Kapitel XII

Begegnung mit dem dunklen Lord

Elin kam langsam wieder zu Bewusstsein. Alles drehte sich und ihr Kopf schmerzte, aber auch der Rest ihres Körpers. Sie fand sich in einem dunklen Verlies wieder. Sie hatte eine Platzwunde am Kopf, die schmerzte. Wo war sie bloß? Da war der Wald gewesen und dann nichts mehr. Wo hatte man sie hingebracht? "Seit ihr wach?" fragte eine weibliche Stimme aus einer Richtung, die Elin erst nicht bestimmen konnte. Elin erschrak, ihr Herz schlug schnell und Panik breitete sich in ihr aus. "Wer...wer ist da?" brachte Elin leise hervor. Eine junge Frau, eine Elbin, kroch auf Elin zu, vorsichtig tastete sie nach Elins Hand. "Ich bin Arwen" sagte die Frau. "Ich bin Elin. Wo sind wir hier?" fragte Elin, selbst durch ihre elbischen Sinne konnte sie nicht sagen wie groß der Raum war, sie sah nichts und spürte nur das der Boden aus hartem Stein und feucht war. "Irgendwo unter der Erde. Wisst ihr wo ihr zu letzt wart?" fragte Arwen. "In einem Wald, an der Grenze zu Mordor. Freunde von mir und eine Gruppe von Krieger..." wollte sie erzählen, doch Arwen hielt ihr den Mund zu. "Also wird Mordor angegriffen?" fragte sie flüsternd. "Ja, denkt ihr, wir sind in Mordor?" fragte Elin nun leise. Sie zitterte bei dem Gedanken, wenn sie sich tatsächlich in Mordor befand würde so schnell keine Rettung nahen, schließlich mussten Aragorn und die anderen erst noch kämpfen. "Ich denke schon. Wer wird denn Mordor angreifen?" fragte Arwen, die immer noch Elins Hand hielt, was Elin irgendwie Mut und Kraft gab. Die Elbin schien schon länger hier zu sein, ihre Hände fühlten sich rau an. "Nun, die meisten Männer kommen aus Gondor, aber auch aus Fuin, Rohan und anderswo. Ein Freund von mir, nein viele Freunde sind ganz vorne mit dabei. Aragorn, Gimli und Legolas" sagte sie leise, wobei ihr bei dem Namen Legolas Tränen in die Augen stiegen. Hätte sie sich doch nicht gestritten, dann wäre das alles nicht so weit gekommen. "Ihr sagtet Aragorn?" fragte die junge Elbin mit zitternder Stimme.

