Titel: Harry Potter and the Preparation to Fight (2/21)
Autor: MasterKazoom, betareader Linh
E-Mail: gggh@gmx.net
Kategorie:
Romanze/Abenteuer
Zusammenfassung:

Disclaimer:

Notizen (Wichtig!): Ich benutze viele Originalausdrücke aus den Englischen Harry Potter Büchern. Zum Beispiel: Hermione, Diagon Alley, Privet Drive. Dies tue ich weil ich vertraut mit der Englischen Version bin, und es nicht mit der Deutschen bin. Man möge es mir verzeihen.

Kapitel 2
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Der Überraschungsgast

Harry erwachte früh, zu aufgeregt um noch zu schlafen. Er zog sich schnell an und machte sich Richtung Küche auf, damit er sich ein üppiges Frühstück zubereiten konnte, bevor seine Tante ihn dabei erwischte (seine Tante ließ ihn niemals richtig hungern, aber zuviel gab sie Harry auch nicht). Die Eulen seiner Freunde waren diesen Morgen wohl spät dran, und während er sein recht üppiges Frühstück aß, betrat sein Cousin das Zimmer um sich sein tägliches Fitness-Frühstück zu machen, bevor er mit dem Training anfing. Während der letzten Wochen hatte sich das Verhältnis zwischen Harry und Dudley gebessert, denn immerhin musste Dudley Harry Respekt zollen, da Harry mit dem Training mithielt, auch wenn es sehr hart war. Harry fühlte sich nichts desto trotz erfrischt, ja sogar kräftig. Doch im Moment wunderte Harry sich nur warum Dudley so früh auf war. Es war doch gerade erst nach Sonnenaufgang und Dudley fing sonst erst gegen Nachmittag mit dem Training an.

"Was machst du denn schon so früh draußen ?", fragte Harry mit Verwunderung.

"Dir auch 'nen guten Morgen!", antwortete Dudley trotzig.

Darauf grummelte Harry nur, er wollte das stille Einverständnis zwischen sich und Dudley nicht zerstören.

Nachdem Dudley sich sein Frühstück zubereitet hatte, setzte er sich ebenso an den Tisch und beide aßen ihr Frühstück leise. Als das Fenster aufsprang und drei Eulen durchsausten, verfluchte Harry sich selbst, denn sicher würde Dudley vor Schreck das ganze Haus wach schreien. Und das würde Bestrafung für Harry bedeuten.

Aber zu Harrys Verwunderung sagte Dudley gezwungen ruhig: " Wurde ja Zeit." Worauf war Dudley aus? Wusste er vielleicht, dass er Geburtstag hatte? Das war schwer zu glauben, immerhin hatten die Dursleys seinen Geburtstag bisher immer vergessen. Dudley lächelte ihn an. Allein die Tatsache dass er lächelte, machte Harry stutzig, wenn nicht sogar misstrauisch.

"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Harry.", sagte Dudley, nachdem Harry nicht reagiert hatte.

Harry war total geschockt und bekam kein Wort hinaus. Die erste Eule bohrte schon seit geraumer Zeit ihre Krallen in seine Schulter.

"Nun mach schon deine, ähh - Briefe auf", sagte Dudley, sichtlich nervös.

Harry war sich nicht sicher ob dies nicht ein schlechter Scherz war, aber soviel Mühe, dass sogar Eulen mitspielen? Die eine Eule sah aus wie die meisten aus Hogwarts, und die andere musste - Ja! Es war Percys Eule Hermes, Ron hatte es bisher noch nie geschafft Hermes zu benutzen, große Pakete sendete er sonst mit Errol. Doch dieser war schon viel zu alt, um längere Flüge durchzuhalten. Und eine kleinere Eule war auch noch da, klein und doch robust aussehend. Harry meinte sie schon einmal gesehen zu haben, doch er wusste nicht genau wem sie gehörte. Sicher nicht Hermione, denn sie besaß nur Crookshanks. Und Harry würde sehr verwundert sein, wenn der Fellball auf ein mal Briefe überbringen würde. Vielleicht hatte sie ihr Geschenk mit Rons Paket geschickt, doch er wehte den Gedanken weg, als er das erste Paket von Hermes losmachte und öffnete. Eine große Sammlung aller seiner Lieblingssüßigkeiten (die liebsten davon sicher Chocolat Frogs und Bertie Botts Every Flavor Beans ), einen Geburtstagskuchen, eine Geburtstagskarte von Ginny (Harry las mit Lachen die Signatur - Ginny hatte wohl aus Nervosität viele Tinteflecke überall hingekleckert) und - Harry öffnete seine Augen weit als er dies sah - ein Buch mit einem Bild von Harry selbst, direkt auf dem Cover! Sein Bild-Ich lächelte schüchtern und versuchte sich hinter dem Bilderrahmen zu verstecken, sichtlich irritiert von soviel Aufmerksamkeit. Über dem Bild las Harry: " The Boy Who Lived ".

Nachdem die Überraschung abgeklungen war, sah er ein Stück Pergament mit Rons Schrift in der ersten Seite hängen:

Ein komplettes Buch über dich! Ich weiß nicht, was alles da drin steht, aber sicherlich will jeder in Hogwarts so eines haben wenn sie deins erst gesehen haben. Ginny hat es schon gelesen, ich würde sie an deiner Stelle vielleicht für eine Weile umgehen... Der Verkäufer hat mir versichert, dass die Bücher so verzaubert sind, dass weitere Heldentaten deinerseits gleich im Buch niedergeschrieben werden.

Herzlichen Glückwunsch, Ron.

Harry stöhnte und warf das Buch auf den Tisch. Sicherlich fand Ron das Buch sehr lustig und der Gedanke, dass Ginny jetzt noch komischer auf Harry reagierte, war auch nicht gerade toll. Harry sah schon die Creevey Brüder jede seiner "Heldentaten" nachstellen. Harry hoffte nur, dass eher peinliche Sachen verborgen blieben, wie z.B. seine verflossenen Gefühle für Cho oder die Sache mit Dudleys abgetragenen Klamotten während der Sommerferien. Und geheime Dinge, wie die Existenz von Sirius sollten ebenso nicht ans Tageslicht kommen, nicht bevor Wurmschwanz gefasst worden war.

Dudley schnappte sich flink das Buch und hielt seine Luft an, als er das große Bild von Harry sah. Beinahe wäre er vom Stuhl gefallen, als der Bild-Harry erneut versuchte hinter dem Bilderrahmen Schutz zu suchen.

"Wie-Wie-Wieso ..?", stammelte Dudley unwissend.

