Kapitel X

Familienkrieg

Aragorn, Eledirl, Eryndûr und die 800 Krieger, die auch alle ritten, waren jetzt schon eine Weile Richtung Gondor geritten. "Was denkst du, wann wir Sauron angreifen?" fragte Eledirl Aragorn leise. "Ich weiß es nicht. Ich kann nur hoffe nicht so bald" meinte Aragorn nachdenklich. Er hatte ein schlechtes Gefühl, er konnte nur nicht sagen warum. Sauron war stark, sein Heer war stark und dennoch hatten sie eine Chance, wenn auch nur eine kleine. Es musste einfach klappen. Als der Himmel sich langsam rot färbte lies Aragorn die Gruppe an einem See anhalten. "Hier werden wir unser Nachtlager aufschlagen. Von hier werden wir noch 5 Stunden bis Minas Tirith reiten müssen. Doch sollten wir nicht nachts dort ankommen, die Tore werde eh geschlossen" meinte Aragorn zu Eledirl. Eledirl nickte und gab dem Befehl zum aufbauen von Zelten und Feuerstellen. Aragorn stieg ab und lies sein Pferd laufen. Er selbst ging an den See und rauchte eine Pfeife, seine Gedanken waren wieder bei Arwen. Wie sehr er sie doch vermisste, es schmerzte ihn an sie zu denken doch konnte er sie auch nicht vergessen. Nie würde sein Herz für jemand anderes schlagen können. Elin hatte er als eine Freundin in sein Herz geschlossen, er sah sie wie einen seiner Freunde an, aber lieben so wie Arwen würde er nie eine andere Frau. Nein, das war ausgeschlossen. Lange saß er nur da und

schaute auf den See, der Vollmond spiegelte sich in ihm wieder und gab allem einen verträumte und ruhige Atmosphäre. Die Luft wurde kühl und Aragorn konnte nach kurzer Zeit seinen Atem sehen. Er stand auf und ging zu Eledirl der alleine an einem Feuer saß. "Hey, musstest du auch nach denken?" fragte er als er Aragorn sah. "Ja, bist du noch immer sauer auf Elin?" fragte Aragorn und hielt die Hände ans Feuer. "Ich weiß es nicht. Mein Vater" Eledirl schaute zu dem Zelt in dem sein Vater schlief "ist sehr sauer". "Aber kann er es denn gar nicht verstehen?" fragte Aragorn und setzte sich. "Es ist so; meine Mutter starb als Elin noch sehr klein war. Wir haben ihr nie den wahren Grund ihres Todes gesagt. Jetzt wird meine kleine Schwester früh sterben, mich ewig hassen und..." Eledirl brach ab, zu sehr schmerzte ihn der Gedanke Elin zu verlieren. Aragorn legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Sie hasst euch nicht, auch wenn sie das gesagt haben mag." Lange sahsen sie stumm da, jeder in seinen Gedanken. Die Männer gingen nach und nach schlafen. Aragorn streckte sich etwas und klopfte Eledirl dann auf die Schulter. "Du solltest etwas schlafen. Morgen werden wir sehen wie es in Minas Tirith ist" meinte Aragorn und ging zu einigen Kriegern in ein Zelt und legte sich schlafen. Eledirl sah hoch zum Himmel, immer wenn er die Sterne sah, sah er die Augen seiner Schwester. Vielleicht hasste sie ihn nicht, vielleicht aber doch. Er stand auf und ging ebenfalls schlafen.