Elin spürte, dass Arwens Hände zitterten. "Ja, kennt ihr ihn?" fragte Elin und versuchte sich zu erinnern ob sie den Namen Arwen nicht schon einmal gehört hatte. "Er...er ist mein Freund. Ich verließ Bruchtal um in die Unsterblichen Lande meines Volkes zu reisen. Doch ich bin geflüchtete, ich wollte zu ihm zurück. Ich wollte kein unsterbliches Leben wenn ich nicht bei ihm sein kann. Auf meiner Flucht wurde ich allerdings von Uruk-Hais angegriffen und hierher verschleppt" erklärte Arwen leise. "Genau, ihr seid Elronds Tochter, nicht wahr? Ihr seid meine Cousine" meinte Elin. "Ihr seit aus Fuin? Dann sind wir ja tatsächlich Verwand!" "Ja, schön dich kennen zu lernen" meinte Elin und nahm Arwen in den Arm. Arwen lächelte und drückte Elin. "Wirklich. Auch wenn ich gehofft hätte, in anderen Umständen. Das sind vielleicht Zufälle!" meinte Arwen. "Es gibt keine Zufälle, es ist immer das Schicksal!" Elin grinste, diesen Satz hatte ihr Bruder immer gesagt und erst jetzt verstand sie seine volle Bedeutung. Plötzlich verstummten die beiden Frauen, Schritte näherten sich ihrer Zelle. Von draußen schien rotes Licht durch den Spalt der Tür und die Gitter in der Tür. Man hörte einen Ork brummen und mit Schlüsseln hantieren. Elin verkrampfte sich, wer hatte sie hergebracht und zu welchem Zweck? Die Tür wurde aufgeschlossen und ein großer Mann trat herein, er hielt eine Fackel in der Hand. Er befestigte diese an der Wand und trat ein. Er war groß, muskulös, er hatte kurze schwarze Haare und stechend dunkelblaue Augen. Er trug eine schwarze Hose und Hemd und einen langen dunklen Umhang. Er grinste die zwei Frauen von oben herab an. "Endlich wach? Ich dachte schon meine lieben Orks hätten zu feste zugeschlagen" sagte der Mann mit einer Stimme, die Elin Angst einflösste. Sie schaute zu ihrer Cousine, eine hübsche Elbin musste sie sein. Doch jetzt war ihr langes braunes Haar wirr, die dunklen Augen matt, ihre Hände waren dreckig und aufgekratzt. "Steh auf!" befahl der Mann Elin. Elin sah ihn an, rührte sich jedoch nicht. Der Mann funkelte vor Zorn und hob seine Hand. Elin erstarrte, der Mann war Sauron, der dunkle Herrscher. Er trug an seiner rechten Hand den goldenen Ring der Macht. Er drückte die Hand durch und Elin wurde gegen die Wand, die einige Meter hinter ihr lag, geschleudert. Sie stöhnte vor Schmerzen auf. Ihr Kopf schmerzte noch mehr und sie hatten den Geschmack von Blut im Mund. Arwen kroch schnell zu ihr.

"Hast du dich verletzt?" fragte sie mitfühlend. Elin tastete den Kopf ab und fand eine offene Stelle. Sie zuckte zusammen als sie sie berührte. "Nicht so schlimm!" flüsterte Elin. Ihr Blick wanderte wieder zu dem Mann. Sie stand wahrhaftig Sauron gegenüber. "Aufstehen!" sagte er noch einmal. Elin rappelte sich langsam auf. "Komm her" befahl er und seine Augen funkelten böse im Lichtschein der Fackel. Elin trat vor, bis sie und Sauron nur noch einige Schritte entfernte. Sein Blick durchbohrte sie und ließ sie frösteln. Er hatte Macht, dass wusste und spürte Elin ganz genau. "Du fragst dich sicher warum du hier bist? Dass kann ich dir sagen. Was fällt dir und deiner kleinen Gruppe von Männern ein, mich Sauron, anzugreifen?!" fragte er und packte Elin am Arm. Sie schloss die Augen und biss sich auf die Lippe um nicht aufzuschreiben. Er war stark, nur ein einfacher Griff hinterließ bei ihr einen Bluterguss am Arm. "Ich...ich weiß nicht wovon ihr sprecht" versuchte sie sich dumm zu stellen. "Nein? Vielleicht jetzt" meinte er und drückte den Arm fester. Sie schrie vor Schmerzen auf und hätte Sauron sie nicht gehalten wäre sie auf den Boden gefallen. Elin wünschte sich das Bewusstsein zu verlieren, einfach in die Dunkelheit zu fallen, doch den Gefallen tat ihr Körper ihr nicht. "Diese jämmerlichen Männer aus Gondor würden nicht einmal einer Fliege was zur Leide tun! Doch du bist stark, das fühle ich" meinte er und sah ihr tief in die Augen. "Doch du bist geschwächt. Irgendetwas plagt dich. Du weißt dich vor mir zu verschließen. Ich werde noch rausbekommen was dich quält. Deine Augen...wunderschön!" meinte er und ließ sie fallen. "Ach ja. Willkommen in Mordor. In der Burg Barad Dûr" und damit verließ er die Zelle. Elin sah ihm einen Moment nach. Er hatte ihnen die kleine Fackel da gelassen. Arwen kroch schnell zu Elin und nahm sie in den Arm.

