Kapitel VII
Angriff auf Bruchtal
Legolas spürte plötzlich etwas Feuchtes auf seinem Bein, Gesicht... Er öffnete langsam die Augen und sah zum Himmel, dieser war bedeckt mit grau- weißen Wolken. Es hatte angefangen zu schneien und er lag immer noch nackt, mit Elin in den Armen, auf der Wiese im Wald. Er zitterte leicht und löste sich von Elin. Er blickte in ihr Gesicht und schmunzelte, sie sah so süß aus. Gestern Abend war sie in seinen Armen eingeschlafen und hatte sich die Nacht über nicht aus seiner Umarmung befreit. Der Boden wurde schnell weiß und Legolas fröstelte etwas mehr. "Elin, wach auf. Wir sollten langsam mal zurückgehen" flüsterte er ihr ins Ohr und hauchte ihr einige Küsse auf die Wange Sie öffnete die Augen und reckte sich etwas. "Schon?" fragte sie noch etwas verschlafen. Er grinste und küsste sie kurz. "Es hat angefangen zu schneien. Wir wollen uns doch nicht erkälten" sagte er und stand auf. Legolas suchte seine Kleidung zusammen und zog sich an. Elin stand ebenfalls auf und zog sich an. "Guten Morgen mein Stern!" meinte Legolas und zog sie in seine Arme. "Morgen, dummer Elb!" Grinsend küsste er sie. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte sich eng an ihn.
Langsam löste sie sich von einander und gemeinsam gingen sie Hand in Hand nach Bruchtal zurück. Als sie den Wald verließen und das Gebäude betraten waren ihre Kleidung und Haare weiß vom Schnee. "Brrr ist das kalt! Erinnere mich daran, nie wieder im Wald zu schlafen, oder besser nicht so!" Legolas grinste und strich Elin etwas Schnee von den Schultern. Es war bereits später Morgen und Aragon, Eledirl und Elrond sahsen im Speisesaal des Palastes und frühstückten. Legolas und Elin traten, nicht mehr Hand in Hand, in den Saal. "Na da seit ihr ja endlich. Wir dachten schon ihr habt euch verlaufen" meinte Elrond lächelnd. "Verzeih Onkel... Legolas hat mich einwenig in Bruchtal rumgeführt" sagte sie und nahm neben ihrem Bruder platz, dieser sah sie etwas kritisch an. Legolas nickte Aragorn zu und setzte sich neben ihn. "Sehr schön. Nun esst erst mal etwas. Wir werden dann in Ruhe besprechen wie es weiter geht" meinte Elrond. Legolas und Elin aßen etwas und gingen dann mit Aragorn, Eledirl und Elrond, die bereits gegessen hatten, in die Bibliothek. Sie setzten sich an den Kamin. Elin saß Legolas gegenüber und blinzelte ihm immer wieder zu. "Nun Aragorn, was denkt du, wo wird Sauron wieder angreifen?" fragte Elrond und sah Aragorn lange an. Am Morgen war von der gestrigen Aggression nichts mehr zu sehen, Aragorn war wieder ganz der Alte gewesen. "Ich würde sagen entweder noch einmal Rohan oder Gondor. Minas Tirith ist stark, aber nicht stark genug" meinte Aragorn und zog an seiner Pfeife. "Dann solltet ihr nach Gondor zu Denethor reiten und ihm zur Seite stehen" meinte Elrond und sah sich in der Runde um. Er merkte, dass Elin nicht ganz bei der Sache war und schmunzelte, irgendwie war sie seit gestern verändert. "Das denke ich auch. Legolas und ich kennen Denethor gut und wir können ihm sicher helfen" meinte Aragorn und nickte zu Legolas. "Wenn ihr nichts dagegen habt würde ich euch gerne begleiten. Ich würde als Vertreter unserer kleinen Stadt kämpfen" mischte sich Eledirl ein und sah Aragorn fragend an. "Sicher, jeder Krieger ist willkommen. Ihr könnt gerne mit uns reisen" "Ich würde auch gerne mitkommen" meinte Elin und sah von Aragorn zu ihrem Bruder. "Nein. Das ist viel zu gefährlich. Hier in Bruchtal bist du sicher, Minas Tirith ist nicht de geeignete Ort für dich" sagte Eledirl mit fester Stimme. "Und was ist wenn ich mich weigere hier zu bleiben. Ich will mit denen gehen die ich liebe und schätze" protestierte sie weiter und verschränkte die Arme vor der Brust. Eledirl wurde langsam wütend, warum musste seine Schwester ihm immer wiedersprechen und das noch vor solch hohen Leuten. "Erst recht wenn du nur wegen mir gehst, kann ich dich nicht gehen lassen"
"Ich sagte nicht das ich wegen dir mit gehe" Elin war wildentschlossen Legolas nicht alleine gehen zu lassen. Sie warf ihm einen Blick zu und lächelte. "Was soll das denn jetzt heißen?" fragte Eledirl verwirrt. "Das heißt, dass ich mit dem Mann gehe, egal wohin, den ich liebe" Elin stand entschlossen auf und stellte sich neben Legolas. Er nahm ihre Hand und spürte, dass sie leicht zitterte. Er hatte sie noch nie so nervös, aber auch noch nie so entschlossen gesehen. Er drückte sanft ihre Hand um ihr das Gefühl zu geben, dass er bei ihr war. "Was? Du und..." Eledirl konnte es nicht glauben, seine Schwester mit diesem Elb. Eledirl hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl gehabt, er hätte wissen müssen, dass dieser Elb Elin verführen würde. "Ich werde mit Legolas gehen, ob mit oder ohne deinem Willen. Uns trennt niemand mehr" meinte Elin entschlossen und setzte sich zu Legolas auf den Stuhl. Legolas nahm umarmte sie und sah zu Eledirl, dieser beachtete ihn wenig und wenn dann nur bösartig. "Gut dann geh halt. Doch wirst du Legolas so oder so nicht bekommen. Er ist ein Prinz hohen Standes, du ein einfache Waldelbin. Sein Vater wird eure Liebe nicht akzeptieren" sagte Eledirl und sah Legolas herausfordert an. Eledirl wusste wie wichtig ein hoher Stand war und das die Elben in so einer Position nicht jeden heiraten oder lieben durften. Damit hatte Eledirl gar nicht so Unrecht musste Legolas einsehen. Sein Vater war ein stolzer Herrscher und immer bedacht seinen Ruf zu halten. Er wollte Legolas auf den Thron bringen und das mit einer Frau an seiner Seite aus ebenfalls hohem Stande. "Setzt eure Schwester doch nicht so unterdruck. Sie will natürlich auch bei euch sein, da sie euch auch liebt" versuchte Legolas Eledirl etwas zu beruhigen. Und tatsächlich Eledirl ließ die Schultern hängen. "Na schön, komm mit. Ich habe doch nur Angst um dich. Aber das was ich sagte meine ich auch so...eure Liebe steht unter keinem guten Stern" mit diesen Worten verlies Eledirl das Zimmer, er ließ die Tür laut ins Schloss fallen und so herrschte erst mal Stille im Raum. Aragorn sah zu Legolas und Elin die sich glücklich ansahen. Er hatte es doch gewusste und es freute ihn, Legolas so fröhlich zu sehen. "Puh. Okay ihr werdet heute noch aufbrechen müssen. Wer weiß schon wann das Böse wieder zu schlagen wird. Selbst hier in Bruchtal sind wir nicht mehr sicher, Orks wurden in der Nähe gesichtet und sie streifen durch die Wälder. Wir müssen vorsichtig sein. Bereitet euch vor. Ich werde eure Pferde satteln lassen und am Tor für euch bereithalten lassen" erklärte Elrond und verlies mit Aragorn zusammen das Zimmer. Legolas drückte Elin an sich. "Du bist so verrückt. Deshalb liebe ich dich" flüsterte er ihr ins Ohr. "Es stimmt aber. Ich werde dich nirgends alleine hinlassen, so lange Krieg herrscht.