"Bilder bewegen sich in der Zaubererwelt immer.", sagte Harry, als wäre es das Gewöhnlichste auf der Welt.

"Und es gibt ein komplettes Buch nur über DICH?", fragte Dudley immer noch mit großen Augen.

"Scheint wohl so, oder?" antwortete Harry miserabel. Er wollte gar nicht wissen, wie und wo Ron das Buch gefunden hatte.

Nachdem Dudley den ersten Schock überwunden hatte und das Buch aufschlug, öffnete Harry das Paket von der kleineren Eule, die von Hagrid war. Er hatte Harry eine Zauberstabschachtel aus Eichenholz geschenkt. Auf ihr war mit goldenen Buchstaben sein Name geschrieben. Sie konnte nicht nur dazu benutzt werden, sein wichtigstes Zauberutensil zu beinhalten, sondern reinigte diesen auch selbstständig. Dazu hatte Hagrid ihm noch die üblichen selbstgemachten Kekse mitgeschickt, die Harry wohl nicht essen würde. Er hatte nämlich zuviel Erfahrung mit Hagrids Kochkünsten gemacht, mit seinem selbstgemachten Brot könnte man selbst einen Drachen erschlagen.

Harry legte die Schachtel auf den Tisch und nahm den Brief der letzten Eule ab.

Sie folgte nun laut kreischend den anderen Eulen aus dem Fenster hinaus. Der Brief hatte das Hogwarts-Siegel. Harry öffnete ihn und las:

Sehr geehrter Mr. Potter,

Sie sind zu einem Präfekt ernannt worden, gewählt durch die übrigen Präfekte und unserem Head Girl und unserem Head Boy, Alicia Spinnet und Roger Davies. Dadurch sind ihnen Pflichten und Privilege auferlegt und gegeben. Ich hoffe sie werden die Aufgabe mit Bravour meistern. Das erste Treffen der Präfekte ist am ersten Tag nach der Ankunft in Hogwarts. Ich erwarte sie und den Rest der Präfekte im Raum direkt hinter der Großen Halle. Angehängt ist eine Liste aller Schulbücher, die sie für ihr fünftes Jahr benötigen werden.

Weiterhin frohe Ferien und einen herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.

Minerva McGonagall, stellvertretende Schulleiterin.

Harry grinste, als er den Anstecker mit einem großen "P" darauf sah. Und auch, dass McGonagall ihm gratuliert hatte, machte ihn froh. Selbst wenn sie sehr streng war, immerhin war sie auch das Oberhaupt von Gryffindor. Die Liste würde er später durchsehen, im Moment schaute er sich wieder Dudley an, der wie gebannt seine Nase in Harrys neuem Buch hatte. Harry runzelte die Stirn, wusste aber nicht was er tun sollte. Ihm fiel plötzlich ein, dass er keine Eule von Sirius oder Hermione bekommen hatte, was war nur passiert? Er dachte an den Brief zurück, den Hermione ihm vor ein paar Wochen geschrieben hatte. War sie zu der Zeit schon in Schwierigkeiten? Und wenn sie in Schwierigkeiten war, vielleicht war Sirius gerade dabei ihr zu helfen? Er würde Sirius später einen Brief schicken und sich um ihn und Hermione erkundigen, damit er bescheid wusste.

Während der ganzen Auspackzeremonie hatte Harry total die Zeit vergessen. Erst als seine Tante hereinkam und mit lautem Gebrüll verkündete, dass sie seine fremden Sachen nicht auf ihrem sauberen Tisch haben wolle, trollte er wie ein geschlagener Hund zur Treppe. Als es plötzlich klingelte, öffnete er ohne Nachzudenken die Tür.

Die Überraschung stand ihm in den Augen.


*~*~*


"Oh Harry! Wie gut es ist dich zu sehen! Herzlichen Glückwunsch!"

Kurz nachdem Harry die Tür geöffnet hatte, hatte sie ihre Arme schon um ihn geworfen und ihm danach gleich einen Kuss auf die Wange gegeben. Harry war nach hinten gestolpert, und erst als er bemerkte, dass Hermione lächelnd vor ihm stand, entspannte er sich.

Sie sah vollständig verändert aus. Ihr sonst so buschiges Haar war nun mit Haarbändern und Klammern versehen. Außerdem war er sich sicher, dass es auch ein wenig geschnitten wurde, so frisch wie es jetzt aussah. Sie trug ein kurzes hellblaues Top und eine oben sehr knappe Jeans, die ihren schlanken Bauch und noch ein gutes Stück darunter frei ließ. War das ihr Slip? Harry mochte gar nicht daran denken. Aber sein Blick war eher weiter nach oben gerichtet. Es ging ihm schlagartig durch den Kopf: Noch nie hatte er Hermione so fraulich gesehen! Sie war ein Stück gewachsen und hatte Körperrundungen, wo er bei ihr zuvor nie welche gesehen hatte. Oder sie hatte sie nur verborgen. Aber so groß, wie sie ihm nun erschienen, musste sie wirklich weite Kleidung darüber getragen haben, um zu das zu verbergen, womit sie wahrlich gesegnet war. Harry war von ihrem Anblick schier überwältigt. Als er ihr schönes und symmetrisches Gesicht anblickte, sah er wie sie ihn ebenfalls anschaute, und als sich ihre Augen trafen, erröteten beide in einem tiefen Rot.

Auch Harrys Körper hatte eine drastische Veränderung durchgemacht. Es war nicht nur sein Bartwuchs, sondern auch seine tiefer gewordene Stimme (und der damit besser zu sehende Kehlkopf ). Vor allem durch die Trainingseinheiten mit Dudley hatte er bereits Muskelmasse angesetzt, wenn auch noch nicht wirklich merklich. Aber seine Brust war nun ein kleines Sixpac und keine flache Scheibe mehr. Immer noch schaute er Hermione an, wenn auch aus seinen Augenwinkeln. Cho Chang kannte er nicht mehr, er hatte nur noch Augen für die wunderschöne Hermione Granger.

Er ließ sie und ihre Familie ein, und bemerkte, dass ein groß gebauter, schwarzer Hund mit ihnen reiste.

"Snuffles?" Der Hund schien zu nicken. Harry seufzte vor Erleichterung.

Mr und Mrs Granger gaben Harry jeweils die Hand und gratulierten ihm. Als Harry die Tür geschlossen hatte, verwandelte sich Sirius augenblicklich zurück. Freudig gab er Harry eine gewaltige Umarmung. Die Ruhe wurde nur durch ein ungeduldiges "Ähem" gestört. Harrys Onkel Vernon stand an der Wohnzimmertür, sein Blick gemischt mit Wut, Überlegenheit und Gefahr.