Legolas, Gimli und Elin hatten kurz nach dem Abstieg und nun kurz vor dem Fangornwald zwei Zelte aufgeschlagen und ein Feuer gemacht. Gimli schlief schon in seinem Zelt, nach einem Ritt war er immer sehr erschöpft, was Legolas gerne mal zum sticheln benutzte. Legolas und Elin sahsen eng aneinander gekuschelt am Feuer. "Geht es dir gut?" fragte sie leise. "Mit dir im Arm geht es mir immer gut" sagte er und drückte sie noch etwas enger an sich. "Ich meine deine Schulter. Geht es?" fragte sie ernst. "Ja, die Schmerzen lassen langsam nach und sie verheilt gut" meinte er. Gimli und er hatten vor dem Schlafengehen noch etwas Schwertkampf geübt und tatsächlich ging es mit seiner Schulter immer besser. Er hauchte Elin ein paar Küsse auf den Kopf. "Ich habe Angst" gab sie leise zu. "Wovor?" fragte Legolas leise. "Vor dem Krieg, vor meinem Bruder, vor allem. Ich weiß nicht wo ich nach dem Krieg hin soll. Ich habe kein Zuhause mehr" sagte sie leise. Legolas spürte an seinen Händen ihr Herz wild schlagen. "Mach dir keine Sorgen. Im Krieg und vor deinem Bruder schütze ich dich. Wenn du willst, nein ich bestehe darauf, kommst du mit nach Düsterwald" sagte er und küsste sie noch ein mal. "Du kannst mich nicht vor allem schützen. Ich muss mich meinem Bruder stellen. Ich muss noch einmal mit ihm reden" sagte leise, aber sehr betont. "Du wirst sicher in Minas Tirith einen Weg finden mit ihm zu sprechen. Lass uns schlafen gehen" sagte er leise und ermutigend. Elin verstand Legolas, aber sie musste wirklich alleine da durch. Eledirl war ihr Bruder und so musste sie es doch schaffen mit ihm normal zu reden.

Am morgen bauten die drei Freunde ihre Zelte zusammen und ritten weiter. Sie mussten noch bis zum Mittag durch reiten.

Aragorn und Eledirl waren früh wach und weckten die Männer. Nachdem alle gefrühstückt hatten ritten sie weiter. Aragorn und Eledirl sahen immer wieder besorgt zu König Eryndûr. Er sprach nichts und war immer in Gedanken. "Geht es dir gut Vater?" fragte Eledirl besorgt. "Ja danke. Ich denke nur nach" gab Eryndûr leise von sich. Eledirl reichte es langsam, dass war das einigste was er von sich gab. "Es ist wegen Elin, nicht wahr?" hackte Eledirl nach. Eryndûr sah seinen Sohn an. "Ja. Ich kann mich einfach nicht damit abfinden, dass sie früher sterben wird als ich. Das gibt es doch nicht. Kein Vater sollte sein Kind zu Grabe tragen" sagte er und er drehte den Kopf weg, denn sein Sohn sollte nicht sehen das dieser Gedanke in sehr schmerzte. Eledirl hatte die einzelte Träne, die über Eryndûr Gesicht gelaufen war, dennoch gesehen. Es schmerzte ihn ebenso. "Dort seht" sagte Aragorn. "Minas Tirith". Eine Stadt mit vielen Häusern und einem großem Palast der hell leuchtete erhob sich ihnen zu Gesicht. Der Palast und der Turm, der dazu gehört waren aus einem hellen Stein gebaut, dieser Stein leuchtete hell im Sonnenlicht. Die anderen Häuser waren aus Holz und Steinen. Es gab 6 Stadtviertel. Jedes wurde durch eine Mauer getrennt, was verhindern sollte, dass Feinde zu schnell durch die Stadt kamen. Die Stadt wurde auf einem Hügel erbaut, ganz oben der Palast und immer weiter runter die Häuser der verschiedenen Stadtteile. Die Hauptmauer wurde durch verschiedene Türme bewacht und ein großes Tor war der einzigste Durchgang in die Stadt. "Eine wunderschöne Stadt" meinte Eledirl und Aragorn nickte bestätigend. Ja

Minas Tirith war eine schöne Stadt und er war der rechtmäßige König. Wenn er so darüber nachdachte war es eine Schande diese prächtige Stadt nicht zu regieren, doch er hatte seine Gründe. Gute Gründe! Langsam ritt die Gruppe zum Tor. Am Tor wurden sie von den Wachen begrüßt, nur wenige kannte Aragorn und wussten wer er war. Die meisten kannten ihn nur unter Streicher. Sie ritten durch das Tor, durch die Straßen, die bergauf führten. Oben am letzten Tor wurden sie von einer kleinen Gruppe von Reitern in Empfang genommen. "Mein Name ist Faramier, Sohn Denethors" stellte sich der Mann vor. Der große junge Mann mit dunkelblonden, Schulter langen Haare und dunkle blonden Schnauzer und etwas Kinnbart saß auf einem dunklem Pferd. "Es freut mich euch kennen zu lernen. Ich bin Eryndûr, König von Fuin. Dies ist mein Sohn Eledirl und ein treuer Freund Aragorn" stellte Eryndûr seine Leute vor. "Meine Männer zeigen euren ihre Unterkünfte, ihr werter Herr werdet mit eurem Sohn und mit Aragorn im Palast hausen" erklärte Faramier und gab den Männern ein Zeichen. "Das ist sehr freundlich" meinte Eryndûr. Langsam ritten Faramier, Aragorn, Eledirl und Eryndûr zum Palast. "Es ist schön dich wieder zusehen Aragorn. Wie geht es dir?" fragte Faramier der neben Aragorn ritt. "Danke gut, so weit ich das sagen kann" meinte Aragorn zu seinem alten Freund. Aragorn und Faramier kannten sich schon lange, vor allem nach dem Tod Boromirs, Faramiers Bruder, waren die beiden sehr viel zusammen gewesen. So weit der Krieg es zugelassen hatte. "Wo sind denn Gimli und Legolas?" "Legolas hatte einen kleinen Unfall und wird mit seiner Freundin und Gimli bald hier ankommen" erklärte Aragorn. Bei dem Wort Freundin stellten sich Eledirl sämtliche Nackenhaare auf. Aragorn wusste doch genau wie er dazu stand, warum musste er es dennoch sagen? Er verstand das einfach nicht. "Es ist schön mal wieder Freunde um sich zu haben" meinte Faramier. "Ja, der Krieg herrscht

