Als Vorwarnung an alle empfindlichen Gemüter: in diesem Kapitel gibt es Sex
- endlich! *fg*
Kapitel 9
Zeit der Veränderungen
Haldir bemühte sich, seinen Abgang so würdig wie möglich zu gestalten, doch die beiden Männer, die vor ihm die Tür öffneten, sahen ihn seltsam an, als er in den Sonnenschein hinaustrat. Er war wütend und schockiert über die Vorgänge in Galadriels Talan. Niemals hatte er es für möglich gehalten, dass Aithiel die Orkreiter auflösen und ihr eigenes Leben zur Verfügung stellen würde.
Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er die Plattform verließ. Auch wenn er verstehen konnte, dass es ihre Ehre gebot, die Krieger von ihrer treuen Gefolgschaft zu entbinden, so war es vollkommen unfasslich, wie weit sie zu gehen bereit war. Fast erschien es ihm, als erachte sie ihr Leben und vor allem ihre Befehlsgewalt als nicht bedeutsam genug, um sich ernsthafte Gedanken über ein Fortbestehen der Orkreiter zu machen.
Er grübelte, ob sie diesen Weg wählte, weil sie so viele Verluste erlitten hatte in einer kurzen Zeit. Doch andererseits - ihr Lebens schien ihr zu gefallen. An dem Tag, an dem er sie bei Rumil gefunden und sie ihn so hart abgewiesen hatte, hatte sie es sicher genossen. Dabei hatte er an diesem Tag seinem inneren Drängen nachgeben wollte, sich ihr erneut zu nähern, zu versuchen, ihr endlich alles zu gestehen.
Denn neben einer unwillkommenen Eifersucht hatte sich an diesem Tag die Gewissheit gesellt, dass er es beenden musste, bevor Aithiel und er zu sehr darin gefangen waren.
"Haldir?" Er fuhr herum, als er ihre Stimme hörte. Sie war ihm nachgegangen und dafür hätte er sie anschreien können. Warum kam sie in diesem Augenblick zu ihm, in dem er den letzten Rest an Kontrolle über die Situation verloren hatte? Der Gedanken schoss ihm durch den Kopf, dass Galadriel mit der Eröffnung an die Orkreiter nicht von ungefähr bis zu dem Tag gewartet hatte, an dem er das Gespinst seiner eigenen, quälenden Gedanken nicht mehr ertragen konnte.
An diesem Tag trug Aithiel nicht die Kleidung einer Kriegerin, sondern eine schlichte weiße Tunika und weite Hosen, so als wolle sie auch noch einmal mit ihrem Erscheinungsbild ausdrücken, dass sie einen Teil ihres Lebens hinter sich gelassen hatte. Mit unsicheren Schritten folgte sie Haldir über die schwankende Hängebrücke
"Was wollt Ihr?", erkundigtere er sich und verschränkte die Arme. Doch sie ließ sich nicht einschüchtern, obwohl er sehr viel größer war als sie und trat näher an ihn heran. Wie an dem regnerischen Morgen ließ der dünne Stoff ihrer Kleidung die Umrisse ihres Körpers erkennen und Haldir hatte das dringende Bedürfnis, am Kragen seiner Tunika zu zerren.
Aithiel Augen schleuderten Blitze, als sie sich vor ihm aufbaute.
"Seit Tagen behandelt Ihr mich, als hätte ich eine ansteckende Krankheit. Ihr geht mir aus dem Weg, wenn Ihr mich seht und meidet dazu noch Euren Bruder. Und ich sehe keinen Grund dafür!"
"Meine Gründe gehen nur mich etwas an", erklärte er ihr in überheblichem Tonfall, doch er bemerkte, dass dies Aithiel nur noch mehr anstachelte. Ihre Wut stand ihr gut, im Gegensatz zu der unheimliche Ruhe, die sie während ihrer Rede in Galadriels Haus ausgestrahlt hatte.
"Sind es dieselben Gründe, die Euch davon abhalten, mir endlich die Wahrheit über den Tod meiner Mutter zu sagen? Ihr habt Angst und versucht Euch vor Eurer Verantwortung zu drücken, indem Ihr Euch von mir fernhaltet. Aber Ihr habt Euch geirrt, wenn Ihr dachtet, ich würde so mit mir umspringen lassen!"
Er wollte sich umdrehen und weggehen, doch sie hielt ihn fest. Noch niemals hatte es jemand außer seinen Brüdern gewagt, ihn so zu behandeln, ihn einen Feigling zu heißen. Mit einer groben Geste riss er sich los und erkannte erschrocken, dass sich Aithiels Gesicht vor Schmerzen verzog, als der Ruck auch durch ihren Körper ging. Seine Schritte stockten wie von selbst.
"Es tut mir leid!", sagte er nach einer kleinen Weile, in der sich keiner von ihnen bewegt hatte. "Das wollte ich nicht."
Aithiels Miene wurde urplötzlich sanft.
"Es ist nicht schlimm", beruhigte sie ihn und sah ihn dann direkt an. "Ich verstehe Euch nicht, Haldir. An dem Tag, an dem wir auszogen, meinte ich, wir hätten eine Art Einverständnis." Bei dem letzten Wort dieses Satzes zogen die Bilder von Aithiels nacktem Körper erneut durch seinen Kopf und er unterbrach den Blickkontakt, weil er fürchtete, dass ihm zum ersten Mal in tausend Jahren wieder das Blut in die Wangen schießen könnte. "Ich möchte wissen, warum ihr seit zwei Wochen kaum einen Satz mit mir gesprochen habt. Bitte."
So sehr Haldir sich auch danach sehnte, endlich zu gestehen und sein Gewissen zu erleichtern, so kamen ihm die Worte doch nicht über die Lippen. Er erkannte, dass es zu spät war. Er wollte Aithiel nicht verlieren, auf welche Weise auch immer. Ganz gleich, wie schwer das Gewicht seiner Schuld auf seiner Seele lastete, er konnte sich ihr nicht mehr entziehen.
