4. "Bitte, du darfst mir nicht böse sein."
Eine Woche vor Schulbeginn sass Nelifer Forler in ihrem, inzwischen leergeräumten, Laden. Sie hatte soeben mit dem letzten Händler gesprochen, legte nun ihren Kopf völlig erschöpft auf die Tischplatte und versuchte sich zu sammeln. Dann ging sie zu ihrem Schreibtisch, öffnete eine Schublade nach der anderen und räumte sie aus. Als sie bei der vorletzten Lade ankam, fiel ihr ihr Zauberstab in den Blick. Nach kurzem Zögern beschloss sie, das eigentlich überflüssige Ding mitzunehmen. Mit einem Wink ihrer rechten Hand löschte sie das Licht und verließ den Laden.
Als der Zug in Hogsmeade hielt, verabschiedete sich Nelifer Forler von der betagten Dame, mit der sie sich von London bis hierher unterhalten hatte. Nun griff sie nach ihren beiden kleinen Handkoffern und stieg aus. Ihr restliches Gepäck war bereits nach Hogwarts geschickt worden. Sie verließ den Bahnsteig. Der Zug fuhr weiter und sein Rattern verlor sich sehr schnell in der Ferne. Nelifer sah sich um und kam zu dem Schluss, dass Hogsmeade sich so gut wie gar nicht verändert hatte, seit sie das letzte Mal, als Schülerin, hier gewesen war.
Als Nelifer Hogwarts erreichte, blieb sie unschlüssig vor dem großen Schultor stehen. Doch kaum hatte sie das Portal durchschritten kam auch schon Albus Dumbledore auf sie zugestürzt. "Madame Forler! Schön, dass Sie hier sind. Darf ich Ihnen Minerva McGonnagal vorstellen." Eine ältere Hexe mit strengem Blick und einem noch strengerem Dutt streckte Nelifer ihre Hand entgegen. "Professor McGonnagal ist meine Stellvertreterin, Hauslehrerin von Gryffindor und unterrichtet Verwandlung." Nun war Nelifer, wider ihren Willen, doch von der Frau beeindruckt und ergriff die Hand "Professor McGonnagal, Sie scheinen ja eine vielbeschäftigte Frau zu sein, es freut mich Sie kennenzulernen." "Die Freude ist ganz auf meiner Seite, ich hoffe Sie werden sich bald eingelebt haben."
Nach einem langen Gespräch zwischen Nelifer, dem Direktor und seiner Stellvertreterin wandte sich Professor McGonnagal an Nelifer. "Ihre Reise war sicherlich anstrengend, ich werde Sie nun zu Ihren Räumen führen." Sie erhoben sich und verließen nach kurzem Gruß Dumbledores Büro. Die ältere Hexe erklärte Nelifer, dass ihr Büro, ihr Unterrichtsraum und ihre Privatgemächer alle unten in den Kerkern lagen. Letztendlich kamen sie an einer schweren Eichentür an. "So, da wären wir, ich nehmen an, dass Sie Ihr 'Revier' selbst erkunden möchten?" Sie sah ihr Gegenüber fragend an. "Sehr gerne sogar, danke für die Führung, ich war zwar als Schülerin hier aber ich hätte mich bestimmt verlaufen." Die ältere Hexe lächelte und ging davon.
Nelifer richtete sich zuerst in ihren Wohnräumen ein, anschließend beschloss sie, sich in ihrem Büro umzusehen. Es war ein großer, dunkler Raum und obwohl sie sich in den Kerkern befand, entdeckte Nelifer ein Fenster. Nachdem sie ihre zahlreichen Bücher untergebracht hatte, trat sie nachdenklich an das Fenster und schob den Vorhang zur Seite. Nebel kroch in die Senke in der sich ihre Räumlichkeiten befanden und schien Hogwarts verschlingen zu wollen. Plötzlich zerriß ein lautes Klopfen die Stille. Nelifer zuckte heftig zusammen und wirbelte mit weit aufgerissenen Augen herum. In diesem Moment ging die Tür auf und Severus Snape stand in voller Lebensgröße vor ihr. "Warum bist du hier?" Sie blickte ihn fragend an. "Ich wollte wissen warum du 'damals' plötzlich verschwunden bist." Überrascht erwiderte sie seinen Blick. "Sev, ich wollte es dir sagen, und ich wollte dir so oft schreiben, weshalb ich plötzlich verschwunden bin, aber ich hatte Angst." Als sie nah einem Buch griff um dieses ins Regal zustellen, sah er wie ihre Hand zitterte. Er ergriff ihr Handgelenk, nahm ihr das Buch aus der Hand und legte es zurück auf den Tisch. "Wovor hattest du Angst?" Plötzlich wollte sie sich losreißen, doch er hielt ihr Handgelenk mit eisernem Griff fest. "Du wirst nicht noch einmal verschwinden, Nel, nicht bevor du mir gesagt hast, was geschehen ist!" "Sev, lass mich los, bitte lass mich los." Ihre Stimme war nur ein Flüstern und er sah, dass sie ihre Tränen zurückhalten musste. "Nel, was ist passiert?" Fragte er sanft und lies ihre Hand los. "Ich..., nein, ich kann nicht, . . . . . . . . . . können wir an den See gehen?"
