Guck mal Mama, ohne Hände! Nein, stimmt natürlich nicht. Aber ohne böse Worte – stimmt natürlich auch nicht – ganz. Aber fast. Ansonsten haben die Jungs anscheinend ne lyrische Phase, beinahe bukolisches Idyll. Ich hoffe sehr, es tauchen nicht noch Schafe auf. Mäh!
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VI.
Harry lag schwer atmend auf Snapes haarloser weißer Brust. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein, und er wollte aufhören zu atmen, um dieses Gefühl möglichst lange zu behalten. Nein, das war ja Blödsinn. Harry räkelte sich genießerisch. Er hatte es doch gewusst, oder doch zumindest verborgene Teile in ihm. Ein solcher Mund wie Snape ihn hatte, konnte göttliche Dinge tun. Oder wenn doch nicht gerade göttliche, dann doch zumindest – teuflische.
Harry seufzte. Er befand sich immer noch in jenem post-orgasmischen Nirwana, von dem er in jüngeren und dümmeren Tagen geglaubt hatte, allein dafür lohne es sich zu leben. Nun war er beinahe bereit, das wieder zu glauben. Idiot der er war. Dies Erlebnis war außerordentlich gewesen, zumindest für ihn. Oh ja. Da war doch noch was. Harry spürte sich von dem seligen Zustand runterkommen, was er nun aber nicht bedauerte. Es gab noch Dinge zu tun, und er spürte neues Interesse sich regen. Jemand der ihn so meisterlich bedient hatte, mit einer ungeheuer erregenden Mixtur von unterlegener, sich völlig ausliefernder Position und überlegener Härte, so jemand kam nicht allzu oft vor und hatte beste Behandlung verdient. Ganz davon zu schweigen, dass er gern gewusst hätte, wie der andere aussah, wenn er die Beherrschung verlor. Wie er – klang, sich anfühlte, schmeckte. Oh ja, Harry fühlte neues Interesse sich regen.
Er rutschte aus seiner plötzlich nicht mehr so bequemen Position und lag in seiner ganzen Länge auf dem anderen Mann, Kopf an Kopf, Auge in Auge. Und Severus hatte faszinierende Augen, so schwarz, so tief, so unergründlich. Man konnte alles darin sehen, alles und nichts. Harry war geneigt, ersteres zu tun.
Und diese Nase! Ob der Mann wohl wusste, dass der Anblick seines Profils Leute zum Weinen bringen oder an Gott glauben lassen konnte? Sicher nicht, so wie er sich verhielt. Severus war ein stolzer Mann, und jemand, der sich in seinem Körper wohl zu fühlen schien, aber die beiden Dinge hatten nichts miteinander zu tun. Severus war nicht eitel, oder eingebildet auf seinen Körper oder seine Ausstrahlung, obwohl Harry durchaus bemerkt hatte, wie ihn jeder Bewohner des Heims anguckte. Es war nicht schwierig gewesen.
Harry hatte einen siebten Sinn für Anziehungskraft. Und er musste sich schon sehr täuschen, wenn nicht dieser Draco diverse unwichtige Körperteile dafür gegeben hätte, jetzt in seiner Lage zu sein.
Gut, er hatte auch ihn selbst herausgefordert, in einer Mischung aus Anmache und Dominanzstreben, aber auch die anderen sahen Severus mit einer Mischung aus Verlangen und Hoffnungslosigkeit an, sogar, auch wenn das natürlich pervers war, Hagrid. Und möglicherweise sogar Albus, auch wenn Harry da nicht ganz so sicher war. Albus war so vergeistigt, dass man nicht wissen konnte, ob sich in ihm tatsächlich noch heißes Leben rührte. Aber wenn, dann schlug sein Blut sicher auch für Severus.
Der davon anscheinend keine Ahnung hatte. Durch sein Leben ging, als wäre er zum Einsamsein verdammt, allein, ganz er selbst und völlig unberührt von dem Aufruhr, den er in anderen verursachte. Oh ja, Harry konnte sich etwas darauf einbilden, dass er in diese Lage gekommen war, und das würde er auch sicher tun. Aber erst später. Nun würde er sich erst in angemessener Form für diese Vorzugsbehandlung bedanken, bevor Severus bereute, was er getan hatte. Harry grinste.
