Ihr habt es so gewollt! Ihr wolltet Sirius, ihr habt ihn.

Und Lorelei wollte, dass es zu Ende geht *ggg* und irgendwie tut es das jetzt auch.

Es ist alberner geworden, als ich dachte, aber irgendwas in mir wollte es jetzt durchhauen. Und grad davor hab ich was von Maxine gelesen, wo Snape und Trelawney die Körper tauschen. Die - auf Maxine zeig - ist also SCHULD! Woll!

Bevor ihr jetzt in Ohnmacht fallt – was mich natürlich freuen würde, sonen Einfluss zu haben:-) – ich denke, es wird noch ein klitzekleines Kapitelchen geben ,was Harry und Snape so nachher tun. Mit Auflösung aller verbliebenen Rätsel. Wer also noch Fragen hat- stellt sie im review, gell?!

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XVIII.

Harry fühlte sich wie erstarrt. Was hatte Severus da gemacht? Und wer war dieser Severus überhaupt, der da wie ein indianischer Krieger neben ihm, nun eher vor ihm herschlich, als wisse er nichts von Zweifeln oder Erbarmen? Harry hatte das Gefühl, diesen Severus überhaupt nicht zu kennen. Und natürlich war das so – die paar Tage glorreicher Sex und Mißverständnisse, Kampf und Verfolgung und Verletzung – allzuviel war das nicht. Und doch – Harry war zwar ein wenig erschrocken und abgeschreckt von der Gnadenlosigkeit dieses Severus, aber er fühlte stellvertretend auch tiefe Befriedigung. Wie er Draco fertig gemacht hatte – das war einfach wunderbar gewesen, gerade in Anbetracht der Eifersucht die er wegen dem schon gefühlt hatte. Eigentlich war das ja wohl ein armer Kerl, doch Harry hatte Mühe, ihn zu bemitleiden. Vielleicht später mal, wenn das alles hier vorbei war. Gut vorbei war, und er und Severus sich auf einer einsamen Insel die Sonne auf den Pelz scheinen ließen und nur unauffällige Diener um sie herum waren, die auf jeden Wink gehorchten, sonst aber verschwunden blieben. Harry grinste. Träum weiter, Potter, sagte er sich selbst und folgte Severus, der sich überhaupt nicht mehr um ihn kümmerte. Er war auf Lucius' Fährte, genau so sehr für ihn, Harry, wie für sich selbst, und ein Teil von Harry empfand deswegen tiefe Befriedigung.

Es war wirklich erstaunlich, und auch wieder irgendwie nicht, ein wieviel größeres Schwein als gedacht Lucius Malfoy war. Sein eigener Sohn! Seinen besten Freund und Liebhaber in die Sklaverei verkaufen! Mit allen Menschen nur spielen und sie benutzen! Und Lucius war dafür gut ausgestattet, oh ja! Auch ohne dieses Hypnoseding, das er da laufen hatte. Harry war sich nicht sicher, ob er die Demütigung, dem Mann wie ein Lämmchen gefolgt zu sein, je überleben würde. Die Demütigung, die Scham, und die Erinnerung an die Faszination die von Lucius ausging. Das und die Angst, dass es jederzeit wieder passieren konnte, das Malfoy mit einem Augenzwinkern wieder Macht über ihn bekommen konnte, ihn benutzen und wegwerfen konnte, ihn dazu bringen konnte, Dinge zu tun, die er bei klarem Verstand nicht täte. Er würde ihn vielleicht sogar dazu benutzen können, Severus etwas anzutun, so wie er es bereits geschafft hatte, ihn Albus bekämpfen zu lassen. Harry zitterte. Ja, es war sicherer, dass Lucius starb. Oder zumindest auf Nimmerwiedersehen in einem tiefen, einem sehr tiefen Verlies landete.

Harry stolperte in Severus hinein. Der andere Mann musste stehen geblieben sein, ohne dass er es gemerkt hatte. Brillante Erkenntnis, Potter, sagte er sich selbst. Du bist wirklich eine große Hilfe. Beinahe so dämlich wie die holde Jungfer in Abenteuerfilmen, die die immer nur schrie und gerettet werden musste.

"Was?", fragte er, als er sich von der unvermittelten Nähe zu Severus erholt hatte. Einigermaßen. Eine große weiche Hand mit langen Fingern legte sich auf seinen Mund und presste. Harry konnte einen kleinen Schrei nicht unterdrücken, aber den hörte ja niemand. Ach, wenn Severus doch mit seinen Händen ... Woanders. Harry wurde rot. Das war jetzt völlig unangemessen.