Komm lass uns gehen und uns fertig machen" sagte sie und wollte aufstehen doch Legolas hielt sie zurück. "Noch nicht" sagte er und drehte ihr Gesicht zu sich und küsste sie zärtlich. Elin vergaß Eledirls Worte, ihre Streit und gab sich dem Kuss hin. Langsam sank sie in seine Arme und erwiderte den Kuss. Zärtlich knabberte Legolas an ihrer Lippe und schaute ihr tief in die Augen. "Sollte ich dich durch mein Leben oder meinen Tod schützen können, so werde ich es tut" sagte er leise. "Du dummer Elb" "Ich meine es ernst. Ich will dich nicht verlieren und werde auch alles dafür tun, damit das nicht passiert" sagte er ernst. Elin sah in seine Augen und sah, dass er das ernst meinte. Sie schluckte schwer, auch sie würde alles für ihn geben. "Ich liebe dich" Legolas grinste und küsste ihre Nasenspitze. "Ich dich auch! Lass uns nun gehen!" Gemeinsam gingen sie raus und gingen in ihre Gemächer.
Nach einer Weile trafen die 4Gefährten sich am Tor und befestigten ihre Rucksäcke und Taschen an den Sätteln der Pferde. Elrond kam raus und drückte seinen Neffen. "Pass auf dich und deine Schwester auf. Grüß deinen Vater von mir. Ich werde euch nach all dem mal besuchen kommen" meinte Elrond als er sich von seinem Neffen löst. "Das werde ich. Wir freuen uns auf deinen Besuch" Eledirl stieg dann auf sein Pferd und hantierte mit seinen Zügeln. "Pass auf dich auf" flüsterte Elrond Elin ins Ohr als er sie drückt. "Werde ich" sagte sie leise. Elin kam Elrond nicht mehr all zu fremd vor und er war ihr auch sympathisch, aber irgendwie erinnerte er sie an ihren Vater. Elin stieg dann ebenfalls auf ihr Pferd. "Aragorn, Legolas ich hoffe auf ein baldiges wiedersehen. Viel Erfolg" meinte Elrond zu Legolas und Aragorn, die schon auf ihren Pferden sahsen. Langsam verließen die Gefährten Bruchtal und ritten langsam durch den Wald. Elin sah sich noch mal um und saugte das wunderschöne Bild, das Bruchtal an diesem Morgen zeigte, in sich auf. Legolas und Elin ritten vorweg, Aragorn und Eledirl hinter ihnen. "Wie ist Gondor so?" fragte Elin nach einer Zeit. "Es ist nicht so schön wie Rohan oder Bruchtal. Aber Minas Tirith, die Hauptstadt, ist wunderschön" erzählt Legolas. Ja Minas Tirith war schön, aber er fühlte sich im Wald wohler als in der Stadt. Umek, Elins Pferd, schnaubte plötzlich wild. "Ganz ruhig was ist denn?" fragte sie ihn und tätschelte seinen Hals. Umek wieherte laut und steigt auf die Hinterläufer. "Elin!" schrien Legolas und Eledirl gleichzeitig auf. Plötzlich kamen von vorne eine große Gruppe von Orks angelaufen. "Vorsicht!" schrie Aragorn. Er hatte es geahnt, Elrond hatte ihn gewarnt, dass
Orks in der Nähe waren. Aber das sie Bruchtal angreifen würden hätte keiner gedacht. Eledirl eröffnete das Feuer und schoss die ersten Orks um. "Wir müssen Bruchtal warnen. Aragorn reite zurück und warne Elrond!" befahl Legolas. Aragorn nickte und wendete sein Pferd und galoppierte davon. Er warf einen Blick zu, es waren viele Orks, aus Isengart wie er erkannte. Er trieb sein Pferd schneller an und preschte vorwärts.
Legolas hatte derweil sein Schwert gezogen und schlug einige Orks um. Elin kämpfte mit Umek und schaffte es schließlich ihn zu beruhigen. "Pass auf" rief Eledirl zu Elin. Elin lies sich von Umek fallen und wurde so nicht von dem Pfeil getroffen. Langsam rappelte sie sich auf und zog schnell ihr Schwert. Ihr Arm schmerzte, doch musste sie den Schmerz ignorieren, zu viel stand auf dem Spiel. "Es sind zu viele. Da seht, sie laufen Richtung Bruchtal!" rief Eledirl und zeigte in die Richtung in der Bruchtal lag. Legolas sprang von seinem Pferd und stellte sich einem Ork in den Weg. Langsam wurde ihm was klar, er kannte das hier. Er hatte das schon einmal erlebt. "Maja" flüsterte er leise. Die Erinnerungen an den Tod seiner Schwester kamen immer und immer wieder vor seinen Augen zum Vorschein.
