A/N: Nachdem ich mir einen amateurschriftstellerischen Urlaub genehmigt habe *jaja, bewerft mich nur mit faulen Eiern* geht es hiermit weiter mit meiner spontan überlegten X-Men Saga. Soooo...hoffe, ihr seid zufrieden, meine Betaleserin hat mir grünes Licht gegeben. Ach ja, im übrigen kenne ich NUR die Filme...um ehrlich zu sein erscheint mir der Comic reichlich albern *da nur an diesen imaginären Trickfilm denkt, den ich mir mit dem Knuddelhamster reingezogen hab*...Ja, ich bin ein kurtbegeistertes Wesen...deswegen hab ich ihn u.a. auch an unser Garagentor gepinselt *g*...aba nu lesen...und reviewen... Disclaimer: Hiermit danke ich Marvelchen dafür, dass er/sie/es solch einen wundervollen blauen Plüschmutanten wie Kurt erfunden hat...
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Kapitel 3: Homo Sapiens

Were able to think,

to feel, to see, to suffer.

But our hearts are blind.

Kurt saß in einem abgelegenen Winkel des Jets und hielt seine Kette mit dem silbern funkelnden Kreuz in der Hand mit seinen drei Fingern gefangen. Er hatte die Knie ganz nah an seinen Körper gezogen und beugte sich leicht vornüber. Tausende Gedanken strömten durch seinen Kopf, doch keinen einzigen von ihnen konnte er festhalten. Genau an dieser Stelle hatte er gesessen, als Jean und Storm ihn in Boston aufgespürt und mitgenommen hatten. Und genau hier hatte jemand zum ersten Mal mit ihm gesprochen. Mit ihm, den sonst alle fürchteten und hassten, obgleich er nicht einmal einer Fliege etwas zuleide tun konnte und wollte. Als Ororo mit ihm sprach, und ihre braunen Augen ihm ein Gefühl von Wärme und Vertrautheit vermittelten, hatte er zum ersten Mal Trost empfunden. Trost für all die Wunden in seiner Seele, die ihm durch Abneigung und Kälte der Menschen zugefügt worden waren. Er hatte etwas noch nie zuvor empfundenes gefühlt, was noch immer wie ein Gewicht auf dem Herzen lastete. Und es war nicht nur das Schuldgefühl an Jeans Tod.

Langsam öffnete er seine Augen, wie goldene Edelsteine leuchteten sie in der schattigen Nische, in die er sich zurückgezogen hatte. Von hier aus hatte er einen guten Blickwinkel auf das Cockpit und die Schalthebel, die in grünen und roten Farben blinkten wie eine einfache Lichterkette, die man sich zur Weihnachtszeit ans Fenster klebte. Kurt lächelte. Weihnachten. Früher hatte er mit seinen Freunden im Münchner Zirkus stets das Freudenfest zur Geburt Jesu gefeiert, zumindest dann hatte er sich wie in einer richtigen Familie gefühlt. Aufgehoben und respektiert. In keine öffentliche Kirche hatte er unverkleidet eintreten können.

Plötzlich ertönte ein penetrantes Fiepen, das Kurt aus seinen Gedanken hochfahren ließ. Es war das Funkgerät, das wie verrückt ein Signal von sich gab. Scott hatte ihm erklärt, dass er hier im Jet bleiben und Stellung halten sollte und wenn etwas ungewöhnliches vor sich ginge, sollte er ihn per Handy kontaktieren. Aber Kurt war ganz und gar nicht darauf gefasst, das Funkgerät bedienen zu müssen, zumal er nicht die leiseste Ahnung davon hatte. Er biss sich nervös auf die Unterlippe und stand dann auf, ging vorsichtigen Schrittes auf das Armaturenbrett, auf dem das Funkgerät stand, zu und kreiste mit seinem mittleren Finger unschlüssig über dem Gerät. Was, wenn es keiner von ihnen, von Xaviers Leuten, war? Wenn jemand nur ihre Position ausmachen wollte? Er schloss kurzzeitig die Augen, holte tief Luft und hob dann das Funkgerät aus seiner Halterung. Kurt hatte keinerlei Schimmer davon, wie man ein solches technisches Gerät bediente, und somit drückte er auf gut Glück auf einen wie wild blinkenden Knopf und murmelte leise:

