Disclaimer:
alles aus der "Harry-Potter-Welt" gehört unserer geschätzten JK Rowling
(höchstens vielleicht noch Warner Bros....). Mir gehört wie immer nix -
ausser dem Plot und meiner kranken Phantasie. Und wie immer gibt's hierfür
auch keine Kohle!
Ich bin überwältigt! Mein völlig sprachloser Dank geht an: Sill, Vanillia, Sarista, Snuffkin, Severin, Dunkle Flamme, tenta, Monika, Shelley, Keeline und Toyo!
@Sarista - Blutbuche leidet gerade unter einer temporären Schreibblockade *seufz* - leider. Aber ich gebe dir gerne Bescheid.
@Severin, Dunkle Flamme, Keeline - warum war mir nur schon im Vorfeld klar, dass "solche" Fragen kommen? *augenroll* Mädels, ihr seid fast genauso krank wie ich *lol* Ich werde mal sehen, was ich tun kann... *gg*
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Wahrheit oder Wagnis
Fanfiction von Lorelei Lee
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Kapitel 2
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Dieses Kapitel widme ich meiner allerliebsten "Slytherin Sister" Toyo Malloy für ihre unerschöpfliche Kreativität.
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Remus ging zu dem Esstisch, der in einer Ecke des Zimmers stand und setzte sich lässig auf einen der Stühle. Severus stand immer noch in der Mitte des Raumes und starrte düster vor sich hin.
"Und wer garantiert mir, dass Sie ebenfalls fair spielen werden?" fragte er skeptisch.
"Das muss nicht deine Sorge sein, Severus", für einige Sekunden erschien ein entschieden wölfisches Grinsen auf Remus' Lippen. "Denn für heute Abend bin ausschliesslich ich derjenige der die Fragen stellt."
"Das ist also Ihre Vorstellung von Fairness?"
"Das sagt gerade der Richtige", bemerkte Remus gedehnt. "Also was ist jetzt? Entweder du bleibst hier und spielst mit mir - oder du verschwindest augenblicklich und zwar ohne die Haare, die du doch so dringend brauchst."
Remus konnte hören, wie Severus erbost mit den Zähnen knirschte, aber er war sich sicher, dass der Tränkemeister einsehen würde, dass er kaum eine andere Wahl hatte. Ein leises Gefühl des Triumphes wärmte Remus, als sein Gast auf den Tisch zutrat und den Stuhl ihm gegenüber auswählte.
"Schön", sagte Remus zufrieden. "Spielen wir also - Wahrheit oder Wagnis, Severus - was darf es als erstes sein?" Severus dunkle Augen schossen Blitze, doch sein Tonfall war beherrscht, als er sagte: "Wagnis."
"In dem Schrank hinter dir findest du eine Flasche Weisswein und zwei Gläser. Bring das alles her, öffne die Flasche und schenk uns ein", äusserte Remus gelassen und sah zu, wie Severus alles mit sparsamen, raschen Bewegungen erledigte. "Siehst du, das war doch gar nicht so schwer." Remus hatte sich diese Bemerkung nicht verkneifen können. "Was darf es als nächstes sein?"
"Wagnis."
Remus nickte leicht. "Trink jetzt bitte dein Glas aus und zwar ganz."
Severus schenkte ihm einen skeptischen Blick. "Es dürfte Ihnen schwer fallen, mich betrunken zu machen."
"Auch das lass bitte meine Sorge sein", entgegnete Remus sanft. Ein letzter zweifelnder Blick und Severus tat, wie ihm geheissen, während Remus an seinem Wein nur nippte. Severus setzte das leere Glas ab und sagte unaufgefordert: "Wagnis."
*Tja, mein Lieber* dachte Remus erheitert *du hast wohl gedacht, das hier bleibt so einfach*. Laut sagte er: "Es geht mir ziemlich auf die Nerven, dass du mich nach all diesen Jahren immer noch siezt. Für heute Abend wirst du deshalb damit aufhören."