Sie gingen schweigsam nebeneinander her. Er musterte sie von der Seite und nun im hellen Licht des Mondes sah sie aus wie ein Gespenst. Ihr Gesicht war fahl wie das einer Todkranken. Sie trug einen dunkelblauen Umhang und sah aus, als wäre sie bis zum Skelett abgemagert. "Nel," sagte er sanft, "Nel, wie kann ich dir helfen?" Die glanzlosen Augen der Frau wurden groß und sie trat einen Schritt näher an ihn heran, als wolle sie ihm etwas sagen, das niemand sonst hören durfte. "Severus, ich habe für des Ministerium gearbeitet, du weißt, dass ich sehr ausgeprägte hellseherische Fähigkeiten habe. Und kurz vor dem Abschluss kamen sie auf mich zu und boten mir eine Stelle an." Sie wirkte erschrocken über die Tatsache, dass sie ihm etwas derartiges anvertraut hatte. "Severus, bitte du darfst mir nicht böse sein." Sie sah ihn flehend an. "Ich wurde vom Ministerium zu einer Art 'Spurensucherin' ausgebildet. Ich habe Todesser enttarnt, ich konnte sie in meinen Visionen sehen." Sie trat einen Schritt von ihm weg und sah ihn mit schuldbewussten Blick an. "Ich bin schuld daran, dass du immer noch vom Ministerium verdächtigt wirst." Er sah sie verblüfft an "Sev, bitte, es tut mir so leid, ich wollte dir nie etwas böses, aber als ich dich in meinen Visionen erkannte war ich so überrascht, dass ich es nicht vor meinen Vorgesetzten verbergen konnte." Die Frau konnte ihre Tränen nur mit Mühe zurückhalten. Sein Blick fand den ihren und er sagte kalt, "Es hat sicher einen Grund weshalb du nun hierher gekommen bist?" Warnend zog er eine Augenbraue hoch und sah sie fragend an. "Sev, ich bin krank und damit ohne Nutzen für das Ministerium, ich..." stammelte sie. "Ich werde hier unterrichten und ich will dir bei dem was du tust helfen." "Hast du etwa ein schlechtes Gewissen?" Schrie er. Ihr entging nicht, wie sie zusammenzuckte, doch momentan war es ihm egal.
Ohne ein weiteres Wort zusagen ging er davon.
Eine Woche vor Schulbeginn sass Nelifer Forler in ihrem, inzwischen leergeräumten, Laden. Sie hatte soeben mit dem letzten Händler gesprochen, legte nun ihren Kopf völlig erschöpft auf die Tischplatte und versuchte sich zu sammeln. Dann ging sie zu ihrem Schreibtisch, öffnete eine Schublade nach der anderen und räumte sie aus. Als sie bei der vorletzten Lade ankam, fiel ihr ihr Zauberstab in den Blick. Nach kurzem Zögern beschloss sie, das eigentlich überflüssige Ding mitzunehmen. Mit einem Wink ihrer rechten Hand löschte sie das Licht und verließ den Laden.
Als der Zug in Hogsmeade hielt, verabschiedete sich Nelifer Forler von der betagten Dame, mit der sie sich von London bis hierher unterhalten hatte. Nun griff sie nach ihren beiden kleinen Handkoffern und stieg aus. Ihr restliches Gepäck war bereits nach Hogwarts geschickt worden. Sie verließ den Bahnsteig. Der Zug fuhr weiter und sein Rattern verlor sich sehr schnell in der Ferne. Nelifer sah sich um und kam zu dem Schluss, dass Hogsmeade sich so gut wie gar nicht verändert hatte, seit sie das letzte Mal, als Schülerin, hier gewesen war.
Als Nelifer Hogwarts erreichte, blieb sie unschlüssig vor dem großen Schultor stehen. Doch kaum hatte sie das Portal durchschritten kam auch schon Albus Dumbledore auf sie zugestürzt. "Madame Forler! Schön, dass Sie hier sind. Darf ich Ihnen Minerva McGonnagal vorstellen." Eine ältere Hexe mit strengem Blick und einem noch strengerem Dutt streckte Nelifer ihre Hand entgegen. "Professor McGonnagal ist meine Stellvertreterin, Hauslehrerin von Gryffindor und unterrichtet Verwandlung." Nun war Nelifer, wider ihren Willen, doch von der Frau beeindruckt und ergriff die Hand "Professor McGonnagal, Sie scheinen ja eine vielbeschäftigte Frau zu sein, es freut mich Sie kennenzulernen." "Die Freude ist ganz auf meiner Seite, ich hoffe Sie werden sich bald eingelebt haben."
