Kapitel Zehn -
Sirius' Geschichte
"Wie kommt es, dass keiner uns zum Haus gehen gesehen hat?" fragte Harry, als sie die Stufen zur Tür des Fuchsbaus hinaufstiegen.
"Vielleicht ist Molly gerade am Kochen", sagte Sirius grinsend. "Dann helfen sie ihr alle."
"Oder sie haben die Hoffnung bereits aufgegeben." Harry klopfte dreimal. "Ich freu mich schon so auf ihre Gesichter!"
Sirius sagte nichts, aber Harry bemerkte, dass sein rechter Fuß nervös auf den Boden trommelte.
Endlich ging die Tür auf. Harry erhaschte einen Blick auf Fred, der sie geöffnet hatte, und dessen Kinnlade nun herunter fiel.
"Harry... oh mein Gott... Sirius!" Fred, zum ersten Mal seit Harry ihn kannte, fehlten die Worte.
"So heiße ich", sagte Sirius, als Fred seinen Mund andauernd auf- und zuklappte, ohne ein Wort herauszubringen. "Schön dich zu sehen, George... nein, Moment, du bist Fred, richtig?"
Fred nickte und fand endlich die Sprache wieder.
"Oh mein Gott", sagte er. "Also hat Harry es wirklich geschafft, diesen Engel zu rufen... MOM! DAD! GEORGE! REMUS! SIE SIND WIEDER DA!!!"
Beide, Harry und Sirius, waren zusammengezuckt, als Fred so plötzlich zu schreien angefangen hatte. Einen Moment später gab es ein lautes Rumpeln hinten im Haus - der Rest der Weasleys, die die alte hölzerne Treppe herab kamen, vermutete Harry. Fred hatte sich zusammengerissen und schlug Harry auf die Schulter.
"Gut gemacht", sagte er und strahlte ihn an. Dann drehte er sich zu Sirius und wusste ganz offensichtlich nicht, was er tun oder sagen sollte. Er wollte gerade die Hand ausstrecken und die von Sirius schütteln, als Ron und George angerannt kamen und die Tür erreichten, dicht gefolgt von Bill, Hermine und Ginny. Arthur und Molly waren dahinter, und Remus hielt sich im Hintergrund.
Ron konnte nicht rechtzeitig anhalten und rannte in Fred hinein. Dabei verlor er selber die Balance, und beide Jungs fielen gegen Sirius, der sich schnell an der Tür festhielt, um nicht selbst hinzufallen. Er lachte. Einen Moment später kam auch George hinzu. Sirius zog sie alle in eine Bärenumarmung, die ihre Köpfe rot anlaufen ließ. Harry stand neben ihm und konnte nur noch grinsen. Als Sirius Ron und die Zwillinge losließ, warfen sich Ginny und Hermine in seine Arme. Harry drehte sich zu Ron, der nun zu ihm gekommen war.
"Mann, du hast hier ja ein ganz schönes Chaos verursacht", sagte Ron, der nicht zu grinsen aufhören konnte. "Schau dir Hermine an, sie hyperventiliert!"
"Ist ihr gutes Recht", sagte Harry. "Du hättest mich mal sehen sollen als er zurückgekommen ist. Ich hab mich wie ein Dreijähriger benommen."
"Natürlich hast du das", sagte Ron ohne weiteren Kommentar. "Ich weiß nicht wie ich reagieren würde, wenn ich Dad wiedersehen würde, nachdem er für tot erklärt wurde."
"Schau dir deine Mom an"; sagte Harry. Er deutete auf Mrs Weasley, die an Arthurs Schulter schluchzte. Sirius sprach mit Bill, aber als Remus herankam, schwieg er und sah seinen Freund an.
Harry konnte nicht hören was Remus sagte, aber er sah Tränen in seinen Augen, und auch Sirius schien um seine Fassung zu kämpfen. Remus redete immer noch, aber Sirius unterbrach ihn schließlich, indem er ihn fest in die Arme schloss. Harry war gerührt, und um sich selbst daran zu hindern schon wieder loszuheulen, drehte er sich schnell zu Ron um, der ebenfalls Sirius und Remus beobachtete.
"Das sind Freunde, was?" sagte er leise.
Ron nickte.
Mrs Weasley entdeckte Harry und rannte zu ihm hinüber. Immer noch weinend nahm sie ihn in die Arme und drückte ihn an sich. "Ich wusste, dass du ihn retten würdest", flüsterte sie. "Ich wusste es einfach... Harry, mein Lieber, du warst wunderbar!"
"Danke, Mrs Weasley..." Harry war etwas außer Atem.
"Nenn mich Molly", sagte Mrs Weasley. Sie beruhigte sich jetzt allmählich. "Das wollte ich dir schon seit Ewigkeiten sagen, Harry. ich hab dieses ständige 'Mrs' satt. Du bist für mich wie ein Sohn... es ist sehr komisch, wenn ein Sohn mich mit 'Mrs' anspricht."
"Alles klar, Molly." Harry lächelte. Mrs Weasley ließ ihn los und ging zurück zu Arthur, Bill, Remus und Sirius.
Hermine und Ginny kamen nun zu Harry und Ron. Beide strahlten.
"Oh Harry, ist das nicht wunderbar?" sagte Hermine. "Du hast ihn wirklich zurückgebracht..." Sie sprang von einem Fuß auf den anderen und schien unfähig, für eine Sekunde stillzustehen. "Es ist so wunderbar", wiederholte sie. "Ich könnte die ganze Welt umarmen. Sogar Malfoy."
"Das solltest du besser lassen", sagte Ron mit grimmigem Gesichtsausdruck.
"Keine Angst, Ron", sagte Hermine und lachte. "Er ist ja sowieso nicht hier. Und ich würde es mir zweimal überlegen, bevor ich ihn freiwillig anfasste. Ich bin nur einfach so FROH!"
Sie schlang beide Arme um Ron. Ron streckte automatisch seinen Arm aus und legte ihn ihr um die Schultern. Er zog sie näher zu sich.
"Wird Sirius uns erzählen, was mit ihm passiert ist?" fragte Ginny. "Kann er sich an alles erinnern?"
"An Teile davon", sagte Harry. "Er wollte mir zuerst gar nicht glauben, dass schon drei Wochen vergangen waren."
"Ich hoffe, es ist wirklich alles in Ordnung mit ihm", sagte Ginny.
"Sicher." Harrys Gedanken wanderten zurück zu der Unterhaltung mit Sirius auf dem Weg vom Dorf zum Fuchsbau. Er hatte gesagt, dass er jedem sofort sagen wollte, was er in Bezug auf sie fühlte, so dass er nie wieder würde bereuen müssen, etwas nicht gesagt zu haben. Gab es irgend etwas, was er seinen Freunden sagen wollte? Irgend etwas, was sie noch nicht wussten?
Er sah Ron und Hermine an, die immer noch sehr dicht zusammen standen, die Arme umeinander gelegt. Er bezweifelte, dass sie selbst wussten, was zwischen ihnen vorging. Er sah weg und fing Ginnys Blick auf. Sie lächelte, und Harry lächelte zurück.