Die Lippen, die ihn so wunderbar verwöhnt hatten, öffneten sich. Harry nutzte die Gelegenheit und tauchte hinein, in diesen heißen tiefen Mund. Snape protestierte nicht. Harry wandte jede Technik an, den anderen Mann mürbe zu machen, die ihm einfiel, und es war erstaunlich, was ihm alles einfiel. Es war keine logische Überlegung, die hinter seinen Taten stand, nein, einfach Einfälle, die ihm von irgendwo zuflogen, und die sofortige Erfüllung verlangten.
Harry sah mit Befriedigung, dass er erfolgreich war. Der andere Mann begann, sich unter ihm zu winden, in seinem Mund zu stöhnen und seine Finger wie Klauen in seinen Hintern zu schlagen. Harry zitterte, und Snape mit ihm. Wieder sahen sie sich an, mit Augen die tief und wie von weit her aussahen, und sehr verwundert, erstaunt ob dessen was mit ihnen geschah. Harry fühlte, dass er nahe daran war, etwas Dummes zu tun. Etwas sehr Dummes.
Er schluckte die Worte hinunter, und die Tränen, und rutschte statt dessen an dem weißen Körper hinunter. Die Lederhosen. Weg damit. So was trug doch heute kein Mensch mehr. Und er war neugierig. Neu gierig. Harry grinste. Nun wurde er hier auch noch zum Lyriker, der die Sprache verhunzte, vor lauter – Glück. Nein, tu lieber was Richtiges mit deiner Zeit, Potter. Diese Hose muss weg. Sofort. Da wird jemand das Gefängnis zu eng, und ich kann es nachfühlen. Harry leckte sich unbewusst die Lippen und machte sich an das diffizile Öffnen. Kein Knopf, kein Reißverschluss. Schnüre, ach du lieber Gott. Er sah auf.
"Nicht gerade einfach, oder?" Die schwarzen Augen blinzelten, wahrscheinlich wegen des vorwurfsvollen Tons. "Es kann nicht jeder mit nacktem Hintern rumrennen, Potter", kam die tiefe weiche Stimme zurück und Harry zitterte. "Manche von uns haben ein wenig mehr – Würde." Harry wollte aufbrausen, aber dann wurde ihm klar, dass da ein ganz kleines Lachen gewesen war, und ein Zwinkern in den Augen. Snape forderte ihn heraus, aber auf eine nette Art. Nun ja, nett, wenn man so etwas mochte. Und Harry mochte es.
"Gut, achte du nur auf deine Würde", sagte er, und benutzte beide Hände für die vermaledeiten Lederschnüre. Seine Finger waren schon mal sicherer gewesen, aber er war doch schon bei Sturm in der Takelage geklettert und hatte stärkere Taue gelöst. Er würde auch das schaffen. Ah, da war ein Anfang gemacht, von nun an würde es besser gehen. "Ich sorge dann halt für den Spaß."
Unter seinen Händen zuckte es. Harry zuckte auch, und sein Mund wurde trocken. "Gute Arbeitsteilung, Potter", sagte die rauchige Stimme und Harrys Hände wurden noch unsicherer und er musste ganz tief Luft holen. Aber er schaffte es. Stolz zog er an den Schnüren, so dass sich der ganze Latz öffnete. Harry leckte sich wieder die Lippen, als etwas heraussprang, das bisher unter beengten Verhältnissen gelebt haben musste. "Oh mein Gott", sagte er, ohne es zu merken. Ein Grummeln kam von weiter oben. "Vielen Dank. Ich schätze Anerkennung wie jeder andere, aber geht das nicht ein wenig zu weit?"
