Kapitel VIII
Schmerzhafte Liebe
Elin konnte nicht glauben, dass sie alle nicht verstanden wie sehr sie Legolas brauchte. Sie ging ans Bett und legte den Kopf auf das Bett, leise schluchzte sie in die Bettdecke. Legolas wachte langsam auf, drehte den Kopf zu Elin. Vorsichtig streichelte er ihr über den Kopf. "Was ist denn los?" fragte er besorgt. Elin erschrak, sie wollte ihn nicht wecken. "Oh Legolas" schluchzte sie, mehr brachte sie nicht raus. Sanft streichelte er ihr über ihr Gesicht. "Was ist denn so schlimm? Geht es dir gut?" fragte er noch einmal. "ja mir geht es gut, körperlich. Ach, keiner versteht mich. Ich habe etwas für dich gemacht und jeder findet ich habe total übertrieben und sei übergeschnappt" sagte sie und setzte sich auf das Bett. Er lächelte sie schief an. "Was hast du denn gemacht, außer mir dein Herz geschenkt- was mehr wert ist als alle Schätze dieser Welt!" fragte er und nahm ihre Hand. Es musste etwas schweres sein, sonst würde es ihr leichterfallen, merkte er. Elin lächelte, er war dem Tod von der Schippe gesprungen und konnte sie schon wieder verlegen machen. Sie wusste ihre Entscheidung war richtig gewesen, egal was die anderen sagte. "Ich... ich kann es dir nicht sagen. Noch nicht. Aber wenn es dir besser geht werde ich es dir sagen" versprach sie. Legolas ließ es erst einmal dabei beruhen und fragte nicht weiter nach. Er wollte sie nicht bedrängen, ihr schien es wirklich nahe zu gehen. Er legte seinen Arm um sie und verspürte sofort einen stechenden Schmerz in der Schulter. "Du musst vorsichtiger sein, deiner Schulter geht es noch immer schlecht!" Legolas lächelte, Elin konnte er nichts vormachen, sie bemerkte sofort, dass ihm die Schulter schmerzte und sie zog sich etwas zurück. Doch sie blieb so nahe bei ihm, dass er ihre Nähe spürte.
Aragorn, Eledirl und Elrond sahsen gemeinsam im Garten und redeten über den Vorfall. "Wenn sie schon so weit vorgedrungen sind, wird Gondor Hilfe brauchen. So schnell werden sie Bruchtal nicht wieder angreifen. Wir sind, noch, zu stark für sie. Wir können uns verteidigen, doch Gondor ist schwach, Minas Tirith ist schwach" meinte Elrond. "Wir sollten trotzdem so schnell es geht einige Trupps zur Bewachung zusammen stellen" meinte Aragorn. Elrond nickte. "Wirst du nach Gondor reiten und Denethor helfen?" fragte Elrond. Aragorn überlegte, er wollte Legolas- seinen treuen Freund- nicht alleine lassen, doch musste er auch anderen helfen. Wenn er schon den thron nicht bestieg, so sollte er wenigstens Denethor helfen. "Ja. Ich werde Denethor helfen so gut ich kann" meinte Aragorn nach einer Weile. "Ich werde euch begleiten. Doch werden wir dann erst nach Fuin reiten müssen. Von dort können wir mit weiteren Reitern nach Gondor reiten" Aragorn sah Eledirl an, er war die ganze zeit über still gewesen. Der Schock über Elins Handeln schien immer noch tief in ihm drin zu sitzen. "Nun, es ist zwar ein kleiner Umweg, doch sollten uns dieser wert sein. Gut ihr könnt mich begleiten" erklärte Aragorn dann. "Gut. Wann wollt ihr aufbrechen?" fragte Eledirl und war froh mit Aragorn reiten zu dürfen. Er musste Luft zwischen sich und Legolas bringen, sonst würde das in einem Desaster enden. "Ich würde sagen morgen noch vor Sonnenaufgang. Wir haben einen langen Ritt vor uns, wir können nicht all zu viele Pausen machen, die zeit rennt uns davon. Von Fuin werden wir dann noch etwa einen bis zwei Tage brauchen nach Gondor" überlegte Aragorn. "Nun gut. Aragorn bereite alles vor. Wir werden uns heute Abend beim Essen sehen" erklärte Elrond. Aragorn nickte und ging fort. "Nun, du wirst deinem Vater erzählen, dass wir angegriffen worden sind und das es von äußerster Wichtigkeit ist, dass er seine Krieger nach Gondor schickt" meinte Elrond zu Eledirl. "Wir haben nur noch 1500 Krieger in Fuin, es müssen mindestens 800 dort bleiben um die Stadt und den Wald zu beschützen" meinte Eledirl und sah seinen Onkel besorgt an. Elrond nickte Gedankenversunken. "Nun gut. Wir werden sehen wie es weiter geht. Mit Aragorn an deiner Seite wird das schon schief gehen. Wir sollten jetzt noch mal nach der Schwester schauen" meinte Elrond und stand mit Eledirl auf und gemeinsam gingen sie in das Haus.