, erhielt er sofort als Antwort und er atmete erleichtert aus, als er Maries Stimme vernahm. Kurt Wagner hier, sagte er mit einem stolzen Grinsen auf den Lippen. Gib mir Scott oder Storm, es ist dringend, Kurt war verwundert wegen ihrer Aufregung und versuchte, sie ein wenig zu beruhigen. Keiner von beiden ist hier. Sie wollten sich ein wenig umsehen und ungewöhnliche Begebenheiten näher untersuchen...falls...irgendwelche auftreten sollten..., ergänzte der Mutant zögerlich, , murmelte er unschlüssig in das Funkgerät, als zunächst keine Antwort kam.

Es ist bereits etwas vorgefallen...habt ihr die Nachrichten verfolgt? Marie klang mehr als nur hektisch und aufgeregt, aber Kurt konnte nicht nachvollziehen, was sie meinte. Welche Nachrichten?, fragte er kleinlaut, da er sie nicht auf die Palme bringen wollte. Zunächst hörte er nur ein angespanntes Seufzen am anderen Ende und es tat ihm schon wieder leid, Rogue auf die Nerven zu fallen. Allerdings hatte er sie noch nie so erlebt.

Kurt, hör zu, in Boston gab es einen Einbruch im naturwissenschaftlichen Institut. Vier Museumswächter sind getötet worden

Großer Gott..., wisperte Kurt entsetzt. Die Polizei geht davon aus, dass Mutanten an dem Vorfall beteiligt waren, fuhr Marie fort.

Oh...sollen wir nach Salem zurückkehren?, fragte er vorsichtig und daraufhin herrschte Schweigen. Marie? Hallo?, fragte er und schüttelte das handliche Funkgerät, da er den Verdacht hegte, es sei außer Funktion. Gerade als er probehalber einige blinkende Knöpfe daran drücken wollte, um den Funkkontakt wiederherzustellen, meldete sich Rogue zu Wort: Es ist eine Frage der Zeit, bis sie die Zulassungsnummer von Scotts Motorrad herausfinden Sie schien viel mehr laut nachzudenken, als mit Kurt zu sprechen. Verzeihung, aber was hat Scotts Motorrad damit zu tun?, fragte der Mutant höflich nach. Es wurde ihm gestohlen und am Tatort aufgefunden, deswegen ist es riskant, wenn er sich unachtsam verhält. Kehrt noch heute Nacht zurück, direkt nach Salem, Professor Xavier wird sicherlich eine Lösung finden Kurt runzelte die Stirn und fragte: Aber ist es nicht zu gefährlich für Scott? Was, wenn die Polizei seinen Wohnort ermittelt? Dann werden sie vielleicht die Schule in Beschlag nehmen

Wieder ein langes Schweigen am anderen Ende.

Das werden sie auch, wenn Scott nicht da ist. Wir haben keine andere Wahl, aber damit wir hinter den Sinn des gewaltsamen Einbruchs kommen, müssen wir uns beraten und gemeinsam eine Lösung finden...so schnell es geht. Alles klar?, fragte sie besorgt nach und Kurt senkte den Blick. Schon wieder steckten er und seine neuen Freunde in Schwierigkeiten. Ja...alles klar, erwiderte er weniger enthusiastisch und beendete dann das Gespräch mit Marie. Er hoffte inständig, dass Scott und Ororo bald zurückkehren würden. Kurt ahnte Böses und umfasste furchterfüllt eine Perle seines Rosenkranzes. Mochte der Herr ihnen allen beistehen.

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Xavier konnte sich an kein einziges Mal erinnern, an dem es kräfteraubender gewesen wäre, einen Mutanten aufzuspüren, als an diesem späten Nachmittag des 20. Juni. Nightcrawler damals aufzuspüren hatte leicht im Vergleich hierzu gewirkt. Es war beinahe so, als existierten sie gar nicht. Damals hatte er Kurts Bewegungen ausmachen können, weil er sich bewegt hatte und das sehr sprunghaft. Aber an diesem Tag schien es, als suchte er nach einem Phantom.