Nach einem langen Gespräch zwischen Nelifer, dem Direktor und seiner Stellvertreterin wandte sich Professor McGonnagal an Nelifer. "Ihre Reise war sicherlich anstrengend, ich werde Sie nun zu Ihren Räumen führen." Sie erhoben sich und verließen nach kurzem Gruß Dumbledores Büro. Die ältere Hexe erklärte Nelifer, dass ihr Büro, ihr Unterrichtsraum und ihre Privatgemächer alle unten in den Kerkern lagen. Letztendlich kamen sie an einer schweren Eichentür an. "So, da wären wir, ich nehmen an, dass Sie Ihr 'Revier' selbst erkunden möchten?" Sie sah ihr Gegenüber fragend an. "Sehr gerne sogar, danke für die Führung, ich war zwar als Schülerin hier aber ich hätte mich bestimmt verlaufen." Die ältere Hexe lächelte und ging davon.
Nelifer richtete sich zuerst in ihren Wohnräumen ein, anschließend beschloss sie, sich in ihrem Büro umzusehen. Es war ein großer, dunkler Raum und obwohl sie sich in den Kerkern befand, entdeckte Nelifer ein Fenster. Nachdem sie ihre zahlreichen Bücher untergebracht hatte, trat sie nachdenklich an das Fenster und schob den Vorhang zur Seite. Nebel kroch in die Senke in der sich ihre Räumlichkeiten befanden und schien Hogwarts verschlingen zu wollen. Plötzlich zerriß ein lautes Klopfen die Stille. Nelifer zuckte heftig zusammen und wirbelte mit weit aufgerissenen Augen herum. In diesem Moment ging die Tür auf und Severus Snape stand in voller Lebensgröße vor ihr. "Warum bist du hier?" Sie blickte ihn fragend an. "Ich wollte wissen warum du 'damals' plötzlich verschwunden bist." Überrascht erwiderte sie seinen Blick. "Sev, ich wollte es dir sagen, und ich wollte dir so oft schreiben, weshalb ich plötzlich verschwunden bin, aber ich hatte Angst." Als sie nah einem Buch griff um dieses ins Regal zustellen, sah er wie ihre Hand zitterte. Er ergriff ihr Handgelenk, nahm ihr das Buch aus der Hand und legte es zurück auf den Tisch. "Wovor hattest du Angst?" Plötzlich wollte sie sich losreißen, doch er hielt ihr Handgelenk mit eisernem Griff fest. "Du wirst nicht noch einmal verschwinden, Nel, nicht bevor du mir gesagt hast, was geschehen ist!" "Sev, lass mich los, bitte lass mich los." Ihre Stimme war nur ein Flüstern und er sah, dass sie ihre Tränen zurückhalten musste. "Nel, was ist passiert?" Fragte er sanft und lies ihre Hand los. "Ich..., nein, ich kann nicht, . . . . . . . . . . können wir an den See gehen?"
Sie gingen schweigsam nebeneinander her. Er musterte sie von der Seite und nun im hellen Licht des Mondes sah sie aus wie ein Gespenst. Ihr Gesicht war fahl wie das einer Todkranken. Sie trug einen dunkelblauen Umhang und sah aus, als wäre sie bis zum Skelett abgemagert. "Nel," sagte er sanft, "Nel, wie kann ich dir helfen?" Die glanzlosen Augen der Frau wurden groß und sie trat einen Schritt näher an ihn heran, als wolle sie ihm etwas sagen, das niemand sonst hören durfte. "Severus, ich habe für des Ministerium gearbeitet, du weißt, dass ich sehr ausgeprägte hellseherische Fähigkeiten habe. Und kurz vor dem Abschluss kamen sie auf mich zu und boten mir eine Stelle an." Sie wirkte erschrocken über die Tatsache, dass sie ihm etwas derartiges anvertraut hatte. "Severus, bitte du darfst mir nicht böse sein." Sie sah ihn flehend an. "Ich wurde vom Ministerium zu einer Art 'Spurensucherin' ausgebildet. Ich habe Todesser enttarnt, ich konnte sie in meinen Visionen sehen." Sie trat einen Schritt von ihm weg und sah ihn mit schuldbewussten Blick an. "Ich bin schuld daran, dass du immer noch vom Ministerium verdächtigt wirst." Er sah sie verblüfft an "Sev, bitte, es tut mir so leid, ich wollte dir nie etwas böses, aber als ich dich in meinen Visionen erkannte war ich so überrascht, dass ich es nicht vor meinen Vorgesetzten verbergen konnte." Die Frau konnte ihre Tränen nur mit Mühe zurückhalten. Sein Blick fand den ihren und er sagte kalt, "Es hat sicher einen Grund weshalb du nun hierher gekommen bist?" Warnend zog er eine Augenbraue hoch und sah sie fragend an. "Sev, ich bin krank und damit ohne Nutzen für das Ministerium, ich..." stammelte sie. "Ich werde hier unterrichten und ich will dir bei dem was du tust helfen." "Hast du etwa ein schlechtes Gewissen?" Schrie er. Ihr entging nicht, wie sie zusammenzuckte, doch momentan war es ihm egal.
Ohne ein weiteres Wort zusagen ging er davon.
