Kapitel 7: Die Legende der Dune
Das Zimmer war ziemlich groß. An der einen Wand stand ein riesiges Himmelbett mit einem roten Himmel und eben solchen Vorhängen. Sie waren aufgezogen. Gegenüber stand eine große Frisierkommode mit einem riesigen Spiegel darüber. Das Feuer im Kamin, einige Meter neben dem Bett, spiegelte sich darin und erhellte den Raum noch etwas mehr. Es war noch immer Nacht und die Sichel des Mondes strahlte durch die Fensterfront. Die Fenster waren groß und reichten bis zum Boden. Eines davon entpuppte sich als eine Flügeltür, die Zugang zu dem Balkon gewährte, der sich über die gesamte Seite des Palastes erstreckte. Sie war offen und die weißen, hauchdünnen Vorhänge wurden zum Spielzeug des leichten Lüftchens, was durchs Fenster wehte. Die Atmosphäre war gespenstisch. Nicht zuletzt auch durch das eigenartige Licht, was von der Kette, die auf der Kommode lag, auszugehen schien.
Erschrocken richtete sie sich auf, die Augen weit aufgerissen. Sie hatte einen eigenartigen Traum gehabt, sie konnte sich an jedes Detail, jedes Wort erinnern. An die Frau, die wie ein Engel aussah, mit bodenlangem weißen Haar und ernsten schwarzen Augen. Ein seltsames Licht hatte aus ihr heraus gestrahlt und plötzlich hatte sie gelächelt. „Mein Kind, mein liebes Kind!" - „Mutter?" es war fast nur ein Flüstern. Die Frau lächelte wieder und nickte. „Ja, ich bin es. Wie ich sehe, ist meine Entscheidung nicht falsch gewesen. Die Alte hat dich alles gelehrt und alle Voraussetzungen für die absolute Vollendung gelegt. Deine Kräfte sind erwacht. Erinnere dich an deine Kindheit und an die Zeit, die du bei deiner Meisterin verbracht hast, du wirst alles brauchen!"
Das Lächeln verschwand plötzlich und ein trauriger Ausdruck in ihren Augen erschien statt dessen. „Eine große Gefahr nähert sich. Du wirst gebraucht, Dune! Erinnere dich an deine Aufgabe! Noch ein Jahr bleibt dir zur Vollendung deiner Künste und du solltest sie gut nutzen. Sei gehorsam und bringe deinem Lehrer Respekt entgegen, auch, wenn es dir schwer fällt. Denn das wird es, zweifellos eine Eigenschaft, die du von deinem Vater hast!" sie lächelte verträumt, als sie an ihn dachte.
Diana hatte sie nur mit offenem Mund in das Gesicht ihrer Mutter. Das erste mal, dass sie ihre Mutter bewusst sah, doch sie wusste, dass sie es war. Sie hatte es gespürt. Das Gesicht der Frau hatte sich noch einmal verändert, bevor sie weiter gesprochen hatte.
„Nimm dich vor ihm in Acht, er ist stärker als du zunächst glauben wirst. Er wird Gefühle in dir auslösen. Aber sei dir immer darüber im klaren, dass er dir nicht sein wahres Gesicht zeigt. Er ist ein Monster.
Beschütze deine Freunde, denn ohne ihre Unterstützung wirst du es nicht schaffen. Dune, mein Kind, sei vorsichtig, ich warte auf dich und bete darum, dass dich die Götter beschützen mögen.
Wach auf, Dune und tritt deinem Lehrer entgegen. Er wartet bereits auf dich!" dann war das Bild verschwunden und sie war aufgewacht.
Nun saß Diana noch immer in diesem Bett und starrte vor sich hin. 'Wo bin ich hier', dann traf es sie wie ein Blitz: Der Dieb, wie sie sich im Wald verlaufen hatte und wie plötzlich dieser Mann aufgetaucht war, der ihr so seltsam vertraut vorkam. Sich in dem eigenartigen Zimmer umsehend, fiel ihr Blick plötzlich in den Spiegel. Sie erstarrte. Diese Frau, die da auf dem Bett saß war nicht die, die sie sonst im Spiegel sah. Sie stand auf und ging näher an den Spiegel um sich zu betrachten. Sie kniff sich selbst geistesabwesend in den Arm und als sie den stechenden Schmerz vernahm war sie geschockt, sie träumte also nicht!
'Aber wieso, was ist mit mir passiert? Meine schönen Haare!' Alles hatte sich verändert. Sie schien ein ganzes Stück gewachsen zu sein, mindestens 10 cm. Ihren Jogginganzug trug sie auch nicht mehr. Statt dessen erblickte sie ein Kleid, was aus teilweise durchsichtigem hellblauen Stoff bestand. Es war das selbe, wie das, was ihre Mutter in ihrem Traum getragen hatte. Der fließende Stoff des Rockes reichte bis zum Boden und war en den Seiten geschlitzt. Das Oberteil war locker und ärmellos. Beinahe so wie bei den Kleidern, die die wohlhabenden Frauen im antiken Griechenland getragen hatten. Vorne und hinten war es sehr weit ausgeschnitten und gewährte einen guten Blick auf ihren Busen. Ihren BH schien sie noch immer zu tragen. Die sonst so schön gelockten dunkelbraunen Haare waren schimmernd silbrig und glatt. Sie reichten ihr bis zur Hüfte und wurden von einem silbernen Reif gehalten. Ihre Haut war seltsam hell, viel heller als zuvor.
