Ähm, tschulligung! Hab mal wieder gedacht, dass sei zu – hart – für ff.net, habe mich aber eines Besseren überzeugt. Forschung, wisst ihr?
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V.
Severus schwankte unter dem nicht allzu großen Gewicht des anderen Mannes und schnappte nach Luft. Circa 60 Kilo, schätzte der Teil seines Gehirns, der nicht vollständig verblüfft, nein, überwältigt von der sensorischen Überfülle war. 60 Kilo auf 1 Meter 70 Muskeln und glatte Haut, Härte und Weichheit. Überwältigend.
Severus stolperte zurück bis er an die Wand stieß. Gut. Jetzt merkte er erst, dass seine Hände bereits beschäftigt waren, die Last zu erkunden. Nun ja. Irgendwie musste er ja den Jungen festhalten, wenn er ihn nicht fallen lassen wollte. Und das wollte er nicht, nicht wirklich. Und ob der Junge die Kraft hätte, sich allein festzuhalten, das durfte doch wohl bezweifelt werden.
Oder auch nicht. Severus ächzte und sah auf die Beine, die seine Taille einquetschten, hinunter. Lange starke Muskeln traten hervor unter der glatten, nur leicht behaarten Haut. Und wo er schon mal beim Gucken war – oh Gott! Wenn auch die Beine trotz ihrer Stärke nahezu kindlich aussahen in ihrer Haarlosigkeit, so gab es doch ein deutliches Anzeichen dafür, dass dieser Bengel kein Kind mehr war, das spielen wollte. Zumindest nicht mit Autos, oder was Kinder so spielten. Das war nicht gerade Severus' Fachgebiet.
Nicht dass das, was dieser Potter jetzt so unverschämt an ihn drückte, dass sein bester Rollkragenpullover sicher Flecken davontragen würde, sein Fachgebiet war. Schon lange nicht mehr. Aber wenn er so eindringlich gebeten wurde – wer konnte da schon ablehnen? Das wäre nicht höflich gewesen oder so. Severus stöhnte wieder auf, als weiche Lippen sich auf die Stelle direkt unter seinem Ohrläppchen drückten.
Nun war es aber gut. Er mochte kein Experte auf diesem Gebiet sein, und es mochte Gründe geben, weswegen er dies eigentlich nicht tun sollte, nein wollte, nein durfte, aber er wusste noch soviel, dass es unhöflich war, den anderen alle Arbeit machen zu lassen. Ganz davon zu schweigen, dass er sich dunkel erinnerte, dass er es immer ziemlich genossen hatte, die Führung zu übernehmen. Und so ein junger Bengel, mochte er auch noch so haarlos, erregt, verführerisch und teuflisch attraktiv sein, ganz zu schweigen von schamlos und mutig, würde ihm nicht das Heft aus der Hand nehmen. Nicht ihm, Severus Snape, dem ehemaligen – nun, das war jetzt kein guter Gedanke. Severus presste die Lippen aufeinander und erstarrte.
"Was?", flüsterte eine weiche Stimme in sein Ohr. Severus erschauerte und spürte, wie die kleinen Härchen in seinem Nacken sich aufstellten. Nein, keine Zeit für Gedanken, gute oder schlechte. Dafür würde es hinterher noch genügend Gelegenheit geben. Das gab es immer.
Severus knurrte und löste eine Hand von dem appetitlichen Hinterteil, um den wirren Haarschopf zu greifen und den Kopf in die nun einzig richtige Richtung zu drehen. Er mochte nicht mehr so geübt in derlei Dingen sein, aber manches verlernte man nicht, nicht wenn man Severus Snape hieß. Seine Lippen mochten im Alltag schmal aussehen, wenn er sie vor Abscheu aufeinander presste, aber in einer solchen Situation reichten sie aus, um sich über die auch nicht gerade üppigen, aber so unverschämt rosigen und jungen und süßen des Abgesandten seines Schicksals zu stülpen. Oh Gott!
Nun hörte er wirklich auf zu denken, jedenfalls in der üblichen Weise. Unzusammenhängende Fetzen trieben durch sein Gehirn, zu schnell, als dass er sie alle greifen oder gar begreifen konnte. Er wollte es auch nicht. Alles was er wollte, war diese Lippen zu spüren, diesen Mund zu erkunden und sich erkunden zu lassen. Snape öffnete seinen Mund noch mehr, um eine agile Zunge einzulassen. Beide Männer stöhnten auf, als sich ihre Zungen berührten und wie benebelt ließen sie voneinander ab, um sich anzusehen.
