Huhu! Jemand da?

Tja. Und schon wieder ne neue FF von mir. *gg* Geht's euch nicht langsam auf die Nerven, meine langweiligen Geschichten zu lesen? Naja, ist nicht mein Problem.

Ray: Oje, Achtung, sie wird gemein.
Sora: Werd ich gar nicht. Und jetzt sei still.
Ray: Tse ... Seit, wann hast DU mir was zu sagen?!
Sora: Seit ICH diese Geschichte hier schreibe.
Ray: Pf ...
Sora: Is was?!
Ray: Nö, nö ... und jetzt schreib!
Sora: Ja doch! XD *seufz* Also weiter im Text ...
Ray: Wird ja auch Zeit!
Sora: Halt dich jetzt endlich raus!! *nochmalseufz* Also ...

Disclaimer:
Sora: Die Charaktere gehören MIR!!
Ray und Kai: BITTE?!?!
Sora: Ok, sie gehören nicht mir ... Zufrieden?
Ray und Kai: Ja ... *lieblächel*
Sora: *seufz* Also noch mal: Alle Charaktere gehören NICHT mir. Leider ... Ich hab sie mir nur ausgeliehen. (Werd mir aber überlegen, nicht den ein oder anderen zu behalten, wenn diese Geschichte vorbei ist ... *evilgrinz*)

Widmung: Für Shiruy, meine Betaleserin. Danke, dass du dir die FF von vorne bis hinten angetan hast.^^ *knuddl*

Warnung: rape!! Außerdem ist Kai ein bissl arg OOC!!

Erklärungen:
= Gespräch
... = Gedanken
(...) = überflüssige Kommentare von mir XD


Only you

Kai! So warte doch! Bitte ...
Lass mich in Ruhe!
Ruckartig drehte Kai sich um.
Entsetzt blieb Ray stehen und blickte mit Tränen in den Augen den Älteren an.
Dessen dunkelrote Augen funkelten ihn böse an.
Ohne ein weiteres Wort drehte er sich wieder um und setzte zügig seinen Weg fort.
Zurückgelassen blieb Ray allein stehen, schaute auf den Boden und ballte die Hände zu Fäusten.
Auf dem Asphalt zu seinen Füßen tauchten kleine dunkle Flecken auf.
Es begann zu regnen. Erst leicht, dann immer heftiger. Doch Ray machte keine Anstalten sich ins Trockene zu stellen, sondern blieb, wo er war.

~*~*~@~*~*~

Eine Hand legte sich auf Rays Schulter.
Verstohlen wischte sich dieser die Tränen aus dem Gesicht, die sich in der Zwischenzeit selbstständig gemacht hatten und nun seine Wangen hinab liefen.
Dann drehte er sich um und sah in Max' fragendes Gesicht.
Alles ok? fragte dieser leise und schaute nun besorgt drein.
Ray nickte und blickte wieder auf den Boden.
Er war nun fast völlig durchnäßt. Seine Haare hingen ihm in Strähnen ins Gesicht.
Vorsichtig packte Max ihn am Arm.
Na komm. Lass uns rein gehen. Du bist ja schon klatsch nass.
Wieder nickte Ray nur. Er war im Moment nicht in der Lage eine Antwort zu geben. Ohne Widerstand zu leisten ließ er sich von Max zurück zu ihrer Wohnung bringen, die nicht weit weg lag.

Langsam zog er die Tür hinter sich zu und ließ sich auf sein Bett fallen. Jetzt wieder mit kleinen Tränen in den Augen sah er aus dem Fenster.
Draußen begann es bereits zu dämmern und es regnete immer noch in strömen.
Der Wind wehte und leise trommelten die Regentropfen an die Fensterscheibe.
Ray ließ sich nach hinten auf das Kopfkissen fallen und starrte an die Decke.
Was habe ich nur gemacht, dass er so wütend auf mich wurde ... Ich hab doch nur versucht ... Ach, es hat ja eh keinen Sinn ... Kai würde das niemals verstehen ...

Allmählich besann er sich, stand auf und zog sich erst einmal trockene Klamotten an, da er langsam anfing zu frieren.
Dann ging er hinunter ins Wohnzimmer, wo Tyson und Kenny vor dem Fernseher saßen und sich einen Film ansahen.
Leise blieb er in der Tür stehen. Die anderen schienen ihn nicht bemerkt zu haben, bis er von jemandem auf die Schulter getippt wurde.
Erschrocken fuhr er herum und sah in Max' grinsendes Sommersprossengesicht.
Setzt du dich zu uns? fragte er, ging an Ray vorbei und setzte sich neben Tyson, der gleich die Popcorn-Schüssel an sich riss, die Max mitgebracht hatte, und es sich genüsslich in den Mund stopfte.
Einen Augenblick blieb er noch in der Tür stehen, setzte sich jedoch dann in einen der Sessel und versuchte sich auf den Film zu konzentrieren.
Doch seine Gedanken schweiften immer wieder ab.

Schließlich war der Film zu Ende. Vom Sofa her drang ein leises Schnarchen. Tyson war eingeschlafen, hatte seinen Kopf auf Max' Schulter gelegt und murmelte etwas vor sich hin.
Kenny hatte sich schon vor einiger Zeit in sein Zimmer verzogen.
Ray blickte auf die Uhr.
Die Zeiger zeigten an, dass es kurz vor halb zwölf war.
Draußen war es bereits stockfinster (klar, wie sollte es auch anders sein, um diese Uhrzeit ... XD) und es hatte aufgehört zu regnen.
Besorgt richtete sich Ray auf.
Kai war noch nicht zurück und er machte sich langsam Sorgen.
Entschlossen stand er auf und ging zur Tür.
Max schaute ihm fragend hinterher: Wo willst du hin?
Ich suche Kai, kam die prompte Antwort von Ray und schon war die Tür hinter ihm zugefallen.

~*~*~@~*~*~

Was ist nur los mit mir? ... Ich bin doch sonst nie SO schlecht ... Verloren gegen einen Unbekannten ... Ich kann den anderen nicht mehr unter die Augen treten ... Das ertrage ich einfach nicht ... Ich ... Kann nicht mehr zurück ...
Mit schnellem Schritt war Kai gegangen. Doch als er außer Sichtweite war, verlangsamte er seinen Schritt und schlenderte mit herunter hängenden Schultern die Straße entlang.
Einzelne dunkle Punkte bildeten sich auf dem Asphalt. Leicht verwirrt blickte Kai sich um und bemerkte, dass es anfing zu regnen. Er blieb stehen und schaute über sich in die grauen Wolken. Immer stärker regnete es nun, doch Kai blieb weiterhin stehen.
Die Leute um ihn herum liefen wie aufgescheuchte Hühner umher und suchten verzweifelt nach einem trockenen Plätzchen.
Sich umschauend schüttelte er leicht den Kopf und ging weiter seines Weges.
Nach wenigen Minuten war er bereits so durchnässt, dass seine Haare in Strähnen herunter hingen.

