@Shelley: Soweit ich weiß, ist Elronds Frau Celebrian nicht tot, sondern in den Westen gesegelt, nachdem sie von Orks angegriffen und verletzt wurde…
Und nicht vergessen, so lustig und neckisch es bisher auch ist – das Ganze ist voranging im Genre DRAMA angesiedelt und es bleibt nicht mehr lang so locker flockig….! ;-)

@Alistanniel & Michiru-chan & feannen: Freut mich wenn ihr „meinen" Legolas mögt, ich versuche, ihn so originalgetreu wie möglich hinzubekommen :-)

Vielen Dank für Eure Reviews!

Kapitel 8

Drei Tage nach Liralawens Ankunft…..

Langsam erholte sich Legolas von seinen Verletzungen. Er war zwar noch schwach und konnte seinen rechten Arm kaum belasten, aber er wollte nicht mehr länger untätig auf der Krankenstation liegen. Wenigstens war Liralawen seit ihrem ersten Besuch nicht mehr aufgetaucht, das war das einzige das den Aufenthalt hier erträglicher machte.

„Talaron, bitte! Ihr müsst mich endlich entlassen. Ich halte es hier nicht mehr länger aus!"

Der Heiler lächelte den Prinzen an und sah seine Ungeduld. „Nun gut, Eure Hoheit. Ihr könnt morgen früh die Station verlassen.

Er sah wie Legolas erleichtert zu grinsen anfing. „Aber ich habe einige Bedingungen! Zuerst müsst Ihr mir versprechen, dass Ihr Euch nicht überanstrengt und viel ausruht." Legolas nickte eifrig. „Und ihr werdet mindestens zwei Monde lang nicht Schwertkämpfen oder Bogenschießen!" Der Prinz setzte zum Protest an. „Nein, keine Widerrede! Euer Arm ist schwer geschädigt, es sind einige Sehnen durchtrennt und das Gift hat auch seinen Teil getan. Wenn Ihr den Arm nicht komplett ausheilen lasst, wird er womöglich nie wieder ganz heil werden!"

Das war ein harter Schlag für den Prinzen. Wenn er seine Waffen nicht benutzen durfte dann war er mehr oder weniger hier im Palast eingesperrt für die nächsten zwei Monde. Das hieß er hatte keine Möglichkeit der Gewitterziege zu entkommen oder seinen Männern gegen Orks beizustehen!

„Zwei Monde? Talaron, das könnt Ihr nicht von mir verlangen!" der Elbenprinz versuchte noch einmal den Heiler umzustimmen, doch Talaron blieb hart.

„Zwei Monde! Und in diesem Zeitraum will ich Euch jeden Tag einmal hier sehen, zur Kontrolle. Das ist mein letztes Wort. Entweder Ihr versprecht mir das oder ich werde veranlassen, dass Ihr hier bleiben müsst. Euer Vater wird sicherlich….."

Legolas fiel ihm ins Wort. „Gut gut, ich habe verstanden. Ich verspreche Euch den Arm zu schonen und jeden Tag hier her zu kommen. Darf ich dann gehen?"

Talaron klopfte dem Prinzen lachend auf die Schulter. „Natürlich dürft Ihr dann gehen. Eine junge Elbe Euren Temperaments kann man wohl nicht allzu lang ans Bett fesseln. Morgen früh nach dem Frühstück seid Ihr frei." Mit diesen Worten verließ der Heiler den Raum.

Aufatmend kuschelte sich Legolas in sein Kissen zurück. Zwei Monde lang zur Untätigkeit verdammt zu sein war hart, aber wenigsten durfte er aus diesem Gefängnis hinaus. Und ein bisschen „Urlaub" würde ihm auch mal nicht schaden – er musste nur einen Weg finden, seiner Verlobten so oft wie möglich zu entkommen. Als Malanè später zu Besuch kam fand er einen relativ vergnügten Prinzen vor und die beiden machten sogleich Pläne für die nächste Zeit.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen erschien Malanè um seinen Freund abzuholen. Als der junge Krieger den Weg zu Legolas Räumen einschlagen wollte, hielt dieser ihn zurück. „Ich will lieber nach draußen in den Garten! Tagelang bin ich in diesem Zimmer eingesperrt gewesen, ich brauche unbedingt frische Luft." Malanè nickte zustimmend und die beiden gingen zu den Gärten des Palastes.

Als Legolas aus dem Flur ins Freie treten wollte sah er seinen Vater und Liralawen in der Mitte des Gartens stehen. Erschrocken sprang der Prinz zurück und zog Malanè mit sich in den Flur.

„Schnell weg bevor uns mein Vater…." Aber es war zu spät, Thranduil hatte seinen Sohn schon gesehen.

„Legolas, willst du uns nicht Gesellschaft leisten?" Die Stimme seines Vaters ließ keine Widerrede zu. Der Prinz flehte seinen Freund mit den Augen an ihn zu retten, aber Malanè schüttelte nur hilflos den Kopf und schob einen widerstrebenden Legolas ins Freie. Dem König gegenüber war er machtlos, aber wenigstens gegen Liralawen würde er ihm beistehen wenn er konnte.

