Kapitel 12: Resultate
Dune war einfach Hals über Kopf abgehauen. Sie war so schnell gerannt wie sie nur konnte, obwohl sie wusste, dass er ihr nicht folgen würde. Verletzt, ja, sie war zutiefst verletzt. So oft hatte er sie beleidigt, aber immer hatte sie gewusst, dass er es nicht so meinte. Diesmal war es aber anders gewesen. Sie hatte in seinen Augen wieder den Hass gesehen, den sie bei ihrer ersten Begegnung gespürt hatte. Dieser tiefe Hass hatte dieses mal ihr gegolten, dessen war sie sich sicher.
Im Laufe der vergangenen Woche hatte sie angefangen diesen griesgrämigen Dickkopf zu mögen. Besonders niedlich fand sie es, wenn er wütend war. Aber diesmal war er alles andere als niedlich gewesen ...
Nach ca. 30 min. Dauersprint war sie schließlich am Bahnhof angekommen. Sie hatte sich ein Ticket gekauft und war nach Hause gefahren. Nur noch nach Hause, das waren ihre Gedanken gewesen., dann würde wieder alles so sein wie vorher. Sie würde alles vergessen und wieder das einfache Mädchen Diana sein. Niemand, der etwas von ihr erwartete, niemand, der sie zu etwas zwang und niemand, der sie so verletzte.
In ihrer Wohnung angekommen schmiss sie sich aufs Bett und fing erst einmal bitterlich an zu weinen. Sie fühlte sich so nutzlos, so minderwertig. Immer wieder schwirrten Piccolos Worte in ihrem Kopf herum und jedes mal waren sie genauso verletzend wie zuvor.
'Warum nur? Hasst du mich so sehr? Ich wies von dem Hass in dir, aber ich dachte ..., warum nur?'
Nicht einmal ein heißes Bad half dagegen.
Mitten in der Nacht war sie schließlich doch eingeschlafen.
Am nächsten Morgen war sie zeitig aufgestanden. Das erste was sie dachte war das letzte, was sie vor dem Einschlafen beschäftigt hatte, Piccolo.
Sie hatte sich einen starken Kaffe gekocht und sich damit auf den Balkon gesetzt. Die Sonne schien auf sie herab und sie fühlte so etwas wie Wärme. Nur äußerlich. In ihrem Inneren war es eiskalt. Keine Gefühle waren mehr da. Sie hatte beschlossen alles zu verdrängen. Wut war der beste Ausweg aus der Trauer, das dachte sie zumindest.
Als sie zum Himmel sah fiel ihr ein, dass die anderen sicher sehr überrascht darüber gewesen waren, das sie so einfach davon gelaufen war. Also rief sie Bulma an und sich für ihr abruptes Verschwinden entschuldigt.
„Sicherlich hat Piccolo nicht grundlos geschimpft, aber das was er gesagt hat war ziemlich ... naja, krass trifft es am besten. Aber sag mal, wie bist du denn nach Hause gekommen? Das war doch sicher sehr weit zu Fuß..."
Dune erzählte ihr von ihrem Bahn-Trip.
„Ach du liebe Zeit! Weißt du was? Ich bring dir einen Gleiter vorbei. Wir haben eh genug davon. Hast du heute um 14 Uhr Zeit? Ich komm bei dir vorbei!"
Dune hatte zwar abgelehnt und sich bedankt, aber Bulma duldete keine Widerrede.
Bis 14 Uhr hatte sich Dune in ihren Büchern vergraben und es sogar geschafft Piccolo für einige Minuten aus ihrem Kopf zu vertreiben. Bulma brachte ihr den Gleiter und erklärte noch schnell die Bedienung, bis ihr Handy piepte und man Vegeta brüllen hörte, dass der GR kaputt war.
Der hatte natürlich mitbekommen, dass Dune ihre Kräfte wieder los war und hatte anfangs mit dem Gedanken gespielt sich zu rächen. Aber letztlich hatte er doch eine Art Ehrgefühl entwickelt und hielt es schon für Strafe genug, dass sie ihre Kräfte los war. Er wäre am Boden zerstört gewesen, wenn er aus irgend einem Grund nicht mehr kämpfen könnte. Zum Glück kannte er Dune nicht besonders gut, sonst hätte er gewusst, dass ihr ausgerechnet daran gar nichts lag. Piccolos „Ausbruch" hatte er als äußerst amüsant empfunden. Er fand es zwar nicht sonderlich toll, dass er sich nicht persönlich an ihr rächen konnte, aber mit seinem Kommentar, hatte er dann schließlich auch die zweite Fliege zerquetscht, nämlich Piccolo. Falls er Dune jedoch eines Tages wieder begegnen sollte würde er auch bei ihr noch ein wenig „Hand anlegen", egal, ob verbal oder direkt.