Snape atmete schwer und es kostete ihn jede Menge Kraft, jetzt nicht wegzuschauen, sondern den intensiven Blick des jungen Mannes auszuhalten, ja, zurück zu geben. Ihn zu küssen und umklammert zu halten war eine Sache, ihm aber in diese grünen Abgründe zu sehen und deren Blick auszuhalten, war eine ganz andere. Ob der Junge wirklich wusste, was er tat? Er, Severus, war nun wirklich kein Hauptgewinn, so alt und heruntergekommen und ... "Zieh dich aus", sagte eine heisere Stimme, die wohl zu Harry gehören musste, denn Severus war sicher, dass er selbst nicht sprechen konnte und außerdem war Harry doch schon nackt und was wäre also der Sinn einer solchen Rede gewesen?, "oder, bei Gott, ich werde es tun. Schnell!"
Severus blinzelte. Wo war seine Überlegenheit geblieben, wo das Heft in der Hand? Nun, was das betraf, hatte er immer noch einen kleinen Vorteil. Sein Heft steckte noch und war dadurch geschützt. Seine Hand ließ den Hintern des Jungen los, der daraufhin an ihm herabrutschte. Severus fühlte Bedauern, zog aber trotzdem den Pulli aus. Bedauern wurde zu Überraschung wurde zu Wollust wurde zu Stöhnen als Harry seinen nunmehr nackten Oberkörper mit Händen und Lippen erforschte. Oh Gott! Severus merkte, wie er den Boden unter den Füßen verlor und langsam an der Wand entlang nach unten rutschte.
Seine zwinkernden Augen sahen die Beine des Bügelbretts, den Wäschekorb und dann Harry, dessen Anblick erheblich erfreulicher war als die vorangegangenen. Der Junge hatte sich anscheinend vorgenommen, ihn in den Boden zu küssen, und das tat er auch, zu ihrer beiden vollsten Zufriedenheit.
Severus fühlte seine Hose eng und immer enger werden, ein sehr anregender Schmerz, der nach Befriedigung schrie. Aber es gab dringendere Dinge, Dinge die nicht solange warten konnten wie er, Dinge, die Warten nicht gewöhnt zu sein schienen und Dinge, denen er einfach nicht widerstehen konnte. Harry hatte den Anfang gemacht, den Anfang, der zu dieser bis jetzt schon erstaunlich schönen Erfahrung geführt hatte, Harry verdiente ein wenig Sonderbehandlung.
Ganz davon zu schweigen, dass nicht einmal Severus Snape zu seinen stärksten Zeiten stark genug gewesen wäre, der vor ihm baumelnden Versuchung zu widerstehen. Wobei Baumeln nicht ganz das richtige Wort war, wie sein Gehirn sich meldete. Severus schüttelte den Kopf um die überflüssigen Gedanken zu zerstreuen und rutschte etwas weiter noch auf dem Boden, etwas weiter runter unter dem Jungen, der auf seiner Taille saß, nein, nun auf seiner Brust, nun noch ein wenig höher, und er würde genau richtig sein. Er sah auf, und natürlich hatte der kleine Versucher seine Absicht gespürt. Die grünen Augen leuchteten auf, und die strammen Hinterbacken rutschten eifrig mit, halfen, zum Ziel zu kommen.
"Ah", sagte Severus befriedigt, als er sein Ziel erreicht hatte, während von oberhalb, wo Harrys Kopf irgendwo sein musste, noch weniger artikulierte Laute kamen, die Severus aber durchaus als Zustimmung nahm. Oh ja.