"Komm her, Ginny", sagte er ohne groß nachzudenken und zog sie in seine Arme. Er spürte, wie Ginny sich an ihn schmiegte und war überrascht, wie richtig sich das anfühlte. Es unterschied sich so sehr von Cho Chang. Bei Cho war Harry immer nervös gewesen, weil er nicht wusste, was sie von ihm erwartete. Bei Ginny war alles einfach. Es gab keinen Grund, nervös zu werden. Es fühlte sich einfach... richtig an.
"Okay, Kinder, kommt ihr?" fragte Sirius in diesem Moment.
Harry wurde etwas rot und ließ Ginny los. Ron und Hermine wurden nicht rot, ließen sich aber hastig los.
Sirius lächelte. "Ich dachte nur, ihr würdet meine Geschichte auch gerne hören", sagte er. "Natürlich, wenn ihr andere Dinge zu tun habt..."
"Nein!" Die vier hatten alle zusammen geantwortet, und Sirius zuckte zusammen.
"Kein Grund mich anzuschreien", sagte er. "Also, dann gehen wir in die Küche, oder?"
Die anderen folgten ihm.
Als sie es alle irgendwie geschafft hatten, einen Platz am Tisch zu ergattern, drehten sich alle Gesichter zu Sirius um.
Sirius sah sie an. "Es ist schwierig, einen Anfang zu finden", sagte er.
Remus, der neben ihm saß, legte eine Hand auf seinen Arm. "Bist du sicher, dass du das schaffst, Sirius?" fragte er. "Uns erzählen was passiert ist, als du gestorben bist..."
"Ich bin nicht gestorben", sagte Sirius. "Nicht wirklich. Und wen doch, dann ist Sterben nicht das, wofür wir es immer gehalten haben."
Er räusperte sich. "Eigentlich gibt es nicht viel zu erzählen", sagte er nachdenklich. "Als Bellatrix mich mit ihrem Fluch traf, habe ich die Balance verloren und bin durch den Schleier gefallen. Es hat ewig gedauert; alles schien in Zeitlupe abzulaufen. Ich weiß noch, dass ich mir Sorgen darüber machte, auf dem Boden aufzuschlagen - seht ihr, ich dachte doch auch, dass ich einfach durch den Schleier fallen und auf dem Steinboden dieses Bogengangs auf der anderen Seite landen würde. Ich glaube, das dachten wir alle."
Harry nickte. Er wusste noch, wie er versucht hatte, durch den Schleier zu sehen und Sirius auf der anderen Seite zu entdecken.
"Der Fluch hatte mich nicht verletzt, aber ich dachte, ich würde mir ein, zwei Knochen brechen, wenn ich auf dem Boden aufschlug. Aber ich schlug nie auf."
Sirius hielt für einen Moment inne und starrte auf die Wand. Dann fuhr er fort.
"Es war ein sehr seltsames Gefühl. Zuerst dachte ich, ich müsste k.o. gegangen sein, weil ich einfach immer weiter und weiter fiel, ich weiß nicht wie tief. Um mich war gar nichts, nur Dunkelheit, kein fester Gegenstand, der an mir vorbeizog und mir zeigte, wie schnell ich fiel. Nach einer Zeit, die mir wie Stunden vorkam, begann ich, darüber nachzudenken, wo das hinführen sollte. Ich hatte immer noch nicht akzeptiert, dass das wirklich passierte, also versuchte ich, den Verlauf dieses vermeintlichen Traumes dadurch zu beeinflussen, dass ich mir sagte, 'Wach auf, Sirius, das ist doch bescheuert. Da ist eine Schlacht im Gange, und Menschen, die du liebst, sind darin verwickelt.' Es funktionierte nicht. Nach einer Weile hörte ich Stimmen. Zuerst war ich darüber erleichtert, weil ich dachte, ich würde jetzt aufwachen, aber ich fiel immer noch durch Dunkelheit. Ich konnte nichts sehen, nicht einmal meinen eigenen Körper. Und dann, als ich mich kneifen wollte um zu überprüfen, ob das passierte oder nicht, konnte ich meinen Körper nicht einmal spüren. Da war gar nichts. Zu dem Zeitpunkt bekam ich Angst, da ich ja nicht wusste, wo ich schließlich landen würde. Die Stimmen kamen allerdings immer näher, und ich begann, genauer hinzuhören. Ich konnte sie nicht voneinander unterscheiden, aber sie waren definitiv lauter als vorher. Es schien, als ob ich in ihre Richtung unterwegs war. Und dann begann ich mich zu sorgen, ob diese Leute mich bei der Dunkelheit überhaupt sehen konnten... außerdem würde ich, wenn mein Körper weg war, ja praktisch unsichtbar sein. Da versuchte ich, meinen Fall aufzuhalten, und zu meiner Überraschung funktionierte es. Ich fiel langsamer und langsamer, bis ich irgendwie in der Luft schwebte. Ich versuchte, mich in eine bestimmte Richtung zu bewegen, und auch das klappte. Es war wie das Schweben im Raum, nur ohne Körper. Mein Gehirn befahl meinen Beinen die ganze Zeit zu laufen, und ich bewegte mich auch wirklich, aber da war nichts, womit ich laufen konnte. So muss es sich anfühlen, wenn man ein Geist ist, oder zumindest so ähnlich. Ein Geist kann seine Gliedmaßen ja wenigstens noch sehen. Das konnte ich nicht. Zu diesem Zeitpunkt ging mir auf, dass ich vielleicht doch nicht träumte. Ich habe über Astralprojektion gelesen, also die Fähigkeit, den eigenen Körper zu verlassen, und ich dachte, dass es vielleicht so etwas in der Art war - dass ich es irgendwie geschafft hatte, meinen Körper unabsichtlich zu verlassen. Ich versuchte, in die Richtung zurückzugehen, aus der ich gekommen war, denn ich dachte, wenn ich einfach den gleichen Weg zurückging, würde ich meinen Körper finden und wieder hineinkommen. Aber mein Orientierungssinn war völlig dahin. Ich wusste nicht mehr, woher ich gekommen war; es gab kein Rechts oder Links oder Oben oder Unten. Nur das Nichts. Nachdem ich ein paar Stunden lang herumgeirrt war, machte ich eine Pause um nachzudenken. Die Stimmen hatten sich wieder entfernt, und ich beschloss, ihnen zu folgen. Wenn ich schon nicht zurück konnte, würde ich zumindest jemand anders finden, der mir vielleicht sagen konnte, was passiert war. Aber nachdem ich mindestens eine Ewigkeit lang gesucht und immer noch niemanden gefunden hatte, machte ich wieder eine Pause. Ich war weder müde noch hungrig, aber ich fühlte mich sehr unbehaglich. Ich begann darüber nachzugrübeln, ob ich überhaupt jemals wieder zurückkehren konnte."
Sirius hielt wieder inne und sah den Tisch entlang. Alle hörten mit gespannten Gesichtern zu. Hermines Mund stand etwas offen, Ginnys Augen waren so groß wie Untertassen, und Rons Hand hing in der Luft, als ob er sich an der Nase hatte kratzen wollen und dann vergessen, die Bewegung zu Ende zu führen. Harry erwiderte Sirius' Blick und glaubte, ein sehr kleines Lächeln in den Mundwinkeln seines Paten zu sehen, traurig und herzzerreißend. Als Sirius wieder sprach, klang seine Stimme heiser.