"Ich hatte zu tun", log er. In Wirklichkeit hatte er die meiste Zeit auf seinem Posten am Rand des Waldes verbracht und nichts anderes getan als nachzudenken und doch zu keinem Entschluss zu kommen. "Und ich wollte Euch und Rumil nicht stören."
Aithiel wirkte verdutzt, doch dann huschte ein seltsamer Ausdruck über ihr Gesicht, den er nicht zu deuten wusste.
"Ihr hättet nicht gestört, im Gegenteil, ich hätte mich sogar sehr gefreut!" Röte kroch in ihre Wangen und Haldir erkannte in einer sehr gedämpften Art der Freude, dass ihr die Unterhaltung ebenso schwer fiel wie ihm. Er konnte nichts mehr wahrnehmen außer Aithiel, die ebenfalls mit sich zu kämpfen schien. Haldir lächelte über die Probleme, die zwei allzu stolze Köpfe miteinander haben konnten und entschloss sich, der Sache ein Ende zu machen.
Er wusste, was er tat und doch war er fast verzweifelt über seine Entscheidung, als er den Kopf neigte und sie küsste.
***
Aithiel wich ein wenig zurück, als sich ihre Lippen trafen, doch als Haldir schon fürchtete, sie würde vollends gehen, spürte er, wie ihr Mund weich und nachgiebig wurde. Sie erwidert den Kuss, hatte ebenso wie er den Kampf aufgegeben. Ihre kleine Zunge drang in seinen Mund ein und traf auf seine. Er umspielte sie sanft und Aithiel gab einen kleinen, zufriedenen Laut von sich. Ihre gesunde Hand glitt streichelnd über sein Gesicht und grub sich dann in sein Haar.
Haldirs Körper begann zu pulsieren und die Welt um ihn wurde undeutlich, als vorsichtig die Hände auf Aithiels Körper legte. Seine Finger begannen, ihre Seiten und die Bögen ihrer Rippen zu streicheln und glitten dann auf ihren Rücken. Aithiel drängte sich ihm entgegen und er fühlte ihre Brüste, die sich an seinen Oberkörper pressten.
Das Spiel ihrer Zungen wurde intensiver und fordernder und Haldir durchzuckte ganz plötzlich die Frage, warum es so lange auf diese Art von Gefühlen verzichtet hatte. Aithiel seufzte leise und er biss sanft auf ihre Unterlippe, eine Geste, die Rumil immer angewendet hatte, um Menschenfrauen zu entzücken. Dass es auch bei Aithiel wirkte, merkte er, als sie ihre Hüften näher an ihn presste und sich an seinen Lenden rieb.
Seine Erektion wuchs und presste gegen den Stoff seiner Hose. Aithiel musste es auch spüren, denn es geschah etwas, dass er nicht erwartet hatte. Sie erstarrte in seinen Armen und fing dann an, vor ihm zurückzuweichen. Die Erkenntnis, dass ausgerechnet Aithiel vor etwas zurückschreckte, brachte zumindest Haldirs Kopf schnell wieder zur Besinnung, auch wenn sein Körper in einem trägen Zustand des unerfüllten Sehnens zurückblieb.
Er hielt sie fest und sie blickte überrascht zu ihm auf, die Lippen noch feucht und rosig von seinen Küssen.
"Was ist los?", fragte er frustriert und merkte an ihrer Reaktion, dass er es schlecht vor ihr verbergen konnte. Ihre Hände, die noch auf seinem Rücken gelegen hatten, glitten entgültig von ihm ab.
"Ich kann das nicht!", sagte sie und wirkte ebenso verwundert wie verzweifelt. Sie schien erleichtert, als er sie ebenfalls aus der Umarmung verließ, doch sie rannte nicht fort. Letzten Endes gewann die Kriegerin in ihr den inneren Kampf. Sie richtete sich ein Stück auf und straffte die Schultern. "Haldir, ich brauche noch ein wenig Zeit." Ihre Ehrlichkeit erschütterte ihn und seine Frustration ebbte ab. Wie konnte er nur an die Stillung seiner Gelüste denken, wenn er doch ganz genau wusste, dass vor nicht einmal zwei Wochen ihr Liebhaber in ihren Armen gestorben war?
"Ist es wegen ihm?", fragte er dennoch. Seit sie in Lorien war, seit jener ersten Nacht, in der er sie beobachtet hatte, war er versessen darauf gewesen herausfinden, was sie mit Aithlion verbunden hatte. Aithiel schüttelte den Kopf und der Druck auf seiner Brust ließ etwas nach. Er wusste nicht, warum es ihn gestört hätte, wenn sie einen anderen liebte, aber nun, da sie es bestritt, erleichterte es ihn.
"Er wird mir als Freund immer fehlen, doch er ist nicht der Grund, warum -." Sie schenkte ihm ein bedrücktes Lächeln. "ich weiß einfach nicht, ob ich die Entscheidungen, die ich an diesem Tag traf, morgen noch begrüßen kann. Jede Art von Entscheidung."
Ihm fiel keine Erwiderung darauf ein und so konnte er nur stumm beobachten, wie sie über die Brücke zurückging, eine kleine, nachdenkliche Gestalt. Haldir bemerkte alarmiert, dass man von Galadriels Talan einen direkten Blick auf die Brücke hatte und dass ihm die Aufmerksamkeit einiger Orkreiter gehörte, die Aithiel sofort beschützend in ihre Mitte nahmen, als sie auf der Plattform eintraf. Haldir schätzte, dass er in dem Moment, in dem Aithiel sich gegen ihn gewehrt hätte, von mehreren Pfeilen niedergestreckt worden wäre.