Um Severus Mund zeigte sich ein harter Zug, doch er bemerkte nichts dazu. Remus beschloss, es fürs erste dabei bewenden zu lassen. Er wollte seinen Spielpartner nicht vor der Zeit aus der Reserve locken. Er nahm stattdessen noch einen Schluck Wein und wartete bis Severus sich für den nächsten Schritt entschieden hatte.
Nach einer kleineren Pause sagte Severus mit unheilverkündendem Tonfall: "Wahrheit."
Remus überlegte rasch. Eine einfache Frage, die dennoch persönlich genug war, aber nicht zu persönlich um Severus zum sofortigen Abbruch des Spiels zu verleiten. Remus kannte den Dickkopf des Zaubertränkemeisters. Werwolfshaare hin oder her, wenn er ihn zu sehr puschte, würde er ohne mit der Wimper zu zucken darauf verzichten. Es kam hier darauf an, seinen Widerstand langsam aufzuweichen. "Was ist dein Lieblingsessen?"
Severus wirkte überrascht, doch er zögerte nicht allzu lange mit seiner Antwort. "Lamm mit grünen Bohnen."
"Und?" fragte Remus freundlich. Das war sicher noch nicht alles gewesen. Dafür hatte er zu bereitwillig geantwortet.
"Karamel-Creme", presste Severus zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. *Wer hätte das gedacht - Nevilles persönlicher Albtraum hat eine süsse Ader...* Remus ging jedoch nicht näher darauf ein - er wollte die Spannung, die sich langsam aufbaute nicht versickern lassen. "Wahrheit oder Wagnis?"
"Wahrheit..." murmelte Severus misstrauisch.
*Jetzt!* dachte Remus. "Warum hast du bei deinen Slytherins durchsickern lassen, dass ich ein Werwolf bin? Hat es dich so sehr getroffen, dass Sirius entwischt ist und du deshalb keinen Merlin-Orden bekommen hast?" Remus war bemüht, seine Stimme ruhig zu halten, doch er konnte nicht verhindern, dass ein gewisser Grad an Erregung durchaus zu hören war.
Severus' Miene war bemerkenswert gefasst. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet, dass diese Frage früher oder später kommen musste. Er senkte für einen Moment den Blick, doch dann sah er Remus mit einem derart brennenden Blick an, dass dieser kurzzeitig nicht einmal wagte zu blinzeln.
"Ich war überzeugt davon, richtig zu handeln." In der darauffolgenden Stille hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
"Und jetzt nicht mehr?" wisperte Remus.
"Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher", erwiderte Severus bitter, dann blinzelte er kurz und sagte: "Wagnis."
*So billig kommst du mir nicht davon, Bürschchen* dachte Remus. *Darauf werden wir sicher noch einmal zurückkommen - also schön... bringen wir ihn ein wenig zum schwitzen...* Remus stand von seinem Stuhl auf, holte Pergament, Tinte und Feder und legte beides vor Severus hin.
"Du wirst mir jetzt schriftlich geben, dass du mich für ein Jahr kostenlos mit Wolfsbanntrank versorgst", forderte er und genoss das wütende Flackern in den dunklen Augen. Remus tippte nachdrücklich auf das Pergament. "Na los - 'Ich, Severus Snape, verpflichte mich hiermit...'" Severus' rechte Hand ballte sich zur Faust, bis die Knöchel weiss hervortraten, doch dann griff er grob nach der Feder und füllte das Pergament mit seiner gestochen scharfen Handschrift.
Nachdem er unterschrieben hatte, nahm Remus das Pergament an sich, blies kurz darüber um die Tinte zu trocken und verstaute es sicher in seiner Kommode. Er drehte sich wieder zu seinem Gast um, der sichtlich mit seinem Schicksal haderte. Seine Hände lagen gefaltet auf der Tischplatte und in Gedanken war er offensichtlich damit beschäftigt genau diese Hände um Remus' Hals zu legen und zu zu drücken. Remus sah das alles, doch unerklärlicher Weise fühlte er keine Furcht. "Wahrheit oder Wagnis, Severus?"
"Wahrheit!" ohne ihn anzusehen spie der Tränkemeister das Wort fast aus.