"Angst, Wut und Schmerz trafen mich wie ein Blitz. Ich wollte schreien. Ich musste irgendwie zurückgelangen, ich musste einfach. Ich war noch nicht bereit zu gehen; selbst wenn das nicht der Tod war, dann war es das ihm Ähnlichste, von dem ich je gehört hatte. Ich wollte unbedingt zu den anderen zurückkehren und meine Mission vollenden, tun, wofür ich gekommen war."
Sirius wandte sich an Harry.
"Was mich am meisten schmerzte war der Gedanke an dich, Harry. Ich konnte einfach nicht sterben - du warst immer noch da, und ich hatte mir selbst und James geschworen, mich um dich zu kümmern. Ich dachte die ganze Zeit, dass das Schicksal doch nicht so grausam sein konnte, dir das zu nehmen, was einem Vater am nächsten kam. Der Gedanke machte mich wirklich krank vor Traurigkeit, aber er gab mir auch Kraft. Ich würde zurückkommen, egal was es kostete. Und dann begann ich, nach dem Rückweg zu suchen. Ich schwor mir, nicht aufzugeben, bevor ich ihn gefunden hatte."
Harrys Kehle wurde schon wieder eng und er schaute schnell weg. Er war nicht der einzige, den Sirius' Worte bewegt hatten: Mollys Augen blinkten, Ginny hatte sich mit Tränen in den Augen an Bill gelehnt, und Hermine hatte Rons Hand umklammert, obwohl keiner von beiden das bemerkt zu haben schien.
"Ich ging..." Sirius räusperte sich wieder.
"Lass dir Zeit", sagte Remus sanft.
"Ich ging weiter und weiter. Ich verlor jegliches Zeitgefühl. Es gab nur Dunkelheit, kein Zeichen von Tag oder Nacht. Ich wurde nie hungrig, und ich wurde nie müde. Es gab mal einen Muggelpoeten, der geschrieben hat, 'Die Zeit ist aus den Fugen'. Ich wusste nun, was er gemeint hatte. Die Zeit war wirklich aus den Fugen. Eigentlich fühlte es sich so an, als ob die Zeit überhaupt nicht existierte. Und dann, nach tausend Ewigkeiten, kamen die Stimmen wieder näher. Ich schrie und rief, aber niemand reagierte. Und sogar als die Stimmen schon sehr nahe waren, konnte ich sie nicht voneinander unterscheiden. Ich versuchte noch einmal, die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, aber als ich dieses Mal sprach, konnte ich noch nicht einmal meine eigenen Worte verstehen. Egal wie laut ich schrie oder wie deutlich ich sprach, alles war herauskam war ein monotones Flüstern, das dem, was ich von den anderen Stimmen hörte, ganz genau glich, unmöglich zu hören oder zu verstehen. Da verstand ich, dass ich wirklich tot war, oder zumindest in einem Zustand, der dem sehr nahe kam. Denn was ist der Tod, wenn nicht die Trennung von Körper und Seele ohne jede Möglichkeit, zurück zu kommen?"
Harry zuckte zusammen. Das waren auch Yehudiahs Worte gewesen.
"Zuerst wusste ich nicht, was ich tun sollte." Sirius lächelte schwach. "Ich meine, es gab nicht viel, was ich tun konnte, aber ich konnte mich nicht entscheiden, welchem Gefühl ich erlauben sollte, überhand zu nehmen - Angst, Wut, Trauer, Trostlosigkeit, Gleichgültigkeit? Wie soll man reagieren, wenn man herausfindet, dass man tot ist? Ich beschloss, keinem dieser Gefühle nachzugeben. Ich war besessen von dem Entschluss, die andere Seite des Schleiers zu finden. Doch als ich sie endlich fand, war es eine herbe Enttäuschung."
"Du hast den Schleier gefunden?" fragte Ron überrascht. "Aber ich dachte es sei unmöglich, zurückzugelangen!"
"Zum Schleier zu gelangen und auf die andere Seite zu gelangen sind zwei verschiedene Dinge, Ron", sagte Sirius. "Ich fand den Schleier schließlich, aber stellte fest, dass es unmöglich war, sich ihm nähern. Es war als ob es eine unsichtbare Barriere gäbe. Ich konnte ihn sehen, ich konnte sogar hindurchsehen - teilweise zumindest, und natürlich konnte ich nicht klar sehen -, aber ich kam nicht in seine Nähe. Ich versuchte es immer wieder, aber nach einer Weile musste ich aufgeben, da es sinnlos war. Ich versuchte zu schreien, jemanden in dem Raum anzusprechen, aber es war genauso wie vorher - meine Stimme verschmolz einfach mit denen der anderen, auf ein einfaches Flüstern reduziert. Ich blieb trotzdem, wo ich war. Wenigstens konnte ich etwas sehen, auch wenn es nur ein Raum im Zaubereiministerium war, den kaum jemand zu betreten schien. Ich hatte immer noch nicht ganz die Hoffnung aufgegeben, dass irgend jemand mich endlich hören und hier rausholen würde."
"Und du konntest nicht mit den anderen sprechen?" fragte Bill.
Sirius schüttelte den Kopf. "Ich dachte mir schließlich, dass das Teil unseres Fluchs war. Ich war völlig allein, und darüber hinaus von dem Wissen gequält, dass die Welt, die ich kannte, nur ein paar Schritte entfernt war, aber unmöglich zu erreichen. Da gab ich meiner Verzweiflung nach."
Remus legte eine Hand auf Sirius' Schulter, als dieser wieder inne hielt und auf den Boden starrte.
"Überspring den Rest", sagte er. "Sag uns was passiert ist, als du zurückgebracht wurdest."
Sirius nickte. "Wie ich schon sagte, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Als Harry mir sagte, dass ich drei Wochen lang fort gewesen war, konnte ich es gar nicht glauben. Mir war es einerseits natürlich wie eine Ewigkeit vorgekommen, aber andererseits, wenn ich versuchte objektiv zu bleiben, hatte ich angenommen, dass es eine Woche oder sogar weniger gewesen war. Aber die Zeit spielte dort keine Rolle. Nun, eines Tages war etwas anders. Ich sah zwei Personen in dem Raum jenseits des Schleiers und machte einen weiteren sinnlosen Versuch, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Sie hörten mich natürlich nicht. Aber ich beobachtete sie weiterhin. Einer von ihnen stand, und der andere sank plötzlich zu Boden, als ob er einschliefe."
"Das muss wohl ich gewesen sein", sagte Harry. "Ich hab dir doch gesagt, dass ich den wichtigsten Teil verschlafen habe."
Die anderen lachten, und sogar Sirius grinste.