Sirius ließ Harry los und ging auf Onkel Vernon zu, eine Hand ausgestreckt, die Vernon jedoch nur sehr zögerlich annahm.

"Sie müssen Harrys Verwandten sein, ich bin Sirius Black, Harrys Pate. Ich habe Hermione Granger, eine gute Freundin Harrys, sowie ihre Eltern mitgebracht, da ja heute Harrys Geburtstag ist. Ich hoffe sie haben nichts dagegen. Wir werden auch keine Umstände bereiten, denn wir haben bereits einen Ort, wo wir nächtigen werden. Nur Hermione müsste ein Zimmer in diesem Haus beziehen, falls dies nicht zu viele Umstände macht."

Onkel Vernon hatte nicht mal darüber nachgedacht, als er schon das Wort zu einem Nein erheben wollte. Da kam Dudley aus der Küche und bei dem Anblick von Hermione ließ er ein lautes "Wow!" vernehmen, was die Aufmerksamkeit auf ihn zog und auch Onkel Vernon ablenkte. Dudley sah so aus wie Harry vor einer Minute, als er Hermione angestarrt hatte. Auch diesmal errötete Hermione, wenn auch nur wenig, und sie grinste selbstzufrieden. Dudley schien komplett damit glücklich zu sein sie nur anzuschauen. Und vielleicht noch ab und an zu atmen.

Sirius nahm die Gelegenheit beim Schopf und schritt auf Dudley zu, ihm die Hand reichend. Dudley wackelte nur ein wenig mit seinem Handgelenk, viel zu beschäftigt über Sirius' Schulter zu starren. Hermione drehte sich inzwischen leicht kichernd zu Harry.

"Du musst Dudley sein, Harry mit mir von dir erzählt. Ich bin Sirius Black und das sind Hermione Granger und ihre Familie. Wir haben deinen Vater gerade gefragt, ob sie für eine Nacht hier bleiben kann, da wir nicht genug Platz haben, sie bei, ähm, uns unterzubringen. Wir-"

Aber Sirius kam nicht weiter. Denn nach dem letzten Satz erwachte Dudley zum Leben, kam hervorgeeilt und sagte zu den Grangers, auch wenn er nie die Augen von Hermione ließ: "Sicherlich kann Hermione für eine Nacht hier übernachten, machen sie sich keine Sorgen. Sie kann auch für den Rest der Ferien hier bleiben, oder-"

Nun war es an Vernon Dudley zu unterbrechen, seine hochsteigende Wut in ihm unterdrückend: "Dudley! Erst sitzt du mit- mit- IHM (er nickte herüber zu Harry) am Tisch und tust so als wäre er dein Bruder oder so etwas und dann willst du einer, einer von IHNEN erlauben hier zu übernachten?!? Wir haben genug mit IHM zu tun (Wieder ein Nicken Richtung Harry)!!!"

Nun war es an Harry wütend zu werden. Er hatte amüsiert zugeschaut, als Dudley offensichtlich angeregt Hermione angestarrt hatte. Er fand es sogar lustig, wie er sie für die restlichen Ferien eingeladen hatte, konstant am Sabbern. Doch es wäre Harry niemals in den Sinn gekommen, dass Vernon seinen eigenen Sohn, seinen Diddy-Dums, so ansprechen konnte. Er begann gleichzeitig mit Dudley seinen Onkel anzuschreien, wilde Ausdrücke flogen um den Raum.

"Das ist nicht fair, jetzt bekomme ich mal Besuch und-" wütete Harry, doch Dudley übertönte ihn.

"Was hast du gegen Zauberer? Sieht sie gefährlich aus? Was soll sie von uns denken wenn wir-" entgegnete Dudley seinem Vater in Rage, aber wieder schien Harry lauter zu werden.

"Ich mache all diese Aufgaben die mir Tante Petunia aufgegeben hat und ihr erlaubt mir nicht mal meinen Geburtstag zu feiern? Und-" Doch Harry wurde durch ein lautes Knallen unterbrochen, das von Sirius Zauberstab kam, der nun hoch über Sirius' Kopf erhoben war.

Noch bevor irgendjemand etwas sagen konnte, fing Vernon Petunia auf, die bei dem Knall vor Schreck ohnmächtig geworden war. Harry sah sich um, Dudley hatte vom vielen Rufen noch die Röte im Gesicht (Harry selbst wohl auch, aber das konnte er nicht sehen). Die Grangers und Sirius sahen erschreckt aus, nur Hermione allein schien dies alles nicht wirklich zu treffen. Vernon Dursley schaute sie alle mit seinen wütenden, kleinen Augen an, erst Harry, dann Hermione. In seinem Kopf schien es zu arbeiten, und nach einer Weile kam das Ergebnis aus seinem Mund.

"Sie kann bleiben, aber nur für diese eine Nacht! Und DU und DU (er schaute Dudley und Harry an, seine Stimme war bedrohlich laut) werdet noch eure Strafe dafür bekommen, dass ihr mich angeschrieen habt!"

Harry fühlte sich auf einmal toll. Er würde seinen Geburtstag mit Hermione und Sirius verbringen! All die Wut war verflogen, die Dursleys konnten ihn schon lange nicht mehr aufregen. Auch Dudley schien erleichtert, sein glasiger Blick war zurück, als er wieder zu Hermione schaute.

"Ha-Ha-Hallo, ich bin Dud-Dudley. Schön dich kennen zu ..." Dudley war ein Schritt näher an Hermione herangetreten und versuchte verzweifelt sich vorzustellen. Dies endete aber in einem Gestammel und Gestotter, weil sein Blick von ihrem sehr hübschen Gesicht herunter wanderte und letztendlich bei ihrem Dekolletee hängenblieb, das sehr tief ging, wenn man sehr nah davor stand. Jedenfalls hatte Harry niemals das Gefühl Dudley jemals so dumm starrend gesehen zu haben. Und Harry hatte ihn schon oft dumm starrend gesehen.

Hermione musste sich sehr das Lachen verkneifen und lehnte sich etwas vor:

"Hallo Dudley, Ich bin Hermione. Harry hat mir schon viel von dir erzählt."

Und dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange, welcher Dudley auf den ersten Blick unberührt ließ (dümmer konnte man ja schon nicht aussehen), aber dann wechselte sein Gesichtsausdruck in ein dümmliches Lächeln. Er blieb dann weiterhin so stehen.

