TWIST AND SHOUT
KAPITEL SIEBEN – LOST WEEKEND
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»Whatever gets you thru the night,
it's alright, it's alright
Out the blue or out of sight
It's alright, it's alright
Don't need a gun to blow your mind«
„Whatever gets you thru the night"
John Lennon
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...sein Unglück
ausatmen können
tief ausatmen
sodass man wieder
einatmen kann
Und vielleicht auch sein Unglück
sagen können
in Worten
in wirklichen Worten
die zusammenhängen
und Sinn haben
und die man selbst noch
verstehen kann
und die vielleicht sogar
irgendwer sonst versteht
oder verstehen könnte
Und weinen können
Das wäre schon
fast wieder
Glück...
***
Wie lange würde es dauern, bis sie ihn gefunden hatten?
Es war dämmrig. Es war kalt. Der Schnee glitzerte höhnisch. Noch so ein verdammt märchenbuchhafter Dezembermorgen. Der eisige Wind rasierte ihm die Wangen. Die Eiskristalle an den dürren Zweigen der Hecke, hinter der er sich verkrochen hatte, funkelten. Verspottend.
Trotz all dieser Umstände konnte Severus Snape nicht gerade sagen, dass er sich schlecht fühlte. Eher im Gegenteil. Eigentlich fühlte er seit Tagen überhaupt nichts mehr. Nur noch diese seltsame, gleichgültige Leere, die dumpf jede noch so winzige Zelle seines Kopfes ausfüllte.
Er wusste nicht genau, welches Datum war. Anfang Dezember? Mitte? Jedenfalls näherte sich das Weihnachtsfest mit riesigen Schritten – und mit ihm die Ferien. Er hatte es seit langem vermieden, in den schulfreien Wochen – außer natürlich im Sommer, wo es nicht anders möglich war – nach Hause zu fahren. Die kommenden Weihnachtsferien würden das ändern. Sein Vater hatte ihm letzte Woche per Eule unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass seine, Severus', häuslichen Pflichten dieses Mal über seinen Schulischen zu stehen hatten. Lucius Malfoy, der vor einigen Jahren seinen Abschluss gemacht hatte und immer so etwas wie einen Mentor für Severus und die anderen Slytherins aus seinem Jahrgang, mit denen er zusammenhing, gewesen war, hatte Severus ebenfalls in einem Brief in den leuchtendsten Farben beschrieben, welche Ehre ihn erwarten würde. Seine Initiation würde das Erlebnis schlechthin werden, wie Malfoy ihm dazu versprochen hatte. Das befürchtete Severus auch – oder besser gesagt, hatte es befürchtet. Natürlich wusste er, was damit gemeint war. Schließlich war er kein Dummkopf. Am Weihnachtsfest würde ihm jene Ehre zuteil werden, dem dunklen Lord auf ewig verbunden zu sein.
Noch vor einigen Tagen hätte ihn der bloße Gedanke daran halb wahnsinnig vor Furcht gemacht. Die Erinnerung an seinen Vater, das Hinabsausen dessen eisernen, schlangenförmigen Gehstocks auf seine nackte Haut und überhaupt an seine ganze Kindheit beinahe umgebracht. Mittlerweile war es ihm so ziemlich egal. Er konnte sich selbst nicht erklären, weshalb. Er verspürte weder Angst, Ärger, Freude, Zorn – und schon gar nicht Ehrfurcht, die selbst bei den niedrigsten Todessern eine besonders ausgeprägte Eigenschaft war. Vielleicht stumpfte man einfach ab, wenn man zu viel erlebt hatte. Irgendwann kamen selbst Gefühle dem Ausmaß immerwährenden Leidens nicht mehr nach.
Evans zumindest schien es allem Anschein nach genauso zu gehen. Severus hatte es immer gewundert, warum man ihn selbst nie als Pokerface zwei oder so bezeichnet hatte. Vielleicht, weil gerade dieses Abstumpfen einer Gryffindor genau so herausstach, wie es bei beispielsweise einem Slytherin als normal empfunden wurde. Severus verzog seine schmalen Lippen zu einem ironischen Lächeln. Vielleicht hatte man als Slytherin ein Zyniker zu sein. Nun, wenn, dann war er auf dem besten Weg dazu.
Irgendwann würden ihn seine Gefühle wieder einholen. Für einige, diese, Zeit waren sie zu langsam, aber sie verloren nie an Tempo und irgendwann würden sie sich tückisch und zielstrebig wieder in seinen Verstand eingeschlichen haben. Evans war das beste Beispiel dazu. Severus kümmerte das im Moment jedoch kein bisschen. Wer konnte schon wissen, ob er bis dahin überhaupt noch am Leben war?
»Snape?«
Der eiskalte Wind ließ diesen schwachen, weit entfernten Ruf an seine Ohren dringen. Severus seufzte. Er besaß keine Armbanduhr, doch sein Zeitgefühl sagte ihm, dass kaum mehr als eine Viertelstunde vergangen sein musste, seitdem er sich klammheimlich vom Schloss weggeschlichen hatte. Die tiefe Stimme hatte er trotz des Sirren des Windes erkannt. Es gab außer Rodolphus Lestrange nicht viele, die in einer solchen Tonlage sprachen. Und wo dieser war, waren auch Evan Rosier, Douglas Wilkes und Kieran Avery nicht weit. Und natürlich Lestranges neueste Flamme Bellatrix Black, womit Severus' sogenannte Clique komplett war. Bis auf die Letztgenannte hing er mit allen schon seit seiner ersten Fahrt im Hogwarts-Express zusammen. Als er noch ein Erstklässler gewesen war, der von seinem Vater bis zum Bersten mit Wissen über sämtliche dunkle Flüche vollgestopft wurde. Der nie etwas anderes gelernt hatte, als sich mit Fäusten und Flüchen Respekt zu verschaffen. Natürlich, unsicher waren viele der Schulanfänger gewesen. Doch wenn sich, wie in Severus' Fall, zu dieser Unsicherheit auch noch Aggression gesellte, war das nicht gut.
Doch um zu den aktuellen Geschehnissen zurückzukehren: Ausgerechnet eine Black. Severus hatte Lestranges Kriterien, nach denen er sich in regelmäßigen Abständen seine Tussis auswählte, nie so ganz nach vollziehen können. Aber eine Black...diese Tatsache lieferte Severus weit mehr Stoff zum Nachdenken, als dass er die ganze Angelegenheit mit einem irritierten Kopfschütteln hätte abtun können.
Der Name Black galt bei den Slytherins als verrufen, seit der zweitjüngste Nachkomme dieser Familie als waschechter Gryffindor in Hogwarts für Furore sorgte. Nichtsdestotrotz war Lestrange Malfoys Beispiel gefolgt, der ebenfalls in seinem letzten Schuljahr eine Liebelei mit Narcissa, der älteren Schwester von Bellatrix, angefangen hatte und offensichtlich auch Jahre nach seinem Abschluss immer noch daran festhielt. Ziemlich verwunderlich, wenn man sich den Typen ansah, der zur Zeit in der Abschlussklasse die altehrwürdige und noble Familie Black repräsentieren sollte.