Der Gedanken reichte aus, um seine Erregung völlig abflauen zu lassen. Er legte für einen Moment den Kopf in den Nacken, um durchzuatmen, dann begab er sich zu seinem Talan, um seine Waffen für seine schon etwas verspätete Wache zu holen. Sorgfältig bespannte er seinen Bogen neu, dann machte er sich auf den Weg zu den Überwachungsstationen an der Grenze. In den einfachen Tätigkeiten fand er etwas seiner verlorenen Ruhe zurück und als er nach einem kurzen Marsch den Baum erklomm, in dem Rumil und Orophin bereits mit einigen Männern auf ihn warteten, fühlte er sich fast glücklich. Ihm war klar, dass er jenen Fehler, den er vor dreihundert Jahren begangen hatte, nicht mehr beichten konnte - das würde er sich und Aithiel nicht antun. Doch dafür hatte er vielleicht etwas gewonnen, das den Schmerz seines Schweigens lindern würde.
Rumil bedachte ihn mit einem langen Blick, dem Haldir standhielt, woraufhin sein Bruder breit lächelte und ihm die Hand reichte, um ihm bei der letzten Stufe der Strickleiter zu helfen.
"Du hast nichts verpasst. Alles ruhig bis auf dreihundert Orks", spielte er auf Haldirs Verspätung an, wurde dann aber wieder ernst. "Unserer Leute haben zwei Meilen voraus eine Reisegruppe gesichtet, die direkt auf das Herz Loriens zuhält. Ich hab den Befehl gegeben zu warten."
"Gut", nickte Haldir und lauschte nachdenklich in den Wald hinein. Eine Reisegruppe, die sich freiwillig in das Land der Herrin wagte -es konnten keine Menschen sein. Und falls es jene Gruppe war, die Galadriel nun schon geraume Zeit erwartete, dann hieß es, mit den Gästen auch den Krieg endgültig in den Wald aufzunehmen. Nach einer kleinen Weile nickte er und winkte seinen Brüdern und einige anderen Männern. Sie zogen über die Wipfel der Bäume und als sich die Kronen zur Ebene vor dem Anduin hin zu sehr lichteten, wechselten sie auf den Boden hinunter.
Verborgen hinter den schorfigen Rinden der Bäume, bezogen sie ihre Posten und warteten. Orophin und Rumil blieben bei Haldir und als die ersten Gestalten zwischen den Bäumen auftauchten, wechselten sie einen beredeten Blick.
Die Gruppe wurde von einem Elben geführt, der mit wachsamem Blick den Weg vor ihm betrachtete. Hinter ihm gingen zwei bärtige Menschen, beide hochgewachsen und von edler Gestalt. Sie wirkten nervös, doch suchten diese Regung durch eine steinerne Miene zu verbergen. Hinter ihnen gingen vier sehr kleine Wesen, die Haldir zunächst in der Entfernung für Kinder gehalten hatten, sich doch nun als Erwachsenen herausstellten. In ihrer Mitte ging ein Zwerg, der die Axt in seiner Hand fest umspannte. Er schien zu ahnen, was ihm blühen würde, wenn er die Waffe auch nur einmal in feindlicher Absicht schwang.
Haldir gab ein Zeichen und Sekunden später war die Gruppe von seinen Leuten umzingelt.
"Der Zwerg atmet so laut, ich hätte ihn im Dunkeln erschießen können!", sagte er abschätzig, doch es war nicht der Zwerg, der seine Aufmerksamkeit fesselte. Über die Spitze eines auf ihn gerichteten Pfeils blickte er in die Augen des Prinzen von Düsterwald. Aithiels Richter.
***
Nachdem Haldir die Gemeinschaft des Ringes zu Galadriel geführt hatte und diese dann ihr Quartier unter den Wurzeln der Mallornbäuem aufgeschlagen hatten, begannen die Gesänge. Sehnsüchtige Stimmen wehklagen über den Verlust von Mithrandir, dem grauen Pilger, der die Gemeinschaft des Ringes mit seinem Leben verteidigt hatte. Haldir blieb in der Dämmerung auf einer der Brücken stehen und lauschte, während er die Ereignisse des Tages noch einmal durchdachte. In Lorien wurde es niemals richtig Nacht, zu sehr leuchtete das Innere des Waldes, doch an diesem Abend schien es, als würde graue Dunkelheit zwischen den Bäumen hervorkriechen und den Wald ersticken.
Haldir hatte Angst verspürt in dem Moment, in dem ihr klar geworden war, dass der Ring um den Hals einer jener Kindmenschen klag, die sich selbst Hobbits nannten. Wie sollte ein derart schwaches Wesen ein Artefakt tragen können, dass selbst der mächtigste Elbenfürst fürchtete? Er hätte niemals gedacht, dass das Unheil bis in das Herz Loriens vordringen würde. Doch es war geschehen und er hatte keinen Einfluss darauf.
Legolas Thranduilion war an diesem Abend noch einmal zu Galadriel gerufen worden und Haldir ahnte, worum sich das Gespräch drehen würde. Mit Sorge im Herzen riss sich Haldir von den Klageliedern los und kehrte endgültig für diesen Tag in sein Fleet zurück.
Dort entfachte er eine einzelne Öllampe und setzte sich an seine Tisch, auf dem noch einige unvollendete Pfeile lagen. Er griff zu einer großen Adlerfeder und seinem Messer, um sie vom Kiel her aufzuschneiden, als Aithiels Stimme vom Eingang des Talans her fragte:
"Störe ich Dich?"
Er ließ seine Arbeit sinken und erhob sich. Sie stand vor dem kreisrunden Einstieg und lächelte zurückhaltend.
"Komm herein!", bat er. Sie trug noch immer Weiß und schimmerte in der Dämmerung wie ein Stern. Mit ein wenig Mühe wegen ihres verletzten Knies kletterte sie in den Talan und sah sich dann neugierig um. Ihr Blick glitt über die zweckmäßige Einrichtung der Wohnung, über die Waffen, die in einer Ecke lehnten und schließlich auch über das Lager in der Ecke des Raumes. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass Du mich besuchen kommst", sagte er, nur um die Stille zu durchbrechen. "Es war sicher ein anstrengender Tag für Dich."
