Kapitel IV

Neue Gemeinschaft

Sie brauchten nur einen halben Tag nach Endoras, der Hauptstadt von Rohan. Viele waren mit gekommen. König Théoden und sein Neffe Eomer ritten an der Spitze des Zuges. Dahinter Aragorn und Legolas und Gimli, die zwei wie immer auf einem Pferd. Dann folgten Eledirl und Elin und viele Bürger von Endoras die sich in Helms Klamm versteckt hatten.

Am Mittag kamen sie in Endoras an. Die Stadt lag auf einem Hügel und die Goldene Halle Medoset, der Palast, lag ganz oben. Überall waren süße Häuser, Gärten, Gaststätten und Stallungen. Langsam kam wieder Leben in die Stadt. Théoden und sein Neffe, Aragorn, Legolas, Gimli, Eledirl und seine Schwester ritten zum Palast. Théoden zeigte jedem sein Gemach und bereitete dann ein Fest im Thronsaal vor. Der Thronsaal, ein großer Raum mit großen Fenstern, wurde festlich geschmückt. Die Fahne Rohans wurde überall gehisst, aber auch die Fahne von Fuin. In der Mitte, vor dem Thron, stand ein großer langer Tisch, der mit viel Essen gedeckt war. Am Abend kamen Aragorn, Legolas und Gimli, alle frisch gewaschen und in sauberer Kleidung in den Saal. König Théoden saß am Tischende und begrüßte seine ersten Gäste. "Willkommen. Helden von Rohan" Er zeigte auf die freien Stühle. Aragorn setzte sich ganz außen, dann Gimli und dann Legolas hin. Eomer saß Aragorn gegenüber und nickte allen kurz zu. Eledirl und Elin kamen auch. Eledirl hatte seinen Arm in einer Schlinge und Elin hatte ein kleines Pflaster auf der Stirn. Eledirl setzte sich Gimli und Elin Legolas gegenüber. Sie trug ein langes weißes Kleid das in der Mitte zusammen geschnürt war. Legolas lächelte ihr liebevoll zu, er war fasziniert von ihrer Schönheit. "Nun jetzt sind alle da. Lasst uns beginnen" sagte Théoden und sofort kamen Diener und fühlten jedem das Weinglas und den Teller. Lange sahsen sie zusammen und aßen. Aragorn, Eomer und Théoden rauchten nach dem Essen eine Pfeife. Eine Freundin von Théoden, eine Zwergin mit langen rotem Haar durfte sich auch setzten. Sie kam aus Moria, doch schon seit längerer Zeit lebte sie in Endoras und besaß ein kleines Wirtshaus. Gimli und sie unterhielten sich angeregt über ihre Vorfahren und anderen zwergischen Dingen. Eine kleine Gruppe von Leuten spielte Musik in einer Ecke. "Würdet ihr mir die Ehre erweißen?" fragte Gimli die Zwergin Dolliris. Leicht errötet nahm Dolliris das Angebot an und so gingen sie Hand in Hand auf die freie Fläche und tanzten langsam zur Musik. Legolas trank einen Schluck Wein, er wusste nicht ob er Elin auffordern sollte. Er sah zu Aragorn, der immer noch mit Théoden und Eomer sprach. Sein Blick wanderte langsam zu Elin. Sie sah von ihrem Weinglas auf und lächelte schüchtern. Sein Blick war so weich und liebevoll. Elin wäre am liebsten in seinem Blick versunken. Legolas sah an ihr vorbei zu den tanzenden Paaren. Oh wie gerne würde sie ebenfalls tanzen. Sie sah zu Eledirl, der sich dem Gespräch von den übrigen angeschlossen hatte. Legolas räusperte sich, sodass sie ihm ihre Aufmerksamkeit schenkte. "Würdet ihr mit mir tanzen?" fragte er schüchtern. Elin errötet leicht, hatte er ihren Gedanken gelesen? Aber nein, das war unmöglich. Sie schluckte den Klos in ihrem Hals runter und lächelte. "Gerne" Sie standen auf und gingen zusammen auf die Fläche zum tanzen. Sie legte ihre Hände vorsichtig auf seine Schultern, langsam umschloss er mit seinen Händen ihre Taille. Langsam bewegten sie sich zur Musik. Ein Kribbeln ging von seinen Händen aus, das sich schnell auf ihren ganzen Körper verbreitete. "Geht es eurem Kopf wieder etwas besser?" fragte Legolas leise. "Ja. Ich wollte mich sowieso noch bei euch bedanken. Ihr habt mir das Leben gerettet" sagte sie. Ihre zarten Hände sahen auf Legolas großen, starken Schultern richtig verloren aus. "Ihr gehört zu meinen Freunden, also war das selbstverständlich" meinte er. Elin lächelte ihn an, er zählte sie also schon zu seinen Freunden. Sie musste sich eingestehen, dass sie Legolas äußerst sympathisch fand. Er ließ seine eine Hand ihren Rücken hoch wandern. Ihr Kleid war am Rücken frei und so spürte er ihre weiche, samtartige Haut. Die Berührung sorgte dafür das Elin eine Gänsehaut bekam. Legolas strich langsam über das Haar das ihr in den Rücken fiel. Er hatte es sich nicht träumen lassen, dass es so schön und weich wäre. Die Musik verklang langsam und Legolas löste sich langsam von Elin und küsste ihre Hand. Auch Gimli küsste der Zwergin die Hand. Alle setzten sich wieder. Gimli lächelte die Zwergin über den ganzen Tisch an. Legolas tippt ihn leicht an. "Jetzt hat es dich also erwischt" neckte er Gimli. "So ein Unsinn" protestierte Gimli, sagte dann aber sehr leise. "Merkt man das so deutlich?". Legolas lächelte. "Schön, dass es dich auch mal erwischt. Warum sollten immer nur Aragorn und ich uns verlieben?!" "Ach jetzt gibst du es also zu?" Legolas presste die Lippen auf einander und sah kurz zu Elin. "Ich meinte das Hypothetisch. Versteh mich nicht falsch, sie ist nett, eine gute Kriegerin..." "Hübsch!" unterbrach Gimli in. Legolas verdrehte die Augen. "Um ehrlich zu sein sie ist nicht hübsch...sie ist bezaubernd!" Gimli grinste und war nun froh doch Recht zu haben. Doch hatte er Recht? Legolas wusste es nicht, empfand er etwas für Elin? Er sah zu Elin die sich mit ihrem Bruder unterhielt. "Legolas, wir werden morgen Eledirl und Elin nach Fuin begleiten. Und dann werden wir nach Bruchtal reiten" erklärte Aragorn. Legolas sah zu Aragorn und musste erst mal realisieren was Aragorn gerade gesagt hatte. "Sicher!" murmelte er dann. Nach und nach verließen die Gäste den Thronsaal und gingen schlafen, es waren harte Tage gewesen. Auch Aragorn und Legolas verabschiedeten sich gemeinsam mit Eledirl und Elin von Théoden. Gimli blieb noch und tanzte noch eine Zeitlang mit der Zwergin. Draußen gingen sie gemeinsam die Gänge entlang bis sie vor Aragorns Gemach standen. "Gute Nacht" wünschte er und die Drei wünschten es ihm auch. Legolas schloss sein Gemach auf und wünschte beiden eine gute Nacht. Elin lächelt und blieb stehen. Eledirl ging weiter und bemerkte erst einige Schritte weiter, dass Elin stehen geblieben war. Er behielt seine Manieren und blieb stehen, obwohl er gerne gewusst hätte was die beiden sprachen.