schon zu lange. Sollte es irgendwann mal vorbei sein, so sollten wir alle was zusammen machen. Jene die noch übrig sind" Sie waren am Palast angekommen, sie siegen ab und gingen in einen Raum mit vielen bequemen Sesseln, die um einen Kamin standen. An den Wänden standen Bücherregale und am Ende des Raumes stand ein Schreibtisch, an dem ein alter Mann saß. Er hatte graues, kurzes Haar und einen grauen Bart. Er trug ein langes braunes Gewand mit einem weißen Baum an der Schulter eingestickt, das Zeichen für Gondor. "Vater unsere Gäste sind angekommen" kündigte Faramier an und stellte sich neben seinen Vater, der aufgestanden war und vor den Schreibtisch getreten war. "Das sind Eryndûr, König von Fuin und sein Sohn Eledirl. Aragorn kennst du ja" stellte Faramier vor. "Sehr erfreut" meinte Denethor und reichte Eryndûr und Eledirl die Hand. Für einen Menschen war Denethor sehr stark, er könnte es glatt mit einem Elben aufnehmen. "Setzen sie sich" bot Denethor an und klopfte Aragorn zur Begrüßung auf die Schulter als er an ihm vorbei ging. Als alle sahsen begann Denethor zu erklären. "Es wird ein harter Schlag werden, wenn Sauron angreift. Deshalb habe ich beschlossen Sauron anzugreifen. Ich würde gerne meine und natürlich eure Truppen nach Mordor schicken" "Das ist sehr gewagt. Wie viele Männer haben Sie denn? Wir haben jetzt noch einmal 800 mitgebracht" fragte Eryndûr. "Nun mit euren und unseren, außerdem mit denen die wir aus Rohan haben sind es etwas... 9600 Krieger" rechnete Denethor. "Es wäre sehr gewagt Mordor mit voller Streitmacht anzugreifen. Sauron ist sehr stark, alleine durch den Ring der Macht" mischte sich nun Aragorn ein. Er war der Meinung, dass Denethor vorsichtiger seien sollte. Sauron durfte man nicht unterschätzen. "Ja, doch sollte er uns hier angreifen wären sofort sämtliche Menschen tot. Dort in Mordor sterben erst mal nur unsere Krieger. Die Frauen und Kinder hätten dann noch eine kleine Überlebenschance" meinte Faramier nun langsam. "Ja aber wie lange? 2Tage? Das bringt doch nun wirklich nichts" meinte Eledirl und sah Faramier an. "Sollen sie zusehen wie ihre Männer und Väter sterben? Das ist auch keine Lösung" meinte Faramier mit leicht erhobener Stimme. "Und was ist wenn nicht? Sie wissen, dass ihre Männer in der Schlacht sterben werden!" meinte nun auch Eledirl mit erhobener Stimme. Eryndûr legte seinem Sohn eine

