Na gut, bevor ich noch einen (durchaus verdienten) Stein an den Kopf bekomme geht's jetzt mal ohne bösen cliffhanger weiter *g*

Bitte reviewen, ich will ja wissen wem`s bisher gefällt! Mille grazie! *g*

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Kapitel 5

Legolas versuchte seine Augen zu öffnen. Sein ganzer Körper schmerzte und vor allem sein Rücken und sein rechter Arm brannten höllisch. Langsam klärten sich die Schleier vor seinen Augen und er konnte seine Umgebung besser wahrnehmen. Er befand sich in einem Zimmer und lag in einem weichen Bett - irgendwie kam ihm alles sehr bekannt vor. Aber sein Geist war noch zu träge um alle Eindrücke verarbeiten zu können.

„Prinz Legolas, könnt Ihr mich hören?" Auch diese Stimme kam ihm bekannt vor und das dazugehörige Gesicht beugte sich gerade über ihn. Ah, ja. Das war Talaron, der Heiler. Also war er vermutlich auf der Krankenstation des Palastes… Was war passiert?

„Eure Hoheit? Könnt ihr mich verstehen?" Talaron versuchte weiter den Prinzen vollständig aufzuwecken.

Legolas gab ein paar undefinierbare Geräusche von sich bevor ihm seine Stimme endlich gehorchte.

„Was ist passiert?" murmelte er mit zusammengebissenen Zähnen. Der Schmerz nahm immer mehr zu umso wacher er wurde.

„Ihr wurdet von einem Giftpfeil getroffen und von einer vergifteten Klinge gestreift, Eure Hoheit. Ich habe Euch in einen zweitägigen Heilschlaf versetzt, darum seid Ihr so durcheinander. Ihr werdet es überleben, keine Sorge. Hier, trinkt dies, das lindert die Schmerzen."

Talaron griff unter den Kopf des Prinzen um ihn anzuheben. Vorsichtig flößte er ihm eine Arzneimischung ein um die Schmerzen zu lindern.

„Schlaft nun, mein Prinz. Ich sage dem König Bescheid. Er wird erfreut sein Euch wieder unter den Lebenden zu wissen."

Legolas versuchte ein dankbares Grinsen zustande zu bringen als der Heiler seinen Kopf wieder auf das Kissen bettete und sich von dem Bett entfernte. Da kam ihm plötzlich der Gedanke nach seinen Männern in den Sinn und er krächzte:

„Talaron, wartet! Was ist meinen Kriegern? Sind alle unversehrt?" Das Sprechen kostete ihn große Mühe.

Der Heiler drehte sich noch einmal und lächelte den Prinzen an. „Ein paar Leichtverletzte, aber sie sind alle am Leben. Macht Euch keine Sorgen, der Angriff war ein voller Erfolg, alle Feinde wurden getötet. Schlaft nun, wenn ihr wieder erwacht seid wird Euch Euer Hauptmann Bericht erstatten."

Beruhigt legte Legolas seinen Kopf zurück und driftete sofort ins Reich der Träume.

Wie vom Heiler versprochen wachte Malanè an seinem Bett und erstattete Bericht als der Prinz wieder aufgewacht war. Legolas selbst hatte die schwerste Verletzung erlitten, andere Soldaten hatten zwar auch Blessuren davongetragen aber keiner sonst war von vergifteten Waffen getroffen worden.

„Die ganze Bande wurde vollständig ausgelöscht, Legolas. Wir haben keinen am Leben gelassen. Ich bin vor Schreck halb umgekommen als ich dich da am Boden liegen sah, mit dem Pfeil im Rücken! Zum Glück bist du so ein zäher Bursche!"

Da sie allein im Zimmer waren ließ Malanè alle Förmlichkeiten weg. Die beiden waren schon seit Kindestagen befreundet und Legolas legte ohnehin keinen großen Wert auf seinen Titel.