Harry lachte, aber das Lachen klang nicht sehr echt. Also das war schon beeindruckend, was ihm da so entgegengesprungen war und nun auf ihn wartete. Ihn erwartungsvoll ansah, hätte er beinahe gedacht, aber das war ja kompletter Blödsinn. Obwohl der Kopf zu sehen war, Augen gab es nicht. Harry war keine Jungfrau, natürlich nicht, und er hatte schon so einiges gesehen, aber das hier war wirklich etwas Besonderes. Wie der ganze Mann. Ehrfurchtgebietend. Und erregend. Abschreckend. Und ungeheuer anziehend. Eine Herausforderung. Und Harry hatte noch nie vor einer Herausforderung zurückgeschreckt. Oder wenn er es hatte, hatte er sich schließlich doch überwunden. So leicht wie diesmal war es ihm noch nie gefallen, so sehr hatte er aber auch noch nie gesabbert.
Harry streckte vorsichtig eine Hand aus. Natürlich würde es nicht explodieren, zumindest nicht sofort. Gott, sah seine Hand klein aus. Es würde nie reichen, nie. Nun, er würde es wenigstens versuchen, und wenn er beim Versuch drauf ging.
Harry öffnete seine Hand und schloss sie wieder. Das Etwas, um das er sie schloss, zuckte, und von oben kam ein Seufzer wie ein Hauch, so leise, dass er sich auch geirrt haben konnte. Es war ihm egal, Harry war jetzt von Forscherdrang erfüllt. Wie fasste sich die samtige Härte an, und wie weit konnte er sie bedecken? Wie genau bewegte sie sich, und was genau brachte sie zum Springen? Worauf reagierte der andere Mann besonders stark? Wie lange würde es dauern, bis sich diese wunderbaren schwarzen Augen schlossen, weil es nicht anders ging, nicht länger, nicht mehr?
Wie schmeckte Snape? Und wie weit musste er seinen Mund öffnen, um ihn zu schmecken? Sehr weit. Außerordentlich weit. So weit, dass er schon Angst bekam, er würde den Mund nie wieder zubekommen. Was ihn im Moment aber nicht sehr störte. Von oben kam ein Grunzen, das der verzweifelte Versuch ein mochte, ein Stöhnen zu unterdrücken. Oder zu tarnen.
Es ging Harry durch und durch. Er zitterte. Auch sein Mund, und seine Hand, und das führte zu einem neuerlichen Laut von Severus, der ihn wieder beflügelte. Ihn zu neuen Taten antrieb. Mund und Hand arbeiteten gut miteinander, arbeiteten sich ab an der ganzen erstaunlichen Länge des anderen Mannes, der unter ihm lag und nun ständig so süße Laute von sich gab, nicht ganz Seufzer, nicht ganz Stöhnen, sondern zwischendrin, und manchmal meinte Harry seinen Namen zu hören. Er fühlte sich am ganzen Körper rot werden, vor Freude und Erregung. Oh Gott! Bevor der andere Mann kam, würde er selber wieder kommen, allein von den Gefühlen die das Berühren seines Körpers in ihm auslöste. Wie – außerordentlich!
Und doch. So wollte er es nicht. Er spürte plötzlich das dringende Bedürfnis, vom anderen Mann gefüllt zu werden. Von Severus. Von dieser erstaunlichen wahnsinnigen riesigen – Erregung. Jetzt. Sofort. Harry nahm seine Hand weg und fuhr mit seinen Lippen über die ganze Länge, mehrmals, und achtete darauf, dass alles schön nass wurde. Aber das reichte nicht, verdammt noch mal. So sehr er sich bereit fühlte, bereiter als bereit, um genau zu sein, zum Platzen bereit, wusste er doch, dass sein Körper noch Vorbereitung brauchte. Verdammt verdammt verdammt. Er war ja willens, ein gewisses Risiko einzugehen, immerhin würde dieser Chef ihn nicht fertig machen, wenn er sich die nächsten Tage nicht so richtig bewegen konnte, aber er wollte nicht für den Rest seiner Tage auf einen künstlichen Darmausgang angewiesen sein. Das hatte er mal im Fernsehen gesehen, und es hatte nicht sehr appetitlich gewirkt.
"Was – hast – du – nun – vor?" Die Stimme klang samtener denn je und auch das Auge, das sich geöffnet hatte, um ihn zu beobachten, schien noch schwärzer geworden zu sein. Harry schaute zurück. "Was denkst du denn, dass ich vorhabe? Soll ich es buchstabieren?"