Er sah wieder seine Schwester...das Blut...ihre Augen...den Schmerz...den Ork...die Axt
Alles kam wieder hoch. Warum musste sich das alles wiederholen, wenn es sich wiederholte, dann würde er jetzt Elin verlieren. "Legolas pass auf!" rief Eledirl. Legolas sah auf und konnte gerade noch einem Ork ausweichen und nieder schlagen. Nein, er durfte nicht zulassen, dass Elin etwas passierte doch plötzlich spürte er das von hinten etwas in ihn eingedrungen war. Er sah an sich runter und sah aus seiner linken Schulter eine Pfeilspitze rausragen. Er rang um Atem, es schien als ob der Pfeil seine Lunge getroffen hatte. Bei jedem Atemzug spürte er den Pfeil in sich reiben. "Legolas!" schrie Elin. Er sah sie an, spürte plötzlich weder Schmerz noch sonst etwas. Blut tränkte sein Hemd, über seine Arme lief das Blut und tropfte auf den staubigen Weg und färbten ihn rot. Langsam lies er sein Schwert fallen und sank auf die Knie. Es wurde schwarz vor Augen, er sah nur noch Elins entsetztes Gesicht, dann war alles schwarz und Kälte umfing ihn. Er hatte versagt, wieder einmal. "Nein!" schrie Elin verzweifelt. Sie erschlug einige Orks in ihrer Nähe und sehr hart nahm sie den dran, der Legolas angeschossen hatte. Pferdegetrampel kam näher und Orkgeschrei kam aus der Richtung in der Bruchtal lag. Aragorn und eine Scharr Reiter kamen aus der Richtung und erschlugen Orks. Bald entstand ein heftiger Kampf zwischen den Reitern und den Orks. "Bitte nicht" flüsterte Elin und sank auf die Knie neben Legolas, der flach am Boden lag und sich nicht mehr rührte. "Was...was ist passiert?" fragte Aragorn Außeratmen und sprang von seinem Pferd. "Er...er wurde von einem Pfeil getroffen" schluchzte Elin. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Das durfte doch nicht wahr sein. Aragorn hob Legolas an und sah, dass dieser sehr viel Blut verloren hatte. "Wir müssen ihn nach Bruchtal bringen und seine Blutung stoppen. Sonst wird er uns...". "Nein! Spreche das niemals aus!" unterbrach Elin ihn wütend. Aragorn nickte. Die Wunde sah nicht gut aus, ermusste den Pfeil rausziehen sonst würde sich die Wunde entzünden. "Halte seinen Kopf feste" Elin hielt den Kopf feste und Aragorn brach die Pfeilspitze und das Ende ab. Elin sah ängstlich auf Legolas und auf Aragorns Hand die am Pfeil lag. "Das wird jetzt schmerzhaft, halte ihn ganz fest!" Sie nickte und biss die Zähne zusammen als sie Legolas fester hielt. Aragorn zählte leise bis 3 und zog dann den Pfeil raus.
Legolas bäumte sich auf, doch war er kaum mehr bei Bewusstsein. Blut floss aus der Wunde und tränkte Elins Hände, die neben der Wunde lagen und ihn fest hielten. "Wir brauchen was um die Blutung zu stoppen!" meinte Aragorn und sah sich um. Elin riss ihr Hemd auseinander und drückte den Stoff auf die Wunde. "Das geht auch" meinte Aragorn erstaunt und drückte an Elins Stelle den Stoff auf die Wunde. Eledirl stieg von seinem Pferd und sah auf seine Schwester runter. Ihm war es peinlich, doch Elin war es egal das nun die Reiter aus Bruchtal auf ihren nackten Oberkörper blicken konnten. "Hilf mir ihn auf das Pferd zu setzten" sagte Aragorn zu Eledirl. Eledirl und Aragorn hoben Legolas vorsichtig hoch. Langsam setzten sie ihn auf das Pferd und Aragorn schwang sich zu ihm hoch. "Reite schnell!" meinte Elin und erhob sich langsam. Aragorn nickte, er und die Reiter aus Bruchtal ritten schnell zurück nach Bruchtal. Elin band ihr zerrissenes Hemd zusammen und trat an Umek. Eledirl trat an sie heran und packte sie. "Was soll das? Du hättest dich doch nicht gleich vor allen entblößen müssen" meinte Eledirl mit strenger Stimme. "Hätte ich Legolas verbluten lassen sollen?" fragte sie entsetzt. Eledirl sah seine Schwester böse an, wie konnte sie diesen Prinzen nur so sehr lieben. "Dir ist nicht mehr zu helfen" sagte sie und stieg auf. Eledirl sah ihr zu, was meinte sie? "Lass mich mit deiner Eifersucht in Ruhe!" sagte sie und ritt fort. Er sah ihr verwirrt hinterher. Er Eifersüchtig? Auf den dummen Prinzen? Nein, niemals!
Aragorn und einige Reiter trugen Legolas in ein Zimmer. Vorsichtig betteten sie ihn ins Bett. "Holt schnell Elrond" befahl Aragorn und sah seinen Freund verzweifelt an. "Du darfst nicht aufgeben Legolas. Halte durch" sagte er mit leiser Stimme. Aragorn strich ihm über die Stirn, Legolas glühte, es stand nicht gut um ihn.
Elin rannte durch die Gänge und stieß mit Elrond zusammen. "Was ist denn passiert?" Elin schluchzte kurz. "Orks haben uns angegriffen!" Gemeinsam rannten sie zu dem Zimmer in dem Legolas lag. "Geht es dir gut Elin?" fragte Elrond besorgt. "Ja, aber Legolas nicht. Du musst ihm helfen!" sagte sie beinah flehend. In dem Zimmer angekommen ging Elrond zum Bett und schaute auf Legolas. "Er sieht nicht gut aus" meinte er und nahm den Stofffetzen von Legolas Wunde. "Gar nicht gut" meinte er noch mal. Nach längerem Behandeln sagte Elrond. "Ich weiß nicht ob er es überstehen wird. Ihm fehlt die Kraft und er hat sehr viel Blut verloren. Wenn die Nacht gut verläuft ist er über den Berg, wenn nicht..." Elrond sprach es nicht aus, er sah die Trauer in Elins Gesicht und es schmerzte ihn. Aragorn ging zu Elin und drückte ihre Schulter. "Er hat einen starken Willen, er schafft das schon!" Eledirl stand in der Tür und betrachtete seine Schwester, er hatte sie selten so aufgebracht gesehen. Elin schluchzte und setzte sich neben Legolas in einen Sessel. Elrond nickte den anderen zu und so verließen sie das Gemach und ließen Elin alleine. Tränen liefen ihr über das Gesicht, ihr Herz schmerzte. "Du musst durchhalten! Ich könnte ohne dich nicht mehr Leben!" sagte sie leise. Sanft strich sie Legolas über die Wange, was sollte sie bloß tun? Was wäre wenn er tatsächlich sterben würde und sie alleine zurück bleiben würde. Nein, dass durfte nicht passieren, nicht jetzt, nicht so!