Sie überging seine Aussagen und sagte dann ruhig:
"Galadriel hat mir gerade mitteilen lassen, dass ich morgen früh dem Prinzen begegnen werde." Sie schien gefasst, doch er bemerkte, dass ihre ineinander verschränkten Hände leicht zitterten. "Ich habe einfach nach ein wenig Gesellschaft gesucht."
"Meinst Du, ich bin dafür der Richtige?" Er wollte, dass sie sich sicher war, warum sie in diesem Moment so nahe an ihn herantrat, dass er den Geruch ihres Haares wahrnehmen konnte. Dieses Mal sollte sich nicht wieder gehen, bloß weil sie an sich und ihren Entscheidungen zweifelte.
"Ja", erklärte Aithiel schlicht und dieses Mal war sie es, die die Initiative übernahm und ihn küsste. Die letzten Reste ihrer Bedenken waren von ihr abgefallen, als sie, ihn noch immer küssend, nach dem Verschluss seiner Tunika griff und sie aufzuschnüren begann. Haldir fühlte, wie sich kurz darauf ihre warmen Hände unter den Stoff schoben und seine Haut zu streicheln begannen. Ihre Fingernägel kratzten sachte über seinen Bauch und er spürte, wie sich sein ganzer Körper anspannte. Sie wusste genau, was sie tun musste, um einen Mann zu erregen und das gefiel ihm.
Ihr Mund verließ seine Lippen und er biss sie Zähne zusammen, als sie leicht in den empfindlichen Muskel an der Seite seines Halses biss. Dann begann sie, mit Zunge und Zähnen eine feuchte, lustvoll schmerzende Spur zu hinterlassen, die an seinen Brustwarzen endete. Mit großem Geschick widmete sie sich den rosigen Spitzen und Haldir musste an sich halten, um nicht laut zu stöhnen. Er spürte, wie sich sein Glied regte, als sie noch weiter nach unten wanderte und seinen Bauch mit hauchzarten Küssen und kleinen Bissen bearbeitete.
Obwohl er nichts lieber getan hätte, als sie weitermachen zu lassen, zog er sie hoch, um sie erneut zu küssen. Mit sanftem Druck schob er sie in Richtung des Bettes und zog ihr vorsichtig die Tunika aus, ihre verletzten Schulter schonend. Aithiel machte eine abwehrende Geste, als er sich vorbeugte, um die Narbe zu küssen, die die weiße Haut entstellte, doch dann ging ihr Protest in einem leisen Seufzen unter. Leicht kneteten seine Finger die Spitzen ihrer Brüste, die klein und weich in seinen Handflächen lagen.
Ein letztes Stupsen Haldirs und dann lag Aithiel auf seinem Bett, nackt bis zur Taille. Er streifte seine Tunika endgültig ab und ließ seine Hose folgen. Aithiel lächelte, als er neben ihr auf das weiche Lager glitt und dabei half, das letzte Stück Kleidung von ihrem Körper zu streifen.
Ihr Körper war durchtrainiert und schlank, vernarbt, und doch für ihn wunderschön. Mit so etwas wie Andacht streichelte er sie, ihre Brüste, ihren flachen Bauch, ihre Schenkel. Aithiel seufzte leise, als seine Finger in das Nest aus roten Haaren zwischen ihren Beinen eintauchten. Sacht streichelte er ihre Knospe und beobachtete, wie sich ihre Augen schlossen und ihr Körper unter dem Vergnügen der Berührung zu zittern begann. Feuchtigkeit benetzt seine Finger und als er mit ihnen ihre Öffnung fand und in die weiche Wärme hineinglitt, stöhnte Aithiel laut auf.
Haldir wusste, dass er sich kaum noch länger beherrschen konnte und zog seine Hand zurück. Aithiel öffnete die Augen, die im gedämpften Licht des Zimmers funkelten wie die einer Wölfin und er hatte das Gefühl, bis in sein Innerstes durchschaut zu sein. Sie griff nach seinem Glied und begann es mit leichtem Druck zu massieren, bis es steif von seinem Körper abstand. Bevor sie in ihren Liebkosungen zu weit gehen konnte, entzog er sich ihr und kniete sich zwischen ihre Beine. Mit einer Hand brachte er sein Glied an ihrer Öffnung in Position und glitt dann langsam in sie hinein.
Sie schloss sich eng und heiß um ihn und stöhnte, als er sich langsam vollends in ihr versenkte. Haldir stöhnte und betrachtete Aithiels vor Lust verzerrtes Gesicht, als er sich in ihr zu bewegen begann. Ihre Hüften hoben sich ihm entgegen, forderten ihn auf, noch schneller in sie zu stoßen und er tat, was sie wollte. Sich immer wieder tief in Aithiel treibend, spürte er, wie seine Erregung einem Höhepunkt entgegentrieb und beschleunigte seine Bewegungen noch einmal, bis er spürte, wie sich Aithiels Körper um sein Glied zusammenzog und sie mit einem Schrei zusammensackte. Erst dann ergab er sich seinem eigenen Höhepunkt.
Er spürte, wie er sich tief in ihrem Schoß ergoss und sank dann neben ihr auf das Lager. Einige Zeit verging, in denen keiner von ihnen etwas sagte. Aithiel hatte sich auf die Seite gerollt und die Augen geschlossen. Ein zufriedener Ausdruck lag auf ihrem Gesicht und aus einer Lauen heraus beugte sich Haldir vor und küsste ihre Stirn. Dann rückte er näher an sie heran und nahm sie in die Arme. In dieser Nacht würde er sie nicht mehr gehen lassen.
