Kapitel XIV

Hoher Preis

Sauron stand vor einem Spiegel und betrachtete sein gutes Aussehen. Er hatte sich nicht umgezogen, trug immer noch seine schwarze Kleidung. Heute würde es also endlich soweit sein, Mittelerde würde ihm alleine gehören. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht bei dem Gedanken. "Mein Gebieter, die Menschen aus Gondor sind jetzt durch das Tor gekommen" erklärte ein Ork Sauron. "Gut sattelt mein Pferd und zwei weitere!" befahl Sauron und das Grinsen breitete sich weiter aus. Sollte diese lächerliche Bande doch kommen, gegen ihn hatten sie eh keine Chance. Er verließ sein Schlafgemach und ging wieder in den Thronsaal. Elin lag vor dem Thron, immer noch bewusstlos. Sauron ging zu ihr und zog sie am Arm hoch. "Hallo schöne Elin. Ihr solltet langsam mal aufwachen damit ihr unser großes Finale nicht verpasst" sagte er. Elin lag schlaff in seinen Armen. Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und küsste sie, doch sie reagierte nicht. "Dann eben nicht" Er ließ sie achtlos fallen und ging an ein Fenster. Von dort konnte er genau auf das schwarze Tor und die Schlacht schauen. "Das wird lustig" sagte er erfreut. Die Menschen waren wirklich so töricht und glaubten mit diesem Angriff etwas zu bezwecken, na ja taten sie ja auch. Sie löschten sich selbst aus. "Die Pferde sind bereit" verkündete der Ork. "Gut. Bringt sie und die andere Gefangene zu den Pferden" befahl Sauron und ging aus dem Thronsaal. Er würde über Mittelerde regieren und würde diese Elbin für sich haben sobald dieser andere Elb tot war. Ja bald würde ihm alles gehören.

Im Burghof standen drei Pferde, alle schwarz wie die Nacht. Sauron stieg auf das größte. Die Pferde waren sein ganzer Stolz, neben seinen Uruk-Hais. "Setzt sie auf die Pferde. Diese müsst ihr fesseln und knebeln! Sie ist etwas wild. Die andere nicht. Zieht ihnen schwarze Umhänge an, und zieht ihnen die Kapuzen auf" befahl Sauron und ritt mit seinem Pferd zu dem, auf dem Elin saß. "Gleich wirst du den Sieg über Mittelerde sehen und dann können wir Seite an Seite darüber regieren!" flüsterte er ich ins Ohr. Sanft hauchte er ihr einen Kuss auf die Wange. Bald würde sie ihm erliegen, bald! Elin wurde wach, doch sie konnte sich nicht bewegen oder etwas sagen. Sie sah und hörte alles, ihr Körper war jedoch gelähmt. Sie bekam Panik, wusste nicht was sie tuen sollten. Arwen strampelte auf ihrem Pferd und versuchte sich los zu reisen. Mit Schrecken sah sie mit an, wie Sauron Elin immer wieder lüsternd ansah. Sie bekam Angst um ihre Cousine. Sauron lächelte. "Na endlich bist du wach. Ich dachte schon du würdest alles verpassen, was sehr bedauerlich gewesen wäre!" Orks zogen Elin und Arwen zwei Mäntel an und zogen die Kapuzen über ihre Köpfe. Elin sah nur noch den Hals des schwarzen Pferdes. Was hatte Sauron mit ihr gemacht, weshalb konnte sie nicht sprechen und sich nicht bewegen? Das musste mit dem Gebräu zu tun haben, das der Ork ihr gegeben hatte. "Los reiten!" befahl Sauron und er, Elin, Arwen und einige Orks ritten aus der Festung. Über ihnen kreiste ein Nasgûls und schrie entsetzliche Laute. Sie ritten auf ein großes Feld, das vor oder besser hinter dem Tor lag. "Bringt mir die Anführer dieser Menschen. LEBEND!" befahl Sauron und seine Orks ritten zum Tor. Sauron sah zu Elin. "Ist das nicht ein schöner Anblick?" fragte er, aber nicht mit Worten, er redete mit ihr telepatisch. Elin war geschockt, seine Stimme in ihrem Kopf zu hören. Nun schien er sie ganz in der Hand zu haben. Sie sammelte ihre Kräfte und sprach ebenfalls telepatisch zu ihm. "Seid euch nicht zu sicher. Hochmut kommt vor dem Fall!" gab sie schnippisch zurück. Selbst in so einer Situation konnte sie noch patzig sein, dass wunderte sie selbst. Sauron lachte laut auf, was sie erschaudern ließ. "Macht euch keine Sorgen um mich" sagte er nun wieder mit Worten. "So schnell werde diese lächerlichen Menschen mich nicht erledigen!" Sauron sah selbstsicher zu dem Schlachtfeld und grinste bösartig.

