Kapitel 3: Der Wald

"Heute morgen gegen 3:15 Uhr hat ein mysteriöses Beben die Stadt Satan City erschüttert. Von den Wissenschaftlichen Zentrum in Satan City wurde es in die Kategorie 2 eingeteilt. Es handelte sich also um ein sehr leichtes Beben. Das Epi-Zentrum lässt sich ziemlich genau auf eine Straße im Stadtzentrum festlegen. Die Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel, denn die Ursache für das Beben ist absolut nicht feststellbar. Zu diesem Thema wird sich jetzt Soun Hibiki (einfallsreich, ich weiß!), der Leiter der Geologie im Wissenschaftlichen Zentrum Satan City, äußern. Bitte, Herr Hibiki!"

"In der Tat ist die Ursache des Bebens sehr mysteriös. Denn, sie lässt sich nicht feststellen. Es gibt in der Nähe von Satan City weder Plattentektonische Grenzen noch Vulkanaktivitäten. Es gibt auch keine unterirdischen Hohlräume oder Bergwerksschächte, die eventuell durch ihren Einsturz ein solches Beben ausgelöst haben könnten. Wir stehen vor einem Rätsel. Und das schlimmste ist: solange wir nicht wissen, was der Grund für das Beben war, können wir ein neues Beben nicht vorherbestimmen."

"Also sind wir der Natur hilflos ausgeliefert! Liebe Mitbürger von Satan City, ich bitte sie jetzt nicht in Panik auszubrechen. Wenn es zu einem erneuten Beben kommt, legen sie sich flach auf den Boden. Und falls sie sich zu dieser Zeit auf der Straße befinden sollten, nehmen sie sich vor umstürzenden Bäumen und herabfallenden Ziegeln in Acht. Im Anschluss an die Satan City News wird eine Sondersendung zum Thema Erdbeben ausgestrahlt. Also bleiben sie dran! Wie machen jetzt weiter mit den aktuellen Sportnews..."

"Idioten!" Diana räumte ihre Bücher weg und zog sich Sportsachen an. 'Eine Runde Joggen wird mir gut tun.

Diese hirnlosen Schwachköpfe! Immer müssen sie gleich Panik machen, wenn sie mal was nicht erklären können. Gut für die Einschaltquoten ist es allemal. Ganz Satan City wird sich jetzt wahrscheinlich diese Sondersendung ansehen.' Mit diesem Gedanken verließ sie ihre Wohnung. Sie hatte sich für die nächsten zwei Wochen Urlaub genommen (in der Bar) um ordentlich für ihre Prüfungen zu lernen.

Das war eine sehr gute Entscheidung, nachdem sie heute früh beinahe zu spät zu ihrer Vorlesung erschienen war.  Aber, das hieß noch lange nicht, dass sie deshalb die ganze Zeit über den Büchern hocken würde. Außerdem hatte sie sich für heute Abend mit Videl und Son Gohan verabredet. Sie fand die beiden wirklich nett und nach Gohans Hilfe in der Bar hielt sie es für fair die zwei zu einem Drink einzuladen.

Sie lief zügig aber locker Richtung Stadtrand um anschließend durch den Wald zu joggen. Dort lief sie am liebsten. Sie hatte da beim Laufen noch nie jemanden getroffen und sie liebte die Einsamkeit. Es war einfach herrlich. Das saftige maigrün der Pflanzen, die frische Luft und niemand, der sie störte. Noch immer hatte sie diese Vorliebe für den Wald, schließlich hatte sie die ersten 10 Jahre ihres Lebens in einem verbracht. Sie fühlte sich dann immer irgendwie heimisch und beschützt. Hikari hatte immer Angst bekommen, wenn sie tief in den Wald gelaufen waren. Sie hatte dann immer gesagt, dass es ihr so vorkommt, als hätte er eine eigene Seele und würde sie wohl nicht besonders mögen. Diana fand sie einfach nur zu schreckhaft. Im Wald fürchten, wie lächerlich ...