"Warum hast du nicht schon während unserer Schulzeit allen erzählt, was ich bin? Warum hast du damit all die Jahre gewartet?" Remus Tonfall war hartnäckig, unerbittlich, aber lange nicht so hasserfüllt, wie Severus' Blick noch vor wenigen Augenblicken gewesen war. Er wartete, doch Severus zeigte mit keiner Regung, ob er die Frage verstanden hatte.
"Severus?"
Severus hob seinen Blick von seinen ineinanderverkrampften Fingern, doch er wandte ihn nicht Remus zu, sondern sah zum Fenster in die Nacht hinaus.
"Wenn du eine umfassende Antwort einer schnellen Antwort vorziehst, wirst du dich noch einen Moment gedulden müssen", erwiderte Severus mit einer Stimme, die von weither zu kommen schien. Das Schweigen dauerte noch einige Augenblicke an, doch dann sprach Severus wieder: "Dumbledore liess mich damals schwören, nichts zu verraten - andernfalls... hätte er mich ebenfalls von der Schule gewiesen."
"Das könnte er jetzt immer noch", platzte Remus heraus.
Severus sah immer noch starr zum Fenster.
"Nein...", sagte er langsam, "seither ist zu viel geschehen... er würde mir sicher nicht kündigen - er steht zu tief in meiner Schuld. Ich habe zu oft mein Leben für den Phoenixorden aufs Spiel gesetzt. Dumbledore ist kein Mensch, der undankbar erscheinen möchte..."
Bei diesen Worten rann Remus ein Schauer den Rücken hinab. Doch dann wurde ihm bewusst, dass Severus' Tonfall eher nachdenklich als gehässig gewesen war. Sein Mund fühlte sich mit einem Mal seltsam trocken an.
"Du hättest mich nicht verraten, wenn es dir gelungen wäre Sirius an das Ministerium auszuliefern, stimmt's?"
Jetzt wandte Severus seinen Blick von den Sternen ab und Remus zu und Remus erschrak über die Kälte in ihnen.
"Nach allem, was ich zu diesem Zeitpunkt wusste, war er ein entflohener Askaban-Häftling und ein skrupelloser Mörder. Ihn auszuliefern war absolut logisch."
"Und jetzt glaubst du das nicht mehr?" Remus fuhr sich mit seiner Zunge über die trockenen Lippen.
Severus lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich bin mir nicht mehr sicher", äusserte er widerstrebend. "Gewisse Anzeichen sprechen dafür, dass Pettigrew tatsächlich am Leben ist."
Remus unterdrückte ein verärgertes Schnauben. Es war ja klar, dass Severus niemand anderem glauben würde, als seinen eigenen Augen.
"Du bist dir nicht mehr sicher?" fragte Remus ironisch.
Ein undefinierbarer Blick aus dunklen Augen traf Remus.
"Ich bin mir immer noch sicher, dass der einzige richtige Platz für Black Askaban ist", erwiderte er kalt. Remus war über diese Antwort genauso entsetzt, wie fassungslos.
"Wie kann man einen Menschen nur so hassen?"
Severus' Blick saugte sich förmlich an Remus fest. "Das fragst ausgerechnet du?" entgegnete er gepresst. "Du warst doch dabei! Du warst doch jedes Mal dabei!" Severus sprang von seinem Stuhl auf. "Du warst jedes Mal dabei und hast nie etwas dagegen unternommen - Vertrauensschüler Lupin!" Er wandte sich ruckartig ab, trat an das offene Fenster und stützte die Hände auf das Fensterbrett.
Remus betrachtete mit wehem Herzen Severus' gesenkten Kopf. Dieses Spiel hatte einen völlig anderen Verlauf genommen, als er sich das vorgestellt hatte.
"Ausserdem hat er sich nie bei mir entschuldigt", flüsterte Severus so leise, dass Remus ihn zuerst gar nicht verstand. "Weder er noch James, noch du..."
Remus wagte kaum zu atmen. Waren grosse Wahrheiten tatsächlich so einfach?