"Der andere ging dann auf den Schleier zu, und ich spürte einen riesigen Hoffnungsstrahl in mir aufsteigen. Aber er kam näher und näher, und ich begann, Angst um ihn zu haben. Ich versuchte ihn zu warnen, aber er kam immer näher. Um ihn herum war ein Licht, sehr hell aber so weich, dass es meine Augen nicht blendete - obwohl ich für lange Zeit nur Dunkelheit gesehen hatte. Er kam näher und näher, und gerade als ich dachte, er würde hindurch fallen, verschwand er. Der Schleier bewegte sich wie in einer Brise, aber von ihm war keine Spur geblieben. Und dann fühlte ich den starken Drang, mich umzudrehen. Ich hatte das Gefühl, dass jemand mich rief, und ich drehte um und ging... schwebte... was auch immer ich tat... in die Richtung, in die es mich führte. Nach einer Weile sah ich eine sehr kleine leuchtende Gestalt in der Ferne auftauchen, und als wir uns einander näherten, wurde sie größer und stellte sich als ein Engel heraus."
"Yehudiah", flüsterte Harry.
"Der Engel", sagte Sirius und nickte. "Er hat mir seinen Namen nicht gesagt. Ich fragte ihn was er von mir wollte, und er sagte, er sei geschickt worden um mich zurückzubringen. Ich konnte es erst gar nicht glauben und bombardierte ihn mit Fragen. Er sagte nur, dass meine Cousine Bellatrix mein Leben beendet habe, bevor es hätte enden sollen, und dass sie damit dem Schicksal in die Quere gekommen sei. Deshalb sei mir die Möglichkeit gegeben worden, zurückzukommen - allerdings nur, wenn jemand für mich bat. Und der Engel sagte, jemand sei zu ihm gekommen und habe das getan. Ich wusste sofort, dass es Harry gewesen sein musste. Nun, und das ist es dann wohl, glaube ich... der Engel berührte mich, und auf einmal konnte ich meinen Körper wieder fühlen. Hinter dem Engel gab es eine lautlose Explosion von blauem Licht, und er verabschiedete sich und war verschwunden. Ich drehte mich um. Das blaue Licht erleuchtete den Bogengang, der plötzlich vor mir lag. Ich ging wieder auf festem Grund. Ich ging los, geradewegs auf den Schleier zu, und dieses Mal gab es keine Barriere. Er öffnete sich vor mir wie der Vorhang in einem Theater und ich ging einfach hindurch und fand mich in dem Raum im Ministerium wieder. Ich glaube, ich bin ein bisschen ausgeflippt - ich rannte herum, tanzte und brüllte und lachte wie verrückt. Und dann hörte ich jemanden meinen Namen sagen, drehte mich um und sah Harry. Nun... ihr kennt den Rest."
****
Eine Weile sagte niemand ein Wort. Dann stand Molly auf, ging zu Harry hinüber und nahm ihn in die Arme. Sie ließ ihn mindestens fünf Minuten lang nicht wieder los, aber Harry störte das nicht. Eigentlich war er froh darüber, denn er war drauf und dran, wieder zu weinen, und er hatte das Gefühl, dass er den größten Teil der Woche weinend verbracht hatte, und allmählich begann er, sich dafür zu schämen. Er wollte nicht, dass seine Freunde dachten, drei Wochen der Trauer hätten ihn in ein Weichei verwandelt.
Als Molly ihn losließ, hatte sich die Szene verändert. Die anderen standen um Sirius herum und versicherten ihm, dass sie unglaublich glücklich waren, dass er wieder da war.
Harry lächelte, als er Sirius' Blick auffing, und Sirius grinste zurück.
Arthur verließ plötzlich den Tisch und rannte nach oben. Harry grübelte, was ihm wohl eingefallen war, aber als er fünf Minuten später zurückkam, schüttelte er nur den Kopf als Harry Anstalten machte, den Mund zu öffnen und ihn zu fragen.
"Du wirst schon sehen", sagte er.
Harry - und alle anderen auch - sahen allerdings, was er gemacht hatte, denn ungefähr zwanzig Minuten später gab es ein Geräusch, als ob eine Windbö durch den Raum fegen würde, und aus etwas, das ein sehr kleiner Wirbelwind zu sein schien, trat Dumbledore heraus.
Arthur zwinkerte Harry zu, als der ihn ansah, und flüsterte, "Ich hab ihm eine Eule geschickt".
Sirius drehte sich zu Dumbledore um, der mit ausgestreckten Armen lächelnd zu ihm hinüberging.
"Sirius! Also ist es wahr!" Dumbledore nahm Sirius' rechte Hand zwischen seine beiden und hielt sie für einen Moment fest. "Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, dass es Harry möglich sein würde, zu dem Engel zu gelangen."
"Sie wussten es?" platzte Harry heraus. "Warum haben Sie mir nichts gesagt?"
Dumbledore wandte sich an ihn. "Das konnte ich nicht", sagte er. "Denn Yehudiah erhört nur die, die lang genug getrauert haben. Wenn ich dir sofort gesagt hätte, dass es eine Möglichkeit gibt, deinen Paten zurückzubringen, dann hättest du überhaupt nicht getrauert. Du wärst sogar glücklich gewesen, oder? Und dann hätte Yehudiah dich nicht rufen gehört. Nur die, die wirklich tief trauern, so tief, dass ihre Seelen langsam beginnen zu sterben, bekommen eine Chance, den Engel der Trauer zu sehen."
"Was die Seelen angeht", sagte Hermine plötzlich und lächelte. "Harry, willst du nicht mal kurz rüberkommen?"
Harry runzelte die Stirn, aber er tat wie geheißen. Hermine stellte sich vor ihn und untersuchte sein Gesicht gründlich.
"Deine Augen sind fast so grün wie vorher", sagte sie. "Nur noch eine ganz kleine Spur von Grau ist zu sehen. Ich schätze, die wird in ein paar Tagen verschwunden sein."
Harry, der seine Augen völlig vergessen hatte, grinste. "Es freut mich sehr, das zu hören", sagte er.
"Mich auch", sagte Remus, der gehört hatte, was Hermine gesagt hatte. "Ich hatte schon angefangen, dieses helle Blau meiner Augen zu hassen."
Harry sah zu ihm hoch. Remus lächelte. Das Blau seiner Augen hatte sich wieder vertieft; es schien Harry fast so, als ob sie von einem noch dunkleren Blau waren als vorher. Die vertraute Wärme war wieder da, und ohne nachzudenken legte Harry die Arme um Remus und drückte ihn an sich.
"Ich werde dir immer dankbar sein, weiß du", sagte Remus sanft. "Du hast den besten Freund zurückgebracht, den ich je hatte."
Harry spürte, dass er nicht zu antworten brauchte.
Er ließ Remus los und ging hinüber zu Sirius, der immer noch mit Dumbledore sprach. Sirius sah ihn an und lächelte.
"Wir haben gerade über dich gesprochen", sagte er, legte einen Arm um Harry und zog ihn an sich. "Ich habe Albus gesagt, dass ich nicht beabsichtige, dich jemals wieder allein zu lassen. Er wird mir irgend einen Kerker in Hogwarts finden müssen, wo ich schlafen kann, denn ich werde nicht nach Grimmauld Place zurückkehren, solange du in der Schule bist."
Dumbledore senkte den Blick und Harry sah seine Augen auf die altbekannte Weise funkeln.
"Weißt du, Sirius", sagte er nachdenklich, "ich glaube, ich habe da schon eine meiner kleinen Ideen."