„Wie ist das mit meinem Arm passiert? Daran kann ich mich nicht mehr erinnern!" der Prinz hob seinen eingebunden Arm leicht an und stöhnte sogleich vor Schmerzen „Aoouuu! Das war wohl keine so gute Idee!" Die beiden Elben lachten, Legolas versuchte es zumindest.

„Als du zusammengebrochen bist hat ein Ork versucht dich zu töten. Ich konnte ihn grade noch rechtzeitig von dir weg schlagen, aber er hat deinen Arm mit seinem Messer erwischt. Die Klinge war vergiftet, darum tut es so weh." Malanè musste erneut lachen als er sah wie Legolas mit verzerrtem Gesicht versuchte den Arm bequem abzulegen.

„Ich danke dir mein Freund. Wieder einmal hast du mein Leben gerettet." Legolas blickte seinen Freund dankbar an.

„Trotzdem hast du mindestens noch ein dutzend Mal gut, mein Freund. Vielleicht sollten wir anfangen Buch zu führen?!" Malanè klopfte dem Prinzen vorsichtig auf die Schulter und wieder lachten die beiden. 

„Schlaf nun noch mal, du siehst grauenhaft aus. Wenn du nicht wieder einigermaßen vorzeigbar bist bis Liralawen ankommt hat sie einen guten Grund um dich zu ärgern!"

Legolas fühle sich, als ob ihm sein Freund einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet hätte. „Erinnere mich bitte nicht DARAN! Ich habe die letzten Tage ohne Albträume geschafft, und das nach einer Orkattacke. Aber wenn du SIE erwähnst ist es mit dem friedlichen Schlaf vorbei! Vielen Dank!"

Malanè lachte laut auf und trollte sich aus dem Zimmer. „Ich komme dich bald wieder besuchen, Legolas. Schöne Träume!"

Legolas seufzte und versuchte sich bequem hinzulegen – was sich als sehr schwierig darstellte mit einem schmerzenden Loch im Rücken! Als er endlich eine erträgliche Position gefunden hatte ließ er seine Gedanken schweifen. Wenn er zwei Tage geschlafen hatte dann blieben ihm noch drei Tage bis die Ziege ankommen würde. `Hervorragend. Die letzten drei Tage meines freien Lebens und die kann ich in einem Krankenzimmer verbringen.' Mit solch wenig erbaulichen Gedanken schlief Legolas erneut ein.

Die Tage bis zu Liralawens Ankunft vergingen erfreulich langsam. Malanè verbrachte jede freie Minute bei seinem Freund – es war nicht viel Zeit, da der Hauptmann in Legolas Abwesenheit die Verteidigung des Palastes organisieren musste. Aber soweit es ging alberte er mit dem Prinzen herum und versuchte ihm die Zeit so angenehm wie möglich zu machen. Auch Thranduil war oft im Krankenzimmer zu Besuch, aber sein Sohn hatte ihm immer noch nicht verziehen und so sprachen die beiden wenig miteinander.

Die Wunden heilten sehr schlecht, es war einfach zu viel Gift in den Körper des jungen Prinzen geraten. Talaron tat sein Bestes, aber das Gift schwächte seinen Patienten noch immer. Am Tag von Liralawens Ankunft war Legolas immer noch nicht in der Lage aufzustehen.

„Wehe jemand lässt diese Furie in mein Zimmer! Malanè, du musst Wache stehen und darfst sie auf keinen Fall hereinlassen! Wenigstens EIN Gutes soll meine Verletzung haben – jeden Tag an dem ich dieses unmögliche Weibsbild nicht sehen muss ist ein Segen!"

Malanè rollte die Augen und lachte. „Wenn dein Vater darauf besteht, dass sie dich hier besucht dann kann ich wenig machen. Er ist schließlich der König! Aber keine Sorge, freiwillig kommt sie ohnehin nicht! Sie will dich sicher genau so gerne sehen wie umgekehrt."

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Ihr dachtet doch nicht ernsthaft, dass ich Legolas was antun könnte, oder?! ;-)