Aragorn und Eledirl waren fast durch die Uruk-Hais gekommen als sie plötzlich vom Pferd gerissen wurden. Sie standen beide auf, waren aber schon von Uruks umzingelt. "Legt eure Waffen ab" fauchte ein Ork der dazwischen stand. Aragorn und Eledirl legten sie nicht ab, zu stolz waren sie. Sie wollten wenn als wahre Männer sterben, nicht um Gnade winselnd. Der Ork wurde sauer und zog eine Peitsche und schlug beide. Aragorn und Eledirl gingen auf die Knie und schrien vor Schmerzen. Aragorn hob den Kopf und atmete schwer aus und ein. "Wir werden uns nicht ergeben!" "Dann werdet ihr eben sterben, mir soll es recht sein!" fauchte der Ork. Aragorn hob den Kop, sollte dieser Ork ihn doch töten. Er hatte nichts mehr zu verlieren, einzigst die übriechgebliebenen machten ihm Sorgen. "Herr, hier sind zwei weitere" gab ein Uruk von sich und schubste Legolas und Gimli in die Mitte des Kreises. Legolas half Aragorn auf die Beine, Eledirl rappelte sich alleine auf. Er war erfreut zu sehen, dass es Legolas noch gut ging, dann hatte er noch gute Chancen ihn selbst zu erledigen. Seine Wut auf ihn war immer noch riesig und nur all zu gerne würde er hier und jetzt Legolas zur Strecke bringen. "Sehr gut. Bringt sie zu unserem Gebieter" befahl der Ork, der lieber jeden einzelnen umgebracht hätte. Doch wie immer musste er sich den Befehlen seines Gebieters beugen, schließlich wollte nicht er am Ende getötet werden. Aragorn, Eledirl, Legolas und Gimli wurden nach vorne geschubst und von der Schlacht weggeführt. Sie hatten keine Chance ihre Waffen einzusetzen, die Uruks ließen sie nicht aus den Augen. "Nun, wenigstens werden wir jetzt Sauron treffen" meinte Gimli ironisch. "Es tut mir leid. Ihr hättet nicht mit mir kommen sollen. Es war von Anfang an aussichtslos. Nun werde ich auch die letzten Gefährten des Ringes in den Tod führen, wie grandios" meinte Aragorn und sah Gimli und Legolas an. "Hey wir haben immer zusammen gekämpft. Also können wir auch zusammen sterben! Und du hast nicht versagt, ohne dich wären viele Städte gefallen!" meinte Legolas. "Nun dann werden sie jetzt fallen, ich habe bei der Vernichtung des Ringes versagt, genau wie meine Vorfahren. Ich trage nun mal doch die Schwäche Isildurs in mir!" "Nein, du warst stets der Stärkste von uns!"