Das war sicherlich ein wenig ungerecht, aber Harry war frustriert. "Ah", sagte die Stimme nachdenklich, und Harry erschauerte. Oh verdammt, bald, oh bitte bald. "Sev", sagte er, wieder ohne es zu wollen, und merkte es gerade noch rechzeitig, um nicht noch ein Winseln, ein Betteln folgen zu lassen.
"Ja?", die Stimme kam näher und Harry merkte, dass Snape sich aufgesetzt hatte und – oh. "Bitte, oh bitte", dann winselte er halt. Was war dagegen zu sagen? "Was?", fragte die wahnsinnig machende Stimme. Harry wollte schreien, vor Wut und Frustration, aber Snape schien das kommen zu sehen und so konnte Harry nur in seine Hand schreien. Nicht beißen, was er jetzt gern getan hätte, diese große fleischige warme weiche Hand. Harry zuckte wütend aber beherrscht genug, um die Richtung seiner Gedanken noch einmal zu verdeutlichen.
"Bist du sicher?" Die Stimme klang zögernd, und Harry verübelte ihm das nicht, ganz im Gegenteil, er war dankbar für Sevs Rücksichtsnahme, aber verdammt, er wollte es, und ja er war sicher. Sicherer als er je gewesen war, und die anderen waren nicht derart ehrfurchtgebietend gewesen. Er hmhmte in die Hand, die daraufhin von seinem Mund genommen wurde. Ein schwarzes Auge und eine lange Nase erschienen in seinem Blickfeld, dann wurde er wieder in ganzer Länge auf den anderen Mann gezogen, der sich niederlegte. Harry seufzte vor Wonne, was zu einem Winseln wurde, als sich ihre erregten Körperteile berührten.
"Sch", sagte Snape, "wenn du das wirklich willst, hab noch ein wenig Geduld. Wir wollen doch nicht, dass es zu irreparablen Schäden kommt, oder?" Harry wäre das im Moment völlig gleichgültig gewesen. Wenn er nur noch einmal kommen konnte, so auf diesem Mann liegend, sich an ihm reibend, ihn fühlend, ihn riechend, ihn schmeckend, dann wäre er glücklich gestorben. Aber nein, er hatte ja noch weitere Ambitionen. Tiefer gehende. Harry hielt ganz still und bezwang sich durch Tiefenatmung.
"Gut", schnurrte Severus in sein Ohr und hätte damit die ganze Anstrengung beinahe zunichte gemacht. Harry musste alle Willenskraft aufbieten, zu der er überhaupt fähig war, um sich nicht an Severus' Körper zu reiben, nur ein wenig, ein ganz klein wenig, und es wurde nicht leichter zu widerstehen, als er einen langen schlanken Finger ganz langsam über seinen Rücken und über seinen Hintern streicheln fühlte. Sein ganzer Körper wollte enthusiastische Bewegungen machen, um diesen Finger dahin zu führen wo er ihn wollte und ihn da angemessen zu begrüßen. Aber eine große schwere Hand legte sich in die Kuhle am Ende seines Rückens, fest wie eine Klammer und vereitelte jede Bewegung. Harry hätte schreien können, aber bewegen wäre ihm lieber gewesen. Nein, hier ging es ja um mehr, und er wusste es. Er hielt ganz still und wurde belohnt.
"Gut", schnurrte die Stimme und Gänsehaut breitete sich auf Harrys ganzem Körper aus. "Gehorsam soll nicht unbelohnt bleiben". Der Finger kam nach oben und pochte an Harrys Lippen. Harry saugte enthusiastisch. Beinahe wäre es wieder zu viel geworden, aber der Finger verschwand im genau richtigen Moment. Und tauchte an seinem Schwanz wieder auf. Harry sog keuchend die Luft ein, sein ganzer Körper angespannt wie ein Flitzebogen. "Ganz ruhig", sagte die Stimme auf eine so unpersönliche Art, und auch der Finger sammelte Feuchtigkeit wie ein Mediziner, so dass Harry sich wieder beruhigte. Mit der Ruhe war es aber schnell wieder vorbei, als der Finger seinen nächsten Auftritt hatte. Harry wollte wieder wackeln, sich auf den Finger zu bewegen, ihn in sich hinein saugen, aber der andere Mann ließ sich nicht hetzen. Er hatte seinen eigenen Rhythmus und behielt den bei, egal was Harry machte. Ungeheuer frustrierend. Und erregend.