Plötzlich wurde er unsanft an der Schulter gepackt und herum gerissen.
Kai wollte aufschreien, doch da legte sich bereits eine große Hand auf seinen Mund und erstickte den Laut, bevor er auch nur über die Lippen des Bladers kommen konnte.
Verwirrt riss er die Augen auf. Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
Vor ihm stand Makoto. Der Junge, von dem er geschlagen wurde. Dieser unbekannte Junge mit den blonden, kurzen Haaren und den grünen Augen, hatte ihn, Kai, den besten Blader der Welt (das denkt er jedenfalls), geschlagen. Reichte ihm diese Genugtuung nicht? Was wollte er denn noch?
Kais Augen weiteten sich noch mehr, als er sah, wie sich hinter dem großen, aber dennoch schmächtigen, Makoto zwei riesige Typen aufbauten.
Auf Makotos Gesicht spielte ein irres Lächeln, als er sich mit den Lippen Kais Ohr näherte und schließlich flüsterte: Na, wen haben wir denn da? Ist das nicht Kai Hiwatari? Der super-große Blader dieser Nieten von Blade Breakers? Tse, tse, tse ...
Immer größer wurden Kais Augen. Er wollte etwas sagen, doch die Hand hielt eisern seinen Mund zu.
Wie? Der ach-so-große-Kai-Hiwatari möchte etwas sagen? Makoto zog die Augenbrauen nach oben.
Kaum merklich nickte Kai.
Wieder spiegelte sich dieses irre Lächeln auf Makotos Gesicht wider.
Also gut, meinte er ruhig, aber bestimmt. Aber ich warne dich. Wehe, du schreist, das kommt dir teuer zu stehen. Hast du mich verstanden?
Wieder nickte Kai und sogleich wurde die Hand von seinem Mund entfernt.
Der Russe holte erst tief Luft und sah sich verzweifelt um. Wann hatten sie ihn in diese Gasse gebracht? Er hatte es gar nicht bemerkt. Jedenfalls konnte er hier nicht mit Hilfe rechnen. Alles um ihn herum war still, dunkel, nass und schmutzig.
Schließlich sah er Makoto endlich in die Augen.
Was willst du von mir?
Hmm ... lass mich überlegen. Was will ich wohl von dir ...
Makoto tat so, als würde er überlegen und legte sich einen ans Kinn. Plötzlich erhellten sich seine Augen.
Ach ja, jetzt weiß ich es wieder. Wie wäre es mit ... deinem Leben?!
WAS?! Was willst du damit? Was willst du mit MIR? Ich bin doch wertlos für dich!
Ach, bist du dir da SO sicher? entgegnete der blonde und schaute Kai fragend an.
W-Wie meinst du das?
Tja, das ist ganz einfach. Wünscht es sich nicht jeder, einen so talentierten Blader wie dich als Sklaven zu haben? Oder irre ich mich.
Kalt schaute Kai den anderen an.
Du bist verrückt! Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich für dich den Sklaven spiele?! Das würde ich NIE!!
Ach nein? Ich glaube, da haben meine beiden Freunde hier, er zeigte auf die beiden riesigen Typen hinter sich, die noch keinen Mucks von sich gegeben haben, aber auch noch ein Wörtchen mitzureden. Jungs! Er gehört euch. Zeigt ihm mal, wer hier der Boss ist!
Wa...? AHHH! Keuchend brach Kai zusammen. Makoto hatte ihn losgelassen und war zurückgetreten. An seiner Stelle standen jetzt die beiden Typen. Einer von beiden hatte blitzschnell seine Faust in die Magengrube des Blade Breakers versenkt. Alles ging so schnell, dass Kai, dessen Reflexe für gewöhnlich nicht von schlechten Eltern waren, nicht mehr reagieren konnte.
Immer wieder schlugen die beiden auf den kleineren ein. Immer wieder auf die gleichen Stellen.
Immer wieder spuckte Kai Blut und brach zusammen. Selbst als er mit den Gesicht am Boden lag, traten sie immer wieder auf ihn ein.
Nach einer Ewigkeit, wie es Kai schien, ließen sie endlich von ihm ab.
Erleichtert schloss er die Augen und spürte den Regen auf seiner nackten Haut. WAS?! Wieso war er nackt? Entsetzt riss er die Augen wieder auf und versuchte sich stöhnend umzudrehen. Doch etwas hinderte ihn daran.
Ich muss schon sagen, du hast einen knackigen Hintern, flüsterte eine Stimme nah an seinem Ohr. Gleich darauf fühlte er, wie jemand ihn an den Hüften packte und hochzog.
Geschwächt wie er war, konnte Kai sich nicht wehren, als einer der beiden Typen seine Hände nahmen und nach vorne zogen, so, dass er sich nun endgültig nicht mehr bewegen konnte. Starke Hände umfassten seine Hüften und hielten ihn in einem eisernen Griff.
Durch das leise Rauschen des Regens hindurch hörte Kai ein 'Ratsch'. Dann, wie jemand ein Kleidungsstück auszog.
Ohne zu wissen, warum, wurde Kais Blick panisch.
Der Typ, der seine Hände festhielt, grinste hämisch.
Brutal wurden seine Beine auseinander gedrückt und sogleich spürte er etwas hartes an seinem Hintern. Ein leises Stöhnen drang an seine Ohren, als sich Makoto an Kais Hintern rieb.
Stechender Schmerz durchfuhr seinen gesamten Körper, als Makoto eindrang und brutal in ihn hinein stieß. Ein erstickender Schrei trat aus Kais Kehle, doch so sehr er auch schrie, niemand würde ihn hören.
Immer wieder stieß Makoto in den anderen Jungen, immer schneller, immer heftiger und immer brutaler.
Nach einiger Zeit spürte Kai so gut wie gar nichts mehr. Seine Hüften waren taub, der Schmerz verblich allmählich. Hätte ihn der eine Typ nicht an den Hüften gehalten, wäre er zu Boden gefallen, wie ein nasser Sack. Er hatte keine Kraft mehr in den Beinen, er spürte nichts mehr von dem, was sich unterhalb seiner Hüften befand.
Und wieder stieß Makoto in Kai. Tiefer als zuvor. Sein Atem ging nun schneller und auch sein Stöhnen wurde lauter.
Auch seine Stöße wurden schneller und gingen nicht mehr so gezielt in Kai. Mit einem laut keuchenden Aufschrei brach Makoto über Kai zusammen und ergoß sich in dem anderen.
Kurz blieb er in dieser Position, bis er sich aus Kai zurückzog und wieder in seine Hose schlüpfte. Mit einem hämischen Grinsen zog er den Reißverschluß zu.
Fast gleichzeitig ließen die beiden Typen Kai los. Hart schlug er auf den Boden auf und blieb liegen. Wieder spürte er einen Tritt in die Rippen und hörte es verdächtig knacken.
Tränen liefen ihm die Wangen hinunter. Er wollte nicht weinen, doch er konnte es nun nicht mehr aufhalten.
Na? Hat es dir auch so gut gefallen wie mir? fragte Makoto boshaft und beugte sich zu Kai hinunter, nur, um ihm ins Gesicht zu spucken.
Mit einem gräßlichen Lachen gingen die drei Jungen fort und ließen Kai liegen.

Alles in seinem Körper tat weh. Seine Beine und Hüften spürte er immer noch nicht. Der Boden unter ihm war kalt und nass und so langsam begann Kai zu frieren.
Vorsichtig hob Kai den Kopf und öffnete die Augen. Alles was er sah, waren verschwommene Umrisse. Allmählich klärte sich sein Blick. Vorsichtig setzte er sich auf und entdeckte seine Hose nicht weit von ihm auf dem Boden liegend.
Aufzustehen versuchte er erst gar nicht, also robbte er über den boden und bekam die Hose schließlich zu fassen. Erleichtert versuchte er, sie anzuziehen. Nach ein paar umständlichen Versuchen schaffte er es endlich. Erschöpft sank er zurück und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Mauer hinter ihm.
Immer noch bahnten sich Tränen aus seinen Augen über die Wangen. Langsam fielen ihm die Augen zu.

~*~*~@~*~*~

Oh, Kai! Wo steckst du nur?
Verzweifelt lief Ray nun seit einer geschlagenen Stunde herum und suchte nach dem Team-Leader. Bisher hatte er ihn noch nicht gefunden und so langsam gab er die Hoffnung auf, ihn heute nacht noch zu finden.
Immer verzweifelter beschloß Ray nun, besonders in den kleinen Seitengassen nachzusuchen.
Also rannte er von einer Gasse zur nächsten.
Die ersten 4 fand er verlassen vor. Keine Spur war von Kai zu sehen.
Als er dann aber in die fünfte einbog, bemerkte er eine zusammengesunkene Gestalt an der Mauer gelehnt sitzen.
Vorsichtig ging er näher und erkannte Kai kaum wieder.
Überall im Gesicht waren Schrammen, die Kleidung war total verdreckt und er saß in einer etwas unnatürlichen Haltung da.
Leise lief Ray näher an den anderen heran und ging neben ihm in die Hocke.
Kai ... flüsterte er, hey, wach auf!
Vorsichtig berührte er Kais nackten Arm.

