@Laith: Vielen Dank, das freut mich sehr, wenn's Dir gefällt!

@all: Danke für die lieben Reviews.
Das folgende Kapitel fiel mir sehr, sehr schwer und ich musste mich direkt an den PC zwingen, um es fertig zu stellen. Ich hänge so in dieser Geschichte drin, dass ich direkt mit „meinen" Darstellern mitleide…

Kapitel 18

Nur der Schmerz bewies Legolas, dass er noch am Leben war. Sein Oberkörper brannte an unzähligen Stellen und Blut floss aus vielen Wunden. Er hatte das Schlimmste befürchtet, aber das Geschehene hatte seine Vorstellungen weit übertroffen. Nach einer halben Stunde auf diesem Tisch hatte er das Wort „Schmerz" für sich neu definieren müssen. Allein der feste Augenkontakt mit Liralawen hatte ihn davor bewahrt, aufzuschreien. Aber diesen Triumph hatte er dem verrückten Zauberer nicht gegönnt.

Legolas versuchte, eine einigermaßen bequeme Haltung auf seiner Pritsche einzunehmen und Ruhe zu finden. Die Wunden waren nur oberflächlich, er konnte von Glück reden, mit heilen Knochen davongekommen zu sein. Mit einem gebrochenen Bein wären seine Chancen auf eine Flucht gleich Null gewesen. Zugegeben, sie waren jetzt auch nicht gerade berauschend, aber Legolas war noch weit davon entfernt, aufzugeben. Er brauchte nur ein paar Stunden Ruhe, die außergewöhnlich schnelle Wundheilung der Elben würde das Ihre tun. Natürlich würden die Wunden einige Zeit brauchen um ganz zu verheilen aber Legolas konnte schon spüren, wie sich sein Kampfgeist regte. Er würde Liralawen befreien und mit ihr von hier fliehen, koste es was es wolle.

Er fragte sich wieder, was dieser Isarion plante. Sicherlich war es kein Zufall, dass Liralawen bei seiner Folter zum Zusehen gezwungen wurde. Wollte er sie damit unter Druck setzen? Aber was konnte er von ihr wollen? Legolas Gedanken drehten sich immer wieder um diese Fragen bis er in einen unruhigen Schlaf viel. Sein erschöpfter und geschundener Körper forderte Tribut.

______________________

Isarion war sich seines Erfolges bewusst. Die Prinzessin war verängstigt und hatte eingewilligt, um Zeit zu gewinnen und der Folter zu entgehen. Aber sie würde noch nicht so schnell aufgeben, dessen war sich der Magier sicher. Sie hatte eine starke Persönlichkeit, die man nicht unterschätzen durfte. Daher plante Isarion das Ritual erst für den nächsten Tag ein. Er hatte nicht viel Zeit wenn der Zauber erst einmal ausgesprochen war, und musste sicher sein, dass sie das Kind dann empfangen würde. Heute würde er ihr nur zeigen was ihr blühte wenn sie sich weigerte.

Der Magier konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen – das war nicht der unangenehmste Teil an seinem Vorhaben. Die Prinzessin war ein sehr begehrenswertes Geschöpf und er hatte schon lange enthaltsam gelebt…

Der Prinz hatte sich in der Folterkammer als überraschend widerstandsfähig erwiesen und keinen Laut von sich gegeben. Das imponierte Isarion. Andererseits befürchtete er Schwierigkeiten für sein Vorhaben mit dem Prinzen. Um eine Elbe in einen Ork zu verwandeln musste man den Willen dieser edlen Kreaturen brechen und ihren reinen Geist verderben. Man musste Hass in ihnen wecken und ihre niederen Instinkte aktivieren. Plötzlich kam Isarion ein Gedanke und er verzog sein Gesicht zu einem teuflischen Grinsen. Wieder einmal konnte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – das Schicksal meinte es gut mit ihm…

_______________________

Zwei Orks platzten einige Zeit später in Liralawens Zelle und zwangen sie aufzustehen. Einer der Beiden hatte einen Korb bei sich. Er drückte ihn der Prinzessin in die Hand und grunzte in schwer verständlichen Westron: „Anziehen!" Dann verschwanden die beiden hässlichen Wesen wieder und knallten die Türe hinter sich zu.