Es war späte Nacht, Elin hielt die ganze Zeit über Legolas Hand, doch er wurde immer schwächer. Elin überkamen nun wirkliche Zweifel ob er es schaffen würde. Sie nahm ihre Jacke und zog ein kleines, dünnes Buch hervor. Es war ein Buch über elbische Zauberei, ihre Mutter hatte es ihr einmal geschenkt. Stets hatte sie Trost in dem Buch gefunden, es war ihr sehr ans Herz gewachsen nach dem Tod ihrer Mutter. Elin las etwas und gelangte dann zu einem Zauber, bei dem man seinen Geliebten retten konnte. Elin stand auf und überlegte kurz, sollte sie Magie einsetzten um ihn zu retten? Sie wusste der Zauber würde ihr Leben ändern, doch sie musste es wagen. Langsam erhob sie sich und stellte sich neben das Bett. Leise sprach sie einen Spruch auf, der Spruch Der endlosen Liebe. "Die Gnade die mir zuteil gekommen ist, möge auf ihn übergehen. Verschont ihn, lasst ihm am Leben" Nachdem sie den Spruch aufgesagt hatte küsste sie Legolas Stirn. Sie wartete einen Moment, dann plötzlich, wie durch Zauberhand öffnete Legolas die Augen. Elin lächelte und Tränen liefen ihr über die Wangen. "Ich kenne euer Gesicht" sagte Legolas mit schwacher Stimme. "Elin" sagte er dann nach einer Weile. Elin konnte ihr Glück kaum fassen, vorsichtig gab sie ihm einen Kuss. "Ich hatte solche Angst um dich" flüsterte sie leise. "Es tut mir leid, ich war schwach und unkonzentriert. Ich hätte besser auf dich aufpassen müssen. Verzeih mir" sprach er mit so leiser Stimme, dass Elin sich vorbeugen musste. "Es sei dir vergeben. Schlafe nun und komme zu Kräften" sagte sie und gab ihm einen weiteren Kuss. Langsam schloss Legolas wieder die Augen und schlief ein. Erleichterung machte sich in Elin breit, sie hatte es geschafft, auch wenn sie jetzt sterblich war, der Preis war es wert gewesen.
Elin saß die ganze Nacht bei ihm und hielt seine Hand, sie schlief irgendwann in der Nacht ein und wachte erst am Morgen auf als Elrond und Aragorn den Raum betraten. "Elin, wach auf. Warst du die ganze Nacht hier?" fragte Elrond und weckte seine Nichte sanft. "Ja, ich konnte ihn doch nicht alleine lassen" Elin richtete sich etwas auf und gähnte. Aragorn lächelte sie an und nickte ihr zur Begrüßung zu. "Es scheint ihm besser zugehen. Wurde er in der Nacht mal wach?" fragte Elrond leise. Elin nickte, ihr viel ihr Buch aus der Hand und Aragorn hob es auf. "Elbische Zauberei" las er den Titel. Er blätterte etwas drin rum und kam auf die Seite mit dem Spruch den Elin angewandt hatte, es war ein Knick in der Ecke. Aragorn las den Spruch, seine Wirkung und den Preis. Geschockt sah er auf. "Du hast doch nicht etwa diesen Spruch angewandt?" Er hielt ihr das Buch hin und sah sie fragend an. Elin sah verlegen weg. "Du hast tatsächlich deine Unsterblichkeit für ihn auf gegeben?" fragte Aragorn nach. Elrond sah seine Nichte entsetzt an. Nein das durfte nicht sein. "Ich...ich wusste nicht weiter. Er wurde immer schwächer und er brauchte doch Lebendenergie. Ich wollte ihm doch helfen" rechtfertigte sich Elin und schluchzte etwas. Elrond war entsetzt. "Wie konntest du nur? Nun hast du eine Lebenszeit wie ein Sterblicher. Ist dir das bewusst?". "Ja das ist es mir. Doch sollte ich lieber an einem gebrochenen Herzen sterben? Ich liebe Legolas, ohne ihn hat mein Leben keinen Sinn" sagte sie und strich Legolas über die Hand. "Dein Vater wird mir die Hölle heiß machen und dein Bruder erst" Elrond ging durchs Zimmer, konnte nicht glauben was er gehört hatte. Das würde noch ziemlichen Ärger geben. "Es war nicht deine Entscheidung" meinte sie. "Aber ich hätte es verhindern müssen!" Elin stand auf. "Sei leiser, er braucht Ruhe!" Elrond zog sie aus dem Zimmer und schloss die Tür. "Ist dir klar, das du mit Legolas höchstens vielleicht noch 60 Jahre oder so verbringen wirst?" "Na und?! Lieber ein Leben mit ihm, als tausend ohne ihn!" meinte Elin nun auch etwas lauter. "Erhebe ja nicht deine Stimme gegen mich!" warnte Elrond und drohte mit seiner flachen Hand Elin. "Was willst du tun? Ein Schlag kann mir nichts anhaben. Der Verlust Legolas schon!" sagte sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. "Was ist denn hier los?" fragte Eledirl der den Gang entlang kommt. Elin sah eingeschnappt weg. "Deine Schwester ist total übergeschnappt. Sie hat ihre Unsterblichkeit für Legolas aufgegeben!" erzählte Elrond total aufgebracht. "WAS? Bist du total übergeschnappt?" fragte Eledirl und packte seine Schwester am Arm. "Lass mich los. Ich tue was ich will. Es ist mein Leben!" Elin riss sich los und funkelte die beiden Männer an. Eingeschnappt betrat sie das Zimmer wieder und Aragon kam raus. "Sie ist nicht mehr bei klarem Verstand. Wir müssen deinen Vater sofort über das alles Informieren. Über den Angriff auf Bruchtal und über Elin!" meinte Elrond. "Vater wird ausrasten. Wie konnte sie nur?" fragte sich Eledirl immer wieder. Aragorn sah zwischen den beiden Elben hin und her. Er verstand Elin, er hätte sicherlich für Arwen, wäre es ihm möglich, das gleiche getan. Doch er schwieg, er wollte nicht noch mehr Unruhe stiften.