Snape wusste, was er tat. Der Mann hätte eine große Karriere als Liebhaber machen können, statt dieses Heim zu leiten. Alles was er tat, schien darauf angelegt, in Harry das größtmögliche Vergnügen hervorzurufen, die Spannung zu steigern, zu steigern und weiter zu steigern, bis der Junge schier ohnmächtig wurde, als er endlich etwas anderes als einen, zwei, drei Finger spürte. Etwas sehr viel Größeres und Härteres. "Ja", stöhnte Harry, er konnte nicht anders, die Luft wurde einfach in dieser Form aus seinem Mund gepresst, als Reaktion auf die Luftverdrängung weiter unten. "Ja, ja, ja".
Er wurde herumgewirbelt und in eine andere Position gezwungen, der er sich willig unterwarf. Er saß jetzt auf dem anderen Mann, auf seinen Oberschenkeln, und der setzte sich auch auf und Harry fühlte für einen Moment seine haarlose Brust an seinem Rücken. Dann fühlte er nur noch weiter unten, ein so überwältigendes, beinahe schmerzhaft intensives Gefühl, das alle anderen auslöschte. Langsam aber unerbittlich entschlossen schob sich Severus in ihn hinein, indem er ihn hochhob und wieder absetzte, und Harry wehrte sich nicht, atmete kaum und war so gespannt, dass er das Gefühl hatte, zu platzen. "Entspann dich", sagte die flüssige Stimme, und eine Hand strich zärtlich und beruhigend über seinen Rücken, und es half tatsächlich, und Harry entspannte sich und das Brennen ließ nach, und es flutschte und glitt und plötzlich war Snape ganz in ihm, an einem Platz, den noch nie jemand vorher erreicht zu haben schien und Harry kam und kam und kam, gegen seinen Willen und unter Schluchzern, die er nicht bezähmen konnte, denn er wollte doch, dass es dauerte, und dauerte, und dauerte, am besten sein Leben lang und nun war es schon vorbei. Aber nein, natürlich nicht.
Snape hielt ihn in seinen Armen, ganz ruhig, bis es vorbei war, und er fühlte sich geborgen, wie vielleicht als Kind, in den Armen des Vaters, oder wie er annahm, dass sich andere Kinder gefühlt haben mochten, und dann bewegte er sich wieder. Beide bewegten sie sich, und Harry wusste nicht, wer angefangen hatte. Er wollte, nein er musste den anderen Mann spüren, fühlen, wie er die Beherrschung verlor, also wackelte er vorsichtig ein wenig auf ihm herum. Er hörte ein scharfes Einziehen von Luft und triumphierte. Dann bewegte sich Snape. Harry wusste nicht, wie er es tat, aber er fand sich auf seinen Ellbogen und Knien unter dem Bügelbrett wieder, und Snape war noch in ihm, hatte ihn nie verlassen. Er keuchte, als der andere Mann zurückzog und wieder in ihn kam. Er seufzte, als er es wieder tat. Er fühlte sein eigenes egoistisches Interesse erstarken, als er es ein drittes Mal tat, und war beinahe enttäuscht. Er wollte den anderen erleben, ihm sich opfern, hingeben, ihm dienen, ihn völlig die Kontrolle verlieren spüren, und nicht an eigenem Fortkommen interessiert sein. Aber das ließ die Fertigkeit von Severus und sein eigener gieriger Körper nicht zu, so schien es. Harry seufzte und ergab sich in sein Schicksal. Jetzt gerade im Moment gab es sicher Schlimmeres, als Harry Potter zu sein. Viel Schlimmeres.