Mit einem resignierenden Seufzer ergab sich der Prinz seinem Schicksal und ging auf die beiden Elben zu, Malanè folgte ihm mit einem kleinen Abstand. „Guten Morgen Ada, Liralawen." Legolas nickte den beiden zu.

„Wie ich sehe hat dich Talaron aus seiner Obhut entlassen. Aber nur um allen Missverständnissen vorzubeugen – ich bin über die Bedingungen im Bilde und verlange von dir, dass du sie einhältst. Haben wir uns verstanden?" Der König sah seinen Sohn streng an.

Liralawen konnte sich ein schadenfrohes Kichern nicht verkneifen als sie Legolas missmutiges Gesicht sah.

Der Prinz schoss ihr einen bösen Blick zu und wandte sich dann wieder an seinen Vater. „Natürlich werde ich mich an die Auflagen halten, Ada. Schließlich will ich ja, dass meinen Arm bald wieder ganz in Ordnung ist." Der König nickte zustimmend.

„Nachdem du nun also wieder unter uns weilst, werden wir heute Abend das Bankett veranstalten und Eure Verlobung bekannt geben." Die beiden jungen Elben rollten gleichzeitig mit den Augen aber der König beschloss, dies geflissentlich zu übersehen und fuhr fort. „Und wenn ihr beide nun schon mal da sind können wir ja gleich wegen einem Termin für die Hochzeit beraten." 

Nun konnte Liralawen ihren Mund nicht mehr länger halten. So gefasst wie möglich und mit einem zuckersüßen Lächeln sagte sie: „Nachdem ja alles andere auch schon von unseren Eltern beschlossen wurde überlassen wir diese Entscheidung gerne Euch, mein König. Oder was meint Ihr, mein Prinz?"

Ausnahmsweise waren die beiden einer Meinung und Legolas nickte zustimmend.

Der König tat, als ob er die Ironie in Liralawens Stimme nicht höre und nickte. „Schön, dass ihr Euch wenigstens einmal einig seid." Er lächelte und sagte: „Dann werden wir die Hochzeit beim Frühlingsfest abhalten." Von den drei jungen Elben waren nur entsetzte Laute zu hören. Nun war sogar Malanè schockiert.

„Beim Frühlingsfest? Aber Ada, das sind ja nur noch sechs Monde bis dahin!" Legolas war völlig schockiert und auch Liralawen war um einen Ton blasser geworden. „Eure Hoheit, sollten wir nicht wenigstens eine Verlobungszeit von einem Jahr einhalten wie es sich gehört?"

In sechs Monden schon! Gut, es war unausweichlich, aber so bald schon! Ziemlich ähnliche Gedanken gingen den beiden durch den Kopf.

„Ach Unsinn, sechs Monde sind genug. Ihr habt mir die Entscheidung überlassen und ich bin für das Frühlingsfest. Es ist der beste Zeitpunkt für eine Hochzeit." Und in Gedanken fügte er noch hinzu `und umso kürzer die Verlobungszeit ist desto wahrscheinlicher ist es, dass ihr euch noch nicht gegenseitig umgebracht habt bis zu Hochzeit'. „Dann hätten wir das ja geklärt." Der König lächelte die beiden an und sagte: „Dann lassen wir euch zwei Turteltauben mal alleine, damit ihr die Einzelheiten Eurer Hochzeit besprechen könnt!" Er nickte der Malanè zu, der stumm hinter Legolas gestanden hatte. „Hauptmann, ich habe noch etwas mit Euch zu besprechen, folgt mir."

Malanè gab Legolas einen hilflosen Blick und folgte dem König. Er hatte keine andere Wahl als Legolas alleine mit Liralawen zurück zu lassen.

Verzweifelt sah Legolas seinem Freund und seinem Vater nach. Nun gab es kein Entkommen mehr.

Liralawen stieß einen lauten Seufzer aus als der König und sein Hauptmann verschwunden waren. „Sechs Monde! Nur noch so kurze Zeit und dann bin ich für den Rest meines Lebens an ein Erbsenhirn gebunden! Hervorragend!" Der so bezeichnete Prinz wirbelte herum und blickte die junge Elbin böse an. „Ich könnte mir auch schöneres vorstellen als eine Gewitterziege mit Haaren auf den Zähnen zu heiraten!"

Die beiden starrten sich wütend an und Liralawen schnaubte:

„Ich geb' dir gleich eine Gewitterziege, du Schießbudenfigur!"

„Fahr doch zur Hölle, du Drachen! Du bist boshafter als Sauron und Saruman zusammen!"

Liralawen stürmte an dem Prinzen vorbei und Legolas konnte es nicht lassen, er stellte ihr ein Bein. Das Mädchen stolperte, fing sich aber gerade noch ab. „Wirst du NIE erwachsen Legolas Greenleaf?! Und so ein Dummkopf will Thronerbe sein! Armes Mittelerde!"

Empört glättete die Prinzessin ihren Rock und schoss Legolas noch einen bösen Blick zu bevor sie im Eingang des Palastes verschwand. Zurück blieb ein nach Luft ringender Prinz der Tränen lachte….

************

So, das war der achte Streich – reviewt und der Neunte folgt sogleich! :-)
(Nicht, dass ich Euch erpressen will - aber es ist echt hilfreich wenn man weiß, ob die Story überhaupt gelesen wird!) ;-)