Vernon tippte Dudley mehrere Male auf die Schulter, um ihn aus seiner Starre zu befreien und schnauzte ihn dann wütend an, die Tür zu schließen und Hermiones Sachen entgegenzunehmen. Dies machte er natürlich liebend gerne, wobei er beinahe Hermione mit unter seinen Arm geklemmt hätte. Harry konnte ihn verstehen, er hatte auch die merkwürdigsten Sachen mit Hermione vor. Er wunderte sich, ob er nicht auch dümmlich starrte, aber selbst wenn, dann schien niemand dies zu bemerken.

Als Dudley weg war, verließen Petunia (inzwischen erwacht) und Vernon die Halle und gingen zurück ins Wohnzimmer. Harry führte die Grangers mit Sirius in die Küche, wo seine Geburtstagsgeschenke lagen. Sirius lachte, als er das Harry Potter Buch sah, wobei Hermione vor Interesse fast zersprang (Da stehen sicher ein paar Sachen über dich, die dir oder uns noch nicht einmal aufgefallen sind!). Sirius fand die Stabschatulle sehr interessant und meinte, dass nur wenige Zauberer so eine besaßen, da die meisten ihren Stab meist griffbereit bei sich tragen. Harry musste ihm zustimmen, aber da er während der Ferien nicht zaubern durfte, war es nun durchaus nützlich.

"Nun aber zu den Geschenken, die du noch nicht bekommen hast. Hier ist dein Erstes!", sagte Sirius, sichtlich erfreut dass Harry nicht sofort erriet was es war.

Es war schwierig, aber von der Größe des Pakets und des Gewichtes war nichts Außergewöhnliches zu entdecken, also musste er es wirklich auspacken. Sirius grinste ihn fröhlich an. Auch Hermione lächelte ihm zu, wobei sich sein Herz bis auf sein Gesicht ausbreitete. Schließlich öffnete er es.

Ein Stirnrunzeln später schaute er wieder zu Sirius, dann wieder zu Hermione. Beide grinsten nun breit. Harry wühlte und wühlte, aber er fand nur zerknittertes Pergament. Aber als er seine Hand durch die Box führte, spürte er etwas Vertrautes, auch Pergament. Aber als hätte er es bereits einmal gefühlt, als wäre eine unsichtbare Spur an diesem, die nur er erfühlen könne. Und so griff er dieses Stück Pergament heraus, und war nicht verwundert, als er sah, dass es komplett knitterfrei war. Er hatte sie wieder. Die Marauder's Map. Die Karte, die er seit seinem dritten Jahr in Hogwarts besaß und die ihm im vierten Jahr entwendet worden war (er hatte sie Barty Crouch Jr verkleidet als Moody geliehen).

Er lächelte hoch zu Sirius und zu Hermione, welche sich wieder um ihn warf, doch diesmal waren Harry die Details ihres Körpers genauer bewusst, für seinen Geschmack vielleicht schon ein Tick zu genau, zumindest vor ihren Eltern und Sirius. Über seine Schulter sah er, dass Sirius immer noch grinste, wenn auch aus einem anderen Grund. Hermiones Eltern hingegen schauten etwas sehnsüchtig, als ob sie ihr kleines Mädchen wiederhaben möchten. Doch Harry konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, als sie sich vollkommen gegen ihn presste. Kurz bevor sie ihn wieder freigeben wollte, flüsterte sie in sein Ohr: "Ich werde dir dein Geschenk von mir später geben."

*~*~*


Der Tag war der größte Spaß, den Harry je in den Sommerferien bei den Dursleys erlebt hatte. Sie spielten zunächst ein paar Spiele wie Zauberer-Schach oder Exploding Snap, in denen Dudley meist verlor. Das störte ihn aber kaum, denn es genügte nur ein Blick von Hermione um ihn wieder total glücklich zu machen. Sirius lachte über diese Reaktion, aber Harry fühlte sich inzwischen etwas komisch dabei - immerhin flirtete sie mit Dudley!

Obwohl Dudley den ganzen Tag so aussah, als würde kein anderes Wort außer Hermione durch seinen Kopf sausen, hatte er sich dennoch etwas ausgedacht, um Hermione zu beeindrucken. Am Nachmittag sagte er ihnen beiläufig, er würde jetzt mit seinem Fitnessprogramm anfangen. Obwohl Harry genau wusste, warum Dudley das tat, machte er mit. Er wollte Dudley unbedingt davon abhalten Hermione zu beeindrucken. Nicht, dass sie noch auf die Idee kam diesen Kerl lieber zu mögen als ihn! Es schien kindisch, aber in diesem Moment war Harry alles Recht.

Während Dudley sein Programm durchzog, machte er natürlich immer ausgiebige Pausen. Schließlich musste er doch Hermione seine durchtrainierten Oberarme und Beine zur

Schau stellen, somit konnte er ihr auch die Schwere seiner unglaublichen Trainingsmethoden hervorzuheben. Obwohl Harry auch zeigen wollte, dass er kein schwacher Hänfling war, fand er keinen Weg Dudley's Muskelberge zu übertrumpfen und musste so klein beigeben.

Und obwohl Hermione jedes Mal lächelte, wenn Dudley sie wieder versuchte zu beeindrucken, bekam Harry das Gefühl, dass sie es wohl nur tat um Dudley bei Laune zu halten. Wobei man sich aber niemals sicher sein konnte... Alles in allem waren Harrys Gefühle gemischt, als er zum Duschen hoch ging. Dudley fand, dass sein schwitzender Oberkörper noch ein wenig von Hermione betrachtet werden müsste, aber Harry sah aus seinem Augenwinkel, dass ihr Kopf ihm unauffällig folgte.

''Hah, da hast du's !" ,dachte sich Harry. Während dem Duschen und auch auf dem Weg zu seinem Zimmer war Harry in Gedanken versunken: Wie hatte Hermione es geschafft so schnell so erwachsen zu werden? Und war es wirklich nur die körperliche Anziehung, oder hatte er nicht schon immer mehr gefühlt als nur Freundschaft? Jetzt wo ihm der Gedanke kam, erinnerte er sich an Dinge wie die Sache auf der Plattform 9 ¾ letztes Jahr, als Hermione ihm einen Kuss auf die Wange gegeben hatte. Er war sich bisher relativ sicher, dass es ein freundschaftlicher Kuss war, nun wusste er: Vielleicht war er es auch nicht.

Als er ein leises Kichern hörte, merkte Harry erst, dass er bereits in seinem Zimmer angekommen war. Er stand in Shorts und ziemlich gedankenverloren vor seinem Schrank und suchte nach Klamotten, die er sich anziehen wollte. Aber dieses Kichern lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Rest des Raumes - seinen Schreibtisch, den Stuhl, das Bett mit Hermione drauf, sein Schrank...

