Titel: Der Drachen
Rating: PG-13
Inhalt: Draco läuft durch die Nacht und trifft auf eine geheimnisvolle Fremde
Warnung: Bis jetzt noch keine. Sollte eine kommen, werde ich sie erwähnen!
Pairing: Draco/ ?
Disclaimer: Mir nix alles Rowling, außer Melissa, das ist meine :-)!
~Dracos POV~
Ich lief in die Dunkelheit der Nacht. Mir war kalt, verdammt kalt, doch ich lief weiter. Aus einen mir unbekannten Grund, hatte ich furchtbare Angst. Nicht etwa vor der Dunkelheit oder vor dem Dickicht des Waldes, nein, Angst vor meinen Vater. Den Brief hatte ich in meinem Umhang verfrachtet. Da lag er wenigstens warm und trocken. An einer großen Tanne hielt ich an, lehnte mich an den Baum und verschnaufte erstmal. Meine Lungen brannten von der Kälte, die durch meinen Körper ging. Ich schaute in den Himmel. Der Mond schien auf den Wald und es schien als lache er mich aus. Pah! Mich einen Malfoy auslachen! Ich schüttelte den Kopf. In weiter Ferne jaulte ein Wolf, nee wohl eher Werwolf, war ja Vollmond. Wie es Lupin wohl erging? Wie kam ich denn bitte jetzt ausgerechnet auf Lupin? Bin ich durchgeknallt?
Nur wo sollte ich jetzt hin? Im Wald konnte ich ja wohl nicht bleiben. Zurück konnte ich nicht. Mein Vater würde mich erst mit dem Crucitas belegen und dann wahrscheinlich töten, oder den Wölfen zum fraß vorwerfen. UPS! Das tat ich ja grad selbst. Na dann braucht sich mein Vater da ja wohl nicht mehr drum kümmern. Ich kicherte hysterisch. Ich glaubte nicht an das Schicksal, aber in dem Moment hoffte ich, dass das Schicksal es gut mit mir meinen würde. Zuversichtlich? Ich? Nein! Überhaupt nicht. Ich verfluchte meinen Vater, meine Mutter (die wieder einmal nur zu sah) und mich! In dem Moment dachte ich doch tatsächlich an Potter. Wie ich auf ihn kam, weiß ich heute nicht mehr, aber da hoffte ich auf einen schwarzen Wuschelkopf, der mich aus dieser Zwicklage holte. Doch natürlich kam er nicht! Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf. Eigentlich war ich ja kein schlechter Mensch, ich machte nur den Anschein als ob. Meine Maske, so undurchdringbar, dass keine Gefühle nach außen traten. Potter allerdings war wie ein beschriebenes Buch. Jeden Gedanken und alle Gefühle konnte man ablesen, aber nicht bei mir. Meine Maske verbarg meine innersten Gefühle und Gedanken. Für die Gryffindor, Hufflepuff und Ravenclaw war ich der arrogante, eingebildete, hochnäsige, verwöhnte Nachfolger Todesser Malfoy aus Slytherin. Ich und Todesser? Vergiss es! Lieber würde ich das Hauswechseln als Todesser zu werden!
Ich schnaufte einmal und machte mich dann weiter auf den Weg. Ich musste ja irgendwie hier raus und eine Bleibe für die nächsten sechs Wochen finden, bis es wieder nach Hogwarts ging. In die Winkelgasse konnte ich allerdings nicht, dort würde mein Vater als erstes auftauchen. Und dann wäre ich geliefert. War ich es nicht eigentlich jetzt schon?
Ich lief also weiter durch den Wald. Wilde Tiere liefen mir vor die Füße, aber ich verspürte keine Angst, schließlich hatten sie mehr Angst vor mir als ich vor ihnen. Gut, vor den größeren, gefährlicheren Tieren hätte ich eine Scheiß Angst gehabt. Tja ein Malfoy hat Angst! Ich kam an einer Lichtung an. Na ganz toll! Natürlich führte nicht nur ein Weg weiter, nein gleich drei. Wie soll's auch anders sein? Und welchen Weg sollte ich bitte nehmen? Der linke Pfad schien mir eine Sackgasse, der mittlere führte nur noch tiefer in den Wald und der rechte, gute Frage, wo führte dieser eigentlich hin? Neugierde siegte über Verstand. Da ich sowieso nicht wusste wo ich hin sollte und ich nichts zu verlieren hatte, war's ja eigentlich auch egal, wo der Weg hinführte. Also entschied ich mich für den rechten und er sollte sich als gute Entscheidung erweisen!