Black und Black, Cousin und Cousine – Verwandte, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Gryffindor und Slytherin wie aus dem Lehrbuch. Malfoy und Black, das gleiche Spiel, wahrscheinlich bald verwandt, wie Schwarz und Weiß, wie Feuer und Wasser. Black und Potter dagegen, kein bisschen verwandt, hielten dafür aber zusammen wie Pech und Schwefel.
Severus musste sich über sich selbst wundern. Noch vor einigen Tagen wäre die Abscheu beim Gedanken an Sirius Black nur noch von der Tatsache übertroffen worden, dass da auch noch ein aufgeblasener, arroganter Jemand namens James Potter existierte. Der Gedanke an beide zur gleichen Zeit hätte dann normalerweise in einem seelischen Fiasko geendet – nicht so heute. Obwohl er spinnefeind mit diesen beiden Personen war, seit – nun ja, seitdem sie sich zum ersten Mal begegnet waren, machten ihm seine Überlegungen überraschenderweise gar nichts aus. Ja, sie berührten ihn nicht einmal, sodass es ihm vorkam, als würde er über die Erlebnisse eines komplett anderen Menschen nachdenken.
Die Feindschaft zwischen Potter, Black, Gefolge und ihm war natürlich von mehreren Ereignissen geprägt, vertieft worden. Blacks Streich zum Beispiel, der Severus das Leben gekostet hätte, wenn Potter nicht im letzten Moment kalte Füße bekommen hätte...oder, noch schlimmer, die Sache mit der O.W.L.-Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste, bei der ihn ausgerechnet Potter vor dem gesamten Jahrgang bloßgestellt und am Ende auch noch übertrumpft hatte...
»Kannst du mir sagen, warum hier steht, dass du kein herrvoragendes Ordinary Wizarding Level in Verteidigung gegen die dunklen Künste erhalten hast? Kannst du mir das erklären?!«
Rascheln von Pergament. Sirren des herabsausenden Gehstocks. Funkeln seines silbernen Metalls. Die Stimme, die sanft säuselt beginnt, um sich dann zu einem ausgewachsenen Löwengebrüll zu entwickeln. Spieße des Holzscheites, die sich langsam in seine Knie bohren...
»Vater, ich...«
Wieder Rascheln. Sirren. Funkeln
.
»Warum glaubst du, lehre ich dir, seit du laufen kannst, die dunklen Künste, wenn sich dann herausstellt, dass mein eigener Sohn unfähig ist, eine simple Verteidigung dagegen zu entwickeln? Sollte das nicht als heranwachsender dunkler Magier eine deiner leichtesten Übungen sein? Bist du jämmerliches Stück Dreck dir eigentlich bewusst, welch' Schandfleck du für unsere Familie bedeutest? Antworte mir!«
Rascheln. Sirren. Funkeln.
»Vater, ich...«
»Schweig gefälligst, du erbärmlicher Feigling! Crucio!«
Feuer. Lodern. Schreie –
Ruhe. Ruhe. Ruhe. Das bist nicht du, das bist nicht du! Weiterdenken, weiterdenken...Potter. Potter...
»Alles klar, Snivellus?«, tönte Potter. Er und Black standen direkt vor Severus. Zuvor waren sie gelangweilt auf der Wiese vor dem See herumgesessen.
Severus reagierte so schnell, als ob er einen Angriff erwartet hätte. Er warf seine Tasche von sich, fuhr mit seiner Hand in seine Robe und hatte seinen Zauberstab halb in die Luft erhoben, als Potter schrie:
»Expelliarmus!«
Severus' Zauberstab flog zwölf Meter in die Luft und schlug dumpf hinter ihm auf dem Gras auf. Verdammt! Black lachte bellend. Verdammter, blöder Hund! Ohne Zauberstab würde er nicht viel Chancen haben, sich zu verteidigen. Severus konnte sich vorstellen, was die beiden nun vorhatten...
»Impedimenta!«, sagte Potter gerade und deutete mit seinem Zauberstab auf Severus, der von den Füßen gerissen wurde und im Sturzflug seinem eigenen Zauberstab entgegenfiel.
Die Schüler, die ebenfalls am See waren, hatten sich umgedreht, um ihnen zuzusehen. Einige waren aufgestanden und kamen näher. Verdammte Gaffer! Severus schluckte. Nun würde er also von Black und Potter vor dem versammelten Jahrgang erniedrigt werden...
Einige der Schüler sahen besorgt aus (Mitleid! Wenn Severus - außer der Gegenwart von Black und Potter natürlich - eines nicht ertragen konnte, dann war es Mitleid! Zum Teufel mit diesen scheinheiligen Blicken!), andere amüsiert. Kein Wunder...
Severus lag keuchend am Boden. Innerlich brannte er vor Scham. Und die beiden sahen nicht so aus, als ob sie schon genug hätten...sie umkreisten ihn mit erhobenen Zauberstäben. Potter warf hin und wieder einen Blick über die Schulter zu den Mädchen am Ufer des Sees. Severus bemerkte es. Natürlich, er hätte es wissen müssen. Supermacho Potter ging es allein darum, den Mädchen zu zeigen, wie supercool und witzig er doch war.
»Und, wie war die Prüfung, Snivelly?«, fragte Potter großspurig. Dieses verdammte Grinsen! Und für diesen ach so amüsanten Namen hätte Severus ihn am liebsten mit den bloßen Händen erwürgt!
»Ich habe ihn beobachtet, seine Nase hat andauernd das Pergament berührt!«, mischte sich Black bösartig ein. »Da müssen riesige Fettflecken drauf sein, sie werden bestimmt kein Wort lesen können.«
Einige Leute lachten.
Sie hatten kein Recht dazu! Black und Potter hatten verdammt nochmal kein Recht dazu, ihn auf diese Weise vor allen so zu demütigen! Nicht vor all den anderen! Die anderen, die ihn erbarmungslos auslachten. Severus hatte von Anfang an gewusst, dass sie das tun würden. Er war ziemlich unbeliebt.
Die Wut, all der Zorn stieg plötzlich wie ein lodernder Feuerball in ihm auf. All die Aggressionen, die er je gegen Potter, Black und den Rest der Welt gehegt hatte, schienen aus ihm herausquellen zu wollen. Explosionsartig, sodass es ihm beinahe die Luft abdrückte.
»Du - warte«, keuchte er und starrte zu Potter hinauf. In seinem Gesicht spiegelte sich pure Abscheu wieder. »Du – warte!«
»Warten? Worauf denn?«, fragte Sirius gelassen. Natürlich, der große Black, ganz der Herr der Lage. »Was willst du denn machen, Snivelly, deine Nase an uns abwischen?«
Bei Severus waren alle Sicherungen durchgebrannt. Er konnte keinen einzige klaren Gedanken mehr fassen. Er stieß verschieden Flüche und Verwünschungen hervor, doch da sein Zauberstab zehn Meter entfernt lag, passierte nichts.
»Wasch dir lieber mal deinen Mund aus!«, sagte Potter kalt. »Scourgify!«
Severus hatte Mühe, Potter nicht vor die Füße zu kotzen. Denn sofort strömten pinkfarbene Seifenblasen aus seinem Mund, dessen Schaum sich wie ein Knebel über seine Lippen legte, er würgte –
Unwillkürlich hatte Severus die Fäuste geballt. Offensichtlich war es mit seinem Zynismus wohl doch nicht so weit her, wie er geglaubt hatte. Aber es war schon einmal schlimmer gewesen...