Seufzend setzte er den Helm ab, der ihn mit sämtlichen menschlichen Wesen, egal ob Mutant oder nicht, verband und schloss einen Moment lang die Augen. Er musste nachdenken, logischer die Suche angehen. Und zunächst galt es noch die Frage zu beantworten, was Eric mit genetischem Forschungsmaterial anstellen wollte, wenn er denn tatsächlich der Drahtzieher dieses gewaltvollen Einbruchs war.

Eric konnte er ebenso wenig ausfindig machen, da er vermutlich wieder seinen Helm trug, der ihn davor schützte, dass jemand Kontrolle über seine Gedanken gewinnen konnte. Es war äußerst merkwürdig, egal wie sehr er sich konzentrierte, er konnte nicht einmal den Hauch einer Spur finden. Und dabei lief ihm die Zeit davon. Es würde sich vermutlich nur um wenige Tage handeln, bis die Ermittler herausgefunden hatten, wer der Besitzer des Motorrades war. Xavier glaubte nicht an einen Zufall, viel mehr vermutete er einen genau durchdachten Plan, angefangen bei der Verfolgung Logans und dem anschließenden Diebstahl. Der Verdacht wurde absichtlich auf die Fährte der X-Men gelegt. Zunächst Scotts Motorrad, dann die Art und Weise der Verletzungen der getöteten Wachmänner. Sobald jemand herausbekam, dass Logan scharfe Krallen aus Adamantium unter seiner Haut trug, würde man ihn vielleicht verdächtigen, die Morde begangen zu haben, zumal er an diesem Abend mit dem Motorrad in Boston gesichtet worden war. Das sprach sehr für Erics vorausblickendes Denken. Xavier nahm resignierend zur Kenntnis, dass er zunächst nichts anderes tun konnte als warten. Warten, bis wieder etwas passierte.

Die Hilflosigkeit, die er in diesem Moment empfand, erfüllten ihn mit großer Sorge. Er musste auf Logan achten. Etwas in seinem Herzen sagte ihm, dass er möglicherweise eine Schwachstelle und gleichzeitig ein Ziel für weitere Anschläge war. Er könnte und würde sich auch nicht verstecken. Xavier spürte, dass dies erst der Beginn eines Sturmes war und dass dieser stärker sein würde als jeder andere, den er zuvor durchgemacht hatte.

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Pyro saß gelangweilt herum, spielte mit seinem Feuerzeug, schnippte die Klappe vor und zurück, als sei er dazu verdammt, diese monotonen Bewegungen immer weiterzuführen. Es war zu einem Teil seines Unterbewusstseins geworden, ein Teil von ihm, von seiner Macht. Wann immer er wollte würde er die Hölle auf Erden heraufbeschwören können, denn er hatte die absolute Kontrolle über das Feuer, einem Element, das bei weitem mächtiger und beständiger war als alle anderen. Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man nicht mit dem Feuer spielt?, hörte er plötzlich eine weibliche Stimme ganz in der Nähe. Es war Rapax. Schwarz wie ein Phantom der Nacht hätte er sie in dem düsteren Bunker, in dem er nun schon seit Stunden auf Magneto wartete, nicht erkannt, hätte nicht eine nervös schaukelnde Glühbirne an der Decke ihre Silhouette enthüllt. Musst du dich immer so heranschleichen, verdammt noch mal?, fuhr er sie an, worauf sie nur eine Augenbraue in die Höhe zog und sich ein spöttisches Lächeln auf ihren schwarzen Lippen ausbreitete.

Ich kann es noch immer nicht fassen, dass Magneto einen wie dich an Land gezogen hat...du erschrickst sogar vor deinem eigenen Schatten., murmelte sie desinteressiert und schritt an ihm vorbei, als wäre er gar nicht im Raum.

Halt die Klappe, Rapax...du bist ein Nichts, egal ob du nach Magnetos Pfeife tanzt oder nicht...was kannst du schon, abgesehen vom Herumschleichen und deinen lächerlichen Fingernägeln?