"Danke für den Tanz!" "Ich habe zu danken, ihr seit heute eine Augenweide gewesen. Ihr solltet öfters solch zauberhafte Kleider tragen!" Elin errötete. "Ich danke euch. Ich wünsche euch eine gute Nacht!" Legolas nahm ihre schlanke Hand, in der aber viel Kraft steckte, und küsste sie sanft. "Das wünsche ich euch auch!" Elin sah auf die Hand und dann Legolas an. Sie nickte kurz und ging dann zu Eledirl. Legolas sah den beiden einen Moment nach und betrat dann sein Gemach.

Am Morgen standen Aragorn, Legolas, Gimli, Eledirl und Elin bei ihren Pferden und sattelten sie, befestigten die Rucksäcke und redeten darüber wie weit sie pro Tag reiten würden. Elin trug wieder ihre Uniform und befestigte gerade Umeks Sattel als Legolas neben sie trat. "Seit ihr froh in die Schlacht gezogen zu seien oder bereut ihr es?" fragte er und streichelte Umek über den Hals. "Es war bestimmt nicht meine beste Erfahrung aber alleine das ich Freunde wie euch kennen gelernt habe hat die Sache sich lohnen lassen" meinte sie. "Seit ihr zwei Turteltauben fertig? Aragorn und die anderen warten!" rief Gimli und grinste als Legolas und Elin beide rot anliefen. Legolas und Elin führten ihre Pferde raus zu den anderen, vermieden es aber sich anzusehen. Legolas warf seinem Freund einen tödlichen Blick zu, doch sicher lachte nur in sich hinein. Sie ritten gemeinsam runter zum Stadttor. Théoden und Eomer warteten schon auf sie. "Wir möchten euch und eurem Volk nochmals danken. Ihr seit immer Willkommen. Grüßt euren Vater" meinte Théoden zu Eledirl. Sie verabschiedeten sich und ritten dann raus aus der Stadt. "Endlich kann ich die Umgebung genießen" sagte Elin zu Legolas. Endlich hatte sie wieder Mut in an zu sehen. Er ritt heute alleine Gimli hatte ein Pony bekommen und ritt nun neben Aragorn und Eledirl vorne weg. "Wir müssen bald mal zusammen nach Düsterwald, meiner Heimat reiten. Dort gibt es wunderschöne Seen, Wälder und Berge. Es würde euch sicherlich gefallen" meinte Legolas. "Gerne". "Dann kannst du sie ja gleich deinem Vater vorstellen!" scherzte Gimli, der sich von den vorderen zweien abgeseilt hatte und nun neben Legolas ritt. "Ich könnte es aber auch lassen!" meinte Legolas grimmig. Irgendwann würde er diesen Zwerg noch erwürgen, aber weshalb regte er sich eigentlich so auf? Hatte Gimli etwas doch Recht?

Sie ritten langsam über die Felder und sahen überall die Menschen in ihre Häuser zurückkehren. "Elin, komm mal her" rief ihr Bruder von vorne. "Was gibt es?" fragte sie als sie neben ihm ritt. "Vater sollte von meinen Verletzungen nichts erfahren, okay?". "Ja sicher, aber solltest du deinen Arm nicht weiterhin in der Schlinge lassen?" fragte sie und sah auf seinen Arm. "Nein es geht schon. Geht es dir gut?" "Ja meinem Kopf geht es gut, manchmal brummt es noch etwas, aber es geht!" "Du hättest nicht mit kommen sollen!" Elins ah ihren Bruder schief an. "Na hör mal, ich war eine Derjenigen, die die meisten Uruk-Hais zur Strecke gebracht hat. Ohne mich hättet ihr sicher verloren!" Eledirl und Elin brachen in Gelächter aus und grinsten sich an. "Schon klar!" meinte Eledirl und schüttelte leicht den Kopf.