Die nächsten Tage ging Dune wieder zu ihren Vorlesungen und vergrub sich in ihren Büchern. Sie schlief kaum noch, denn wenn sie es tat träumte sie von Piccolos hasserfülltem Blick. Es brachte nichts alles zu verdrängen. In ihren Träumen war er ja doch wieder da. Den Appetit hatte sie völlig verloren. Sie aß nur noch etwas um nicht völlig die Kontrolle über ihren Körper zu verlieren. Sie zwang sich regelrecht dazu, etwas zu essen, schließlich brauchte sie die Energie für ihre Prüfungen.
Am Ende der Woche hatte sie alle Prüfungen hinter sich und die Semesterferien standen bevor. Freitag Abend rief sie Videl an um ihr Versprechen einzulösen. Diese hatte eifrig zugestimmt und gleich Son Gohan Bescheid gesagt.
Der Abend war recht schön gewesen. Das Trio hatte das Thema Piccolo und Grillabend vermieden und nach einigen Drinks fühlte sich Dune richtig gut. Gegen 4 wurde sie von den beiden nach Hause gebracht und schlief die erste Nacht durch, nicht zuletzt wegen des Alkohols.
Videl hatte trotz Dunes erhöhter Lust auf die berauschenden Getränke den Eindruck gehabt, dass ihr das alles doch nicht so viel ausmachte. Gohan hatte jedoch gesehen, wie traurig sie war, auch wenn sie ständig lächelte. Er sagte Videl aber nichts davon. Einmischen wollte er sich auch nicht. Das war eine Sache zwischen Dune und Piccolo und er hatte keinesfalls das Bedürfnis sich zwischen die Fronten zu stellen. Er mochte sie schließlich beide.
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Piccolo hatte noch einige Sekunden fassungslos in die Richtung gestarrt, in die Dune verschwunden war. Dann hatte er sich erhoben und war in Richtung Wüste geflogen um seiner Wut freien Lauf zu lassen. Er war wütend auf sie, weil sie aufgegeben hatte, weil sie ihre Kräfte wegen ihm für immer versiegelt hatte, weil sie ihn aus ihrem Leben verbannt hatte. Aber am meisten war er auf sich wütend, weil er sie dazu getrieben hatte, weil er sie nicht hatte aufhalten können und am meisten, weil es ihm leid tat, dass sie nicht mehr da war.
Er hatte Spaß an ihren Streitereien gefunden und war sogar stolz auf sie gewesen, weil sie so große Fortschritte gemacht hatte.
Er wollte ihr doch nur eine Lektion erteilen ... 'Warum musste die auch gleich abhauen. Sie ist eben doch schwach. Verdammt, warum denke ich immer darüber nach?'
Dende machte sich langsam Sorgen um Piccolo. Er war ihm nicht mehr böse, schließlich war ja nicht abzusehen, dass Dune so reagiert, bzw. dass sie das so verletzt hatte. 'Sie hat ihn wirklich gemocht. Nur so kann ich mir alles erklären. Fast alles zumindest. Piccolos Reaktion verstehe ich noch immer nicht. Sie lässt nur darauf schließen, dass er ... nein, das kann nicht sein. Oder doch?'
Seit seinem Verschwinden hatte er seine Aura gelöscht und das war jetzt schon eine Woche her. Natürlich würde er Zeit brauchen. 'Wahrscheinlich schwebt er in der Wüste und meditiert ... und bockt rum!'
„Piccolo werden kommen, wenn Probleme geklärt.", Popo lächelte den Kleinen wissend an. Dieser fühlte sich gleich viel erleichterter und ging zurück in den Palast.
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Piccolo schwebte tatsächlich in der Wüste. Schon seit 2 Tage ununterbrochen. Er versuchte zu meditieren, aber seine Konzentration war immer nur von kurzer Dauer. Immer wieder musste er an ihre Augen denken, als sie sich das Siegel wieder angelegt hatte. So todtraurig. So verletzt. Und so entschlossen.