Elin saß in dem Sessel und las ein Buch. Legolas war wieder eingeschlafen, er war immer noch geschwächt. Die Tür wurde leise geöffnet und Eledirl betrat das Zimmer. Elin legte das Buch zur Seite und ging auf ihren Bruder zu. "Was willst du?" fragte sie mit leiser aber harter Stimme. "Wie geht es ihm?" fragte Eledirl und sah zu Legolas rüber. Elin drückte ihren Bruder raus und schloss von außen die Tür. "Was willst du wirklich?" fragte sie nun mit normaler Lautstärke. "Ich werde mit Aragorn nach Fuin reiten. Kommst du mit?" fragte Eledirl und sah seine kleine Schwester an. "Als ob ich hier weg könnte. Denkst du im ernst, dass ich Legolas hier alleine lasse? Niemals" meinte Elin mit leicht erhobener Stimme. "Sobald man etwas sagt drehst du durch. Was ist los? Ich habe weder dich noch Legolas angegriffen. Aber ich darf ja noch nicht mal fragen wie es ihm geht. Du hast deine Unsterblichkeit verloren, willst du durch dein Benehmen auch noch deinen Bruder, deine Familie verlieren?" fragte Eledirl und packte Elin am Arm. "Ich brauche weder dich noch einen anderen aus der Familie. Es war ja eh niemand für mich da. Wo warst du denn als ich dich gebraucht habe? Als Mutter starb?" fragte sie zornig. "Jetzt lass Mutter aus dem Spiel. Ich weiß ich war nicht immer für dich da, aber jetzt bin ich für dich da" "Jetzt brauch ich dich aber nicht mehr. Ich habe gelernt alleine mit meinem Schmerz auszukommen. Und bevor ich noch einmal jemanden verliere den ich liebe, gebe ich lieber meine Unsterblichkeit auf! Ich habe keine Familie mehr!" sagte sie und stieß ihren Bruder von sich. Eledirl verlor die Beherrschung und schlug seiner Schwester ins Gesicht. Elin hätte nie gedacht, dass ihr Bruder so ausrasten würde. Sie kannte ihn scheinbar doch nicht so gut wie sie immer gedacht hatte. "Du bist das Letzte" sagte Elin und faste sich an die Wange. "Das...das wollte ich nicht" sagte Eledirl jetzt bedauernd. "Wieso? Du hast mir endlich die Augen geöffnet. Ich gehöre nicht zu dir oder Vater, weder nach Fuin noch in den Fangongwald! Ich werde dort nie wieder hin zurückkehren" sagte sie und faste schon wieder zur Tür. "Dir ist nicht mehr zu helfen. Ab dem heutigen Tage habe ich keine Schwester mehr. Sie ist am jenem Tage gestorben als dieser Elb in unsere Stadt kam!" meinte Eledirl und ging fort. Elin sah ihrem Bruder nach, seine Worte hatten sie mehr verletzt als sein Schlag. Elin sank an der Tür runter auf den Boden. Sie brach in Tränen aus und schluchzte. Wie konnte er nur? Verstand sie denn niemand? War sie nun wirklich alleine? Wo sollte sie hin? Was würde nach dem krieg passieren oder besser was im Krieg?
Aragorn hatte eine Nachricht in seinem Gemach aufgefunden und war sofort zum Stadttor gelaufen. "Aragorn! Schön dich zusehen!" begrüßte Gimli seinen Freund und sprang aus dem Sattel seines grauen Ponys Dampai. "Gimli. Was machst du denn hier?" fragte Aragorn und beugte sich zu seinem Zwergenfreund runter und umarmte ihn. "Na ich konnte dich doch nicht mit Legolas alleine lassen. Ohne mich kommt ihr doch längst nicht so weit wie mit mir" spaßte Gimli, sah dann aber, dass etwas nicht stimmte. "Alles in Ordnung mit dir?" fragte Gimli dann besorgt. "Mit mir ja. Doch Legolas geht es nicht sehr gut. Wir wurden angegriffen und Legolas hat es ziemlich schwer erwischt. Nur durch Elin hat er überlebt" erzählte Aragorn Gimli. "Ach du meine Güte. Kaum ist man nicht dabei, passiert etwas. Ich würde gerne zu ihm" meinte Gimli. Aragorn nickte und ging mir Gimli zum Palast. Gimli übergab am Palasteingang Dampai einem Reiter und ging mit Aragorn schnellen Schrittes zu Legolas Gemach. Als sie sich auf dem Flur begaben sahen sie vor der Tür Elin am Boden liegen, weinend. Aragorn ahnte schon was passiert war, fragte dennoch nach. "Elin, was ist passiert?" Aragorn kniete sich runter zu ihr und strich ihr über den Arm. "Aragorn! Mir geht es gut. Es ist nur...ach nichts weiter" Elin hatte Aragorn nicht gehört, sie schämte sich, dass er sie so sah. Sie war immer die Starke gewesen und hat kaum Schwäche gezeigt. "Herr Gimli. Sie sind wieder da?" fragte sie und stand langsam auf. "Ist wohl auch besser so" meinte Gimli. Elin öffnete die Tür und sah das Legolas aufrecht im Bett saß. "Elin, Aragorn! Schön euch zu sehen. Gimli? Was machst du denn hier?" fragte Legolas als Gimli das Zimmer betrat. "Na kaum bin ich weg, stirbst du beinahe. Ich sollte jetzt wohl in deiner Nähe bleiben damit dir nichts passiert" spaßte Gimli und klopfte Legolas auf die gesunde Schulter. "Ich habe ja jetzt Elin" sagte Legolas und sah zu Elin. Doch sie wich seinem Blick aus und schaute verlegen weg. Legolas machte sich sorgen, langsam wurde es doch merkwürdig. Stets hatte sie ihm in die Augen geschaut, egal was war. "Legolas, Eledirl und ich werden nach Gondor reiten um Denethor beizustehen. Du kannst ja nachkommen wenn es dir besser geht!" erklärte Aragorn. "Ich würde lieber gleich mit. Mir geht es schon viel besser" erklärte Legolas und richtete sich etwas mehr auf, zuckte dann aber unter Schmerzen zusammen. "Ja das sehe ich. Nein, du musst dich schonen. Du und Gimli könnt ja in einigen Tagen nachkommen. Jetzt ruh dich aus. Vielleicht kannst du ja in ein paar Tagen wieder aufstehen und reiten" ermunterte Aragorn seinen Freund und ging dann. "Ich werde hier bleiben und dann mit dir nach Gondor reiten. Dann wird dir so schnell nichts mehr passieren. Passt gut auf ihn auf, Mylady" meinte Gimli zu Elin und ging dann auch raus. Elin lächelte Gimli hinter her und sah dann zu Legolas. "Was ist los Elin? Irgendetwas stimmt doch nicht!" merkte Legolas an. Elin sah Legolas an und setzte sich dann zu ihm aufs Bett. Langsam schlang Legolas seine Arme um sie, doch es
schmerzte ihn sehr. "Nein lass, bitte!" sagte sie und schluchzte leise. "Ich...ich hatte nur einen kleinen Streit mit meinem Bruder. Mir geht es schon wieder gut" sagte sie und versuchte zu lächeln. Legolas sah sie immer noch zweifelnd an, nein es war mehr. Ihr ging es nicht gut und er hatte das Gefühl, dass er daran schuld war. "Warum habt ihr euch gestritten?" fragte er. "Ich kann es dir nicht sagen" meinte sie und sah verlegen weg. "Warum nicht?" fragte Legolas nach. Was hatte sie oder er getan, was so schlimm war? "Du würdest genau so reagieren wie mein Bruder und das will ich nicht" sagte sie leise. "Elin bitte, ich ertrage es nicht länger dich so leiden zu sehen" sagte Legolas mit leicht verzweifelter Stimme. "Ich habe etwas verlorne, nein aufgegeben für dich. Und mein Bruder ist deswegen sauer" erklärte sie stockweiße. "Was kannst du denn aufgegeben haben, dass dein Bruder so sauer ist?" "Meine Unsterblichkeit" gab sie leise von sich. "Was? Wie, warum denn?" fragte Legolas noch verwirrter. "Du hättest die Nacht nicht überlebt. Da habe ich meine Unsterblichkeit auf dich übertragen. Ich habe alle Elbensinne noch, nur nicht das lange Leben" sagte sie leise und sah Legolas an. "Das ist nicht wahr. Ich...ich bin das nicht wert. Du musst das rückgängig machen!" meinte Legolas verzweifelt. "Das geht nicht. Aber wärst du die Nacht gestorben, wäre ich mit dir gestorben. So kann ich wenigstens ein Leben mit dir führen. Bitte verzeih mir..." flüsterte sie und gab ihm einen Kuss. Legolas war gerührt und gleichzeitig verzweifelt. Wie sehr musste sie ihn lieben, doch er würde sich stets Vorwürfe machen wenn sie sterben würde. "Oh Elin, das kann ich nie wieder gut machen." Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Du bist so verrückt, deshalb liebe ich dich so sehr" sagte er und küsste ihre Wange.
