A/N: So, ich hab jetzt endlich alle Orte und Personen dieser Story
ausgearbeitet und bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich keine Fehler
in Form von dummen Verwechslungen machen werde. Hoffen wir's.
Draco, Ron, Hermione und Draco müssten jetzt 25 Jahre alt sein, wer noch Fragen hat, wie es ihnen nach Hogwarts ergangen ist, kann diese ja stellen ,denn in der Fic wird nichts oder wenig dazu gesagt.
Wer oder was "Belial" ist, könnt ihr hier sehen:
Ich weiss, Links funktionieren nicht, aber ihr könnt die Adresse ja einfach kopieren, wenn es euch interessiert.
Danke an alle, die reviewed haben, war sehr aufbauend!
***Kapitel 1*****Eine neue Welt***
Es war eine Reihe belangloser Zufälle, die drei Menschen aus drei verschiedenen Gegenden an einem sonnigen Samstagmorgen zusammenführte.
Drei Menschen, die sich vor langer Zeit aus den Augen verloren hatten und jetzt im Begriff waren, das größte Abenteuer ihres Lebens zu bestehen, aber davon wussten sie natürlich noch nichts, als sie sich begegneten.
*****
Für Harry Potter fing der Tag an wie jeder andere.
Zum Frühstück besuchte er sein Lieblings Kaffee, das gleich um die Ecke war, setzte sich an seinen Lieblingstisch, der gleich _in_ der Ecke war und bestellte die üblichen Spiegeleier mit Speck.
Die Kellnerin servierte ihn zu seinem Essen netterweise gleich den Tagespropheten und so fand er, während er den knusprigen Speck genoss und sich die Spiegeleier auf der Zunge zergehen lies, die mehr oder minder wichtigen Neuigkeiten dieses Samstagmorgens heraus.
Bis seine Ruhe von einer eintreffenden Eule gestört wurde.
Er nahm der Eule das eilig beschriftete Pergament vom Bein und scheuchte sie mit einer raschen Armbewegung zur Seite, damit er den Brief entfalten konnte.
Natürlich, das hätte er sich denken können, wie so oft wurde sein freier Tag von Nichtigkeiten wie einem dem Zoo entlaufenen Pavian im Wald gestört.
Der Beruf des Auroren war auch nicht mehr das, was er mal gewesen war. Tatsächlich war nach Voldemorts endgültiger Vernichtung nicht mehr viel in diesem Berufsfeld zu tun geblieben.
Seufzend erhob sich Harry, legte zwei Galleonen auf den Tisch und apparierte in einen der dichten Wälder Schottlands, wo der entlaufene Affe der Mitteilung zu folge zuletzt gesehen worden sein sollte.
Zu Harry Verdruss waren weder der Pavian, noch Dean Thomas, sein Partner, auf der kleinen Lichtung zu erblicken.
Allerdings war er trotz allem nicht alleine.
*****
Das trinken würde ihn noch einmal ins Grab bringen, das wusste Ronald Weasley so genau, wie dass er schon zum dritten Mal an diesem verfaulten Baumstumpf vorbeigekommen war.
Er hatte sich eindeutig im Wald verirrt und das Dumme war, dass wenn man nicht wusste wo genau man sich befand, man auch nicht apparieren konnte.
Wahrscheinlich würde Padma, seine geliebte Ehefrau, die nun schon mit ihrem dritten gemeinsamen Kind schwanger war, ihm die Hölle heiß machen. Zu Recht, musste er sich kopfschüttelnd eingestehen.
Ohne die Pokerabende - oder Saufgelage, wie Padma sie nannte - wäre er natürlich niemals in diese verzwickte Lagen geraten, doch zu seinem Glück hatte er seinen Zauberstab bei sich. Den hielt er jetzt durch einen Zauber gen Norden gerichtet und befand sich wenig später auf einer kleinen Lichtung, auf der er den letzten Personen begegnete, die er in einem dunklen Wald erwartet hätte.
*****
Heute ist ein guter Tag zum Sterben.
Dieser Satz war ihr zuerst in den Sinn gekommen, als sie nach dem Aufwachen aus dem Fenster gesehen und in die Morgensonne geblinzelt hatte.