Sie ritten lange bis der Himmel sich rot färbte und die Sonne hinter den bergen versank. "Wir schlagen unser Nachtlager dort auf" sagte Aragorn und zeigte auf eine Stelle nahe einem kleinen Fluss. Sie bauten drei Zelte auf, machten ein Feuer und setzten sich um das Feuer. Legolas und Gimli sahsen neben einander, Elin und Eledirl ihnen gegenüber. Aragorn saß am Fluss und rauchte eine Pfeife, er musste immer mehr und öfters an Arwen denken. Legolas sah ins Feuer und war in Gedanken versunken, warum regten ihn die Worte Gimlis so auf? Gimli aß etwas und redete mit Eledirl darüber wie froh er sei, dass das alles erst einmal vorbei war. Elin spielte mit ihrem Haar und sah Legolas an, sein Haar leuchtete rot durch die Flammen. Sie stand auf und ging zu ihrem Pferd Umek, das etwas abseits auf einer Wiese stand. Sie legte sich ins Gras und sah zu den Sternen hoch, endlich sah man sie wieder. Kein Wind ging und kaum ein Laut war zu hören. "Bai Elin[Schöner Stern]" meinte Legolas, was sehr zweideutig rüberkam. Elin erschrak und setzte sich auf. "Oh Legolas bitte erschreckt mich nicht so" meinte sie und sah Legolas an. "Verzeiht mir". Er setzte sich neben sie ins Gras. "Es ist schön die Sterne wieder zusehen" sagte er und sah zum Himmel. Sie sah Legolas an und war versucht ihre Magischenkräfte einzusetzen um zu sehen was in Legolas vorging. Doch sie wollte ihn nicht so durch schauen oder verärgern. "Was geht in euch vor?" fragte sie ihn und legte sich wieder ins Gras. "Schwer zusagen. Ich fühle Schmerz, weis aber nicht wieso. Ich spüre Freude doch nicht wegen des Siegs um Helms Klamm. Ich denke an den Tanz gestern Abend, ihr habt mich verzaubert" sagte er und sah auf sie runter. "Nein das habe ich nicht" doch erst als sie es ausgesprochen hatte verstand sie den wahren Sinn. Legolas lächelte als sie errötete, er legte sich ebenfalls ins Gras. "Verratet ihr mir was in euch vorgeht?" fragte er mit sanfter Stimme. Sie sah sich die Sterne an und sagte dann irgendwann, "Ich spüre, dass ich bald etwas verliere, was mir sehr viel bedeutet. Eine Leere in mir, aber ich kann nicht sagen warum. Aber ich spüre eine Wärme dich mich umfängt und ich fühle mich geborgen. Aber woher diese Wärme kommt weiß ich nicht". Sie lagen lange stumm da und sahen sich die Sterne an. "Elin?" rief er sie leise. "Ja Legolas?". Legolas stütz sich auf die Ellebogen und sah zu ihr runter. "Ich muss euch was gestehen. Seit unsrem Tanz gestern, bin ich verwirrt. Könnt ihr mir sagen warum?". Elin sah ihn an, wusste nicht was sie sagen sollte. "Ich kann euch nicht helfen, denn mich plagt das gleiche Problem" gab sie dann leise zu. Er sah sie weiter hinan, konnte seinen Blick nicht abwenden. Sie schaute in seine wunderschönen, blauen Augen. Elin war versucht sich vor zu wagen, in zu berühren oder etwas der doch ein Ruf kam von den Zelten, "ELIN! Kommst du, wir sollten jetzt schlafen gehen" rief ihr Bruder. Sie stand schnell auf, hoffte Legolas hatte nichts bemerkt und sah noch einmal runter und ging dann zu den Zelten. Legolas blieb noch etwas liegen. Sie war also auch verwirrt, ob sie sich auch solche Gedanken machte wie er?