Der Wind blies stark durch die Äste der Bäume und verlieh dem Wald ein noch unheimlicheres Flair. Draco ging den rechten Pfad entlang. Erst war der Pfad sehr leicht zu begehen, doch dann wurde es immer enger und holpriger. Immer mehr Wurzeln kamen auf dem Pfad zum Vorschein. Draco musste aufpassen wo er hin lief, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, zu stürzen. Nach einigen hundert Meter, baute sich ein riesiger Abhang an der Seite auf. Draco wagte ein Blick nach unten. Der Abhang war sehr steil. Sollte jemand da runter stürzen gab es kein entkommen. Die Steilwand, war sehr glatt und man konnte sich nirgends fest halten, geschweige denn hochklettern. Man musste schon Flügel haben, um da wieder hoch zu kommen. Draco wand den Blick wieder ab und ging unberührt weiter. Nur hätte er besser aufpassen sollen.
Nicht weit entfernt, lauerte eine dunkle Gestalt auf sein nächstes Opfer. Seine stechend gelben Augen, funkelten in der Dunkelheit. Er gab ein leises Knurren von sich. Leise schlich er Draco nach. Immer näher und näher kam das schwarze Wesen, doch der Junge ahnte nichts.
Draco lief unbeirrt weiter. Da knackte es hinter ihm. Draco drehte sich um und zog den Zauberstab. Doch durch die Schwärze der Nacht konnte er nichts erkennen. Der Lumos wäre ihm zu Riskant gewesen, da er ja nicht wusste, wer oder was da hinter ihm war. Fest umklammerte er seinen Zauberstab. Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn. Er fing leicht an zu zittern, einerseits von der Kälte und andererseits spürte eine unheimliche Angst in ihm kriechen. Dann sah er sie, die gelben, stechenden Augen, die ihn anfunkelten. 'Scheiße!' Er erkannte dieses schwarze etwas als einen Werwolf. Sein Blick wanderte vom Werwolf zum Abhang und wieder zurück. Es gab nur einen Ausweg und der führte Steil abwärts da hinunter. 'Na Prima!', dachte er. Der Werwolf setzte zum Sprung an. Draco nahm nur ganz langsam das näher kommen des Werwolfs wahr, bevor er selber sprang. Lieber würde er durch den Abhang sterben als sein Leben als Werwolf zu driften. So tief wollte er nun doch nicht sinken. Der Werwolf brüllte vor Wut, als sein Abendessen in die Tiefe stürzte. Wütend zog dieser davon.
Draco rutschte immer weiter und tiefer den Abhang hinab. Seine Knochen schmerzten vom steinigen Gefälle. Seine blasse Haut an Armen und Beinen schürfte auf. Umso tiefer er kam umso schneller rutschte er und mit einem mal blieb er an einer Wurzel hängen. Draco verschnaufte kurz. Er hörte ein ritsch, ratsch und der Umhang, der sich mit der Wurzel verankert hatte, riss. 'Nicht schon wieder!', dachte er genervt, bevor er weiter bergab rutschte. Er wusste nicht, wie tief er gerutscht war, als er mit einem lauten Plopp unten aufschlug. Bewusstlos blieb er auf dem Waldboden liegen.