Also, wo war er stehen geblieben? Potter, richtig. Potter, der ihn in letzter Zeit...misstrauisch machte. Sein aktuelles Benehmen gefiel Severus ganz und gar nicht. Gut, das hatte es noch nie, aber jetzt war Potter...komisch geworden. Anders. Er hatte – einfach ausgedrückt – in der Schule den Ruf eines arroganten, nervigen Egoisten mit einer Überdosis Charme, der an jedem Finger zehn Mädchen hatte und scheinbar war er darauf immer stolz gewesen. Aber jetzt hatte Potter sich irgendwie verändert. Er klopfte keinen ach so coolen Sprüche mehr, versuchte auch nicht mindestens vierundzwanzig Stunden am Tag irgendwelche Aktionen und Mätzchen, um Aufmerksamkeit zu erlangen und sein Haar sah ausnahmsweise mal nicht künstlich unordentlicher aus, als es sowieso schon war. Wie lange ging das jetzt schon? Eigentlich seit...ja, seit der Sache mit Evans.
»Lass ihn IN RUHE!«
Potter und Black sahen sich um. Potters Hand war sofort zu seinen Haaren hochgeschnellt. War der jetzt komplett durchgeknallt oder was?
Es war eines der Mädchen vom Seeufer. Sie hatte dickes rotes Haar, das ihr über die Schultern fiel und mandelförmige, grüne Augen.
Lillian Ophelia Vinatez Evans. Ausgerechnet.
»Alles klar, Evans?«, sagte Potter und seine Stimme hörte sich auf einmal erfreut, tiefer und reifer an. Es hätte amüsant sein können, wenn die ganze Situation nicht zum Heulen gewesen wäre.
»Lass ihn in Ruhe! «, wiederholte Evans. Sie warf Potter einen Blick tiefster Abneigung zu. Gut so. »Was hat er dir getan?«
Was wollte sie hier? Warum machte sie das? Warum?
»Nun ja...«, sagte Potter, der die Pointe wohl bewusst hinauszögern wollte. »Es ist eher die Tatsache, dass es ihn überhaupt gibt, wenn du verstehst, was ich meine... «
Brillant, Potter, brillant...selten so gelacht.
Viele der umstehenden Personen eingeschlossen Sirius und Peter Pettigrew aus dem Gefolge lachten allerdings tatsächlich. Doch Lupin, der letzte im Bunde, schien in sein Buch vertieft zu sein, was er schon die ganze Zeit vorgab (Verdammter Werwolf! Vertrauensschüler, dass ich nicht lache...bevor man in einen Konflikt mit den Freunden geraten könnte, lieber gar nichts tun, ich kann nichts sehen, ich kann nichts hören, mein Name ist Hase und ich weiß von nichts, nicht wahr?!). Evans lachte auch nicht.
»Du denkst, du bist witzig.«, sagte sie kalt. »Aber du bist nur ein arroganter, idiotischer Tyrann! Lass ihn in Ruhe!«
Severus' Gedanken rasten. Einerseits hatte Evans verdammt Recht – aber warum bei Merlin mischte sie sich ein? Sie hatten eine Abmachung gehabt, wenn er sich recht erinnerte. Und sie war gerade klar dabei, jene aufs Gröbste zu brechen. Was wollte sie?
»Ich mach es, wenn du mit mir ausgehst.«, sagte Potter schnell. »Komm...geh mit mir aus und ich lass den alten Snivelly für immer in Ruhe.«
Hinter ihm konnte Severus gerade noch ein Grinsen verbergen. Es war einfach zu lächerlich. Natürlich, Evans war eine Rarität und fehlte noch auf der Liste von Potters Tussen. Doch genauso unerschütterlich wie die Tatsache, dass sein Name Severus Snape war, stand fest, dass Evans nie im Leben mit Potter ausgehen würde. Die letzten beiden Jahre hatten ihm das intensiv deutlich gemacht. Intensiver, als ihm lieb gewesen war.
Außerdem hatte sich der Hindernisfluch wieder aufgehoben. Jetzt würde Potter etwas erleben können! Severus kroch Zentimeter um Zentimeter seinem Zauberstab entgegen, während er Seifenlauge spuckte.
»Ich würde nicht mit dir ausgehen, wenn ich die Wahl zwischen dir und dem Riesenkraken hätte!«, sagte Evans.
Severus grinste weiter in sich hinein. Brav so. Wenigstens in dieser Angelegenheit hatte er Recht behalten. Gleich hatte er es geschafft...
»Pech gehabt!«, sagte Sirius lebhaft und wandte sich wieder Severus zu. »AH!«
Aber es war zu spät. Severus hatte seinen Zauberstab geradewegs auf Potter gerichtet, Licht blitze auf und eine Schnittwunde fraß sich in Potters Gesichtshälfte, die seine Robe mit Blut befleckten. Potter wirbelte herum und einen weiteren Lichtblitz später hin Severus verkehrt herum in der Luft. Seine Robe war über seinen Kopf gefallen und gab die Sicht auf zwei dürre, bleiche Beine und eine ergraute Unterhose frei.
Oh mein Gott, mach, dass ich hier verschwinde...das ist nicht wirklich, das kann nicht sein, das darf nicht sein...
Mehrer Leute aus der kleinen Menge jubelten, währen Black, Potter und Pettigrew vor Lachen brüllten.
MACH, DASS ICH HIER VERSCHWINDE!!!
Evans, dessen wutverzerrtes Gesicht einen Augenblick gezuckt hatte, als würde sie lächeln, sagte: »Lass ihn runter!«
»Sicherlich!«, sagte Potter und riss seinen Zauberstab ruckartig nach oben. Severus flog als ein zerknitterter Haufen zurück auf den Boden.
Potter, das wirst du mir büßen!
Als er sich von seiner Robe entwirrt hatte, sprang Severus blitzschnell mit erhobenen Zauberstab auf die Füße, doch Black sagte: »Petrificus Totalus!« und Severus kippte steif wie ein Brett erneut um.
Seine Wangen brannten vor Scham. Er würde alles, buchstäblich alles für die Gewissheit geben, dass das nur ein Alptraum war, aus dem er im nächsten Moment erwachen würde...
»LASS IHN IN RUHE!«, schrie Evans. Sie hatte nun ihren eigenen Zauberstab gezückt. Potter und Black beobachteten ihn vorsichtig.
Was wollte sie eigentlich? Und warum hielt sie sich verdammt noch mal nicht an ihre Absprache?!
»Ah Evans, zwing mich nicht, dich zu verfluchen.«, sagte Potter ernst.
»Dann nimm den Fluch von ihm!«
Potter seufzte tief – wunderbare Vorstellung, Potter, Respekt – drehte sich dann zu Severus um und murmelte den Entfesselungsfluch.
»Geh schon«, sagte er, als Severus sich auf die Beine kämpfte. »Du hast Glück, das Evans hier war, Snivellus-«
Severus fing Evans' Blick auf. Er hätte beinahe aufgeschrieen. Vor Scham, vor Wut, vor unbändigen Zorn. Ihre Augen waren voller Mitleid. Mitleid! Mitleid! Alles hätte Severus jetzt ertragen, alles, nur kein Mitleid! Er hatte sich damals geirrt. Sie war auch nicht besser als die anderen. MITLEID!