Sie war bis jetzt schon so oft hier gelaufen und trotzdem hatte sie noch nicht alle Wege entdeckt. Sie lief wie immer den Hauptweg lang, bog aber diesmal rechts in einen Trampelpfad ein, der direkt ins Zentrum des Waldes führte.  Sie fand es heute auffällig still hier, kein Vogel war zu hören und langsam wurde das Blattwerk über ihr immer dichter. Die Bäume waren sehr hoch, standen aber ziemlich weit auseinander. Dazu kam noch, dass der Boden kaum bewachsen war.

' Sicher wegen des dichten Blätterdachs, da kommt ja kaum Licht durch. Aber komisch ist das schon! Richtig unheimlich ist es hier, so dunkel und so still!'

Sie wurde langsamer und  hielt schließlich ganz an. So hatte sie sich noch nie in einem Wald gefühlt. Die Luft war absolut still und schwer. Die Atmosphäre schien schon fast erdrückend. In diesem Moment konnte sie plötzlich ansatzweise nachfühlen, wie es Hikari immer ergangen war.

`Mach dir nicht in die Hose, reiß dich zusammen! `Als sie zu Boden blickte sah sie, dass der Trampelpfad gar nicht mehr da war. Erschrocken drehte sie sich um und musste feststellen, dass sie nicht einmal Fußspuren hinterlassen hatte. 'Oh nein, hoffentlich finde ich wieder zurück! Ach was, ich schaff' das schon!'

Langsam lief sie wieder zurück und versuchte sich irgendwie zu orientieren, aber vergebens. Über eine Stunde lang war sie in den Wald hinein gelaufen ohne zu bemerken, dass der Pfad nicht mehr da war. Es schien ihr, als ob sie eher einem Impuls anstatt dem Weg gefolgt war.

Wieder stehend, drehte sie sich in alle Richtungen und versuchte den Rand des Waldes oder zu mindest die Straße zu erkennen, aber Fehlanzeige. Es war jetzt schon 17 Uhr und es wurde langsam duster. 'Hätte ich mal nur nicht so geträumt, ich Dummkopf!'

Verzweifelt lief sie jetzt einfach in irgendeine Richtung und versuchte so einen Ausweg zu finden 'Wenn ich konstant in eine Richtung laufe, komme ich zwar zu spät zu meiner Verabredung mit Videl und Gohan, aber ich komme hier raus!!!' Diana lief und lief und lief. Überrascht über ihre eigene Kondition beschleunigte sie und rannte durch das spärlich vorhandene Unterholz. Sie begann stark zu schwitzen, aber es war kalter Schweiß, der sich nur auf ihrer Stirn und auf dem Rücken bildete. Es war Angstschweiß.

Doch plötzlich verließen sie ihre Kräfte. Sie war an eine Lichtung angelangt. Das Problem war nur, dass das die selbe war, an der sie von einer dreiviertel Stunde vorbei gerannt war. "Oh nein" wimmerte sie. "Hier finde ich nie wieder raus!"

Die Lichtung war etwa 10 m Breit und 15 m lang, nicht sehr groß also. Im Dämmerlicht waren hohen Sträucher am Rande gerade noch zu sehen. In der Mitte etwa lag ein großer, flacher Findling.

Sie ließ sich traurig darauf nieder und sah auf ihre Uhr. 19: 45.

'Tut mir leid, ihr zwei, sieht so aus, als müsste ich euch versetzen! wenn das doch nur meine einzige Sorge wäre!'

Mit hängendem Kopf dachte sie angestrengt darüber nach, ob sie die Nacht in der Lichtung verbringen und am Morgen weitergehen soll, oder, ob sie die ganze Nacht für die Suche nutzen sollte. Eine schwierige Entscheidung.