Ende von Kapitel VII
Angriff auf Bruchtal
Legolas spürte plötzlich etwas Feuchtes auf seinem Bein, Gesicht... Er öffnete langsam die Augen und sah zum Himmel, dieser war bedeckt mit grau- weißen Wolken. Es hatte angefangen zu schneien und er lag immer noch nackt, mit Elin in den Armen, auf der Wiese im Wald. Er zitterte leicht und löste sich von Elin. Er blickte in ihr Gesicht und schmunzelte, sie sah so süß aus. Gestern Abend war sie in seinen Armen eingeschlafen und hatte sich die Nacht über nicht aus seiner Umarmung befreit. Der Boden wurde schnell weiß und Legolas fröstelte etwas mehr. "Elin, wach auf. Wir sollten langsam mal zurückgehen" flüsterte er ihr ins Ohr und hauchte ihr einige Küsse auf die Wange Sie öffnete die Augen und reckte sich etwas. "Schon?" fragte sie noch etwas verschlafen. Er grinste und küsste sie kurz. "Es hat angefangen zu schneien. Wir wollen uns doch nicht erkälten" sagte er und stand auf. Legolas suchte seine Kleidung zusammen und zog sich an. Elin stand ebenfalls auf und zog sich an. "Guten Morgen mein Stern!" meinte Legolas und zog sie in seine Arme. "Morgen, dummer Elb!" Grinsend küsste er sie. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte sich eng an ihn.
Langsam löste sie sich von einander und gemeinsam gingen sie Hand in Hand nach Bruchtal zurück. Als sie den Wald verließen und das Gebäude betraten waren ihre Kleidung und Haare weiß vom Schnee. "Brrr ist das kalt! Erinnere mich daran, nie wieder im Wald zu schlafen, oder besser nicht so!" Legolas grinste und strich Elin etwas Schnee von den Schultern. Es war bereits später Morgen und Aragon, Eledirl und Elrond sahsen im Speisesaal des Palastes und frühstückten. Legolas und Elin traten, nicht mehr Hand in Hand, in den Saal. "Na da seit ihr ja endlich. Wir dachten schon ihr habt euch verlaufen" meinte Elrond lächelnd. "Verzeih Onkel... Legolas hat mich einwenig in Bruchtal rumgeführt" sagte sie und nahm neben ihrem Bruder platz, dieser sah sie etwas kritisch an. Legolas nickte Aragorn zu und setzte sich neben ihn. "Sehr schön. Nun esst erst mal etwas. Wir werden dann in Ruhe besprechen wie es weiter geht" meinte Elrond. Legolas und Elin aßen etwas und gingen dann mit Aragorn, Eledirl und Elrond, die bereits gegessen hatten, in die Bibliothek. Sie setzten sich an den Kamin. Elin saß Legolas gegenüber und blinzelte ihm immer wieder zu. "Nun Aragorn, was denkt du, wo wird Sauron wieder angreifen?" fragte Elrond und sah Aragorn lange an. Am Morgen war von der gestrigen Aggression nichts mehr zu sehen, Aragorn war wieder ganz der Alte gewesen. "Ich würde sagen entweder noch einmal Rohan oder Gondor. Minas Tirith ist stark, aber nicht stark genug" meinte Aragorn und zog an seiner Pfeife. "Dann solltet ihr nach Gondor zu Denethor reiten und ihm zur Seite stehen" meinte Elrond und sah sich in der Runde um. Er merkte, dass Elin nicht ganz bei der Sache war und schmunzelte, irgendwie war sie seit gestern verändert. "Das denke ich auch. Legolas und ich kennen Denethor gut und wir können ihm sicher helfen" meinte Aragorn und nickte zu Legolas. "Wenn ihr nichts dagegen habt würde ich euch gerne begleiten. Ich würde als Vertreter unserer kleinen Stadt kämpfen" mischte sich Eledirl ein und sah Aragorn fragend an. "Sicher, jeder Krieger ist willkommen. Ihr könnt gerne mit uns reisen" "Ich würde auch gerne mitkommen" meinte Elin und sah von Aragorn zu ihrem Bruder. "Nein. Das ist viel zu gefährlich. Hier in Bruchtal bist du sicher, Minas Tirith ist nicht de geeignete Ort für dich" sagte Eledirl mit fester Stimme. "Und was ist wenn ich mich weigere hier zu bleiben. Ich will mit denen gehen die ich liebe und schätze" protestierte sie weiter und verschränkte die Arme vor der Brust. Eledirl wurde langsam wütend, warum musste seine Schwester ihm immer wiedersprechen und das noch vor solch hohen Leuten. "Erst recht wenn du nur wegen mir gehst, kann ich dich nicht gehen lassen"
"Ich sagte nicht das ich wegen dir mit gehe" Elin war wildentschlossen Legolas nicht alleine gehen zu lassen. Sie warf ihm einen Blick zu und lächelte. "Was soll das denn jetzt heißen?" fragte Eledirl verwirrt. "Das heißt, dass ich mit dem Mann gehe, egal wohin, den ich liebe" Elin stand entschlossen auf und stellte sich neben Legolas. Er nahm ihre Hand und spürte, dass sie leicht zitterte. Er hatte sie noch nie so nervös, aber auch noch nie so entschlossen gesehen. Er drückte sanft ihre Hand um ihr das Gefühl zu geben, dass er bei ihr war. "Was? Du und..." Eledirl konnte es nicht glauben, seine Schwester mit diesem Elb. Eledirl hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl gehabt, er hätte wissen müssen, dass dieser Elb Elin verführen würde. "Ich werde mit Legolas gehen, ob mit oder ohne deinem Willen. Uns trennt niemand mehr" meinte Elin entschlossen und setzte sich zu Legolas auf den Stuhl. Legolas nahm umarmte sie und sah zu Eledirl, dieser beachtete ihn wenig und wenn dann nur bösartig. "Gut dann geh halt. Doch wirst du Legolas so oder so nicht bekommen. Er ist ein Prinz hohen Standes, du ein einfache Waldelbin. Sein Vater wird eure Liebe nicht akzeptieren" sagte Eledirl und sah Legolas herausfordert an. Eledirl wusste wie wichtig ein hoher Stand war und das die Elben in so einer Position nicht jeden heiraten oder lieben durften. Damit hatte Eledirl gar nicht so Unrecht musste Legolas einsehen. Sein Vater war ein stolzer Herrscher und immer bedacht seinen Ruf zu halten. Er wollte Legolas auf den Thron bringen und das mit einer Frau an seiner Seite aus ebenfalls hohem Stande. "Setzt eure Schwester doch nicht so unterdruck. Sie will natürlich auch bei euch sein, da sie euch auch liebt" versuchte Legolas Eledirl etwas zu beruhigen. Und tatsächlich Eledirl ließ die Schultern hängen. "Na schön, komm mit. Ich habe doch nur Angst um dich. Aber das was ich sagte meine ich auch so...eure Liebe steht unter keinem guten Stern" mit diesen Worten verlies Eledirl das Zimmer, er ließ die Tür laut ins Schloss fallen und so herrschte erst mal Stille im Raum. Aragorn sah zu Legolas und Elin die sich glücklich ansahen. Er hatte es doch gewusste und es freute ihn, Legolas so fröhlich zu sehen. "Puh. Okay ihr werdet heute noch aufbrechen müssen. Wer weiß schon wann das Böse wieder zu schlagen wird. Selbst hier in Bruchtal sind wir nicht mehr sicher, Orks wurden in der Nähe gesichtet und sie streifen durch die Wälder. Wir müssen vorsichtig sein. Bereitet euch vor. Ich werde eure Pferde satteln lassen und am Tor für euch bereithalten lassen" erklärte Elrond und verlies mit Aragorn zusammen das Zimmer. Legolas drückte Elin an sich. "Du bist so verrückt. Deshalb liebe ich dich" flüsterte er ihr ins Ohr. "Es stimmt aber. Ich werde dich nirgends alleine hinlassen, so lange Krieg herrscht.
