Tja, Ihr Lieben. Da bin ich schon wieder. Und hab Halluzinationen. Muss an der Hitze liegen. Ich dachte, ich hätte für das letzte Kapitel auch reviews von M, Silentroses und Lorelei bekommen, aber die tauchen hier nicht auf. Spinnt ff.net wieder? Oder ich??? Bei Valentino das gleiche. Argh. Frisst ff.net jetzt reviews? Nachdem es den Autor alerted hat?

Nichtsdestotrotz: Trotz brütender Hitze kam mein Hirn auf das folgende (mit ein wenig Hilfe von Milkachococappucino:-)

Alle Fragen werden fürchte ich nicht beantwortet, aber vielleicht gibt es dadurch ja Raum für ein Sequel.

Ich danke euch allen jedenfalls sehr, mir hats viel Spass gemacht mit Euch:-)

Und Shelley, Süße, nicht alle deine Wünsche können immer in Erfüllung gehen. Manche aber doch. Danke für den Input *wischt Schweiss wech*

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Epilog

Severus streckte die Hand aus und berührte den braungebrannten Rücken von Harry Potter. Nur ganz leicht. Es reichte. Der Junge, der neben ihm im weißen Sand ausgebreitet lag, drehte träge den Kopf und grinste ihn an. Auch sein Gesicht war braungebrannt, die grünen Augen leuchteten unverschämt. Gegen die Sonne sahen die feinen Haare entlang der Wirbelsäule ganz weiß aus. Severus brannte es in der Kehle. Soviel Schönheit. Er räusperte sich. "Dein Rücken ist durch. Du solltest vielleicht mal die Seite wechseln."

Die grünen Augen blinzelten. Spöttisch. Aber der Junge gehorchte. Nein, das war natürlich eine Illusion. Die Wochen, die er nun mit dem Jungen im Paradies verbracht hatte, hatten ihn eins gelehrt. Der Junge tat nur das was er wollte. Gut so. So war Lucius Malfoy doch für etwas gut gewesen, bevor er im tiefsten Kerker verschwand, den die Weltbehörde zu vergeben hatte. Zusammen – nein, gewiss nicht zusammen – getrennt von Tom Marvolo Riddle. Durch Lucius hatte Harry gemerkt, dass es sein eigener Wille war, der zählte. Er hatte ihn gefunden, sozusagen.

Der wunderbare schlanke junge braune Körper drehte sich also nur auf den Rücken, im weichsten weißesten Sand, den Severus je gesehen hatte, weil Harry es so wollte. Der Bengel. Severus presste die Lippen aufeinander, um nicht einen demütigenden Ton in die Freiheit zu entlassen. Der Bengel war nackt. Splitterfasernackt. Und trotzdem sie nun schon Wochen hier waren und er eigentlich viel zu faul und träge war, in dieser leichten Brise, in dieser Wärme, in dieser Zufriedenheit, wie er sie nie gekannt hatte, genügte dieser Anblick, um ihn sich irgendwie schwach fühlen zu lassen. Schwach und bedürftig. Und es war nicht nur der schöne junge Körper. Zumindest kein anonymer junger Körper hatte je das in ihm ausgelöst. Er hatte in seiner Jugend genügend Zeit mit nackten jungen Männern verbracht, um sich daran zu gewöhnen. Daran lag es nicht. Nackte Männerkörper in nicht erotischen Situationen lösten in ihm nur wissenschaftliche Neugierde aus, Vergleiche und philosophische Betrachtungen über die Vergänglichkeit allen Fleisches, und wie komisch es war, dass Männerkörper zugleich so stolz und so verletzbar wirkten, je nach Zustand. Nein, dies hier war anders.

Er selbst war natürlich auch nackt. Er wäre sich sonst ja auch lächerlich vorgekommen. Aber sein Körper bot längst nicht so einen Anblick wie der seines jungen Geliebten. Auch wenn der, zu seinem größten Erstaunen, ziemlich zufrieden mit ihm schien. So begehrt hatte er sich zuletzt im Harem gefühlt. Er knurrte.

