Darth Vaders Untersuchungen wurden auf Palpatines Befehl gestoppt, die ganze Sache als Unfall klassifiziert. Meine Hoffnung, daß der Tod von 27 Frauen, die ich gekannt und zum Großteil gemocht hatte, aufgeklärt und der Schuldige öffentlich an den Pranger gestellt würde, war zerstört.
Ich saß im Garten auf einer Bank, kämpfte gegen das Schwindelgefühl und preßte eine Hand gegen meinen noch flachen Bauch. Ich war in der 10. Woche.
Lord Vader und Leutnant Piett würden Coruscant in Kürze verlassen. Die Rebellion hatte auf einem kleineren Planeten eine Basis aufgebaut.
Kein Zweifel schaffte sich Palpatine zwei lästige Schnüffler vom Hals. Er setzte alles daran, daß meine Schwangerschaft nicht öffentlich wurde. Und die Mission konnte durchaus mehrere Monate, wenn nicht ein Jahr dauern.
Wenn Vader zurückkam, würde mein Bauch wieder flach sein und solange er mich nicht mit dem Kind sah, würde er auch keinen Verdacht schöpfen.
Palpatine hatte sicher guten Grund zu glauben, daß Vader ihn stürzen wolle.
Das Kind vor ihm zu verstecken war also logisch.
Dennoch hatte ich das merkwürdige Gefühl, daß Vader meinem Kind nichts tun würde.
Ich legte mich auf die Bank und die schwarzen Punkte vor meinen Augen wurden weniger. Ein völlig irrationales Gefühl. Genauso wie mir mein Gefühl zuwisperte, daß in meinem Bauch kein Kronprinz wuchs.
Das Knirschen von Kies unter Stiefeln schreckte mich nicht auf, auch nicht das enervierende und bedrohliche Geräusch des Inhalators. Was mich aufschreckte, war, daß die Stiefel neben mir verstummten und die Atemzüge direkt über mir in die Rüstung von Darth Vader gepumpt wurden.
Ich stützte mich seitlich auf und blickte nach oben. Zu dem Schwindelgefühl gesellte sich ein merkwürdiges Ziehen in meinem Bauch und an meinen Nervenbahnen.
"Lord Vader...," murmelte ich verwirrt.
Er starrte ebenso verwirrt auf mich herunter. Seine Augen schienen durch die schwarze Maske zu brennen.
"Lady Devey, geht es Euch nicht gut?"
Ich hatte nicht mal gewußt, daß er meinen Namen kannte.
"Nur etwas...schwindelig."
Seine Augen waren...blau? Ich blinzelte. Das Ziehen wurde stärker.
"Ihr solltet hineingehen und Euch ausruhen," meinte er.
"Ja, natürlich," flüsterte ich.
Endlich brach sein Blick von meinem fort und er ging mit hastigen und großen Schritten davon.
Ich konnte es ihm nicht verdenken. Wenn er sich auch so merkwürdig gefühlt hatte wie ich, dann wunderte es mich nicht.
Das Ziehen verebbte und ich wankte zurück in den Palast. Wie seltsam...