*knax* Sie schreckte hoch. 'Was war das? Das klang nicht wie ein niedliches Eichhörnchen! Bleib ganz cool, Diana, ganz locker bleiben!'

Langsam drehte sie sich in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Aber sie sah nur die dichten Sträucher. Viel war ja auch nicht mehr zu sehen, die Dämmerung hatte eingesetzt und es war schon reichlich dunkel geworden. 'Sicher nur ein Hase, oder so... bitte lass es ein Hase sein! Nnein, ein Hase ist nicht über 1,5 Meter groß ...'

*knax* *raschel*

Da war es wieder. Mit weit aufgerissenen Augen  und schrecklicher Angst, die es ihr verbot, sich auch nur zu rühren, ja sogar zu atmen, starrte sie auf das sich geräuschvoll bewegende Gebüsch.

Kapitel 4: Erkenntnisse

Er hatte die restliche Zeit der Nacht in der Bibliothek des Palastes verbracht. Die Suche war jedoch erst weit nach Sonnenaufgang erfolgreich gewesen. "Das Siegel" hieß es und er konnte sich noch sehr gut daran erinnern, dass er es schon mal irgendwo gesehen hatte. Und er hatte es gefunden. In einem Buch, welches ein Gott eigentlich besser nicht besitzen sollte, eines über Okkultismus.

Aber unter dem Vorwand, man müsse ja über die Techniken der Konkurrenz Bescheid wissen, hatte er es damals behalten. Eine gute Entscheidung! Um 8 Uhr Erdenzeit war Dende mit einem Glas Wasser in die Bibliothek gekommen und hatte ihn gefragt, ob er des Rätsels Lösung gefunden habe. Der Ältere zeigte ihm darauf hin das Bild einer silbernen sehr breiten Kette, die in der Mitte, dort wo normalerweise ein Anhänger ist, einen flachen grünen Stein hatte. Auf dem vergilbten Papier war das natürlich alles nicht so gut erkennbar.

Dann zeigte er ihm den Text, der unter dem Bild stand und forderte ihn auf, ihn zu lesen. 'Der kleine soll ruhig wissen, was es war, was ihn gestern aus dem Bett geholt hat.' dachte er.

"Was ist das für eine Sprache? Ich kenne sie nicht! Das ist wohl ein sehr altes Buch, mh?" Piccolo antwortete mit einem Knurren und begann den Text laut zu übersetzen:

"Das Siegel. Schmuck aus dem 2 Zeitalter, 3 Jahrhundert. Diente zur Eindämmung magischer Kräfte. Verstieß ein Druide oder Zauberer gegen das höchste Gebot, wurde ihm dieses Band umgelegt, um dessen Kraft einzuschließen. Es hat keinen Verschluss und öffnet sich erst, nach dem Ableben des Trägers. Dämmte selbst die Kraft der mächtigsten Zauberer ein. Zu Ende des Zweiten Zeitalters haben schwarze und weiße Magier versucht sich das Siegel gegenseitig auf zu erlegen um die Gegenpartei zu schwächen. Nach hunderten gescheiterten Versuchen verschwand das Band spurlos. Laut einer Vision, welche die Oberhäupter sowohl der schwarzen, als auch der weißen Magier hatten, soll das Siegel erst dann wieder auftauchen, wenn ein würdiger Träger geboren ist. Diesem soll es aber nicht als  Strafe, sondern als Schutz dienen. Dem Träger wird es dann umgelegt, wenn er die Mächte der Magie vollständig erlernt hat. Eine weitere Person soll den Träger dann vom Siegel befreien. Das Siegel lässt sich nur einmal entfernen. Wird es wieder um den Hals des Auserwählten geschlossen sind dessen Kräfte für immer verschlossen. Versucht aber ein anderer das Band zu entfernen, so wird dieser in die ewige Finsternis verbannt und von der Erde verschlungen."

