Wie Lorelei, du willst, dass das schon zu Ende geht?* ungläubig mit den Wimpern klimper* nu bin ich aber geleidigt!
Shelley – was für Körperteile? Na, halt die nächstliegenden oder?:-)
Snuffkin – schön, dass du wieder da bist!!
Ten – dito. Ob Sirius auftaucht – wer kann das bei dem schon so genau wissen?!:-)
Und wieso sagt mein letzter Satz, dass du verrückt bist?! *kratzkratz * Natürlich bist du verrückt, wie wir alle. Oder?!
Dabei fällt mir ein: Silent Rose hat mir einen Superreview zu "Valentino" geschrieben, in dem sie quasi gesteht, dass sie hier auch "heimlich" liest. Sie zeiht mich da etwas Ungeheuerliches. Sie spricht von Plot. Also so beleidigt bin ich doch in meinem Leben noch nicht worden:-) Isch abe doch gar keine Plot, Signorina. Isch habe immer eine dämliche Idee, und denn schreibt irgendwer durch mich so los. Und wenn ich den finde, dann gibts aber was. Weil eigentlich sollte ich doch hochinteressante wissenschaftliche Texte usw. ähem.
Nun zum Programm! Ich danke Euch allen!!! Bleibt mir gewogen.
***********************
XXVII.
Severus atmete langsam und gleichmäßig. Sein Jägerherz klopfte. Gleich war es soweit. Lange Jahre hatte er sich eingeredet, es sei nicht notwendig, sich an Lucius zu rächen, für das, was er ihm angetan hatte. Er hatte es vergessen wollen, nicht mehr daran denken. Es tat zu weh. Aber nun hatte Lucius ihm einen guten Grund geliefert und die ganze Box der Pandora wieder geöffnet. All seine Wut, sein Schmerz, sein Kummer, all seine Ängste waren wieder geweckt worden. Er hätte darauf gern für den Rest seines Lebens verzichtet. Aber Lucius hatte es ja so haben wollen. Nun würde er endlich bezahlen. Und er hatte noch den schönen Vorwand, dass er es ja nicht für sich selbst tat. Nicht nur, zumindest. Sondern für Harry und das Gute in der Welt. Severus' Lippen verzogen sich zu einem bitteren Grinsen. Was war er doch für ein Heuchler.
Das würde er ganz für sich selbst tun. Jahrelang verdrängter Hass hatte sich nun zu etwas aufgebaut, ihn überschwemmt mit einer Macht, die Erfüllung verlangte. Er war auch nur ein Mensch. Auch er konnte sich nur soundsolange selbst verleugnen. All dies Gewäsch, Hass sei schlecht für einen – pah! Er hatte sich lange nicht mehr so lebendig gefühlt, so jung, so – gefährlich. Und das konnte doch nicht schlecht sein. Er grinste seinen jüngeren Gefährten an, wie ein Mittier auf der Pirsch. Der Junge erbleichte. Nun gut. Er würde ihn noch richtig kennenlernen. Dann würde man sehen. Aber Harrys Reaktion auf Lucius zeigte ja deutlich, dass er zumindest unterbewusst auf Gefahr stand. Severus schnaubte.
Unterbewusst! Ein weiteres Überbleibsel der Psychologenzeit. Es sei gut für ihn, zu vergeben, hatte der gesagt. Vergeben! Was wusste der schon. Hass würde ihn krank machen. Na und? Die Jahre in der Sklaverei hatten ihn auch nicht grad gesund gemacht. Er würde dem, den er hasse, damit Macht über sich einräumen. Severus hmpfte.
Gut möglich, dass Lucius mehr Macht über ihn hatte, als ihm rechtmäßig zustand, dem verdammten Scheisskerl, aber diese Macht würde enden, wenn er ihn unter sich hatte, mit einem Messer an seiner Kehle. Oder nein, seinen Händen um seinen Hals. Ja dann würde man sehen, wer der Stärkere war. Und dann würde Lucius endlich bezahlen. Und er, Severus, war frei. Frei zu gehen, wohin er wollte. Mit wem er wollte.
Severus schüttelte den Kopf ein wenig, um ihn wieder klar zu bekommen. Es tat nicht gut, sich in Träumen zu verlieren und die Realität zu vergessen. Irgend jemand hatte das mal gesagt. Severus schnarrte. Und die Realität war – da vorne. Blonde Haare leuchteten im Dunkel auf.