Sirius' Geschichte
"Wie kommt es, dass keiner uns zum Haus gehen gesehen hat?" fragte Harry, als sie die Stufen zur Tür des Fuchsbaus hinaufstiegen.
"Vielleicht ist Molly gerade am Kochen", sagte Sirius grinsend. "Dann helfen sie ihr alle."
"Oder sie haben die Hoffnung bereits aufgegeben." Harry klopfte dreimal. "Ich freu mich schon so auf ihre Gesichter!"
Sirius sagte nichts, aber Harry bemerkte, dass sein rechter Fuß nervös auf den Boden trommelte.
Endlich ging die Tür auf. Harry erhaschte einen Blick auf Fred, der sie geöffnet hatte, und dessen Kinnlade nun herunter fiel.
"Harry... oh mein Gott... Sirius!" Fred, zum ersten Mal seit Harry ihn kannte, fehlten die Worte.
"So heiße ich", sagte Sirius, als Fred seinen Mund andauernd auf- und zuklappte, ohne ein Wort herauszubringen. "Schön dich zu sehen, George... nein, Moment, du bist Fred, richtig?"
Fred nickte und fand endlich die Sprache wieder.
"Oh mein Gott", sagte er. "Also hat Harry es wirklich geschafft, diesen Engel zu rufen... MOM! DAD! GEORGE! REMUS! SIE SIND WIEDER DA!!!"
Beide, Harry und Sirius, waren zusammengezuckt, als Fred so plötzlich zu schreien angefangen hatte. Einen Moment später gab es ein lautes Rumpeln hinten im Haus - der Rest der Weasleys, die die alte hölzerne Treppe herab kamen, vermutete Harry. Fred hatte sich zusammengerissen und schlug Harry auf die Schulter.
"Gut gemacht", sagte er und strahlte ihn an. Dann drehte er sich zu Sirius und wusste ganz offensichtlich nicht, was er tun oder sagen sollte. Er wollte gerade die Hand ausstrecken und die von Sirius schütteln, als Ron und George angerannt kamen und die Tür erreichten, dicht gefolgt von Bill, Hermine und Ginny. Arthur und Molly waren dahinter, und Remus hielt sich im Hintergrund.
Ron konnte nicht rechtzeitig anhalten und rannte in Fred hinein. Dabei verlor er selber die Balance, und beide Jungs fielen gegen Sirius, der sich schnell an der Tür festhielt, um nicht selbst hinzufallen. Er lachte. Einen Moment später kam auch George hinzu. Sirius zog sie alle in eine Bärenumarmung, die ihre Köpfe rot anlaufen ließ. Harry stand neben ihm und konnte nur noch grinsen. Als Sirius Ron und die Zwillinge losließ, warfen sich Ginny und Hermine in seine Arme. Harry drehte sich zu Ron, der nun zu ihm gekommen war.
"Mann, du hast hier ja ein ganz schönes Chaos verursacht", sagte Ron, der nicht zu grinsen aufhören konnte. "Schau dir Hermine an, sie hyperventiliert!"
"Ist ihr gutes Recht", sagte Harry. "Du hättest mich mal sehen sollen als er zurückgekommen ist. Ich hab mich wie ein Dreijähriger benommen."
"Natürlich hast du das", sagte Ron ohne weiteren Kommentar. "Ich weiß nicht wie ich reagieren würde, wenn ich Dad wiedersehen würde, nachdem er für tot erklärt wurde."
"Schau dir deine Mom an"; sagte Harry. Er deutete auf Mrs Weasley, die an Arthurs Schulter schluchzte. Sirius sprach mit Bill, aber als Remus herankam, schwieg er und sah seinen Freund an.
Harry konnte nicht hören was Remus sagte, aber er sah Tränen in seinen Augen, und auch Sirius schien um seine Fassung zu kämpfen. Remus redete immer noch, aber Sirius unterbrach ihn schließlich, indem er ihn fest in die Arme schloss. Harry war gerührt, und um sich selbst daran zu hindern schon wieder loszuheulen, drehte er sich schnell zu Ron um, der ebenfalls Sirius und Remus beobachtete.
"Das sind Freunde, was?" sagte er leise.
Ron nickte.
Mrs Weasley entdeckte Harry und rannte zu ihm hinüber. Immer noch weinend nahm sie ihn in die Arme und drückte ihn an sich. "Ich wusste, dass du ihn retten würdest", flüsterte sie. "Ich wusste es einfach... Harry, mein Lieber, du warst wunderbar!"
"Danke, Mrs Weasley..." Harry war etwas außer Atem.
"Nenn mich Molly", sagte Mrs Weasley. Sie beruhigte sich jetzt allmählich. "Das wollte ich dir schon seit Ewigkeiten sagen, Harry. ich hab dieses ständige 'Mrs' satt. Du bist für mich wie ein Sohn... es ist sehr komisch, wenn ein Sohn mich mit 'Mrs' anspricht."
"Alles klar, Molly." Harry lächelte. Mrs Weasley ließ ihn los und ging zurück zu Arthur, Bill, Remus und Sirius.
Hermine und Ginny kamen nun zu Harry und Ron. Beide strahlten.
"Oh Harry, ist das nicht wunderbar?" sagte Hermine. "Du hast ihn wirklich zurückgebracht..." Sie sprang von einem Fuß auf den anderen und schien unfähig, für eine Sekunde stillzustehen. "Es ist so wunderbar", wiederholte sie. "Ich könnte die ganze Welt umarmen. Sogar Malfoy."
"Das solltest du besser lassen", sagte Ron mit grimmigem Gesichtsausdruck.
"Keine Angst, Ron", sagte Hermine und lachte. "Er ist ja sowieso nicht hier. Und ich würde es mir zweimal überlegen, bevor ich ihn freiwillig anfasste. Ich bin nur einfach so FROH!"
Sie schlang beide Arme um Ron. Ron streckte automatisch seinen Arm aus und legte ihn ihr um die Schultern. Er zog sie näher zu sich.
"Wird Sirius uns erzählen, was mit ihm passiert ist?" fragte Ginny. "Kann er sich an alles erinnern?"
"An Teile davon", sagte Harry. "Er wollte mir zuerst gar nicht glauben, dass schon drei Wochen vergangen waren."
"Ich hoffe, es ist wirklich alles in Ordnung mit ihm", sagte Ginny.
"Sicher." Harrys Gedanken wanderten zurück zu der Unterhaltung mit Sirius auf dem Weg vom Dorf zum Fuchsbau. Er hatte gesagt, dass er jedem sofort sagen wollte, was er in Bezug auf sie fühlte, so dass er nie wieder würde bereuen müssen, etwas nicht gesagt zu haben. Gab es irgend etwas, was er seinen Freunden sagen wollte? Irgend etwas, was sie noch nicht wussten?
Er sah Ron und Hermine an, die immer noch sehr dicht zusammen standen, die Arme umeinander gelegt. Er bezweifelte, dass sie selbst wussten, was zwischen ihnen vorging. Er sah weg und fing Ginnys Blick auf. Sie lächelte, und Harry lächelte zurück.