Das Licht ging plötzlich aus und ehe Pyro dies überhaupt realisieren konnte, spürte er einen festen Würgegriff um seinen Hals, ein dumpfer Schlag auf sein Handgelenk zwang ihn dazu, das Feuerzeug fallen zu lassen und Rapax kalter Atem glitt an seiner Kehle hinab wie ein eisiger Schleier von Winterkälte, als sie flüsterte: Diese Fingernägel , wie du sie bezeichnest, könnten dein Inneres nach außen wenden...

Zur Verdeutlichung ihrer Worte spürte er, wie sich fünf spitze und tödlich scharfe Krallen gegen seine Haut pressten. Rapax, jagst du dem Hosenscheißer schon wieder Angst ein? Kaum waren diese Worte gesprochen, leuchtete das schwache, aber tröstende Licht wieder auf und kleinere Frauengestalt zeichnete sich am Türrahmen ab. Lass mir doch meinen Spaß, Sonar, verteidigte sich Rapax und ließ von Pyro ab, der sie sogleich wütend anfunkelte. Es gibt wichtigeres zu tun, als mit dem kleinen Feuergott zu stänkern, säuselte Sonar ebenso abfällig, wie es Rapax zuvor getan hatte. Ihre Haut war von normal menschlicher Färbung und allein von ihren leicht gespitzten Ohren konnte man erkennen, dass auch sie eine Mutantin war. Sie verbarg ihre wirklichen Fähigkeiten hinter einer Maske, einer Illusion.

Zum Beispiel?, entgegnete ihre Freundin eher gelangweilt, Die sind doch kein richtiger Gegner...

Das meinte ich auch nicht, sagte Sonar ruhig und ließ sich auf einem metallenen Tisch nieder, Es gibt Probleme mit dem Material... Pyro zog die Braue hoch und wiederholte: Mit dem Material? Aber wieso? Ich habe nichts dergleichen beschädigt

Kommst du irgendwann von deinem Egotrip runter, Mini-Superheld?, knurrte Rapax und baute sich vor ihm auf. Pyro ließ sich die Provokation nicht bieten und erhob sich, doch lächerlicherweise reichte er Rapax gerade bis auf Augenhöhe, worauf sie nur spöttisch grinste und ihn zurück in das Sitzpolster schob. Es existieren keine Probleme, für die es nicht auch eine Lösung gibt, sagte sie dann, wieder an ihre Freundin gewandt, Um was genau handelt es sich? Sonar hob nur die Schultern. Ich weiß es nicht, ich glaube die Forschungsutensilien sind lückenhaft.

Und was sollen wir tun? Sinnlos herumsitzen und die Wände anstarren? Vor lauter Langeweile würde ich mich sogar dazu herablassen, mit dem Grillmeister hier Konversation zu halten..., bemerkte Rapax. Vielen herzlichen Dank, murrte Pyro und wollte nach seinem Feuerzeug greifen, was Sonar jedoch geschickt unter ihrem Fuß verbarg. Was denn, so schlimm ist es schon? Nun, ich denke, dem kann abgeholfen werden..., ein schnelles, kaltes Lächeln huschte über ihre Züge, ehe sie das helle, blonde Haar zurückwarf und sich erhob. Haben wir einen Auftrag?, fragte das gänzlich schwarze Wesen. Sonar grinste breit, legte den Arm um die Schultern der größeren Mutantin und erwiderte: Ooooohhhhhh jaaaaaa... Aus den Augenwinkeln sah sie, wie auch John sich erhob, wahrscheinlich um die beiden bei ihrem Auftrag zu begleiten. Was tust du denn da?, fragte Sonar herabwürdigend. Wonach sieht es denn aus?, gab er hochmütig zurück.

Ich würde sagen nach sich idiotisch benehmen, riet Rapax und hätte Johns Blick töten können, so wäre er in jenem Moment zum Mörder geworden. Ich komme mit...Magneto hat sicherlich nicht nur euch den Auftrag übergeben...

Unser Auftrag lautet nicht, dass wir für dich babysitten sollen, zischte Sonar gereizt, Du bleibst hier und zündest dir ein paar Kerzchen an, während wir uns nützlich machen. Eric hat, wenn überhaupt, anderes mit dir vor...

