An dieser Stelle
möchte ich mal meinem lieben Beta-Reader Steffen gaaaaaanz
herzlich danken! Ich find`s echt super lieb von dir,
dass du dir trotz dem ganzen Stress den du hast, die Zeit nimmst mein Zeugs zu
lesen! Ohne dich und deine Begeisterung hätt`s diese
Geschichte nicht hier rein geschafft! DANKE! Ich drück dich ganz dolle!! Schön,
dass es dich gibt :-)
@Shelley: Warum sollte der Heiler Legolas nicht „jung"
nennen? Im Gegensatz zu Thranduil oder Elrond ect…
ist er ja wirklich ein junger Hüpfer, kaum aus der Pubertät raus!! ;-)
Und das Drama kommt langsam ins Rollen, keine Sorge…. :-)
Kapitel 9
Das Bankett war in vollem Gange, leckere Speisen und die besten Weine waren aufgetischt. Aber Legolas hatte keinen Appetit und auch Liralawen stocherte nur auf ihrem Teller herum. Sie hatten kein Wort mehr miteinander gewechselt seit dem Zwischenfall im Garten und schossen sich vereinzelt böse Blicke zu.
Zu Beginn des Festmahls hatte Thranduil die Verlobung der Beiden bekannt gegeben und im Saal war Tumult und Freude ausgebrochen. Alle riefen Segens- und Glückwünsche für das Paar und viele Toasts wurden ausgesprochen. Das `glückliche' Paar hatte versucht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und es schien, als ob keiner der anwesenden Adligen den Widerwillen der beiden bemerkt hatte. Es wussten ja auch nur wenige, dass das Paar nicht freiwillig in den Stand der Ehe ging und daher freute sich der ganze Adel für seinen Prinz. Zwar wunderten sich im Laufe des Abends einige über das seltsame Verhalten des Paares aber man vermutete, dass es mit den ernsthaften Verletzungen des Prinzen zusammenhing.
Liralawen konnte es nicht fassen wie lange dieses Festessen nun schon dauerte. Darum wandte sie sich an den König: „Eure Hoheit, wenn Ihr erlaubt würde ich mich gerne zurückziehen. Es war ein aufregender Tag und ich bin schon sehr müde." Der König lächelte seine zukünftige Schwiegertochter verständnisvoll an und sagte: „Aber natürlich, mein Kind. Legolas, bitte geleite deine Verlobte zu ihren Räumen!"
Der Prinz schrak aus seinen Gedanken hoch und versuchte keine Grimasse zu schneiden, als er sich erhob und Liralawen seinen Arm anbot. Widerwillig legte sie ihren Arm in Legolas` und die beiden machten sich auf den Weg.
Keiner der Beiden sagte ein Wort, doch als sie aus dem Festsaal hinaus waren ließen beide wie auf ein geheimes Kommando gleichzeitig ihre Arme fallen und brachten einen Sicherheitsabstand zwischen sich.
„Die Gentleman-Rolle steht dir gut, Erbsenhirn. Damit hast du sicher schon viele Herzen gebrochen, oder?" Liralawen bedachte ihre Begleitung mit einem spöttischen Blick und setzte sich wieder in Bewegung.
„Ich hätte eines dieser gebrochenen Herzen heiraten sollen, dann hätte ich jetzt nicht für den Rest meines Lebens dich dumme Ziege am Hals!" Legolas folgte der Prinzessin widerwillig, er wusste dass er sie bis zu ihren Räumen eskortieren musste wenn er seinen Vater nicht verärgern wollte. Leise murmelte er „Ich wäre lieber mit einem Balrog verheiratet als mit dieser Furie!" Liralawen verzichtete auf eine Antwort und schnaubte nur empört.
Sie legten den Rest des Weges in eisiger Stille zurück, jeder war verärgert über den Anderen. Als sie endlich bei Liralawens Räumen angekommen waren, öffnete ihr Legolas die Türe mit einem spöttischen Lächeln. „So meine Liebste, da wären wir. Ich hoffe du spekulierst nicht auf einen Gute-Nacht-Kuss – eher würde ich nämlich mein Pferd küssen!" Liralawen schob sich an Legolas vorbei in ihr Zimmer und funkelte ihn böse an. „Das arme Tier tut mir jetzt schon leid!" Und mit einem Knall war die Türe zu.