"Du bist so süß. Bitte sei mir nicht böse" Elin schloss die Augen, sie war froh dass es raus war, aber gleichzeitig hatte sie angst wie Legolas damit umgehen würde. "Ich hätte das gleiche für dich getan, hätte ich es gewusst" gab er leise zu. Elin legte sich neben Legolas ins Bett. "Ich weiß, ich liebe dich!" flüsterte sie schon halb schlafend. "Und ich liebe dich, nie werde ich anders fühlen!" Lächelnd schlief Elin auf Legolas Bauch ein.
Aragorn und Gimli sahsen gemeinsam im Speisesaal und redeten miteinander. "Das ist ja wirklich nicht zu glauben. Sie hat wirklich ihre Unsterblichkeit aufgegeben?" fragte Gimli noch einmal nach. "Ja. Sie hat mich sehr an Arwen erinnert. Aber irgendetwas muss noch geschehen sein. Ihr Bruder ist gerade eben sehr wütend an uns vorbei gelaufen. Die Beiden hatten wohl einen Streit" meinte Aragorn. "Könnte seien, vielleicht wegen ihrer Tat" gab Gimli zu bedenken. Aragorn nickte. Eledirl schien ziemlich an seiner Schwester zu hängen, aber er war eher der Kühletyp, der keine Gefühle zu ließ und so oft gereizt war. Aragorn machte sich sorgen, was würde wohl aus den Geschwistern werden?
Eledirl konnte es immer noch nicht fassen. Seine Schwester wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Hatte er vielleicht etwas hart reagiert? Hätte er sie vielleicht nicht so anfahren sollen? Er wusste es nicht. Er war im Garten und sah der Sonne beim untergehen zu. Es war alles so kompliziert, oder bildete er sich das nur ein. War es vielleicht ganz simpel, zu simpel um es sofort zu erkennen? Seine Wut galt nicht seiner Schwester, auch wenn er sie an ihr ausgelassen hatte. Er war wütend auf diesen Prinzen. Er kannte viele hohe Prinzen, die sich mit jungen Elbinen begnügten und dann zur nächsten übersprangen. Warum sollte Legolas anders sein? Eledirl lief auf und ab, wie sollte er das alles nur seinem Vater beibringen. "Ist alles in Ordnung?" fragte Aragorn von hintern. Er war leise in den Garten gekommen, erhatte Eledirl genau beobachtet. "Ich weiß es nicht. Ich verstehe Elin einfach nicht" meinte Eledirl und setzte sich auf einen großen Stein. "Hattet ihr einen Streit?" fragte Aragorn und lehnte sich an einen Baum. "Ja. Ich kann einfach nicht verstehen wie man so dumm sein kann. Einfach ein Unsterbliches Leben weg zu werfen" Eledirl seufzte und machte eine Weg-Werf-Bewegenung. "Nun, ich glaube nicht dass man das dumm bezeichnen kann. Elin liebt Legolas, hätte sie ihn verlornen wäre sie als Elbin an einem gebrochenen Herzen gestorben. Wolltet ihr etwa das? Eure Schwester braucht euch im Moment mehr als ihr denkt. Als ich vorhin zu Legolas gegangen bin habe ich sie am Boden vor der Tür weinend aufgefunden. Ich glaube nicht das sie eure Ratschläge braucht, sonder sie braucht Euch - als ihren Bruder!" erklärte Aragorn langsam. "Vielleicht habt ihr Recht. Doch ich glaube nicht, dass ich die Kraft und den Mut habe jetzt noch mal zu ihr zugehen. Ich habe sie verletzt, mit Worten und...auch Körperlich" gab Eledirl leise zu. "Nun, dass war sicher nicht das klügste aber wenn ihr jetzt nicht reinen Tisch macht, werdet ihr es sicher bereuen. Wir werden morgen eine reise beginnen, die ihr vielleicht nicht überleben werdet. Eine Reise in den Krieg, denkt darüber nach!" Aragorn stieß sich vom Baum ab und verließ den garten. Er wusste, Eledirl war hart und kalt, doch er liebte seine Schwester mehr als alles andere.
Eledirl sah Aragorn einen Moment nach. Er sollte sich entschuldigen? Warum war er nur so verdammt Eitel und konnte es nicht? Er konnte nicht über seinen Schatten springen, nein, dazu fehlte ihm der Mut.