»Ich brauche keine Hilfe von schmutzigen kleinen Schlammblütern wie ihr!«
Evans blinzelte. Das hatte gesessen, Severus wusste es genauso gut wie sie selbst.
»Gut.«, sagte sie daraufhin kühl. »Ich werde dich in Zukunft nicht mehr belästigen. Und ich würde meine Unterhose waschen, wenn ich du wäre, Snivellus.«
Und so weiter, und so weiter...
Snivellus. Severus Fingernägel gruben sich schmerzhaft in sein Fleisch. Es war das erste und einzige Mal gewesen, dass er sie Schlammblut genannt hatte, genau wie sie ihn dafür mit diesen lächerlichen, von Potter erfundenen Namen bezeichnet hatte. Er wusste nicht, wer von ihnen beiden dadurch mehr verletzt gewesen war. Gegenseitiges Respektieren war früher immer ein absolutes Muss für sie gewesen.
Potter hatte natürlich nichts verstanden. Rein gar nichts. Weder bevor Evans ihm an den Kopf geknallt hatte, was er doch für ein Arschloch war, noch danach. Diesmal hatte Severus ihn durchschaut.
Es ging Potter nicht wirklich um Evans. Schon bei dem Anschlag in der Winkelgasse hatte Severus ihn seine flammenden Reden schwingen hören. Typisch Gryffindor. Gleichheit und Gerechtigkeit für alle. Mutig und tapfer bis zum letzten Atemzug. Es ging Potter schlicht und ergreifend einfach nicht in den aufgeblasenen Schädel hinein, dass es Leute gab, die nicht gewillt waren, sein Weltbild zu teilen. Die sich nicht helfen lassen wollten. Und dass es auch Leute gab, die Drogen nehmen und sich die Pulsadern aufritzen mussten – zuerst, um sich zu betäuben, und dann, um überhaupt noch zu spüren, dass sie am Leben waren...
Helfen wollten sie alle, aber immer erst, nachdem es schon längst zu spät war. Doch dann ließen sie sich nicht mehr aufhalten. Siehe Potter, der die Lehrer belauscht und versucht, sich in den Krankenflügel zu schleichen, um zu sehen, ob sie noch dort war. Er hätte sofort helfen sollen, damals, als die Wunden, die der dunkle Lord auf ihrer Seele hinterlassen hatte, noch frisch waren. Als ihre gesamte Erscheinung, die Gefühle noch fein, sensorisch und ausgeprägt waren und förmlich nach Hilfe flehten. Hilfe, bevor sie mit diesen ganzen Sachen angefangen hatte, um es nur aushalten zu können. Hilfe vor ihm, seiner hungrigen, abgestumpften Seele, die die ihre bereitwillig in sich aufgesogen hatte, damit sie nie mehr aus dem tiefen Sumpf hinausfand. Sie waren beide auf der Suche gewesen, sie hatten sich auf den Weg gemacht, aber er war nicht das Ziel gewesen. Irgendwann hatten sie die falsche Route eingeschlagen. Davor hätte Potter, hätten sie alle, ihr helfen können.
Und jetzt, wo sie niemanden mehr haben wollte, das Ausmaß ihres Leidens selbst für die Gefühle zu groß war, kamen sie alle angedackelt und halfen. Unaufgefordert. Andauernd. Weil ihnen nicht in den Kopf ging, dass das alles sowieso nichts mehr brachte. Die Schuld, das Leid und die Wunden saßen zu tief, um jemals wieder heilen zu können.
Eine Seele erinnerte Severus immer an hauchdünnes Porzellan mit einem hochkomplizierten Muster – einmal zu Bruch gegangen, würde es nie wieder so sein können wie zuvor. Manche Dinge änderten sich nicht mehr...
Sein Kopf fühlte sich seltsam an. Erinnerungsfetzen zogen wie verschwommene Bilder an ihm vorbei. Bilder, die nach und nach einen Sinn ergaben. Bilder, die er mehr als alles andere zu verdrängen versucht hatte.
»...das letzte Stück des Weges schien sich, wie immer, endlos hinzuziehen. Es war jedes Mal so, wenn sie hierher kamen; neunzig Prozent der nicht gerade kurzen Strecke schafften sie spielend, doch für die restlichen zehn brauchten sie scheinbar mindestens doppelt so lange. Verhöhnender Weise war besagtes Wegstück auch noch im Gegensatz zu den ebenso besagten neunzig Prozent ein einfacher, ein nur noch von den Stachelsträuchern gesäumter Sandpfad, der wohl einmal als provisorische Straße für den Traktor des längst weggezogenen Bauern gedient hatte. Und trotzdem – er war das Schlimmste. Zieleinlauf, wie Severus ihn in einem Anfall von Sarkasmus einmal bezeichnet hatte. Manchmal konnte er unglaublich zynisch werden, in letzter Zeit immer häufiger. So stellte rt sich zum Beispiel, wenn sie sich wieder mal auf dem Weg quälte, die Stimme eines (Quidditch-)Kommentatoren vor, so in etwa: „Und nun die letzten Meter bis zum Ziel! Er führt unangefochten – aber wird sie es noch durchhalten? Oh – oh – das könnte knapp werden...". Vielleicht machte das der ganze Stoff, den er regelmäßig einwarf. Jedenfalls redeten er und sie auf diesen „letzten Metern bis zum Ziel" kein Wort miteinander oder kommunizierten auf irgendeine andere Art und Weise miteinander. Verbissen stapften sie Tag für Tag nebeneinander ohne ein Wort vorwärts, jeder innerlich den schwersten Kampf, den es nur geben konnte, allein für sich ausfechtend. Sicher, sie beide waren Kämpfernaturen, aber jeder für sich alleine. Man konnte allerdings nicht wissen, ob das nicht besser war, im Kampf gegen sich selbst...«
...
»...wieder hatten sie es geschafft. Den Kampf gewonnen. Für dieses Mal. Aber darüber verschwendeten die beiden keine Gedanken. Sie planten nicht im Voraus, sie lebten für den Moment. Anstelle die Tür gleich zu öffnen, zögerte sie und tauschte einen Blick mit Severus. Oder besser gesagt, See, wie sie ihn seit Neuestem in einer Art Abkürzungswahn immer nannte. Noch so ein Ritual. Sinnlos, vielleicht. Aber eben ihr Ritual...«
...
»...er wusste, sie liebte die Sitar. Ihre Klänge – gitarrenähnlich und leicht verwoben – fand sie einfach unbeschreiblich. Sie hatte ihm erzählt, dass Arabella und sie vor längerer Zeit selbst einmal versuch hattent, zu spielen – erfolglos. Rav konnte es dafür umso besser. Unwillkürlich summte sie mit. Die Melodie hatte so ein Indien-Feeling, von Liebe und Frieden, meinte sie...man konnte so etwas Einzigartiges gar nicht ihm würdig beschreiben. Na ja.
Nach ihrem Blickaustausch deponierten die beiden schnell wie sorgfältig ihre Schuluniformen hinter den Büschen. Darunter trugen sie bunte weite Schlaghosen und ebenso große bestickte Hemden mit Trompetenärmel, eben die Kleidung der Hippies, auch wenn sie vielleicht nicht wirklich welche waren. Dann gingen sie endgültig hinein.
