Vielen Dank für das Lob, Mädels. Schön, Euch wieder zu treffen. Maxine, soso, slash bekehrt. Tja, das passiert den besten unter uns *schmutzig grins*.

Diesen Teil widme ich der lieben Moni, die mir eine wunderschöne Tasse mit dem Herrn den ich hier so bis zur Unkenntlichkeit verfremde geschickt hat. Danke dir!

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XVI.

Oh Gott, dachte Harry. Oh Gott oh Gott oh Gott. Und alle Heiligen. Ich bin gestorben und wider Erwarten in den Himmel gekommen. Womit habe ich das verdient? Eben noch gegen Malfoy gekämpft, mit dem sicheren Ende vor Augen, und nun ist Severus wieder da und ich bin gekommen. Und wie. Oh mein Gott.

Ich kann zwar nicht sprechen, aber das macht nichts. Von Sprache kommen nur Missverständnisse. Dies ist die einzige Sprache, die ich je wieder sprechen will. Mit Severus. Zum Teufel mit der Welt. Oder wir gehen zum Teufel und die Welt kann bleiben wo sie ist. Mir egal.

Harry blinzelte. Da war doch was gewesen ... Ja. Auf dem Nachttisch. Er griff danach. Und dann nach Severus, der sich mittlerweile neben ihm zurückgelehnt hatte, als wolle er schlafen. Aber ein Blick auf ihn zeigte Harry deutlich, dass er nur bluffte. In dem Zustand würde er nicht schlafen können. Ein Griff bestätigte die Vermutung. Severus bäumte sich gegen die Berührung auf, ein sonderbar strangulierter Laut entkam den schmalen Lippen. Harry grinste, während er die zähe Masse auf Severus strich. Nicht auf den ganzen Severus, natürlich. (aber das hier ist ja fanfiction.net, ne (Anm. der Autorin))

Eine große Hand griff nach der Tube in seinen Fingern. „Wund- und Heilsalbe? Hältst du das für nötig? Das Zeug klebt wie verrückt." Harry starrte nur. Severus lehnte sich wieder zurück. „Oh, meinetwegen. Wenn du darauf bestehst ... Es scheint ja gerade nichts anderes zur Hand zu sein." Harry schnaubte. Dass der Mann noch derartig gleichgültig tun konnte, obwohl Harry den Beweis seiner – Anteilnahme in Händen hielt, war schon erstaunlich. Idiotisch. Stur. Stolz. Eben Severus. Harry hielt sich nicht länger mit Gedanken auf, sondern setzte sich auf den gerade eingecremten Körperteil und ließ sich langsam, ganz langsam sinken. Er zog scharf den Atem ein, als er die erste zuckende Berührung spürte. Verdammt verdammt verdammt. Das Zeug war wirklich nicht sonderlich geeignet. Aber egal. Er musste Severus jetzt spüren, musste spüren, dass sie beide noch lebten, gegen jede Chance und dass sie beide einander brauchten, wenn sie es sich auch nicht sagen konnten, noch nicht. Taten zählten mehr als Worte, dachte Harry, und ließ sich wieder ein wenig mehr nieder.

Severus hielt ganz still, doch Harry wurde durch einen Blick in sein Gesicht belohnt. Die tiefen schwarzen Augen waren geschlossen, als müsse der Mann sich konzentrieren. Der Mund bewegte sich, als fluche er still vor sich hin, und jetzt gerade als Harry noch ein Stück tiefer rutschte, erstarrte die Kehle, um sich dann wild zu bewegen, und der Mund stieß die angesammelte Luft mit einem Laut aus, der nahezu verzweifelt klang. Harry fühlte wie ein Grinsen sich über sein Gesicht zog.

Eine Hand griff in sein Haar, es schmerzte beinahe. „Blödes Mistzeug", knurrte Snape. „Ich glaube, wir lassen das lieber. Nicht dass du dir noch weh tust."