Komm lass uns gehen und uns fertig machen" sagte sie und wollte aufstehen doch Legolas hielt sie zurück. "Noch nicht" sagte er und drehte ihr Gesicht zu sich und küsste sie zärtlich. Elin vergaß Eledirls Worte, ihre Streit und gab sich dem Kuss hin. Langsam sank sie in seine Arme und erwiderte den Kuss. Zärtlich knabberte Legolas an ihrer Lippe und schaute ihr tief in die Augen. "Sollte ich dich durch mein Leben oder meinen Tod schützen können, so werde ich es tut" sagte er leise. "Du dummer Elb" "Ich meine es ernst. Ich will dich nicht verlieren und werde auch alles dafür tun, damit das nicht passiert" sagte er ernst. Elin sah in seine Augen und sah, dass er das ernst meinte. Sie schluckte schwer, auch sie würde alles für ihn geben. "Ich liebe dich" Legolas grinste und küsste ihre Nasenspitze. "Ich dich auch! Lass uns nun gehen!" Gemeinsam gingen sie raus und gingen in ihre Gemächer.
Nach einer Weile trafen die 4Gefährten sich am Tor und befestigten ihre Rucksäcke und Taschen an den Sätteln der Pferde. Elrond kam raus und drückte seinen Neffen. "Pass auf dich und deine Schwester auf. Grüß deinen Vater von mir. Ich werde euch nach all dem mal besuchen kommen" meinte Elrond als er sich von seinem Neffen löst. "Das werde ich. Wir freuen uns auf deinen Besuch" Eledirl stieg dann auf sein Pferd und hantierte mit seinen Zügeln. "Pass auf dich auf" flüsterte Elrond Elin ins Ohr als er sie drückt. "Werde ich" sagte sie leise. Elin kam Elrond nicht mehr all zu fremd vor und er war ihr auch sympathisch, aber irgendwie erinnerte er sie an ihren Vater. Elin stieg dann ebenfalls auf ihr Pferd. "Aragorn, Legolas ich hoffe auf ein baldiges wiedersehen. Viel Erfolg" meinte Elrond zu Legolas und Aragorn, die schon auf ihren Pferden sahsen. Langsam verließen die Gefährten Bruchtal und ritten langsam durch den Wald. Elin sah sich noch mal um und saugte das wunderschöne Bild, das Bruchtal an diesem Morgen zeigte, in sich auf. Legolas und Elin ritten vorweg, Aragorn und Eledirl hinter ihnen. "Wie ist Gondor so?" fragte Elin nach einer Zeit. "Es ist nicht so schön wie Rohan oder Bruchtal. Aber Minas Tirith, die Hauptstadt, ist wunderschön" erzählt Legolas. Ja Minas Tirith war schön, aber er fühlte sich im Wald wohler als in der Stadt. Umek, Elins Pferd, schnaubte plötzlich wild. "Ganz ruhig was ist denn?" fragte sie ihn und tätschelte seinen Hals. Umek wieherte laut und steigt auf die Hinterläufer. "Elin!" schrien Legolas und Eledirl gleichzeitig auf. Plötzlich kamen von vorne eine große Gruppe von Orks angelaufen. "Vorsicht!" schrie Aragorn. Er hatte es geahnt, Elrond hatte ihn gewarnt, dass
Orks in der Nähe waren. Aber das sie Bruchtal angreifen würden hätte keiner gedacht. Eledirl eröffnete das Feuer und schoss die ersten Orks um. "Wir müssen Bruchtal warnen. Aragorn reite zurück und warne Elrond!" befahl Legolas. Aragorn nickte und wendete sein Pferd und galoppierte davon. Er warf einen Blick zu, es waren viele Orks, aus Isengart wie er erkannte. Er trieb sein Pferd schneller an und preschte vorwärts.
Legolas hatte derweil sein Schwert gezogen und schlug einige Orks um. Elin kämpfte mit Umek und schaffte es schließlich ihn zu beruhigen. "Pass auf" rief Eledirl zu Elin. Elin lies sich von Umek fallen und wurde so nicht von dem Pfeil getroffen. Langsam rappelte sie sich auf und zog schnell ihr Schwert. Ihr Arm schmerzte, doch musste sie den Schmerz ignorieren, zu viel stand auf dem Spiel. "Es sind zu viele. Da seht, sie laufen Richtung Bruchtal!" rief Eledirl und zeigte in die Richtung in der Bruchtal lag. Legolas sprang von seinem Pferd und stellte sich einem Ork in den Weg. Langsam wurde ihm was klar, er kannte das hier. Er hatte das schon einmal erlebt. "Maja" flüsterte er leise. Die Erinnerungen an den Tod seiner Schwester kamen immer und immer wieder vor seinen Augen zum Vorschein.