Ich fühlte die bleierne Schwere in meinem Körper. Langsam kam ich wieder aus der mich umklammernden Dunkelheit. Ich wurde richtig aus der wärme gerissen und in die Kälte katapultiert. Es war ein furchtbares Gefühl und ich fing vor Kälte an zu schlottern. Meine Zähne klapperten aufeinander. Langsam öffnete ich die Augen. Vor schreck hätte ich am liebsten laut aufgeschrieen, riss mich aber zusammen. Über mir beugte sich ein Mädchen und ich starrte direkt in wunderschöne grüne Augen, die mir den Atem raubten. Das Mädchen sah mich an und lächelte. Ich hob meinen Kopf und stöhnte. Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Kopf. Aber stur, wie ich nun einmal bin, setzte ich mich dennoch hin und ignorierte den stechenden Kopfschmerz. Ich stützte mich auf meinen Armen ab und starrte das Mädchen an. Ich weiß nicht wie lange wir so da saßen, es kam mir jedenfalls wie eine nicht enden wollende Ewigkeit vor. Ich war wie hypnotisiert von dem Anblick des fremden Mädchens. Hörte sie denn gar nicht mehr auf zu lächeln? Anscheinend nicht. Ich verlor mich förmlich in ihren Augen. Sie funkelten nur so vor Fröhlichkeit.
Das fremde Mädchen stand auf und hielt Draco die Hand hin. Dankend nahm er sie an. Er klopfte sich den Dreck von der Kleidung. Sie lächelte weiter. Sie legte den Kopf schief und betrachtete den Junge, der nun vor ihr stand. Es war ein Wunde, dass er diesen Abrutsch nur mit Kopfschmerzen überlebt hatte. Etwas komisch kam er ihr schon vor, mit dem langen Umhang, den er trug, aber niedlich fand sie ihn trotzdem. Die sturmgrauen Augen, die sie so fasziniert anschauten, die blasse Haut, der durchtrainierte Körper und das mystische Auftreten, war verdammt anziehend auf das Mädchen. Ihr Herz schlug schneller. Sie fasste sich schnell wieder, räusperte sich und sprach: "Wir sollten zusehen, dass wir hier raus kommen! Dieser Wald ist nicht gerade die beste Übernachtungsmöglichkeit!" Draco schmunzelte. "Da hast du wohl recht!", antwortete er ihr und lächelte verschmitzt. "Aber was machst du hier?" Sie zuckte nur mit den Schultern. "Konnte nicht schlafen!" Er runzelte die Stirn und zog eine Augenbraue hoch. Das kribbeln in ihrem Bauch nahm zu, als sie ihn so ansah. Aber was machte er um diese Uhrzeit in diesen Gott verdammten Wald, wo es nur so vor Ungeheuer wimmelte? "Wo wohnst du?" Er verengte die Augen zu schlitzen und sein Blick verfinsterte sich. Ein kalter Schauer lief ihr am Rücken runter. "Ich habe kein zu hause mehr!" Sie konnte die Verbitterung in seiner Stimme mit klingen hören. Sie ging nicht weiter drauf ein und schwieg. "Komm!", sagte sie schließlich und ging voran. Draco zögerte, ging ihr dann schließlich doch nach. Was hatte er schon großartiges zu fürchten? Hätte sie ihn umbringen wollen, hätte sie es getan, während er bewusstlos war. Er ging ihr nach und ertappte sich dabei, wie er immer wieder an ihr Gesicht dachte. Ein wohliges Gefühl, was er bis jetzt noch nicht kennen gelernt hatte, machte sich in seinem Körper breit. Er hatte das Gefühl, als würde ein ganzer Schwarm Schmetterling sich in seinem Bauch breit machen. Seine Knie wurden weich, wie Wackelpudding. Unwillkürlich musste er lachen. Sie drehte sich erschrocken um. "Was ist?" er schüttelte lachend den Kopf. "Nichts!", sagte er und sie gingen weiter. Etwa nach einer Meile, kamen sie an einer Straße an. Diese gingen sie entlang, bis sie an ein Haus kamen. Das Haus sah aus, als würde es jeden Moment zusammen klappen wie ein Kartenhaus. "Hier wohnst du?", fragte er und zog vor Unglauben eine Augenbraue hoch. "Ja!", sagte sie nur und trat ein. Er folgte ihr. Das Innere des Hauses sah auch nicht gerade besser aus. "Wo sind deine Eltern?", fragte er, als sie gerade das Wohnzimmer passierten. Er setzte sich in einen ziemlich herunter gekommenen Sessel und wirbelte eine Menge Staub auf. Ihr Blick wurde trüb und Tränen glitzerten in ihren Augen. "Sie sind tot!" Sein Atem stockte. 