Das Bett mit Hermione ?!?

Harry wirbelte herum und sah eine sichtlich amüsierte Hermione, die ein gewisses Leuchten in den Augen hatte. Harry runzelte seine Stirn, hatte sie hier auf ihn gewartet? Sicher, es war seine eigene Schuld, dass er so unachtsam durch das Haus läuft, aber sie hätte wenigstens herausgehen oder wegschauen können.

Außer natürlich, sie wollte ihn anschauen. Der Gedanke war noch nicht mal fertig gedacht, da sagte sie schon:

"Du hast mir nicht geschrieben dass du mit Dudley trainierst. Man sieht den Unterschied."

Sie schaute auf seine Beine, für eine Sekunde ein Stück darüber um dann gleich auf seine Brust zu schauen. Sie war unglaublich muskulös geworden, zumindest hatte Hermione sie anders in Erinnerung gehabt. Auch seine Arme waren nicht mehr bleich und dürr, sondern eher kräftig und braungebrannt. Trotz Hermiones anerkennenden Blicks nach ihrer kleinen Musterung hatte Harry das Gefühl, dass sich Hermione mehr verändert hatte als er. Die Stille hielt langsam zu lange an und Harry glaubte sich aus irgendeinem Grund rechtfertigen zu müssen:

"Ich hatte mir nicht soviel davon erhofft, aber ich denke, dass das Trainieren wirklich etwas gebracht hat. Ich denke mal, dass Dudley mehr der Typ für Sport ist. Du hast dich übrigens auch sehr verändert. Zum Besseren." Bei den letzten Worten wurde er wieder Rot, aber nur für kurze Zeit. Er schaffte es sogar seinen Blick auf ihrem Gesicht zu lassen.

"Dankeschön. Ich finde dich aber viel besser, Dudley sieht doch fast schon ein wenig zu kräftig aus. Ein wenig Farbe könntest du jedoch noch gebrauchen." Harry wurde bei dem Kompliment wieder rot und musste tatsächlich zugeben, dass außer seinen Armen nichts weiter gebräunt war. Als er sie wieder ansah, bemerkte er, dass sie zwar nicht dunkelbraun, aber zart hellbraun war und dies somit sehr schön mit ihrem restlichen Aussehen harmonierte. Während sein Blick weiter über sie schweifte, hörte er wieder wie sie sprach:

"Ich habe Dudley erzählt, dass Sirius und meine Eltern schon weg sind, und daraufhin hat er mir angeboten sich um das Abendessen zu kümmern. Ich hoffe er versucht mich nicht mit einem romantischen Dinner zu verführen.". Sie lachte laut auf. Harry sagte immer noch nichts, er fühlte sich wie Dudley als Hermione gerade gekommen war, unfähig zu sprechen, nur fähig sie anzusehen. Sogar ihr Lachen war schön. Harry wettete, dass sogar ihr Schnarchen schön war.

"Harry? Harry!" sie lächelte immer noch, wohl erratend was sein Gesichtsausdruck sowieso verriet.

"Huh? Ah ja, Abendessen, sicher. Und was hast du bis dahin noch vor?" Er versuchte ruhig zu klingen, was ihm kaum gelang. Die Gesamtsituation war schließlich mehr als geladen: Er stand dort, nur in Boxershorts, Hermione lag auf seinem Bett, und er sah wieder einen hellblauen Strich kurz über ihrer Jeans. Musste wohl wirklich der Slip sein. Allein der Gedanke, dass sie heute in diesem Haus schlafen sollte, brachte ihn fast um.

"Bis zum Abendessen sind es ja noch ein paar Stunden. Ich dachte bis dahin könnte ich noch etwas Sonne tanken, denn ich habe leider noch nicht die Bräune, die ich gern hätte. Da könntest du mir doch glatt Gesellschaft leisten. Du würdest mit einer schönen Bräunung gleich viel knackiger aussehen.". Sie zwinkerte einmal und lachte dann aufgrund Harrys Gesichtsausdruck, der hauptsächlich Verwunderung zeigte, wie offen und eitel sie doch war. Aber er mochte es. Er durfte nur nicht daran denken, wie sie sich sonnen wollte. Vielleicht könnte er sein Gehirn für ein paar Stunden hier oben liegen lassen, Dudley schien dies früher öfter getan zu haben.


*~*~*


Draußen stellte Harry zwei Liegen auf, die er und Hermione benutzen konnten. Sie gehörten eigentlich seinem Onkel und seiner Tante, aber die beiden besaßen die Liegen nur, um damit bei den Nachbarn anzugeben.

Dudley war unterwegs, er wollte wohl etwas Besonderes für das Abendessen kaufen. Sicherlich versuchte er damit bei Hermione zu landen, und da er früher Fan von jeder Art Gericht war, konnte er auch schon damals ziemlich gut kochen.

Er war sich nicht sicher was er anziehen sollte, immerhin war er noch nie richtig baden (als wenn ihm das je erlaubt gewesen wäre). Wahrscheinlich hätte sein Onkel ihn schon längst für all das, was sich Harry heute rausgenommen hatte bestraft, aber er hielt sich besonders still, besonders weil Sirius heute vorbeigeschaut hatte, der ja schließlich immer noch von den meisten Regierungen der Welt gesucht wurde. Und natürlich weil sie einen Gast hatten, zwar einen unfreiwilligen, aber immerhin ein Gast.

Harry hatte zwei Handtücher mitgebracht und je eines über eine Liege gelegt. Er stellte die Liegen auch gut einen Meter von einander entfernt auf. Hermione war noch oben, sich umziehen. Harry wollte gar nicht daran denken, er musste sich heute sehr beherrschen, das wusste er. Besonders in Shorts. Was ihm Sorge gemacht hatte, war die Sonnenmilch. Er wusste, dass die Dursleys so etwas nicht hatten, so komplett glücklich waren Vernon und Petunia mit ihrem Normalo-Leben, dass sie die paar Male, die sie in den Urlaub fuhren jedes mal eine neue Flasche kauften und sie am Ende des Urlaubes wieder wegwarfen. Dudley hatte erst letztes Jahr seinen Hang für Fitness und Sport entdeckt, in Smeltings hatte er auch immer drinnen trainiert, soweit Harry wusste. Aber vielleicht war das Ganze ja auch ein Vorteil, so konnte er schneller der Sonne und Hermione entwischen.