Heute hätte hatte Susan Geburtstag. Oder hätte Geburtstag gehabt, denn Susan Granger-Finnigan war bereits im zarten Alter von vier Jahren tödlich verunglückt.
Auch ihrer Mutter war nach diesem tragischen Ereignis nicht mehr viel vom Leben geblieben und sie hatte sich vor Freunden und Familie zurückgezogen.
Am meistens schmerzte dies natürlich ihren liebenden Ehemann, der sich jeden Tag erneut darum bemühte, Hermione ihren Lebenswillen zurückzubringen und es doch nie schaffte.
Selbstverständlich ging es Seamus in der schweren Zeit nach Susans Tod nicht besser als Hermione, doch hatte er es geschafft, nach einiger Zeit die Kurve zu kriegen und sein Leben wieder zu genießen.
Einmal hatte er den zaghaften Versuch gemacht, Hermione zu fragen, ob sie denn nicht noch ein Kind zeugen wollten, woraufhin Hermione eine Woche lang bei einer Freundin gewohnt hatte.
In depressive Gedanken versunken nahm Hermione den Strick aus der obersten Schublade ihres Nachttischs (sie hatte das alles schon seit langer Zeit geplant), betrachtete ihn wehmütig, legte ihn dann auf dem Bett ab, dass sie schon seit langer Zeit nicht mehr mit Seamus teilte, und beschloss, sich von ihrem Leben zu verabschieden.
Sie wanderte durch das Haus, besah sich Gegenstände, die sie an glücklichere Tage erinnerten, weinte lautlos und ging in das Gästezimmer, das nun als Schlafzimmer für Seamus diente.
Seamus schlief noch und sie hoffte inständig, ihn nicht aufzuwecken. Aus der Vase auf dem Schreibtisch nahm sie eine Lilie, die sie bedächtig neben das Kopfkissen ihres Ehemannes legte. Die Tatsache, dass sie ihn nicht mehr liebte, war beiden schon lange bewusst, jedoch hatte er so viel versucht... er hatte _alles_ versucht, aber sie war gefangen in ihrer Welt aus Trauer und Schmerz und konnte nicht mehr heraus.
Hermione weinte nun heftiger als zuvor und verlies geräuschlos das Gästezimmer aus Angst, Seamus könnte erwachen und ihre Pläne vereiteln.
Zurück in ihrem Schlafzimmer nahm sie den Strick und lief, ja, rannte sogar, aus dem Haus und in den nahen Wald, wo man sie einige Stunden später finden sollte.
Dachte sie zumindest, denn in dieser Welt würde niemand sie mehr zu Gesicht bekommen, doch diese Tatsache würde ihr erst viele Monate später bewusst werden.
Ihre Tränen versiegte so plötzlich, wie sie gekommen waren, als sie einen Großgewachsenen Mann auf der kleinen Lichtung - ihrer Lichtung! - stehen sah, der sich verwundert umschaute.
Empört wollte sie den Fremden von der Lichtung vertreiben, der es wagte, sie von ihrem Selbstmord abzuhalten - bis er sich umdrehte.
Er wirkt alt, kam ihr zuerst in den Sinn, als sie Harry sah.
Seine unzähmbaren schwarzen Haare waren noch immer die selben, auch wenn sie mittlerweile etwas länger waren und ihm bis zum Kinn reichten, der blitzförmigen Narbe auf der Stirn leistete eine kleine silbrige über der rechten Augenbraue Gesellschaft, aber seine Augen, die hatten sich verändert.
Eine Sanftheit lag in seinem Blick, die zugleich beruhigend und alarmierend auf Hermione wirkte.
"Hermione?", fragte Harry verblüfft und sein Blick lichtete sich sofort. Seine Stimme klang ausgereifter und etwas dunkler als damals bei ihrem letzten Treffen. Sie hatte geglaubt, wenn auch nicht gehofft, dass es das allerletzte Treffen gewesen war, denn sie waren im Streit auseinander gegangen.
An den Grund konnte sie sich nur vage erinnernd, er aber anscheinend überhaupt nicht; Harry lief mit ausgebreiteten Armen und einem seligen Lächeln im Gesicht auf seine beste Freundin aus Schulzeiten zu.