~*~*~@~*~*~

Kai ... hey, wach auf!
Wer ist da? ... Bitte, nicht schon wieder diese Typen ...
Leise stöhnend öffnete Kai die Augen, als er eine warme Hand auf seinem Arm spürte. Der Regen hatte in der Zwischenzeit aufgehört und diese sanfte Berührung fühlte sich irgendwie gut an, fand Kai.
Genau wie vorher sah er erst alles verschwommen, doch als sich dann sein Blick klärte, sah er in zwei besorgt dreinschauende goldgelbe Augen.
wollte er fragen, doch aus seiner Kehle kam nur ein tiefes Röcheln.
Vorsichtig legte Ray nun Kais einen Arm um seine Schultern, langte mir der Hand an Kais Taille, die andere Hand legte er unter dessen Knie und hob ihn hoch. Wie selbstverständlich schlang Kai seinen anderen Arm um Rays Hals und legte seinen Kopf auf die eine Schulter.
Es wird alles wieder gut, Kai. Ich bring dich jetzt heim.
Langsam ging Ray los, immer darauf bedacht, dass Kai nichts passierte.
Kai kuschelte sich mit seinen Kopf an Rays Hals und schloss die Augen.
Hmm ... Ich weiß nicht, warum ... Aber ... Es fühlt sich gut an ... dachte er.
flüsterte Kai leise, so dass der Angesprochene ihn kaum verstehen konnte.
Fragend blickte er zu Kai hinunter:
Es ... es tut mir leid, Ray.
Was tut dir denn leid? Ray versuchte nicht zu laut zu reden.
Das ich mich vorhin so blöd gegenüber dir verhalten hab. Das wollte ich nicht.
Der Chinese lächelte und drückte Kai sanft an sich.
Dieser zog jedoch scharf die Luft ein, denn seine Rippen schmerzten nun sehr.
Sofort ließ Ray wieder locker.
Versuch ein bisschen zu schlafen, Kai. Es dauert eine Weile, bis wir zu Hause sind.
Kaum merklich nickte Kai und hob den Kopf, um Ray besser anschauen zu können.
Bin ich dir nicht zu schwer? Ich kann auch laufen, wenn ...
Ach was. Du bist nicht zu schwer. Ich schaff das schon. Mach dir keine Sorgen, beruhigte Ray den Älteren.
Dieser schaute ihn etwas besorgt an, doch als Ray ihn anlächelte, schloss er wieder die Augen und wenig später war er eingeschlafen.

Ray hatte indes seinen Weg fortgesetzt. In Gedanken ging er immer wieder alle möglichen Situationen durch, die Kai hätte durchmachen können. Es war ihm ein Rätsel, was den sonst so selbstbewussten Jungen dazu berufen hatte, sich bei dem Chinesen zu entschuldigen. Auch der Zustand Kais gab ihm zu denken. Doch so sehr er auch angestrengt nachdachte, er kaum auf keinen grünen Zweig.

Schließlich seufzte er leise auf und bemerkte, dass er vor ihrem Haus stand.
Das ging aber schnell ... Ich hab gar nicht gemerkt, wo ich überhaupt hingegangen bin ...
Erleichtert stellte er fest, dass im Wohnzimmer noch Licht brannte.
Ohne es selbst zu wissen wie, betätigte er die Klingel. Kurze Zeit später erschien ein vertrautes Gesicht in dem erleuchteten Zimmer, das sogleich auch wieder verschwand.
Augenblicke vergingen bis endlich die Tür aufgeschlossen wurde und Kenny sie einließ.

Leichte Verwirrung sprach aus seinem Gesicht, als Kenny die Tür wieder abschloss und Ray folgte, der Kai in sein Zimmer trug.
Was ist passiert?
Ich weiß es nicht, Kenny, antwortete Ray und legte Kai vorsichtig in sein Bett. Dann machte er sich daran, die nassen und schmutzigen Klamotten Kais auszuziehen.
Ich habe ihn so in einer Seitengasse gefunden. Er hat nicht sehr viel gesagt, und schon gar nichts davon, was passiert sein könnte.
Ray seufzte leise auf und wurde leicht rot, als er auf den Älteren hinunter schaute. Der war jetzt fast ganz ausgezogen, nur die Boxershorts hatte Ray sich nicht getraut auszuziehen. Schließlich konnte Kai dann sonst was von ihm denken.
Schließlich schüttelte er leicht den Kopf und wandte sich Kenny zu, der immer noch in der Tür stand.
Bringst du mit bitte den Verbandskasten? Ich möchte wenigstens die kleineren Wunden versorgen.
Kenny nickte, verschwand und kam kurz darauf mit dem Verbandskasten wieder.
Dankbar lächelte Ray ihn an und desinfizierte dann Kais Wunden mit Jod. Dieser verzog leicht das Gesicht und schlug die Augen auf, als er das Jod in den Wunden spürte.
Ganz ruhig. Ist gleich vorbei. Ray war jetzt an Kais Gesicht angelangt und schaute ihm in die Augen. Nach ein paar Augenblicken widmete sich Ray wieder den Verletzungen und Kai ließ alles über sich ergehen.
Kenny war inzwischen wieder nach unten gegangen und hatte die beiden somit allein gelassen.
Endlich waren alle Verletzungen Kais versorgt, überall waren Pflaster oder Verbände angebracht.
Der schwarzhaarige setzte sich auf und schaute auf Kai hinab.
Ich hab deine Wunden jetzt so gut ich es konnte verarztet. Ich schlage aber dennoch vor, dass wir morgen, wenns dir besser geht, zu einem richtigen Arzt gehen.
Kai nickte nur und flüsterte ein leises Dann schloss er wieder die Augen.
Als Ray aufstehen wollte, um in sein eigenes Zimmer zu gehen, damit auch er etwas Schlaf finden konnte, machte Kai noch einmal die Augen auf und packte ihn schwach am Handgelenk.
Bleib hier ... bitte.
Ein Lächeln umspielte Rays Lippen und er setzte sich wieder neben Kai auf das Bett. Dieser machte bereitwillig Platz in seinem Bett, damit sich Ray auch hinlegen konnte und Ray nahm das Angebot gerne an, zog sich teilweise die Klamotten aus und legte sich dann zu Kai ins Bett.
Kai bekam von alledem nichts mehr mit. Er war bereits eingeschlafen, als Ray sich auszog. Auf seinem Gesicht war ein zufriedenes Lächeln zu sehen.
Verträumt strich Ray seinem Gegenüber eine Haarsträhne aus der Stirn und streichelte dann sanft über Kais Wange.
Dann zog er die Decke enger um sich und schlief alsbald auch ein.