Der Prinz rollte mit den Augen und überlegte was er nun machen sollte. Der Gedanke an sein Bett und das Buch das er zu lesen begonnen hatte war verlockend. Aber sein Vater würde wohl falsche Schlüsse ziehen wenn er nicht mehr zum Bankett kommen würde, und das wollte er auf jeden Fall vermeiden. Darum machte er sich wieder auf den Weg zum Festsaal und verwarf den Gedanken an sein Buch. Legolas bemerkte nicht den Raben, der regungslos an dem Fenster im Flur gesessen hatte. Das Tier wartete bis der Prinz um die Ecke war und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Herren. Mit wenigen Flügelschlägen verschwand er im Nachthimmel Richtung Süden…
__________________
Liralawen lehnte noch einen Moment an der geschlossenen Türe
und versuchte sich wieder zu beruhigen. `Was
bildet sich dieser Idiot eigentlich ein?!' Sie hatte nicht die geringste
Ahnung wie diese Ehe funktionieren sollte – es führte überhaupt kein Weg zu
einem friedlichen Zusammenleben mit diesem aufgeblasenen Prinzen! Was hatte
sich ihre Mutter nur dabei gedacht? Liralawen fühlte, wie Frusttränen in ihren
Augen aufstiegen und sie warf sich auf ihr Bett. Ihre ganzen Träume lagen in
Scherben. Seit sie ein kleines Mädchen war hatte sie von ihrer Hochzeit mit
ihrem Märchenprinzen geträumt. Sie hatte sich alles so perfekt ausgemalt, wie
sich in ihren Traummann verliebte, das rauschende Hochzeitsfest und ihr
glückliches Leben mit vielen kleinen Elblingen und voller Liebe.
Das war nun alles dahin - aus der Traum. Sie musste
diesen Albtraumprinzen heiraten, und
allein der Gedanke daran, mit ihm Elblinge zu produzieren verursachte ihr Magenschmerzen! Aber sie machte sich keine Illusionen.
Bald schon würde sie die Gattin eines Thronerben sein und dadurch wurde von ihr
erwartet für Nachkommen zu sorgen. Ob sie nun wollte oder nicht. Dabei war sie
sich ziemlich sicher, dass Legolas das genauso wenig wollte wie sie!
Irgendwie war es schon komisch, obwohl sie sich so wenig ausstehen konnten,
hatte sie doch viel gemeinsam. Liralawen war kurz vorm verzweifeln, sie wusste
nicht was aus dieser Ehe und somit ihrem Leben werden sollte.
Die Prinzessin erhob sich und zog sich um. Schweren Herzens legte sie sich in ihr Bett und weinte sich in den Schlaf.
__________________
Weit entfernt, in Lothlorien stand Frau Galadriel an ihrem Spiegel und sah ihrer Tochter zu als diese bitterlich weinte. Sie wusste nicht genau, warum der Zauberspiegel ihr dieses Bild zeigte und erschrak als die Szene umschlug. Sie konnte Liralawen sehen, die verletzt und in einem zerrissenem, schmutzigen Kleid barfuss durch den Wald lief. Schockiert versuchte Galadriel die Bilder zu deuten als der Spiegel plötzlich wieder ruhig wurde und sie nur seine wässrige Oberfläche sehen konnte. Sie wandte sich beängstigt um und sah ihren Ehemann Celeborn hinter sich stehen. Mit einem Seufzer ließ sie sich in seine Arme gleiten.
„Mein Liebster, Grauenvolles wird unserer Tochter zustoßen. Warum muss dieses arme Kind nur soviel erdulden? Wie viel Leid muss sie ertragen bis sie ihr Glück findet?" Bittere Tränen einer besorgten Mutter flossen über Galadriels Wangen.
Celeborn strich sanft über das Haar seiner Gattin. „Meine Geliebte, die Wege der Valar sind oft verschlungen. Wir müssen Vertrauen haben, vor allem in unsere Tochter. Sie ist stark und wird ihren Weg finden."
Traurig hielten sich die beiden aneinander fest und standen noch lange unbeweglich in der Lichtung.
********************
Danke für die bisherigen Reviews, es freut mich dolle, dass ein paar Leutz meine Geschichte lesen und vor allem Gut finden!! :-)