Vor ihren Augen verschwamm alles und sie fühlte sich leer und ausgeglichen zugleich. Weinend fiel sie Harry in die Arme, so entdeckte die beiden wenige Momente später der noch immer nicht ganz nüchterne Ron Weasley.
"Oh, störe ich?", fragte er ein wenig lallend in Richtung der - wie es für ihn den Anschein hatte - Liebenden. "Entschuldigung, aber ich hab mich hier verirrt und - Harry? Bist du das? Und Hermione?"
Verschreckt fuhren die Angesprochenen auseinander; Hermione wischte sich die Tränen mit dem Ärmel ihres Umhangs ab.
"Ron?!" Harrys Ausruf klang heißer und freudig erregt.
Ein aufgeregtes, dreistimmiges Gemurmel entstand auf der kleinen, vom Sonnenschein erleuchteten Lichtung, als die besten Freunde sich alle gegenseitig ausfragten, was denn den jeweils anderen hierher verschlagen hatte.
Hermione verschwieg ihren traurigen Plan (vielleicht war heute doch kein so guter Tag zum Sterben) und behauptete, sie hätte sich auf einen morgendlichen Spaziergang hierher begeben.
"Aber warum erzählt ihr nicht, was ihr in der langen Zeit getrieben habt", schlug Harry vor, dem es ein bisschen wie in alten Zeiten vorkam und lies mit einem Schlenker seines Zauberstabes eine Picknickdecke und entsprechendes Zubehör auf der grünen Waldwiese erscheinen.
Die drei setzten sich. Glücklich über ihr Zusammentreffen erzählten sie, wie es ihnen ergangen war (wobei Hermione ihre Tochter auslies und Ron den lieben Alkohol verschwieg), redeten über gemeinsame Abenteuer ihrer zurückliegenden Schulzeit und fragten sich schließlich, wie sie sich so aus den Augen hatten verlieren können.
Über all den Geschichten vergaßen sie die Zeit und Ron blickte erst auf seine Armbanduhr, als die Sonne schon längst hoch am Himmel stand und es Nachmittag war.
"Oh nein, Padma bringt mich um" fluchte er. "Wisst ihr was, lasst uns die Adressen austauschen, damit wir uns nicht noch einmal aus den Augen verlieren."
Hermione nickte. "Gute Id - Hey, was ist das?"
Versteckt hinter ein paar Birken war ein silberner, unwirklicher Schimmer zu erkennen, der mit jeder Sekunde heller zu werden schien. Verstört sahen Ron und Hermione das seltsame Licht an.
"Falls es ein Pavian mit dem Namensschild Katrin ist...", sagte Harry, der mit dem Rücken zu dem Phänomen saß, bevor er sich umdrehte. "Was zum Teufel _ist_ das?" Mit den Instinkten seines jahrelangen Aurortrainings, zückte Harry seinen Zauberstab und bedeutete seinen Freunden, hinter ihm zu bleiben, als er sich auf das Licht in der Luft zu bewegte.
Ein Zauberspruch bewies ihm, dass keine unmittelbare Gefahr davon ausging, also streckte Harry, dessen Freunde dicht hinter ihm waren und ihn davon abzuhalten versuchten, eine Hand nach der Erscheinung aus - und wurde prompt von einer unsichtbaren Macht in den Kern des Lichts gezogen. Hermione, die ihn am Ärmel gepackt hatte, um ihn zurückzuziehen, wurde hinterher gerissen und verschwand mit einem entsetzten Schrei im Inneren des Kreises aus Licht. Zwar zögerte Ron einen langen Moment, dann überragte jedoch seine Loyalität und er streckte vorsichtig den Zeigefinger nach dem Licht aus - und erlitt dasselbe Schicksal, dass seine Freunde zuvor ereilt hatte.
*****
Vorsichtig öffnete Ron die Augen und blinzelte in das grelle Licht, das ihn umgab.
Ich bin im Himmel, dachte er, doch dann bemerkte er die haselnussbraunen Augen, die besorgt auf ihn herab blickten und war sich sicher, dass er einen Unfall beim Quidditsch gehabt hatte und nun auf der Krankenstation von Hogwarts lag.
"Ron, bist du okay?", fragte Hermione matt und half ihm auf.
Dies war der Moment, in dem Ron merkte, dass die drei sich in einer anderen Welt oder Dimension befanden. Er hatte von solchen Dingen gehört, aber nie daran geglaubt.