"Komm her, Ginny", sagte er ohne groß nachzudenken und zog sie in seine Arme. Er spürte, wie Ginny sich an ihn schmiegte und war überrascht, wie richtig sich das anfühlte. Es unterschied sich so sehr von Cho Chang. Bei Cho war Harry immer nervös gewesen, weil er nicht wusste, was sie von ihm erwartete. Bei Ginny war alles einfach. Es gab keinen Grund, nervös zu werden. Es fühlte sich einfach... richtig an.
"Okay, Kinder, kommt ihr?" fragte Sirius in diesem Moment.
Harry wurde etwas rot und ließ Ginny los. Ron und Hermine wurden nicht rot, ließen sich aber hastig los.
Sirius lächelte. "Ich dachte nur, ihr würdet meine Geschichte auch gerne hören", sagte er. "Natürlich, wenn ihr andere Dinge zu tun habt..."
"Nein!" Die vier hatten alle zusammen geantwortet, und Sirius zuckte zusammen.
"Kein Grund mich anzuschreien", sagte er. "Also, dann gehen wir in die Küche, oder?"
Die anderen folgten ihm.
Als sie es alle irgendwie geschafft hatten, einen Platz am Tisch zu ergattern, drehten sich alle Gesichter zu Sirius um.
Sirius sah sie an. "Es ist schwierig, einen Anfang zu finden", sagte er.
Remus, der neben ihm saß, legte eine Hand auf seinen Arm. "Bist du sicher, dass du das schaffst, Sirius?" fragte er. "Uns erzählen was passiert ist, als du gestorben bist..."
"Ich bin nicht gestorben", sagte Sirius. "Nicht wirklich. Und wen doch, dann ist Sterben nicht das, wofür wir es immer gehalten haben."
Er räusperte sich. "Eigentlich gibt es nicht viel zu erzählen", sagte er nachdenklich. "Als Bellatrix mich mit ihrem Fluch traf, habe ich die Balance verloren und bin durch den Schleier gefallen. Es hat ewig gedauert; alles schien in Zeitlupe abzulaufen. Ich weiß noch, dass ich mir Sorgen darüber machte, auf dem Boden aufzuschlagen - seht ihr, ich dachte doch auch, dass ich einfach durch den Schleier fallen und auf dem Steinboden dieses Bogengangs auf der anderen Seite landen würde. Ich glaube, das dachten wir alle."
Harry nickte. Er wusste noch, wie er versucht hatte, durch den Schleier zu sehen und Sirius auf der anderen Seite zu entdecken.
"Der Fluch hatte mich nicht verletzt, aber ich dachte, ich würde mir ein, zwei Knochen brechen, wenn ich auf dem Boden aufschlug. Aber ich schlug nie auf."
Sirius hielt für einen Moment inne und starrte auf die Wand. Dann fuhr er fort.
"Es war ein sehr seltsames Gefühl. Zuerst dachte ich, ich müsste k.o. gegangen sein, weil ich einfach immer weiter und weiter fiel, ich weiß nicht wie tief. Um mich war gar nichts, nur Dunkelheit, kein fester Gegenstand, der an mir vorbeizog und mir zeigte, wie schnell ich fiel. Nach einer Zeit, die mir wie Stunden vorkam, begann ich, darüber nachzudenken, wo das hinführen sollte. Ich hatte immer noch nicht akzeptiert, dass das wirklich passierte, also versuchte ich, den Verlauf dieses vermeintlichen Traumes dadurch zu beeinflussen, dass ich mir sagte, 'Wach auf, Sirius, das ist doch bescheuert. Da ist eine Schlacht im Gange, und Menschen, die du liebst, sind darin verwickelt.' Es funktionierte nicht. Nach einer Weile hörte ich Stimmen. Zuerst war ich darüber erleichtert, weil ich dachte, ich würde jetzt aufwachen, aber ich fiel immer noch durch Dunkelheit. Ich konnte nichts sehen, nicht einmal meinen eigenen Körper. Und dann, als ich mich kneifen wollte um zu überprüfen, ob das passierte oder nicht, konnte ich meinen Körper nicht einmal spüren. Da war gar nichts. Zu dem Zeitpunkt bekam ich Angst, da ich ja nicht wusste, wo ich schließlich landen würde. Die Stimmen kamen allerdings immer näher, und ich begann, genauer hinzuhören. Ich konnte sie nicht voneinander unterscheiden, aber sie waren definitiv lauter als vorher. Es schien, als ob ich in ihre Richtung unterwegs war. Und dann begann ich mich zu sorgen, ob diese Leute mich bei der Dunkelheit überhaupt sehen konnten... außerdem würde ich, wenn mein Körper weg war, ja praktisch unsichtbar sein. Da versuchte ich, meinen Fall aufzuhalten, und zu meiner Überraschung funktionierte es. Ich fiel langsamer und langsamer, bis ich irgendwie in der Luft schwebte. Ich versuchte, mich in eine bestimmte Richtung zu bewegen, und auch das klappte. Es war wie das Schweben im Raum, nur ohne Körper. Mein Gehirn befahl meinen Beinen die ganze Zeit zu laufen, und ich bewegte mich auch wirklich, aber da war nichts, womit ich laufen konnte. So muss es sich anfühlen, wenn man ein Geist ist, oder zumindest so ähnlich. Ein Geist kann seine Gliedmaßen ja wenigstens noch sehen. Das konnte ich nicht. Zu diesem Zeitpunkt ging mir auf, dass ich vielleicht doch nicht träumte. Ich habe über Astralprojektion gelesen, also die Fähigkeit, den eigenen Körper zu verlassen, und ich dachte, dass es vielleicht so etwas in der Art war - dass ich es irgendwie geschafft hatte, meinen Körper unabsichtlich zu verlassen. Ich versuchte, in die Richtung zurückzugehen, aus der ich gekommen war, denn ich dachte, wenn ich einfach den gleichen Weg zurückging, würde ich meinen Körper finden und wieder hineinkommen. Aber mein Orientierungssinn war völlig dahin. Ich wusste nicht mehr, woher ich gekommen war; es gab kein Rechts oder Links oder Oben oder Unten. Nur das Nichts. Nachdem ich ein paar Stunden lang herumgeirrt war, machte ich eine Pause um nachzudenken. Die Stimmen hatten sich wieder entfernt, und ich beschloss, ihnen zu folgen. Wenn ich schon nicht zurück konnte, würde ich zumindest jemand anders finden, der mir vielleicht sagen konnte, was passiert war. Aber nachdem ich mindestens eine Ewigkeit lang gesucht und immer noch niemanden gefunden hatte, machte ich wieder eine Pause. Ich war weder müde noch hungrig, aber ich fühlte mich sehr unbehaglich. Ich begann darüber nachzugrübeln, ob ich überhaupt jemals wieder zurückkehren konnte."
Sirius hielt wieder inne und sah den Tisch entlang. Alle hörten mit gespannten Gesichtern zu. Hermines Mund stand etwas offen, Ginnys Augen waren so groß wie Untertassen, und Rons Hand hing in der Luft, als ob er sich an der Nase hatte kratzen wollen und dann vergessen, die Bewegung zu Ende zu führen. Harry erwiderte Sirius' Blick und glaubte, ein sehr kleines Lächeln in den Mundwinkeln seines Paten zu sehen, traurig und herzzerreißend. Als Sirius wieder sprach, klang seine Stimme heiser.