Keine 7 Stunden später wurde leise die Tür zu Kais Zimmer geöffnet und Max steckte seinen blonden Haarschopf durch die entstandene Türöffnung. Als er Ray und Kai gemeinsam im Bett liegen sah, schubste er die Tür leiser ein Stück weiter auf und trat vollends ins Zimmer.
Immer noch ganz leise schlich er näher ans Bett heran und erkannte, das beide Jungen noch schliefen. Kai hatte sich während der Nacht anscheinend an Ray gekuschelt, da dieser nun den Arm um des Älteren Hüfte gelegt hatte.
Als Max das sah, lächelte er, doch er musste Ray wecken, das stand fest. Also rüttelte er leicht an dessen Schulter.
Verschlafen öffnete der Chinese die Augen und sah in Kais schlafendes Gesicht, das nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. Kais ruhiger Atem spürte er auf seinem Arm, der angewinkelt zwischen den beiden lag.
Wieder wurde Ray rot im Gesicht, da er auf diese Situation rein gar nicht vorbereitet war.
Verwundert blickte er auf, als er ein Kichern über ihm hörte und schaute in zwei lachende, blaue Augen.
Was gibt's denn da zu lachen? fragte Ray etwas säuerlich.
Och, nichts, antwortete Max und kicherte weiter.
Und warum weckst du mich? hakte der schwarzhaarige nach.
Kenny hat uns alles erzählt, was gestern vorgefallen ist. Er meinte, wir sollten dir bescheid sagen, dass bereits ein Arzt auf dem Weg hierher ist. Ich war so frei und hab einen angerufen.
Ray lächelte: Danke. Hat er gesagt, wann er kommt?
Max nickte. Ja. Ich hab ihn gerade angerufen und er meinte, er wäre in 20 Minuten da, wenn er jetzt gleich losfährt. Das gibt dir Zeit, dich anzuziehen, was zu essen und Kai zu wecken.
Vergnügt ging er aus dem Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Ray starrte ihm verdutzt hinterher. Wie konnte dieses blonde Gift nur immer so gut gelaunt sein? Und dann auch noch in einer solchen Situation?!
Kopfschüttelnd löste er sich vorsichtig von Kai. Er wollte ihn jetzt noch nicht wecken. Das konnte er später immer noch. Jetzt wollte er sich erst einmal anziehen und etwas frühstücken. Wieviel Uhr war es eigentlich? Verstohlen guckte Ray auf den Wecker, der auf Kais Nachttisch stand. 9.32 Uhr.
Leise seufzend verließ er das Zimmer und machte sich auf den Weg hinunter in die Küche.

Am Küchentisch saßen bereits Kenny, Max und Tyson. Schnell schnappte sich Ray zwei Brötchen und legte sie außer Reichweite von Tyson. Der stopfte wieder alles in sich hinein, was er so zwischen die Finger bekam.
Max ermahnte ihn: Tyson, schling nicht so, sonst verschluckst du dich noch ...
Und wie auf Kommando begann Tyson zu husten.
Seufzend klopfte Max ihm auf den Rücken und murmelte: Was hab ich dir gesagt...
Ray konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, bestrich dann die eine Hälfte eines Brötchens und biss herzhaft hinein.
Kaum 10 Minuten Später war er fertig und bestrich nun das zweite Brötchen mit Erdbeermarmelade und legte beide Hälften auf einen Teller. Dann ging er wieder zu Kai ins Zimmer, stellte den Teller auf den Tisch und setzte sich neben den Russen auf das Bett.
Sanft streichelte er nun über die Wange des Älteren, bis dieser lächelte und langsam die Augen aufschlug.
Guten Morgen, flüsterte Ray und lächelte Kai an.
Dieser lächelte zurück: Guten Morgen.
Ray stand wieder auf und ging zum Tisch hinüber, wo er den Teller hingestellt hatte und nahm ihn wieder in die Hand.
Kai folgte ihm mit seinen Augen, die zu leuchten begannen, als er das Brötchen sah, das auf dem Teller lag, welchen Ray nun zu ihm trug und ihm hinhielt.
Ich hab mir gedacht, du könntest vielleicht Hunger haben, und bevor Tyson wieder alles verschlingt, hab ich dir das hier weggelegt. Verlegen schaute er auf den grau-blau-haarigen Jungen, dessen Augen nun noch mehr leuchteten.
Dankbar lächelte Kai den Jüngeren an und versuchte sich aufzusetzen. Leider funktionierte es nicht so, wie er es gern gehabt hätte und so sank er erschöpft zurück in das Kissen.
Schnell stellte Ray erneut den Teller beiseite und half Kai sich aufzusetzen. Dann ergriff er wieder den Teller und übergab ihn Kai.
Dieser nahm ihn freudig entgegen und stellte ihn auf seinen Knien ab. Dann ergriff er eine Hälfte und biss hinein.
Ray sah ihm eine Weile zu, bis er schließlich auf die Uhr sah. Es war jetzt 9.44 Uhr.
Um die Stille zu überbrücken fing Ray an zu reden: Max hat einen Arzt gerufen. Er wird in etwa 10 Minuten hier sein.
Kai unterbrach kurz sein Frühstück, schluckte den Bissen hinunter, den er noch im Mund hatte und schaute Ray an: Die anderen wissen, was los ist?
Nun, ja, sie wissen genauso viel, wie ich, nämlich fast gar nichts. Ich weiß nicht, WAS mit dir passiert ist, ich weiß nur, dass ich dich in einer kleinen Seitengasse in der Nähe des Einkaufszentrums gefunden habe.
Wissend nickte Kai und widmete sich nun wieder seinem Brötchen.
Wieder leicht verlegen schaute Ray ihm dabei zu. Als Kai fertig war, brachte der Chinese den Teller wieder nach unten in die Küche. Genau in diesem Augenblick fuhr ein dunkelblauer BMW vor.
Eilig lief er zu den anderen, die es sich im Wohnzimmer bequem gemacht hatten.
Der Arzt ist da. Ich bin oben bei Kai. Bringt ihr ihn hoch?
Ohne eine Antwort abzuwarten, war er auch schon wieder auf der Treppe verschwunden, die er, immer drei Stufen auf einmal nehmend, hinauf rannte.
Leicht außer Atem hielt er vor Kais Zimmer an öffnete die Tür und trat ein.
Kai hatte sich zurück gelehnt und die Decke zu sich hochgezogen.
Fragend blickte er den Jüngeren an.
Der Arzt ist da. Die anderen bringen ihn hoch.
Kai nickte und schaute etwas verlegen auf die Bettdecke.

~*~*~@~*~*~

DING! DONG!
Als es an der Tür klingelte stand Kenny auf und ging zur Tür, um den Arzt hereinzulassen. Als er die Tür öffnete stand ein junger, hochgewachsener Mann im Alter von etwa 25 Jahre mit blauen, strahlenden Augen, dunkelbraunen, kurzen Haaren und einem kleinen Kinnbärtchen vor ihm. Unter dem Arm hatte er eine große Tasche. An Kleidung hatte er eine Bluejeans und ein weißes Hemd an, wobei das Hemd nur halb zugeknöpft war. Im Großen und Ganzen machte er nicht den Eindruck, als wäre er ein Arzt.
Freundlich blickte er Kenny an und fragte: Guten Morgen, ich bin Doktor Mizukita. Na, wo ist denn unser Patient?
Der braunhaarige Junge zeigte mit dem Finger die Treppe hinauf, an dessen Fuß Max stand.
Kommen Sie bitte. Er ist oben in seinem Zimmer.
Nickend schritt der Arzt an Kenny vorüber und folgte Max die Treppe hinauf.
Oben angekommen blieb Max vor Kais Zimmer stehen und klopfte an.

~*~*~@~*~*~

Endlich fand Kai seine Sprache wieder. Langsam blickte er zu Ray, der anscheinend genauso verlegen war, wie er selbst.
Danke, dass du mich hierher gebracht hast, sagte er. Ich weiß nicht, was mit mir passiert wäre, wärst du nicht vorbeigekommen. Was ... hast du eigentlich in der Gegend gesucht?
Wenn ich ganz ehrlich sein soll, hab ich nach dir gesucht, Kai. Ich ... hab ... mir Sorgen gemacht. Um ... dich.
Völlig überrascht blickte Kai auf den Chinesen. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht mit dieser Antwort. Ohne es zu merken, wurde er rot. Als er endlich spürte, dass sein Gesicht immer heißer wurde, wandte es sich schnell von Ray ab.
Der Zufall rettete ihn, indem Max an die Tür klopfte und eintrat. Hinter ihm tauchte der Arzt auf. Freundlich wie zuvor auch reichte er erst Ray und dann Kai die Hand, stellte sich vor. Dann bat er die anderen, ihn mit Kai allein zu lassen, damit er ihn eingehend untersuchen konnte.
Natürlich folgten die Jungs den Anweisungen des Doktors und verließen das Zimmer.
Kai blieb auf dem Bett sitzen und ließ sich ohne Widerrede von dem Arzt untersuchen.