Er richtete sich auf die Ellbogen auf und nahm es in Kauf, dass er nun das ganze Gewicht des Jungen trug. Der Winkel war so besser. Snape befeuchtete seine Zunge, die irgendwie ausgetrocknet zu sein schien und begann mit seiner Arbeit. Beim ersten Zungenschlag bäumte sich der Körper über ihm auf, und sein Gaumen wurde beinahe durchstoßen. Snape fluchte um das feste Fleisch in seinem Mund. Nicht allzu sanft entließ er es in die Freiheit, um nach losen Zähnen zu tasten. Er fand keinen, hielt aber dennoch eine Warnung für angebracht. Wenn er schon sein Gewissen und sein besseres Wissen und all das besiegt hatte, um in dieser doch recht lächerlichen Position recht alberne Dinge zu tun, nun eigentlich nicht so sehr albern, als viel mehr seiner Würde abträglich, Dinge, die er nichtsdestotrotz sehr gerne tat, tun würde, und zwar immer wieder, war er doch nicht gewillt, mit weiteren Abstrichen an seiner Gesundheit und seinem Aussehen zu zahlen. Da konnte er sich nicht leisten. Der Junge mochte nicht so sehr gute Augen haben, dass er ihn überhaupt zweimal angeguckt und mehr hatte, aber diesem Glück konnte er nicht vertrauen. Nicht er, Severus Snape. Und was wollte er gleich noch mal tun? Ach ja.
"Mr. Potter", sagte er so würdevoll es ihm in dieser Position möglich war, "jugendlicher Überschwang ist etwas Schönes, und er hat uns in diese Lage gebracht, aber mein fragiler gesundheitlicher Zustand wäre dir doch dankbar, wenn du ihn ein wenig bezähmen könntest. Sonst müsste ich dich leider – zähmen." Severus wusste nicht, woher dieser letzte Satzteil gekommen war, vielleicht aus seiner wilden Jugend, oder aus einem Film oder so, aber es schien goldrichtig gewesen zu sein. Die grünen Augen leuchteten noch mehr auf, was er für äußerst unwahrscheinlich gehalten hätte, und der Bengel flüsterte: "Oh ja, zähme mich, Sev".
Snape schluckte. Dieser Bengel war wirklich vom Schicksal gesandt, um ihn endgültig in die Verdammnis zu schicken. So also sah Verhängnis aus. Er hatte diesen Film albern gefunden, aber diese Frau hatte auch sehr schöne Augen gehabt. Keine grünen natürlich, und sie war eine Frau gewesen, aber nun sah er diesen Film mit neuem Verständnis. Nicht dass er soviel zu verlieren gehabt hätte wie der Mann in dem Film, natürlich nicht, aber er war bereit, in den Tod zu gehen, von ein paar losen Zähnen ganz abgesehen, wenn er nur diesen Bengel zufrieden stellte. Und zufriedengestellt wurde, woran er aber keinen Zweifel hatte. Er fühlte sich jetzt schon zufriedener als in den letzten zehn Jahren.
"Nun gut", knurrte er, denn Reden wäre ihm in seinem aufgewühlten Zustand schwer gefallen. "Sei's drum." Und er schnappte wieder nach dem vor seinem Mund aufragenden Preis und schlug gleichzeitig alle zehn Finger in die samtweichen weißen Hüften des Jungen.
Der schrie auf und danach dauerte es nicht mehr lange, nein gar nicht mehr lange, mochte Severus ihn auch mit seinen Händen zurückhalten, das was er mit Mund und Zunge und Lippen tat, genügte, um den jungen Mann sich entgegen der Hände aufbäumen zu lassen, zu zittern und dann stocksteif zu werden, reichte, um ihn alles was er hatte, in Severus zu verströmen und dann völlig ausgelaugt auf seiner Brust zusammenzusinken, reichte, um Severus ein Gefühl der Befriedigung zu verschaffen, wie er es noch nie erlebt hatte, ein Gefühl, das nicht einmal von dem beengten Zustand, der immer noch in seinen Hosen herrschte, konterkariert wurde. Nein, die Befriedigung, diesen jungen Körper so weit gebracht zu haben, obwohl es natürlich lächerlich war, so zu denken, denn einen so jungen Körper konnte ja alles in so einen Zustand versetzen, und also war diese Befriedigung völlig unangebracht, aber dennoch war sie da, war die beste und schönste, die er je erlebt hatte.
Severus lag zwischen der Wand seines Bügelzimmers und dem Bügelbrett, er hörte wieder den Fernseher, wo Virginia Mayo immer noch versuchte, Gregory Peck anzumachen, der sich immer noch standhaft weigerte und sich räusperte, und war einfach glücklich. Gerne hätte er Peck gesagt, dass es sich nicht lohnte, sich zu sträuben, dass er nachgeben solle, es sei es wert. Aber wenn er sich richtig erinnerte, würde Gregory es gerade noch rechtzeitig selber merken. Und das war immer besser, als es gesagt zu bekommen.