"Es tut mir leid, ich hätte dich warnen müssen" entschuldigte sie sich. "Schon okay, jetzt weiß ich es ja auch. Du siehst ziemlich fertig aus. Hat er die geschlagen?" fragte Elin und hielt sich den Arm. "Ja hat er, aber er hat mich nicht so begrüßt wie dich. Mich hat er in Unwissenheit gelassen wo ich mich befinde. Zeig mal deinen Arm" sagte sie und schaute auf den Arm. Elin zog vorsichtig den Ärmel hoch und schaut hin, ein großer Bluterguss erstreckte sich über ihren Oberarm. "Sieht schlimm aus" meinte Arwen und verzog das Gesicht. Elin betrachtete ihren Arm, schon lange hatte sie nicht mehr so einen Bluterguss gehabt. Der Ring verlieh Sauron eine enorme Kraft. Wie sollten Aragorn und die anderen ihn nur besiegen? "Was hat er gemeint mit du bist stark und kannst dich verschließen?" fragte Arwen und holte Elin so aus ihren Gedanken zurück. "Ich bin eine Elbenhexe, ich kann in andere reinschauen, wenn sie es zulassen. Er scheint auch Macht zu haben und muss versucht haben mich zu prüfen, doch ich weiß mich zu verschließen und so kann er mich nicht auf meine Ehrlichkeit und andere Dinge prüfen" erklärte Elin. Sie zog den Ärmel wieder runter und stand wackelig auf. "Was kann er denn alles erfahren?" fragte Arwen und stand auch auf, sie trug ein rot-weißes Kleid, das allerdings dreckig und kaputt war. "Deine Ängste, deine Gefühle, deine Liebe zu jemanden, deinen Hass, einfach alles was du fühlst" erklärte Elin. Sie ging an die Wand, die gegenüber von der Tür lag und setzte sich an sie. "Also weiß er jetzt alle meine persönlichen Dinge?

Meine Gefühle zu Aragorn, meine Ängste hier im Verließ?" fragte Arwen und setzte sich neben Elin. "Ich befürchte ja. Ich denke er weiß über Aragorn und deine Liebe zu ihm bestens bescheid. Vielleicht wird er das sogar gegen dich und ihn benutzen" meinte Elin. Ja das konnte sogar sehr gut sein. Elin hatte Hass, abgrundtiefen Hass in Sauron gespürt. Arwen schüttelte ungläubisch den Kopf. Elins Gedanken wanderten zu Legolas. Sie war mit ihm in einem Streit auseinander gegangen. Vielleicht würde sie ihn nie wieder sehen, wäre sie doch nie in diesen blöden Wald gegangen! Tränen liefen ihr über die Wangen. Warum war sie nur in den Wald gelaufen, warum war sie nicht Legolas hinterher gerannt? Ob er sie suchte? Sie fing leise an zu schluchzten. "Oh Elin, was hast du denn?" fragte Arwen und strich Elin über den Kopf. "Es ist... ich habe mich mit dem Mann gestritten, den ich über alles liebe. Dann werde ich von so dummen Orks entführt und nun habe ich Angst Legolas nie wieder zu sehen" erklärte Elin und zog die Knie an und schlang die Arme drum. "Du und Legolas seit ein Paar?" fragte Arwen. Elin nickte. "Er ist wirklich ein lieber Kerl. Er wird sicher schon nach dir suchen, nehme dir das nicht so zu Herzen" versuchte Arwen sie aufzumuntern. Doch auch sie wusste, dass es nicht leicht sein würde hier raus zu kommen. Elin sah Arwen an. "Was ist wenn er mich nicht mehr liebt? Ich... ich habe solche Angst" schluchzte Elin. Arwen drückte Elin und nahm sie in den Arm. "Er liebt dich sicherlich noch, wie könnte er anders? Ich weiß nicht wie, aber wir werden hier raus kommen" versprach Arwen. Elin lächelte und kuschelte sich bei ihrer Cousine ein. Es war ein schönes Gefühl selbst in so einer finsteren Zeit jemanden zu haben, der einen geborgen hält. Lange sahsen sie Arm in Arm da und schliefen dann irgendwann so ein.