Nach etwa 10 Minuten kam er wieder heraus. Sofort versammelten sich alle um ihn und wollten wissen, was mit Kai los ist.
Doktor Mizukita bat sie ins Wohnzimmer.
Sofort hakte Ray nach: Sollte Kai nicht mitkommen?
Nein. Ich habe ihm ein Beruhigungsmittel gegeben, denn er braucht in der nächsten Zeit viel Ruhe. Er schläft im Moment. Er weiß aber schon, was für Verletzungen er noch hat. Bitte, lasst uns hinunter gehen.

Ray ließ den Kopf hängen und folgte den anderen ins Wohnzimmer.
Dort blieb er an der Tür stehen. Kenny, Max und Tyson setzten sich auf das Sofa, während der junge Arzt im Sessel Platz nahm. Seine Tasche stellte er neben sich.
Dann begann er zu reden: Ich weiß nicht, was eurem Freund zugestoßen ist, aber er hat einige innere Verletzungen davongetragen. Zum einen sind einige Rippen angebrochen. Solange er aufpasst und sich nicht übernimmt, brauch man da nichts zu machen. Die Rippen werden von alleine zusammenwachsen. Im Übrigen könnte man da eh nicht viel operieren. Außerdem hat er noch erhebliche Quetschungen an Handgelenken und Hüfte.
Eine kurze Pause entstand, jeder schwieg, bis der Arzt erneut die Stille brach: Und ihr wisst auch nicht, was ihm zugestoßen ist?
Vier Köpfe schüttelten sich synchron.
Dann brachte Ray leise hervor: Ich habe ihn zwar gefunden, aber er hat nichts davon erwähnt, was ihm passiert sein könnte. Ray seufzte und fuhr dann fort: Ich bin oben bei Kai. Ich halts hier nicht mehr aus.
Verdutzt folgten ihm vier Augenpaare (öhm, hat Kenny überhaupt Augen? Ich mein, die sieht man ja nicht ...), als er das Wohnzimmer verließ und, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf ging.
Was ist denn mit dem los? fragte Tyson ganz verwirrt.
Max lächelte ihn wissend an und wuschelte durch Tysons blaue Haare: Ach nichts. Ich glaub, er macht sich einfach nur Sorgen.
Hmm, na dann. Tyson zuckte mit den Schultern und lehnte sich zurück.
Wie können wir Kai helfen? fragte nun Kenny, der die ganze Zeit ohne ein Wort neben Tyson gesessen hatte.
Eine gute Frage. Ich lasse euch ein paar Medikamente da. Schmerzmittel usw. Es wird vermutlich so sein, dass er mit der Zeit starke Schmerzen bekommt und damit er wenigstens ein paar Stunden Schlaf finden kann.
Er hielt kurz inne und die drei Blader nickten.
Dann fuhr er fort: Ich schlage vor, dass ihr versucht heraus zu bekommen, was mit ihm passiert ist. Es könnte sich negativ auf seine Psyche auswirken, wenn er alles in sich hineinfrisst.
Max grinste Tyson an und stieß ihm in die Seite: Hast du gehört? Friss nicht immer alles so in dich hinein, das ist nicht gut für die Psyche!
Ha ha ha. Max, damit bin doch gar nicht ich gemeint.
Kenny konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und auch Doktor Mizukita lachte auf.
Schließlich räusperte er sich, um sich Gehör zu verschaffen und erklärte weiter: Ja. Jedenfalls solltet ihr es so schnell wie möglich raus finden. Aber vermeidet bitte zu aufdringlich zu sein. Er könnte abblocken und dann bekommt ihr gar nichts mehr heraus.
Wieder nickten die drei und Max warf ein: Das sollte dann am besten Ray machen. Er hat Kai schließlich gefunden und kennt ihn besser als wir alle zusammen.
Zustimmendes Nicken von allen Seiten.
So. Ich muss jetzt aber weiter. Hier sind die Medikamente, sagte der junge Arzt und holte einige Schachteln aus seiner Tasche, legte sie auf den Tisch, stand dann auf und ging in Richtung Tür. Ach ja, und bedenkt bitte, euer Freund braucht Ruhe. Das ist das Wichtigste. Auf Wiedersehen, fügte er hinzu, während er sich noch einmal kurz umdrehte und die Hand zum Gruß hob. Dann war er auch schon zur Tür hinaus und fuhr davon.

~*~*~@~*~*~

Leise machte Ray Kais Zimmertür auf und spähte hinein. Alles war ruhig. Die Vorhänge waren zugezogen und es fielen nur noch wenige Sonnenstrahlen auf das Bett. Kai lag schlafend in diesem, die Decke bis zur Nasenspitze hochgezogen.
Lächelnd schlich sich Ray in das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Dann nahm er einen der beiden Stühle, die am Tisch standen stellte ihn, ohne Kai zu wecken neben das Bett und setzte sich.
Gedankenverloren starrte er auf die Decke, die sich kaum merklich bei jedem Atemzug Kais hob und senkte.
Was ist nur mit dir passiert, Kai? ... Würdest du dich mir anvertrauen? ... Ich glaube nicht ... Du würdest sicher sagen, dass es mich nichts anginge ... Aber ... Doch! Es geht mich wohl etwas an ... Schließlich ... Liebe ... Was denke ich denn da eigentlich? ... Liebe? ... Ist es möglich, dass ich mich wirklich in dich verliebt haben könnte? ... Rein theoretisch sicher ... Aber praktisch? ... Nie! ... Oder doch? ... Ach ich weiß es nicht ... Du bedeutest mir so viel ... Vielleicht fühlst du ja so ähnlich wie ich ... Ich bin mir fast sicher ... Ich liebe dich, Kai ...
Ray war so tief in seinen Gedanken versunken, dass er nicht merkte, wie Kai die Augen aufschlug, jedoch ruhig liegen blieb.
Ray ... Du hier? ... Warum? ... Warum sorgst du dich um mich? ... Magst du mich etwa so sehr? ... Und das, obwohl ich immer ein totales Ekel zu dir war? ...
Vorsichtig drehte er sich um und sah den schwarzhaarigen an. Der hatte immer noch nicht bemerkt, dass Kai wach geworden war und starrte unentwegt vor sich hin.
Ray ... flüsterte der Russe leise.
Verwirrt blickte der Angesprochene auf und sah in Kais rubinfarbene Augen.
Ich wusste gar nicht, wie schön seine Augen sind ... Argh! Ray hör jetzt auf! schrie er sich selbst in Gedanken an.
Genau in diesem Moment klopfte es wieder an der Zimmertür.

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Max, Tyson und Kenny blieben allein auf dem Sofa sitzen und schauten sich an.
Ich finde, wir sollten mit Ray reden. Damit er auch über alles bescheid weiß.
Der Vorschlag von Kenny wurde einstimmig angenommen und so verließen sie das Zimmer, gingen die Treppe hinauf und klopften an Kais Zimmer an.
Von drinnen kaum ein leises Ja? Herein. Es war eindeutig Kais Stimme. Anscheinend war er wach.
Kenny öffnete die Tür und steckte den Kopf herein.
Ray, könnten wir dich einen Augenblick lang sprechen?
antwortete Ray, stand auf und fügte dann zu Kai gewandt hinzu:Bin gleich wieder da. Dauert sicher nicht lange.
Kai nickte leicht und sah dem anderen Jungen hinterher, als dieser aus dem Zimmer ging und die Tür hinter sich schloss.