Er sah wieder seine Schwester...das Blut...ihre Augen...den Schmerz...den Ork...die Axt
Alles kam wieder hoch. Warum musste sich das alles wiederholen, wenn es sich wiederholte, dann würde er jetzt Elin verlieren. "Legolas pass auf!" rief Eledirl. Legolas sah auf und konnte gerade noch einem Ork ausweichen und nieder schlagen. Nein, er durfte nicht zulassen, dass Elin etwas passierte doch plötzlich spürte er das von hinten etwas in ihn eingedrungen war. Er sah an sich runter und sah aus seiner linken Schulter eine Pfeilspitze rausragen. Er rang um Atem, es schien als ob der Pfeil seine Lunge getroffen hatte. Bei jedem Atemzug spürte er den Pfeil in sich reiben. "Legolas!" schrie Elin. Er sah sie an, spürte plötzlich weder Schmerz noch sonst etwas. Blut tränkte sein Hemd, über seine Arme lief das Blut und tropfte auf den staubigen Weg und färbten ihn rot. Langsam lies er sein Schwert fallen und sank auf die Knie. Es wurde schwarz vor Augen, er sah nur noch Elins entsetztes Gesicht, dann war alles schwarz und Kälte umfing ihn. Er hatte versagt, wieder einmal. "Nein!" schrie Elin verzweifelt. Sie erschlug einige Orks in ihrer Nähe und sehr hart nahm sie den dran, der Legolas angeschossen hatte. Pferdegetrampel kam näher und Orkgeschrei kam aus der Richtung in der Bruchtal lag. Aragorn und eine Scharr Reiter kamen aus der Richtung und erschlugen Orks. Bald entstand ein heftiger Kampf zwischen den Reitern und den Orks. "Bitte nicht" flüsterte Elin und sank auf die Knie neben Legolas, der flach am Boden lag und sich nicht mehr rührte. "Was...was ist passiert?" fragte Aragorn Außeratmen und sprang von seinem Pferd. "Er...er wurde von einem Pfeil getroffen" schluchzte Elin. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Das durfte doch nicht wahr sein. Aragorn hob Legolas an und sah, dass dieser sehr viel Blut verloren hatte. "Wir müssen ihn nach Bruchtal bringen und seine Blutung stoppen. Sonst wird er uns...". "Nein! Spreche das niemals aus!" unterbrach Elin ihn wütend. Aragorn nickte. Die Wunde sah nicht gut aus, ermusste den Pfeil rausziehen sonst würde sich die Wunde entzünden. "Halte seinen Kopf feste" Elin hielt den Kopf feste und Aragorn brach die Pfeilspitze und das Ende ab. Elin sah ängstlich auf Legolas und auf Aragorns Hand die am Pfeil lag. "Das wird jetzt schmerzhaft, halte ihn ganz fest!" Sie nickte und biss die Zähne zusammen als sie Legolas fester hielt. Aragorn zählte leise bis 3 und zog dann den Pfeil raus.
Legolas bäumte sich auf, doch war er kaum mehr bei Bewusstsein. Blut floss aus der Wunde und tränkte Elins Hände, die neben der Wunde lagen und ihn fest hielten. "Wir brauchen was um die Blutung zu stoppen!" meinte Aragorn und sah sich um. Elin riss ihr Hemd auseinander und drückte den Stoff auf die Wunde. "Das geht auch" meinte Aragorn erstaunt und drückte an Elins Stelle den Stoff auf die Wunde. Eledirl stieg von seinem Pferd und sah auf seine Schwester runter. Ihm war es peinlich, doch Elin war es egal das nun die Reiter aus Bruchtal auf ihren nackten Oberkörper blicken konnten. "Hilf mir ihn auf das Pferd zu setzten" sagte Aragorn zu Eledirl. Eledirl und Aragorn hoben Legolas vorsichtig hoch. Langsam setzten sie ihn auf das Pferd und Aragorn schwang sich zu ihm hoch. "Reite schnell!" meinte Elin und erhob sich langsam. Aragorn nickte, er und die Reiter aus Bruchtal ritten schnell zurück nach Bruchtal. Elin band ihr zerrissenes Hemd zusammen und trat an Umek. Eledirl trat an sie heran und packte sie. "Was soll das? Du hättest dich doch nicht gleich vor allen entblößen müssen" meinte Eledirl mit strenger Stimme. "Hätte ich Legolas verbluten lassen sollen?" fragte sie entsetzt. Eledirl sah seine Schwester böse an, wie konnte sie diesen Prinzen nur so sehr lieben. "Dir ist nicht mehr zu helfen" sagte sie und stieg auf. Eledirl sah ihr zu, was meinte sie? "Lass mich mit deiner Eifersucht in Ruhe!" sagte sie und ritt fort. Er sah ihr verwirrt hinterher. Er Eifersüchtig? Auf den dummen Prinzen? Nein, niemals!
Aragorn und einige Reiter trugen Legolas in ein Zimmer. Vorsichtig betteten sie ihn ins Bett. "Holt schnell Elrond" befahl Aragorn und sah seinen Freund verzweifelt an. "Du darfst nicht aufgeben Legolas. Halte durch" sagte er mit leiser Stimme. Aragorn strich ihm über die Stirn, Legolas glühte, es stand nicht gut um ihn.
Elin rannte durch die Gänge und stieß mit Elrond zusammen. "Was ist denn passiert?" Elin schluchzte kurz. "Orks haben uns angegriffen!" Gemeinsam rannten sie zu dem Zimmer in dem Legolas lag. "Geht es dir gut Elin?" fragte Elrond besorgt. "Ja, aber Legolas nicht. Du musst ihm helfen!" sagte sie beinah flehend. In dem Zimmer angekommen ging Elrond zum Bett und schaute auf Legolas. "Er sieht nicht gut aus" meinte er und nahm den Stofffetzen von Legolas Wunde. "Gar nicht gut" meinte er noch mal. Nach längerem Behandeln sagte Elrond. "Ich weiß nicht ob er es überstehen wird. Ihm fehlt die Kraft und er hat sehr viel Blut verloren. Wenn die Nacht gut verläuft ist er über den Berg, wenn nicht..." Elrond sprach es nicht aus, er sah die Trauer in Elins Gesicht und es schmerzte ihn. Aragorn ging zu Elin und drückte ihre Schulter. "Er hat einen starken Willen, er schafft das schon!" Eledirl stand in der Tür und betrachtete seine Schwester, er hatte sie selten so aufgebracht gesehen. Elin schluchzte und setzte sich neben Legolas in einen Sessel. Elrond nickte den anderen zu und so verließen sie das Gemach und ließen Elin alleine. Tränen liefen ihr über das Gesicht, ihr Herz schmerzte. "Du musst durchhalten! Ich könnte ohne dich nicht mehr Leben!" sagte sie leise. Sanft strich sie Legolas über die Wange, was sollte sie bloß tun? Was wäre wenn er tatsächlich sterben würde und sie alleine zurück bleiben würde. Nein, dass durfte nicht passieren, nicht jetzt, nicht so!