"Angst, Wut und Schmerz trafen mich wie ein Blitz. Ich wollte schreien. Ich musste irgendwie zurückgelangen, ich musste einfach. Ich war noch nicht bereit zu gehen; selbst wenn das nicht der Tod war, dann war es das ihm Ähnlichste, von dem ich je gehört hatte. Ich wollte unbedingt zu den anderen zurückkehren und meine Mission vollenden, tun, wofür ich gekommen war."
Sirius wandte sich an Harry.
"Was mich am meisten schmerzte war der Gedanke an dich, Harry. Ich konnte einfach nicht sterben - du warst immer noch da, und ich hatte mir selbst und James geschworen, mich um dich zu kümmern. Ich dachte die ganze Zeit, dass das Schicksal doch nicht so grausam sein konnte, dir das zu nehmen, was einem Vater am nächsten kam. Der Gedanke machte mich wirklich krank vor Traurigkeit, aber er gab mir auch Kraft. Ich würde zurückkommen, egal was es kostete. Und dann begann ich, nach dem Rückweg zu suchen. Ich schwor mir, nicht aufzugeben, bevor ich ihn gefunden hatte."
Harrys Kehle wurde schon wieder eng und er schaute schnell weg. Er war nicht der einzige, den Sirius' Worte bewegt hatten: Mollys Augen blinkten, Ginny hatte sich mit Tränen in den Augen an Bill gelehnt, und Hermine hatte Rons Hand umklammert, obwohl keiner von beiden das bemerkt zu haben schien.
"Ich ging..." Sirius räusperte sich wieder.
"Lass dir Zeit", sagte Remus sanft.
"Ich ging weiter und weiter. Ich verlor jegliches Zeitgefühl. Es gab nur Dunkelheit, kein Zeichen von Tag oder Nacht. Ich wurde nie hungrig, und ich wurde nie müde. Es gab mal einen Muggelpoeten, der geschrieben hat, 'Die Zeit ist aus den Fugen'. Ich wusste nun, was er gemeint hatte. Die Zeit war wirklich aus den Fugen. Eigentlich fühlte es sich so an, als ob die Zeit überhaupt nicht existierte. Und dann, nach tausend Ewigkeiten, kamen die Stimmen wieder näher. Ich schrie und rief, aber niemand reagierte. Und sogar als die Stimmen schon sehr nahe waren, konnte ich sie nicht voneinander unterscheiden. Ich versuchte noch einmal, die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, aber als ich dieses Mal sprach, konnte ich noch nicht einmal meine eigenen Worte verstehen. Egal wie laut ich schrie oder wie deutlich ich sprach, alles war herauskam war ein monotones Flüstern, das dem, was ich von den anderen Stimmen hörte, ganz genau glich, unmöglich zu hören oder zu verstehen. Da verstand ich, dass ich wirklich tot war, oder zumindest in einem Zustand, der dem sehr nahe kam. Denn was ist der Tod, wenn nicht die Trennung von Körper und Seele ohne jede Möglichkeit, zurück zu kommen?"
Harry zuckte zusammen. Das waren auch Yehudiahs Worte gewesen.
"Zuerst wusste ich nicht, was ich tun sollte." Sirius lächelte schwach. "Ich meine, es gab nicht viel, was ich tun konnte, aber ich konnte mich nicht entscheiden, welchem Gefühl ich erlauben sollte, überhand zu nehmen - Angst, Wut, Trauer, Trostlosigkeit, Gleichgültigkeit? Wie soll man reagieren, wenn man herausfindet, dass man tot ist? Ich beschloss, keinem dieser Gefühle nachzugeben. Ich war besessen von dem Entschluss, die andere Seite des Schleiers zu finden. Doch als ich sie endlich fand, war es eine herbe Enttäuschung."
"Du hast den Schleier gefunden?" fragte Ron überrascht. "Aber ich dachte es sei unmöglich, zurückzugelangen!"
"Zum Schleier zu gelangen und auf die andere Seite zu gelangen sind zwei verschiedene Dinge, Ron", sagte Sirius. "Ich fand den Schleier schließlich, aber stellte fest, dass es unmöglich war, sich ihm nähern. Es war als ob es eine unsichtbare Barriere gäbe. Ich konnte ihn sehen, ich konnte sogar hindurchsehen - teilweise zumindest, und natürlich konnte ich nicht klar sehen -, aber ich kam nicht in seine Nähe. Ich versuchte es immer wieder, aber nach einer Weile musste ich aufgeben, da es sinnlos war. Ich versuchte zu schreien, jemanden in dem Raum anzusprechen, aber es war genauso wie vorher - meine Stimme verschmolz einfach mit denen der anderen, auf ein einfaches Flüstern reduziert. Ich blieb trotzdem, wo ich war. Wenigstens konnte ich etwas sehen, auch wenn es nur ein Raum im Zaubereiministerium war, den kaum jemand zu betreten schien. Ich hatte immer noch nicht ganz die Hoffnung aufgegeben, dass irgend jemand mich endlich hören und hier rausholen würde."
"Und du konntest nicht mit den anderen sprechen?" fragte Bill.
Sirius schüttelte den Kopf. "Ich dachte mir schließlich, dass das Teil unseres Fluchs war. Ich war völlig allein, und darüber hinaus von dem Wissen gequält, dass die Welt, die ich kannte, nur ein paar Schritte entfernt war, aber unmöglich zu erreichen. Da gab ich meiner Verzweiflung nach."
Remus legte eine Hand auf Sirius' Schulter, als dieser wieder inne hielt und auf den Boden starrte.
"Überspring den Rest", sagte er. "Sag uns was passiert ist, als du zurückgebracht wurdest."
Sirius nickte. "Wie ich schon sagte, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Als Harry mir sagte, dass ich drei Wochen lang fort gewesen war, konnte ich es gar nicht glauben. Mir war es einerseits natürlich wie eine Ewigkeit vorgekommen, aber andererseits, wenn ich versuchte objektiv zu bleiben, hatte ich angenommen, dass es eine Woche oder sogar weniger gewesen war. Aber die Zeit spielte dort keine Rolle. Nun, eines Tages war etwas anders. Ich sah zwei Personen in dem Raum jenseits des Schleiers und machte einen weiteren sinnlosen Versuch, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Sie hörten mich natürlich nicht. Aber ich beobachtete sie weiterhin. Einer von ihnen stand, und der andere sank plötzlich zu Boden, als ob er einschliefe."
"Das muss wohl ich gewesen sein", sagte Harry. "Ich hab dir doch gesagt, dass ich den wichtigsten Teil verschlafen habe."
Die anderen lachten, und sogar Sirius grinste.