Draußen auf dem Flur blieb Ray stehen und sah die anderen drei Blade Breakers fragend an.
Nun? Was ist?
Es geht darum, der Arzt meinte, Kai brauche viel Ruhe. Außerdem sollten wir herausfinden, was mit ihm wirklich passiert ist, erwiderte Max leise.
Eine kurze Weile schwiegen alle, bis dann schließlich Ray das Wort ergriff.
Und ihr wollt nun, dass ich das aus Kai heraus bekommen soll. Hab ich recht?
Naja, du hast ihn schließlich gefunden. Und so wie es aussieht, vertraut er dir am meisten, setzte Max hinzu.
Ray erinnerte sich an den Morgen, als Max ihn aufgeweckt und gesehen hatte, dass er bei Kai im Bett geschlafen hatte. Verlegenheit stieg ihm in den Kopf und er wurde leicht rot.
Doch das verging schnell. Er schüttelte den Kopf und seufzte leise. Dann erwiderte er: Also gut. Ich werds versuchen. Aber ich glaube nicht, dass ich viel aus ihm herausbringen werde.
Mit diesen Worten drehte er sich um und ging wieder zu Kai ins Zimmer.
Leise seufzend schloss er die Tür und lehnte sich kurz dagegen. Doch als er Kais fragenden Blick auf sich ruhen spürte, sah er auf, lächelte und setzte sich wieder auf den Stuhl neben das Bett.
Was ... war los?
Hm? Ach nichts. Die anderen haben mir nur gesagt, dass du viel Ruhe brauchst. Also. Leg dich jetzt wieder hin und schlaf ne Runde, erwiderte Ray und drückte Kai sanft in das Kissen zurück. Der ließ es geschehen.
Ich brauche keinen Schlaf, murmelte der Russe leise.
Ray blickte ihn an. Was denn dann?
Du kommst nicht selbst darauf? wunderte sich Kai.
Verdutzt schüttelte der schwarzhaarige Junge den Kopf.
Dich brauche ich am meisten!! wollte er sagen, doch stattdessen meinte er nur: Ach, is ja aber auch nicht so wichtig. Tust du mir einen Gefallen?
Bleib bei mir ...
Und schon waren seine Augen zugefallen.
Lächelnd deckte Ray den Team-Leader der Blade Breakers zu und beugte sich über ihn.
Sanft strich er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hauchte ihm dann einen Kuss auf die Wange. Natürlich bleibe ich bei dir. flüsterte er leise in Kais Ohr.
Dieser lächelte:
Sofort lief Ray rot an. Er hatte fest damit gerechnet, dass Kai schon schlief, sonst hätte er sich nicht getraut, ihm einen Kuss zu geben.
Kurz öffnete Kai die Augen und als er Rays gerötetes Gesicht sah, musste er ganz einfach grinsen.
Ray blickte ihn gespielt böse an: Das bekommst du zurück. Das gibt Rache. Und sogleich stürzte er sich auf den im Bett liegenden um ihn zu kitzeln.
Für eine kurze Zeit alberten sie herum, bis Kai das Gesicht verzog.
Sofort hörte Ray auf und blickte ihn entschuldigend an: Tut mir leid. Ich ... wollte dir nicht weh tun ...
Mit immer noch leicht schmerzverzerrtem Gesicht nahm Kai den Jüngeren in den Arm.
Leicht verdattert erwiderte Ray die Umarmung und drückte Kai sanft an sich.
Keine Angst. Du hast mir nicht sehr weh getan. Es ist nur ... wenn ich mich zu schnell bewege, tut mir alles weh, flüsterte der grau-blauhaarige ins Ohr des Chinesen.
Dieser wurde wieder rot, als er Kais weiche Lippen auf seiner Wange spürte.
Ray nutzte die Gelegenheit und flüsterte Kai auch ins Ohr: Wenn du mit irgend jemandem reden möchtest. Ich höre dir zu, du kannst mir vertrauen.
Der Russe nickte und drückte Ray noch einen Kuss auf die Wange. Dann kuschelte sich Kai an den anderen Jungen und schlief ein.
Total perplex schaute Ray auf den Älteren hinunter, doch schließlich breitete sich ein glückliches Lächeln auf Rays Gesicht aus.
So lagen sie noch eine Weile.
Der schwarzhaarige hörte das ruhige Atmen des anderen. Vorsichtig strich er ihm über den Rücken. Kais warmer Atem streifte seinen Hals und ließ ihn erschaudern. Ein wohliges Kribbeln breitete sich in seinem Körper aus, als Ray merkte, wie der Ältere sich enger an ihn kuschelte. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Dieses Gefühl, das sich nun durch seinen Körper seinen Weg bahnte, war unbeschreiblich schön.
Vorsichtig, um Kai nicht zu wecken, drückte der Chinese den anderen Jungen noch näher an sich, legte seinen Kopf neben Kais und schloss die Augen.
Er wollte einfach nur dieses Gefühl behalten und mit jeder Faser seines Körpers spüren.
Kurze Zeit später schlief auch er ein. (Hey! Jungs! Ihr könnt doch nicht einfach mitten am Tag schlafen?! XD)

Zwei Stunden später klopfte es leise an die Tür. Als niemand antwortete, wurde die Türklinke heruntergedrückt und ein blonder Haarschopf erschien in der Türöffnung. Darüber wurde ein blauer Haarschopf sichtbar.
Und Max? Was machen sie? kam es leise von Tyson.
Keine Ahnung, wisperte der Blonde zurück und schlich vollends in das Zimmer.
Leise trat er an das Bett heran und beugte sich über die darin liegenden Jungs.
Grinsend drehte er sich schließlich um und ging wieder zu Tyson.
Dieser blickte ihn fragend an.
Die beiden schlafen seelenruhig, Chibi, antwortete Max und drückte Tyson auf den Gang hinaus, um gleich darauf selbst aus dem Zimmer zu treten und die Tür leise hinter sich zu verschließen.
Mit einem verführerischen Blick schaute er den blauhaarigen an. Kommst du mit?
Ein leichter Rotschimmer überzog Tysons Gesicht, doch er nickte und folgte seinem Koibito wie ein kleines Hündchen. (*gg* wenn ich mir das vorstelle... XD)