Am Morgen Frühstückten sie und ritten dann weiter. Sie erreichten den Fangonwald am Mittag. "Endlich wieder daheim" meinte Eledirl. Sie ritten durch den Wald, Gimlis Pony hatte arge Probleme über manche Baumstämme zu gehen. Langsam aber sicher näherten sie sich der Stadt. Am Nachmittag waren sie dann endlich angekommen. Sie ritten durch die Straßen und wurden von den Elben herzlichst empfangen. Oben vor dem Tor zum Palast stiegen sie ab und gingen rein. "Meine Kinder da seit ihr ja wieder" rief Eryndûr der von seinem Thron aufstand als seine Kinder in den Saal traten. Elin nahm ihren Vater in den Arm. "Ich habe dich vermisst" sagte sie. "Und ich dich erst" sagte Eryndûr und nahm dann seinen Sohn in den Arm. "Ist alles in Ordnung?" fragte er seinen Sohn. "Sicher. Wir haben unsere Krieger erst einmal in Rohan gelassen da man nie weiß wann Saruman wieder angreifen wird" erklärte Eledirl. "Aber dafür habt ihr wieder Théodens Freunde mit gebracht. Willkommen" begrüßte er Aragorn, Legolas und Gimli. "Vater. Legolas" Elin zeigte auf ihn" hat mir in der Schlacht das Leben gerettet" sagte sie leise zu Eryndûr . Eledirl warf seiner Schwester einen bösen blick zu, hatte sie sich nicht darauf geeinigt nichts zu sagen? "Ist das so? Na dann wird er auch belohnt. Lasst uns das heute Abend beim Fest besprechen" meinet. Eryndûr "Ein Fest?" fragte Elin freudig. "Ja. Ich habe im Garten ein kleines Fest arrangiert. Zur Feier des Tages. Nun geht und macht euch frisch. Bis später" und damit gingen Eryndûr mit seinen Kinder aus den Saal.