Ich bin nicht hier, um Befehlen Folge zu leisten, erst recht nicht, wenn sie von euch kommen..., gab er zurück. Rapax Geduldsfaden war dem Zerreißen nahe, als Sonar beschwichtigend die Hand auf ihre Schulter legte, um sie zurückzuhalten. Dann musst du das eben noch lernen..., sagte Sonar knapp und verließ, gefolgt von Rapax, schnellen Schrittes das Versteck der Mutantenbruderschaft. Kaum draußen angekommen, wand sich Rapax an ihre Freundin: Und, was ist das nun genau für ein Auftrag?

Sonar schmunzelte wissend und ein Leuchten erhellte ihre eisblauen Augen, als sie ihre Antwort verlauten ließ: Wir müssen nach Washington D.C. ...und zwar schnell...

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Ich kann Scott nicht erreichen...ich kann keinen Funkkontakt zu seinem Handy herstellen...nur zum Jet...sie haben Kurt dort gelassen, der die Stellung halten soll, solange Storm und Scott unterwegs sind..., berichtete Marie besorgt. Demzufolge kann Kurt Scott auch nicht eher kontaktieren, oder?, fragte Bobby und setzte sich neben seine Freundin auf die Parkbank im großen Schulgarten. Ich fürchte nein. Durch Kurt kam mir der Gedanke, dass die Polizei, wenn sie Scott als Besitzer des Motorrades identifizieren, hier aufkreuzen und alles auf dem Kopf stellen wird

Bobby legte seinen Arm um die zierlichen Schultern des Mädchens, behutsam, um nicht ihre Haut zu berühren. So weit wird es vielleicht gar nicht erst kommen... Rogue lehnte sich an ihn und schloss die Augen. Ich will das Ganze nicht noch einmal durchmachen...ich will nicht, dass wir wie Aussätzige behandelt werden, nur weil wir anders...Mutanten sind, flüsterte sie fast nur noch und Bobby streichelte ihr weiches Haar, Verstehst du? Alles würde wieder von vorn losgehen, die Hetzkampagnen gegen Mutanten, möglicherweise könnte auch das Registrierungsgesetz in Kraft treten...ich verstehe nicht, wer uns das antun will...

, erwiderte Bobby knapp und in seinen Augen leuchtete Hass auf. Das ergibt einfach keinen Sinn. Warum sollte ausgerechnet er wollen, dass Mutanten im Schussfeld stehen? Sämtliche Lebensbedingungen würden sich für Mutanten verschlechtern, sobald auch nur einer von ihnen in Zusammenhang mit einem Verbrechen wie Mord gebracht wird, argumentierte Rogue, doch Bobby seufzte nur leise. Wir können momentan nichts anderes tun als abwarten, wie es der Professor gesagt hat. Hast du ihm schon Bescheid gegeben was den Funkkontakt zu den anderen betrifft?

Müde setzte sich Marie auf und schüttelte den Kopf. Er nutzt gerade Cerebro, versucht immer noch die Mutanten aufzuspüren...aber die Suche nach einem Phantom ist in etwa so erfolgreich wie die der berühmten Stecknadel im Heuhaufen.

Hoffentlich kehren Scott und die anderen wirklich bald zurück., bemerkte Bobby und sein Blick wanderte besorgt in die Ferne. Hör mal, sagte Marie plötzlich und boxte ihn verspielt in die Rippen, Was sagtest du, wir können nichts anderes tun als warten? Bobby musterte sie einen Augenblick lang verwundert und nickte wie in Trance.

Und was ist mit Billard?

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Logan wartete schon seit geraumer Zeit im Büro des Professors, hatte mittlerweile sämtliche Büroutensilien wie Kugelschreiber oder Formulare inspiziert und trabte ungeduldig vor dem großen, weiten Fenster auf und ab. Was zur Hölle treibt der Mann die ganze Zeit da drinnen?, fragte er sich selbst halblaut und lehnte sich seufzend an den ebenholzfarbenen Fensterrahmen, sein Blick schweifte über die unberührte Landschaft, welche die Schule umgab. Zwei große Eichen wiegten ihre Wipfel unruhig im Wind und obwohl die Luft nach Regen roch, trübte kein Wölkchen den blauen Himmel. Nicht mehr lang und er würde im sanften Abendlicht rot und orange leuchten. Später würden die Sterne funkelnd am Himmel stehen, wie in der Nacht, in der er Jean geküsst hatte. Ein Kloß bildete sich langsam in Logans Hals, als die verdrängten Trauergefühle ihn erneut zu übermannen drohten.