Es war kein richtiger Nebel, sondern die Mischung des Rauchs der unzähligen Räucherstäbchen, Zigaretten und Wasserpfeifen, der in der Luft lag, aber Lillian erzählte oft, dass sie die Vorstellung einfach mochte – das gab dem ganzen etwas Geheimnisvolles, Magisch-Romantische, sagte sie.. Magisch im wahrsten Sinne des Wortes...
Lillian lächelte. Das tat sie nicht oft, seit dem Tod ihrer Eltern - und es war auch nicht nur ein ungewohntes Verziehen des Gesichtes. Er runzelte die Stirn. Ihr Verhalten passte ihm gerade so gar nicht in den Kram und das sagte er ihr auch ziemlich irritert. Daraufhin ließ sie es lieber. Erklären wollte sie es nicht. Es war auch besser so, denn wie die meisten hielt auch er hier nicht viel von Geheimnisvollen, geschweige denn Romantik, wahrscheinlich war das unter Hippies nicht üblich. Oder es lag daran, dass sie wie gesagt nicht wirklich welche waren. Aber ab heute würde sich das Weltbild der anderen mit großer Wahrscheinlichkeit drastisch verändern. Wenigstens hoffte Severus, See, das...
Bis jetzt sah es nämlich nicht so aus, als ob viele Lust auf ihr alltägliches Treffen hatten. Ihre Zusammenkünfte waren zwanglos – entweder man war da oder eben nicht. Komplett bestand die Gruppe aus vierzehn Leuten, die von Anfang an da gewesen waren und auch in Zukunft kommen würden plus deren Freunde, die gelegentlich mal mitkamen. Es gab aber auch Tage an denen nur die fünf „Radikalsten" von ihnen zusammensaßen: Joke, der so etwas wie einen Chef darstellte, auch wenn sie alle immer wieder betonten, wie gleich sie doch waren, irgendeinen Leithammel brauchte man eben immer, seine Freundin Leila, sein Bruder und Sitarspieler Rav, Lillian und er, Severus, See, selbst. Meistens kamen aber fast alle, weil sie einfach etwas brauchten. Den Kampf gegen sich selbst nicht schafften. Niemand schaffte das...«
...
Inzwischen waren auch die anderen gekommen. Es waren wirklich alle, auch wenn Severus, See, schon nicht mehr daran geglaubt hätte. Schnell verteilte sie die Pappbecher. Dann setzte sie sich ihm gegenüber im Schneidersitz und wies die anderen innerlich tausend Tode sterbend an, einen Halbkreis um sie herum zu bilden. Das war nicht wirklich wichtig, aber er hatte darauf bestanden, als sie heute morgen vor dem Frühstück den genauen Ablauf besprochen hatten. Lillian war überrascht gewesen und hatte lächelnd gemeint, dass er anscheinend wohl doch mehr Sinn fürs Mystische besaß, als sie gedacht hatte.
Auf Lillians Kommando hin tranken alle die Flüssigkeit in den Pappbechern gleichzeitig. Sie wirkte mittlerweile so aufgeregt, dass sie sich beinahe verschluckt hätte. Severus, See, fühlte eine Woge des Zornes in sich aufsteigen. So ein kleiner Fehler hätte allein schon das Ende bedeuten können. Lillian schien wirklich Angst zu haben.
Er warf Lillian einen bedeutungsschweren Blick zu. Die Substanz wirkte auf jeden unterschiedlich und er, Severus, See, konnte nach der Einnahme nicht reden, also musste Lillian auch diesen Teil übernehmen.
,Wir – See und ich...wir wollten', Lillian machte urplötzlich eine Pause. Severus, See, warf ihr einen betont schärferen Blick zu, um sie zum weitersprechen zu bewegen. ,Wir haben eine Möglichkeit gefunden, uns nur mit wenigen Tropfen dieses Mittels hier geistig auszutauschen. Ihr...ihr wisst was das heißt. Alle den gleichen Trip. Nie mehr Horror. Zu zweit geht das nicht. Aber wir alle können es schaffen. Das Große. Konzentriert euch.'
Nach einer weiteren Pause fügte sie überraschenderweise ein , Bitte.' hinzu. Was wollte sie eigentlich, noch mehr Sekunden vergeuden?! Doch Lillian schien seine wütenden Blicke zu ignorieren.
Es war soweit. Severus, See, beobachtete sie aufmerksam. Mit zitternden Fingern zog sie an der Kordel, die um ihren Hals hing. Ein rotgoldenes Etwas, einem Stein ähnlich das daran befestigt und bis jetzt sicher unter ihrem Hemd verborgen gewesen war, kam zum Vorschein. Lillian hielt es in die Luft.
Etwas...geschah. Erst langsam und allmählich, dann immer heftiger. Man konnte die Spannung direkt fühlen. Die Luft war voller Energie.
Es war wie eine uralte Macht, die an ihren Ketten zerrte. Severus, See, spürte die unvorstellbaren Kräfte, die im Begriff waren, entfesselt zu werden und plötzlich verstand er. Er schrie auf.
Was hatten sie getan? Was waren sie im Begriff zu tun?
Das steinähnliche Etwas, das Lillian immer noch zwischen Fingern hielt, wurde warm und strahlte ohne Vorwarnung von einer Sekunde auf die andere auf einmal eine unbeschreibliche Hitze aus. Er hörte Lillian schreien, es war ein ungemein gequälter und langgezogener Schrei und nicht einmal der konnte wahrscheinlich ihren Schmerz ausdrücken. Severus, See, wollte ihr zurufen, ihn loszulassen, aber er konnte es nicht. Der Stein würde ihre Haut versengen, bald, nach endlosen Sekunden der Pein stieg ihm der Geruch von geschmorten Fleisch in die Nase. Er hielt die Augen krampfhaft geschlossen, sah aber bereits vor ihrem inneren Auge, wie sich ein verkohltes, schwarzes Stück Fleisch gleich von dem weißen Knochen Lillians Hand lösen würde. Oh Gott, was hatten sie nur getan?!
Grelles Licht flammte auf. Rings um sie herum explodierte es...«
»Snape! Was zum Teufel machst du hier?«
Severus sah auf, direkt in die schon ziemlich steifgefrorenen Gesichter von Rodolphus Lestrange und Bellatrix Black.
Es ist die Wahrheit, dachte er, während er den beiden folgte, manche Dinge ändern sich nicht mehr...
***
...farbenfroh
erfüllt Monotonie den Raum
mit traurigem Lachen,
im armen Reichtum, voller Furcht,
kann so vieles gar nichts machen...
...Tränen trösten trocknend meine Seele,
Kälte hüllt mich wärmend ein,
und auf der Suche nach gesell'ger Einsamkeit
will man doch nie alleine sein...
***
Sie hatten sich wiedergefunden.
Es war dämmrig, aber um Arabella herum leuchtete es. Es mochte kalt sein, doch Arabella war warm. Der Schnee glitzerte und für Arabella schien er atemberaubender als jedes Juwel der Welt. Noch so ein ganz normaler Dezembermorgen. Der Wind, der durch das gekippte Fenster doch eigentlich eisig stoßen müsste, streichelte ihre Wangen. Die Eiskristalle an der Dachrinne funkelten, wie um dem malerischen Bild den letzten Schliff zu geben.