Verwundert nahm Liralawen den Stoff aus dem Korb und faltete ihn auseinander. Es war ein einfaches rotes Leinenkleid und unter dem Stoff lagen passende Sandalen. Ihre Gnadenfrist war offensichtlich abgelaufen. Sie hatte keine Wahl wenn sie nicht wieder Schläge oder Schlimmeres riskieren wollte. Widerwillig trennte sie sich von ihrer Tunika und der Hose und streifte das Leinenkleid über ihr langes Unterhemd. Es passte ihr ziemlich gut und auch die dazugehörigen Sandalen waren nur ein kleines Stück zu groß. Unbehaglich faltete sie ihre eigene Kleidung zusammen und legte sie auf die Pritsche. Plötzlich flog die Türe wieder auf und die Orks stürmten herein. Einer packte sie am Arm und zog sie mit sich in den Stollen. Liralawens Herzschlag beschleunigte sich und ihr Puls begann zu rasen. Sie hatte einfach nur wahnsinnige Angst bei dem Gedanken an die nächsten Stunden.

Sie war fast erleichtert als sie die Orks wieder in die Folterkammer brachten und nicht ins Gemach des Zauberers. Doch als sie Isarions Gesichtsausdruck sah, ahnte sie was ihr blühte. Unverhüllte Gier stand in seinen Augen und Liralawen wußte, dass er sich nehmen würde was er begehrte. Grauenvolle Angst stieg in ihr hoch. Sie hatte sich ihre Jungfräulichkeit für ihren Ehemann aufgespart und nun würde sie sie auf diese schreckliche Weise verlieren. Ihr Körper begann zu zittern und sie versuchte nach hinten zu fliehen. Doch die Türe war geschlossen – sicherlich verriegelt. Es war kein Ork mehr im Raum, doch plötzlich hörte sie eine Kette leise rasseln. Erschrocken drehte sie sich um und zu ihrem Entsetzen sah sie Legolas bewusstlos am Boden kauern, an der gleichen Stelle an der sie am Morgen angekettet gewesen war. Die vielen Schnittwunden hatten sich geschlossen und Blutergüsse hatten sich gebildet.

Liralawen realisierte plötzlich was der Zauberer vorhatte und sie hielt sich schnell ihren Mund zu um nicht aufzuschreien. Dieser kranke Irre wollte sie hier vergewaltigen und Legolas musste zusehen, genauso wie sie heute morgen bei der Folterung dabei sein musste. Sie merkte wie sich ihr Magen umdrehte und war wie versteinert.

Isarion beobachtete die Szene mit sadistischem Vergnügen. Das Mädchen hatte seine Absicht erkannt und war nun völlig geschockt. Er nutzte die Gunst der Stunde und schritt schnell auf die Prinzessin zu. Mit einem raschen Griff packte er sie am Arm und wirbelte sie auf den Tisch. Bevor das schockierte Mädchen reagieren konnte waren ihre Hände mit den Stahlschellen gefesselt. Plötzlich kam wieder Leben in die Prinzessin, sie zerrte an den Fesseln und versuchte sich zu befreien. Isarion hatte nur ein müdes Lächeln für sie übrig und wandte sich dem Prinz zu. Dieser war immer noch bewusstlos von dem Schlag den er ihm vorher ins Gesicht verpasst hatte und bewegte sich nicht. Der Zauberer nahm einen Eimer mit kaltem Wasser zur Hand und schüttete ihn Legolas ins Gesicht. Nach Luft schnappend fuhr der junge Elb hoch und blickte verwirrt um sich, doch sein Blick klärte sich rapide, als Isarion zur Seite trat und somit den Blick auf Liralawen frei machte.

Legolas benommener Verstand klärte sich schnell als er die Prinzessin auf dem Tisch liegen sah. Sie trug nicht mehr ihre eigenen Kleidung sondern ein rotes Kleid und versuchte erfolglos aus den Fesseln zu entkommen. Neben ihr stand der Magier und er hatte ein merkwürdiges Funkeln in den Augen und sein Gesicht war zu einer Fratze verzogen. Legolas versuchte den seltsamen Gesichtsausdruck Isarions zu deuten und schlagartig wurde ihm bewusst was er da sehen konnte: Gier. Pure Gier.