Aragorn, Legolas und Gimli wurden wieder Gemächer gezeigt in denen sie wohnen konnten. Legolas zog sich aus und stieg in einen Bottich mit heißem Wasser. Langsam entspannte er sich und blieb lange drinnen sitzen. Als es Zeit wurde stieg er raus und trocknete sich ab. Er zog eine Stoffhose in schwarz und ein frisches blaues Hemd an. Seine Weste und seine Stiefel putze er mit einem feuchten Lappen und zog sie ebenfalls an. Einen Moment lang sah er raus und sah den Vögeln auf dem Balkon zu. Legolas raffte sich auf und ging raus und traf auf Gimli, der eine schwarze Stoffhose und ein rotes Hemd an hatte. "Ach Legolas wie sehr vermisse ich Dolliris" sagte Gimli in Gedanken. "Du wirst sie ja bald wieder sehen" meinte Legolas. "Weißt du, sie ist einfach eine Traumfrau. Ich glaube so war ich noch nie verliebt!" Legolas schmunzelte, so hatte er Gimli noch nie erlebt. "Ich kenne das!" Gimli sah ihn an, doch Legolas winkte ab. "Kein falsches Wort oder du darfst nächstes Mal laufen und nicht mehr mit mir reiten!" "Pha, da meint man es nur gut und die Elben wissen es nicht zu schätzen!" Und wie sie es schätzen Legolas wollte es nur nicht zugeben. Gemeinsam gingen sie in den Garten wo schon Aragorn auf sie wartete. Der Garten war durch ein großes, weißes Seidenzelt verziert in dem ein Tisch, viele Stuhle und Musiker drinnen standen. Bunte Lampions warfen alles in ein wunderschönes, verträumtes Licht. Der Vollmond und die Sternen machten dann die Umgebung perfekt. "Alaé îs ad[Hallo ihr Zwei]" grüßte Aragorn die beiden Freunde. "Aragorn gewöhne dir ab mit mir elbisch zu sprechen. Ich werde es nie lernen" brummte Gimli. "Verzeih" sagte Aragorn, konnte aber einem Grinsen nicht wieder stehen. Die Drei setzten sich zu Eryndûr an den Tisch. "Verzeiht meine Tochter wird sich etwas verspäten" erklärte Eryndûr. Eledirl kam in das Zelt und begrüßte die Gäste am Tisch, setzte sich dann Aragorn gegenüber. "Nun mein Sohn erzähl, hat Herr Legolas wirklich unsren Stern gerettet?" fragte Eryndûr seinen Sohn sah dann aber Legolas an. "Ja Vater. Elin wurde von einem Stein getroffen und war kurze Zeit bewusstlos. Théoden gab den Befehl zum Rückzug und alle rannten in die Burg. Legolas jedoch suchte erst nach Elin und brachte sie dann sicher in die Burg" erzählt Eryndûr. Er warf Legolas einen kurzen Blick zu, er war etwas eifersüchtig auf ihn. Seine Schwester himmelte diesen Elb an, sonst war er immer der Mann gewesen, der Elin Schutz und Sicherheit gegeben hatte. "Dann seit ihr ein wahrer Held" meinte Eryndûr zu Legolas. "Unter Freunden macht man das so. Das war wirklich nichts Besonderes" sagte Legolas schüchtern. "Doch. Euch verdanke ich mein Leben" sagte Elin die gerade rein gekommen war. Legolas sah sie an und ihm viel beinahe der Kinnladen runter. Elin trug ein langes hellgrünes Kleid, mit dünne Träger und am Rücken bis zum Steißbein frei, ihre Haare war hoch gesteckt und mit verschiedenen nadeln und Edelsteinen verziert. "Oh mein Kind da bist du ja" sagte Eryndûr und stand auf. Die Männer am Tisch taten es ihm gleich und verbeugten sich. Legolas schluckte schwer, er hätte nie gedacht das Elin noch bezaubernder aussehen konnte. Sie hätte es glatt mit Galadriel und allen anderen hohen Elbinen aufnehmen können. Nach dem Elin neben ihren Bruder platz genommen hatte setzten sich nun auch die Männer wieder. "Nun dann trinken wir auf die Helden von Helms Klamm" Eryndûr erhob das Glas und Aragorn, Legolas, Gimli, Elin und Eledirl taten es ihm gleich. Sie aßen gemütlich unter freiem Himmel, die Sterne leuchteten hell genau wie der Mond. Eine kleine Band spielte im Hintergrund Musik. Nach dem Essen, Aragorn und Gimli waren kurz mit Eledirl weg gegangen sagte Eryndûr zu Legolas, "Wie kann ich euch danken für eure große Tat?". "Es ist wirklich nicht nötig, euer dank reicht mir" erklärte Legolas. Elin sah Legolas an und war erstaunt, dass ein Mann so bescheiden sein