Elin wachte im Bett von Legolas auf. Sie streckte sich etwas und sah dann das Legolas am Fenster stand. "Du solltest noch nicht aufstehen" meinte sie gähnend. "Ich konnte nicht schlafen, außerdem muss ich mich mal wieder bewegen" sagte er und drehte sich zu ihr um. Er trug eine Leinenhose, um die Brust trug er einen Verbannt und darüber ein offenes weißes Hemd. Diese Sonne schien und färbte ihn in einen rot-orange Ton. Elin war fasziniert von dem Anblick, er sah so bildschön aus. Elin stand auf und stellte sich neben Legolas. Gemeinsam sahen sie der Sonne zu wie sie hinter den Bergen versank. "Ich liebe dich so sehr" flüsterte er und küsste ihr dunkles Haar. "Warum so sentimental?" fragte sie lächelnd. "Diesen Satz wirst du mindestens 10x am Tage hören, wenn nicht noch öfters. Irgendwie muss ich dir ja zeigen wie sehr ich dich liebe" sagte er und küsste sie noch einmal auf den Kopf. "Mhhh das könnte mir gefallen" sagte sie und drehte den Kopf zu ihm. "Ich werde dir nie genug danken können" "Die Unsterblichkeit ist mir nicht so wichtig..." begann Elin, doch
Legolas unterbrach sie. "Nein, natürlich auch dafür aber hauptsächlich dafür, dass du mir dein Herz und deine Liebe geschenkt hast" Legolas sah wie ihr Tränen vor Freude, Scham und Liebe in die Augen stiegen. "Du machst mich ja ganz verlegen" flüsterte sie und küsste ihn sanft auf den Mund. Sie wollte den Kopf weg ziehen doch er drückte ihren Kopf fester gegen seinen. Er fuhr mit seiner Zunge über ihre Lippen und automatisch öffnete sie sie. Vorsichtig stupste sie mit ihrer Zunge gegen seine. Wie sehr er ihre Berührung vermisst hatte. Er hatte kurz vor seiner Bewusstlosigkeit gedacht, er würde Elin nie wieder so spüren. Langsam schloss er seine Arme um sie und zog sie feste an sich. Plötzlich ging die Tür auf und Gimli stand im Türrahmen. "Oh verzeiht. Ich wollte nur sagen, dass wir jetzt im Speisesaal sind" sagte Gimli verlegen und ging dann wieder. Elin kicherte. "Er ist echt süß" sagte sie und sah zur Tür. "Muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass du zu meinem besten Freund überspringst?" fragte Legolas lachend. "Vielleicht" spaßte sie. "Na dann stimme ich dich besser um" sagte er und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und küsste sie leidenschaftlich.
Aragorn, Gimli, Eledirl und Elrond sahsen zusammen am Tisch und speisten. Es wurde nicht viel gesprochen, jeder war in seinen Gedanken versunken. Die Tür wurde geöffnet und Elin betrat das Zimmer. Sie trug ein dunkelblaues Kleid, das dünne Träger hatte und einen tiefen Ausschnitt. Sie setzte sich neben ihren Bruder, beachtete ihn aber nicht. "Verzeiht mein zu spät kommen" entschuldigte sich Elin. "Das ist kein Problem" meinte Elrond und lächelte sie an, doch sie erwiderte sein Lächeln nicht. Sie hatte nicht vergessen wie auch er sie wegen ihres Handels zu Recht gewissen hatte. Einzigst Aragorn und Gimli schenkte sie ein Lächeln. Die beiden und Legolas würden jetzt wohl alles sein, was sie an Freunden haben würde. Stumm aßen sie weiter und nach dem Essen tranken sie noch einen Wein, doch auch da wurde nicht sehr viel geredet. Gimli sah Elin an und dann ihren Bruder Eledirl. Keiner der beiden beachtete den anderen, es muss eine sehr große Kluft zwischen den beiden sein. "Ihr entschuldigt mich" verabschiedete sie Elin kühl nur Aragorn und Gimli lächelte sie kurz zu und verließ dann den Raum. Eledirl nippte an seinem Glas, als die Tür ins Schloss viel, stellte er sein Glas lautstark auf den Tisch. "So kann das nicht weiter gehen. Wird sie mich jetzt ein Leben lang nicht mehr beachten?" fragte Eledirl in die Runde. Alle sahen betroffen auf den Tisch. "Wird sie mich jetzt immer und ewig hassen? Wird sie mich nie wieder als ihren Bruder ansehen?" fragte er noch einmal. "Ihr habt sie verletzt, sehr sogar. Ihr solltet ihr Zeit geben" meinte Aragorn. Er wusste er sollte sich nicht einmischen, doch Elin war ihm ans Herz gewachsen und Legolas war sein bester Freund. Er wollte beiden helfen. "Was hat sie denn an Zeit? Sie ist STERBLICH!" sagte Eledirl wütend. "Jetzt beruhige dich. Es war ihre Entscheidung und du musst damit zu Recht kommen. Es ist ihr Leben!" meinte nun Elrond der seine Stimme leicht erhöhte. Er war ja selbst nicht begeistert, doch was sollte er machen? Er konnte es nicht mehr ändern. "Ich kann damit aber nicht leben!" sagte Eledirl und schmiss seine Servierte auf den Tisch und verließ den Saal. "Als ob wir nicht schlimmere Probleme
hätten" brummte Gimli. "Was ist eigentlich mit deiner Zwergin, wie hieß sie, Dolliris?" fragte Aragorn um abzulenken. "Nun... wir haben uns" Gimli stotterte sonst nie, was Aragorn zum Grinsen brachte. "Wir haben uns verlobt" brachte Gimli dann endlich raus. "Hey ich gratuliere. Warum hast du nicht früher etwas gesagt?" fragte Aragorn und klopfte Gimli auf die Schulter. "Wie gesagt es gibt Wichtigeres" meinte Gimli. "Na ja, lass uns auf dich trinken" meinte Aragorn und erhob das Glas. Nun war auch sein anderer Freund vergeben und glücklich. Aragorn musste einsehen, dass er wohl als einzigster alleine bleiben würde, denn er würde sich nie in eine andere verlieben können. Sein Herz gehörte Arwen.
Eledirl wusste, dass was er gesagt hatte war verletzend und schmerzhaft gewesen, er bereute es, nur konnte er es ihr nicht sagen. Natürlich liebte er seine Schwester. Morgen würde er in den Krieg ziehen und er hatte Angst er würde mit dieser Sache sterben, ohne ihr gesagt zu haben wie sehr er sie liebte. Was würde aus ihr werden wenn er nicht mehr da wäre. Würde sie ihn vergessen, verdrängen? Hatte er sie so weit getrieben? War er allein schuld? Mit tausend Fragen im Kopf ging er den Gang entlang. Der Gang war leer und nur seine leisen Schritte waren zu hören. Er nahm nicht den vollen Mond war er den Gang erhellte, noch die leisen Gesänge der Nachtvögel.