Die Tür wurde ruppig aufgeschlagen und Sauron betrat die Zelle. Elin und Arwen schreckten aus ihrem Schlaf hoch und sahen Sauron ängstlich an. Ein Ork betrat die Zelle und stellte ein Tablett mit etwas Brot und Wasser ab. "Esst, ich möchte ja nicht, dass ihr vor dem großem Finale verhungert" sagte Sauron grinsend. "Du steh auf" meinte er zu Elin. Vorsichtig stand sie auf und ging ein paar Schritte vor. Sie hatte Angst, doch sie hatte sich geschworen sie würde nicht um Gnade winseln! Niemals! "Nenne mir deinen Namen" befahl er. Elin hob den Kopf leicht, sprach aber nicht. "Sag es ihm" flüsterte Arwen, doch Sauron hatte es gehört. Er griff an seinen Gürtel und zog eine lange, rote, feurige Peitsche. Er schlug Arwen, die zur Seite kippte. "Hört auf!" befahl Elin mit Tränen in den Augen. Sie musste stark bleiben, doch die Tränen bahnten sich ihren Weg in ihre Augen und über ihre Wangen. "Nennt mir euren Namen oder sie bekommt mehr!" sagte Sauron mit leiser und gefährlicher Stimme, gleichzeitig zog er die Peitsche zurück. "Elin, mein Name ist Elin" sagte sie und sah mitleidig zu Arwen. "Geht doch. Lutz binde ihre Hände zusammen und bring sie in den Thronsaal!" befahl Sauron einem großem Uruk-Hai der in die Zelle kam. Elin stockte der Atem, sie konnte sich nicht einmal wären als der Uruk ihr die Hände hinter dem Rücken fesselte. "Elin!" rief Arwen leise und hustend. "Arwen!" rief Elin nun aus ihrer Starre erwacht. Elin wurde aus der Zelle geführt und Sauron schloss die Tür. Elin hörte Arwen nur noch bleib stark rufen, dann wurde sie ein Stück weiter geschubst. Sie befanden sich in einem Gang, in dem alle fünft Schritte eine Fackel hang. Überall waren Zellen und Geschrei war zu hören, das Elin Angst bereitete. Hier wurden Mensch, Elben und andere Wesen auf grausamste Weiße gequält. Sauron ging voran und Elin wurde von dem Uruk hinter ihm her geschubst. Sie gingen viele Treppen hoch und kamen an eine große schwarze, hölzerne Tür. Sauron öffnete sie mit Hilfe des Ringes.

Sie betraten einen großen Saal, am anderen Ende des Saals stand ein großer, schwarzer, gezackter Thron. An den Wänden waren überall Fackeln angebracht, die den Raum in einen schwarz-roten Farbton färbten. Sauron nahm platz und ließ Lutz den Saal verlassen. Elin stand einige Schritte vom Thron entfernt und sah sich weiter um. An der linken Wand standen Tische mit Essen, sie sah auf der rechten Seite zwei große Fenster, doch warfen sie kein Licht rein. In Mordor herrschte immer Nacht. Sie sah den Schicksals Berg, einen Vulkan der Feuer speite. Sie waren einige hundert Fuß über der Erde in einem Turm. Elin nahm an, dass sie sich im Turm der Burg befanden. "Gefällt euch meine kleine Festung?" fragte Sauron und sah Elin eindringlich an. "Etwas düster" meinte sie schnippisch. Er lächelte, auf eine Weiße fand sie, sah er sehr gut aus und hatte ein super lächeln. Doch sein Charakter ließ einiges zu Wünschen übrig. Elin musste über ihre Ironie schmunzeln, sie stand dem ultimativem Bösem entgegen und dachte dennoch so etwas. "Lasst ihr mich jetzt endlich euch prüfen? Oder verratet mir doch so wie ihr euch fühlt" schlug er vor. Er verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete Elin wieder so eingehend, dass sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper ausbreitete. Sie nahm ihren Mut zusammen und sprach. "Furcht, Angst, Hass und Abscheu" Elin sah ihn herausfordernd an, vielleicht würde sie es ja schaffen schnell und schmerzlos zu sterben. "Ihr gefallt mir. Ihr seid so wild und ungezähmt, doch fürchtete ihr euch. Ich kann es spüren. Ihr könntet glatt hier nach Mordor passen" meinte er. "Niemals würde ich in ein so abscheuliches Land passen! Nur Kreaturen wie ihr es seit passen hier hin!" "Oh, oh. Ihr seit also auch der Meinung ihr Elben seit so rein und schön, dass euch kein anderes Volk übertreffen kann?!" "Das habe ich nicht gesagt..." "Aber gedacht! Ihr seid alle gleich, doch euch werde ich das austreiben. Ihr werdet lernen, dass es noch ganz andere Völker gibt die Mächtig sind!" Ein Ork betrat den Saal, mit einem Bündel Kleider auf dem Arm. "Nehmt sie mit und zieht sie um. Bringt sie dann sofort wieder" befahl Sauron und der Ork zog Elin in einen neben Raum. Sie verfluchte Sauron, was bildete er sich überhaupt ein? Elin wurde in einen dunklen Raum geschuppst in dem nur eine Fackel brannte. "Hier zieht sie um, der Herr möchte sie so schnell es geht zurück!" befahl der Ork einer Sklavin, die schüchtern in der Ecke stand. Der Ork verließ den Raum und ließ die Tür knallend ins Schloss fallen. Elin sah die ältere Frau an, sie hatte viele Schrammen im Gesicht, graues Haar und ein paar Lumpen an. Vorsichtig löste sie Elin die Fesseln.