"Der andere ging dann auf den Schleier zu, und ich spürte einen riesigen Hoffnungsstrahl in mir aufsteigen. Aber er kam näher und näher, und ich begann, Angst um ihn zu haben. Ich versuchte ihn zu warnen, aber er kam immer näher. Um ihn herum war ein Licht, sehr hell aber so weich, dass es meine Augen nicht blendete - obwohl ich für lange Zeit nur Dunkelheit gesehen hatte. Er kam näher und näher, und gerade als ich dachte, er würde hindurch fallen, verschwand er. Der Schleier bewegte sich wie in einer Brise, aber von ihm war keine Spur geblieben. Und dann fühlte ich den starken Drang, mich umzudrehen. Ich hatte das Gefühl, dass jemand mich rief, und ich drehte um und ging... schwebte... was auch immer ich tat... in die Richtung, in die es mich führte. Nach einer Weile sah ich eine sehr kleine leuchtende Gestalt in der Ferne auftauchen, und als wir uns einander näherten, wurde sie größer und stellte sich als ein Engel heraus."
"Yehudiah", flüsterte Harry.
"Der Engel", sagte Sirius und nickte. "Er hat mir seinen Namen nicht gesagt. Ich fragte ihn was er von mir wollte, und er sagte, er sei geschickt worden um mich zurückzubringen. Ich konnte es erst gar nicht glauben und bombardierte ihn mit Fragen. Er sagte nur, dass meine Cousine Bellatrix mein Leben beendet habe, bevor es hätte enden sollen, und dass sie damit dem Schicksal in die Quere gekommen sei. Deshalb sei mir die Möglichkeit gegeben worden, zurückzukommen - allerdings nur, wenn jemand für mich bat. Und der Engel sagte, jemand sei zu ihm gekommen und habe das getan. Ich wusste sofort, dass es Harry gewesen sein musste. Nun, und das ist es dann wohl, glaube ich... der Engel berührte mich, und auf einmal konnte ich meinen Körper wieder fühlen. Hinter dem Engel gab es eine lautlose Explosion von blauem Licht, und er verabschiedete sich und war verschwunden. Ich drehte mich um. Das blaue Licht erleuchtete den Bogengang, der plötzlich vor mir lag. Ich ging wieder auf festem Grund. Ich ging los, geradewegs auf den Schleier zu, und dieses Mal gab es keine Barriere. Er öffnete sich vor mir wie der Vorhang in einem Theater und ich ging einfach hindurch und fand mich in dem Raum im Ministerium wieder. Ich glaube, ich bin ein bisschen ausgeflippt - ich rannte herum, tanzte und brüllte und lachte wie verrückt. Und dann hörte ich jemanden meinen Namen sagen, drehte mich um und sah Harry. Nun... ihr kennt den Rest."
****
Eine Weile sagte niemand ein Wort. Dann stand Molly auf, ging zu Harry hinüber und nahm ihn in die Arme. Sie ließ ihn mindestens fünf Minuten lang nicht wieder los, aber Harry störte das nicht. Eigentlich war er froh darüber, denn er war drauf und dran, wieder zu weinen, und er hatte das Gefühl, dass er den größten Teil der Woche weinend verbracht hatte, und allmählich begann er, sich dafür zu schämen. Er wollte nicht, dass seine Freunde dachten, drei Wochen der Trauer hätten ihn in ein Weichei verwandelt.
Als Molly ihn losließ, hatte sich die Szene verändert. Die anderen standen um Sirius herum und versicherten ihm, dass sie unglaublich glücklich waren, dass er wieder da war.
Harry lächelte, als er Sirius' Blick auffing, und Sirius grinste zurück.
Arthur verließ plötzlich den Tisch und rannte nach oben. Harry grübelte, was ihm wohl eingefallen war, aber als er fünf Minuten später zurückkam, schüttelte er nur den Kopf als Harry Anstalten machte, den Mund zu öffnen und ihn zu fragen.
"Du wirst schon sehen", sagte er.
Harry - und alle anderen auch - sahen allerdings, was er gemacht hatte, denn ungefähr zwanzig Minuten später gab es ein Geräusch, als ob eine Windbö durch den Raum fegen würde, und aus etwas, das ein sehr kleiner Wirbelwind zu sein schien, trat Dumbledore heraus.
Arthur zwinkerte Harry zu, als der ihn ansah, und flüsterte, "Ich hab ihm eine Eule geschickt".
Sirius drehte sich zu Dumbledore um, der mit ausgestreckten Armen lächelnd zu ihm hinüberging.
"Sirius! Also ist es wahr!" Dumbledore nahm Sirius' rechte Hand zwischen seine beiden und hielt sie für einen Moment fest. "Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, dass es Harry möglich sein würde, zu dem Engel zu gelangen."
"Sie wussten es?" platzte Harry heraus. "Warum haben Sie mir nichts gesagt?"
Dumbledore wandte sich an ihn. "Das konnte ich nicht", sagte er. "Denn Yehudiah erhört nur die, die lang genug getrauert haben. Wenn ich dir sofort gesagt hätte, dass es eine Möglichkeit gibt, deinen Paten zurückzubringen, dann hättest du überhaupt nicht getrauert. Du wärst sogar glücklich gewesen, oder? Und dann hätte Yehudiah dich nicht rufen gehört. Nur die, die wirklich tief trauern, so tief, dass ihre Seelen langsam beginnen zu sterben, bekommen eine Chance, den Engel der Trauer zu sehen."
"Was die Seelen angeht", sagte Hermine plötzlich und lächelte. "Harry, willst du nicht mal kurz rüberkommen?"
Harry runzelte die Stirn, aber er tat wie geheißen. Hermine stellte sich vor ihn und untersuchte sein Gesicht gründlich.
"Deine Augen sind fast so grün wie vorher", sagte sie. "Nur noch eine ganz kleine Spur von Grau ist zu sehen. Ich schätze, die wird in ein paar Tagen verschwunden sein."
Harry, der seine Augen völlig vergessen hatte, grinste. "Es freut mich sehr, das zu hören", sagte er.
"Mich auch", sagte Remus, der gehört hatte, was Hermine gesagt hatte. "Ich hatte schon angefangen, dieses helle Blau meiner Augen zu hassen."
Harry sah zu ihm hoch. Remus lächelte. Das Blau seiner Augen hatte sich wieder vertieft; es schien Harry fast so, als ob sie von einem noch dunkleren Blau waren als vorher. Die vertraute Wärme war wieder da, und ohne nachzudenken legte Harry die Arme um Remus und drückte ihn an sich.
"Ich werde dir immer dankbar sein, weiß du", sagte Remus sanft. "Du hast den besten Freund zurückgebracht, den ich je hatte."
Harry spürte, dass er nicht zu antworten brauchte.
Er ließ Remus los und ging hinüber zu Sirius, der immer noch mit Dumbledore sprach. Sirius sah ihn an und lächelte.
"Wir haben gerade über dich gesprochen", sagte er, legte einen Arm um Harry und zog ihn an sich. "Ich habe Albus gesagt, dass ich nicht beabsichtige, dich jemals wieder allein zu lassen. Er wird mir irgend einen Kerker in Hogwarts finden müssen, wo ich schlafen kann, denn ich werde nicht nach Grimmauld Place zurückkehren, solange du in der Schule bist."
Dumbledore senkte den Blick und Harry sah seine Augen auf die altbekannte Weise funkeln.
"Weißt du, Sirius", sagte er nachdenklich, "ich glaube, ich habe da schon eine meiner kleinen Ideen."