Hand auf den Arm um ihn zu beruhigen, dasselbe tat Denethor. "Es bringt überhaupt nichts wenn wir uns streiten. Doch sollten wir wirklich beide Seiten in betracht ziehen" meinte Aragorn und sah erst Eledirl und dann Faramier an. Beide sahen Aragorn an und sie wusste, er hatte Recht. Dennoch beharrten sie weiter auf ihrem Standpunkt. "Aragorn hat Recht. Lasst uns in Ruhe über jeden Vorteil und jeden Nachteil nachdenken" stimmte Denethor Aragorn zu. "Man kann aber nicht einfach nach Mordor rein spazieren. Das schwarze Tor wird von schlimmeren Bewacht als von Orks" meinte Eledirl. "Und was ist hier? Meint ihr, uns greifen Orks an? Nein mein Herr Eledirl. Sie werden uns mit Uruk-Hais angreifen, vielleicht auch mit schlimmeren" meinte Faramier genervt. "Fang nicht schon wieder an. Also wir sollten was essen gehen, dann sollten wir auf Legolas und Gimli warten und dann können wir ja noch einmal reden" schlug Denethor vor. Es gab keine Wiedersprüche und so gingen sie in einen Saal mit einem großen Tisch, der reich bedeckt war. Sie setzten sich und speisten. "Sprecht Aragorn, wie geht es eurer lieben Arwen?" fragte Denethor. Aragorn hatte befürchtet das diese Frage viel. Arwen hatte oft in Minas Tirith gehaust und war eng befreundet mit Faramier und Denethor. "Nun ich denke gut. Sie ist in die Unsterblichen Lande ihres Volkes gefahren" erzählte Aragorn, es brach ihm fast das Herz. "Oh verzeiht mir, das war wohl dann nicht gerade die beste Frage" entschuldigte sich Denethor. "Ich muss damit fertig werden, außerdem wart ihr ein Freund Arwens und so war es mir klar, dass ihr wissen wollt wie es ihr geht" meinte Aragorn. Sie aßen stumm weiter. Faramier und Aragorn tauschten die neusten Neuigkeiten aus und tranken gemütlich Wein, auch sonst war die Stimm recht angenehm.

Legolas, Gimli und Elin kamen von Osten heran geritten und sahen jetzt die Stadt vor sich. "Die ist ja wunderschön" meinte Elin. "Da stimme ich dir zu. Die Zwerge haben den Menschen diese wunderschönen Steine besorgt" sagte Gimli stolz. Legolas lächelte und trieb sein Pferd etwas an. "Los, wir wollen Aragorn doch nicht warten lassen" meinte Legolas. Elin, Legolas und Gimli erreichten das Tor am Nachmittag. Langsam ritten sie die Straßen hoch. Sie ritten an Gasthäusern, Wohnhäusern, Läden und Weiden vorbei. Gimli klärte Elin weiter über die Bauarten und Steine auf und diese hörte interessiert zu. Sie hatte sich schon immer für fremde Städte und Länder und den dazugehörigen Kulturen interessiert. Sie ritten durch einen nach dem anderen Stadtteil. Am Palast angekommen übergaben sie einem jungen Knaben die Pferde und gingen hinein. Sie wurden durch den Palast geführt, bis zum Speisesaal. "Na dann sind wir ja gerade richtig gekommen" sagte Gimli und fasste sich an den knurrenden Magen. Legolas lächelte Elin an und trat mit ihr Hand in Hand in den Saal und erstarrte. Elin wurde bleich als sie ihren Vater mit am Tisch sitzen sah. Das durfte doch nicht wahr sein, was wollte er hier? Unwillkürlich drückte sie Legolas Hand fester. "Legolas, Gimli! Schön euch zu sehen" meinte Denethor und stand auf. Er reichte Gimli und Legolas die Hand. "Und das muss eure bezaubernde Freundin sein, Legolas. Aragorn hat schon so etwas angedeutet" meinte Denethor und lächelte Elin an. Eledirl wurde schlecht, wenn er das Wort Freundin hörte und auch seinem Vater schien es nicht zu behagen. Denethor nahm Elins Hand und küsste sie. "Es freut mich euch kennen zu lernen" sagte Elin noch etwas geschockt. "Setzt euch. Es ist noch genug Essen da" bot Denethor an. Gimli setzte sich sofort neben Aragorn. "Schön dich zu sehen Legolas" begrüßte Faramier Legolas. "Ja, es ist schon viel zu lange her" meinte Legolas. Er setzte sich Faramier gegenüber. Elin setzte sich neben Legolas, gegenüber von ihrem Vater. Sie aßen und Legolas unterhielt sich leise mit Aragorn. "Ist alles gut verlaufen?" wollte Aragorn wissen. "Ja, meiner Schulter geht es auch besser. Ich kann jetzt wieder Bogenschießen und ohne Zügel reiten. Nur bei manchen Bewegungen zieht es noch etwas" erklärte Legolas. Elin beachtete ihren Vater nicht und tat so als würde sie total