Elin rieb sich die Handgelenke. Die Fesseln hatten sie ziemlich abgeschnürt und so waren rote Striemen zu sehen. "Was soll das?" fragte Elin und zeigte auf die Kleider. "Ich soll euch hübsch machen für den Herrn" antwortete die alte Frau mit gebrochener Stimme. Elin wusste nicht was sie davon halten sollte, ließ es aber lieber geschehen bevor die Frau ärger bekam. Was muss das für ein grausames Leben sein unter der Herrschaft dieses Türahnens. Elin musste alles ausziehen, dann musste sie ein schwarz-rotes Kleid an ziehen, das um den Hals fest gemacht wurde und die Schultern frei ließ, ihr Rücken war auch frei, bis zum Steiß. Elin schmunzelte, was sollte diese Aufmachung? Wollte er, dass sie edel starb? Er hatte gesagt ihre Augen seien schön, doch was sollte sie von solchen Komplimenten halten? Die alte Frau half Elin in das Kleid, kämmte Elin das Haar und wusch ihr Gesicht und die Hände. Elin schaute auf ihren linken Arm, der blau-lila war. Er sah nicht wirklich gut aus, was würde Sauron wohl für eine Macht haben, wenn er den Ring ganz einsetzten würde? Elin erschauderte unter dem Gedanken. "Ihr könnt jetzt gehen" meinte die alte Frau als die Elin das paar flache schwarze Schuhe angezogen hatte. Elin bedankte sich bei der Frau, sie hatte Mitleid mit ihr. Die Frau hatte scheinbar all ihre Lebensgeister verloren und tristete ihr Leben ab. Elin wurde von dem Ork zurück zu Sauron in den Thronsaal gebracht. "Ihr seht wahrhaft königlich aus. Für unser großes Finale müsst ihr ja so hübsch aussehen, sonst wäre es nur halb so schön" meinte Sauron und lächelte wieder so umwerfend. "Spart euch eure Komplimente, ihr erreicht so nichts! Ihr redet von einem Finale, was soll das sein?" fragte sie. "Das werdet ihr noch sehen, doch so viel soll gesagt sein, das Finale wird der Sieg über Gondor und damit über Mittelerde sein. Ich werde diese lächerliche Armee auslöschen und Gondor erobern. Ihr könntet an meiner Seite regieren, als meine Frau. Ihr hättet sehr viel Macht" schlug er vor. "Lieber will ich sterben" fauchte sie. Was bildete der Typ sich eigentlich ein? Elin kochte vor Wut, glaubte Sauron im allem ernste, dass sie sich auf ihn einlassen würde? Sauron lächelte. "Habe ich mir gedacht. Schade das euer Herz diesem Elb, wie war sein Name...ah Legolas, gehört. Na ja wenn er erst mal beseitigt ist, wird euer Herz schon für mich schlagen" sagte Sauron und lachte auf. Wie konnte er das mit Legolas wissen? Hatte sie sich nicht richtig verschlossen?