Das Licht, dass die drei hierher befördert hatte, war nirgends zu entdeckten, dafür aber genehmigte er sich einen ausgiebigen Blick auf die Landschaft und sah nichts als von saftigem Gras bewachsene Ebene. Vereinzelt waren in der Ferne ein paar Bäume zu erkennen, aber sonst war weit und breit rein gar nichts zu sehen.
"Harry, wo sind wir hier nur gelandet?", wollte Hermione Stirnrunzelnd wissen und lies ihren Blick ebenfalls über die schöne, aber verlassene Landschaft schweifen.
"Keine Ahnung." Harry zuckte mit den Schultern und wirkte nicht minder überrascht. "Ich schlage vor, wir laufen ein Stück und sehen zu, dass wir Zivilisation finden. Kannst du laufen. Ron?"
"Ja, geht schon", gab der Angesprochene zu und erhob sich mühsam, blieb aber fest auf dem Boden stehen und schien nicht verletzt zu sein.
Ron kramte seinen Zauberstab aus dem Umhang und sagte denselben Zauberspruch auf, den er zuvor im Wald benutzt hatte. Der Stab drehte sich in seiner Handfläche und zeigte schließlich mit der Spitze nach Norden.
Die drei beschlossen, grob in Richtung Westen zu gehen und machten sich auf den Weg.
*****
Etwa einen Tagesmarsch von dem Trio entfernt und tatsächlich in westlicher Richtung, saß Adrienne hoch oben in einem Turm ihres Schlossen Stormwindcastle mit ihrer pechschwarzen Krähe Belial auf der Schulter und beobachtete die drei, die durch das Tal der Winde spazierten, durch ihre Glaskugel.
Warm lächelte sie auf Belial herab, der ihr durch ein Krächzen antwortete, dass er genau verstand, flog aus dem kleinen Turmfenster und rief der Wache mit seinem beschränkten Vokabular zu "Gäste! Gäste!". Das Zeichen für das Schlosspersonal, einen feierlichen Empfang vorzubereiten.
Adrienne löschte das Bild in der Kugel unterdessen mit einer eleganten Handbewegung und machte sich auf den langen Weg zu den Katakomben unter dem Schloss.
Draco, Ron, Hermione und Draco müssten jetzt 25 Jahre alt sein, wer noch Fragen hat, wie es ihnen nach Hogwarts ergangen ist, kann diese ja stellen ,denn in der Fic wird nichts oder wenig dazu gesagt.
Wer oder was "Belial" ist, könnt ihr hier sehen:
Ich weiss, Links funktionieren nicht, aber ihr könnt die Adresse ja einfach kopieren, wenn es euch interessiert.
Danke an alle, die reviewed haben, war sehr aufbauend!
***Kapitel 1*****Eine neue Welt***
Es war eine Reihe belangloser Zufälle, die drei Menschen aus drei verschiedenen Gegenden an einem sonnigen Samstagmorgen zusammenführte.
Drei Menschen, die sich vor langer Zeit aus den Augen verloren hatten und jetzt im Begriff waren, das größte Abenteuer ihres Lebens zu bestehen, aber davon wussten sie natürlich noch nichts, als sie sich begegneten.
*****
Für Harry Potter fing der Tag an wie jeder andere.
Zum Frühstück besuchte er sein Lieblings Kaffee, das gleich um die Ecke war, setzte sich an seinen Lieblingstisch, der gleich _in_ der Ecke war und bestellte die üblichen Spiegeleier mit Speck.
Die Kellnerin servierte ihn zu seinem Essen netterweise gleich den Tagespropheten und so fand er, während er den knusprigen Speck genoss und sich die Spiegeleier auf der Zunge zergehen lies, die mehr oder minder wichtigen Neuigkeiten dieses Samstagmorgens heraus.
Bis seine Ruhe von einer eintreffenden Eule gestört wurde.
Er nahm der Eule das eilig beschriftete Pergament vom Bein und scheuchte sie mit einer raschen Armbewegung zur Seite, damit er den Brief entfalten konnte.
Natürlich, das hätte er sich denken können, wie so oft wurde sein freier Tag von Nichtigkeiten wie einem dem Zoo entlaufenen Pavian im Wald gestört.