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Fortsetzung folgt
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Wer mehr über die "Slytherin Sisters" erfahren will, darf gerne unser (also Toyo und meins) Gemeinschaftswerk "The Green Side of Life" lesen und reviewen ;-) Story-Id: 1369259 (Updates immer freitags...) So, das war der obligatorische Wink mit dem Zaunpfahl - wir sehen uns beim nächsten Kapitel und - bleibt mir treu! ;-)
Ich bin überwältigt! Mein völlig sprachloser Dank geht an: Sill, Vanillia, Sarista, Snuffkin, Severin, Dunkle Flamme, tenta, Monika, Shelley, Keeline und Toyo!
@Sarista - Blutbuche leidet gerade unter einer temporären Schreibblockade *seufz* - leider. Aber ich gebe dir gerne Bescheid.
@Severin, Dunkle Flamme, Keeline - warum war mir nur schon im Vorfeld klar, dass "solche" Fragen kommen? *augenroll* Mädels, ihr seid fast genauso krank wie ich *lol* Ich werde mal sehen, was ich tun kann... *gg*
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Wahrheit oder Wagnis
Fanfiction von Lorelei Lee
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Kapitel 2
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Dieses Kapitel widme ich meiner allerliebsten "Slytherin Sister" Toyo Malloy für ihre unerschöpfliche Kreativität.
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Remus ging zu dem Esstisch, der in einer Ecke des Zimmers stand und setzte sich lässig auf einen der Stühle. Severus stand immer noch in der Mitte des Raumes und starrte düster vor sich hin.
"Und wer garantiert mir, dass Sie ebenfalls fair spielen werden?" fragte er skeptisch.
"Das muss nicht deine Sorge sein, Severus", für einige Sekunden erschien ein entschieden wölfisches Grinsen auf Remus' Lippen. "Denn für heute Abend bin ausschliesslich ich derjenige der die Fragen stellt."
"Das ist also Ihre Vorstellung von Fairness?"
"Das sagt gerade der Richtige", bemerkte Remus gedehnt. "Also was ist jetzt? Entweder du bleibst hier und spielst mit mir - oder du verschwindest augenblicklich und zwar ohne die Haare, die du doch so dringend brauchst."
Remus konnte hören, wie Severus erbost mit den Zähnen knirschte, aber er war sich sicher, dass der Tränkemeister einsehen würde, dass er kaum eine andere Wahl hatte. Ein leises Gefühl des Triumphes wärmte Remus, als sein Gast auf den Tisch zutrat und den Stuhl ihm gegenüber auswählte.
"Schön", sagte Remus zufrieden. "Spielen wir also - Wahrheit oder Wagnis, Severus - was darf es als erstes sein?" Severus dunkle Augen schossen Blitze, doch sein Tonfall war beherrscht, als er sagte: "Wagnis."
"In dem Schrank hinter dir findest du eine Flasche Weisswein und zwei Gläser. Bring das alles her, öffne die Flasche und schenk uns ein", äusserte Remus gelassen und sah zu, wie Severus alles mit sparsamen, raschen Bewegungen erledigte. "Siehst du, das war doch gar nicht so schwer." Remus hatte sich diese Bemerkung nicht verkneifen können. "Was darf es als nächstes sein?"
"Wagnis."
Remus nickte leicht. "Trink jetzt bitte dein Glas aus und zwar ganz."
Severus schenkte ihm einen skeptischen Blick. "Es dürfte Ihnen schwer fallen, mich betrunken zu machen."
"Auch das lass bitte meine Sorge sein", entgegnete Remus sanft. Ein letzter zweifelnder Blick und Severus tat, wie ihm geheissen, während Remus an seinem Wein nur nippte. Severus setzte das leere Glas ab und sagte unaufgefordert: "Wagnis."
*Tja, mein Lieber* dachte Remus erheitert *du hast wohl gedacht, das hier bleibt so einfach*. Laut sagte er: "Es geht mir ziemlich auf die Nerven, dass du mich nach all diesen Jahren immer noch siezt. Für heute Abend wirst du deshalb damit aufhören."
Um Severus Mund zeigte sich ein harter Zug, doch er bemerkte nichts dazu. Remus beschloss, es fürs erste dabei bewenden zu lassen. Er wollte seinen Spielpartner nicht vor der Zeit aus der Reserve locken. Er nahm stattdessen noch einen Schluck Wein und wartete bis Severus sich für den nächsten Schritt entschieden hatte.