Wofür das Ganze eigentlich noch?

Er wusste nicht, wie oft er sich schon diese Frage gestellt hatte und keine Antwort bekommen hatte. Was hatte das Leben noch für einen Sinn, wenn man innerlich leer und tot war und einen nur noch die eigene Mutation am Leben hielt? Eine Mutation, die jede Wunde sofort verheilen ließ...abgesehen von denen an seiner Seele.

Wartest du schon lang?, Logan wand sich erschrocken um, als Professor Xavier in der Tür erschien und langsam mit seinem Rollstuhl in das Büro hineinfuhr. Wie lange hatte er ihn schon beobachtet? Logan räusperte sich kurz und murmelte: Nicht länger als gewöhnlich Xavier musterte ihn, sagte zunächst aber nichts. Logan war diese Situation äußerst unangenehm, weil er sich sicher war, dass Xavier wieder in seinem Gedanken rumschnüffelte, als wäre sein Gehirn eine öffentliche Bibliothek. Manchmal wünschte er sich Magnetos Helm herbei. – Nur um Xaviers Neugier abzublocken, versteht sich.

Und? Erfolgreich gewesen?, lenkte er sich selbst von seinen eigenen Gedanken ab. Tiefe Sorgenfalten durchzogen die Stirn des Professors. Leider nein...

Wo liegt das Problem? Sind unsere neuen Freunde etwa auch Teleporter?, fragte Logan und konnte seine Enttäuschung nicht verbergen.

Ich fürchte nein...ich kann einfach ihre Spur nicht aufnehmen...es ist fast so, als würden sie nicht existieren. Egal, wie stark ich mich konzentriere, ich bin machtlos bezüglich der Suche nach den Tätern.

Das ist doch aber unmöglich! Haben Sie mir nicht selbst einmal weisgemacht, sie könnten zu jedem Menschen und Mutanten auf der Welt geistig in Kontakt treten?

Das kann ich auch, Logan, murrte Xavier. Logan verschränkte die Arme vor der Brust: Und warum dann nicht jetzt? Sowas wie ein Blackout?

Nein...auf keinen Fall...ich kann sie nur nicht finden...

Logan erwiderte nichts und lange Zeit schwiegen sich die Männer nur an, beide hatten nachdenklich den Blick gesenkt. Sie müssen einen Weg gefunden haben, sich vor mir abzuschirmen..., dachte der Professor laut und augenblicklich schaute Logan auf. Wie? Sie meinen wie Magneto? Die haben auch diese albernen Partyhelme auf als eine Art geistigen Schutzwall? Xavier schenkte Logan einen ernsten Blick, worauf dieser verstummte. Es muss kein Helm sein, Logan, so sehr dir diese Idee auch gefallen mag, belehrte er ihn, Ich weiß nicht, wie sie mich von sich fernhalten können, sicher ist nur, dass sie es wirklich tun. Ich weiß nicht wo sie sind und das setzt uns alle einem erhöhten Risiko aus. Wir müssen ein Auge auf unsere Umgebung werfen. Ich fürchte, dass der Versuch, den Verdacht für ein Verbrechen auf uns zu lenken bei weitem nicht der letzte Angriff auf uns war. Ich möchte, dass wir besonders auf die Kinder Acht geben. Sie sind die letzten, die ich einer Bedrohung aussetzen möchte.

Logan nickte zustimmend. Ehe er jedoch irgendetwas entgegnen konnte, klopfte jemand an die Tür. , gab Xavier geistesabwesend von sich, worauf die schwere Holztür geöffnet wurde und Rogue schüchtern in das Büro linste. Störe ich?, fragte sie vorsichtig, als sie Logan erblickte. Nein, komm nur herein, bat der Professor und deutete Marie, sich zu setzen.

