Kapitel 11: Verhängnisvolle Provokationen

„Lass uns aufhören, Gohan kommt in einer Stunde und ich will mich noch fertig machen. Schließlich sollen mich die anderen doch erkennen, oder?" sie war völlig außer Puste, aber eigentlich nur deshalb, weil Piccolo die letzten zwei Stunden nur körperlich angegriffen hatte und sie dauernd ausweichen musste. Offensichtlich war das seine persönliche Rache dafür, dass sie ihm, bei jeder sich bietenden Gelegenheit, Punkte ins Gesicht zauberte und er nicht in der Lage war sie wieder zu entfernen. Das machte ihn immer schrecklich wütend, aber zumindest spürte er, dass er was auf seiner makellos grünen Haut hatte, was da nicht hingehört.

Sie warf ihm einen zuckersüßen Blick zu und wartete geduldig auf seine Reaktion. Zu ihrer Überraschung jedoch stürmte er wieder auf  sie zu und drückte sie zu Boden. Sie war so perplex, dass sie gar nicht reagierte und ihm nur in die Augen sah. Er realisierte unterdessen, dass ihre Trainingskleidung heute besonders knapp ausgefallen war. Ihr Top hatte einen großzügigen Ausschnitt und war bauchfrei. Des weiteren trug sie noch einen kurzen weiten Rock, der einen perfekten Blick auf ihre wohlgeformten Beine zuließ. Ihre jetzt wieder dunklen gelockten Haare lagen kranzförmig um ihren Kopf herum und ihre Lippen waren leicht geöffnet. Er sah ihr in die  Augen und versuchte ihrem Blick standzuhalten. Ihr Gesicht war seinem inzwischen so nahe, dass er ihren Atem spüren konnte.

'Es ist wieder wie vorgestern! Hoffentlich stört diesmal keiner!'. Er senkte seinen Mund an ihr rechtes Ohr und ein wohliger Schauer lief Dunes Rücken entlang, als sie seinen Atem auf ihrer bloßen Schulter spürte.

„Deine Deckung ist miserabel!", sie riss die eben genießerisch geschlossenen Augen wieder auf und starrte in sein grinsendes Gesicht. Er stand jetzt über ihr und sie war in Windeseile aufgesprungen und In Richtung Palast gelaufen „Holzkopf!" sagte sie „Das habe ich gehört!" - „Das hoffe ich!"

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Gohan stand pünktlich zu verabredeten Zeit auf der Plattform und begrüßte Piccolo und Dende. Die einzige, die noch fehlte, war Dune. Sie brauchte ihren extra Auftritt und der gelang ihr sehr gut. Sie sah einfach umwerfend aus. Sie trug ein schulterfreies Rüschentop und eine extrem knappe Hüftjeans. Die Haare hatte sie hochgesteckt, so, dass einige der dunklen locken heraushingen und sich verspielt ihren Weg über die Schultern suchten.

„Können wir endlich?", Piccolo hatte als erster seine Stimme wieder gefunden und klang wie üblich genervt.

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„Oh, das seid ihr ja endlich! Moment mal, bist du nicht das Mädchen aus der Bar? Ich hätte dich beinahe nicht wiedererkannt, du siehst wirklich bezaubernd aus." Dune wurde rot um die Nase und reichte der Gastgeberin schüchtern die Hand.

„Aber kommt doch herein, die anderen sind schon alle da. Und du wohnst jetzt wirklich in Gottes Palast? Popo verwöhnt dich sicher, stimmt's?". Dune kam gar nicht zum Antworten, denn Bulma schien nicht einmal zum Luftholen ihren Redeschwall zu unterbrechen. Als sie endlich den Garten erreichten stellte Bulma Dune den anderen vor und begann das Essen zu verteilen, oder vielmehr, noch etwas für Normal-Essende zu retten. Insgesamt waren es jetzt 5 Leute, die mehr verschlangen als normal. Ein großer fröhlicher Mann, mit wild nach allen Seiten abstehenden schwarzen Haaren, Son Goku, so hieß er, ein kleiner Junge, der wie dessen Miniaturausgabe aussah, Son Goten, und noch ein kleiner Junge mit fliederfarbenen Haaren und einem grimmigen Blick. Aber trotzdem machte er einen netten Eindruck und war wie fast alle Jungs seines Alters ziemlich süß, genauso wie Son Goten. Er war ihr als Trunks und als der Sohn von Bulma vorgestellt worden. Dune war entzückt gewesen, als ihr die beiden Jungs höflich die Hand gereicht hatten um sie zu begrüßen. Und natürlich Son Gohan, der neben Videl saß und versuchte sich neben dem essen mit ihr zu unterhalten.

„Vegeta, wenn du nicht kommst, gibt's nichts mehr zu essen!" und schon kam er, ein etwas kleiner Mann, mit ungewöhnlich breiten Schultern. Hoch erhobenen Hauptes erschien er am Grill und sah Bulma böse an. Diese aber lächelte und sagte, wenn er sich nicht mit an den Tisch setzten würde, bekäme er weniger als Son Goku. Das schien ihn ungemein anzutreiben und er nickte heftig. Mit einem tablettgroßen Teller voller dicker Grillwürste setzte er sich auf den einzigen freien Platz, gegenüber von Dune. Bevor er begann sich den riesigen Fleischberg zu verschlingen sah er misstrauisch das ihm unbekannte Mädchen an. Diese starrte zurück. „Du bist der Vater von Trunks, stimmt's? Er sieht dir wirklich sehr ähnlich." - Vegeta starrte nur böse zurück - „Oh, ich habe euch noch gar nicht einander vorgestellt. Schatz, das ist Diana. Diana, das hier ist Vegeta." - „Was interessieren mich diese Schwächlinge. Und nenn mich gefälligst nicht Schatz, verstanden?".