Während er noch Pläne schmiedete Hermiones Charme zu entgehen, öffnete sich die Gartentür und er war gezwungen auf SIE zu blicken: Hermione trug einen Bikini, und was für einen! Es bestand keinen Zweifel mehr; dass Hermione mehr nach einem Photomodell aus sah als nach der alten Hermione. Obwohl, Harry musste sich erinnern, er hatte die alte Hermione auch noch nie im Bikini gesehen. Sein Atem stoppte und er hoffte inständig, dass sein Herz leiser werden würde, denn es schien als ob es jede Sekunde aus seiner Brust springen wollte. Harry atmete tief ein und hatte sich nach einem schweren Moment wieder unter Kontrolle. Hermione kam nun auf die Liegen zu, ihr Oberkörper bewegte sich verführerisch hin und her. Oder war es nur ein spezieller Körperteil? Sie lächelte ihm freudig zu. Er versuchte zurückzulächeln, was wohl auch klappte. Harry war relativ froh, dass sie sich ein Handtuch um die Hüfte gebunden hatte, sonst würde er vielleicht nur noch doof grinsen.

Sie legte sich auf die Liege direkt neben ihm und begann sich einzuschmieren. Harry bemühte sich die Blume links von ihm interessanter als Hermione zu finden, und schaffte es tatsächlich sie für eine Weile zu vergessen. Doch als er ihre Stimme hörte, wurde er jäh in die Realität zurückgeholt:

"Du hast ja gar keine Sonnenmilch. Soll ich dir meine leihen? Du kannst dich ohne schlimm verbrennen !" Sie sah in ungefähr so an, wie die alte Hermione es getan hätte. Er nickte und nahm ihre Flasche. Das war gut. Das Bild der alten Hermione könnte ihn ruhig halten. Er schmierte sich selbst ein und stellte sich dabei die alte Hermione vor, damit er nicht komplett wahnsinnig wurde.

Die nächste halbe Stunde verlief unerwartet gut. Sie hatte die meiste Zeit die Augen geschlossen und er machte es ihr nach, auch wenn Hermione ziemlich oft in seinen Gedanken auftauchte. Dudley war noch nicht zurück. Harry glaubte so langsam, dass Dudley etwas wirklich Großes plante, wenn er so lang brauchte. Hermione neben ihn bewegte sich, doch er ließ seine Augen geschlossen. Er versuchte seine Gedanken wieder in weniger erregende Gebiete zu lenken und dennoch spürte er ihre Wärme, einen halben Meter entfernt.

"Harry? Kannst du mir mal kurz helfen? Ich komme nicht an meinen Rücken, könntest du mich einschmieren?" sie hörte sich flehend an, auch wenn er meinte eine Spur Schadenfreude hören zu können. Vielleicht wusste sie, wie er hier gequält wurde, vielleicht macht ihr es ja Spaß.

"Hmm." War alles was Harry rausbringen konnte, als er die Augen öffnete, sich erhob um die Flasche zu suchen, damit er ihren Rücken einreiben konnte. Wenn er nur auf seine Hände schauen würde, würde es vielleicht klappen. Immer nur auf die Hände schauen...

Doch seine Hände waren das Uninteressanteste des Universums als er sie ansah, jedes Stückchen Haut schöner als das nächste. Da sie auf ihrem Bauch lag, fiel ihm erst jetzt auf, dass sie einen Tanga trug! Einen Tanga! Wenn Harry noch röter hätte werden können, wäre er es geworden. Er schluckte und dankte der Sonne für seinen bereits roten Farbton. Immer nur an die alte Hermione denken und auf die Hände schauen...

Als er dann die Sonnenmilch auf seine Hände aufgetragen hatte und diese auf ihren Rücken einzureiben begann, musste er sich zusätzlich ermahnen, dass der Tastsinn nicht mehr erlaubt war. Ihre Haut war weich und seidig, und nachdem seine Hände darüber gestrichen hatten, glänzte sie. Sich auf seine Hände und Gedanken konzentrierend, kam er mehrere Male gegen ihr Bikinioberteil. Er versuchte es zu umgehen, doch Hermione war schneller als er und bevor er sich versah, hatte sie es schon geöffnet. Sie warf ihm ein Lächeln zu und meinte, dass es nun nicht mehr stören dürfte. Harry verdrehte die Augen, und versuchte einfach auf gut Glück die richtigen Stellen einzureiben. Nachdem er auch ihre Schultern eingerieben hatte seufzte er vor Erleichterung. Er ließ sich wieder auf seine Liege nieder, als Hermione ihn von der Seite anschaute. Ihr Oberteil war glücklicherweise wieder fest angezogen.

"Könntest du auch meine Beine einreiben? Du kannst das echt gut."

Harry verfluchte den Tag, und wunderte sich wieder mal, ob sie das alles nicht absichtlich tat. Aber er stellte sich auch vor, wie sie deshalb Dudley fragen würde. Blitzschnell war er wieder auf seinen Beinen und kniete sich neben ihre Liege. Dieses mal schien es etwas besser zu gehen, nur ab und zu stieß sie einen Seufzer aus, als ob es ihr gefallen würde. Dies passierte einmal besonders laut, als er über ihre Kniekehle fuhr, und er schaute sie nervös an. Aber nichts passierte, und er fand es dann doch relativ angenehm die Rückseite ihrer Beine zu massieren. Er erlaubte sich sogar wieder seinen Tastsinn, und dazu sogar noch echte Gedanken. Dies war nicht schlimm. Warum sollte es schlimm sein? Sie sah schließlich wunderbar aus, und er durfte sie einreiben, gab es jemanden mit mehr Glück? Er versuchte sich krampfhaft Ron dabei vorzustellen und kam nicht umhin dabei leise zu Lachen. Oder Neville. Nachdem er sich vorgestellt hatte, wie komisch sich so gut wie alle Jungen aus Gryffindor dabei verhalten würden (Colin Creevey hatte einen sehr komischen Gesichtsausdruck bei der Sache), drang auf einmal Hermiones Stimme zu ihm durch:

"Hmm, der ist im Weg, stimmt's? Ich werde ihn mal ausziehen, dann kommst du besser ran."

Harry runzelte die Stirn, in Gedanken verloren, hatte er mal wieder vergessen, was er tat. Doch als er hinblickte und sah, dass seine Hände seit geraumer Zeit direkt auf ihrem Po lagen, und sie gerade dabei war ihren Hauch von Nichts, ihren Tanga auszuziehen, rief er laut auf: "NEIN !!!"