Eine Hand berührte seine Schulter. "Lass es, Sev", sagte Harry, ohne ihn anzugucken. Severus Snape knurrte wieder. Und Gedanken konnte er auch noch lesen, der junge Herr Potter, was? "Das Gute an der Vergangenheit ist, dass sie vorbei ist, Severus. Du musst nicht mehr böse auf Sirius sein. Er hat ein neues Leben angefangen, mit Remus, und sie sind gekommen, um Riddle und Malfoy zu überwältigen, als Albus sie rief. Sie sind die Guten, Schatz."

Schatz? Snape knurrte wieder. Das Z hatte sehr laut geklungen, so als wären es mehrere, es war Harrys ironisches Zeichen, dass ihm bewusst war, dass er seinen Geliebten ermahnte, und dass sie auf dem Weg zu einem alten Streitpunkt waren. Nach so kurzer Zeit sollte es noch nicht so viel Vertrautheit zwischen ihnen geben, dachte Snape mißmutig. Es war irgendwie nicht fair.

"Verzeih mir, wenn ich da nicht so schnell mitkomme", sagte er weniger sarkastisch als er gern gewollt hätte. "Ich bin älter als du und nicht ganz so schnell in der Adaptierung von Umständen. Sirius ist für mich immer noch Achmed, der Prinz, in dessen Gefangenschaft ich war. Und Remus – nun ja, du weisst ja, was Remus mir angetan hat."

Die Hand hielt seine Schulter. Beruhigend, irgendwie. Er hätte sie gern abgeschüttelt, war aber zu faul. "Ja, Severus". Das klang, als sei Harry sein geduldiger Vater, der schon tausendmal von seinem kleinen Sohn gehört hatte, dass er besonders toll das Klettergerüst hochgekommen war. Severus hasste diese Attitüde. Noch mehr hasste er, dass er sich dann vorkam, als sei er im Unrecht. Dabei wusste er doch genau, dass er im Recht war. Ihm war Unrecht getan worden, von Lucius, von Sirius, oder wie der Bastard hieß, von Albus Dumbledore... Er knirschte mit den Zähnen. Von dem am allermeisten. Und der hatte ihnen nun diese Reise spendiert, oder die tiefen Taschen der Organisation, was auf das gleiche rauskam. Um sich zu erholen. Pah! Erholen! Bestechung war es, nichts anderes. Bestechung, damit er seinen rechtmäßigen Groll gegenüber dieser verfluchten Weltverbesserungsorganisation vergaß, die für das, was sie für Recht hielt, über Leichen ging. Ups, Entschuldigung, haben wir Ihnen weh getan?, fragten sie die Leichen am Wegesrand. Das war nicht unsere Absicht. Aber Opfer müssen gebracht werden, im Kampf für das Gute. Nutzte den Kollateralschäden nichts mehr.

Er und Harry waren Kollateralschäden. Snape biss sich auf die Lippen. Nur dass der Junge das irgendwie leichter nahm. Anmutiger, wie er alles tat. Snape schnaubte. Er hatte sicher soviel Grund für Groll wie Snape, aber irgendwie schien er nicht so an ihm zu hängen. Severus hasste es. Er konnte es gar nicht vertragen, dass er wie der Unvernünftige dastand. Er war der Ältere, verdammt, und er wusste was er tat. Und alles was er davon hatte, war, dass ihn die andern mitleidsvoll, gütig ansahen, als würde er es auch noch irgendwann kapieren. Gütige Narren. Er hatte eine erstaunliche Ähnlichkeit von Harry und Albus entdeckt. Beide so gütig, so vergebungsvoll und gleichzeitig stahlhart. Und mit der Fähigkeit zum Glück. Snape schnaubte wieder.

Leicht. Loslassen. Sei glücklich. Harry sagte es ihm immer wieder. Er hatte keine Begabung für Glück, verdammt noch mal. Er war glücklich mit seinem Groll, seiner Wut, seinem Hass. Es passte zu ihm, wie ein liebgewordener alter Mantel, schon ein wenig fadenscheinig aber noch gut. Nützlich. Schützend gegen Kälte und Unbill. Eine Heimat.