Nach einer kleineren Pause sagte Severus mit unheilverkündendem Tonfall: "Wahrheit."
Remus überlegte rasch. Eine einfache Frage, die dennoch persönlich genug war, aber nicht zu persönlich um Severus zum sofortigen Abbruch des Spiels zu verleiten. Remus kannte den Dickkopf des Zaubertränkemeisters. Werwolfshaare hin oder her, wenn er ihn zu sehr puschte, würde er ohne mit der Wimper zu zucken darauf verzichten. Es kam hier darauf an, seinen Widerstand langsam aufzuweichen. "Was ist dein Lieblingsessen?"
Severus wirkte überrascht, doch er zögerte nicht allzu lange mit seiner Antwort. "Lamm mit grünen Bohnen."
"Und?" fragte Remus freundlich. Das war sicher noch nicht alles gewesen. Dafür hatte er zu bereitwillig geantwortet.
"Karamel-Creme", presste Severus zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. *Wer hätte das gedacht - Nevilles persönlicher Albtraum hat eine süsse Ader...* Remus ging jedoch nicht näher darauf ein - er wollte die Spannung, die sich langsam aufbaute nicht versickern lassen. "Wahrheit oder Wagnis?"
"Wahrheit..." murmelte Severus misstrauisch.
*Jetzt!* dachte Remus. "Warum hast du bei deinen Slytherins durchsickern lassen, dass ich ein Werwolf bin? Hat es dich so sehr getroffen, dass Sirius entwischt ist und du deshalb keinen Merlin-Orden bekommen hast?" Remus war bemüht, seine Stimme ruhig zu halten, doch er konnte nicht verhindern, dass ein gewisser Grad an Erregung durchaus zu hören war.
Severus' Miene war bemerkenswert gefasst. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet, dass diese Frage früher oder später kommen musste. Er senkte für einen Moment den Blick, doch dann sah er Remus mit einem derart brennenden Blick an, dass dieser kurzzeitig nicht einmal wagte zu blinzeln.
"Ich war überzeugt davon, richtig zu handeln." In der darauffolgenden Stille hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
"Und jetzt nicht mehr?" wisperte Remus.
"Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher", erwiderte Severus bitter, dann blinzelte er kurz und sagte: "Wagnis."
*So billig kommst du mir nicht davon, Bürschchen* dachte Remus. *Darauf werden wir sicher noch einmal zurückkommen - also schön... bringen wir ihn ein wenig zum schwitzen...* Remus stand von seinem Stuhl auf, holte Pergament, Tinte und Feder und legte beides vor Severus hin.
"Du wirst mir jetzt schriftlich geben, dass du mich für ein Jahr kostenlos mit Wolfsbanntrank versorgst", forderte er und genoss das wütende Flackern in den dunklen Augen. Remus tippte nachdrücklich auf das Pergament. "Na los - 'Ich, Severus Snape, verpflichte mich hiermit...'" Severus' rechte Hand ballte sich zur Faust, bis die Knöchel weiss hervortraten, doch dann griff er grob nach der Feder und füllte das Pergament mit seiner gestochen scharfen Handschrift.
Nachdem er unterschrieben hatte, nahm Remus das Pergament an sich, blies kurz darüber um die Tinte zu trocken und verstaute es sicher in seiner Kommode. Er drehte sich wieder zu seinem Gast um, der sichtlich mit seinem Schicksal haderte. Seine Hände lagen gefaltet auf der Tischplatte und in Gedanken war er offensichtlich damit beschäftigt genau diese Hände um Remus' Hals zu legen und zu zu drücken. Remus sah das alles, doch unerklärlicher Weise fühlte er keine Furcht. "Wahrheit oder Wagnis, Severus?"
"Wahrheit!" ohne ihn anzusehen spie der Tränkemeister das Wort fast aus.
"Warum hast du nicht schon während unserer Schulzeit allen erzählt, was ich bin? Warum hast du damit all die Jahre gewartet?" Remus Tonfall war hartnäckig, unerbittlich, aber lange nicht so hasserfüllt, wie Severus' Blick noch vor wenigen Augenblicken gewesen war. Er wartete, doch Severus zeigte mit keiner Regung, ob er die Frage verstanden hatte.