konnte. "Das kann ich nicht zulassen. Mein Stern, Elin, ist mir das Wichtigste und wärt ihr nicht gewesen wäre sie wahrscheinlich nicht mehr am leben" meinte Eryndûr und griff nach der Hand seiner Tochter. "Ich kann sehr gut verstehen wie sehr Sie an ihr hängen und zu wissen, dass sie hier in Sicherheit ist reicht mir" betonte Legolas noch einmal. Er lächelte Elin liebevoll an. Elin strahlte, sie hoffte ihr Vater würde ihren verträumten Blick nicht bemerken, doch sie konnte ihn einfach nicht ablegen. "Nun mein Herr wenn ihr wirklich nichts wollt, so möchte ich euch doch wenigstens einen Tanz mit meiner Tochter geben" sagte er und gab Legolas Elins Hand. Legolas stand auf und ging um den Tisch und zog Elin vorsichtig hoch. "Das Angebot nehme ich gerne an" meinte Legolas der neben Eryndûr stand. Die Musiker spielten ein ruhiges Lied an und Legolas griff nach der rechten Hand von Elin und die andere legte er an ihre Hüfte. "Euer Vater scheint wirklich sehr an euch zu hängen" meinte Legolas leise. "Nach dem Tod meiner Mutter ist mein Bruder sehr viel gereist und so war nur ich für meinen Vater da. Er lässt heute noch nicht los, was nicht immer einfach ist" sagte sie leise und sah Legolas tief in die Augen. "Ihr seht heute wunderschön aus. Schöner als alle Sterne zusammen" flüsterte Legolas. Elin lief rot an, solche Komplimente bekam sie nicht sehr oft. "Hannad cunn Legolas[Danke sehr, Prinz]" sagte sie schüchtern. "Lassen wir doch die Förmlichkeiten, wie wäre es mit du?" fragte er. "Sehr gerne" sagte sie. Langsam ließ sie seine Hand los und legte sie auf seine Schulter. Er legte seine freie Hand auf ihren Rücken. Ihre Haut an seinen Finger verursachte ein Kribbeln in seinen Fingern. Er zog sie etwas näher an sich, er spürte ihren warmen Atem an seinem Hals als sie ihren Kopf neben seinen legte. "Wann wirst du gehen?" fragte sie flüsternd. "Morgen. Ich werde nach Bruchtal gehen" sagte er und roch an ihrem Haar, es roch nach Blumen. Sanft strich er ihr über den Rücken. "Schon? Wann wirst du mal wieder hier herkommen?" fragte sie und unterdrückte den Schmerz in ihrer Brust. "Ich weiß es nicht. Ich werde in Bruchtal entscheiden müssen wie es weiter geht. Wahrscheinlich werde ich nach Gondor gehen und dort kämpfen müssen" sagte er und schloss die Augen, er wollte, dass dieser Moment nie zu Ende geht. "Bitte sei vorsichtig!" Langsam verklang die Musik und Legolas löste sich von Elin. Wie nach jedem Tanz gab er ihr wieder einen Handkuss und wie jedes Mal errötete Elin. Legolas führte sie zurück zum Tisch und setzte sich dann wieder auf seinen Platz. Aragorn, Gimli und Eledirl kamen zurück und setzten sich. "Es gibt eine kleine Planänderung. Gimli wird nicht mit uns beiden nach Bruchtal reisen" erklärte Aragorn Legolas. "Weshalb das denn?" fragte Legolas und sah Gimli fragend an. "Ich werde in Endoras bleiben und König Théoden helfen die Hornburg wieder aufzubauen" erklärte Gimli. "Dafür wird Eledirl mit uns nach Bruchtal kommen. Dort werden wir entscheiden ob wir weiter nach Gondor oder zurück nach Rohan reiten" erklärte Aragorn weiter. Legolas sah zu Eledirl rüber. Irgendwie gefiel ihm der Gedanke nicht, dass er mit kommen würde. Er spürte Eledirls Abneigung gegen sich dennoch nickte er stumm. "Vater, könnte ich nicht auch mit nach Bruchtal? Ich könnte doch mit reiten, jetzt ist die Gefahr doch nicht mehr ganz so groß" fragte Elin ihren Vater. "Nun du könntest deine Verwandten wirklich mal wieder besuchen, dein Onkel Elrond würde sich sicher freuen. Gut du darfst mit. Eledirl wird schon auf dich aufpassen" erklärte Eryndûr. Elin lächelte Legolas freudig an. Ihre Wege würden sich also doch noch nicht trenne. Elin fiel ein Stein von Herzen, langsam musste sie sich eingestehen, dass Legolas es ihr angetan hatte.

Sie feierten noch bis spät in die Nacht und gingen dann alle schlafen um für den Ritt nach Bruchtal fit zu sein.

Ende von Kapitel IV