Disclaimer:
Ich bekomme hierfür kein Geld, mein Lohn sind eure Reviews *g*. Die meisten Figuren sind von Tolkien geliehen!
Anmerkung der Autorin:
Staying alive! Boromir mag ich zu gerne, ich konnte den Gedanken, dass er wirklich tot ist nicht verkraften...
Inhalt:
Die Gemeinschaft zerbricht und Boromir fällt im Kampf. Er wird von seinen Freunden auf dem Anduin bestattet.
Doch er ist nicht tot und ein glücklicher Zufall will es, das er vor den Wasserfällen gerettet wird. Aber als Boromir erwacht, kann er sich an nichts erinnern. Wird er ein neues Leben beginnen, oder gelingt es dem Sohn Gondors, seine Vergangenheit zu finden?
Hauptpersonen:
Boromir!! Lithon, Eronos, Nias... und auch einige bekannte Charaktere tauchen mal auf.
Kälte… Schmerz… Angst… Verwirrung…. Dunkelheit… Tiefe Dunkelheit, undurchdringlich, allumfassend!
"Sieh nur! Das kleine Boot dort vorne… es wird die Rauros Fällle hinabstürzen! Hm. Aber es sitzt niemand darin! Es ist leer!" Eronos blickte auf das kleine Boot. Lithon trat neben seinen Freund und blickte ebenfalls angestrengt auf den Anduin hinaus. Schnell griff er nach seinem Bogen und einem Pfeil, an dessen Ende er ein langes Seil band. Das Boot war relativ dicht am Ufer und sie hatten noch eine Chance, es heran zu ziehen - wenn er gut traf. "Nicht leer?" Eronos blickte seinen Freund fragend an. "Zu tief im Wasser!" murmelte dieser und richtete sich wieder auf. "Ich weiß nicht, was in dem Boot ist, aber wenn es den Wasserfall hinunterstürzt, werden wir es auch nicht erfahren!" Mit diesen Worten schickte er den Pfeil los und tatsächlich traf er sein Ziel gut. "Guter Schuss!" rief Eronos bewundernd und zog bereits an dem Seil. Mit vereinten Kräften zerrten sie das kleine Boot ans Ufer. "Hast du es?" "Ja. Sieh doch. Der Mann…. Ist er tot?" der kräftige Junge Mann beugte sich über das kleine Boot und seine kundige Hand tastete nach dem Hals des Mannes, der in dem Boot lag. "Sieht so aus…. Nein! Warte!" Eronos hob die Lider des Mannes behutsam an und blickte ihm in die Augen, seine Faust trommelte einige male kräftig gegen den Brustkorb des Liegenden. Mit einem lauten Atemzug und einem gequälten Stöhnen kehrte der Mann ins Leben zurück. "Er lebt noch! Schnell… sonst verlieren wir ihn wirklich!" Mit vereinten Kräften wurde der Bewusstlose aus dem Boot gehoben, welches sofort abtrieb und in wenigen Augenblicken den Wasserfall hinab stürzen würde.
"Wie meinst du das? Er lag in einem Boot und trieb den Anduin hinunter? Wer würde denn so etwas tun?" "Er war fast tot, als wir ihn herausgefischt haben.. vermutlich wurde er ein wenig zu früh bestattet… aber ohne eure Hilfe, würden auch wir ihn jetzt zu Grabe tragen!" Lithon blickte auf den Mann hinunter, der nun versorgt war und auf einem Lager in einem der Zelte lag. "Es ist ein Wunder dass er überhaupt noch am Leben war." Murmelte der hochgewachsene Elb neben ihm. Die dunklen, langen Haare seines Freundes fielen diesem ins Gesicht und etwas genervt fuhr er mit der blutigen Hand über seine Stirn. "Er ist noch lange nicht über dem Berg!" seufzend beugte sich der Elb über den Bewusstlosen. "Drei Pfeile… und dennoch am Leben!" Fassungslosigkeit schwang in der Stimme des Heilkundigen mit.