Ob es nun all diese Umstände waren oder die Tatsache, dass sie gerade wieder einmal in den Armen des tief schlafenden Lear McKinnons aufgewacht war – sie wusste es nicht, doch jedenfalls fühlte sie sich im Moment extrem geborgen. Arabella hätte einiges dafür gegeben, ewig hier liegen zu bleiben, doch es half alles nichts: Sie musste aufstehen.
Die Berichte für ihren Job in New York schrieben sich nicht von alleine und außerdem verlangte ihr Gewissen, sich nach dem Zustand von Lily bei den Leuten vom Glastonbury Institute zu erkundigen.
Noch vor einigen Tagen hätte sie der Gedanke an Lily wahnsinnig vor Sorge gemacht. Doch seit Lear aufgetaucht und Lily von der Bildfläche verschwunden war, war ihr – auch wenn sie sich das nie eingestehen würde – das Befinden ihrer besten Freundin eigentlich ziemlich egal. Wäre da nicht ihr schlechtes Gewissen, Jukes herausfordernde Blicke und das Mahnen ihres Unterbewusstseins gewesen, dass Dumbledore sie doch genau deswegen ja nach Hogwarts geholt hatte, hätte sie jeden Gedanken an Lily für verschwendet erklärt. Lears Persönlichkeit strahlte so eine unbeschreibliche Intensität aus, dass man sich auf nichts anderes mehr konzentrieren konnte. Seine Aura schien alles um ihn herum einzusaugen, zu erfüllen, sodass man stets dachte, dass sogar die vollständige Aufmerksamkeit für ihn noch nicht genug war. Eigentlich hatte sie nur den Entschluss gefasst, sich endlich in Glastonbury zu erkundigen, weil Lear ja Lily behandelt hatte und sicher auch an ihrem Zustand interessiert war.
Vorsichtig, um Lear nicht aus seinem friedlichen Schlaf zu reißen, wand sich Arabella aus seinen starken Armen und stieg aus dem wohlig warmen Bett. Obwohl sie nur mit einem dünnen Nachthemd bekleidet war, fror sie jetzt genauso wenig wie davor. Lear gab ein unverständliches Murmeln von sich und rollte sich auf den Bauch. Zärtlich streichelte Arabella über seinen nackten Rücken. Dabei verrutschte die silberne Satindecke ein wenig, sodass Lears linke Wade zum Vorschein kam, die mit schwarzen Linien verziert war.
Verwundert hielt Arabella inne und ging in die Knie, um sich sein Bein genauer anzusehen. Kein Zweifel, es war eine Tätowierung. Und Arabella hätte schwören können, dass Lear das bei ihrer letzten Begegnung noch nicht gehabt hatte. Die schwarzen Linien flossen in zwei mittelgroße, kunstvoll verschnörkelte Ds, die wie die Flügel eines Schmetterlings ausgerichtet waren. Dass es Buchstaben waren, hatte Arabella erst bei näherem Hinsehen erkannt, denn nach einem flüchtigen Blick wirkte die Tätowierung tatsächlich wie ein Schmetterling. Arabella blinzelte einige Male heftig, als ob sie den Hautschmuck damit verschwinden lassen könnte, doch nichts geschah. Die Tätowierung war definitiv vorhanden, egal ob man sie nun von oben oder unten betrachtete.
Gedankenverloren fuhr Arabella mit dem Zeigefinger die Linien nach. Irgendwie kam ihr das Motiv seltsam bekannt vor. Als ob sie es vor langer Zeit schon einmal irgendwo gesehen hatte. Natürlich hatte zweifellos jeder schon einmal einen Schmetterling oder den gespiegelten Buchstaben D gesehen, aber trotzdem...
Sie bemerkte, wie Lear sich bewegte und die Augen aufschlug.
»Woher...?«, begann sie, doch mit einer raschen Bewegung beugte sich Lear zu ihr hinunter und legte ihr einen Zeigefinger auf die Lippen.
»Schsch...über Mystisches sollte man nicht unnötigerweise sprechen...«, flüsterte er mit bereits wieder geschlossenen Augen.
Arabella gehorchte und schwieg. Sie lächelte. Sie hegte seit Jahren großes Interesse für legendäre und mystische Zeichen aus der alten Zaubererwelt und hatte in Hogwarts' umfangreicher Bibliothek viele nützliche Bücher gefunden, in denen sie in ihrer freien Zeit oft und gerne las. Lear schien dieses Gebiet wohl allem Anschein nach genauso faszinieren wie sie. Jetzt gleich, noch vor dem Frühstück, würde sie wieder in die Bibliothek gehen und nach diesem – seinem – Zeichen suchen...
Ihre Augen verloren an Glanz, als ihr ernüchternd in den Sinn kam, dass sie vorher noch die Glastonbury-Sache zu erledigen hatte. Leider. Ihr Enthusiasmus schwand. Die Entdeckung Lears persönlichen Mysterium würde noch eine halbe Stunde warten müssen...
***
Larissa Lovegood erwachte mit einem heftigen Schmerz im Nacken und dem unangenehmen Gefühl, beobachtet zu werden.
Als sie bemerkte, wo sie geschlafen hatte, konnte sie nur mit Mühe einen heftigen Fluch unterdrücken. Sie befand sich auf einem harten, unbequemen Holzstuhl im Beobachtungs – und Kommunikationsraum des Glastonbury Institute und war offensichtlich zum dritten Mal in Folge während ihrer Frühschicht eingenickt – eine Todsünde für eine auszubildende Pflegerin wie sie. Verdammt!
Hektisch warf sie einen prüfenden Blick durch die große, beschlagene Fensterscheibe, die den Beobachtungsraum von den einzelnen Zimmern der Patienten trennte. Zu ihrer Erleichterung schien wenigstens dort alles in Ordnung zu sein. Dann wandte sie sich dem prasselnden Feuer im Kamin zu und hätte beinahe erschrocken aufgeschrieen – was eine weitere Todsünde gewesen wäre.
Ungläubig schloss Larissa die Augen und öffnete sie dann wieder, denn sie war sich nicht sicher, ob sie richtig sah.
Im Feuer saß ein weiblicher Kopf – nicht, dass das in einem Kommunikationsraum ungewöhnlich gewesen wäre, aber dieser Kopf gehörte zweifellos zu ihrer alten Schulfreundin Arabella Figg.
Diese schien nicht minder überrascht zu sein, ausgerechnet Larissa anzutreffen.
»Larissa! Süße! Ich glaub's nicht! Bist das wirklich du? Wow, was für eine Überraschung!«
Larissa schmunzelte. Arabella schien sich offensichtlich kein bisschen verändert zu haben.
»Gleichfalls, Arabella! Was machst ausgerechnet du vor einem angeschlossenen Kamin in Hogwarts? Wo hast du denn den überhaupt aufgetrieben? Und solltest du nicht eigentlich in New York sein, wie du mir geschrieben hast?«
Arabella kicherte.
»Top secret, meine Liebe. Befinde mich auf einer mysteriösen Mission.« Sie wurde schlagartig ernst. »Dumbledore hat mich hergeholt.«
Auch Larissa verging das Lachen.