'Oh Mann! Muss ich denn immer ins Fettnäpfchen treten?' "Tut mir leid!", flüsterte er und senkte den Blick. "Das brauch dir nicht Leid tun! Ich kann mich kaum noch an sie erinnern! Ich war zwei, als sie bei einem Autounfall ums Leben kamen." "Oh!", mehr konnte er nicht sagen. Er schaute wieder auf. Ohne Vorwarnung fing sie laut an zu lachen. "Was ist?" "Wir kennen uns grad mal eine Stunde und ich hab das Gefühl als kenne ich dich mich ganzes Leben!" Draco lächelte. "Ach übrigens!" Er schaute zu ihr auf. "Ich heiße Melissa!" Er lachte nun auch. "Draco!", erwiderte er und gab ihr die Hand. "Draco?" Er nickte. "Außergewöhnlich!" Er nickte abermals. Sie sprang von ihrer Sitzgelegenheit auf. "Tee?" "Ja gern?" Sie nickte und ging in die Küche. Nun war er allein und konnte seinen Gedanken nach hängen.
Was war bloß mit mir los? Wo war der arrogante, hinterhältige, hochnäsige Draco Malfoy hin? Meine Maske war wie weggeblasen. In ihrer Nähe hatte ich das Gefühl, die Maske ablegen zu können und einfach ich selbst sein zu können. Ich musste unwillkürlich grinsen. Wenn mein Vater das wüsste, würde er mich auf der Stelle sofort lynchen. Ach hatte ich ja ganz vergessen, das wollte er ja so oder so!
Lässig schlug ich mein rechtes Bein über mein linkes und grinste in mich hinein. Ja hier könnte ich bis zum Ende der Ferien bleiben! Mein Vater würde es nicht so schnell raus kriegen wo ich bin! Hoffentlich!
Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, als ich ein klappern vor mir vernahm. Ich schaute ihr wieder einmal in diese bezaubernden Augen. Sie hielt mir ein Becher Tee hin, den ich dankend annahm. Sie setzte sich mit ihrem Becher gegenüber von mir hin. Ich hielt meinen Becher mit beiden Händen fest. Die Hitze, die vom Becher ausging, durchströmte meinen Körper und weckte meine müden Lebensgeister. Ich schaute sie an. Da war wieder das angenehme kribbeln. Eine angenehme Ruhe lag in dem Raum und keiner von uns beiden wagte es diese Ruhe zu stören und wir schwiegen.
Melissa setzte ihren Becher an die Lippen und nahm einen Schluck des heißen Getränks. Auch sie genoss die angenehme Ruhe. Bis sie schließlich die Ruhe brach. "Also, Draco, was führt dich mitten in der Nacht in den Wald?" Er zögerte erst. Sollte er ihr wirklich schon alles erzählen? Obwohl, Ehrlichkeit währt am längsten. Er gab sich einen Ruck und fing an nur das nötigste zu erzählen. "Hatte großen Zoff mit meinem Vater. Ich hatte es satt, hab also meine Sachen gepackt und bin weg!" "Deine Sachen?" Zweifelnd schaute sie ihn an. 'Shit! Die sind ja geschrumpft in meiner Hosentasche!' Er nickte und klopfte auf die besagte Tasche. Sie lachte und nickte. "Deine Sachen also!" Wieder zog er eine Augenbraue hoch. Ihr Lachen wurde nur noch lauter. 'Lacht sie mich jetzt etwa aus?' Mürrisch schaute er sie an.
TBC ~~~~~~~~~~~~~~ A/N: Ich hoffe der Teil hat euch gefallen! Bitte reviewt doch, wie es euch gefallen hat. Also bis zum nächsten Chap.!
@Angel344: Vielen Dank für dein liebes Review. Was in dem Brief drinn steht, wird noch nicht verraten, aber bald kommt die Auflösung, VERSPROCHEN!
@Nibin: Auch dir ein dickes Dankeschön!