Ende von Kapitel VIII
Schmerzhafte Liebe
Elin konnte nicht glauben, dass sie alle nicht verstanden wie sehr sie Legolas brauchte. Sie ging ans Bett und legte den Kopf auf das Bett, leise schluchzte sie in die Bettdecke. Legolas wachte langsam auf, drehte den Kopf zu Elin. Vorsichtig streichelte er ihr über den Kopf. "Was ist denn los?" fragte er besorgt. Elin erschrak, sie wollte ihn nicht wecken. "Oh Legolas" schluchzte sie, mehr brachte sie nicht raus. Sanft streichelte er ihr über ihr Gesicht. "Was ist denn so schlimm? Geht es dir gut?" fragte er noch einmal. "ja mir geht es gut, körperlich. Ach, keiner versteht mich. Ich habe etwas für dich gemacht und jeder findet ich habe total übertrieben und sei übergeschnappt" sagte sie und setzte sich auf das Bett. Er lächelte sie schief an. "Was hast du denn gemacht, außer mir dein Herz geschenkt- was mehr wert ist als alle Schätze dieser Welt!" fragte er und nahm ihre Hand. Es musste etwas schweres sein, sonst würde es ihr leichterfallen, merkte er. Elin lächelte, er war dem Tod von der Schippe gesprungen und konnte sie schon wieder verlegen machen. Sie wusste ihre Entscheidung war richtig gewesen, egal was die anderen sagte. "Ich... ich kann es dir nicht sagen. Noch nicht. Aber wenn es dir besser geht werde ich es dir sagen" versprach sie. Legolas ließ es erst einmal dabei beruhen und fragte nicht weiter nach. Er wollte sie nicht bedrängen, ihr schien es wirklich nahe zu gehen. Er legte seinen Arm um sie und verspürte sofort einen stechenden Schmerz in der Schulter. "Du musst vorsichtiger sein, deiner Schulter geht es noch immer schlecht!" Legolas lächelte, Elin konnte er nichts vormachen, sie bemerkte sofort, dass ihm die Schulter schmerzte und sie zog sich etwas zurück. Doch sie blieb so nahe bei ihm, dass er ihre Nähe spürte.
Aragorn, Eledirl und Elrond sahsen gemeinsam im Garten und redeten über den Vorfall. "Wenn sie schon so weit vorgedrungen sind, wird Gondor Hilfe brauchen. So schnell werden sie Bruchtal nicht wieder angreifen. Wir sind, noch, zu stark für sie. Wir können uns verteidigen, doch Gondor ist schwach, Minas Tirith ist schwach" meinte Elrond. "Wir sollten trotzdem so schnell es geht einige Trupps zur Bewachung zusammen stellen" meinte Aragorn. Elrond nickte. "Wirst du nach Gondor reiten und Denethor helfen?" fragte Elrond. Aragorn überlegte, er wollte Legolas- seinen treuen Freund- nicht alleine lassen, doch musste er auch anderen helfen. Wenn er schon den thron nicht bestieg, so sollte er wenigstens Denethor helfen. "Ja. Ich werde Denethor helfen so gut ich kann" meinte Aragorn nach einer Weile. "Ich werde euch begleiten. Doch werden wir dann erst nach Fuin reiten müssen. Von dort können wir mit weiteren Reitern nach Gondor reiten" Aragorn sah Eledirl an, er war die ganze zeit über still gewesen. Der Schock über Elins Handeln schien immer noch tief in ihm drin zu sitzen. "Nun, es ist zwar ein kleiner Umweg, doch sollten uns dieser wert sein. Gut ihr könnt mich begleiten" erklärte Aragorn dann. "Gut. Wann wollt ihr aufbrechen?" fragte Eledirl und war froh mit Aragorn reiten zu dürfen. Er musste Luft zwischen sich und Legolas bringen, sonst würde das in einem Desaster enden. "Ich würde sagen morgen noch vor Sonnenaufgang. Wir haben einen langen Ritt vor uns, wir können nicht all zu viele Pausen machen, die zeit rennt uns davon. Von Fuin werden wir dann noch etwa einen bis zwei Tage brauchen nach Gondor" überlegte Aragorn. "Nun gut. Aragorn bereite alles vor. Wir werden uns heute Abend beim Essen sehen" erklärte Elrond. Aragorn nickte und ging fort. "Nun, du wirst deinem Vater erzählen, dass wir angegriffen worden sind und das es von äußerster Wichtigkeit ist, dass er seine Krieger nach Gondor schickt" meinte Elrond zu Eledirl. "Wir haben nur noch 1500 Krieger in Fuin, es müssen mindestens 800 dort bleiben um die Stadt und den Wald zu beschützen" meinte Eledirl und sah seinen Onkel besorgt an. Elrond nickte Gedankenversunken. "Nun gut. Wir werden sehen wie es weiter geht. Mit Aragorn an deiner Seite wird das schon schief gehen. Wir sollten jetzt noch mal nach der Schwester schauen" meinte Elrond und stand mit Eledirl auf und gemeinsam gingen sie in das Haus.