Legolas hatte selbst keine Hoffnung mehr und konnte nur hoffen, dass Elin keinen schmerzhaften Tod gefunden hatte. Aber er wollte bevor er starb Aragorn sagen, dass er nicht an all dem Schuld war, seine Seele würde sonst nie zur Ruhe kommen. "Ja Aragorn, wir haben immer zu dir aufgesehen! Und von meiner Größe her ist das sehr hoch!" stimmte Gimli Legolas zu. Aragorn nickte seinen Freunden zu, er war froh sie getroffen zu haben und mit ihnen so viele Abenteuer erlebt zu haben. Die Gruppe blieb stehen und die Uruks die vor Legolas, Aragorn, Gimli und Eledirl gelaufen waren gingen zur Seite und gaben den Blick auf drei schwarze Reiter frei. "Sauron" sagte Aragorn leise als er den Reiter sah. "Ihr habt es tatsächlich gewagt Mordor anzugreifen, Aragorn, Sohn Arathorns, Isildurs Erbe" meinte Sauron und sah Aragorn an. Legolas, Gimli, Eledirl und vor allem Aragorn waren erstaunt darüber, dass Sauron wusste wer sie waren. "Ich weiß wer ihr seid. Ich kenne jeden einzelnen von euch kleinen Würmern. Ich weiß mehr über euch Herr Aragorn, als ihr denkt. Ich habe da so meine Quelle. Auch über euch Legolas, weiß ich sehr viel. Ich habe für Sie zwei eine kleine Überraschung" meinte Sauron mit einem Grinsen. Aragorn und Legolas sahen sich an und dann wieder zu Sauron. Sauron ließ die zwei anderen Reiter vor reiten. Er zog beiden den Mantel ab und sah zufrieden die entsetzten Gesichter Legolas und Aragorns. "Oh mein Gott" brach Gimli hervor. Aragorn und Legolas blieben stumm sahen in die Gesichter der Reiter. In die Gesichter von Arwen und Elin. "Na gefällt euch meine Überraschung? Ich dachte mir, ihr solltet sie vor eurem Tod noch mal sehen. Ihr Aragorn, habt Glück, an eurer Arwen habe ich kein Interesse mehr, sie wird mit euch sterben. Doch eure Freundin Legolas gefällt mir sehr, ihr habt einen guten Geschmack. Ich werde mir überlegen ob ich sie nicht für mich behalte" meinte Sauron und sah auf Legolas runter. Elin wollte schreien, sie wollte Legolas in die Arme springen, ihm sagen er soll verschwinden, sie zurück lassen, doch sie konnte nicht, sie sah ihn, seine Angst. "Ihr seit das Letzte. Ich werde euch nie gehören! NIEMALS!" fauchte sie Sauron in Gedanken an. Sauron lächelte. "Eure Freundin ist wach Herr Legolas. Sie sieht und hört alles, doch ist sie unfähig sich zu bewegen. Oh ich liebe diese Macht. Eure Arwen, jedoch nahm die Drogen nicht. Ich wollte sie auch nicht zwingen, zu langweilig wurde mir das Spiel mit ihr. Ihr könnt gerne mit ihnen sprechen" bot Sauron an und lachte laut. Er sah zwischen Legolas und Aragorn hin und her, ja sie würden schwach werden und dann unvorsichtig sein. "Elin" flüsterte Eledirl. Er sah seine kleine, misshandelt, unter Drogen stehende Schwester und ihm stiegen Tränen in die Augen. Er hatte sich gewünscht, diese Qualen auf sich nehmen zu können, sie zu retten. Nun wäre ihm ihr Tod lieber als diese Qualen. "Ihr werdet bereuen nur ihren Namen ausgesprochen zu haben. Ich werde euch umbringen!" schrie Legolas auf. Er zog sein Schwert und sprang nach vorne. Sauron hob gelangweilt seine Hand und gab einen Energiestoß auf Legolas ab. Dieser wurde zu Boden geschleudert und wieder riss seine Schulter auf. Er ließ einen Schmerzensschrei los, er war zu schwach. Er würde Elin nicht retten können. Der Gedanke schmerzte mehr als die blutende Wunde.

Er würde versagen, er würde unterliegen und das Schlimmste, er würde Elin verlieren. "Legolas, gebt es auf. Ihr habt keine Chance gegen mich. Ich gebe euch einen Rat. Elin ist ziemlich am Ende, wegen eures Streites. Wollt ihr nicht noch schnell etwas klären bevor ich euch vernichte?" fragte Sauron und sah Elin und dann Legolas an. "Legolas" schrie sie in Gedanken, doch er hörte sie nicht. "Elin, bitte wach auf" rief Legolas und sah Elin an. Oh bitte wach auf, flehte er innerlich. Langsam stand er auf und faste sich an seine verletzte Schulter. Der Schmerz war nichts im Vergleich zu dem in seinem Herzen. "Ja bitte. Du kannst uns doch nicht alleine lassen" meinte nun auch Eledirl. Elin spürte Freude darüber, dass auch ihr Bruder sie versuchte zurück zu holen. "Macht diese Lähmung weg!" schrie sie Sauron an. "Ganz ruhig. Eurer Freundin ist ziemlich aufgebracht! Ach wie sehr hängt sie an euch, Legolas. Aber bald wird ihr Herz für mich schlagen!" meinte Sauron und strich Elin über den Kopf. Eledirl und Legolas sprangen gleichzeitig auf Sauron zu. Doch auch dieses Mal stieß er sie weg. Legolas verdrängte den stärker werdenden Schmerz. Nein Elins Herz würde nie für diesen Kerl schlagen, da würde auch sein eigener Tod nichts dran ändern, dass wusste er. Aragorn sah Arwen an, sie war bei Bewusstsein und lächelte Aragorn sogar an. Aragorn bewunderte ihren Mut, was musste sie durchlitten haben. "Macht sie los" befahl Sauron, der die Blicke zwischen den beiden sah. Ein Ork stieg von seinem Pferd und trat an Arwens Pferd. Dieser zog Arwen runter und löste die Fesseln. Sauron griff nach ihren Haaren und hielt sie neben seinem Pferd. Aragorn schnaufte vor Wut. "Hier geniest die letzten Minuten eures Lebens. Aber vorher möchte ich euch noch etwas zeigen..." meinte Sauron und zog Arwen feste an den Haaren. Er zog seine Peitsche und schlug Arwen zu Boden. "NEIN!" schrie Aragorn und rannte vor, doch er wurde von Sauron zurück gestoßen. "Ihr sollt wissen, dass das Leid schlimmer ist als der Tod. Jeder wünscht sich den Tod wenn er leidet. Aber genug mit den Spielchen, ich habe mehr Spaß mit Elin und außerdem habe ich Arwen schon zu lange. Hier..." Sauron zog Arwen hoch und schubste sie zu Aragorn. Aragorn fing sie auf und küsste sie im ganzen Gesicht. Er klammerte sich feste an sie. "Arwen, Liebes? Sei stark" flüsterte er.