Rating: PG-13
Inhalt: Draco läuft durch die Nacht und trifft auf eine geheimnisvolle Fremde
Warnung: Bis jetzt noch keine. Sollte eine kommen, werde ich sie erwähnen!
Pairing: Draco/ ?
Disclaimer: Mir nix alles Rowling, außer Melissa, das ist meine :-)!
~Dracos POV~
Ich lief in die Dunkelheit der Nacht. Mir war kalt, verdammt kalt, doch ich lief weiter. Aus einen mir unbekannten Grund, hatte ich furchtbare Angst. Nicht etwa vor der Dunkelheit oder vor dem Dickicht des Waldes, nein, Angst vor meinen Vater. Den Brief hatte ich in meinem Umhang verfrachtet. Da lag er wenigstens warm und trocken. An einer großen Tanne hielt ich an, lehnte mich an den Baum und verschnaufte erstmal. Meine Lungen brannten von der Kälte, die durch meinen Körper ging. Ich schaute in den Himmel. Der Mond schien auf den Wald und es schien als lache er mich aus. Pah! Mich einen Malfoy auslachen! Ich schüttelte den Kopf. In weiter Ferne jaulte ein Wolf, nee wohl eher Werwolf, war ja Vollmond. Wie es Lupin wohl erging? Wie kam ich denn bitte jetzt ausgerechnet auf Lupin? Bin ich durchgeknallt?
Nur wo sollte ich jetzt hin? Im Wald konnte ich ja wohl nicht bleiben. Zurück konnte ich nicht. Mein Vater würde mich erst mit dem Crucitas belegen und dann wahrscheinlich töten, oder den Wölfen zum fraß vorwerfen. UPS! Das tat ich ja grad selbst. Na dann braucht sich mein Vater da ja wohl nicht mehr drum kümmern. Ich kicherte hysterisch. Ich glaubte nicht an das Schicksal, aber in dem Moment hoffte ich, dass das Schicksal es gut mit mir meinen würde. Zuversichtlich? Ich? Nein! Überhaupt nicht. Ich verfluchte meinen Vater, meine Mutter (die wieder einmal nur zu sah) und mich! In dem Moment dachte ich doch tatsächlich an Potter. Wie ich auf ihn kam, weiß ich heute nicht mehr, aber da hoffte ich auf einen schwarzen Wuschelkopf, der mich aus dieser Zwicklage holte. Doch natürlich kam er nicht! Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf. Eigentlich war ich ja kein schlechter Mensch, ich machte nur den Anschein als ob. Meine Maske, so undurchdringbar, dass keine Gefühle nach außen traten. Potter allerdings war wie ein beschriebenes Buch. Jeden Gedanken und alle Gefühle konnte man ablesen, aber nicht bei mir. Meine Maske verbarg meine innersten Gefühle und Gedanken. Für die Gryffindor, Hufflepuff und Ravenclaw war ich der arrogante, eingebildete, hochnäsige, verwöhnte Nachfolger Todesser Malfoy aus Slytherin. Ich und Todesser? Vergiss es! Lieber würde ich das Hauswechseln als Todesser zu werden!
Ich schnaufte einmal und machte mich dann weiter auf den Weg. Ich musste ja irgendwie hier raus und eine Bleibe für die nächsten sechs Wochen finden, bis es wieder nach Hogwarts ging. In die Winkelgasse konnte ich allerdings nicht, dort würde mein Vater als erstes auftauchen. Und dann wäre ich geliefert. War ich es nicht eigentlich jetzt schon?
Ich lief also weiter durch den Wald. Wilde Tiere liefen mir vor die Füße, aber ich verspürte keine Angst, schließlich hatten sie mehr Angst vor mir als ich vor ihnen. Gut, vor den größeren, gefährlicheren Tieren hätte ich eine Scheiß Angst gehabt. Tja ein Malfoy hat Angst! Ich kam an einer Lichtung an. Na ganz toll! Natürlich führte nicht nur ein Weg weiter, nein gleich drei. Wie soll's auch anders sein? Und welchen Weg sollte ich bitte nehmen? Der linke Pfad schien mir eine Sackgasse, der mittlere führte nur noch tiefer in den Wald und der rechte, gute Frage, wo führte dieser eigentlich hin? Neugierde siegte über Verstand. Da ich sowieso nicht wusste wo ich hin sollte und ich nichts zu verlieren hatte, war's ja eigentlich auch egal, wo der Weg hinführte. Also entschied ich mich für den rechten und er sollte sich als gute Entscheidung erweisen!