Harry lachte ihn aus. Lachte ihn einfach aus, warf sich auf ihn und brachte ihn auf andere Gedanken. Nicht die schlechteste Methode, ehrlich gesagt. Er konnte sich daran gewöhnen. Eigentlich konnte er sich so daran gewöhnen, dass es irgendwie gut war, an seinem Groll festzuhalten. Was er ja sowieso wollte. Er hielt fest, und Harry versuchte, ihn zum Loslassen zu bringen. Oh ja. Hörte sich nach einem guten Lebensplan an.

Nur dass der Junge leider nicht so einfach war. Manchmal sah er ihn auch nur an, wenn Severus wieder seinen Anfall hatte, wie böse die Welt und manche Mitglieder im besonderen waren, guckte ihn an wie Albus und Severus kam sich jung und dumm und irgendwie inadäquat vor und das hasste er. Er hatte Recht, verdammt. Aber da war er doch schon mal gewesen.

Er biss die Lippen aufeinander. Die Hand streichelte seine Schulter. Unaufdringlich, war einfach da. Snape hasste es, dass er es so liebte. Er wurde nachgerade abhängig von dem Jungen. Wie sollte das nur weitergehen? Wie sollte ihr Leben weitergehen? Auch das wollte er wissen, aber immer wenn er das Thema anschnitt, lächelte Harry so verschmitzt, so weise, so widerlich abtörnend wie Albus und Snape wurde wütend. Er kam sich alt und blöd vor, jemand der einen festen Plan für sein Leben wollte, Lösungen, Richtlinien, während Harry damit zufrieden war, einfach in den Tag zu leben. Und das auch von ihm verlangte. Und es irgendwie erscheinen ließ, als habe er Recht. Ja ja, diese Insel war gut und schön und so weiter, aber was dann? Wovon würden sie leben? Und – würden sie überhaupt zusammen leben?

Hier gab es nichts zu tun. Nicht dass er Bügeln und Frühstück machen und den Papierkram geliebt hatte. Aber so den ganzen Tag nur für das Vergnügen leben – ficken, frühstücken, im Sand liegen, ein wenig schwimmen, oder sich im Wasser aalen, vögeln, in der Sonne liegen, Mittag essen, ein wenig schlafen, ein wenig träges Liebe machen, wieder ein wenig baden, ein wenig in der Sonne liegen, ein wenig knutschen wie Teenager, in der Vorfreude auf den Abend, sich aufsparend für den Abend, noch ein wenig baden, Abend essen, im Sand unter den Sternen liegen, vielleicht ein wenig im Wasser spazieren gehen, und ziemlich sicher ein wenig Sex am Strand unter dem überwältigenden Sternenhimmel. Widerlich. Träge. Sinnlos.

Harry hatte damit keine Probleme. Der kleine Hedonist. Er genoss einfach den Moment. Snape ja auch. Aber das konnte doch nicht ewig so weiter gehen, oder? Sie waren schließlich erwachsene, verantwortungsvolle Menschen, oder zumindest er war das. Sie konnten sich doch nicht für den Rest ihres Lebens auf dieser Insel vor der Welt verstecken, auf dieser namenlosen Insel, auf der für ihren Lebensunterhalt wie von Geisterhand gesorgt wurde. Harry schien zu wissen, wie das alles funktionierte, Snape vermutete, dass Albus mit ihm gesprochen hatte, aber der Bengel verriet es nicht. "Geschieht dir recht, Sev", hatte er mit sonnigem Grinsen gesagt. "Du hättest Albus nicht so anbrüllen sollen. Kannst du es ihm verdenken, wenn er lieber mit mir sprach danach?" Nein, natürlich nicht. Aber wann hatte ihn das je abgehalten vom Übelnehmen? Er nahm gern übel. Und er konnte es gut.

Ein Seufzer wie ein Schmetterlingsflügel, ein wenig Scharren im Sand, und der ganze von der Sonne aufgeheizte junge nackte Körper lag auf ihm und presste sich in einer Weise auf seine empfindlichsten Stellen, die es ihm schwer macht, weiter seinem Gehirn auf all seine Abwege zu folgen.