Das Fell, welches den Eingang des Zeltes verhangen hatte, wurde zur Seite gezogen und ein weiterer Elb trat ein. "Elladan. Es ist gut. Ich bin ausgeruht und konnte mich waschen. Jetzt werde ich an seinem Bett wachen, Bruder. Geh und ruhe ebenfalls. Und du, Lithon. Auch dir würde Schlaf ganz gut tun. Geht. Ich bleibe hier!" Der Elb nickte seinem Bruder zu. "Er ist noch lange nicht sicher… pass auf ihn auf, Elrohir." "Ich weiß." Elladan und Lithon verließen das Zelt und Elrohir nahm seinen Platz an der Seite des Mannes ein. Seine scharfen Augen wachten über jede Regung, über jeden Atemzug und seine Ohren lauschten voller Anspannung, ob sich etwas änderte. Lange hatten sie um das Leben des schwer verletzten gekämpft. Und mit etwas Glück würde der Mann tatsächlich überleben. Wer er war, woher er kam und was geschehen war, wusste niemand hier. " Bei der Gnade der Valar… Ich weiß, er ist ein Mensch. Doch ich flehe euch an, zeigt Erbarmen! Lasst unseren Kampf gegen den Tod nicht vergebens sein!"
Wärme... Licht… war dies der Ort, an den die Seelen der Menschen gelangten? Nein, das konnte nicht sein… der Schmerz… er war noch immer da… warum sollte er im Tod noch Schmerzen fühlen? War er etwa noch am Leben? Boromir versuchte die Augen zu öffnen, versuchte, etwas zu sagen… Durst… er verspürte Durst… er musste etwas trinken! Die kleinste Regung ließ ihn aufstöhnen. Es gelang ihm, die Augen zu öffnen. Noch immer schien ihm, als hinge ein dunkler Schleier vor ihm, doch deutlich erkannte er das flackernde Licht eines Feuers. Er erschrak, als plötzlich ein Gesicht vor ihm auftauchte und ihn aufmerksam musterte. Worte erklangen… sanfte Worte. Doch er verstand ihre Bedeutung nicht. Was war nur geschehen?
Elladan fuhr sofort hoch, als er das Flackern der Lider bemerkte. Seit drei Nächten hielten er oder sein Bruder ständig Wache am Bett des Menschen. Die Wunden hatten sich nicht entzündet, alleine das grenzte schon an ein Wunder. Dennoch war es noch nicht überstanden, denn Menschen lagen nach schweren Verletzungen oft in einem Zustand, dem Tode ähnlicher als dem Leben und nur selten war einer aus solch einem Zustand wieder erwacht. Doch dieser Mann… Er erwachte! Es war ein Wunder, doch es geschah tatsächlich. Die Lider des Kriegers flackerten und seine Hand bewegte sich leicht. Ein Stöhnen entrang sich seinen Lippen und er wandte den Kopf leicht zur Seite. Elladan erkannte, dass er etwas zu sagen versuchte. Obgleich er nichts hörte, wusste der Elb sofort, wonach es dem Mann verlangte. Er nahm eine Schale mit Wasser und richtete den Verwundeten behutsam ein wenig auf. Langsam legte er die Schale an die Lippen des Mannes und kippte die Flüssigkeit sachte in seinen leicht geöffneten Mund. Mühsam schluckte der Fremde, doch seine Züge entspannten sich ein wenig. Es tat ihm also gut.
Nach wenigen Schlucken des kühlen Wassers legte der Elb seinen Patienten vorsichtig wieder zurück in die Kissen, sorgsam darauf bedacht, ihm nicht mehr Schmerz zuzufügen, als unbedingt notwendig war. Die Augen des Mannes blickten seinen Pfleger voller Dankbarkeit an, doch auch Unverständnis und Angst konnte der Elb in ihnen erkennen. Dennoch war Elladan froh, denn es gab ihm Anlass zur Hoffnung, dass der Fremde erwacht war. Kaum lag er wieder in den weichen Kissen, als der Mann auch schon wieder die Augen schloss. Am Ende seiner Kräfte. Er sank in einen tiefen und traumlosen Schlaf. In einen Schlaf der Genesung, wie Elladan wusste.
