Heeeey, mein ersten zwei Reviews! Danke schön! :-)

So, und nachdem nun endlich das hochladen wieder funzt gibt's gleich doppelten Nachschub! Vorsichtshalber ;-)

Kapitel 2

Auf der anderen Seite des Anduin spielte sich wenige Tage vorher eine ganz ähnliche Szene ab…

Liralawen stürmte in ihr Schlafzimmer und warf sich weinend auf Ihr Bett. Sie vergoss bittere Tränen über Ihr grausames Schicksal. Was war nur in Ihre Mutter gefahren? Niemals hätte sie gedacht, dass Ihre sonst so liebe und gerechte Mutter derart bösartig sein konnte! Legolas Greenleaf! Von allen heiratsfähigen Elben in Mittelerde musste es ausgerechnet dieser aufgeblasene, arrogante und unsympathische Möchtegern-Prinz sein! Dieser so genannte Held konnte Ihr gestohlen bleiben, auch wenn ihm tausendmal die halbe weibliche Bevölkerung von Mittelerde zu Füssen lag - was Liralawen sowieso völlig unverständlich war! Gut, er war mit Sicherheit nicht hässlich, aber das änderte trotzdem nichts daran, dass er ein idiotischer, aufgeblasener… Oh wie sehr sie ihn nicht leiden konnte! Er hatte Ihr jeden Besuch im Düsterwald oder hier zur Hölle gemacht, sogar eine schleimige Kröte hatte er ihr einmal ins Bett gelegt! Und nun sollte sie diesen Idioten heiraten!

„NIEMALS! NEIN!"

Wütend schlug sie mit ihren Fäusten auf das Kissen ein. Doch sie musste Ihrer Mutter nun mal gehorchen, egal wie sehr es ihr gegen den Strich ging. Zwar vermutete sie mehr hinter dieser Vereinbarung als nur eine Festigung der Beziehungen zwischen Lothlorien und dem Düsterwald, aber Galadriel hatte ihr keine weiteren Informationen gegeben.

„Wie ungerecht! Warum konnte ich nicht als Bauerstochter geboren werden! Nein eine Prinzessin musste es sein! Sonst könnte ich mir meinen Ehemann selber aussuchen!"

Aber alles jammern und betteln hatte nichts geholfen. Ihre Mutter hatte ihr gesagt, dass sie in einer Woche Richtung Düsterwald aufbrechen werde. Eine Woche! Sicher wollte Ihre Mutter nur weitern Streitereien mit ihr aus dem Weg gehen, darum so kurzfristig. Nun ja, sie würde diese Woche nutzen um sich von ihren Freunden und Lothlorien zu verabschieden. An der Tatsache selbst konnte sie ohnehin nichts mehr ändern, das hatte Galadriel bereits mehr als deutlich gemacht.

Wieder strömten bittere Tränen ihre Wangen hinab und Liralawen setzte sich an ihren Frisiertisch. Mit zittrigen Händen nahm sie ihren Kamm und strich damit langsam durch ihr Haar, das hatte schon eine beruhigende Wirkung auf sie gehabt seit sie ein kleiner Elbling gewesen war. Ihr Spiegelbild war nicht unbedingt berauschend, vom Weinen verquollene Augen und eine rote Nase blickten ihr entgegen. Nicht einmal ihre hell strahlende Aura konnte über ihren katastrophalen Zustand hinwegtäuschen. `Das hat man nun davon wenn man der Sonnenstern seines Volkes  ist, man wird einfach an einen dahergelaufenen Prinzen als Pfand  verschachert!' Liralawen konnte nicht begreifen warum ihre Mutter so grausam zu ihr war. Wieder und wieder strich sie mit dem Kamm durch ihr Haar bis irgendwann die Tränen versiegten…

Die Ihr verbleibende Woche verging wie im Flug, die ganzen Reisevorbereitungen und traurigen Abschiedsbesuche ihrer Freunde ließen ihr kaum Zeit zum Nachdenken. Ihre Freunde bemitleideten sie ehrlich, schließlich wussten alle wie sehr sie und Legolas sich hassten. 

Als es dann soweit war verabschiedete sie sich relativ kühl von ihren Eltern und schwang sich auf Aaron, ihren geliebten weißen Hengst. Sie reihte sich zwischen die Elbenkrieger ein, die Galadriel zum Schutz ihrer Tochter und zur Unterstützung der Düsterwald-Elben abbestellt hatte. Langsam verblasste das Leuchten des Sonnensterns zwischen den Bäumen und auch der letzte Reiter verschwand aus der Sichtweite des königlichen Paares.

„Da geht sie hin, unsere geliebte Tochter." Celeborn sah den verschwindenden Reitern traurig nach.

„Es ist nicht zu ändern, mein Liebster. Es ist ihr Schicksal, du weißt was mein Spiegel gezeigt hat. Es fiel mir nicht leicht ihr das aufzuzwingen, aber es ist die einzige Möglichkeit um die Elben im Düsterwald zu beschützen."

Galadriel nahm ihren Ehemann an der Hand und langsam gingen sie zurück zu Ihrem Haus hoch in den Wipfeln der goldenen Bäume.