konzentriert essen. Sie ertrug seinen Blick nicht, er war hart und kalt. Weshalb war er denn gekommen wenn er sie nicht beachtete? "Verzeiht die Frage. Ist dies eure Tochter? Sie sieht euch und eurem Sohn sehr ähnlich" fragte Denethor und sah die drei an. "Ja. Elin ist mein jüngstes Kind" meinte Eryndûr und sah seine Tochter an, sie wendete den Blick ab. Verwundert über das Verhalten sah er Aragorn an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Nach dem Essen gingen sie wieder in den Besprechungssaal. "Nun Legolas, wir haben vorhin besprochen wie wir vorgehen. Ob wir Mordor oder Mordor uns angreift" erklärte Faramier kurz. Legolas nickte. "Es tut mir leid wir haben einen Stuhl zu wenig" merkte Denethor und sah sich in der Runde um. "Das ist nicht schlimm" meinte Legolas und zog Elin auf seinen Schoß. "Na dann ist es ja gut" meinte Denethor und lächelte dem glücklichem Paar zu. Elin knuffte Legolas leicht und schmiegte sich dann an ihn. Eledirl verzog das Gesicht. "Als ich habe darüber nachgedacht. Ich bin immer noch der Meinung wir sollten Mordor angreifen. Sollten wir gewinnen, bleiben unsere Felder sauber und wir können weiter leben wie zuvor" meinte Eledirl. "Was wenn nicht? Dann hat es nichts gebracht" meinte Faramier. "Ob wir in Mordor sterben oder hier ist doch eigentlich egal" meinte Eledirl. Legolas und Elin hörten den beiden angeregt zu. Elin lag auf Legolas, die Beine über die Lehne des Stuhls. Legolas streichelte ihr über das Bein und lehnte seinen Kopf an ihren. Elin hatte sie nie für Kampfstrategien interessiert und so hörte sie auch nur noch mit einem halben Ohr zu. Ihre Aufmerksamkeit galt Legolas Streicheleinheiten. Eryndûr schaute die beiden missmutig an. "Nun gut ihr beiden werdet euch nicht einig. Herr Eryndûr, wenn unsere Söhne sich nicht einig werden sollten wir es wenigstens werden" meinte Denethor und unterbrach so die Diskussion zwischen Faramier und Eledirl. "Da gebe ich ihnen Recht. Und wir sollten uns bald entscheiden. Nach Mordor brauchen wir 3 Tage zu Fuß" meinte Eryndûr. "Ja das stimmt. Also ich denke wir sollten hier in Minas Tirith kämpfen" meinte Denethor. "Ich denke wir sollten aber eher in Mordor kämpfen" erwiderte Eryndûr. Aragorn schüttelte den Kopf, die Väter und Söhne waren sich so ähnlich. "Es ist ihre Stadt und es sind eure Männer, zumindest die meisten. Lasst und nach Mordor gehen, wenn ihr es für richtig haltet" meinte Eryndûr nach längerem Schweigen. "Was denkst du Aragorn?" fragte Denethor und wandte sich an Aragorn. Dieser schwieg einen Moment. "Ich denke wir sollten es wagen Mordor

anzugreifen!" "In Ordnung. Wir werden morgen aufbrechen! Aragorn, du bekommst das Kommando. Natürlich nur wenn du willst" bot Denethor an. "Gerne, aber Faramier wird mir doch sicher zur Seite stehen" meinte Aragorn und sah Faramier an. "Natürlich. Auch wenn es mir nicht gefällt nach Mordor zugehen, werde ich tapfer neben dir kämpfen" meinte Faramier. "Gut dann wäre alles besprochen. Morgen 2 Stunden nach Sonnenaufgang werdet ihr los reiten" erklärte Denethor. Alle nickten. "Wirst du mit kommen?" fragte Legolas Elin leise. "Ja, ich werde dich nicht alleine lassen. Nie mehr" flüsterte sie leise. "Es wird gefährlich!" Elin grinste. "Na und? Ich schaff das schon, schließlich habe ich dich ja an meiner Seite!" Aragorn, Gimli, Faramier und Denethor verließen das Büro und gingen zu den Kriegern in die Kasernen. Legolas hauchte Elin einen Kuss auf die Stirn und bedachte nicht das noch Eledirl und Eryndûr im Raum waren. Eryndûr räusperte sich und Elin und Legolas schenkten ihm Beachtung. "Herr Legolas würdet ihr mich und meine Tochter einen Moment alleine lassen? Ich würde gerne mit ihr sprechen" meinte Eryndûr. Legolas sah Elin an und sie nickte stumm. Sie stand auf und setzte sich dann auf Legolas Stuhl. Legolas und Eledirl verließen den Raum. "Elin wie konntest du nur?" waren seine ersten Worten als die Tür wieder zu war. "Ich liebe ihn und würde alles für ihn tun! Es ist mir egal was du denkst und davon hältst" meinte Elin mit erhobener Stimme. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihren Vater trotzig an. War ja mal wieder klar gewesen, dass er sie nicht verstand.