Arwen lächelte geschwächt und sah dann zu Elin. "Euch beiden muss ich wohl erst noch Manieren beibringen" meinte Sauron und sah zu Legolas und Eledirl. Sauron hob die Peitsche und schlug Legolas und Eledirl zu Boden, die beiden hatten wieder zwei Schritte auf Sauron zu gemacht hatten. "Ihr solltet nicht allzu frech werden, sonst muss ich es leider Elin ausbaden lassen" sagte Sauron und strich Elin über das Gesicht. Legolas fing an schneller zu Atmen, er hatte seine Wut nicht mehr Unterkontrolle. Seine Wunde schmerzte, er hatte sich einige Prellungen zu gezogen, doch all das interessierten ihn nicht mehr. Er sprang nach vorn, mit erhobenem Schwert. Sauron war erstaunt, doch nicht überrascht. Er zog sein eigenes Schwert und hielt es Legolas an die Kehle, ebenso Legolas an Saurons Brust. "Einen Schritt weiter und eure Freundin wir sehen wie ich euch die Kehle aufschlitze" sagte Sauron mit zischender Stimme. Elin wollte die Augen schließen, schreien, aufspringen nur irgendetwas tun. Das durfte nicht passieren, Legolas durfte nicht sterben, eher wollte sie ihr Leben beenden als das mit anzusehen. Legolas sah Sauron an und dann Elin. Er wusste es musste sein, es gab keine andere Möglichkeit. "Es tut mir leid, dass du das sehen musst mein Stern" Legolas holte zu einem tödlichen Schlag aus. Auch Sauron holte mit dem Schwert zu einem Schlag aus. "NEIN!" schrie Elin laut, aus der Lähmung befreit. Sie hatte all ihre Kraft aufgebaut, sie musste das verhindern, um jeden Preis. Sie sprang auf Sauron und stieß das Schwert weg, jedoch verlor Sauron es nicht aus der Hand. Sauron war überrascht und konnte sie nicht abwimmeln. Elin griff nach seiner Hand und stieß ihm sein eigenes Schwert in die Brust. Sauron und Elin schrie vor Schmerzen auf. Nie zuvor hatte sie solche Schmerzen erlitten. Elin spürte ihren rechten Arm nicht mehr, mit dem sie zugestochen hatte. Ihr ganzer Körper schien zu zittern. Dann endlich, so schien es ihr, kam die ersehnte Dunkelheit und umfing sie. Sauron und Elin fielen vom Pferd und ein helles Licht stieß von Saurons Brust aus in die Luft. Eine gewaltige Druckwelle stieß empor und alle die standen wurden zu Boden gerissen. Die Uruk-Hais bemerkten schnell, dass sie nun keinen Anführer mehr hatten uns so ergriffen sie die Flucht ins Landesinnere. Sauron, der Feind der freien Völker war besiegt!