Dende sah dem Älteren besorgt in die Augen. "Du wirst doch nicht versuchen es zu entfernen, oder? Das darfst du nicht! Was wenn du es nicht bist, was wenn die Legende nicht stimmt? Piccolo, das ist zu riskant!"

"Ich werde es tun!" Es schien plötzlich, als würde ein unbändiges Feuer in den Augen des großen Namekianers brennen. Seine Neugierde war nicht einfach nur geweckt, sie kontrollierte ihn. Er brauchte mal wieder eine Art Bestätigung, dass er auch zu etwas nütze sein könnte. Er wollte ja nur wissen, ob er es war. Und seine Intuition sagte ihm, dass er es war. An den Rest glaubte er sowieso nicht. Nur sinnloses Geschwätz. Wenn es stimmen würde hätte er es sicher längst gemerkt.

"Ich habe den Text nicht zu ende vorgelesen, das steht noch, dass der Welt, zur gleichen Zeit einen riesige Gefahr entgegenkommt, die ohne den Träger des Siegels nicht gestoppt werden kann. Dabei kommt es nicht nur auf Körperkraft an. Heute Abend werde ich sie aufsuchen. Ich gehe mich jetzt ausruhen."

Mit diesen Worten trank er das Wasser aus, was ihm Dende mitgebracht hatte und bewegte sich in Richtung Ausgang. "Stör nicht!" fügte er in seiner freundlichen Art hinzu und verschwand.

"Dieser Piccolo, er wird sich noch die Finger verbrennen. Was ist das überhaupt für ein Buch? Okkultismus? Das hätte ich aber nicht von ihm gedacht! Dieser Schlingel." der Kleine klappte das Buch zu, stellte es ins Regal und verließ die Bibliothek. Als er nach draußen sah, erblickte er Piccolo in der Mitte der Plattform. Er meditierte.

"So ein alter Sturkopf, naja, er ist alt genug um zu wissen, was er tut!", kopfschüttelnd ging er in den Palast zurück.

Kapitel 5: Frauen sind alle gleich!

*Dingdong*

Videl lief zur Tür und öffnete. "Jetzt schon?" - "Ich freue mich auch, dich zu sehen!", gab Son Gohan gekränkt zurück. "Das war doch gar nicht so gemeint! Ich war nur überrascht, wo du doch erst vor drei Stunden weg bist. Wird deine Mutter nicht stutzig? Jetzt Spiel nicht die eingeschnappte Leberwurst und komm endlich rein Sayaman!"

"Ich hab dich halt so vermisst." grinsend ging er an ihr vorbei und lief in ihre Küche. Videl verzog das Gesicht und musste schließlich lächeln. 'Deine Mutter hat dir als Strafe, dafür, dass du nicht nach Hause gekommen bist kein Essen gemacht, so sieht's aus!' "Hast du Hunger? Das ist schlecht, ich habe seit vorhin den Kühlschrank nicht aufgefüllt." Als sie das Häufchen Elend vor dem offenen Kühlschrank sah fasste sie sich ein Herz und schlug vor, den Pizzaservice an zu rufen. Bis zu ihrer Verabredung mit Diana hatten sie schließlich noch 4 Stunden Zeit. Gohan, kratzte sich nach Son-Goku-Art am Hinterkopf und lächelte sie verlegen an.

......

19:30 Uhr

Videl war gerade dabei sich fertig zu machen und dachte noch einmal über den Nachmittag nach. Es war schön gewesen. Nachdem sie die 40 Pizzas bestellt hatten und der total überforderte Bote mit einer ganzen Stange Geld wieder verschwunden war, hatte Gohan nur 30 Minuten gebraucht alles zu verzehren. Danach waren sie noch im Park gewesen und anschließend hatten sie es sich noch bei Videl bequem gemacht  und ferngesehen. Gohan hatte ihr erzählt, dass seine Mutter wieder wie eine Furie durchs Haus gerannt war, nachdem sie erfahren hatte, dass er nicht zu den Vorlesungen gewesen war. Wie immer also...