»Dann geht es also um unser neues Sorgenkind? Lillian Evans?«, vergewisserte sie sich ziemlich besorgt klingend.
»Sorgenkind?«, Arabella klang alarmiert. Oder genervt. »Soll das heißen, dass sie immer noch Probleme macht?«
Larissa verzog das Gesicht. Für sie war ihr Beruf – das Heilen von Seelen, wie sie es ausdrückte - eher Berufung und sie konnte es wenig leiden, wenn man so über einer ihrer Schützlinge sprach.
»Ein Selbstmordversuch ist kein Schnupfen.«, erwiderte Larissa ruhig, aber energisch. »Ganz zu Schweigen von der Vergangenheit dieses Mädchens. Das solltest du doch eigentlich am besten wissen, wenn dir Dumbledore die Sache anvertraut hat, oder?«
»Keep cool, keep cool.«, winkte Arabella ihren versteckten Vorwurf ab. »Man wird doch wohl nochmal fragen dürfen. Aber jetzt sag mal, was ist konkret mit Lily? Gesamtverfassung?«
»Körperlich geht es ihr – nun, wie soll ich sagen...dem Entzug entsprechend.«, murmelte Larissa nun mit unverhohlenen Zorn in der Stimme. Arabella klang gestresst und als würde sie nur einen Pflichtbesuch machen, den sie so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte. Dass Arabella Aufgaben von solcher Wichtigkeit so erledigte, war Larissa mehr als neu. »Aber was ihre Seele betrifft, ist das eine ganz andere Frage. Sie spricht nicht, wenn sie wach ist, aber wenn sie schläft – sie murmelt wirres Zeug, von Leid, von Unglück, Kälte, Tränen...ich glaube, das Beste wäre wirklich, wenn eine Bezugsperson wie du hier-«
»Na, wenn keine akute Lebensgefahr mehr besteht, ist das doch schon mal was!«, unterbrach Arabella sie gehetzt. »Entschuldige, Larissa, aber ich habe wenig Zeit, lass uns ein andermal reden – bis bald!«
Irritiert starrte Larissa in die lodernden Flammen. Sie rief mehrmals den Namen ihrer alten Schulfreundin, doch ihr Kopf kam nicht zurück.
Larissa konnte es einfach nicht glauben. Unwillkürlich erhob sie sich, schlich sich auf Zehenspitzen auf den Flur hinaus und öffnete die graue Tür einen Spalt. An der weiß getünchten Wand daneben hing ein hellblaues Kärtchen mit der Aufschrift: L. Evans.
Mit angehaltenen Atem blieb sie im Türrahmen stehen. Das Mädchen wälzte sich schweißgebadet und unruhig im Bett hin und her, während in kurzen, unregelmäßigen Abständen unzusammenhängende Wort über ihre Lippen kamen. Und als Larissa sie ansah, schwoll ihre Wut auf Arabella an.
Sie musste sich korrigieren. Offensichtlich hatte sich Arabella grundlegend verändert.
***
...mit der
Nacht kommt auch die schwarze Stille,
die mein Gemüt erhellt,
und legt den schweren Samt der Freiheit
auf meine kleine Welt...
...durch die Bahnen meines Körpers
fließt zuckersüßer Schmerz,
und in einem stummen Knall
zerspringt mein Herz...
***
»Jetzt sag doch mal...du hockst doch sonst nur stundenlang alleine rum.«, drängte Bellatrix Black ihn erneut und klimperte verführerisch mit ihren langen Wimpern. »Was wolltest du dort? Mensch, antworte doch. Du bist immer so verschlossen, Snapie!«
»Hmpf.«
Snapie. Warum gründete sie eigentlich nicht gleich zusammen mit Potter und ihrem bescheuerten Cousin so etwas wie die HSH-AG? Arbeitsgemeinschaft für die hirnverbranntesten Spitznamen Hogwarts. Das hatte doch was. Ich sollte wirklich Werbetexter werden, dachte Severus sarkastisch, nur Pech, dass mein geliebter Vater etwas ganz anderes mit mir vorhat.
»Jetzt lass ihn doch, Bella.«, sagte Rodolphus Lestrange, der mit seiner Freundin Schritt hielt und ihr spielerisch eine Haarlocke aus dem Gesicht strich. Severus trottete widerwillig ein paar Schritte hinter ihnen her. Obwohl Lestranges Stimme schmeichelnd klang, wie immer, wenn er mit seiner aktuellen Tussi sprach, konnte er seine Ungeduld vor Severus nicht verbergen. »Es ist doch klar, warum Snape in letzter Zeit-«
»In letzter Zeit?«, unterbrach ihn Bellatrix und lachte schrill. »Das war jetzt ein Witz oder? Seit ich ihn kenne, tut er nichts anderes, als irgendwo allein rumzusitzen und Löcher in die Luft zu starren!«
»Das mag ja sein, Bella«, erwiderte Lestrange nun schon mit einer Spur Aggressivität in der Stimme. »Aber denk doch mal nach – Man konnte (Severus' Ansicht nach) genau heraushören, dass er das Denken eher ungern seiner Freundin überließ – was Snape in den Weihnachtsferien erwartet – glaubst du nicht, dass man sich für diese Ehre mental vorbereiten muss?«
Bellatrix sah aus, als würde ihr (endlich) ein Licht aufgehen. Begeistert wandte sie sich Severus zu.
»Stimmt! Wenn das so ist...«, erklärte sie fasziniert funkelnden Augen. »Ich kann es kaum erwarten, bis dieses Jahr endlich vorbei ist und ich auch dazugehören werde...es ist einfach das Größte, nicht, Snapie?«
Severus nickte grimmig. Er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, auf nervige Fragen so lange nicht zu antworten, bis einem die anderen selbst eine Antwort darauf lieferten. Es funktioniert meistens bestens. Trotzdem war er heilfroh, als sie schließlich die Abzweigung des Weges nach Hogsmeade erreichten.
Wurde ja auch höchste Zeit. Severus atmete auf, als Bellatrix und Lestrange nach einer knappen Verabschiedung endlich aus seinem Blickfeld verschwanden.
Doch als er im nächsten Moment einen dunklen, unordentlichen Haarschopf durch die verschneiten Büsche hervorlugen sah, verpuffte seine Erleichterung wie die Luft aus einem zerplatzen Reifen. Er sackte in sich zusammen. Potter!
Hektisch machte sich Severus ein imaginäres Bild seiner aktuellen Lage. Es sah ziemlich schlecht für ihn aus. Er befand sich nahezu auf freiem Gelände nahe am See, sodass er eine perfekte Angriffsfläche bot und um ihn herum gab es genügend Leute, vor denen Potter seine ach so geniale Coolness heraushängen lassen würde wollen.
Severus versuchte sich unwillkürlich kleiner zu machen, als die Büsche Potters Gestalt freigaben. Erdboden, wenn du mich hörst, tue dich auf und verschlinge mich! So eine Demütigung wie damals in seinem fünften Jahr würde er einfach nicht noch ein weiteres Mal ertragen. Doch nichts dergleichen geschah. Potters Umrisse wurden klarer. Severus spannte sich. Jede Faser seines Körpers war instinktiv auf Verteidigung fixiert. Potter kam näher. Gleich würde er ihm gegenüber stehen. Severus sah ihn so deutlich wie nie zuvor in seinem Leben, er konnte sein penetrantes After-Shave riechen, er kam näher, näher, noch näher...und ging - ohne auch nur einmal aufzusehen - an ihm vorbei.