Doch er begann sich zu fragen, ob sie nur zu ihm gekommen war, um nicht allein zu sein.
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Kapitel 9
Zeit der Veränderungen
Haldir bemühte sich, seinen Abgang so würdig wie möglich zu gestalten, doch die beiden Männer, die vor ihm die Tür öffneten, sahen ihn seltsam an, als er in den Sonnenschein hinaustrat. Er war wütend und schockiert über die Vorgänge in Galadriels Talan. Niemals hatte er es für möglich gehalten, dass Aithiel die Orkreiter auflösen und ihr eigenes Leben zur Verfügung stellen würde.
Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er die Plattform verließ. Auch wenn er verstehen konnte, dass es ihre Ehre gebot, die Krieger von ihrer treuen Gefolgschaft zu entbinden, so war es vollkommen unfasslich, wie weit sie zu gehen bereit war. Fast erschien es ihm, als erachte sie ihr Leben und vor allem ihre Befehlsgewalt als nicht bedeutsam genug, um sich ernsthafte Gedanken über ein Fortbestehen der Orkreiter zu machen.
Er grübelte, ob sie diesen Weg wählte, weil sie so viele Verluste erlitten hatte in einer kurzen Zeit. Doch andererseits - ihr Lebens schien ihr zu gefallen. An dem Tag, an dem er sie bei Rumil gefunden und sie ihn so hart abgewiesen hatte, hatte sie es sicher genossen. Dabei hatte er an diesem Tag seinem inneren Drängen nachgeben wollte, sich ihr erneut zu nähern, zu versuchen, ihr endlich alles zu gestehen.
Denn neben einer unwillkommenen Eifersucht hatte sich an diesem Tag die Gewissheit gesellt, dass er es beenden musste, bevor Aithiel und er zu sehr darin gefangen waren.
"Haldir?" Er fuhr herum, als er ihre Stimme hörte. Sie war ihm nachgegangen und dafür hätte er sie anschreien können. Warum kam sie in diesem Augenblick zu ihm, in dem er den letzten Rest an Kontrolle über die Situation verloren hatte? Der Gedanken schoss ihm durch den Kopf, dass Galadriel mit der Eröffnung an die Orkreiter nicht von ungefähr bis zu dem Tag gewartet hatte, an dem er das Gespinst seiner eigenen, quälenden Gedanken nicht mehr ertragen konnte.
An diesem Tag trug Aithiel nicht die Kleidung einer Kriegerin, sondern eine schlichte weiße Tunika und weite Hosen, so als wolle sie auch noch einmal mit ihrem Erscheinungsbild ausdrücken, dass sie einen Teil ihres Lebens hinter sich gelassen hatte. Mit unsicheren Schritten folgte sie Haldir über die schwankende Hängebrücke
"Was wollt Ihr?", erkundigtere er sich und verschränkte die Arme. Doch sie ließ sich nicht einschüchtern, obwohl er sehr viel größer war als sie und trat näher an ihn heran. Wie an dem regnerischen Morgen ließ der dünne Stoff ihrer Kleidung die Umrisse ihres Körpers erkennen und Haldir hatte das dringende Bedürfnis, am Kragen seiner Tunika zu zerren.
Aithiel Augen schleuderten Blitze, als sie sich vor ihm aufbaute.
"Seit Tagen behandelt Ihr mich, als hätte ich eine ansteckende Krankheit. Ihr geht mir aus dem Weg, wenn Ihr mich seht und meidet dazu noch Euren Bruder. Und ich sehe keinen Grund dafür!"
"Meine Gründe gehen nur mich etwas an", erklärte er ihr in überheblichem Tonfall, doch er bemerkte, dass dies Aithiel nur noch mehr anstachelte. Ihre Wut stand ihr gut, im Gegensatz zu der unheimliche Ruhe, die sie während ihrer Rede in Galadriels Haus ausgestrahlt hatte.
"Sind es dieselben Gründe, die Euch davon abhalten, mir endlich die Wahrheit über den Tod meiner Mutter zu sagen? Ihr habt Angst und versucht Euch vor Eurer Verantwortung zu drücken, indem Ihr Euch von mir fernhaltet. Aber Ihr habt Euch geirrt, wenn Ihr dachtet, ich würde so mit mir umspringen lassen!"
Er wollte sich umdrehen und weggehen, doch sie hielt ihn fest. Noch niemals hatte es jemand außer seinen Brüdern gewagt, ihn so zu behandeln, ihn einen Feigling zu heißen. Mit einer groben Geste riss er sich los und erkannte erschrocken, dass sich Aithiels Gesicht vor Schmerzen verzog, als der Ruck auch durch ihren Körper ging. Seine Schritte stockten wie von selbst.
"Es tut mir leid!", sagte er nach einer kleinen Weile, in der sich keiner von ihnen bewegt hatte. "Das wollte ich nicht."
Aithiels Miene wurde urplötzlich sanft.
"Es ist nicht schlimm", beruhigte sie ihn und sah ihn dann direkt an. "Ich verstehe Euch nicht, Haldir. An dem Tag, an dem wir auszogen, meinte ich, wir hätten eine Art Einverständnis." Bei dem letzten Wort dieses Satzes zogen die Bilder von Aithiels nacktem Körper erneut durch seinen Kopf und er unterbrach den Blickkontakt, weil er fürchtete, dass ihm zum ersten Mal in tausend Jahren wieder das Blut in die Wangen schießen könnte. "Ich möchte wissen, warum ihr seit zwei Wochen kaum einen Satz mit mir gesprochen habt. Bitte."
So sehr Haldir sich auch danach sehnte, endlich zu gestehen und sein Gewissen zu erleichtern, so kamen ihm die Worte doch nicht über die Lippen. Er erkannte, dass es zu spät war. Er wollte Aithiel nicht verlieren, auf welche Weise auch immer. Ganz gleich, wie schwer das Gewicht seiner Schuld auf seiner Seele lastete, er konnte sich ihr nicht mehr entziehen.