Auch wenn er es nicht zugab, aber seine Worte taten ihm inzwischen Leid. Er war eindeutig zu weit gegangen und ... ja, er hatte alles vermasselt.
Wieder sah er ihr todtrauriges Gesicht vor sich doch dann riss er urplötzlich die Augen weit auf. Er konnte etwas spüren. Eine Aura. Sie war sehr weit weg, aber so stark, dass er sie jetzt schon spüren konnte. „Was zum Henker ...?" er hob seinen Kopf und starrte zum Himmel. 'So stark ...! Und so dunkel ... genau das Gegenteil von ...von Dune!' Geschockt wischte er sich die gerade entstandenen Schweißperlen von der Stirn. 'Die Prophezeiung, sie ist wahr! Ich habe alles versaut, wir sind verloren!' stellte er entsetzt fest.
'Gegen diese magische Kraft komme ich nicht an! Ich muss sie finden und es noch einmal versuchen.'
Mit diesem Gedanken hatte er sich auch schon auf den Weg gemacht.
Kapitel 13:
Dune war erst gegen Mittag aufgestanden. Sie hatte sich wieder mit ihrem Kaffe auf den Balkon gesetzt und nachgedacht. 'Ich sollte das schöne Wetter nutzen. Zeit habe ich ja jede Menge. Baden wäre schön. Aber heute sind sicher alle Strände voll. Da hab ich keinen Bock drauf. Von Kerlen hab ich erst mal genug ...'
Nach ihrem Frühstück war sie gleich in ihren Bikini geschlüpft und hatte dann nur noch ein kurzes, dunkelblaues Sommerkleid übergezogen. Danach hatte sie alles Nötige in eine Tasche gepackt und war draußen in den Gleiter gestiegen, den ihr Bulma „gespendet" hatte. Sie hatte sich wirklich darüber gefreut, auch wenn ihr das alles mehr als unangenehm war. Aber es war schön zu wissen, dass sich jemand um sie sorgte, und dass sie nicht allen so egal war wie Piccolo.
Nun flog sie über dem Wald, in dem sie immer joggte und siehe da, sie hatte schon eine riesige Lichtung in der Mitte entdeckt, in der sich ein großer See befand.
'Wie schön es hier ist, und so einsam ... genau das brauche ich jetzt. Sonne auf meiner Haut, meine Lieblingsmusik im Ohr und Ruhe.'
Mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich auf ihre Decke fallen und zog das Kleid aus.
'Schade, dass ich diesen Ort nicht schon früher entdeckt habe.' Sie streckte sich lang hin und steckte die Stöpsel ihres Discmans in die Ohren. Die Musik war ganz leise gestellt und schon nach 10 Minuten war sie eingenickt.
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Piccolo hatte ihre Aura inzwischen geortet. Eine halbe Stunde lang war er über Satan City geflogen und hatte sie nicht finden können. Schließlich war er auf die Idee gekommen, sie im Wald zu suchen. Er war sich nicht sicher warum er das dachte. Was sollte sie auch dort wollen?
Er war ziemlich überrascht gewesen sie dort zu finden. Liebte sie etwa wie er die Einsamkeit?
Lautlos landete er auf einem Ast der umstehenden Bäume. Er war etwa 10 m von ihr entfernt und konnte sie gut sehen. Sie würde ihn jedoch nicht sehen. Das dichte Blattwerk schützte ihn. Und mit dem Verlust ihrer Kräfte waren auch ihre Sinne wieder abgestumpft.
Er hockte einfach nur da und beobachtete sie.
Sie war so schön Überrascht von sich selbst schüttelte er den Kopf, wie als wollte er die Gedanken heraus schleudern.
Sie schlief offensichtlich, aber plötzlich wurde ihr Atem unregelmäßig. Sie kniff die Augen fest zusammen und murmelte etwas. Da Piccolo gute Ohren hatte konnte er verstehen was sie sagte: „ Nein, sag es nicht! Sieh mich nicht so an, das tut weh. Warum hasst du mich so?" einige Tränen liefen nun ihre Wangen herunter. „Warum nur, Piccolo?"
Er riss die Augen auf. 'Sie denkt, ich hasse sie?', er war gänzlich erschüttert. Nie hätte er für möglich gehalten, dass ihr das so zu schaffen machte. „Ich hasse dich doch nicht!", flüsterte er.
Als hätte sie es gemerkt beruhigte sie sich wieder. Die Tränen waren schon getrocknet als sie erwachte.
