Hier kommen zwei weitere Kapitel.

pureblood und Francis:

Danke für die netten reviews, es freut mich, dass diese Geschichte Euch gefällt, hoffe, Ihr könnt mit der Fortsetzung was anfangen!

Der Sprechende Hut

Vera hatte für ihren Besuch bei Albus Dumbledore ihre Hexenkleidung angezogen, den dunkelroten Umhang und lange weite Röcke, und  trug den spitzen Hexenhut über ihren kurzgeschnittenen hellblonden Haaren. Sie hatte aber auch auf direktem Weg nach Hogwarts reisen können, denn dort gab es Kamine, die für Besucher zugänglich waren.

Albus Dumbledore empfing sie in seinem Büro mit den Portraits der früheren Hogwarts-Direktoren, die bei ihrer Ankunft neugierig aus den Rahmen spähten.

„Sie sind also Vera, die Mutter von Marcus. Ich habe mich ein bisschen erkundigt, und Ihr Sohn scheint ein sehr guter und begabter Schüler zu sein. Aber ich höre, es gibt da ein Problem?"

„Ja, wissen Sie, Professor Dumbledore, er ist im Haus Slytherin, aber wir, sein Vater und ich, stammen aus reinen Muggel-Familien, und in seinem Haus wird das nicht akzeptiert, das heißt, er wird ständig gehänselt und drangsaliert, und ich dachte, vielleicht können Sie veranlassen, dass er in ein anderes Haus wechseln kann."

„Sehen Sie, Vera, selbst ich kann die Entscheidungen des Sprechenden Hutes nicht beeinflussen. Die Gründer von Hogwarts haben ihn mit speziellen magischen Fähigkeiten ausgestattet, so dass er allein die Schüler ihren Häusern zuweisen kann. Allerdings ist es ungewöhnlich, dass ein Schüler ohne jegliche Zauberervorfahren ins Haus Slytherin eingeteilt wird."

Er schaute zu den Portraits. „Könnt Ihr Euch an einen vergleichbaren Fall erinnern?"

Alle schüttelten die Köpfe.

„Höchst sonderbar. Aber es bleibt noch eine Möglichkeit, nur, sollten wir sie in Betracht ziehen?"

„Welche Möglichkeit?" fragte Vera.

„Wir könnten Nachforschungen anstellen, ob es in Marcus' Familie nicht doch einige Zauberer und Hexen gegeben hat."

„Also beweisen, dass er zu Recht in Slytherin ist. Aber das Problem ist damit doch nicht gelöst!" rief Vera aufgebracht, und es begann ein leiser Wind zu wehen.

„Bitte beruhigen Sie sich, Vera", sagte Dumbledore, „ich weiß genau, was Sie meinen, und was Sie wollen. Sie wollen, dass Marcus so akzeptiert wird, wie er ist, und glauben Sie mir, das will ich auch."

Vera atmete erleichtert aus.

„Sie müssen lernen, Ihre Zauberkräfte besser zu kanalisieren", ermahnte Dumbledore sie, „Sie haben ganz beachtliche Fähigkeiten, aber um sie zu entwickeln, müssen Sie sie erst beherrschen."

„Sie haben Recht, und ich entschuldige mich für mein aufbrausendes Temperament", sagte Vera.

„Was meinen Sie also, Vera, wollen wir ein bisschen Ahnenforschung betreiben? Außerdem muss ich gestehen, dass ich auch ein bisschen neugierig bin, denn ich habe mich immer gefragt, wie eigentlich der Hut zu seinen Entscheidungen kommt. Wenn Sie mir also einen Stammbaum von Marcus' Familie, mütterlicher- und väterlicherseits, geben könnten, kann ich ein paar Nachforschungen anstellen. Gehen Sie dafür so weit wie möglich zurück und geben Sie alle Ereignisse im Leben der Personen so vollständig wie möglich wieder."

„Gut", sagte Vera, „ich werde es versuchen."

Sie verabschiedete sich von Dumbledore und ging die spiralförmige Treppe hinunter. Am Eingang  begegnete ihr niemand anderer als Lucius Malfoy. Er wollte gerade die Tür zum Büro des Direktors öffnen, als er sie erkannte. Sieh an, dachte er, sie konnte sich also auch ordentlich anziehen. 

„Sie haben mir nicht gesagt, dass Sie eine Hexe sind", sagte er.

„Sie haben nicht gefragt."

Sie standen sich gegenüber und starrten einander feindselig an.

„Wissen Sie, dass ich Sie vor dem Zaubereiministerium verklagen kann? Sie haben einen nicht unerheblichen Sachschaden in meinem Haus verursacht."

„Es war mir ein Vergnügen", antwortete sie. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich reitet, dachte sie, er wird mir jetzt wirklich einen Prozess anhängen.

Aber er sah sie nur ungläubig an. Diese Frau hatte wirklich vor nichts Respekt.

„Lassen Sie mich jetzt vorbei?" fragte sie.

Er trat einen Schritt zur Seite, und sie ging an ihm vorbei.

Da ergriff er ihr Handgelenk und hielt sie mit eisernem Griff fest. Dann zog er sie zu sich heran.

„Wollen Sie sich jetzt entschuldigen?" fragte er.

„Niemals!"

Er ließ sie los, und sie lief, so schnell sie konnte, fort.

°°°°°°

Lucius Malfoy kochte vor Wut. Dass ihm ausgerechnet jetzt diese Vera Abendrot über den Weg laufen musste, er hatte ohnehin genug Sorgen, das Ministerium, seine geheimen Pläne, Hogwarts, wo zur Zeit alles drunter und drüber ging, es war Zeit, in diese Schule etwas Ordnung zu bringen, und dazu gehörte zuallererst, dass dieser Dumbledore verschwinden musste, aber vorerst konnte er den Direktor noch nicht umgehen, also war zunächst mal die Sache mit dem Hut zu regeln…..

Er betrat Dumbledores Büro.

„Lucius, was führt Sie zu mir?"

„Ich komme im Auftrag des Ministeriums, Abteilung für magische Gegenstände, und ich teile Ihnen hiermit mit, dass ein Antrag auf Untersuchung des Sprechenden Hutes gestellt wurde. Es besteht Anlass zu der Vermutung, dass der Hut seiner Aufgabe, die Schüler von Hogwarts entsprechend ihrer Begabung, ihrem Charakter, ihrem Temperament und – ihrer Herkunft, den verschiedenen Häusern zuzuordnen, nicht mehr nachkommt. Man vermutet einen Defekt, und man wird ihn den entsprechenden ausführlichen Tests unterziehen. Gegebenenfalls wird beschlossen werden, auf eine andere Methode der Auswahl zurückzugreifen, etwa durch ein Gremium anerkannter Persönlichkeiten der Zaubererwelt."

„In dem Sie natürlich vertreten sein werden, nehme ich an", sagte Dumbledore freundlich.

„Sie können mir den Hut gleich mitgeben", fuhr Lucius fort.

„Haben Sie denn schon ein offizielles Dokument, das die Beschlagnahmung des Hutes bestätigt?"

„Nein, aber das dürfte jeden Moment eintreffen."

„Dann gestatten Sie, dass ich so lange den Hut behalte."

„Selbstverständlich", antwortete Lucius, drehte sich um und verließ das Büro.