Thankz für die Reviews! Ja, doch – jetzt ist dann erstmal Schluss mit lustig!

Kapitel 10

Thranduil saß besorgt in seinem Studierzimmer. Viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf und keiner war erfreulich.

Die Orkattacken hatten nicht nachgelassen und er wunderte sich was diese Wesen ausgerechnet hier wollten. Wahrscheinlich wurden sie magisch angezogen von den dunklen Mächten, die einst den wundervollen Grünwald in den Düsterwald verwandelt hatten. Nach dem Sieg über Sauron und Mordor hatten alle einer friedlichen Zukunft entgegengesehen, aber das galt anscheinend nicht für den Düsterwald. Dieser kleine Beutelin hatte es tatsächlich geschafft den Einen Ring zu zerstören, aber auch ohne dieses Teufelsding gab es noch genug dunkle Mächte in Mittelerde. Der König hatte aus verschieden Quellen Hinweise erhalten, dass ein neuer Bösewicht seine Kräfte im Düsterwald sammelte. Die Angriffe der Orks waren in letzter Zeit gut organisiert und Thranduil traute es diesen idiotischen Kreaturen nicht zu, ohne einen Anführer so geschickt zu handeln.

Zu allem Überfluss machten sein Sohn und seine Verlobte überhaupt keine Anstalten, ihre kindischen Streitereien beizulegen. Ganz im Gegenteil, je länger die Beiden zusammen waren desto heftiger tobten ihre Auseinandersetzungen. Liralawen war nun schon seit mehr als einem Mond im Düsterwald und kein Versuch des Königs, die beiden miteinander zu versöhnen hatte gefruchtet. Thranduil hatte großes Vertrauen in die seherischen Fähigkeiten der Frau Galadriel, aber langsam begann er zu zweifeln, ob diese Entscheidung die richtige gewesen war. Legolas konnte sehr stur sein und Liralawen stand ihm da in nichts nach. Die Zwei hatten so vieles gemeinsam, aber sie waren einfach zu sehr in diese sinnlosen Streitereien verwickelt, um das zu bemerken. Der König hoffte inständig, dass sich das legen würde mit der Zeit. Aber Zeit war das einzige das sie momentan nicht hatten….

Seufzend riss sich der König von seinen unerfreulichen Gedanken los als es an der Türe klopfte. Ein Diener trat ein und meldete den Hauptmann der lothlorischen Bogenschützen an. Thranduil begrüßte den Mann und bald waren die beiden Elben in eine Diskussion über Verteidigungsmaßnahmen vertieft.

__________________________

Währendessen in den Kammern der Prinzessin…

`Mich würde interessieren ob sich Elben auch zu Tode langweilen können!' Liralawen war nun schon fast sechs Wochen im Düsterwald aber sie hatte sich noch nicht eingewöhnt. Es war schwierig Anschluss zu finden wenn sich alle nur in Ehrfurcht verneigten. Die Bewohner des Palastes behandelten die Prinzessin mit großem Respekt, aber Liralawen sehnte sich nach Freundschaften. Es gab nicht viele junge Elbenfrauen auf dem Schloss, und die Wenigen waren eifersüchtig auf sie. Legolas war der begehrteste Junggeselle des Reiches gewesen und so manche Maid hatte sich Chancen ausgerechnet. Diese waren unter den gegebenen Umständen jetzt natürlich dahin. Liralawen würde den Prinzen mit einem Handkuss weiterreichen wenn sie könnte, aber das wusste natürlich niemand. Es war einfach zum verzweifeln…