"Haben wir eigentlich irgendwelche Waffen?", flüsterte Harry. "Oder verlassen wir uns auf unsere natürliche Dominanz?" Severus schnaubte. Aber der Junge hatte einen Punkt. Zu dumm. Er hatte natürlich Waffen in seinem Zimmer, jeder mit seiner Lebensgeschichte würde das haben, aber sein Zimmer war weit weg. "Wir werden uns auf die Inspiration des Augenblicks verlassen müssen." Snape fühlte, wie grüne Augen aufblitzten und sich sein eigener Mund verzog. Er legte Harry die Hand auf den Mund. Eine Erinnerung überkam ihn und er musste kurz die Augen schließen. Realität. Hier. Jetzt.
Die blonden Haare verschwanden und statt dessen leuchtete ein weißes Gesicht vor ihnen auf. "Mr. Malfoy", sagte Severus. "Welche Freude, Sie zu sehen." Der blonde Mann verzog seinen entzückenden Mund in einer Weise, die verächtlich zu nennen noch geschmeichelt wäre. "Du bist ein solcher Idiot, Severus", sagte Draco. "Du musstest ja unbedingt Dads Lieblingsspielzeug haben. Es geschieht dir grad recht."
Severus betrachtete den vor ihm stehenden jungen Mann kühl und hielt mit einer Geste den anderen jungen Mann neben sich zurück. Es ging nicht an, dass Harry jetzt meinte, eine Scharte auswetzen zu müssen. Nicht unvorbereitet, jedenfalls. Erst mussten sie von Draco erfahren, wo die anderen waren. Die wirklich Gefährlichen.
"Hätte ich lieber das von deinem Daddy abgelegte Spielzeug nehmen sollen, Draco?", fragte Snape kühl bis ins Mark. "Geht es darum?" Wie ein gerade mal höflich interessierter Lehrer klang er, aber Draco wurde sehr rot, soweit man das hier unten sehen konnte. Severus' Lippen verzogen sich freudlos. Getroffen. Lucius, der elende Bastard. Dieser Junge hatte keine Chance gehabt. Nichtsdestotrotz war er ein fieses Frettchen und es gab keinen Grund ihn vor ein wenig Selbsterkenntnis und Demut zu schützen.
"Oder wolltest du lieber Daddys Lieblingsspielzeug haben? Oder war es dir egal, welches von seinen abgelegten Dingen du kriegen konntest? Hauptsache irgendwas von Daddy, da du ihn selbst ja nicht mehr haben konntest, weil du ihm langweilig geworden bist?"
Der junge Mann an seiner Seite atmete scharf ein. Ja, es war nicht sonderlich nett, sich und Harry so zu bezeichnen. Und es war noch viel weniger nett, seine eigenen Alpträume auf Draco zu projizieren. Nicht nett, aber wirksam. Der Blonde sprang ihn mit einem Wutschrei an. Severus hatte ihn erwartet und keine Mühe, mit ihm fertig zu werden. Der Junge hatte nur äußerlich Lucius' Kopf. Innerlich war er lange nicht durchtrieben und vorbereitet genug. Noch menschlich halt. Irgendwie schade drum. Schon wieder – Träume.
"Wo – sind - sie?", fragte er mit sanfter Stimme den in seiner Umklammerung zappelnden jungen Mann. Der Junge presste die Lippen in einer geradezu lächerlichen Weise aufeinander. Snape sah Harry an. Harry kam auf die beiden zu und begann mit seinen Händen an Draco entlang zu fahren. ‚Hey', wollte Snape sagen, aber dann verstand er. Gar nicht so übel. Der Junge hatte eben auch schon so einiges erlebt.
Etwas blitzte auf. "Messer?", fragte Severus. Der Junge in seinen Armen strampelte noch mehr. "Pistole", sagte Harry. Hätte Snape sich denken können. Draco war sicher viel zu feige, um mit so etwas direktem wie einem Messer auf jemand loszugehen. Etwas fiel mit einem Klong zu Boden. "Und Messer". Harry klang triumphierend. Als Zusatzversorgung allerdings – das war typisch Malfoy. Snape erlaubte sich ein kleines Grinsen. "Guter Junge". Ihre Augen trafen sich und beide schienen zu erzittern. ‚Später', dachte Severus. ‚Oh, hoffentlich später'.
"Wirst du es uns jetzt sagen?", fragte er Draco. Als Antwort pressten sich die Lippen nur fester aufeinander. "Okay", sagte Snape gleichmütig und drückte dem Malfoyspross seine Finger in einer Weise in den Nacken, der den ohnmächtig werden ließ. Er ließ den bedauernswerten blonden Mistkerl wie eine Puppe zu Boden gleiten und nahm die Pistole von Harry entgegen, der ihn mit großen Augen anstarrte. "Wie ...?", stotterte der. "Fernsehbildung, Potter", sagte Severus gleichmütig und machte sich auf den Weg zu der nächstliegenden Tür. "Aber dafür bist du zu jung". Er sah sich nicht um, ob Harry ihm folgte. Er ging davon aus.