"Ich hatte zu tun", log er. In Wirklichkeit hatte er die meiste Zeit auf seinem Posten am Rand des Waldes verbracht und nichts anderes getan als nachzudenken und doch zu keinem Entschluss zu kommen. "Und ich wollte Euch und Rumil nicht stören."
Aithiel wirkte verdutzt, doch dann huschte ein seltsamer Ausdruck über ihr Gesicht, den er nicht zu deuten wusste.
"Ihr hättet nicht gestört, im Gegenteil, ich hätte mich sogar sehr gefreut!" Röte kroch in ihre Wangen und Haldir erkannte in einer sehr gedämpften Art der Freude, dass ihr die Unterhaltung ebenso schwer fiel wie ihm. Er konnte nichts mehr wahrnehmen außer Aithiel, die ebenfalls mit sich zu kämpfen schien. Haldir lächelte über die Probleme, die zwei allzu stolze Köpfe miteinander haben konnten und entschloss sich, der Sache ein Ende zu machen.
Er wusste, was er tat und doch war er fast verzweifelt über seine Entscheidung, als er den Kopf neigte und sie küsste.
***
Aithiel wich ein wenig zurück, als sich ihre Lippen trafen, doch als Haldir schon fürchtete, sie würde vollends gehen, spürte er, wie ihr Mund weich und nachgiebig wurde. Sie erwidert den Kuss, hatte ebenso wie er den Kampf aufgegeben. Ihre kleine Zunge drang in seinen Mund ein und traf auf seine. Er umspielte sie sanft und Aithiel gab einen kleinen, zufriedenen Laut von sich. Ihre gesunde Hand glitt streichelnd über sein Gesicht und grub sich dann in sein Haar.
Haldirs Körper begann zu pulsieren und die Welt um ihn wurde undeutlich, als vorsichtig die Hände auf Aithiels Körper legte. Seine Finger begannen, ihre Seiten und die Bögen ihrer Rippen zu streicheln und glitten dann auf ihren Rücken. Aithiel drängte sich ihm entgegen und er fühlte ihre Brüste, die sich an seinen Oberkörper pressten.
Das Spiel ihrer Zungen wurde intensiver und fordernder und Haldir durchzuckte ganz plötzlich die Frage, warum es so lange auf diese Art von Gefühlen verzichtet hatte. Aithiel seufzte leise und er biss sanft auf ihre Unterlippe, eine Geste, die Rumil immer angewendet hatte, um Menschenfrauen zu entzücken. Dass es auch bei Aithiel wirkte, merkte er, als sie ihre Hüften näher an ihn presste und sich an seinen Lenden rieb.
Seine Erektion wuchs und presste gegen den Stoff seiner Hose. Aithiel musste es auch spüren, denn es geschah etwas, dass er nicht erwartet hatte. Sie erstarrte in seinen Armen und fing dann an, vor ihm zurückzuweichen. Die Erkenntnis, dass ausgerechnet Aithiel vor etwas zurückschreckte, brachte zumindest Haldirs Kopf schnell wieder zur Besinnung, auch wenn sein Körper in einem trägen Zustand des unerfüllten Sehnens zurückblieb.
Er hielt sie fest und sie blickte überrascht zu ihm auf, die Lippen noch feucht und rosig von seinen Küssen.
"Was ist los?", fragte er frustriert und merkte an ihrer Reaktion, dass er es schlecht vor ihr verbergen konnte. Ihre Hände, die noch auf seinem Rücken gelegen hatten, glitten entgültig von ihm ab.
"Ich kann das nicht!", sagte sie und wirkte ebenso verwundert wie verzweifelt. Sie schien erleichtert, als er sie ebenfalls aus der Umarmung verließ, doch sie rannte nicht fort. Letzten Endes gewann die Kriegerin in ihr den inneren Kampf. Sie richtete sich ein Stück auf und straffte die Schultern. "Haldir, ich brauche noch ein wenig Zeit." Ihre Ehrlichkeit erschütterte ihn und seine Frustration ebbte ab. Wie konnte er nur an die Stillung seiner Gelüste denken, wenn er doch ganz genau wusste, dass vor nicht einmal zwei Wochen ihr Liebhaber in ihren Armen gestorben war?
"Ist es wegen ihm?", fragte er dennoch. Seit sie in Lorien war, seit jener ersten Nacht, in der er sie beobachtet hatte, war er versessen darauf gewesen herausfinden, was sie mit Aithlion verbunden hatte. Aithiel schüttelte den Kopf und der Druck auf seiner Brust ließ etwas nach. Er wusste nicht, warum es ihn gestört hätte, wenn sie einen anderen liebte, aber nun, da sie es bestritt, erleichterte es ihn.
"Er wird mir als Freund immer fehlen, doch er ist nicht der Grund, warum -." Sie schenkte ihm ein bedrücktes Lächeln. "ich weiß einfach nicht, ob ich die Entscheidungen, die ich an diesem Tag traf, morgen noch begrüßen kann. Jede Art von Entscheidung."
Ihm fiel keine Erwiderung darauf ein und so konnte er nur stumm beobachten, wie sie über die Brücke zurückging, eine kleine, nachdenkliche Gestalt. Haldir bemerkte alarmiert, dass man von Galadriels Talan einen direkten Blick auf die Brücke hatte und dass ihm die Aufmerksamkeit einiger Orkreiter gehörte, die Aithiel sofort beschützend in ihre Mitte nahmen, als sie auf der Plattform eintraf. Haldir schätzte, dass er in dem Moment, in dem Aithiel sich gegen ihn gewehrt hätte, von mehreren Pfeilen niedergestreckt worden wäre.