Eine halbe Stunde, nachdem Max und Tyson in Kais Zimmer geschaut hatten, wachte Ray auf und erblickte den schlafenden Kai in seinen Armen. Lächelnd drückte er den Russen vorsichtig an sich und versuchte sich dann aus dessen Umarmung zu befreien, ohne ihn aufzuwecken. Langsam nahm er Kais Arm, den er um Rays Hüfte geschlungen hatte, und legte ihn neben Kai.
Doch, wie es der Zufall so wollte, regte sich Kai genau in diesem Moment. Langsam schlug er die Augen auf und blickte sich verwirrt um. Erst als er Ray erkannte, der immer noch neben ihm im Bett saß, erhellte sich seine Mine und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
Hey, entschuldige, wenn ich dich aufgeweckt hab. Leise flüsternd kam Rays Gesicht näher und drückte Kai einen kleinen Kuss auf die Wange.
Immer noch lächelnd schüttelte der Junge den Kopf.
Ist schon gut. Von dir lass ich mich gern wecken.
Zu Rays leichter Verwirrung kam nun auch noch die Tatsache hinzu, dass ihm das Blut in den Kopf schoss und ihn erröten ließ.
Ja, wirklich. Weißt du, ich hab dich sehr gern.
Kai setzte sich leicht auf und kuschelte seinen Kopf an Rays Schoß. Dieser wurde darauf noch röter.
So saßen bzw. lagen sie eine ganze Weile, bis Ray endlich den Mut fand und die Stille brach, die aufgekommen war.
Du hast mich gern? Warum hast du das nie gezeigt? Warum warst du immer so abweisend zu mir?
Kurz blickte Kai auf, legte aber seinen Kopf gleich wieder zurück und erwiderte leise: Ich ... hatte einfach nur Angst, du könntest mich nicht mögen. Darum hab ich dich so behandelt. Im Nachhinein bereue ich es sogar. Es tut mir leid. Kannst du mir verzeihen?
Mal schauen ... kam die Antwort von dem Chinesen.
Verwirrt und unsicher schaute Kai nach oben. Doch als er sah, dass Ray von einem Ohr zum anderen grinste, setzte der Ältere sich auf, drückte Ray, der nun laut lachte und sich somit nicht mehr wehren konnte, zurück in die Kissen und setzte sich auf ihn.
Ray Kon. Weißt du, was für einen Schrecken du mir gerade eingejagt hast?!
Immer noch lachend blickte Ray ihn an. Schließlich gluckste er: Tut mir leid.
Kai blickte ihn an und letztendlich fiel er in Rays Lachen mit ein.
Als sie sich nach ein paar Minuten wieder beruhigt hatten, wurde sich Kai der Lage bewusst, in der er sich gerade befand. Trotz dass er auf Ray saß, bekam er Angst.
Schnell ging er von dem Jüngeren herunter, setzte sich neben ihn aufs Bett, zog die Beine an und schlang die Arme darum. Mit ängstlichem Blick legte er sein Kinn auf die Knie.
Überrascht darüber schaute Ray den grau-blauhaarigen an.
Kai saß immer noch ängstlich neben ihm und wippte nun mit seinem Körper vor und zurück.
fragte Ray besorgt, doch der Angesprochene reagierte nicht.
Vorsichtig legte der Jüngere eine Hand auf Kais Arm. Sogleich zuckte dieser zusammen und schaute Ray verschreckt an. In seinen Augen waren Tränen aufgetaucht, die nun unaufhörlich über Kais Wangen rollten.
Mit einem beruhigenden Lächeln nahm der Chinese den Russen in den Arm und strich ihm sanft über den Rücken. Sofort schlang Kai seine Arme um Ray, drückte ihn an sich und fing nun leise an zu schluchzen.
Immer noch etwas verwirrt redete Ray sanft auf ihn ein: Ganz ruhig, Kai. Es ist alles in Ordnung ...
Weiter kam er nicht. Kai unterbrach ihn: Nein, nichts ist in Ordnung. Überhaupt nichts. Nun schluchzte er hemmungslos und achtete nicht sonderlich darauf, dass Rays T-Shirt ganz durchnässt wurde.
Immer wieder strich Ray ihm über den Rücken und murmelte beruhigende Worte.