Harry war empört. Sein schöner Plan. Er wollte Severus zum Schreien bringen, außer sich, willenlos vor Begehren. Aber der vereitelte das, hatte sich immer noch viel zu sehr unter Kontrolle. Das war nicht zu dulden. Harry rutschte den ganzen Weg hinunter, mit zusammengebissenen Zähnen. Es brannte, doch als er unten angekommen war, zwang er sich, zu entspannen, und das Brennen ließ nach. Es fing an, sich – gut – anzufühlen. Er ließ die Luft mit einem zischenden Laut hinaus.

„Bemerkenswert, Potter", sagte die wahnsinnig machende Stimme. „Ich glaubte nicht mehr daran, dass du es schaffen würdest". Harry zwang die Worte: ‚Nicht dass du eine große Hilfe bist' zurück. Wenn Severus es brauchte, desinteressiert zu erscheinen, nach allem, was gewesen war, nach dem Blick mit dem er ihn angesehen hatte, als er dachte, er schliefe – wenn er das immer noch nötig hatte, dann sollte das eben so sein. Mal sehen, wie lange er es durchhalten konnte, wenn ...

„Ah", stöhnte Snape und seine Augen flogen auf. „Das war extrem unfair". Harry lächelte süß und bewegte seine inneren Muskeln wieder. „Unfair? Aber wieso denn das? Wenn ich schon die ganze Arbeit tun muss, sollte ich sie doch richtig tun, oder?" War das seine Stimme gewesen? Er konnte wieder sprechen? Na wunderbar.

Snape starrte ihn an, seine Augen glühten wie Kohlen, seine weiße Brust hob und senkte sich schneller als sonst, sein Gesicht glänzte. Aber er war immer noch Herr der Lage, viel zu sehr. „Heilung durch Beleidigung, sehr bemerkenswert", sagte die Stimme, die Harrys Magen zum Tanzen brachte. „Nun da du deine Stimme wieder hast – was gedenkst du damit zu tun?"

Harry starrte zurück. „Schreien, bis ich heiser bin? Natürlich nur, wenn es nicht zu viel Mühe macht, und du kooperierst." Wer war hier Meister des Starrens? Harry fühlte, dass er rot wurde unter dem Blick Snapes. Dieser verdammte Mann.

Der auch noch verdammt schnell war. Harry fand sich so schnell auf dem Rücken unter Snape liegend wieder, die Beine um dessen Rücken geschlungen und die Hände in die Bettdecke gekrallt, dass er keine Ahnung hatte, wie der andere das angestellt hatte. Und Snape war jetzt nicht mehr passiv, oh nein. Harry konnte sich darüber nicht mehr beschweren. Snape hatte jetzt losgelassen, und Harry blieb nichts anderes übrig, als sich an ihn zu klammern und den Ritt mitzumachen. Bilder tauchten vor seinen geschlossenen Augen auf, Erinnerungsfetzen, aber alles wurde verdrängt von dem Gefühl, dem alles überwältigenden Gefühl, von Severus durch die Matratze gestoßen zu werden.

Harry fühlte, wie die Spannung sich wieder aufbaute, süß und unerträglich wurde, immer mehr, immer stärker. Severus stieß immer fester, in einem Rhythmus, der zeigte, dass nicht er selbst stieß, sondern gestoßen wurde, von einer Kraft, die stärker war als er selbst. Sie waren ein Körper, ein Körper, der sich gemeinsam bewegte, gemeinsam stöhnte und gemeinsam kam, als Severus Harry mit der Hand umfasste, einmal zog und „jetzt" murmelte, mit dieser rauchigen Stimme. Ein Schrei hallte durch das Zimmer, wie von einer Stimme.

Harry war nicht einmal mehr peinlich berührt davon, wie gehorsam sein Körper war. Er war zu erschöpft – und zu glücklich. Alles würde gut werden, alles. Lucius hatte sich in Luft aufgelöst, und alle Schwierigkeiten waren mit ihm verschwunden. Sie würden glücklich bis ans Ende ihrer Tage miteinander leben. Sie würden zusammen fortgehen und woanders anfangen. Oder sie würden hier bleiben. Es war völlig egal, solange sie nur zusammen waren. Und er hatte so eine Ahnung, dass Severus das ähnlich sah.

Sie lagen noch schwer atmend und ineinander verkeilt da, als die Tür aufging und eine Ratte quietschend durch den Raum lief.