Legolas hörte von draußen, dass Elin vor Wut kochte. Das würde nicht gut enden. "Du Mistkerl!" zischte Eledirl. "Was?" fragte Legolas, der nicht damit gerechnet hatte von Eledirl angesprochen zu werden. "Du bist doch an allem Schuld" sagte Eledirl mit wütender Stimme und geballten Fäusten. "Wegen dir ist meine Schwester jetzt sterblich" fauchte er Legolas weiter an und ließ ihn gar nicht erst zur Wort kommen.

Elin war geschockt darüber, dass ihr Vater sie nicht verstand. Hätte er nicht das gleiche auch für ihre Mutter getan? "Warum willst du meine Entscheidung nicht einfach akzeptieren. Und wenn nicht, es ist eh zu spät" meinte Elin beleidigt. "Sprich nicht in diesem Ton mit mir! Ich kann deine Dummheit einfach nicht verstehen" meinte Eryndûr und stand auf. Er lief durch den Raum und fuchtelte mit seinen Händen. "Für einen Prinzen aus so hohem Stande. Wenn er dich im Bett hatte lässt er dich eh fallen" meinte er aufgebracht. "Was glaubst du eigentlich wer du bist, dass du so über ihn reden kannst? Du hast überhaupt keine Ahnung!" sagte Elin mit Wütender Stimme, sie sprang aus dem Stuhl und funkelte ihren Vater böse an. "Du bist blind vor Liebe!" meinte Eryndûr mit lauter Stimme. "Wenn er mich wirklich nur ins Bett wollte warum ist er dann noch bei mir?" Elin biss sich auf die Lippe, dass hätte sie nicht sagen soll. "Du hast doch nicht etwas mit ihm..." "Doch habe ich! Und ich würde immer wieder und werde immer wieder mit ihm schlafen! Ich liebe ihn und er mich! Versteh das doch endlich!"

"Ich bin auch nicht glücklich darüber, dass sie sterblich ist. Aber auch ich hätte meine Unsterblichkeit für sie aufgegeben" meinte Legolas mit normaler Stimme. "Du lügst! Du willst sie doch nur fürs Bett! Du bist nicht besser als die anderen Prinzen" meinte Eledirl wutschnaubend. "Darf ich dich daran erinnern, dass du auch ein Prinz bist" meinte Legolas und konnte sich ein Grinsen nicht verkeifen. "Jetzt reicht es mir" brüllte Eledirl und schlug Legolas mit der Faust ins Gesicht. Legolas konnte nicht ausweichen und bekam den Schlag voll ab. Er taumelte ein paar Schritte und fing sich dann wieder. Legolas griff sie an die Lippe und sah auf seinen Finger etwas Blut. "Ich mache dich kalt wenn du meiner Schwester wehtun solltest! Ich sorge dafür, dass du nie wieder ein ruhiges Leben führen kannst" zischte Eledirl. "Du bist total übergeschnappt. Wie oft soll ich es noch sagen. Ich...liebe...Elin. Ich würde sie nie verletzt!" meinte jetzt Legolas mit leicht erhöhten Lautstärke. "Ich glaube dir nicht ein Wort!" Eledirl holte zu einem weiteren Schlag aus aber dieses Mal konnte Legolas den Schlag mit seinen Händen abfangen. Doch Eledirl hatte damit gerechnet und schob das Bein blitzschnell nach oben und traf Legolas genau in den Bauch. Legolas ging hustend zu Boden. "Was für ein Schwächling" meinte Eledirl und ging in den Raum. Legolas fasste sich an den Bauch und stand langsam auf. Er griff nach dem Türknauf, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Legolas klopfte feste gegen die Tür. "ELIN!" rief er. Von drinnen hörte er ihren Antwortschrei.