"Ruhe verdammt", herrschte Sev ihn an. "Und nein, nicht jetzt". Harry erstarrte. Konnte der Mann jetzt auch noch Gedanken lesen? Das fehlte noch. Er kam sich so überflüssig vor wie selten in seinem Leben. Severus starrte ihn an, mit diesen harten schwarzen Augen, die dann plötzlich ein wenig Sanftheit zeigten. Severus beugte sich vor, küsste ihn auf die Nase und sagte "Kind" in einem Ton, der Harrys Knie wacklig werden ließ, wenn sein Gehirn auch aufjaulte. Dann öffnete Snape eine Tür, die Harry gar nicht bemerkt hatte.

Alles ging sehr schnell. Harry konnte sich nicht erinnern, geblinzelt zu haben, als die Tür aufging, aber es musste wohl so gewesen sein. Als er sie wieder öffnete herrschte ein Chaos, das sein Hirn erst mal sortieren musste.

Der Mann, der Tom Riddle genannt wurde, war auf dem Boden. Hagrid saß auf ihm und Dumbledore – oh Gott, Dumbledore, er lebte – bedrohte ihn mit einer sonderbar aussehenden Waffe. Diverse Menschen, die Harry nicht kannte, hielten andere, die er auch nicht kannte, gefesselt. Halt, zwei davon kannte er, es waren die Freunde von Malfoy, dem Jüngeren. Severus hielt Lucius im Würgegriff, dessen Augen herauszuquellen schienen. Neben ihm saßen der braunhaarige Mann von vorhin und ein anderer schwarzhaariger.

Harry blinzelte wieder. Das Tableau hatte sich geändert. Nun richtete Albus den Blick auf Severus und mahnte ihn. Severus hinwiederum ließ Lucius los, obwohl es Harry schien, als habe er Albus gar nicht gehört und starrte auf den Mann neben Remus. Lucius hingegen schien die Gelegenheit nutzen zu wollen, und versuchte, sich aus dem Staub zu machen. Der braunhaarige Mann starrte auf Severus und den anderen Schwarzhaarigen, die Hände ausgestreckt in einer Geste, als wolle er die beiden voneinander fernhalten.

"Severus, nicht". Das war Albus.

"Was tust du hier?" Das war Severus, und er richtete sich an den schwarzhaarigen Mann, mit solcher Verachtung und Ekel, den er nicht mal für Lucius übrig gehabt hatte.

"Severus, nicht". Das war der Braunhaarige. Der Schwarzhaarige grinste. Ein Grinsen, das Harry attraktiv, wenn auch ein wenig unverschämt gefunden hätte, wenn es nicht Severus, seinen Severus, so sichtbar aufgeregt hätte.

"Meinen Sklaven zurückholen, was sonst?", sagte der Schwarzhaarige und der braune, Remus, hatte alle Hände voll zu tun, Severus zurückzuhalten. Harry spürte einen Stich. Wie kam der dazu, Severus so anzufassen? Als habe er ein Recht darauf? Und wer war dieser andere Mann?

"Sirius, lass das." Das war wieder Albus. "Sirius?", fragte Snape. "Wieso Sirius? Das ist Achmed, der verschlagene Prinz, das patchouligetränkte Miststück. Lass mich los, Remus. Ich werde erst ihn umbringen." Severus wehrte sich, um aus der Umklammerung des anderen Mannes herauszukommen, aber der schien stärker als er aussah. Der Schwarzhaarige, der Sirius hieß oder Achmed, grinste noch unverschämter. Snape wurde noch bleicher. Sein Blick wandte sich sehr sehr langsam Albus Dumbledore zu, der nicht sehr glücklich aussah. "Lass mich los", sagte Severus sehr leise. "Jetzt verstehe ich. Albus. Du warst das. Schon damals. Du hast das alles zugelassen. Du bist das Monster. Gegen dich ist Riddle nur ein kleines Licht".

Hagrid stand auf. Riddle nutzte das nichts. Er sah ein wenig erschlagen aus. "Niemand beleidigt Albus Dumbledore in meiner Gegenwart", schrie Hagrid, und ließ sich wieder auf Riddle, der nur kurz Zeit gehabt hatte, durchzuatmen, nieder. "Auch du nicht, Severus. Sei vorsichtig".

Severus Snape beachtete den Riesen gar nicht. Seine Augen waren gefährliche Schlitze. Harry richtete den Blick auf Albus, genau wie alle anderen. "Es tut mir leid, Severus", sagte der mit gütiger aber ein wenig zittriger Stimme. "Ich habe es dir bereits gesagt. Und es ist nicht so, wie du denkst. Ich habe es nicht von Anfang an gewusst. Sirius ist - ein Überläufer."