Nach etlichen Minuten des Weinens beruhigte sich Kai endlich ein wenig. Dennoch ließ er Ray nicht los, sondern zog ihn noch weiter an sich.
Ray bemerkte, dass sich Kai nun endlich etwas entspannte.
Warum hast du Angst?
Du ... du hast gesagt ... ich könne dir alles erzählen ... nicht wahr? flüsterte Kai stockend.
Aber ja. Du kannst mir vertrauen, nickte Ray und zog ihn noch ein bisschen näher an sich heran.
Es ist so. Der Grund ... warum ich ... Angst habe ... ist ... fing Kai an, brach aber ab.
Ray zog die Augenbrauen nach oben und wartete darauf, dass Kai weiter redete. Als er merkte, dass es ihm sehr schwer fiel, fing er wieder an, dem Älteren beruhigend über den Rücken zu streicheln.
Ist schon gut. Lass dir Zeit.
Kai, der eine solches Verständnis nicht gewohnt war, blickte auf.
In Rays gelb-goldenen Augen erkannte er die größte Zuneigung, die er noch nie zuvor bekommen hatte.
Wieder legte er seinen Kopf auf Rays Schulter und versuchte nach einigen Minuten des Schweigens weiter zu erzählen.
Du weißt doch ... dieser Junge, gegen den ich gestern verloren habe ... Makoto ...
Er ... ist mir gestern ... nach gegangen ... und ... wieder fing Kai an zu weinen.
Schhhh ... Ray nahm ihn wieder in den Arm und drückte ihn feste an sich.
Plötzlich fing Kai an zu lachen.
Verwirrt drückte Ray ihn von sich weg, um ihn anzuschauen.
Was ist so lustig?
Ich mach mich hier doch total lächerlich vor dir. Du musst ja sicher schon was weiß ich von mir denken. Ich heul nie! Warum dann ausgerechnet jetzt?! Ich versteh mich selbst nicht mehr.
Es ... ist nicht lächerlich.
Sofort hörte Kai auf zu lachen und schaute sein Gegenüber belustigt an.
Ach nein?
Nein. Ich weiß nicht, was mit dir passiert ist. Aber es scheint jedenfalls so schlimm gewesen zu sein, dass es dich zum Weinen bringt. Es ist ganz normal, dass jemand weint. Da machst du nun mal keine Ausnahme. Und ... ehrlich gesagt, ich finds richtig süß von dir, dass du dir auch mal eine Schwäche erlaubst.
Mit großen Augen schaute Kai den Jüngeren an. Das hätte er nun nicht von ihm erwartet. Er hatte gedacht, dass Ray ihn auslachen würde, doch nichts dergleichen passierte. Ray sah ihn verständnisvoll an.
Sofort wurde Kais Gesichtsausdruck weich und er fiel wieder in Rays Arme und kuschelte sich an seinen Koi.
nuschelte er. Wieder entstand eine Pause, bis Kai aufseufzte: Also gut. Ich muss es ja irgendwann hinter mich bringen.
Lass dir Zeit. Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst.
Doch, ich möchte es dir aber sagen, Ray. Ich möchte keine Geheimnisse vor dir haben.
Hm? Warum nicht? Jeder hat so seine Geheimnisse.
Ich möchte es nicht, weil ... ich ... ich ... dich liebe, antwortete leise und wurde rot.
Langsam kam er Rays Gesicht näher und als der nicht zurückwich, legte er sanft seine Lippen auf die des anderen und küsste ihn.
Ray glaubte, er träume. Es war nicht zu glauben, dass Kai - Der Kai! - ihn wirklich küsste. Und dann gestand er ihm auch noch seine Liebe! Vorsichtig erwiderte Ray nun den Kuss. Ein Kribbeln durchflutete seinen Körper. Am liebsten hätte er nie aufgehört, doch allmählich ging ihm die Luft aus, sodass er sich wohl oder übel von Kai trennen musste.
Leicht nach Luft schnappend schauten sich die beiden Jungen nun an. Auf beiden Gesichtern konnte man eine Röte entdecken, die vorher noch nicht dagewesen war.
Lächelnd zog Ray den Älteren wieder in seine Arme und flüsterte ihm leise ins Ohr: Ich liebe dich auch, Kai.
Erleichtert kuschelte sich Kai nun an seinen Koibito.
Erneut drückte Ray ihn fest an sich, doch diesmal war es etwas zu fest: Kai stöhnte schmerzhaft auf.
Sofort ließ der Chinese den Verletzten los und schaute ihn fragend an.
Ist ... schon gut. Hast mich nur etwas zu fest gedrückt. Mit einem schmerz verzerrtem Grinsen rieb er sich die Rippen.
Was uns auch wieder auf das eigentliche Thema bringt, schlußfolgerte Kai sogleich und schaute Ray nun ernst an.
Dieser nickte nur und breitete einladend die Arme aus, was Kai sofort annahm und sich wieder an ihn kuschelte.
Jetzt schien es Kai nun nicht mehr so schwer zu fallen, die vergangenen Ereignisse zu berichten. Schließlich wusste er ja, dass Ray ihm nicht den Rücken zuwenden würde.
Also ... begann er leise von neuem, Makoto war mir nach dem Kampf gefolgt und hielt mich mit zwei bulligen Typen in seiner Begleitung auf. Er ... drängte mich ... in eine Seitengasse. Das war die, in der du mich dann später gefunden hast. Ich weiß nicht, was ... was er wirklich von mir wollte ... er erzählte irgend etwas von wegen ... ich solle sein ... sein Sklave sein ... Und wer würde nicht gern einen Kai Hiwatari besitzen. Ich ... ich wollte mich wehren ... aber ich habe keine Chance gegen ... geben diese beiden Typen gehabt ... wieder fing er leicht an zu weinen, als er daran zurück dachte, wie weh es getan hatte, als sie auf ihn eintraten.
Ray hatte wieder angefangen über Kais Rücken zu streicheln, was diesen sichtlich beruhigte.
Nach einer kurzen Pause erzählte Kai weiter: Sie ... haben mich verprügelt ... Daher kommen meine Verletzungen. Ich ... wollte mich wehren ... aber ... ich konnte nicht. Ich bin einfach zu schwach gewesen ... Als ... als ich dann ... auf ... auf dem Boden lag ... hat Makoto ... er hat ... mich ... mich einfach ... wie ... ein leichtes Mädchen ... genommen ... Fassungslos blickte Ray auf seinen Koi hinab, der seinen Kopf an Rays Brust gekuschelt hatte und nun wieder anfing zu weinen und laut zu schluchzen.Das ist ... nicht ... wahr. stotterte er, doch als Kai kaum merklich nickte, packte Ray eine Wut, die niemand von ihm kannte.
DAS KANN DOCH NICHT WAHR SEIN?!?!?! IST DER NOCH GANZ DICHT? WENN ICH DEN IN DIE FINGER BEKOMME!!!!! Gnade ihm Gott, er wird es nicht mehr vergessen!!! Rays Augen hatten sich zu Schlitzen verengt, seine Zähne hatte er leicht gebleckt.
Mit vor Schreck geweiteten Augen starrte Kai auf den Jüngeren. So einen Wutausbruch hatte er noch nie erlebt. Und schon gar nicht von Ray! Seinem Ray! Der immer so sanft war, der für alles Verständnis aufbrachte. Und der vor allem immer so fröhlich war und lachte.
Vorsichtig legte Kai eine Hand auf Rays Arm. Dieser blickte ihn nur verständnislos an: Du willst ihn doch nicht schützen, oder?
Der Russe senkte den Blick.
Nein. Aber es ist auch nicht richtig von dir, so auszurasten. Es ... es ist geschehen ... und auch dein Wutausbruch macht es nicht wieder wett. Also, bitte beruhige dich ...
Kai, du verstehst mich anscheinend nicht. Dieser Kerl, er ... er hat ... dich ...
Ich weiß.
Das ... kannst du doch nicht einfach ...
Doch bevor Ray weiter reden konnte hatte Kai bereits einen Finger auf dessen Lippen gelegt und ihn so zum Schweigen gebracht.
sprach er ruhig, es ist geschehen. Du kannst es nicht mehr ändern. Aber bitte tu mir einen Gefallen.
fragte Ray, nachdem Kai seinen Finger wieder weggetan hatte.
Sag den anderen nichts davon. Du kennst sie ja, sie würden sich nur unnötige Sorgen machen.
Vorsichtig nahm der Chinese den anderen Jungen in den Arm und drückte ihn an sich.
Ich verspreche es. Du kannst dich auf mich verlassen.
Kai lächelte und sah auf:
Langsam beugte er sich nun zu Rays Gesicht. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Lippen voneinander. Immer näher kam Kai. Ray konnte bereits dessen warmen Atem auf seinen Wangen spüren, als plötzlich ...
Kai! Ray! Was war das hier für ein Geschrei???
Tyson hatte die Tür aufgerissen und war ins Zimmer gestürmt.
Mit hochroten Köpfen schossen Ray und Kai auseinander und blieben je auf einem Eck des Bettes sitzen.
Verdutzt blieb Tyson mitten im Zimmer stehen und starrte von Ray auf Kai und wieder zurück.
Äh, hab ich euch bei irgend etwas gestört? fragte der blauhaarige kurze Zeit später grinsend, als er sich wieder gefangen hatte.
Beide Jungen auf dem Bett schauten ihn perplex an. Schließlich ergriff Kai das Wort und fauchte Tyson wütend an: Ja, du störst. Also raus hier!! Ich brauche meine Ruhe!!
Immer noch grinsend, hob Tyson abwehrend die Hände: Ist ja schon gut. Beruhig dich wieder. Ich bin ja schon weg.
Als Tyson endlich das Zimmer verlassen hatte, blieben die Zurückgebliebenen noch eine Weile stumm auf dem Bett sitzen.
Schließlich erhob sich Ray und wandte sich in Richtung Tür.
Am besten ist wohl, ich lasse dich nun auch in Ruhe, murmelte er und wollte gerade die Türklinke herunterdrücken, als er zwei starke Arme um seine Hüften spürte.
Kai war schnell aufgestanden, als er bemerkt hatte, was Ray vor hatte, und umarmte ihn nun von hinten. Seinen Kopf hatte er auf Rays Schulter gelegt.
Ich möchte, dass du hier bleibst ... Bei mir ... Bitte, Ray ... sagte er leise und hauchte Ray einen sanften Kuss in den Nacken, der den anderen erschaudern ließ.
Langsam ließ er seine Hand, die er um die Türklinke geschlossen hatte, sinken und von Kai zurück zum Bett führen.
Dort setzte er sich hin und schaute Kai an, der nun vor ihm stand, nur mit einer Boxershorts bekleidet.
Sofort wurde Ray rot wie eine Tomate und wandte sein Gesicht ab.
Etwas verwirrt blickte Kai den Jüngeren an, dann schaute er an sich herunter und fing an zu lachen.
Was ist daran so witzig? fragte Ray etwas beleidigt, den Blick immer noch abgewandt.
gluckste Kai und setzte sich rittlings auf Rays Schoß. Es ist nur, ich hätte nicht gedacht, dass du rot wirst, wenn du einen Jungen in Boxershorts siehst.
Leicht schlang er die Arme um seinen Koi und zog dann dessen Gesicht zu sich, so dass er Kai anblicken musste.
Zuerst etwas widerwillig, dann aber bereitwillig schaute Ray in zwei rubinrote Augen und hatte das Gefühl darin zu versinken. Er konnte sich nicht von diesen Augen losreißen. Selbst als Kai immer näher kam und die Augen langsam schloss. Es war wie Hypnose.
Vorsichtig legte Kai seine Lippen auf die von Ray und bewegte sie leicht.
Zuerst reagierte Ray nicht auf diesen Kuss, doch allmählich begann er, ihn zu erwidern. Langsam intensivierte Kai den Kuss und strich mit der Zunge sacht über Rays Lippen. Dieser öffnete sie einen Spalt breit und gewährte Kai so Zugang.
Sogleich erforschte Kai den neu gewonnenen Raum mit seiner eigenen Zunge und stupste dabei Rays immer wieder an, bis der endlich auf das Spiel einging und ein heftiges Zungenspiel entflammen ließ.
Währenddessen wanderte Kais Hand, die zuvor auf Rays Rücken geruht hatte, immer weiter nach vorne, unter Rays Shirt und streichelte dort sanft über des Chinesen Bauch und Brust.
Leise stöhnte Ray in den immer noch vorhandenen Kuss hinein und löste sich langsam von Kai, um einerseits Luft zu holen und andererseits um Kais Hals mit Küssen zu verwöhnen.
Nun glitten auch Rays Hände unter Kais Hemd und wanderten langsam dessen Rücken hinauf, nur um dann wieder herunter zu gleiten und Kais Hemd nach oben zu schieben und schließlich über den Kopf des Russen zu ziehen.
Wenige Augenblicke später lag das Hemd auch schon auf dem Boden.
Auch Kai war fest entschlossen, Ray auszuziehen, also schob auch er dessen Shirt nach oben und zog es ihm aus.
Rays Shirt landete neben Kais.

To be continued ...

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Tja, das war jetzt die erste FF von mir, dessen Kapitel so furchtbar lang is. Ich hoffe, es macht euch nix aus.

Tja, bitte, bitte schreibt mir Kommis, sonst bekommt ihr nie raus, warum die Geschichte 'Only You' heißt. Das wird nämlich erst im zweiten Kapitel klar, und das wird ein Lemon.

Also bis denne,
bye, Sora @----