Obwohl meine Story "Twist and Shout" noch nicht einmal ansatzweise fertig ist und das auch noch seine Zeit dauern wird, konnte ich mich einfach nicht beherrschen und musste ein neues Projekt beginnen. Was dabei rauskommt, wird sich noch zeigen. Hoffentlich ... ^^
Die Inspiration dazu gaben mir die „Harry Potter"-Bände von JKR (wer hätte das gedacht?) und Dan Browns „Illuminati" (wunderbares Buch, unbedingt mal lesen, aber dann nicht über die Ähnlichkeiten zwischen ihm und folgender Story beschweren.). Hin und wieder wird leicht „gespoilert" - !HP5! Einige Personen sind sogar ausnahmsweise mal gänzlich von mir (woah!) – und die werdet ihr schon merken, wenn ihr sie kennen lernt. Na dann – auf die Plätze, fertig ...
(*~.Ipeca.~*)
_______________________________________
Sternenkind
1
Fleisch
„Du
siehst die leuchtende Sternschnuppe nur dann, wenn sie vergeht."
Christian Friedrich Hebbel
Der Meister der Zaubertränke unterdrückte mühsam einen Würgereiz – denn der Geruch, der ihm in die Nase stieg, war der schmorenden Fleisches und es war sein Eigenes.
Normalerweise wartete man vergeblich darauf, Emotionen in seinen wie schwarze Tunnel wirkenden Augen zu entdecken, doch gerade spiegelte sich darin die gesamte Palette von maßlosem Entsetzen bis hin zu wachsender Panik wieder, als er zu der finsteren Gestalt in der schwarzen Robe hinaufstarrte, die bedrohlich über ihm stand.
„Was – was verdammt nochmal wollen Sie von mir?!"
„Den Code.", forderte der Eindringling mit heiserer Stimme. „Das Passwort."
Natürlich hätte der Giftmischer sich wehren können, auch ohne seinen Zauberstab. Nicht umsonst gehörte er zu den mächtigen Magiern seiner Zeit. Doch ohne Konzentration halfen ihm auch die besten Fähigkeiten, die tief in seinem Innersten schlummerten, kein bisschen. Konzentration, deren Aufbau in den vergangenen Augenblicken immer wieder von einer Welle bestialischen Schmerzes unterbrochen worden war.
„Ich weiß...wirklich nicht was..."
So wie jetzt auch. Der Dunkle deutete mit seinem Zauberstab auf den Oberkörper des Zaubertränkemeisters und murmelte etwas. Und erneut fühlte es sich an, als würde heißglühender Stahl sengend in seine Brust gestoßen. Unschöne, zischende Geräusche entstanden, als noch mehr Fleisch verbrannte.
Er konnte den Schrei, den er so lange zurückzuhalten versucht hatte, nicht mehr länger unterdrücken. Gellend platzten nicht enden wollende Schmerzenslaute aus seinem Mund.
„Es existiert nicht!"
Er spürte die warme Umarmung einer Ohnmacht, die ihn mit sich in ihr verlockendes Reich des Vergessens ziehen wollte. Mit aller Macht versuchte er, sich dagegen zu wehren.
Sein Peiniger kam gefährlich nahe an ihn heran. Seine Augen, die erschreckend klar im Gegensatz zu dem mit einer schwarzen Sturmkappe bedeckten Gesicht hervorstachen, schienen sein Opfer förmlich einzusaugen. Drohend. Finster. Dann Leer. Mehr Tunnel, als seine es je gewesen sein konnten.
„Das war zu erwarten."
Der Meister der Zaubertränke kämpfte vergeblich gegen die Schwärze an, die sich tückisch von allen Seiten nähern zu schien. Trotzdem verspürte er ein erleichterndes Gefühl der Beruhigung, weil er die Hoffnung – nein, Gewissheit! – besaß, dass der Fremde unter keinen Umständen das bekommen würde, was er haben wollte.
Er wartete auf den Todesfluch, das stechend grüne Licht, das ihn erlösen würde, doch es sollte nicht kommen. Stattdessen ließ die dunkle Gestalt nahe an ihm die scharfe Klinge eines Taschenmessers herausschnappen. Nur wenige Millimeter vor dem Gesicht des Giftmischers verharrte sie für einen Moment.
Der Mund des Fremden verzog sich zu einem zynisch-genüsslichen Lächeln, als er den entsetzten Ausdruck des Begreifens in den Augen des Zaubertränkemeisters sah.
„Bei Merlin – NEIN!"
Doch es war schon zu spät.
_______________________________________
© 2003 by Ipecacuanha
Hui^^ ... aber wer die gerade im wahrsten Sinne des Wortes betroffene Person war, weiß man ja hoffentlich, oder? Rätselraten lässt sich übrigens am besten mit Reviews schreiben vereinbaren ... ;-))