Sie schaute ihn verschreckt und gleichzeitig verletzt an. Er selbst war verwundert, wie laut er geworden war. Aber er hatte es stoppen müssen, er war aus Versehen zu weit gegangen und nun dachte sie... Er konnte nicht länger warten, er ließ alles stehen und liegen und rannte zur Gartentür, stürmte hoch in sein Zimmer, schmiss sich auf sein Bett und warf sich die Decke über den Kopf. Was hatte er nur getan? Erst sah es ja so aus, als ob sie es gewesen wäre, die ihn gequält und absichtlich erregt hatte, aber durch seine Unachtsamkeit hätte er beinahe... Er wollte gar nicht daran denken, und so gab er sich selbst die Schuld. Er versprach sich selbst, sich nie wieder so gehen zu lassen und beschloss, dass er weiterhin bloß ihr bester Freund zu sein wollte.


*~*~*


Nach ein paar Minuten hatte er sich wieder unter Kontrolle. Man konnte dies alles wie Erwachsene klären. Er würde mit ihr reden und alles wäre okay. Er musste ihr nur klar machen, dass es ein Versehen war. Und dass es nie wieder passieren würde. Gefestigt von seiner Entscheidung zog er sich wieder normale Kleidung an und begann die Treppe hinunter zu gehen. Er vernahm Gelächter aus der Küche, also begann er sich dort hin zu bewegen. Es war Dudley, der lachte. Worüber wusste Harry nicht, aber als hereinkam, sah er bereits, dass Hermiones Laune sehr gut war, denn sie lachte leise mit Dudley. Vielleicht war Harrys Cousin doch noch für ein paar Sachen gut. Hermiones Laune änderte sich schlagartig, als sie Harry erblickte. Aus dem Lächeln wurde ein gezwungen normales Gesicht, und ihr Blick sagte Harry nur allzu deutlich wie verletzt sie sich fühlte. Sie hatte die gleiche Kleidung an wie am Tag zuvor, doch der erste Schock war vorüber. Man musste nicht mehr wie ein Blöder starren.

"Ich helfe Dudley beim Abendessen, wieso sagst du nicht deinem Onkel und deiner Tante bescheid, dass das Essen in knapp einer Stunde fertig sein wird?", sie versuchte ihre Stimme normal zu halten, doch ihre Traurigkeit drang immer noch hindurch.

Harry nickte nur und machte sich dann Richtung Wohnzimmer auf, um seinen Verwandten bescheid zu sagen.

"In einer Stunde ist Essen fertig." Sagte Harry, unfähig mehr auszudrücken.

Harry hörte Vernon grunzen. Er drehte sich gerade um, als Vernon nochmals zu sprechen begann: "Ihr habt euch ja draußen prächtig amüsiert. Aber wenn ich noch einmal sehe, dass du Dudley verhext oder so was, dann werde ich dich für den Rest deines Lebens im Schrank einsperren!" Harry wusste, dass nicht nur Dudleys höfliches Verhalten gegenüber Harry gemeint war. Sondern vielmehr Dudleys augenscheinliches Interesse an Hermione. Er wusste genau, dass er ihn nicht verzaubert oder ähnliches hatte. Daher würde es besonders schwierig sein, einen Zauber zu brechen, der nicht existierte.

Harry rannte die Treppen hoch und legte sich aufs Bett. Heute war sein Geburtstag und seine Stimmung war auf dem Tiefpunkt. Dies war kaum ein Unterschied im Gegensatz zu seinen vorrangegangenen Geburtstagen, er war es gewöhnt schlecht behandelt zu werden und sich schlecht zu fühlen. Neu war aber, dass er es selbst verschuldet hatte. Sein Rücken brannte, er hatte wohl nicht genug Sonnenmilch benutzt und die ersten Anzeichen eines Sonnenbrand machten sich bemerkbar. Er ignorierte den Schmerz einfach. Er lag eine ganze Weile so da, und als er wieder auf die Uhr schaute, war es fast Zeit hinunterzugehen. Er wollte lieber hier oben bleiben, wo Hermione ihn nicht sehen konnte. Aber das wäre feige, und ein Gryffindor ist nicht feige. Außerdem wollte er mit Hermione doch darüber reden, und wenn er sich jetzt versteckte, würde er es niemals schaffen. Harry stand auf und schaute wieder in den Spiegel. Sein erstes Gesichtshaar war noch genauso klein und unbedeutend wie zuvor, aber das Haar auf seinem Kopf machte ihm ernstlich Sorgen. Früher hatte es ihn nicht gekümmert. Aber jetzt hatte er Freunde und andere Gefühle im Kopf. Er wollte einfach besser aussehen. Seine zerzausten Haare zu verändern, wäre ein entscheidender Schritt. Aber er hatte im Moment keine Gelegenheit dazu, also fuhr er sich nur mit den Fingern durchs Haar und ging langsam die Treppe hinunter.

Er ging in die Küche und sah Dudley und Hermione über dampfenden Kochtöpfen und Pfannen arbeiten. Harry fragte so nett er konnte, ob er helfen könne, aber beide schüttelten nur die Köpfe. ,,Super", dachte er, ,,sonst freue ich mich, wenn ich ignoriert werde, und gerade heute will ich genau das Gegenteil. Sogar Geschrei von Onkel Vernon wäre mal was Tolles, vielleicht kann ich das ja später noch arrangieren."

Als dann das Essen fertig war, sagte Dudley Harry mit einem Blick, der kein ,,Nein'' erlaubte, dass er als Geburtstagskind am Tischende zu sitzen hatte. An der einen Tischseite saßen Onkel Vernon und Tante Petunia. Auf der gegenüberliegenden Seite würden Dudley und Hermione Platz nehmen. Die Beiden waren derzeit noch beschäftigt das Essen auf den Tisch zu laden. Harry merkte, dass Hermione absichtlich seinem Blick auswich und damit sank seine Stimmung wieder. Vernon schaute den ganzen Tag sowieso schon wütend drein. Als er aber sah, dass der große Harry Potter heute miserabel gelaunt war, lichtete sich seine Wut. Während sie aßen lobte er sowohl Dudley als auch Hermione. Es schmeckte wirklich fabelhaft, aber Harry war sich nicht einmal sicher, ob es ihn stören würde, wenn er Dreck essen müsste. Alles hätte jetzt eh den gleichen Geschmack. Er hatte seit heute bemerkt, dass er Gefühle für Hermione hatte und ausgerechnet seit heute redete sie kein Wort mehr mit ihm. Er war ein hoffnungsloser Fall, Dudley verdiente sie.