Liralawen beschloss, etwas Sport zu treiben um von den düsteren Gedanken los zu kommen. Sie zog sich ihre Tunika, eine schmale Hose und weiche Stiefel an und nahm ihren Bogen und den Köcher zur Hand. `Ein bisschen Training kann nicht schaden' dachte sie sich und machte sich auf den Weg. Der König hatte ihr vor einigen Tagen bei einem Spaziergang das Übungsfeld für seine Bogenschützen gezeigt. Es lag außerhalb der Palastmauern auf einer wunderschönen Lichtung. Die Prinzessin hatte sich dort gleich wohl gefühlt zwischen den hohen Bäumen, es erinnerte sie an ihre Heimat Lothlorien. Beschwingt trat sie durch das kleine Tor das zum Übungsfeld führte und der Wachposten grüßte sie freundlich und wünschte gutes Gelingen beim Bogenschießen. Liralawen bedankte sich lächelnd bei dem blonden Elben und ging weiter. Ein unheimlich befreites Gefühl machte sich in ihr breit als sie sich von den Mauern des Palastes entfernte. Sie blickte zum Himmel und atmete tief ein. Ein paar Wölkchen standen am Firmament und drei schwarze Vögel glitten langsam durch die Lüfte. Fröhlich summte sie vor sich hin bis sie am Übungsplatz angekommen war. Mit Erleichterung stellte sie fest, dass kein anderer Bogenschütze auf dem Platz war und sie suchte sich eine Zielscheibe am hinteren Ende des Feldes aus. Mit geübter Hand zog sie einen Pfeil auf und ließ die Sehne los….

____________________________

Legolas trat gut gelaunt aus der Krankenstation ins Freie. Der Heiler hatte sich gerade seinen Arm angesehen und war mit der Heilung sehr zufrieden. Er hatte Legolas sogar erlaubt wieder langsam mit dem Bogenschießen zu beginnen, um die Muskeln zu trainieren. Das ließ sich der Prinz nicht zweimal sagen. Schnell eilte er in seine Kammer, zog sich um und griff sich seinen Bogen und Pfeile.

Vergnügt pfeifend machte er sich auf den Weg zum Übungsplatz und grüßte den Wachposten am Tor freundlich. Dieser grinste ihn verschmitzt an und wünschte ihm gutes Gelingen. Der Prinz wunderte sich kurz über das seltsame Grinsen des Soldaten, dachte sich aber weiter nichts dabei. Als er am Übungsplatz angekommen war stellte er fest, dass bereits ein anderer Schütze da war, aber er stand am anderen Ende des Platzes. Legolas wollte den anderen Bogenschützen nicht stören und wählte eine Zielscheibe am Eingang des Platzes. Er war so begierig auf das Training, dass er dem anderen Schützen keine weitere Beachtung schenkte und mit dem Schiessen begann.

Konzentriert jagte Legolas einige Pfeile in die Zielscheibe und stellte erleichtert fest, dass seine Fähigkeiten unter der Pause nicht gelitten hatten. Er war wie immer eins mit seinem Bogen und traf mit jedem Schuss die Mitte der Scheibe. Die verletzten Sehen schmerzten zwar wenig unter Belastung aber im Großen und Ganzen war der Prinz zufrieden.

Plötzlich gellte ein lauter Schrei über den Übungsplatz und Legolas wirbelte herum. Schockiert sah er wie eine Horde Orks über den Schützen am anderen Ende des Platzes herfielen – oder besser gesagt, über die Elbenfrau wie Legolas jetzt bemerkte. Legolas sah entsetzt wie die Orks einen Sack über das blonde lange Haar der Elbe stülpten und auf sie einschlugen! Er war so ins Bogenschiessen vertieft gewesen, dass er die Annäherung der Orks nicht bemerkt hatte. Blitzschnell jagte Legolas ein paar Pfeile in die Gruppe der Orks als er plötzlich einen dumpfen Schlag auf dem Hinterkopf spürte. Er merkte noch, wie er zu Boden fiel bevor er das Bewusstsein verlor.

*********************

Bitte keine Steine schmeißen, ich weiß es ist ein böööser Cliffhanger! Aber ich kann mir nicht helfen – ich mag sie, auch wenn ich selber Stories lese. Da fiebert man wenigstens schon auf ne Fortsetzung :-)
Also müsst ihr jetzt auch unter meiner Cliffhanger-Vorliebe leiden :-)

@ Shelley: DAS DRAMA BEGINNT! ;-)