Hat sich schon irgendwas mit Akane ergeben?"
Ranma seufzte.
Ranma: „Tja, Akane...Ich werde aus ihr einfach nicht schlau! Mal ist sie nett, mal ist sie gemein zu mir. Und wenn ich dann mal einen Annäherungsversuch mache, werde ich gleich als Perversling abgestempelt."
Lars: „Tja, die Frauen sind schon so ein Mysterium..."
Ranma: „Was meinst du denn...mag sie mich?"
Lars schmunzelte.
Lars: „Ja, da bin ich mir sicher. Vielleicht ist sie nur noch nicht so weit, sich das einzugestehen."
Ranma: „Ja, vielleicht..."
Lars klopfte Ranma auf die Schulter.
Lars: „Kopf hoch! Du packst das schon, Kumpel! Und jetzt lass uns runtergehen, da wartet ein leckeres Mahl auf uns!"
Sie schwangen sich aus der Badewanne und trockneten sich ab. Nachdem sie sich angezogen hatten, meinte Ranma:
„Und zwei wunderschöne Mädchen! Lass uns gehen!"
Ranma hatte sich vorgenommen, heute Abend nett zu Akane zu sein. Er atmete noch einmal tief durch, dann gingen sie die Treppe hinunter.