Der Wind blies stark durch die Äste der Bäume und verlieh dem Wald ein noch unheimlicheres Flair. Draco ging den rechten Pfad entlang. Erst war der Pfad sehr leicht zu begehen, doch dann wurde es immer enger und holpriger. Immer mehr Wurzeln kamen auf dem Pfad zum Vorschein. Draco musste aufpassen wo er hin lief, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, zu stürzen. Nach einigen hundert Meter, baute sich ein riesiger Abhang an der Seite auf. Draco wagte ein Blick nach unten. Der Abhang war sehr steil. Sollte jemand da runter stürzen gab es kein entkommen. Die Steilwand, war sehr glatt und man konnte sich nirgends fest halten, geschweige denn hochklettern. Man musste schon Flügel haben, um da wieder hoch zu kommen. Draco wand den Blick wieder ab und ging unberührt weiter. Nur hätte er besser aufpassen sollen.
Nicht weit entfernt, lauerte eine dunkle Gestalt auf sein nächstes Opfer. Seine stechend gelben Augen, funkelten in der Dunkelheit. Er gab ein leises Knurren von sich. Leise schlich er Draco nach. Immer näher und näher kam das schwarze Wesen, doch der Junge ahnte nichts.
Draco lief unbeirrt weiter. Da knackte es hinter ihm. Draco drehte sich um und zog den Zauberstab. Doch durch die Schwärze der Nacht konnte er nichts erkennen. Der Lumos wäre ihm zu Riskant gewesen, da er ja nicht wusste, wer oder was da hinter ihm war. Fest umklammerte er seinen Zauberstab. Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn. Er fing leicht an zu zittern, einerseits von der Kälte und andererseits spürte eine unheimliche Angst in ihm kriechen. Dann sah er sie, die gelben, stechenden Augen, die ihn anfunkelten. 'Scheiße!' Er erkannte dieses schwarze etwas als einen Werwolf. Sein Blick wanderte vom Werwolf zum Abhang und wieder zurück. Es gab nur einen Ausweg und der führte Steil abwärts da hinunter. 'Na Prima!', dachte er. Der Werwolf setzte zum Sprung an. Draco nahm nur ganz langsam das näher kommen des Werwolfs wahr, bevor er selber sprang. Lieber würde er durch den Abhang sterben als sein Leben als Werwolf zu driften. So tief wollte er nun doch nicht sinken. Der Werwolf brüllte vor Wut, als sein Abendessen in die Tiefe stürzte. Wütend zog dieser davon.
Draco rutschte immer weiter und tiefer den Abhang hinab. Seine Knochen schmerzten vom steinigen Gefälle. Seine blasse Haut an Armen und Beinen schürfte auf. Umso tiefer er kam umso schneller rutschte er und mit einem mal blieb er an einer Wurzel hängen. Draco verschnaufte kurz. Er hörte ein ritsch, ratsch und der Umhang, der sich mit der Wurzel verankert hatte, riss. 'Nicht schon wieder!', dachte er genervt, bevor er weiter bergab rutschte. Er wusste nicht, wie tief er gerutscht war, als er mit einem lauten Plopp unten aufschlug. Bewusstlos blieb er auf dem Waldboden liegen.