Der Beruf des Auroren war auch nicht mehr das, was er mal gewesen war. Tatsächlich war nach Voldemorts endgültiger Vernichtung nicht mehr viel in diesem Berufsfeld zu tun geblieben.
Seufzend erhob sich Harry, legte zwei Galleonen auf den Tisch und apparierte in einen der dichten Wälder Schottlands, wo der entlaufene Affe der Mitteilung zu folge zuletzt gesehen worden sein sollte.
Zu Harry Verdruss waren weder der Pavian, noch Dean Thomas, sein Partner, auf der kleinen Lichtung zu erblicken.
Allerdings war er trotz allem nicht alleine.
*****
Das trinken würde ihn noch einmal ins Grab bringen, das wusste Ronald Weasley so genau, wie dass er schon zum dritten Mal an diesem verfaulten Baumstumpf vorbeigekommen war.
Er hatte sich eindeutig im Wald verirrt und das Dumme war, dass wenn man nicht wusste wo genau man sich befand, man auch nicht apparieren konnte.
Wahrscheinlich würde Padma, seine geliebte Ehefrau, die nun schon mit ihrem dritten gemeinsamen Kind schwanger war, ihm die Hölle heiß machen. Zu Recht, musste er sich kopfschüttelnd eingestehen.
Ohne die Pokerabende - oder Saufgelage, wie Padma sie nannte - wäre er natürlich niemals in diese verzwickte Lagen geraten, doch zu seinem Glück hatte er seinen Zauberstab bei sich. Den hielt er jetzt durch einen Zauber gen Norden gerichtet und befand sich wenig später auf einer kleinen Lichtung, auf der er den letzten Personen begegnete, die er in einem dunklen Wald erwartet hätte.
*****
Heute ist ein guter Tag zum Sterben.
Dieser Satz war ihr zuerst in den Sinn gekommen, als sie nach dem Aufwachen aus dem Fenster gesehen und in die Morgensonne geblinzelt hatte.
Heute hätte hatte Susan Geburtstag. Oder hätte Geburtstag gehabt, denn Susan Granger-Finnigan war bereits im zarten Alter von vier Jahren tödlich verunglückt.
Auch ihrer Mutter war nach diesem tragischen Ereignis nicht mehr viel vom Leben geblieben und sie hatte sich vor Freunden und Familie zurückgezogen.
Am meistens schmerzte dies natürlich ihren liebenden Ehemann, der sich jeden Tag erneut darum bemühte, Hermione ihren Lebenswillen zurückzubringen und es doch nie schaffte.
Selbstverständlich ging es Seamus in der schweren Zeit nach Susans Tod nicht besser als Hermione, doch hatte er es geschafft, nach einiger Zeit die Kurve zu kriegen und sein Leben wieder zu genießen.
Einmal hatte er den zaghaften Versuch gemacht, Hermione zu fragen, ob sie denn nicht noch ein Kind zeugen wollten, woraufhin Hermione eine Woche lang bei einer Freundin gewohnt hatte.
In depressive Gedanken versunken nahm Hermione den Strick aus der obersten Schublade ihres Nachttischs (sie hatte das alles schon seit langer Zeit geplant), betrachtete ihn wehmütig, legte ihn dann auf dem Bett ab, dass sie schon seit langer Zeit nicht mehr mit Seamus teilte, und beschloss, sich von ihrem Leben zu verabschieden.
Sie wanderte durch das Haus, besah sich Gegenstände, die sie an glücklichere Tage erinnerten, weinte lautlos und ging in das Gästezimmer, das nun als Schlafzimmer für Seamus diente.
Seamus schlief noch und sie hoffte inständig, ihn nicht aufzuwecken. Aus der Vase auf dem Schreibtisch nahm sie eine Lilie, die sie bedächtig neben das Kopfkissen ihres Ehemannes legte. Die Tatsache, dass sie ihn nicht mehr liebte, war beiden schon lange bewusst, jedoch hatte er so viel versucht... er hatte _alles_ versucht, aber sie war gefangen in ihrer Welt aus Trauer und Schmerz und konnte nicht mehr heraus.
Hermione weinte nun heftiger als zuvor und verlies geräuschlos das Gästezimmer aus Angst, Seamus könnte erwachen und ihre Pläne vereiteln.