Die Menschen und Elben, die am Boden lagen, standen nach und nach wieder auf. Nur langsam begriffen sie, dass ihr Erzfeind besiegt war. Aragorn und Arwen lagen sich in den Armen und küssten sich. Aragorn konnte es immer noch nicht glauben, endlich hatte er sie wieder und ihr Feind war besiegt. Legolas kroch am Boden entlang zu dem toten Pferd, auf dem zuvor Sauron gesessen hatte. Er fand Elin am Boden liegen, mit geschlossenen Augen und kaum einer Atmung. Er kroch schneller und nahm sie in den Arm. "Elin? Elin!" er schüttelte sie leicht. "Jetzt habe ich dir schon zwei Mal das Leben gerettet. Ich habe was Gut bei dir" sagte sie mit leiser, gebrochener Stimme. "Ich weiß. Ich werde mit dir die Reise durch Mittelerde machen, wie du es dir gewünscht hast. Ich habe diesen Wunsch von dir nie vergessen und wir werden ihn gemeinsam erfüllen! Ich werde mich mit deinem Bruder und Vater vertragen, wir werden das schon schaffen. Nur halte durch!" flüsterte er. Elins komplette rechte Hälfte war gelähmt, der Schlag gegen Sauron hat sie alle Kräfte gekostet. Elin wusste, die Dunkelheit würde wieder kommen und sie endlich von diesen schrecklichen Schmerzen erlösen, jetzt konnte sie sich fallen lassen. Sie wusste Legolas in Sicherheit, alles schien gut zu sein. "Sage mir wie ich den Spruch der Unsterblichkeit anwende. Ich kann dich damit rette!" schluchzte Legolas. Tränen tropften auf Elins Gesicht. Sie sah so schwach aus, er durfte sie nicht sterben lassen! "Verzeih mir. Ich wollte nicht mit dir streiten" sprach sie leise. "Nein, wenn muss ich mich entschuldigen. Ich hätte dich nicht vor die Wahl stellen sollen, es war so dumm von mir" sagte Legolas und spürte, dass Elin immer schwächer wurde. Nein, sie durfte jetzt nicht sterben. Nicht nachdem sie alles geschafft hatten. Eledirl lag etwas abseits und konnte sich nicht bewegen, er sah nur seine Schwester dahinscheiden und Tränen liefen über sein verstaubtes Gesicht. Er sah ein, dass ihr Legolas mehr als alles andere bedeute und er kam sich so was von dumm vor, dass er es nicht vorher gesehen hatte.

"Elin?" fragte Legolas ängstlich. Sie öffnete noch mal die Augen und sah ihn an. Diese blauen Augen, ja die würde sie stets an Legolas erinnern, egal wo hin sie gehen würde. "Ich...ich...liebe dich" flüsterte sie kaum hörbar. Langsam kam die Dunkelheit, sie schien so warm und sicher, ja sie würde sich fallen lassen und alle Schmerzen hinter sich lassen. "Elin, nein bitte halte durch. Du darfst nicht sterben" sagte Legolas und Träne liefen ihm über das Gesicht und tropften ihr auf die Lippen. Sie durfte nicht sterben, er wollte ihr doch noch so viel sagen, doch er bekam keinen Ton raus. Elin lächelte kurz und schloss dann die Augen. "Elin? Nein bitte nicht..." Legolas schüttelte Elin leicht doch sie reagierte nicht mehr. "Elin" rief Legolas verzweifelt. Sie lag schlaff in seinen Armen, ihr Brustkorb hob sich nicht mehr und ihr schien bereits die Farbe aus dem Gesicht zu weichen. "Tu mir das nicht an. Ich brauche dich doch" flüsterte er und legte seine Stirn auf ihre und schluchzte laut. Er hatte versagt, er hatte Elin nicht retten können, wie sollte er mit dieser Schuld leben können? Wie sollte er ohne sie leben? Eledirl robbte langsam nach vorne und brach dann unter Tränen zusammen. Er hatte seine Schwester nun ganz verloren und sie wusste nicht, dass er sie jetzt verstand. Sie würde nie erfahren, dass es ihm Leid tat. Aragorn, Gimli und Arwen sahen sich an und alle hatten Tränen in den Augen. Arwen schluchzte leise und klammerte sich an Aragorn. "Das ist nicht wahr!" schniefte sie und schlug verzweifelt gegen seine Brust. Sie hatte Elin nur kurz kennen gelernt, doch was Elin geleistet hatte ging Arwen nahe, sie hatte in Elin bereits eine Freundin gesehen, da sie beide schlimme Zeiten in Mordor erlebt hatten. Aragorn nahm Arwen fester in die Arme und sah mitleidig zu seinem Freund. Gimli schniefte leise und wischte sie eine Träne aus den Augen, es ging ihm nahe. Ja er hatte Elin gerne gehabt und jetzt sollte sie einfach so tot sein? "NEIN!" rief Legolas laut und streckte das Gesicht zum Himmel. Er hatte seinen liebsten Stern für immer verloren. Nie wieder würde er ihr Lachen hören, ihre Lippen auf seinen spüren und er würde nie wieder dieses Glänzen in ihren Augen sehen, das er so sehr an ihr geliebt hatte. Das alles würde er nie wieder sehen oder fühlen. Nie wieder!

Ende von Kapitel XIV