Die Bewegungen wurden härter und schneller. Harry schluckte. Ja, das war es. Genau das. Genau so. "Harry", die Stimme klang gebrochen, heiser, und Harry überlief eine Gänsehaut. "Ich will, dass du noch mal kommst. Komm für mich". Harry hätte genau das beinahe getan, allein die Stimme war Grund genug, aber er presste sich selbst zusammen, um es zu verhindern. "Nein", keuchte er, und die Luft wurde unter einem neuerlichen Ansturm von Stößen aus ihm herausgedrückt, "nur mit dir zusammen. Komm, Severus. Bitte". Gut, er klang verzweifelt. Egal.
"Ja", hauchte die rauchige Stimme. "Ja, Harry. Jetzt." Und Harry spürte, wie eine Hand die Kontrolle über ihn übernahm, und ihn im Takt mit den Stößen streichelte. Er stöhnte auf und presste sich dem anderen Körper entgegen. Warf sich den Stößen entgegen, erwiderte sie. Wieder und wieder und wieder. Und noch einmal. Die Hand flog auf seinem Schwanz, die Stöße wurden schneller und schneller. "Harry", die Stimme klang erstickt, beinahe wie ein Schluchzen, und Harry hörte sie nur durch den Nebel seines eigenes Blutrauschens. "Ja, Severus, ja, ja, ja".
Lange lagen sie da, auf dem Boden unter dem Bügelbrett als sei es der einzige Platz auf Erden. Schmutziges Licht drang durch das kleine Fenster, das Harry vorher gar nicht bemerkt hatte. Träge bewegte er sich in den Armen des anderen Mannes. "Es wird Tag". Der knurrte. "Sieht so aus." Einen Charmepreis würde Severus Snape auch jetzt nicht bekommen, soviel war klar, aber das wollte Harry auch gar nicht. Andere Dinge waren ihm wichtiger.
"Severus?", fragte er und hasste den hoffnungsvollen Ton in seiner Stimme, so jung, so abhängig, so – peinlich. "Ja", kam die tiefe Stimme, und der Arm, in dem Harry lag, drückte ihn enger an sich, und alles war gut. Harry kuschelte sich noch mehr an und schloss noch ein wenig die Augen.
"Zeit für die Arbeit", kam die Stimme wieder, und Harry erschrak. Nein, kein Grund dazu, dies war Severus, nicht ...
"Du glaubst wohl, du kannst dich drücken, indem du dem Chef um den Bart gehst, was?" Harry grinste. "Ich wusste nicht, das man das so nennt, aber wenn man das so nennt, dann würde ich es gern wieder tun." Zwei Finger zwickten ihn. "Unverschämtes Balg", sagte die Stimme und Harry zitterte. "Zieh dich an und mach Frühstück." Harry leckte über die Brust. "Das hilft dir auch nicht". Aber die Stimme klang ein wenig unsicher und Gänsehaut erschien auf dem weißen Fleisch. Harry grinste. Nun, er konnte warten. Er drückte noch einen beinahe keuschen Kuss auf einen erreichbaren Nippel und erhob sich.
"Wo ist mein – ah hier." Er zog seinen Pullover an. "Tu mir einen Gefallen", kam die Stimme vom Boden und Harry spürte die schwarzen Augen über seinen Körper gleiten, was ihm ein Gefühl von Macht und Ohnmacht zugleich gab und ihn zum Zittern brachte. "Zieh bitte die Unterhose an. Du scheinst sie zu brauchen."
Harry grinste. Ob es wohl nicht eher um andere Dinge als um Frieren ging? Nun, wenn ihn jemand um diese Zeit aus dem Bügelzimmer kommen sah, spielte es keine große Rolle, ob er eine Unterhose trug oder nicht. Man konnte ihm sicher auch an anderen Körperteilen ansehen, was er getan hatte. Er wollte es nicht verbergen. Er trug die Male wie eine Auszeichnung.
"Nimm Malfoys Unterhose und bring sie mir wieder", sagte die samtweiche Stimme und Harry erstarrte. "Malfoys Unterhose?", fragte er wie ein Idiot und fühlte sich wie in Eiswasser getaucht, mitsamt dem Inneren seines Kopfes. Die schwarzen Augen sahen ihn irritiert an. "Ja, Malfoy. Draco Malfoy, wieso?" Harry wartete nicht länger. Er drehte sich um und rannte hinaus. Ohne Unterhose, aber mit Gänsehaut und zitternd.