"Wo bleibt sie denn? Sie wollte doch eigentlich 20 Uhr hier sein, und jetzt ist es schon 20 nach... sie wird's doch nicht vergessen haben, oder? Gohan? Gohan!" - "Ja? Was ist?" - "Wenn sie in einer halben Stunde nicht da ist, könnten wir sie dann suchen gehen? Ich mach mir Sorgen, sie machte so einen zuverlässigen Eindruck!" - "Mach dir keine Sorgen, sie ist 23 und kann auf sich selbst aufpassen, oder? Aber wenn du das möchtest, suchen wir sie dann."

'Wie meine Mutter!', dachte er bei sich und lächelte gequält.

Kapitel 6:

Das Rascheln wurde immer lauter und Diana saß noch immer wie erstarrt auf dem großen Findling. Auch, wenn sie es nie zugegeben hätte, aber jetzt hatte sie wirklich Angst. Sie hatte inzwischen schon die Beine auf den Boden aufgesetzt, um, wenn nötig, ganz schnell die Flucht ergreifen zu können. Gebannt blickte sie auf das Gebüsch und wartete. Der einzige Gedanke, der ihr durch den Kopf ging, war 'Oh mein Gott, ich bin verloren!'.

Eigentlich liebte sie Horrorfilme, aber nicht, wenn sie selbst darin die Hauptrolle spielte. Sie war davon überzeugt, dass gleich ein werwolfähnliches Monster auf sie zuspringen würde um sie zu beißen, oder zu zerfleischen.

Nun ihre Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt, aber das was sie sah war für sie nicht weniger erschreckend.

Ein mindestens 2 Meter großer Typ kam aus dem Gebüsch hervor und starrte sie an. Ja er starrte sie an und das gefiel ihr gar nicht. Er trug auch so eigenartige Klamotten, eine Art Turban und einen Seltsamen Umhang mit breiten Schulterpolstern.

Was er darunter trug, erkannte sie nicht. 'Schlimmer kann's nicht mehr werden, die Nacht hier verbringen, okay, aber das ...' Es war zu dunkel. 'kreisch, ein Freak! Der ist doch bestimmt total irre, wer weiß, was der vorhat!'

Als hätte er ihre Gedanken gehört, blieb er plötzlich stehen. Er war etwa 2 m von ihr entfernt und sah ihr direkt in die Augen. Sie erwiderte seinen Blick, stand, wie hypnotisiert auf und machte einen kleinen Schritt auf ihn zu. Alle Angst war vergessen, sie sah in seine Augen und verlor sich darin. Nichts realisierte sie mehr. Diese Augen, es schien ihr, als hätte sie sie schon einmal gesehen. Und trotzdem waren sie so geheimnisvoll, so tiefgründig, so unendlich ... schwarz.

"Hast du Angst?" Eine tiefe Stimme durchbrach die Stille. Er sah sie durchdringend an, als würde er etwas suchen. Diana wich plötzlich wieder einen Schritt zurück. Sie war durch seine Worte wie aus einer Trance erwacht.

"Ja", sagte sie, ohne dabei ihren Blick abzuwenden, und sie hatte Recht, die Angst war wieder da. Nicht so stark, aber sie war da. Und sie war anders. Keine Angst vor ihm, sondern vor dem, was gleich passieren würde. Inzwischen war sie vollends verwirrt, sie wusste weder, was sie fühlte, noch was sie tun sollte. Aber sie blieb still, gebannt in die Augen des unbekannten Mannes blickend.