"Ich hab gesagt, hör auf damit, Schatz", sagte Harry Potter und seine grünen Augen leuchteten gefährlich auf. "Es dauert so lange wie es dauert. Und wenn es den Rest unseres Lebens dauert, ich werd dich schon zum Glück erziehen." Snape wollte protestieren, so weit kam es noch, dass dieser Bengel ..., aber der Bengel nutzte den geöffneten Mund für seine Zwecke, der verdammte Kerl, der ... Mit einem Aufseufzen seines Körpers verstummte Severus Snapes Hirn fürs erste und er zog den Jungen noch näher an sich heran, auf sich, in sich hinein. Ihre Körper waren so aneinander gewöhnt nach den Wochen auf der Insel, so offen und immer bereit durch ihre ständige Benutzung ohne Ablenkung, dass es keiner Vorbereitung bedurfte. Nicht einmal der Sand störte. Ihre eingeölten Leiber suchten nur kurz und fanden sich. Sie brauchten die Gehirne nicht, sie wussten auch so, was zu tun war, und Snape ließ sich dankbarer, als er sich eingestehen wollte, in den schon so bekannten und immer wieder neuen Wirbelwind fallen. Er stöhnte auf, als Harry in ihn eindrang, der Junge hatte wirklich eine Begabung, ach was eine, er war eine Begabung, eine wirkliche, und er ließ keine Gelegenheit ungenutzt, sich zu vervollkommnen, und ihn immer wieder aufs neue zu überraschen und es gelang ihm auch. Diesmal hatte er sich anscheinend in den Kopf gesetzt, Severus nicht anzufassen, so schwer ihm das auch fiel, und Severus wusste, dass es Harry schwer fiel, ihn nicht anzufassen, wie unglaublich auch immer das klang, Harry war nur in ihn eingedrungen und rührte sich nun nicht, seine Hand ging nicht dahin, wo Snape sie ersehnte, nicht nur ersehnte, schon bald als selbstverständlich erwartete, der verdammte Bengel. Aber das ließ ihn natürlich seine Gedanken besser verdrängen als alles andere, er musste sich anstrengen, er musste sich konzentrieren, seinen Körper machen lassen, Harry dazu bringen, dass er etwas tat, und das konnte er nur, wenn er seine Sorgen vergaß, seine Wut auf die Vergangenheit, seine Gedanken über die Zukunft, nur dann würde es gelingen. Und er wollte, dass es gelang, verdammt. Eben hatte er noch schlaff und zufrieden mit seinen Sorgen im Strand gelegen, nun war er verzweifelt angespannt, sein Ziel zu erreichen. Verdammter Potter. Er könnte eine große Karriere als Folterer machen, der verdammte Bengel.

"Aua", schrie er. Der Bengel hatte ihn gebissen. "Hier, Severus", knurrte der Junge auf eine Weise in sein Ohr, die ihn beinahe sein Ziel erreichen ließ, beinahe, oh beinahe. "Hier und jetzt, verdammt noch mal. Wirst du es endlich kapieren?" "Nein", sagte Severus gegen den Kloß in seinem Hals und gegen seine Zunge, die sich anfühlte wie mit Sandpapier geschmirgelt, "nein, niemals." Und er spannte seine Muskeln an, und der Junge konnte es nicht verhindern, dass er aufstöhnte, dass er aufstöhnte und sich bewegte, und Snape hätte schreien können vor Glück und tat es vielleicht auch, und Harry bewegte sich in ihm, und er rieb über den Sand und er würde wund sein, morgen, und es war so egal, und Harry stieß in ihn, und sein Kopf bewegte sich hin und her und er bekam Sand in den Mund und er strampelte mit den Beinen, unruhig und ungeduldig und erwartungsvoll wie ein kleines Kind, ganz Anspannung, und er dachte nicht mehr, und als Harry sagte, nein, knurrte: "Dann muss ich es dir eben wieder und wieder beibringen", und schneller stieß und er Sterne sah, obwohl es noch heller Tag war, und eigentlich war es gar nicht ihre Zeit, und er wimmerte und er schrie: "Ja, das musst du wohl", und er kam, und kam und kam, was doch sehr sonderbar war, weil sie es so oft taten, ja, da und während Harry immer noch weiter stieß, und nun gar keine Rücksicht mehr nahm, sondern nur noch an sich selbst dachte, und so liebte Severus das, ihn, da dachte er: ‚Ja. Hier und jetzt. Für immer.'

(endgültiges) Ende