Mit jedem Gedanken machte sich Harry immer mehr nieder, folglich sah Vernon mit jeder Sekunde glücklicher aus. Vernon sagte am Ende sogar, dass Hermione immer herzlich willkommen sei. Er und Petunia würden sogar den Abwasch machen, damit Harry noch etwas mehr Zeit mit seinem Gast verbringen könnte. Als Harry hochschaute, reichte ihm ein Blick, um zu wissen, dass Dudley den Abend schon perfekt durchgeplant hatte. Er redete gerade auf Hermione ein. Er wollte ihr sein Zimmer zeigen und war gerade noch freundlich genug Harry zu fragen, ob er mitkommen wolle. Und so geschah es, dass er mit Hermione Computer spielte, ihr seine Musiksammlung zeigte, seine Sportmedaillen, die er an seiner Schule gewonnen hatte, vorführte. Am Ende war sich Harry so sicher, dass sie niemals wieder ein Wort mit ihm wechseln würde. Er verabschiedete sich mit einem "Nacht" von ihnen und machte sich flink in sein Zimmer auf, ohne nur einen Blick zurück zu werfen.

Als er die Tür zu seinem Zimmer öffnete, spürte er eine Hand auf seiner Schulter, er drehte sich um. Er war nicht wütend, nur traurig und enttäuscht, aber es richtete sich nicht gegen Dudley oder gar gegen Hermione, sondern rein gegen sich selbst. Er verdiente es, dass Hermione nichts mehr von ihm wollte. Er verdiente den Blick, den sie ihm zuwarf. Ein Blick voller Schmerz und Angst.

Umso überraschter war er, als er ihr Gesicht sah. Sie stand hinter ihm, ihre Hand noch auf seiner Schulter. Er verscheuchte schnell das überraschte Gefühl und fragte mit einer möglichst normalen Stimme: "Ist noch was? Brauchst du noch was? Ich bin sicher Dudley wird dir liebend gern helfen." Er konnte etwas Wut nicht aus seiner Stimme fernhalten. Aber sie schaute ihn normal genug an, so dass sie es entweder nicht aufgenommen oder einfach ignoriert hatte. Sie sagte leise:

"Ich habe dir mein Geschenk noch nicht gegeben."

"Oh. Ähh, ja." Harry war wirklich überrascht. Er hatte es nicht erwartet, dass sie überhaupt auf seine Schulter klopft. Er hatte eher mit Onkel Vernon gerechnet, der ihn daran wohl wieder erinnern wollte, dass er morgen seine Liste wieder abzuarbeiten hatte. Oder Dudley, der ihn damit ärgern wollte, dass Hermione mit ihm rumhängt und nicht mit Harry. Sogar eine wütende Tante Petunia hätte er erwartet, die sich über seinen Schwerverbrecher-Paten beschweren wollte. Statt dessen war es Hermione. Und noch überraschter war er darüber, dass sie ihm sein Geschenk noch geben wollte. Nun, morgen hatte er nicht mehr Geburtstag und egal was es war, es hatte ja nichts mit dem von heute Nachmittag zu tun.

Harry machte das Licht in seinem Zimmer an, ließ aber die Tür auf, damit Hermione nachkommen konnte. Das tat sie auch und schloss die Tür hinter sich.

Er drehte sich zu ihr und bemerkte zum ersten Mal seit heute Nachmittag, dass sie ihm wieder in die Augen schaute. Auch der sonderbare Ausdruck in ihren Augen war nicht so schlimm, aber ansonsten unlesbar. Er schaute sie mit Sehnsucht an, auch wenn er versuchte sein Verlangen nach ihr dabei zu unterdrücken. Sie schritt auf ihn zu und blieb dann zögernd einen halben Meter vor ihm stehen. Harry wunderte sich warum sie so nah herankam, aber bevor er eine plausible Erklärung dafür hatte, sprach sie auch schon wieder:

"Mein Geschenk, Harry, ist dies."

Harry wunderte sich, ob sie von irgendwoher ein Paket herausziehen wollte, konnte aber nichts entdecken. Auf einmal lehnte sie sich vor und presste ihre Lippen auf seine, nur ganz leicht, als wenn sie unsicher wäre, ob es ihm gefallen würde. Ob es ihm gefallen würde? Sicher gefiel es ihm! Harry umfasste ihre schmale Hüfte mit seinen Händen, als wenn es das Natürlichste auf dieser Welt wäre. Sie warf ihre Arme leidenschaftlich um seinen Hals und küsste ihn inniger. Er öffnete den Mund leicht und sie ließ ihre Zunge hineingleiten. Harry verlor den Boden unter den Füßen, dieses Gefühl war das beste, das er jemals gefühlt hatte. Es schien, als ob beide Münder zusammengewachsen wären, als ob Harry und Hermione niemals auseinandergehen würden. Nach einer Weile beendete sie den Kuss und hatte seit dem Nachmittag das erste richtige Lächeln auf den Lippen. Harry lächelte ebenfalls. Er konnte sein Glück kaum fassen. Sie flüsterte mit ihrem Mund so nah an seinem, dass er das Verlangen bekam sie erneut zu küssen:

"Das-das war nur die Einstimmung auf das, was ich sagen will. Ich, Ich." Sie schaute kurz hinunter, hatte ein unsicheres Lächeln auf den Lippen. Harry lächelte sie an, jetzt etwas breiter und er hoffte inständig, dass es ein aufmunterndes Lächeln war. Sie umarmte ihn. Ihr Gesicht war genau vor seinem und dann sprach sie sehr leise und doch sehr deutlich:

"Harry, Ich liebe Dich." Harrys Füße verloren wieder den Halt und diesmal schien es, als ob das Gleiche mit Hermione passieren würde. Sie küssten sich, diesmal etwas schneller und leidenschaftlicher, als ob sie Angst hätten, dass der andere gleich verschwinden würde. Nach einer Weile konnte er sich von ihr lösen und sah eine Träne an ihre Wange entlang laufen. Er wischte sie weg, lächelte sie an und erwiderte genauso leise:

"Ich liebe dich auch, Hermione."

Nachdem sie sich eine Weile geküsst hatten, konnte er sie mit Mühe von sich trennen. Auch wenn das eigentlich nicht seine Absicht war. Sie ging zurück in ihren Raum und Harry konnte sein glückliches Grinsen nicht länger verbergen. Der letzte Gedanke der ihm kam, bevor er in tiefe Träume über Hermione versank, war, wem er dies erzählen konnte. Dudley würde sicher enttäuscht sein, aber was war mit Ron? Harry konnte sich daran erinnern, dass Ron sich schon immer für Hermione interessiert hatte, es aber nie in Worte fassen konnte. Harry hoffte, dass Ron dies nicht allzu schwer nahm, denn Harry wollte seinen besten Freund nicht verlieren. Doch der Schlaf umarmte ihn, und er dachte nicht mehr.


~~~~~~~~~~~~*FIN*~~~~~~~~~~~~


Großes Dankeschön an Linh! Und natürlich an alle die reviewt haben!