Es war späte Nacht, Elin hielt die ganze Zeit über Legolas Hand, doch er wurde immer schwächer. Elin überkamen nun wirkliche Zweifel ob er es schaffen würde. Sie nahm ihre Jacke und zog ein kleines, dünnes Buch hervor. Es war ein Buch über elbische Zauberei, ihre Mutter hatte es ihr einmal geschenkt. Stets hatte sie Trost in dem Buch gefunden, es war ihr sehr ans Herz gewachsen nach dem Tod ihrer Mutter. Elin las etwas und gelangte dann zu einem Zauber, bei dem man seinen Geliebten retten konnte. Elin stand auf und überlegte kurz, sollte sie Magie einsetzten um ihn zu retten? Sie wusste der Zauber würde ihr Leben ändern, doch sie musste es wagen. Langsam erhob sie sich und stellte sich neben das Bett. Leise sprach sie einen Spruch auf, der Spruch Der endlosen Liebe. "Die Gnade die mir zuteil gekommen ist, möge auf ihn übergehen. Verschont ihn, lasst ihm am Leben" Nachdem sie den Spruch aufgesagt hatte küsste sie Legolas Stirn. Sie wartete einen Moment, dann plötzlich, wie durch Zauberhand öffnete Legolas die Augen. Elin lächelte und Tränen liefen ihr über die Wangen. "Ich kenne euer Gesicht" sagte Legolas mit schwacher Stimme. "Elin" sagte er dann nach einer Weile. Elin konnte ihr Glück kaum fassen, vorsichtig gab sie ihm einen Kuss. "Ich hatte solche Angst um dich" flüsterte sie leise. "Es tut mir leid, ich war schwach und unkonzentriert. Ich hätte besser auf dich aufpassen müssen. Verzeih mir" sprach er mit so leiser Stimme, dass Elin sich vorbeugen musste. "Es sei dir vergeben. Schlafe nun und komme zu Kräften" sagte sie und gab ihm einen weiteren Kuss. Langsam schloss Legolas wieder die Augen und schlief ein. Erleichterung machte sich in Elin breit, sie hatte es geschafft, auch wenn sie jetzt sterblich war, der Preis war es wert gewesen.
Elin saß die ganze Nacht bei ihm und hielt seine Hand, sie schlief irgendwann in der Nacht ein und wachte erst am Morgen auf als Elrond und Aragorn den Raum betraten. "Elin, wach auf. Warst du die ganze Nacht hier?" fragte Elrond und weckte seine Nichte sanft. "Ja, ich konnte ihn doch nicht alleine lassen" Elin richtete sich etwas auf und gähnte. Aragorn lächelte sie an und nickte ihr zur Begrüßung zu. "Es scheint ihm besser zugehen. Wurde er in der Nacht mal wach?" fragte Elrond leise. Elin nickte, ihr viel ihr Buch aus der Hand und Aragorn hob es auf. "Elbische Zauberei" las er den Titel. Er blätterte etwas drin rum und kam auf die Seite mit dem Spruch den Elin angewandt hatte, es war ein Knick in der Ecke. Aragorn las den Spruch, seine Wirkung und den Preis. Geschockt sah er auf. "Du hast doch nicht etwa diesen Spruch angewandt?" Er hielt ihr das Buch hin und sah sie fragend an. Elin sah verlegen weg. "Du hast tatsächlich deine Unsterblichkeit für ihn auf gegeben?" fragte Aragorn nach. Elrond sah seine Nichte entsetzt an. Nein das durfte nicht sein. "Ich...ich wusste nicht weiter. Er wurde immer schwächer und er brauchte doch Lebendenergie. Ich wollte ihm doch helfen" rechtfertigte sich Elin und schluchzte etwas. Elrond war entsetzt. "Wie konntest du nur? Nun hast du eine Lebenszeit wie ein Sterblicher. Ist dir das bewusst?". "Ja das ist es mir. Doch sollte ich lieber an einem gebrochenen Herzen sterben? Ich liebe Legolas, ohne ihn hat mein Leben keinen Sinn" sagte sie und strich Legolas über die Hand. "Dein Vater wird mir die Hölle heiß machen und dein Bruder erst" Elrond ging durchs Zimmer, konnte nicht glauben was er gehört hatte. Das würde noch ziemlichen Ärger geben. "Es war nicht deine Entscheidung" meinte sie. "Aber ich hätte es verhindern müssen!" Elin stand auf. "Sei leiser, er braucht Ruhe!" Elrond zog sie aus dem Zimmer und schloss die Tür. "Ist dir klar, das du mit Legolas höchstens vielleicht noch 60 Jahre oder so verbringen wirst?" "Na und?! Lieber ein Leben mit ihm, als tausend ohne ihn!" meinte Elin nun auch etwas lauter. "Erhebe ja nicht deine Stimme gegen mich!" warnte Elrond und drohte mit seiner flachen Hand Elin. "Was willst du tun? Ein Schlag kann mir nichts anhaben. Der Verlust Legolas schon!" sagte sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. "Was ist denn hier los?" fragte Eledirl der den Gang entlang kommt. Elin sah eingeschnappt weg. "Deine Schwester ist total übergeschnappt. Sie hat ihre Unsterblichkeit für Legolas aufgegeben!" erzählte Elrond total aufgebracht. "WAS? Bist du total übergeschnappt?" fragte Eledirl und packte seine Schwester am Arm. "Lass mich los. Ich tue was ich will. Es ist mein Leben!" Elin riss sich los und funkelte die beiden Männer an. Eingeschnappt betrat sie das Zimmer wieder und Aragon kam raus. "Sie ist nicht mehr bei klarem Verstand. Wir müssen deinen Vater sofort über das alles Informieren. Über den Angriff auf Bruchtal und über Elin!" meinte Elrond. "Vater wird ausrasten. Wie konnte sie nur?" fragte sich Eledirl immer wieder. Aragorn sah zwischen den beiden Elben hin und her. Er verstand Elin, er hätte sicherlich für Arwen, wäre es ihm möglich, das gleiche getan. Doch er schwieg, er wollte nicht noch mehr Unruhe stiften.
Ende von Kapitel VII