Wieder ging er auf sie zu. Ein Lüftchen brachte seinen Umhang zum rascheln, aber sie merkte es nicht. Sie sah wieder in seine Augen und war in ihrer tiefen Schwärze gefangen. Sie merkte auch nicht wie ihre Kette plötzlich heiß wurde und wieder zu glühen begann, aber diesmal nicht rot, wie letztes mal, sondern weiß. Das gleißende Licht ging hauptsächlich von dem Stein aus. Dieser hatte sich jetzt blau gefärbt und gab impulsartig das helle Licht ab. Es war so intensiv, dass es die gesamte Lichtung in einen gelben Schein tauchte, aber Diana sah es nicht. Sie ertrank gerade in den Augen des großen Mannes, des sie noch immer durchdringend ansah. Es schien ihr, als könne sie sein ganzes Leben darin sehen.

Piccolo bemerkte es jedoch. 'Was macht sie mit mir? Warum kann sie so tief vordringen?', er zwang sich dazu wieder zu seinem Vorhaben zurück zu kehren. Jetzt, so kurz vor dem Ziel, hatte er plötzlich Skrupel. 'Was wenn ich es nicht bin?', dachte er.

Die Worte des jungen Gottes gingen ihm durch den Kopf und er kämpfte gegen den Impuls an seine Hand wieder weg zu nehmen. Er hob sie trotzdem weiter zu ihrem Hals und berührte das glühende Silber.

Ein Ruck ging plötzlich durch Dianas Körper und das letzte was sie noch sah war das entsetzte Gesicht ihres Gegenübers.

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"Was ist? Hast du sie irgendwo entdeckt?" Videl machte sich inzwischen große Sorgen. Eine Stunde war es her, seit sie Son Gohan gebeten hatte, nach Diana zu suchen. Gemeinsam waren sie über die Stadt geflogen, doch er hatte ihre Aura nicht spüren können.

"Ja, da drüben in dem Wald spüre ich etwas, aber die Aura ist vor kurzem erloschen. Vielleicht ist sie ja nur bewusstlos... ich hoffe es jedenfalls..." sagte er langsam, während sie sich der Stelle näherten, an der er sie vermutete. Was ihn eigentlich noch mehr überraschte, war die zweite Aura und die kannte er nur zu gut. 'Ob er ihr irgendwas getan hat? Vielleicht hat er trainiert und sie einfach übersehen... aber er trainierte nie im Wald. Also was ist hier eigentlich los???'

Endlich hatten sie die Lichtung erreicht und landeten in ihrer Mitte, direkt neben dem Findling.

Piccolo hatte sie offensichtlich gar nicht bemerkt. Er starrte wie gebannt auf einen Gegenstand im Gras. Dann machte er einen Schritt nach vorne und hob zuerst den Gegenstand und schließlich das bewusstlose Mädchen auf. Als er das beendet hatte glaubte Gohan ein selbstzufriedenes Lächeln auf den Lippen des Namekianers zu sehen. Schließlich blickte er in die Richtung der beiden Neuankömmlinge.

"Was wollt ihr hier?", knurrte er. "Sie ist eine Freundin und wir waren verabredet." antwortete Gohan nach einer kurzen Pause, in der er sich sammelte. "Die Frage ist eher, was willst du hier?" - "Das geht dich nichts an!", damit drehte er sich um und flog schnell in Richtung Gottes Palast.

Gohan war noch immer sehr verwundert über das Verhalten seines Freundes. Er nahm Videl auf den Arm und flog so schnell er konnte dem Namekianer hinterher. Wären sie getrennt geflogen wären sie zu langsam gewesen. Videl kniff unterdessen die Augen zusammen und krallte sich an ihrem verlobten fest. Der Flugwind ließ es einfach nicht zu, dass sie die Augen offen hielt.

Schließlich waren sie am Ziel und sahen nur noch, wie Piccolo im Palast verschwand. Zuvor rief er ihnen noch zu, dass er später alles erklären würde. "Ihr stört jetzt!", war das allerletzte, was er von sich gab.

"Das war deutlich! Komm, lass uns nach Hause fliegen. Er weiß sicher, was er tut." Videl nickte nur stumm und im nächsten Moment waren sie, oder viel mehr Gohan mit Videl im Arm, auf dem Weg nach unten.