Zurück in ihrem Schlafzimmer nahm sie den Strick und lief, ja, rannte sogar, aus dem Haus und in den nahen Wald, wo man sie einige Stunden später finden sollte.
Dachte sie zumindest, denn in dieser Welt würde niemand sie mehr zu Gesicht bekommen, doch diese Tatsache würde ihr erst viele Monate später bewusst werden.
Ihre Tränen versiegte so plötzlich, wie sie gekommen waren, als sie einen Großgewachsenen Mann auf der kleinen Lichtung - ihrer Lichtung! - stehen sah, der sich verwundert umschaute.
Empört wollte sie den Fremden von der Lichtung vertreiben, der es wagte, sie von ihrem Selbstmord abzuhalten - bis er sich umdrehte.
Er wirkt alt, kam ihr zuerst in den Sinn, als sie Harry sah.
Seine unzähmbaren schwarzen Haare waren noch immer die selben, auch wenn sie mittlerweile etwas länger waren und ihm bis zum Kinn reichten, der blitzförmigen Narbe auf der Stirn leistete eine kleine silbrige über der rechten Augenbraue Gesellschaft, aber seine Augen, die hatten sich verändert.
Eine Sanftheit lag in seinem Blick, die zugleich beruhigend und alarmierend auf Hermione wirkte.
"Hermione?", fragte Harry verblüfft und sein Blick lichtete sich sofort. Seine Stimme klang ausgereifter und etwas dunkler als damals bei ihrem letzten Treffen. Sie hatte geglaubt, wenn auch nicht gehofft, dass es das allerletzte Treffen gewesen war, denn sie waren im Streit auseinander gegangen.
An den Grund konnte sie sich nur vage erinnernd, er aber anscheinend überhaupt nicht; Harry lief mit ausgebreiteten Armen und einem seligen Lächeln im Gesicht auf seine beste Freundin aus Schulzeiten zu.
Vor ihren Augen verschwamm alles und sie fühlte sich leer und ausgeglichen zugleich. Weinend fiel sie Harry in die Arme, so entdeckte die beiden wenige Momente später der noch immer nicht ganz nüchterne Ron Weasley.
"Oh, störe ich?", fragte er ein wenig lallend in Richtung der - wie es für ihn den Anschein hatte - Liebenden. "Entschuldigung, aber ich hab mich hier verirrt und - Harry? Bist du das? Und Hermione?"
Verschreckt fuhren die Angesprochenen auseinander; Hermione wischte sich die Tränen mit dem Ärmel ihres Umhangs ab.
"Ron?!" Harrys Ausruf klang heißer und freudig erregt.
Ein aufgeregtes, dreistimmiges Gemurmel entstand auf der kleinen, vom Sonnenschein erleuchteten Lichtung, als die besten Freunde sich alle gegenseitig ausfragten, was denn den jeweils anderen hierher verschlagen hatte.
Hermione verschwieg ihren traurigen Plan (vielleicht war heute doch kein so guter Tag zum Sterben) und behauptete, sie hätte sich auf einen morgendlichen Spaziergang hierher begeben.
"Aber warum erzählt ihr nicht, was ihr in der langen Zeit getrieben habt", schlug Harry vor, dem es ein bisschen wie in alten Zeiten vorkam und lies mit einem Schlenker seines Zauberstabes eine Picknickdecke und entsprechendes Zubehör auf der grünen Waldwiese erscheinen.
Die drei setzten sich. Glücklich über ihr Zusammentreffen erzählten sie, wie es ihnen ergangen war (wobei Hermione ihre Tochter auslies und Ron den lieben Alkohol verschwieg), redeten über gemeinsame Abenteuer ihrer zurückliegenden Schulzeit und fragten sich schließlich, wie sie sich so aus den Augen hatten verlieren können.
Über all den Geschichten vergaßen sie die Zeit und Ron blickte erst auf seine Armbanduhr, als die Sonne schon längst hoch am Himmel stand und es Nachmittag war.
"Oh nein, Padma bringt mich um" fluchte er. "Wisst ihr was, lasst uns die Adressen austauschen, damit wir uns nicht noch einmal aus den Augen verlieren."
Hermione nickte. "Gute Id - Hey, was ist das?"