"Severus?"
Severus hob seinen Blick von seinen ineinanderverkrampften Fingern, doch er wandte ihn nicht Remus zu, sondern sah zum Fenster in die Nacht hinaus.
"Wenn du eine umfassende Antwort einer schnellen Antwort vorziehst, wirst du dich noch einen Moment gedulden müssen", erwiderte Severus mit einer Stimme, die von weither zu kommen schien. Das Schweigen dauerte noch einige Augenblicke an, doch dann sprach Severus wieder: "Dumbledore liess mich damals schwören, nichts zu verraten - andernfalls... hätte er mich ebenfalls von der Schule gewiesen."
"Das könnte er jetzt immer noch", platzte Remus heraus.
Severus sah immer noch starr zum Fenster.
"Nein...", sagte er langsam, "seither ist zu viel geschehen... er würde mir sicher nicht kündigen - er steht zu tief in meiner Schuld. Ich habe zu oft mein Leben für den Phoenixorden aufs Spiel gesetzt. Dumbledore ist kein Mensch, der undankbar erscheinen möchte..."
Bei diesen Worten rann Remus ein Schauer den Rücken hinab. Doch dann wurde ihm bewusst, dass Severus' Tonfall eher nachdenklich als gehässig gewesen war. Sein Mund fühlte sich mit einem Mal seltsam trocken an.
"Du hättest mich nicht verraten, wenn es dir gelungen wäre Sirius an das Ministerium auszuliefern, stimmt's?"
Jetzt wandte Severus seinen Blick von den Sternen ab und Remus zu und Remus erschrak über die Kälte in ihnen.
"Nach allem, was ich zu diesem Zeitpunkt wusste, war er ein entflohener Askaban-Häftling und ein skrupelloser Mörder. Ihn auszuliefern war absolut logisch."
"Und jetzt glaubst du das nicht mehr?" Remus fuhr sich mit seiner Zunge über die trockenen Lippen.
Severus lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich bin mir nicht mehr sicher", äusserte er widerstrebend. "Gewisse Anzeichen sprechen dafür, dass Pettigrew tatsächlich am Leben ist."
Remus unterdrückte ein verärgertes Schnauben. Es war ja klar, dass Severus niemand anderem glauben würde, als seinen eigenen Augen.
"Du bist dir nicht mehr sicher?" fragte Remus ironisch.
Ein undefinierbarer Blick aus dunklen Augen traf Remus.
"Ich bin mir immer noch sicher, dass der einzige richtige Platz für Black Askaban ist", erwiderte er kalt. Remus war über diese Antwort genauso entsetzt, wie fassungslos.
"Wie kann man einen Menschen nur so hassen?"
Severus' Blick saugte sich förmlich an Remus fest. "Das fragst ausgerechnet du?" entgegnete er gepresst. "Du warst doch dabei! Du warst doch jedes Mal dabei!" Severus sprang von seinem Stuhl auf. "Du warst jedes Mal dabei und hast nie etwas dagegen unternommen - Vertrauensschüler Lupin!" Er wandte sich ruckartig ab, trat an das offene Fenster und stützte die Hände auf das Fensterbrett.
Remus betrachtete mit wehem Herzen Severus' gesenkten Kopf. Dieses Spiel hatte einen völlig anderen Verlauf genommen, als er sich das vorgestellt hatte.
"Ausserdem hat er sich nie bei mir entschuldigt", flüsterte Severus so leise, dass Remus ihn zuerst gar nicht verstand. "Weder er noch James, noch du..."
Remus wagte kaum zu atmen. Waren grosse Wahrheiten tatsächlich so einfach?
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Fortsetzung folgt
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Wer mehr über die "Slytherin Sisters" erfahren will, darf gerne unser (also Toyo und meins) Gemeinschaftswerk "The Green Side of Life" lesen und reviewen ;-) Story-Id: 1369259 (Updates immer freitags...) So, das war der obligatorische Wink mit dem Zaunpfahl - wir sehen uns beim nächsten Kapitel und - bleibt mir treu! ;-)