Hatte sie Legolas damit verraten und würden ihn so den Tod ausliefern? Tränen stiegen wieder in ihr auf, nein das durfte nicht sein! "Ihr fragt euch sicher woher ich das weiß. Ich verrate es euch. Ihr könnt euch verschließen, doch nicht euer Herz" sagte er leise. Elin fing an zu zittern. Er würde Legolas in eine Falle locken und sie würde der Köder sein. "Ihr seid doch nicht so stark wie ich gedacht habe, doch umso schöner. Bedauerlich, dass euer Herz schon vergeben ist" sagte er lüstern und stand auf. Er schlich um sie wie eine Katze, sanft berührten seine Finderspitzen ihre nackten Arme. Von hinten legte er seine Hände auf ihre Schultern und strich ihr das Haar von ihnen. Ein Machtstoß ging durch ihren Körper als Sauron seine Hände etwas fester auf ihre Schultern legte. Sie sah seine rechte Hand und den Ring der Macht auf ihrer Schulter. Von dem Ring ging eine Macht aus die sich auf sie übertrug. Elin zitterte unter dem Machtgefühl, es war großartig, gleichzeitig auch beängstigend. Sie verlor die Kontrolle über sich. "Das ist doch ein nettes Gefühl. Ihr könnt noch sehr viel mehr davon haben" bot er ihr an. Seine Hände glitten über ihre Arme und wieder hoch zu ihren Schultern. Es war eine große Versuchung, diese Macht war stark. Elin schloss die Augen versuchte dieses Glücksgefühl los zu werden. Sauron spürte wie sie mehr und mehr nachgab. Ja Elin wollte mehr von dem Gefühl, es machte sie schwach und stark zugleich. Elin wollte gerade zustimmen als ihr ein besseres Gefühl in den Sinn kam, die Nächte mit Legolas waren noch besser, befriedigender. Ja die Liebe war stärker als die Macht, die der Ring abgab. Sauron spürte abrupt, dass sie ihm entglitt. "Was ist besser als so viel Macht?" fragte er wütend und drehte sie zu sich um. "Die Liebe" sagte sie mit sanfter, verträumter Stimme. Sauron kochte vor Wut, doch auch fand er sie umso interessanter. Er schlug Elin, sodass sie auf die Knie ging. "Hier in Mordor gibt es so etwas nicht. Nur Macht!" Er zog Elin wieder auf die Beine und sah sie lange an. "Liebe betrügt einen, es gibt keine Liebe die für ewig hält!" Elin schnaubte auf. "Was wisst ihr schon davon, ihr könnt doch gar nicht lieben!" "Damit könntet ihr Recht haben. Dennoch liebe ich Frauen, auf meine Art eben!" Er umfasste Elins Kinn und küsste sie.

Elin zog angewidert den Kopf aus seinem Griff. "Ihr seit das Letzte!" "Danke, ihr werdet mir gehören und wenn ich euch zwingen muss!" Sauron klatschte in die Hände und setzte sich auf seinen Thron. Ein Ork kam auf ein Zeichen und packte Elin. Diese werte sich, doch der Ork war schneller und stärker. Der Ork flößte ihr etwas Flüssigkeit ein und darauf hin fiel Elin zu Boden. Sie sah nur noch das dreckige Grinsen Saurons, dann hüllte sie Dunkelheit an. Vielleicht würde sie ja nicht mehr aufwachen, innerlich hoffte es Elin. "Etwas Rûdke und alle Frauen liegen mir zu Füßen" sagte Sauron lachend. Der Ork betrachtete Elin und grinste bösartig. Sauron stand auf und schickte den Ork weg. "So meine Hübsche, jetzt gehört ihr mir!" Sanft strich er ihr über das Gesicht und verließ dann den Thronsaal.

Ende von Kapitel XII