Ich fühlte die bleierne Schwere in meinem Körper. Langsam kam ich wieder aus der mich umklammernden Dunkelheit. Ich wurde richtig aus der wärme gerissen und in die Kälte katapultiert. Es war ein furchtbares Gefühl und ich fing vor Kälte an zu schlottern. Meine Zähne klapperten aufeinander. Langsam öffnete ich die Augen. Vor schreck hätte ich am liebsten laut aufgeschrieen, riss mich aber zusammen. Über mir beugte sich ein Mädchen und ich starrte direkt in wunderschöne grüne Augen, die mir den Atem raubten. Das Mädchen sah mich an und lächelte. Ich hob meinen Kopf und stöhnte. Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Kopf. Aber stur, wie ich nun einmal bin, setzte ich mich dennoch hin und ignorierte den stechenden Kopfschmerz. Ich stützte mich auf meinen Armen ab und starrte das Mädchen an. Ich weiß nicht wie lange wir so da saßen, es kam mir jedenfalls wie eine nicht enden wollende Ewigkeit vor. Ich war wie hypnotisiert von dem Anblick des fremden Mädchens. Hörte sie denn gar nicht mehr auf zu lächeln? Anscheinend nicht. Ich verlor mich förmlich in ihren Augen. Sie funkelten nur so vor Fröhlichkeit.
Das fremde Mädchen stand auf und hielt Draco die Hand hin. Dankend nahm er sie an. Er klopfte sich den Dreck von der Kleidung. Sie lächelte weiter. Sie legte den Kopf schief und betrachtete den Junge, der nun vor ihr stand. Es war ein Wunde, dass er diesen Abrutsch nur mit Kopfschmerzen überlebt hatte. Etwas komisch kam er ihr schon vor, mit dem langen Umhang, den er trug, aber niedlich fand sie ihn trotzdem. Die sturmgrauen Augen, die sie so fasziniert anschauten, die blasse Haut, der durchtrainierte Körper und das mystische Auftreten, war verdammt anziehend auf das Mädchen. Ihr Herz schlug schneller. Sie fasste sich schnell wieder, räusperte sich und sprach: "Wir sollten zusehen, dass wir hier raus kommen! Dieser Wald ist nicht gerade die beste Übernachtungsmöglichkeit!" Draco schmunzelte. "Da hast du wohl recht!", antwortete er ihr und lächelte verschmitzt. "Aber was machst du hier?" Sie zuckte nur mit den Schultern. "Konnte nicht schlafen!" Er runzelte die Stirn und zog eine Augenbraue hoch. Das kribbeln in ihrem Bauch nahm zu, als sie ihn so ansah. Aber was machte er um diese Uhrzeit in diesen Gott verdammten Wald, wo es nur so vor Ungeheuer wimmelte? "Wo wohnst du?" Er verengte die Augen zu schlitzen und sein Blick verfinsterte sich. Ein kalter Schauer lief ihr am Rücken runter. "Ich habe kein zu hause mehr!" Sie konnte die Verbitterung in seiner Stimme mit klingen hören. Sie ging nicht weiter drauf ein und schwieg. "Komm!", sagte sie schließlich und ging voran. Draco zögerte, ging ihr dann schließlich doch nach. Was hatte er schon großartiges zu fürchten? Hätte sie ihn umbringen wollen, hätte sie es getan, während er bewusstlos war. Er ging ihr nach und ertappte sich dabei, wie er immer wieder an ihr Gesicht dachte. Ein wohliges Gefühl, was er bis jetzt noch nicht kennen gelernt hatte, machte sich in seinem Körper breit. Er hatte das Gefühl, als würde ein ganzer Schwarm Schmetterling sich in seinem Bauch breit machen. Seine Knie wurden weich, wie Wackelpudding. Unwillkürlich musste er lachen. Sie drehte sich erschrocken um. "Was ist?" er schüttelte lachend den Kopf. "Nichts!", sagte er und sie gingen weiter. Etwa nach einer Meile, kamen sie an einer Straße an. Diese gingen sie entlang, bis sie an ein Haus kamen. Das Haus sah aus, als würde es jeden Moment zusammen klappen wie ein Kartenhaus. "Hier wohnst du?", fragte er und zog vor Unglauben eine Augenbraue hoch. "Ja!", sagte sie nur und trat ein. Er folgte ihr. Das Innere des Hauses sah auch nicht gerade besser aus. "Wo sind deine Eltern?", fragte er, als sie gerade das Wohnzimmer passierten. Er setzte sich in einen ziemlich herunter gekommenen Sessel und wirbelte eine Menge Staub auf. Ihr Blick wurde trüb und Tränen glitzerten in ihren Augen. "Sie sind tot!" Sein Atem stockte. 