Elin saß in dem Sessel und las ein Buch. Legolas war wieder eingeschlafen, er war immer noch geschwächt. Die Tür wurde leise geöffnet und Eledirl betrat das Zimmer. Elin legte das Buch zur Seite und ging auf ihren Bruder zu. "Was willst du?" fragte sie mit leiser aber harter Stimme. "Wie geht es ihm?" fragte Eledirl und sah zu Legolas rüber. Elin drückte ihren Bruder raus und schloss von außen die Tür. "Was willst du wirklich?" fragte sie nun mit normaler Lautstärke. "Ich werde mit Aragorn nach Fuin reiten. Kommst du mit?" fragte Eledirl und sah seine kleine Schwester an. "Als ob ich hier weg könnte. Denkst du im ernst, dass ich Legolas hier alleine lasse? Niemals" meinte Elin mit leicht erhobener Stimme. "Sobald man etwas sagt drehst du durch. Was ist los? Ich habe weder dich noch Legolas angegriffen. Aber ich darf ja noch nicht mal fragen wie es ihm geht. Du hast deine Unsterblichkeit verloren, willst du durch dein Benehmen auch noch deinen Bruder, deine Familie verlieren?" fragte Eledirl und packte Elin am Arm. "Ich brauche weder dich noch einen anderen aus der Familie. Es war ja eh niemand für mich da. Wo warst du denn als ich dich gebraucht habe? Als Mutter starb?" fragte sie zornig. "Jetzt lass Mutter aus dem Spiel. Ich weiß ich war nicht immer für dich da, aber jetzt bin ich für dich da" "Jetzt brauch ich dich aber nicht mehr. Ich habe gelernt alleine mit meinem Schmerz auszukommen. Und bevor ich noch einmal jemanden verliere den ich liebe, gebe ich lieber meine Unsterblichkeit auf! Ich habe keine Familie mehr!" sagte sie und stieß ihren Bruder von sich. Eledirl verlor die Beherrschung und schlug seiner Schwester ins Gesicht. Elin hätte nie gedacht, dass ihr Bruder so ausrasten würde. Sie kannte ihn scheinbar doch nicht so gut wie sie immer gedacht hatte. "Du bist das Letzte" sagte Elin und faste sich an die Wange. "Das...das wollte ich nicht" sagte Eledirl jetzt bedauernd. "Wieso? Du hast mir endlich die Augen geöffnet. Ich gehöre nicht zu dir oder Vater, weder nach Fuin noch in den Fangongwald! Ich werde dort nie wieder hin zurückkehren" sagte sie und faste schon wieder zur Tür. "Dir ist nicht mehr zu helfen. Ab dem heutigen Tage habe ich keine Schwester mehr. Sie ist am jenem Tage gestorben als dieser Elb in unsere Stadt kam!" meinte Eledirl und ging fort. Elin sah ihrem Bruder nach, seine Worte hatten sie mehr verletzt als sein Schlag. Elin sank an der Tür runter auf den Boden. Sie brach in Tränen aus und schluchzte. Wie konnte er nur? Verstand sie denn niemand? War sie nun wirklich alleine? Wo sollte sie hin? Was würde nach dem krieg passieren oder besser was im Krieg?
Aragorn hatte eine Nachricht in seinem Gemach aufgefunden und war sofort zum Stadttor gelaufen. "Aragorn! Schön dich zusehen!" begrüßte Gimli seinen Freund und sprang aus dem Sattel seines grauen Ponys Dampai. "Gimli. Was machst du denn hier?" fragte Aragorn und beugte sich zu seinem Zwergenfreund runter und umarmte ihn. "Na ich konnte dich doch nicht mit Legolas alleine lassen. Ohne mich kommt ihr doch längst nicht so weit wie mit mir" spaßte Gimli, sah dann aber, dass etwas nicht stimmte. "Alles in Ordnung mit dir?" fragte Gimli dann besorgt. "Mit mir ja. Doch Legolas geht es nicht sehr gut. Wir wurden angegriffen und Legolas hat es ziemlich schwer erwischt. Nur durch Elin hat er überlebt" erzählte Aragorn Gimli. "Ach du meine Güte. Kaum ist man nicht dabei, passiert etwas. Ich würde gerne zu ihm" meinte Gimli. Aragorn nickte und ging mir Gimli zum Palast. Gimli übergab am Palasteingang Dampai einem Reiter und ging mit Aragorn schnellen Schrittes zu Legolas Gemach. Als sie sich auf dem Flur begaben sahen sie vor der Tür Elin am Boden liegen, weinend. Aragorn ahnte schon was passiert war, fragte dennoch nach. "Elin, was ist passiert?" Aragorn kniete sich runter zu ihr und strich ihr über den Arm. "Aragorn! Mir geht es gut. Es ist nur...ach nichts weiter" Elin hatte Aragorn nicht gehört, sie schämte sich, dass er sie so sah. Sie war immer die Starke gewesen und hat kaum Schwäche gezeigt. "Herr Gimli. Sie sind wieder da?" fragte sie und stand langsam auf. "Ist wohl auch besser so" meinte Gimli. Elin öffnete die Tür und sah das Legolas aufrecht im Bett saß. "Elin, Aragorn! Schön euch zu sehen. Gimli? Was machst du denn hier?" fragte Legolas als Gimli das Zimmer betrat. "Na kaum bin ich weg, stirbst du beinahe. Ich sollte jetzt wohl in deiner Nähe bleiben damit dir nichts passiert" spaßte Gimli und klopfte Legolas auf die gesunde Schulter. "Ich habe ja jetzt Elin" sagte Legolas und sah zu Elin. Doch sie wich seinem Blick aus und schaute verlegen weg. Legolas machte sich sorgen, langsam wurde es doch merkwürdig. Stets hatte sie ihm in die Augen geschaut, egal was war. "Legolas, Eledirl und ich werden nach Gondor reiten um Denethor beizustehen. Du kannst ja nachkommen wenn es dir besser geht!" erklärte Aragorn. "Ich würde lieber gleich mit. Mir geht es schon viel besser" erklärte Legolas und richtete sich etwas mehr auf, zuckte dann aber unter Schmerzen zusammen. "Ja das sehe ich. Nein, du musst dich schonen. Du und Gimli könnt ja in einigen Tagen nachkommen. Jetzt ruh dich aus. Vielleicht kannst du ja in ein paar Tagen wieder aufstehen und reiten" ermunterte Aragorn seinen Freund und ging dann. "Ich werde hier bleiben und dann mit dir nach Gondor reiten. Dann wird dir so schnell nichts mehr passieren. Passt gut auf ihn auf, Mylady" meinte Gimli zu Elin und ging dann auch raus. Elin lächelte Gimli hinter her und sah dann zu Legolas. "Was ist los Elin? Irgendetwas stimmt doch nicht!" merkte Legolas an. Elin sah Legolas an und setzte sich dann zu ihm aufs Bett. Langsam schlang Legolas seine Arme um sie, doch es
schmerzte ihn sehr. "Nein lass, bitte!" sagte sie und schluchzte leise. "Ich...ich hatte nur einen kleinen Streit mit meinem Bruder. Mir geht es schon wieder gut" sagte sie und versuchte zu lächeln. Legolas sah sie immer noch zweifelnd an, nein es war mehr. Ihr ging es nicht gut und er hatte das Gefühl, dass er daran schuld war. "Warum habt ihr euch gestritten?" fragte er. "Ich kann es dir nicht sagen" meinte sie und sah verlegen weg. "Warum nicht?" fragte Legolas nach. Was hatte sie oder er getan, was so schlimm war? "Du würdest genau so reagieren wie mein Bruder und das will ich nicht" sagte sie leise. "Elin bitte, ich ertrage es nicht länger dich so leiden zu sehen" sagte Legolas mit leicht verzweifelter Stimme. "Ich habe etwas verlorne, nein aufgegeben für dich. Und mein Bruder ist deswegen sauer" erklärte sie stockweiße. "Was kannst du denn aufgegeben haben, dass dein Bruder so sauer ist?" "Meine Unsterblichkeit" gab sie leise von sich. "Was? Wie, warum denn?" fragte Legolas noch verwirrter. "Du hättest die Nacht nicht überlebt. Da habe ich meine Unsterblichkeit auf dich übertragen. Ich habe alle Elbensinne noch, nur nicht das lange Leben" sagte sie leise und sah Legolas an. "Das ist nicht wahr. Ich...ich bin das nicht wert. Du musst das rückgängig machen!" meinte Legolas verzweifelt. "Das geht nicht. Aber wärst du die Nacht gestorben, wäre ich mit dir gestorben. So kann ich wenigstens ein Leben mit dir führen. Bitte verzeih mir..." flüsterte sie und gab ihm einen Kuss. Legolas war gerührt und gleichzeitig verzweifelt. Wie sehr musste sie ihn lieben, doch er würde sich stets Vorwürfe machen wenn sie sterben würde. "Oh Elin, das kann ich nie wieder gut machen." Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Du bist so verrückt, deshalb liebe ich dich so sehr" sagte er und küsste ihre Wange.