Es geht um den Funkkontakt zu den anderen. Ich kann nur den Jet erreichen, aber nur Kurt hält sich derzeit dort auf. Ich kann Scott einfach nicht kontaktieren, berichtete sie und sah fast schuldbewusst auf den Boden. Auch das noch, seufzte der Professor und fuhr langsam in Richtung Fenster. Das frühe Abendlicht hüllte sein weises Gesicht in goldene Schatten. Ich habe Kurt alles erzählt. Er wird die anderen informieren, sobald sie zurückkehren. Leider ist das alles, was wir im Moment tun können, fuhr sie leise fort.

Xavier nickte. Danke, Rogue. Könntest du mir noch einen Gefallen tun?

, sagte sie als sie bereits wieder aufgestanden war, Könntest du noch eine Zeit lang am Funkgerät warten, falls eine Meldung eintreffen sollte? Ich sorge dafür, dass du bald abgelöst wirst

Das ist nicht nötig, Professor, ich kümmere mich darum, versicherte Rogue und machte kehrt. Logan sah ihr nach, als sie den Raum verließ und murmelte dann: Eifrig, eifrig die Kleine...kann ich mich auch auf irgendeine Art nützlich machen?

Lange erhielt er keine Antwort von Xavier und gerade als er schon nicht mehr damit rechnete, überhaupt noch ein Wort aus dem nachdenklichen Mann herauszubekommen, sagte er: Allerdings. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du aufpassen könntest, dass die Kinder keinen Unsinn machen. Ich werde erneut versuchen, über Cerebro die Mutanten zu finden.

Logan setzte sich in Bewegung, aber ehe er die Tür hinter sich schloss, sagte er: Xavier wand sich ihm zu, Überanstrengen Sie sich nicht. Sie sind der einzige, der diesen Laden hier schmeißen kann Mit diesen Worten ließ er den verdutzten Xavier allein zurück.

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Das ist seltsam..., murmelte Scott. , fragte Ororo, die aufmerksam die Umgebung im Auge behielt. Ich habe absolut keinen Empfang auf meinem Handy...das ist merkwürdig...wir sind hier in der Hauptstadt, da muss es doch so etwas wie ein verdammtes Handynetz geben!, fluchte er in sich hinein und drückte verschiedene Tasten. Durch deine Verwünschungen verbessert sich der Empfang aber nicht gerade...Scott, jetzt leg doch das Ding endlich weg, forderte Storm genervt.

Und was, wenn es Probleme gibt und man sich mit uns in Verbindung setzen will? Scott sah aus, als hätte er in letzter Zeit sehr wenig geschlafen. Auch sein Verhalten, die Anspannung in seinen Zügen ließen vermuten, dass mit ihm längst nicht wieder alles in Ordnung war, seit Jeans Tod. Scott, setz dich, sagte Ororo leise und zog ihn neben sich auf eine Bank. Was ist? Wir haben keine Zeit für Sightseeing oder Faulenzereien..., er war nervös, was ihr nicht entging. Was ist los mit dir, Scott? Du bist so...anders...so...übernervös...so hast du dich bei keiner Mission verhalten, also was hast du?

Lange erhielt sie keine Antwort von ihm, sodass sie vorsichtig ihren Verdacht aussprach: Es ist immer noch wegen Jean, nicht wahr? Sie fehlt dir.

Natürlich fehlt sie mir, brachte er mit erstickter Stimme hervor, Aber das beeinflusst nicht meine Art zu arbeiten...es geht mir gut, Storm...wirklich

Wirklich überzeugend war diese Aussage nicht für ihn, aber er würde ihr nichts dergleichen gestehen. Dieser Wesenszug erinnerte sie entfernterweise an Logan, auch wenn da sonst nicht viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden existierten. Dann lass uns weitermachen. Wir sollten den Kongress im Auge behalten., schlug sie vor und erhob sich wieder.

, fragte er.

Sie wand sich überrascht um:

Ich habe sie geliebt. Von ganzem Herzen

Ich weiß, sagte sie sanft und legte eine Hand auf seinen Arm, Und das gleiche hat sie auch für dich empfunden, Scott...

Er nickte knapp. Aber selbst seine Brille konnte den Schmerz in seinen Augen nicht vor ihr verbergen.

TBC...

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