Versteckt hinter ein paar Birken war ein silberner, unwirklicher Schimmer zu erkennen, der mit jeder Sekunde heller zu werden schien. Verstört sahen Ron und Hermione das seltsame Licht an.
"Falls es ein Pavian mit dem Namensschild Katrin ist...", sagte Harry, der mit dem Rücken zu dem Phänomen saß, bevor er sich umdrehte. "Was zum Teufel _ist_ das?" Mit den Instinkten seines jahrelangen Aurortrainings, zückte Harry seinen Zauberstab und bedeutete seinen Freunden, hinter ihm zu bleiben, als er sich auf das Licht in der Luft zu bewegte.
Ein Zauberspruch bewies ihm, dass keine unmittelbare Gefahr davon ausging, also streckte Harry, dessen Freunde dicht hinter ihm waren und ihn davon abzuhalten versuchten, eine Hand nach der Erscheinung aus - und wurde prompt von einer unsichtbaren Macht in den Kern des Lichts gezogen. Hermione, die ihn am Ärmel gepackt hatte, um ihn zurückzuziehen, wurde hinterher gerissen und verschwand mit einem entsetzten Schrei im Inneren des Kreises aus Licht. Zwar zögerte Ron einen langen Moment, dann überragte jedoch seine Loyalität und er streckte vorsichtig den Zeigefinger nach dem Licht aus - und erlitt dasselbe Schicksal, dass seine Freunde zuvor ereilt hatte.
*****
Vorsichtig öffnete Ron die Augen und blinzelte in das grelle Licht, das ihn umgab.
Ich bin im Himmel, dachte er, doch dann bemerkte er die haselnussbraunen Augen, die besorgt auf ihn herab blickten und war sich sicher, dass er einen Unfall beim Quidditsch gehabt hatte und nun auf der Krankenstation von Hogwarts lag.
"Ron, bist du okay?", fragte Hermione matt und half ihm auf.
Dies war der Moment, in dem Ron merkte, dass die drei sich in einer anderen Welt oder Dimension befanden. Er hatte von solchen Dingen gehört, aber nie daran geglaubt.
Das Licht, dass die drei hierher befördert hatte, war nirgends zu entdeckten, dafür aber genehmigte er sich einen ausgiebigen Blick auf die Landschaft und sah nichts als von saftigem Gras bewachsene Ebene. Vereinzelt waren in der Ferne ein paar Bäume zu erkennen, aber sonst war weit und breit rein gar nichts zu sehen.
"Harry, wo sind wir hier nur gelandet?", wollte Hermione Stirnrunzelnd wissen und lies ihren Blick ebenfalls über die schöne, aber verlassene Landschaft schweifen.
"Keine Ahnung." Harry zuckte mit den Schultern und wirkte nicht minder überrascht. "Ich schlage vor, wir laufen ein Stück und sehen zu, dass wir Zivilisation finden. Kannst du laufen. Ron?"
"Ja, geht schon", gab der Angesprochene zu und erhob sich mühsam, blieb aber fest auf dem Boden stehen und schien nicht verletzt zu sein.
Ron kramte seinen Zauberstab aus dem Umhang und sagte denselben Zauberspruch auf, den er zuvor im Wald benutzt hatte. Der Stab drehte sich in seiner Handfläche und zeigte schließlich mit der Spitze nach Norden.
Die drei beschlossen, grob in Richtung Westen zu gehen und machten sich auf den Weg.
*****
Etwa einen Tagesmarsch von dem Trio entfernt und tatsächlich in westlicher Richtung, saß Adrienne hoch oben in einem Turm ihres Schlossen Stormwindcastle mit ihrer pechschwarzen Krähe Belial auf der Schulter und beobachtete die drei, die durch das Tal der Winde spazierten, durch ihre Glaskugel.
Warm lächelte sie auf Belial herab, der ihr durch ein Krächzen antwortete, dass er genau verstand, flog aus dem kleinen Turmfenster und rief der Wache mit seinem beschränkten Vokabular zu "Gäste! Gäste!". Das Zeichen für das Schlosspersonal, einen feierlichen Empfang vorzubereiten.
Adrienne löschte das Bild in der Kugel unterdessen mit einer eleganten Handbewegung und machte sich auf den langen Weg zu den Katakomben unter dem Schloss.