"Du bist so süß. Bitte sei mir nicht böse" Elin schloss die Augen, sie war froh dass es raus war, aber gleichzeitig hatte sie angst wie Legolas damit umgehen würde. "Ich hätte das gleiche für dich getan, hätte ich es gewusst" gab er leise zu. Elin legte sich neben Legolas ins Bett. "Ich weiß, ich liebe dich!" flüsterte sie schon halb schlafend. "Und ich liebe dich, nie werde ich anders fühlen!" Lächelnd schlief Elin auf Legolas Bauch ein.
Aragorn und Gimli sahsen gemeinsam im Speisesaal und redeten miteinander. "Das ist ja wirklich nicht zu glauben. Sie hat wirklich ihre Unsterblichkeit aufgegeben?" fragte Gimli noch einmal nach. "Ja. Sie hat mich sehr an Arwen erinnert. Aber irgendetwas muss noch geschehen sein. Ihr Bruder ist gerade eben sehr wütend an uns vorbei gelaufen. Die Beiden hatten wohl einen Streit" meinte Aragorn. "Könnte seien, vielleicht wegen ihrer Tat" gab Gimli zu bedenken. Aragorn nickte. Eledirl schien ziemlich an seiner Schwester zu hängen, aber er war eher der Kühletyp, der keine Gefühle zu ließ und so oft gereizt war. Aragorn machte sich sorgen, was würde wohl aus den Geschwistern werden?
Eledirl konnte es immer noch nicht fassen. Seine Schwester wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Hatte er vielleicht etwas hart reagiert? Hätte er sie vielleicht nicht so anfahren sollen? Er wusste es nicht. Er war im Garten und sah der Sonne beim untergehen zu. Es war alles so kompliziert, oder bildete er sich das nur ein. War es vielleicht ganz simpel, zu simpel um es sofort zu erkennen? Seine Wut galt nicht seiner Schwester, auch wenn er sie an ihr ausgelassen hatte. Er war wütend auf diesen Prinzen. Er kannte viele hohe Prinzen, die sich mit jungen Elbinen begnügten und dann zur nächsten übersprangen. Warum sollte Legolas anders sein? Eledirl lief auf und ab, wie sollte er das alles nur seinem Vater beibringen. "Ist alles in Ordnung?" fragte Aragorn von hintern. Er war leise in den Garten gekommen, erhatte Eledirl genau beobachtet. "Ich weiß es nicht. Ich verstehe Elin einfach nicht" meinte Eledirl und setzte sich auf einen großen Stein. "Hattet ihr einen Streit?" fragte Aragorn und lehnte sich an einen Baum. "Ja. Ich kann einfach nicht verstehen wie man so dumm sein kann. Einfach ein Unsterbliches Leben weg zu werfen" Eledirl seufzte und machte eine Weg-Werf-Bewegenung. "Nun, ich glaube nicht dass man das dumm bezeichnen kann. Elin liebt Legolas, hätte sie ihn verlornen wäre sie als Elbin an einem gebrochenen Herzen gestorben. Wolltet ihr etwa das? Eure Schwester braucht euch im Moment mehr als ihr denkt. Als ich vorhin zu Legolas gegangen bin habe ich sie am Boden vor der Tür weinend aufgefunden. Ich glaube nicht das sie eure Ratschläge braucht, sonder sie braucht Euch - als ihren Bruder!" erklärte Aragorn langsam. "Vielleicht habt ihr Recht. Doch ich glaube nicht, dass ich die Kraft und den Mut habe jetzt noch mal zu ihr zugehen. Ich habe sie verletzt, mit Worten und...auch Körperlich" gab Eledirl leise zu. "Nun, dass war sicher nicht das klügste aber wenn ihr jetzt nicht reinen Tisch macht, werdet ihr es sicher bereuen. Wir werden morgen eine reise beginnen, die ihr vielleicht nicht überleben werdet. Eine Reise in den Krieg, denkt darüber nach!" Aragorn stieß sich vom Baum ab und verließ den garten. Er wusste, Eledirl war hart und kalt, doch er liebte seine Schwester mehr als alles andere.
Eledirl sah Aragorn einen Moment nach. Er sollte sich entschuldigen? Warum war er nur so verdammt Eitel und konnte es nicht? Er konnte nicht über seinen Schatten springen, nein, dazu fehlte ihm der Mut.