'Dabei habe ich mich so lange in der Sonne gequält! So eine Zeitverschwendung!' Nur die Form ihres Gesichtes war noch wie vorher. Und ihre Augen, sie waren noch genau so tiefgrün wie immer. Ein erleichtertes Lächeln spielte um ihre Lippen, als sie sich selbst darin erkannte. Aber trotz der Veränderungen stellte sie fest, dass sie hübsch aussah, sehr schön sogar. Sie lächelte wieder und entdeckte plötzlich, dass etwas an ihrem Hals fehlte. Das Lächeln verschwand und machte einem verdutzten Ausdruck Platz. Die Kette, sie war weg. 'Ob das der Grund für die Veränderungen ist? Aber wie ... war etwa er derjenige? Wo ist er überhaupt?'
Die Kette, die noch immer vor ihr lag, gänzlich übersehend schweifte ihr Blick ein weiteres mal durch das Zimmer. 'Die Türen sind offen! 'langsam ging Diana auf die Flügeltür zu und betrat den Balkon.
Zwei tiefschwarze Augen sahen in ihre und ihr war es schon wieder, als würde sie darin versinken.
Kapitel 8: Der Lehrer
'Sie hat sich schon wieder verändert! Wirklich erstaunlich. Dass sie wach ist bedeutet sicher, das ihre „Metamorphose" abgeschlossen ist', er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als sie sich im Spiegel betrachtete. 'Sie hatte es vergessen!', Das Grinsen verschwand und überrascht beobachtete er, wie sie zielstrebig auf ihn zulief. 'Aber ihre Augen! Sie sind gleich, genauso wie vorher.'
Ihren durchdringenden Blick erwidernd, fühlte er plötzlich, wie all die über die Jahre angestaute Wut für einen Moment von ihm wich und sich Frieden in ihm breit machte. 'Sie hat wirklich eine erstaunliche Kraft, und sie weiß es noch nicht einmal.' stellte er fest und tauchte wieder in die Realität auf.
„Du bist mein Lehrer, stimmt's?" - „Ja.", knurrte er in seiner üblichen Art und drehte sich von ihr weg. Er war selbst überrascht über seine Antwort. 'Was habe ich da wieder gesagt?', aber es schien ihm die einzig richtige Antwort gewesen zu sein. Schon als er ihr das erste Mal in die Augen gesehen hatte, hatte er gefühlt, dass seine Aufgabe weit umfangreicher war, als er vermutet hatte. Er würde sie nicht nur befreien, er würde sie auch trainieren. Die Arme wie immer verschränkt blickte er über die Brüstung auf die Erde herab.
„Wer..., oder was bist du?" - „Ich stelle hier die Fragen! Es sollte besser heißen, wer bist du?", er sah sie nicht an, als er das sagte, oder eher fauchte. Sie hatte noch nicht einmal 10 Sätze gewechselt und sie ging ihm schon mit ihrer Fragerei auf die Nerven. 'Das kann ja heiter werden!'. Wenn er eins nicht mochte, dann waren das Fragen, die ihn selbst betrafen, das ging niemanden etwas an.
„Verschiebt das doch auf morgen, ja? " - „Huch!" Diana drehte sich ruckartig um und starrte den kleinen Jungen vor sich an. „Piccolo, du hast selbst gesagt, dass sie noch sehr schwach ist. Bitte, Dune, schlaf dich ersteinmal aus. Wir besprechen das morgen, in Ordnung?", der kleine Gott lächelte ihr aufmunternd zu.
„Oh, wer bist du denn? Du bist aber süß! Du bist genau so einer wie der Brummbär hier, stimmt's?", der Kleine bekam einen leichten Rotschimmer auf den Wangen, und er war plötzlich froh, dass es so dunkel war. Schließlich lächelte er. „Ja, wir sind Namekianer. Der Brummbär" Piccolo gab ein wütendes Knurren von sich. „heißt Piccolo und mein Name ist Dende und ich bin Gott." Diana starrte ihn überrascht an. Dieser bemerkte ihren Gesichtsausdruck und musste schmunzeln.
„Es reicht!", sagte Piccolo und unterbrach die unangenehme Stille. Gemeinsam gingen sie zurück in das Zimmer. Erst jetzt, im Licht, sahen Piccolo und Dende das volle Ausmaß ihrer Veränderung. 'Sie ist eine echte Schönheit', dachte der kleine Namekianer und konnte seine Augen gar nicht mehr von ihr abwenden.
Diana, oder Dune, hatte sich wieder gefangen und setzte sich auf ihr Bett. Sie lehnte sich an den Giebel, zog die Beine an und legte die Decke darüber. Piccolo und Dende waren gerade dabei das Zimmer wieder zu verlassen, als sie sie bat zu warten. „Ich will jetzt reden. Wenn ich all eure Fragen beantworte, sagt ihr mir dann, was hier eigentlich läuft?", erwartungsvoll sah sie von einem zum anderen.
„Von mir aus!", sie lächelte den großen Namekianer an, der sie jedoch nur grimmig anstarrte und eher widerwillig, so schien es zumindest, kehrte er zurück, nahm sich einen Stuhl und setzte sich mit verschränkten Armen und bösem Blick einige Meter von ihrem Bett weg. Er hoffte, dass der Abstand die Wirkung ihres Blickes mindern würde. Dende setzte sich unterdessen im Schneidersitz an ihr Bettende und sah sie erwartungsvoll an.
„Wer bist du?" fragte der große forsch, während der Kleine mit den Augen rollte und sie schließlich bat mit ihrer Kindheit zu beginnen.