„Hu, ist mir heiß! Ich geh besser etwas schwimmen." Sie stand auf, streckte sich und lief ins Wasser. Als das Wasser ihre Knie Bedeckte machte sie einen Hechtsprung und tauchte erst 8 m weiter wieder auf. Gleich darauf begann sie mit kräftigen Zügen den See zu durchqueren und schwamm schließlich auf dem Rücken wieder zurück. Piccolo beobachtete sie dabei. Eigentlich war schwimmen ja nichts besonderes, aber sie machte es zu einem speziellen Vergnügen, dabei zu zu sehen.
Als sie aus dem Wasser kam sah sie aus wie ein Engel. Die Sonne im Rücken und klatschnass lief sie auf ihre Decke zu. Die Wassertropfen auf ihrer Haut glänzten wie kleinen Kristalle. Sie lief direkt in seine Richtung und dann sah er ihr wieder in die Augen ... so traurig und ernst. Und obwohl sie ihn nicht ansah hatten sie noch immer die gleiche Wirkung auf ihn. Er widerstand dem Impuls zu ihr zu gehen, obwohl es doch genau da war, was er vorhatte.
Er wollte dieses Bild einfach nicht zerstören. In diesem Augenblick merkte er, dass er wirklich alles andere tat als sie zu hassen. Und er hatte Angst, sie würde ihn abweisen.
'Ich werde es tun, wenn sie wieder schläft, sie wird mich nicht bemerken, aber wenn dieses Monster hier landet, ist sie da und kann helfen...'
Sie schlief aber nicht noch einmal ein. Den ganzen Nachmittag saß Piccolo reglos auf seinem Ast und beobachtete sie. Die Arme vor der Brust verschränkt und seinen gewöhnlich bösen Blick , er wirkte fast so, als wäre er ihr Leibwächter, unauffällig und achtsam.
Als sie gegen Abend nach hause flog folge er ihr außerhalb ihrer Sichtweite.
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'Was für ein schöner Tag!' sie war glücklich, zumindest glücklicher als an den Tage davor. Sie hatte sogar Hunger. Als sie geduscht hatte stellte sie sich in die Küche und zauberte sich selbst ein Festmahl.
Auf dem Balkon wischte sie den Tisch ab und legte das Besteck bereit.
Als Piccolo sie das nächste mal nach draußen kommen sah, hatte sie ein Glas und eine Flasche Wein in der Hand. Beim nächsten mal brachte sie ihren Teller und eine Zeitschrift mit.
Während des Essens dachte sie über den Nachmittag nach. Sie hatte wieder diesen Traum gehabt. Aber irgend etwas war anders gewesen. Als sie aufgewacht war, hatte sie so etwas wie Frieden gefühlt. Das erste Mal seit tagen lächelte sie. Ein ehrliches Lächeln.
'na also, ich habe es überstanden!', aber so recht glauben konnte sie es nicht. denn der Gedanke an Piccolo versetzte ihr noch immer den gleichen Stich wie zuvor.
Als sie begonnen hatte zu essen hatte Piccolo genug Zeit sie zu betrachten. Sie trug schwarze Hotpants und ein rotes Trägertop. Ihr Haar war noch immer feucht und klebte an ihren sonnengebräunten Schultern.
Als die Sonne bereits am Horizont verschwand, räumte Dune den Tisch ab und verzog sich mit dem Wein auf die Couch. Sie sah sich eine Komödie an und beschloss dann ins Bett zu gehen.
Es war wieder eine dieser heißen Nächte. Das Fenster hatte sie weit geöffnet und den Insektenschutzschirm eingeschaltet. Es war einer der preiswerten gewesen, einer, der zwar jede Art von Insekt aussperrte, aber anderen Lebewesen den Einlass nicht verwehrte. Was sollte auch schon in ihr Schlafzimmer wollen, außer den Insekten. Ihre Wohnung lag im 5. Stock und kein Tier war in der Lage die glatte Hausfassade hoch zu klettern.
Piccolo saß noch immer auf dem Dach gegenüber. Er hatte perfekte Sicht in ihre Wohnung und hatte beobachtet, dass sie sich vor etwa 3 Stunden schlafen gelegt hatte. Er hatte so lange gewartet um ganz sicher zu sein, dass sie auch schläft.