"Überläufer", schrie Snape. "Ich glaub es ja wohl nicht. Der Kerl hat nen Harem gehabt, verdammt noch mal, einen in dem er Herr über Leben und Tod war und das weidlich ausgenutzt hat." Der Mann, den er Achmed genannt hatte grinste und zeigte dabei einen Haufen weiße Zähne. "Ja, und hat es nicht Spaß gemacht, Severus, mein Schatz?" "Sirius", sagte der braunhaarige durch gepresste Zähne, es strengte ihn anscheinend an, Severus festzuhalten. "Das ist nicht sehr hilfreich".

"Ach komm schon, Remus", schmollte Achmed/Sirius. "Du weisst genau so gut wie ich, dass Severus es nicht immer furchtbar fand, im Harem. Und nun die gekränkte Unschuld spielen ist schon ein wenig albern."

"Albern?", sagte Snape und seine Stimme klang sehr eigentümlich. "Dir gebe ich gleich albern, wenn mich dein serviler Scherge loslässt. Du hast natürlich bequemerweise vergessen, dass ich nicht freiwillig da war. Sondern dass ich dahin von meinem – Liebhaber – verkauft wurde."

"Ex-Liebhaber, Severus", sagte Lucius und griff mit einer geschmeidigen Bewegung nach Harry, um ihn sich als Stütze und Schutz vor den Bauch zu ziehen. "Du hattest es nur noch nicht begriffen, aber es war aus zwischen uns. Du warst immer ein wenig langsam, was Gefühle anging."

Harry schluckte. Er war wirklich ein Idiot. Er hatte gesehen, dass Lucius sich wider bewegen konnte. Und was hatte er getan? Severus bei der Abrechnung mit seiner Vergangenheit zugeschaut. Und nun war er da, wo er vor Stunden schon mal gewesen war. In den Händen von Lucius Verdammt Malfoy.

"Harry", sagte Severus, als habe er sich gerade eben an ihn erinnert. Der braunhaarige Mann ließ ihn los. Alle kamen auf ihn zu, langsam, auf sie, auf Lucius und ihn. Bis auf Albus und Hagrid. Und Tom Riddle. Und die Figuren im Hintergrund.

"O o", sagte Lucius Malfoy und die Schlinge um Harrys Hals zog sich ein wenig mehr zu. "Mr. Potter und ich gehen jetzt. Gentlemen, es war mir ein Vergnügen. Tom, tut mir leid. Wenn du meinen Sohn irgendwo findest, bringe ihn doch bitte mit, wenn du hier rauskommst, bist du so nett?!"

Harry schluckte. Die grauen Augen sahen ihn an und er zitterte. Sie leuchteten auf, diese Augen, und dennoch hätte sie niemand für das Licht halten können. "Ich denke nicht, Lucius", sagte er und setzte Lucius das Messer seines Sohnes an die Kehle. "Ich muss Ihre Einladung leider ablehnen. Ich habe herausgefunden, dass ich wirklich nicht auf blond stehe."

Die grauen Augen loderten auf, wütend, und als ob sie einen Ausweg suchten. Es hatte doch vorher noch geklappt, es musste doch wieder klappen, oder? Harry fühlte förmlich, wie sich der nicht unbeträchtliche Wille des Mannes komplett in seine Augen legte. Harry zuckte nur mit den Schultern und richtete das Messer besser aus. Es war wirklich lächerlich einfach. Er genoß den Moment der Panik in Lucius, als er merkte, dass es ihm diesmal nicht gelingen würde, ihn zu beeinflussen. Es war so einfach. Er musste nur an Severus denken, und daran, dass er noch genauer erfahren wollte, was es nun mit den ganzen Männern in seiner Vergangenheit auf sich hatte. Eins war mal klar – mit blond hatte Severus kein Glück gehabt. Und auch braun war nicht seine Farbe. Definitiv. Dafür würde er schon sorgen. Und dieser andere Schwarzhaarige – der würde sich nicht wieder in sein Leben einmischen. So wahr er Harry Potter hieß und soeben den Bösewicht gefangen hatte.

Harry hielt den völlig fertigen Lucius fest, bis Remus und Sirius ihn ihm abnahmen. Dann lief er grinsend auf Severus zu. Der ihn anstarrte ohne mit der Wimper zu zucken. "Na?", fragte Harry. "Gar nicht mal so schlecht, Potter", sagte Severus und streckte die Arme aus. Harry fiel hinein und murmelte: "Nenn mich endlich Harry, für den Rest meines Lebens", bevor sich ihre Lippen trafen.

Ende