Der Gedanken reichte aus, um seine Erregung völlig abflauen zu lassen. Er legte für einen Moment den Kopf in den Nacken, um durchzuatmen, dann begab er sich zu seinem Talan, um seine Waffen für seine schon etwas verspätete Wache zu holen. Sorgfältig bespannte er seinen Bogen neu, dann machte er sich auf den Weg zu den Überwachungsstationen an der Grenze. In den einfachen Tätigkeiten fand er etwas seiner verlorenen Ruhe zurück und als er nach einem kurzen Marsch den Baum erklomm, in dem Rumil und Orophin bereits mit einigen Männern auf ihn warteten, fühlte er sich fast glücklich. Ihm war klar, dass er jenen Fehler, den er vor dreihundert Jahren begangen hatte, nicht mehr beichten konnte - das würde er sich und Aithiel nicht antun. Doch dafür hatte er vielleicht etwas gewonnen, das den Schmerz seines Schweigens lindern würde.
Rumil bedachte ihn mit einem langen Blick, dem Haldir standhielt, woraufhin sein Bruder breit lächelte und ihm die Hand reichte, um ihm bei der letzten Stufe der Strickleiter zu helfen.
"Du hast nichts verpasst. Alles ruhig bis auf dreihundert Orks", spielte er auf Haldirs Verspätung an, wurde dann aber wieder ernst. "Unserer Leute haben zwei Meilen voraus eine Reisegruppe gesichtet, die direkt auf das Herz Loriens zuhält. Ich hab den Befehl gegeben zu warten."
"Gut", nickte Haldir und lauschte nachdenklich in den Wald hinein. Eine Reisegruppe, die sich freiwillig in das Land der Herrin wagte -es konnten keine Menschen sein. Und falls es jene Gruppe war, die Galadriel nun schon geraume Zeit erwartete, dann hieß es, mit den Gästen auch den Krieg endgültig in den Wald aufzunehmen. Nach einer kleinen Weile nickte er und winkte seinen Brüdern und einige anderen Männern. Sie zogen über die Wipfel der Bäume und als sich die Kronen zur Ebene vor dem Anduin hin zu sehr lichteten, wechselten sie auf den Boden hinunter.
Verborgen hinter den schorfigen Rinden der Bäume, bezogen sie ihre Posten und warteten. Orophin und Rumil blieben bei Haldir und als die ersten Gestalten zwischen den Bäumen auftauchten, wechselten sie einen beredeten Blick.
Die Gruppe wurde von einem Elben geführt, der mit wachsamem Blick den Weg vor ihm betrachtete. Hinter ihm gingen zwei bärtige Menschen, beide hochgewachsen und von edler Gestalt. Sie wirkten nervös, doch suchten diese Regung durch eine steinerne Miene zu verbergen. Hinter ihnen gingen vier sehr kleine Wesen, die Haldir zunächst in der Entfernung für Kinder gehalten hatten, sich doch nun als Erwachsenen herausstellten. In ihrer Mitte ging ein Zwerg, der die Axt in seiner Hand fest umspannte. Er schien zu ahnen, was ihm blühen würde, wenn er die Waffe auch nur einmal in feindlicher Absicht schwang.
Haldir gab ein Zeichen und Sekunden später war die Gruppe von seinen Leuten umzingelt.
"Der Zwerg atmet so laut, ich hätte ihn im Dunkeln erschießen können!", sagte er abschätzig, doch es war nicht der Zwerg, der seine Aufmerksamkeit fesselte. Über die Spitze eines auf ihn gerichteten Pfeils blickte er in die Augen des Prinzen von Düsterwald. Aithiels Richter.
***
Nachdem Haldir die Gemeinschaft des Ringes zu Galadriel geführt hatte und diese dann ihr Quartier unter den Wurzeln der Mallornbäuem aufgeschlagen hatten, begannen die Gesänge. Sehnsüchtige Stimmen wehklagen über den Verlust von Mithrandir, dem grauen Pilger, der die Gemeinschaft des Ringes mit seinem Leben verteidigt hatte. Haldir blieb in der Dämmerung auf einer der Brücken stehen und lauschte, während er die Ereignisse des Tages noch einmal durchdachte. In Lorien wurde es niemals richtig Nacht, zu sehr leuchtete das Innere des Waldes, doch an diesem Abend schien es, als würde graue Dunkelheit zwischen den Bäumen hervorkriechen und den Wald ersticken.
Haldir hatte Angst verspürt in dem Moment, in dem ihr klar geworden war, dass der Ring um den Hals einer jener Kindmenschen klag, die sich selbst Hobbits nannten. Wie sollte ein derart schwaches Wesen ein Artefakt tragen können, dass selbst der mächtigste Elbenfürst fürchtete? Er hätte niemals gedacht, dass das Unheil bis in das Herz Loriens vordringen würde. Doch es war geschehen und er hatte keinen Einfluss darauf.
Legolas Thranduilion war an diesem Abend noch einmal zu Galadriel gerufen worden und Haldir ahnte, worum sich das Gespräch drehen würde. Mit Sorge im Herzen riss sich Haldir von den Klageliedern los und kehrte endgültig für diesen Tag in sein Fleet zurück.
Dort entfachte er eine einzelne Öllampe und setzte sich an seine Tisch, auf dem noch einige unvollendete Pfeile lagen. Er griff zu einer großen Adlerfeder und seinem Messer, um sie vom Kiel her aufzuschneiden, als Aithiels Stimme vom Eingang des Talans her fragte:
"Störe ich Dich?"
Er ließ seine Arbeit sinken und erhob sich. Sie stand vor dem kreisrunden Einstieg und lächelte zurückhaltend.
"Komm herein!", bat er. Sie trug noch immer Weiß und schimmerte in der Dämmerung wie ein Stern. Mit ein wenig Mühe wegen ihres verletzten Knies kletterte sie in den Talan und sah sich dann neugierig um. Ihr Blick glitt über die zweckmäßige Einrichtung der Wohnung, über die Waffen, die in einer Ecke lehnten und schließlich auch über das Lager in der Ecke des Raumes. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass Du mich besuchen kommst", sagte er, nur um die Stille zu durchbrechen. "Es war sicher ein anstrengender Tag für Dich."