Der junge Krieger fühlte unglaubliche Wut in sich hochsteigen als er erkannte was dieser Verrückte vorhatte. Er wollte sie gegen ihren Willen nehmen. Legolas sprang auf und zerrte an seinen Fesseln. Er musste das unbedingt verhindern, und wenn er dabei umkam. Unmöglich konnte er Liralawen diesem Schicksal überlassen. Aber die Eisenketten waren stark und Legolas war geschwächt von der Tortur am Vormittag.

So musste er hilflos zusehen wie der wahnsinnige Magier Liralawens Füße festschnallte und ihr langsam ihr Kleid hochschob. Mit aller Kraft warf er sich gegen die Ketten und versuchte den Tisch zu erreichen, aber es war hoffnungslos. Ein ihm unbekannter Hass drohte ihn zu übermannen aber er zwang sich er selbst zu bleiben. Wenn er Liralawen schon nicht retten konnte, musste er ihr wenigstens beistehen, wie sie ihm am Morgen. Er löste seinen Blick von dem schändlichen Tun des Magiers und sah Liralawen ins Gesicht. Da bemerkte er, dass sie ihn bereits anstarrte, als ob ihr Leben davon abhing. Er fixierte ihre Augen und versuchte ihr zu helfen so sehr er konnte. Sie schwiegen Beide, keine Worte wären hier angebracht gewesen. Legolas konnte beobachten wie sich Liralawen Augen schmerzvoll weiteten als der Mann von ihr Besitz ergriff, doch keine Träne rollte ihre Wangen hinab und kein Laut entkam ihrem Mund. Wie Legolas am Morgen hatte sie ihr Kinn trotzig erhoben und die Lippen fest zusammengepresst. Legolas konzentrierte sich nur auf ihre Augen. Alles um ihn herum spielte keine Rolle mehr, er hörte auch nicht das widerliche Stöhnen Isarions. Nur Liralawens Augen zählten. Nach einer Zeitspanne, die eine Ewigkeit zu sein schien, ließ der Zauberer befriedigt von Liralawen ab und band ihre Beine los. Da ihre Augen noch immer auf Legolas fixiert waren zwang sie der Zauberer ihn anzusehen. Mit einem festen Griff packte er ihr Kinn und drehte ihren Kopf zu sich.

„Na meine Prinzessin, hat es dir auch so viel Freude gemacht wie mir? Nun weißt du was ich ab jetzt täglich mit dir anstellen werde wenn du morgen nicht einwilligst das Kind zu empfangen!"

Liralawens Antwort war deutlich. Angewidert spukte sie dem Zauberer ins Gesicht. Isarion wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht und leckte die Flüssigkeit danach genüsslich ab. Er warf ihr ein Lächeln zu, doch seine Augen waren eiskalt. Langsam öffnete er die Armfesseln, zog Liralawen am Kragen ihres Kleides vom Tisch und stellte sie daneben ab. Als er sie losließ musste sie sich am Tisch abstützen.

„Niemals werde ich dein Kind zur Welt bringen, du Wahnsinniger." Mit heiserer Stimme warf Liralawen ihm diesen Satz vor die Füße. Sie konnte gerade noch die Augen schließen bevor ein heftiger Schlag sie ins Gesicht traf. Die Wucht des Hiebes schleuderte sie von den Beinen und sie flog nach hinten auf den Boden. „Wir werden sehen, meine Liebe."

Dies war das Zeichen für Legolas aus seiner Trance aufzuwachen. Mit einem heiseren Schrei stürzte er sich nach vorne und versuchte sich wieder loszureißen. Isarion lachte laut und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Die Wucht warf ihn zurück und er schlug mit dem Hinterkopf an die Wand. Benommen taumelte er zu Boden und Isarion beugte sich über ihn.

„Eure Hoheit, ich hoffe ihr nehmt es nicht persönlich wenn Eure Zukünftige bald meinen Erben unter dem Herzen trägt."

Legolas antwortete nicht zeigte keine Gegenwehr als ihn Orks später losbanden und in seine Zelle brachten. Sie warfen ihn auf seine Pritsche und er murmelte: „Nur über meine Leiche, Zauberer."

*****************

So, das ist geschafft, endlich. Ich bitte zu entschuldigen, wenn es manchem Leser nicht „plastisch" genug war – aber ich überlasse es Eurer Phantasie, was Ihr aus diesen Szenen macht…

Feedback wird wie immer dankbar angenommen! Update folgt bald!