'Oh Mann! Muss ich denn immer ins Fettnäpfchen treten?' "Tut mir leid!", flüsterte er und senkte den Blick. "Das brauch dir nicht Leid tun! Ich kann mich kaum noch an sie erinnern! Ich war zwei, als sie bei einem Autounfall ums Leben kamen." "Oh!", mehr konnte er nicht sagen. Er schaute wieder auf. Ohne Vorwarnung fing sie laut an zu lachen. "Was ist?" "Wir kennen uns grad mal eine Stunde und ich hab das Gefühl als kenne ich dich mich ganzes Leben!" Draco lächelte. "Ach übrigens!" Er schaute zu ihr auf. "Ich heiße Melissa!" Er lachte nun auch. "Draco!", erwiderte er und gab ihr die Hand. "Draco?" Er nickte. "Außergewöhnlich!" Er nickte abermals. Sie sprang von ihrer Sitzgelegenheit auf. "Tee?" "Ja gern?" Sie nickte und ging in die Küche. Nun war er allein und konnte seinen Gedanken nach hängen.
Was war bloß mit mir los? Wo war der arrogante, hinterhältige, hochnäsige Draco Malfoy hin? Meine Maske war wie weggeblasen. In ihrer Nähe hatte ich das Gefühl, die Maske ablegen zu können und einfach ich selbst sein zu können. Ich musste unwillkürlich grinsen. Wenn mein Vater das wüsste, würde er mich auf der Stelle sofort lynchen. Ach hatte ich ja ganz vergessen, das wollte er ja so oder so!
Lässig schlug ich mein rechtes Bein über mein linkes und grinste in mich hinein. Ja hier könnte ich bis zum Ende der Ferien bleiben! Mein Vater würde es nicht so schnell raus kriegen wo ich bin! Hoffentlich!
Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, als ich ein klappern vor mir vernahm. Ich schaute ihr wieder einmal in diese bezaubernden Augen. Sie hielt mir ein Becher Tee hin, den ich dankend annahm. Sie setzte sich mit ihrem Becher gegenüber von mir hin. Ich hielt meinen Becher mit beiden Händen fest. Die Hitze, die vom Becher ausging, durchströmte meinen Körper und weckte meine müden Lebensgeister. Ich schaute sie an. Da war wieder das angenehme kribbeln. Eine angenehme Ruhe lag in dem Raum und keiner von uns beiden wagte es diese Ruhe zu stören und wir schwiegen.
Melissa setzte ihren Becher an die Lippen und nahm einen Schluck des heißen Getränks. Auch sie genoss die angenehme Ruhe. Bis sie schließlich die Ruhe brach. "Also, Draco, was führt dich mitten in der Nacht in den Wald?" Er zögerte erst. Sollte er ihr wirklich schon alles erzählen? Obwohl, Ehrlichkeit währt am längsten. Er gab sich einen Ruck und fing an nur das nötigste zu erzählen. "Hatte großen Zoff mit meinem Vater. Ich hatte es satt, hab also meine Sachen gepackt und bin weg!" "Deine Sachen?" Zweifelnd schaute sie ihn an. 'Shit! Die sind ja geschrumpft in meiner Hosentasche!' Er nickte und klopfte auf die besagte Tasche. Sie lachte und nickte. "Deine Sachen also!" Wieder zog er eine Augenbraue hoch. Ihr Lachen wurde nur noch lauter. 'Lacht sie mich jetzt etwa aus?' Mürrisch schaute er sie an.
TBC ~~~~~~~~~~~~~~ A/N: Ich hoffe der Teil hat euch gefallen! Bitte reviewt doch, wie es euch gefallen hat. Also bis zum nächsten Chap.!
@Angel344: Vielen Dank für dein liebes Review. Was in dem Brief drinn steht, wird noch nicht verraten, aber bald kommt die Auflösung, VERSPROCHEN!
@Nibin: Auch dir ein dickes Dankeschön!