Sie überging seine Aussagen und sagte dann ruhig:
"Galadriel hat mir gerade mitteilen lassen, dass ich morgen früh dem Prinzen begegnen werde." Sie schien gefasst, doch er bemerkte, dass ihre ineinander verschränkten Hände leicht zitterten. "Ich habe einfach nach ein wenig Gesellschaft gesucht."
"Meinst Du, ich bin dafür der Richtige?" Er wollte, dass sie sich sicher war, warum sie in diesem Moment so nahe an ihn herantrat, dass er den Geruch ihres Haares wahrnehmen konnte. Dieses Mal sollte sich nicht wieder gehen, bloß weil sie an sich und ihren Entscheidungen zweifelte.
"Ja", erklärte Aithiel schlicht und dieses Mal war sie es, die die Initiative übernahm und ihn küsste. Die letzten Reste ihrer Bedenken waren von ihr abgefallen, als sie, ihn noch immer küssend, nach dem Verschluss seiner Tunika griff und sie aufzuschnüren begann. Haldir fühlte, wie sich kurz darauf ihre warmen Hände unter den Stoff schoben und seine Haut zu streicheln begannen. Ihre Fingernägel kratzten sachte über seinen Bauch und er spürte, wie sich sein ganzer Körper anspannte. Sie wusste genau, was sie tun musste, um einen Mann zu erregen und das gefiel ihm.
Ihr Mund verließ seine Lippen und er biss sie Zähne zusammen, als sie leicht in den empfindlichen Muskel an der Seite seines Halses biss. Dann begann sie, mit Zunge und Zähnen eine feuchte, lustvoll schmerzende Spur zu hinterlassen, die an seinen Brustwarzen endete. Mit großem Geschick widmete sie sich den rosigen Spitzen und Haldir musste an sich halten, um nicht laut zu stöhnen. Er spürte, wie sich sein Glied regte, als sie noch weiter nach unten wanderte und seinen Bauch mit hauchzarten Küssen und kleinen Bissen bearbeitete.
Obwohl er nichts lieber getan hätte, als sie weitermachen zu lassen, zog er sie hoch, um sie erneut zu küssen. Mit sanftem Druck schob er sie in Richtung des Bettes und zog ihr vorsichtig die Tunika aus, ihre verletzten Schulter schonend. Aithiel machte eine abwehrende Geste, als er sich vorbeugte, um die Narbe zu küssen, die die weiße Haut entstellte, doch dann ging ihr Protest in einem leisen Seufzen unter. Leicht kneteten seine Finger die Spitzen ihrer Brüste, die klein und weich in seinen Handflächen lagen.
Ein letztes Stupsen Haldirs und dann lag Aithiel auf seinem Bett, nackt bis zur Taille. Er streifte seine Tunika endgültig ab und ließ seine Hose folgen. Aithiel lächelte, als er neben ihr auf das weiche Lager glitt und dabei half, das letzte Stück Kleidung von ihrem Körper zu streifen.
Ihr Körper war durchtrainiert und schlank, vernarbt, und doch für ihn wunderschön. Mit so etwas wie Andacht streichelte er sie, ihre Brüste, ihren flachen Bauch, ihre Schenkel. Aithiel seufzte leise, als seine Finger in das Nest aus roten Haaren zwischen ihren Beinen eintauchten. Sacht streichelte er ihre Knospe und beobachtete, wie sich ihre Augen schlossen und ihr Körper unter dem Vergnügen der Berührung zu zittern begann. Feuchtigkeit benetzt seine Finger und als er mit ihnen ihre Öffnung fand und in die weiche Wärme hineinglitt, stöhnte Aithiel laut auf.
Haldir wusste, dass er sich kaum noch länger beherrschen konnte und zog seine Hand zurück. Aithiel öffnete die Augen, die im gedämpften Licht des Zimmers funkelten wie die einer Wölfin und er hatte das Gefühl, bis in sein Innerstes durchschaut zu sein. Sie griff nach seinem Glied und begann es mit leichtem Druck zu massieren, bis es steif von seinem Körper abstand. Bevor sie in ihren Liebkosungen zu weit gehen konnte, entzog er sich ihr und kniete sich zwischen ihre Beine. Mit einer Hand brachte er sein Glied an ihrer Öffnung in Position und glitt dann langsam in sie hinein.
Sie schloss sich eng und heiß um ihn und stöhnte, als er sich langsam vollends in ihr versenkte. Haldir stöhnte und betrachtete Aithiels vor Lust verzerrtes Gesicht, als er sich in ihr zu bewegen begann. Ihre Hüften hoben sich ihm entgegen, forderten ihn auf, noch schneller in sie zu stoßen und er tat, was sie wollte. Sich immer wieder tief in Aithiel treibend, spürte er, wie seine Erregung einem Höhepunkt entgegentrieb und beschleunigte seine Bewegungen noch einmal, bis er spürte, wie sich Aithiels Körper um sein Glied zusammenzog und sie mit einem Schrei zusammensackte. Erst dann ergab er sich seinem eigenen Höhepunkt.
Er spürte, wie er sich tief in ihrem Schoß ergoss und sank dann neben ihr auf das Lager. Einige Zeit verging, in denen keiner von ihnen etwas sagte. Aithiel hatte sich auf die Seite gerollt und die Augen geschlossen. Ein zufriedener Ausdruck lag auf ihrem Gesicht und aus einer Lauen heraus beugte sich Haldir vor und küsste ihre Stirn. Dann rückte er näher an sie heran und nahm sie in die Arme. In dieser Nacht würde er sie nicht mehr gehen lassen.
Doch er begann sich zu fragen, ob sie nur zu ihm gekommen war, um nicht allein zu sein.
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