Nun flog er zu dem geöffneten Fenster hinüber und glitt lautlos hindurch in ihr Schlafzimmer. Es war relativ groß. An einer Wand standen mehrere Kleiderschränke, die in ihrer Mitte eine Frisierkommode begrenzten. An der gegenüberliegenden Wand stand ein großes Doppelbett. der flauschige Teppich raschelte leise, als er auf das Bett zulief. Das erste, was er von ihr sah, war einer ihrer Füße, der unter Dem Laken, was als Decke diente, hervorlugte. Am Knöchel glänzte ein silbernes Fußkettchen im Mondlicht. Als nächstes sah er ein kleines Haarbüschel, was am Kopfende unter dem Laken rausguckte. Mehr war nicht zu sehen. Nur die schlanken Züge ihres Körpers zeichneten sich unter dem Laken ab.
'So komme ich nicht ran.' stellte er fest und zog ihr vorsichtig die Decke weg. Sie lag auf dem Bauch, das Gesicht in seine Richtung gedreht. Das Haarbüschel von vorhin stellte sich als das Ende ihres Zopfes heraus. Sie atmete ganz ruhig und er stellte fest, dass sie aussah, wie ein Kind. Unschuldig und still.
'Verdammt, so kann ich es nicht öffnen!', langsam und ganz vorsichtig legte er ihr seine Hand auf die Schulter. Ein Kribbeln durchfuhr ihn, was er sich nicht erklären konnte. Er versuchte sie so vorsichtig wie möglich auf den Rücken zu drehen und zunächst schien sie such nicht zu erwachen, aber dann streifte ihr Arm den seinen und durch das zarte Kitzeln auf ihrer Haut wurde sie geweckt.
Sie lag bereits auf dem Rücken, als sie die Augen aufschlug und in die Dunkelheit spähte. Es dauerte etwas, bis sie die Person erkannte, die neben ihr auf dem Bett saß, und die noch immer die Hand auf ihrer Schulter hatte. Erschrocken sprang sie vom Bett auf und drückte sich an die nächst gelegene Wand, den Eindringling anstarrend.
Piccolo beobachtete sie, wie schnell sie auf Grund des Adrenalinstoßes atmete. Er konnte ihre Angst und ihre Verwirrtheit regelrecht fühlen.
„Was ... was willst du hier? Verschwinde, ich will dich nicht sehen! Geh weg, bitte!", aber er beachtete ihre Worte gar nicht. Er war aufgestanden und lief nun auf sie zu. Das war seine einzige Chance. Wenn er es jetzt nicht tat würde er es nie schaffen. Sie würde aufpassen.
Er kam kontinuierlich näher und Dunes Herz schlug immer schneller. Einerseits wegen des Schrecks, andererseits aber auch, weil er ihre Worte nicht zu hören schien. Ein Teil in ihr freute sich ihn wieder zu sehen, aber ein anderer schrie auf vor Schmerz.
'Was hat er vor? Hat er nicht schon genug angerichtet?'
Schließlich war er ihr so nah, dass sie seinen Atem in ihrem Gesicht spüren konnte. Sie sah in seine Augen und da war es wider, dieses Verlangen, was sie verspürt hatte, als er sie das letzte Mal zu Boden befördert hatte. Die Angst vor ihm war weg. Nur noch Unsicherheit und Unmengen von Fragen waren da.
Er sah in ihre Augen und hätte um ein Haar sein Vorhaben vergessen. Schließlich hob er seine Hand an ihren Hals. Die Kette leuchtete wieder. 'Ein gutes Zeichen.' er lächelte.
Wie falsch er doch lag. Der Stein pulsierte rötlich und das Silber heizte sich immer mehr auf. Es schien, als wüsste das Siegel genau, was Piccolo bezweckte. Als Dune erkannte, was er vorhatte versuchte sie sein Handgelenk zu packen und wegzustoßen. Aber er war zu stark. Sie wusste genau, was passieren würde und als sie ein lautes „Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" ausrief war es bereits zu spät. Piccolo hatte den Stein berührt und die Erde begann zu beben. Direkt unter Piccolo erschien plötzlich ein schwarzes Loch und obwohl er sich stark dagegen wehrte wurde er hinein gezogen. Als er sein Gesicht zu ihr wandte wurde sein Ausdruck plötzlich sanft. „Es tut mir leid!" flüsterte er, bevor er gänzlich verschwand.
Dune schrie wieder und hob geistesgegenwärtig die Hand an die Kette und zog daran. Ein Ruck ging durch ihren Körper und noch bevor die Kette auf dem Boden landete sprang sie in das Loch und flog Piccolo hinterher.