Elin wachte im Bett von Legolas auf. Sie streckte sich etwas und sah dann das Legolas am Fenster stand. "Du solltest noch nicht aufstehen" meinte sie gähnend. "Ich konnte nicht schlafen, außerdem muss ich mich mal wieder bewegen" sagte er und drehte sich zu ihr um. Er trug eine Leinenhose, um die Brust trug er einen Verbannt und darüber ein offenes weißes Hemd. Diese Sonne schien und färbte ihn in einen rot-orange Ton. Elin war fasziniert von dem Anblick, er sah so bildschön aus. Elin stand auf und stellte sich neben Legolas. Gemeinsam sahen sie der Sonne zu wie sie hinter den Bergen versank. "Ich liebe dich so sehr" flüsterte er und küsste ihr dunkles Haar. "Warum so sentimental?" fragte sie lächelnd. "Diesen Satz wirst du mindestens 10x am Tage hören, wenn nicht noch öfters. Irgendwie muss ich dir ja zeigen wie sehr ich dich liebe" sagte er und küsste sie noch einmal auf den Kopf. "Mhhh das könnte mir gefallen" sagte sie und drehte den Kopf zu ihm. "Ich werde dir nie genug danken können" "Die Unsterblichkeit ist mir nicht so wichtig..." begann Elin, doch
Legolas unterbrach sie. "Nein, natürlich auch dafür aber hauptsächlich dafür, dass du mir dein Herz und deine Liebe geschenkt hast" Legolas sah wie ihr Tränen vor Freude, Scham und Liebe in die Augen stiegen. "Du machst mich ja ganz verlegen" flüsterte sie und küsste ihn sanft auf den Mund. Sie wollte den Kopf weg ziehen doch er drückte ihren Kopf fester gegen seinen. Er fuhr mit seiner Zunge über ihre Lippen und automatisch öffnete sie sie. Vorsichtig stupste sie mit ihrer Zunge gegen seine. Wie sehr er ihre Berührung vermisst hatte. Er hatte kurz vor seiner Bewusstlosigkeit gedacht, er würde Elin nie wieder so spüren. Langsam schloss er seine Arme um sie und zog sie feste an sich. Plötzlich ging die Tür auf und Gimli stand im Türrahmen. "Oh verzeiht. Ich wollte nur sagen, dass wir jetzt im Speisesaal sind" sagte Gimli verlegen und ging dann wieder. Elin kicherte. "Er ist echt süß" sagte sie und sah zur Tür. "Muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass du zu meinem besten Freund überspringst?" fragte Legolas lachend. "Vielleicht" spaßte sie. "Na dann stimme ich dich besser um" sagte er und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und küsste sie leidenschaftlich.
Aragorn, Gimli, Eledirl und Elrond sahsen zusammen am Tisch und speisten. Es wurde nicht viel gesprochen, jeder war in seinen Gedanken versunken. Die Tür wurde geöffnet und Elin betrat das Zimmer. Sie trug ein dunkelblaues Kleid, das dünne Träger hatte und einen tiefen Ausschnitt. Sie setzte sich neben ihren Bruder, beachtete ihn aber nicht. "Verzeiht mein zu spät kommen" entschuldigte sich Elin. "Das ist kein Problem" meinte Elrond und lächelte sie an, doch sie erwiderte sein Lächeln nicht. Sie hatte nicht vergessen wie auch er sie wegen ihres Handels zu Recht gewissen hatte. Einzigst Aragorn und Gimli schenkte sie ein Lächeln. Die beiden und Legolas würden jetzt wohl alles sein, was sie an Freunden haben würde. Stumm aßen sie weiter und nach dem Essen tranken sie noch einen Wein, doch auch da wurde nicht sehr viel geredet. Gimli sah Elin an und dann ihren Bruder Eledirl. Keiner der beiden beachtete den anderen, es muss eine sehr große Kluft zwischen den beiden sein. "Ihr entschuldigt mich" verabschiedete sie Elin kühl nur Aragorn und Gimli lächelte sie kurz zu und verließ dann den Raum. Eledirl nippte an seinem Glas, als die Tür ins Schloss viel, stellte er sein Glas lautstark auf den Tisch. "So kann das nicht weiter gehen. Wird sie mich jetzt ein Leben lang nicht mehr beachten?" fragte Eledirl in die Runde. Alle sahen betroffen auf den Tisch. "Wird sie mich jetzt immer und ewig hassen? Wird sie mich nie wieder als ihren Bruder ansehen?" fragte er noch einmal. "Ihr habt sie verletzt, sehr sogar. Ihr solltet ihr Zeit geben" meinte Aragorn. Er wusste er sollte sich nicht einmischen, doch Elin war ihm ans Herz gewachsen und Legolas war sein bester Freund. Er wollte beiden helfen. "Was hat sie denn an Zeit? Sie ist STERBLICH!" sagte Eledirl wütend. "Jetzt beruhige dich. Es war ihre Entscheidung und du musst damit zu Recht kommen. Es ist ihr Leben!" meinte nun Elrond der seine Stimme leicht erhöhte. Er war ja selbst nicht begeistert, doch was sollte er machen? Er konnte es nicht mehr ändern. "Ich kann damit aber nicht leben!" sagte Eledirl und schmiss seine Servierte auf den Tisch und verließ den Saal. "Als ob wir nicht schlimmere Probleme
hätten" brummte Gimli. "Was ist eigentlich mit deiner Zwergin, wie hieß sie, Dolliris?" fragte Aragorn um abzulenken. "Nun... wir haben uns" Gimli stotterte sonst nie, was Aragorn zum Grinsen brachte. "Wir haben uns verlobt" brachte Gimli dann endlich raus. "Hey ich gratuliere. Warum hast du nicht früher etwas gesagt?" fragte Aragorn und klopfte Gimli auf die Schulter. "Wie gesagt es gibt Wichtigeres" meinte Gimli. "Na ja, lass uns auf dich trinken" meinte Aragorn und erhob das Glas. Nun war auch sein anderer Freund vergeben und glücklich. Aragorn musste einsehen, dass er wohl als einzigster alleine bleiben würde, denn er würde sich nie in eine andere verlieben können. Sein Herz gehörte Arwen.
Eledirl wusste, dass was er gesagt hatte war verletzend und schmerzhaft gewesen, er bereute es, nur konnte er es ihr nicht sagen. Natürlich liebte er seine Schwester. Morgen würde er in den Krieg ziehen und er hatte Angst er würde mit dieser Sache sterben, ohne ihr gesagt zu haben wie sehr er sie liebte. Was würde aus ihr werden wenn er nicht mehr da wäre. Würde sie ihn vergessen, verdrängen? Hatte er sie so weit getrieben? War er allein schuld? Mit tausend Fragen im Kopf ging er den Gang entlang. Der Gang war leer und nur seine leisen Schritte waren zu hören. Er nahm nicht den vollen Mond war er den Gang erhellte, noch die leisen Gesänge der Nachtvögel.
Ende von Kapitel VIII