Nach etwa 5 Minuten hatte er seine Würstchen verdrückt und starrte wieder das Mädchen an. 'Sie sitzt neben dem Namekianer, ausgezeichnet' mit einem teuflischen Grinsen begann er wieder zu sprechen: „Bist du die Freundin von dem Grünling? Klar, dass der nur sowas abkriegt. Wie hat er dich rumgekriegt, hat er dir gezeigt, wie er sich Gliedmaßen wachsen lässt und du warst so begeistert, dass du alles gleich mal probieren musstest? Weißt du, wie sich Namekianer fortpflanzen? Muss ja wahnsinnig langweilig bei denen sein. War klar, dass er eines Tages auf den Geschmack kommt!" er lachte höhnisch über das wutverzerrte Gesicht von Dune.

Doch diese lächelte plötzlich und wies ihn leise darauf hin, dass er lieber darauf achten sollte, mit wem er sich anlegt. Er lachte darauf nur "Willst du mir dann diesen Schwächling auf den Hals schicken? Der hat doch nicht den Hauch einer Chance gegen mich!", er war aufgestanden und machte sich auf den Weg zum Grill. „Schatz, hast du zugenommen? Vielleicht solltest du doch nichts mehr essen!" Bulma zeigte schockiert auf den erheblich angewachsenen Bauch Vegetas. Er sah beinahe schwanger aus. Dieser starrte entsetzt auf die ungewohnten Fettpolster.

'Ha, war doch klar, dass ich ihn mit seinem Stolz rankriege!', freute sich Diana.

Es herrschte Totenstille im Garten, alle starrten Vegeta an und keiner traute sich auch nur zu atmen.

'War ja klar, dass sie sich nicht beherrschen kann', dachte Piccolo und warf ihr dann einen bösen Blick von der Seite zu. Irgendwie fand er ihre Reaktion ja auch lustig, aber sie war eindeutig zu weit gegangen. Er würde ihr wohl nachher eine mächtige Standpauke halten müssen. Als ihr Lehrer hatte er schließlich die Verantwortung für sie.

Vegeta löste seinen Blick schließlich und sah Diana an, die ihn nur vielsagend angrinste. „Du!", flüsterte er gefährlich leise. Diana hob ihre Hand und sein Bauch verschwand und mit ihm die Erinnerung der anderen an den Vorfall.

„Das nächste mal werden sie es nicht vergessen, das verspreche ich dir!" sie grinste noch breiter.

„Ich werde dich irgendwann erwischen und dann drehe ich dir deinen hübschen Hals um!"

„Diana", die strenge Stimmen ihres Lehrers holte Diana in die Realität zurück. „Komm mit, wir müssen reden!" Er stand auf, flog etwa 10 Meter vom Tisch weg und stellte sich unter einen großen Baum. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen flog sie ihm hinterher.

„Bist du denn völlig bescheuert? Was hättest du mit ihm gemacht, wenn er noch weiter gegangen wäre?" - „Du erinnerst dich, aber wie ..?" - „Natürlich, mit so einem billigen Trick löschst du bei mir noch lange keine Erinnerungen! Du bist wirklich eine Schande für alle magischen Wesen. Und du gehst mir mit deinen ständigen kindischen Gefühlsausbrüchen sowas von auf die Nerven! Ich frage mich langsam ernsthaft, warum ich deine Kräfte überhaupt befreit habe, du bist ja eine Gefahr für die Allgemeinheit. Es wäre besser gewesen wir wären uns nie begegnet, dann hätte ich dich jetzt nicht am Hals!" die letzten Worte brüllte er fast. In Dunes Augen sammelten sich Tränen

„So ist das!" Sie schloss kurz die Augen und im nächsten Moment hatte sie ihre Handtasche in der Hand und in der anderen Hand trug sie etwas, was er nie vermutet hatte. Geschockt starrte er auf das silbrige Ding. „Wenn ich dir so auf die Nerven gehe, ist es besser, wenn wir uns nicht mehr sehen. Nie mehr am besten. Du hast doch sicher nichts dagegen, wenn ich mir wieder das nehme, was mir gehört!", sie hob beide Hände und legte sich die Kette um. „Nicht!" sagte Piccolo, aber es war schon zu spät. Ein Ruck fuhr durch ihren Körper und sie war wieder „normal". Im nächsten Moment rannte sie auch schon zum Gartentor und verschwand.

Immer noch erstarrt sah ihr Piccolo hinterher.

„Wer hat jetzt hier die Beherrschung verloren? Du hast es versaut, Grünling!"

Der tief enttäuschte Blick von Dende war jedoch weit wirkungsvoller als Vegetas Worte.

Schuld. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich schuldig. Nie hatte er sich so schlecht gefühlt.