"Was soll das? Was hast du ihm angetan?" fragte Elin ihren Bruder. "Ich habe ihm nur eine kleine Lehre erteilt" meinte Eledirl grinsend. Elins schüttelte den Kopf und rannte zur Tür, doch Eledirl stellte sich ihr in den Weg und packte ihre Arme. "Und du wirst jetzt nicht zu ihm gehen! Erst hörst du uns zu" sagte er und hielt sie feste. Elin verstand gar nichts mehr. "Was ist hier eigentlich los?" fragte sie ihn. "Wir sollten sie langsam mal aufklären" meinte Eledirl mit sanfter Stimme. Sanft strich er Elin über das Gesicht und sah sie fast mitleidig an. "Deine Mutter ist nicht im Wald gestorben, nicht durch Orks. Nein sie ist wegen mir gestorben. Sie opferte sich um mir das Leben zu retten. ICH war es der von Orks angegriffen wurde. Ich wurde schwer verletzt und hätte nicht überlebt. Sie gab mir zur Liebe ihr unsterbliches Leben auf. Darum starb sie früh. Du hast dein leben lang keine Mutter gehabt nur wegen mir. Ich hätte es damals verhindern müssen. Ich wollte nicht auch dich noch verlieren. Als ich dann erfahren habe, dass du genau das gleiche für diesen Elb getan hast konnte ich nicht anders. Ich möchte, dass du diesen Elb nie wieder siehst. Er ist daran schuld, dass ich dich auch so früh verlieren werde" erzählte Eryndûr. "Warum hast du mir das nicht vorher gesagt? Warum sagtest du mir, sie wäre im Wald durch Orks umgekommen?" Elin verstand nichts mehr. Sie merkte nicht einmal, dass ihr Bruder sie losgelassen hatte. "Ich wusste, dass du stark in den Kräften der Magie warst und bist. Ich hatte die Befürchtung wenn du von diesem Zauber wüsstest würdest du entweder mich oder deinen Bruder irgendwann damit retten" sagte Eryndûr und sah seine Tochter mitfühlend an. "Aber ich habe es erfahren und habe es aufgegeben..." meinte sie wurde aber wieder von ihrem Bruder unterbrochen. "Ja für einen Prinzen der jeden Tag eine andere hat". Elin dreht sich wieder zu ihrem Bruder und schaut ihn wütend an. Sie holt aus und schlug ihm ins Gesicht. "Du weißt gar nichts. Wenn du ein Herz besähst würdest du auch wissen wie ich mich fühle!" sagte sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. Eledirl sah seine Schwester an und wusste, jetzt hatte er sie für immer verloren. Er trat einen Schritt von ihr weg, ihre Worte hatten ihn mehr getroffen als alles andere. Elin schloss die Tür auf und Legolas stürzte rein. "Alles in Ordnung?" fragte er sie. "Ja mir geht es gut" Sie sah Legolas besorgt an, blickte dann aber zu ihrem Vater. "Du hast nicht darüber zu entscheiden wie ich und wem ich mein Leben verbringen. Ich werde bei Legolas bleiben, egal was du sagst und willst. Stets habe ich nur das getan was du wolltest. Nie habe ich etwas für mich getan, jetzt endlich bin ich frei und diese Freiheit lasse ich mir nicht mehr nehmen. Nicht von dir!" Elin schluchzte, ihre Worte verletzten sie selbst, doch es musste raus. Eledirl sah seine Schwester in den Armen von Legolas. Ja er war eifersüchtig und ja er wünschte sich Legolas zum Teufel, doch er konnte nichts mehr tun. Eryndûr senkten Blick unter Elins Worten. Elin nahm Legolas Hand und zog ihn raus. "Hat er dich sehr verletzt?" fragte Elin leise und betrachtete Legolas von der Seite. "Seine Schläge machen mir nichts aus, nur wenn er dich verletzt, egal auf welche Weiße, dann tut er mir weh!" Elin lächelte und griff nach seiner Hand. Legolas war erstaunt, Elin zitterte immer noch. Langsam gingen sie in ihr Gemach und ruhte sich aus. Elin war mit ihren Nerven völlig am Ende.

Ende von Kapitel X