Severus blinzelte. Ungläubig starrte er Potter hinterher, der mit tief in den Taschen vergrabenen Händen betont lässig auf das Schloss zuschlenderte. Hatte er Halluzinationen oder war das gerade wirklich geschehen? War Potter, der normalerweise keine Gelegenheit ausließ, ihn vor möglichst vielen Leuten bloßzustellen, wirklich und wahrhaftig an ihm vorbeigegangen, ohne auch nur einen einzigen abfälligen Kommentar loszulassen? Severus brauchte einige Minuten, um seine Fassung wieder zu gewinnen. Wenn ich wüsste, welches Datum heute wäre, würde ich diesen Tag glatt zum internationalen Feiertag erklären, dachte er gerade, als ihm eine Idee kam.
Er machte sich ebenfalls auf dem Weg zum Schloss, immer schön Potters gleichmäßigen Fußspuren im Schnee hinterher. Folgte ihm durch das Eingangsportal, die Treppen, bis zur Bibliothek. Heute würde Severus den Spieß umdrehen.
***
Mit dem Enthusiasmus ist es so eine Sache. So schnell, wie er jede Zelle unseres Körpers erfüllen zu scheint, verflüchtigt er sich auch wieder. Diese Tatsache bekam im Moment Arabella Figg in der Bibliothek von Hogwarts mehr als schmerzlich zu spüren. Nur einige dicke Wälzer über Mysterien und Legenden später, die sich alle weigerten, ihr die Lösung des Rätsels von Lears Tätowierung zu offenbaren, fühlte sie sich seltsam ausgelaugt und erschöpft.
Lustlos nahm sie sich den nächsten schweren Band von dem Stapel auf dem Tisch vor ihr und begann, gleichgültig darin zu blättern. Womöglich war sie doch etwas zu voreilig gewesen. Vielleicht wäre es besser, nach dem Frühstück weiterzusuchen. Das alles lief ihr doch nicht davon. Oder? Natürlich nicht, befand sie. Nach dem Frühstück wäre wirklich vernünftiger...
Bereits bei dem Gedanken an die morgendlichen Köstlichkeiten in der Großen Halle lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Ihr Magen meldete sich ebenfalls mit einem vorwurfsvollen Knurren. Gerade, als sie in einen imaginären Honigtoast beißen wollte, riss ein Bild in dem Buch sie brutal aus ihren Träumen von Frühstück und Essen. Wäre der Toast real gewesen, wäre er ihr jetzt sicher im Hals steckengeblieben. Überrascht starrte Arabella das Symbol auf der vergilbten Pergamentseite an, das exakt das Motiv von Lears Tätowierung wiedergab. Begierig stürzten sich ihre Augen auf den winzigen Text darunter.
Während des Lesens glomm ein Funke schrecklicher Erkenntnis in ihr auf. Doch bevor sich das neugewonnene Wissen endgültig in ihrem Gehirn festsetzen konnte, umfing ein starker Arm katzengleich geschmeidig wie unerbittlich und tödlich ihre Kehle. Eine Hand hielt ihr einen makellos polierten, messerscharfen Dolch nahe an die Halsschlagader – allerdings zitterte sie so, dass sich seine Spitze fein in Arabellas Haut ritzte. Schmale, hellrote, warme Linien rannen ihren Hals hinab.
»Wissen ist Macht, meine Liebe. Neugier dagegen Last – und manchmal kann sie tödlich sein, weißt du?«, hauchte eine Stimme zärtlich in ihr Ohr. Lear.
Keiner von den beiden bemerkte die beiden Teenager, die mit offenen Mündern von verschiedenen dunklen Ecken aus das Geschehen verfolgten.
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A/N: Okay, okay…»Lost Weekend« ist jetzt nicht wirklich ein Beatles-Song oder so...aber diese Bezeichnung steht für eine bestimmte Zeitspanne im Leben des Mr Lennon, die perfekt zu Lilys jetziger Situation passt...wer Interesse hat, kann's ja mal in irgendeiner Bio von ihm nachlesen...
Die Gedichte, die (hoffentlich halbwegs passend) Lilys Situation beschreiben, sind von Erich Fried und Matthias Lieske...
Snapes (leicht abgewandelte) Erinnerungen an Sirius und Co. kommen einigen Originallesern sicher bekannt vor...woher nur *gg*?!...und wem der Zusammenhang zwischen Snape und Lily immer noch nicht klar ist, soll sich mal aufmerksam das vierte Kapitel nochmal durchlesen und es dann mit Snapes letzten Erinnerungen vergleichen...okay?!
@ commediante: Ich freu mich über konstruktive (wie es ja bei dir der Fall ist) Kritik immer...zu den einzelnen Punkten: Leider musste jemand sterben, um bei Lily diese (wichtige =)) Kurzschlussreaktion auszulösen...und wer hätte sich dafür besser geeignet als Eleanor *fg*? Ich hab mir das auf der Trauerfeier so vorgestellt, dass so viele Schüler da waren, dass sich Lily (natürlich in der letzten Reihe) unbemerkt verdrücken konnte...und natürlich hat sie niemanden zu informieren, aber vielleicht möchte sie Eleanor informieren, obwohl sie genau weiß, dass das Unsinn ist...tja, die Zauberer und Trauer – sind halt ein seltsames Völkchen und einige sind ja auch ziemlich kaputt...und zum Schluss noch: Don't panic, es wird zwar weiter etwas mit Avalon zu tun haben, aber nicht an das Nebel-blabla-Buch angelehnt sein ;-)...
@ sombra: Lily als Miss Perfect – find ich genauso wäääh...deswegen ja auch die Story ;-)...und ich hab die 5te-Band-Version mal so umgebaut und komplett verwurstet, dass sie schön reinpasst, „wofür gibt's schließlich Fanfiction"...^^
@ Maxine: Ich hoffe, die Verwirrung hat jetzt ein bisschen nachgelassen – hoffentlich aber dafür auch die Faszination nicht...von James „Jim" Potter wird in den nächsten Kapitel auf jeden Fall meeehr kommen *köderausleg*...
@ Fanny: Dankeschön ;-)...ich hoffe, du hast auch nach diesem Kapitel deine Meinung nicht geändert...^^
Zum Schluss wäre ich euch noch megamäßig dankbar, wenn ihr da unten links auf den Knopf drückt und eure Meinung abgebt. Totales Lob oder totaler Veriss – jede Meinung ist seeeeehnlichst erwünscht *aufdenknienrutsch*!
Also, dann bis zum nächsten Mal!
(*~.Ipeca.~*)
P.S.: Übrigeeens...während dieses Kapitels ist mir eine *interessante* Idee für den Schluss gekommen...im Klartext: die allerletzten zwei Kapitel hab ich schon, hehe ;-)...das nächste Kapitel, sprich: ein weiterer Teil des Mittelteils, wird aber höchstwahrscheinlich wieder ein bisschen dauern...ihr kennt mich ja...^^
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© 2002 –2003 by Ipecacuanha