"Er wird genesen!" Elladan blickte seinen Bruder mit einem zufriedenen Lächeln an, als dieser das Zelt betrat. Elrohir sah auf den Schlafenden Mann hinunter. "War er wach?" "Ja. Vor einer Stunde etwa. Ich habe ihm zu trinken gegeben. Er schläft jetzt ganz ruhig. Ich denke, er wird es schaffen." Elrohir nickte. "Das freut mich ebenso wie dich. Dennoch werde ich jetzt bei ihm bleiben. Geh hinaus, Bruder, und gönn dir eine Pause." "Bis später!" Elladan erhob sich und verließ das Zelt. Er streckte sich ausgiebig, erleichtert, die Verantwortung für einige Zeit nicht auf seinen Schultern lasten zu wissen.
"Wie steht es um den Mann?" Halbarad blickte den jungen Elben forschend an. Elladan neigte ehrfürchtig den Kopf. "Guten Abend, Halbarad. Ich freue mich, dir mitteilen zu können, dass der Mann wohl das schlimmste überstanden hat. Ich denke, er wird wieder genesen." Halbarad nickte. "Ich bin froh, dass ihr gerade bei uns wart, als er gefunden wurde. Die Heilkünste der Elben sind nun mal besser, als unsere eigenen. Wird er wieder vollständig genesen?" Sorge schwang in der Stimme des Dunadan mit. Elladan zog die Stirn in Falten. "Ich kann es noch nicht sagen. Er war wach, aber nur kurz und nach wie vor ist der Mann geschwächt. Reden können wir wohl noch nicht so bald mit ihm. Es tut mir leid, dass ich nichts besseres berichten kann." Der große Mann lächelte leicht. "Es ist schon gut, was du mir jetzt berichten kannst. Hoffen wir, dass es ihm rasch besser geht… so grausam es auch klingen mag… ich möchte wissen, was passiert ist, wer er ist." Der Mann blickte auf das Zelt. "Ich verstehe dich nur zu gut. Auch ich wüsste gerne, wogegen er gekämpft hat. Wir müssen uns aber noch gedulden." "Ich danke dir, Elladan. Nun will ich dich nicht länger stören. Ich würde lügen, behauptete ich, du sähest müde oder abgekämpft aus, nach wie vor strahlst du und wirkst ausgeruht. Doch denke ich auch einem Elben tut Ruhe nach einer durchwachten Nacht gut." Elladan lächelte. "Die Ohren hätte ich dir in Elbenform gebracht, hättest du behauptet, ich sähe schlecht aus!" scherzte der Elb. Doch er nickte dem Mann zu und machte sich auf den Weg zu seinem Schlafplatz. Für Wahr. Er war müde Die Sorge um den Mann lastete noch immer schwer auf seinem Gemüt.
Tag um Tag zog in das Land, doch für Boromir hatte Zeit keine Bedeutung. Der Schlaf war sein Freund und seine Erlösung, denn wenn er schlief, ließen die Schmerzen nach und auch die quälenden Gedanken und bruchstückhaften Erinnerungen konnte er dann zurück drängen, vergessen. Er war nur selten wach, doch längst hatte er begriffen, dass er nicht tot war. Drei oder vier Gesichter waren ihm mittlerweile bekannt, die Gesichter derer, die sich seiner annahmen. Er bekam zu trinken und stärkende, nahrhafte Suppen wurden ihm liebevoll eingeflößt. Langsam kehrte die Kraft in seinen Körper zurück. Sehr langsam. Doch Boromir beschloss, dass es nun endlich an der Zeit war, ein paar Fragen zu stellen.
"Wo bin ich?" Leise kamen die Worte über die Lippen des Mannes. "Ihr seid in Rohan, mein Freund. In Ost Emnet. Unweit der Rauros Fälle. Wie fühlt ihr euch?" Der Mann schluckte und richtete sich dann vorsichtig auf. Lithon und Elrohir beeilten sich, um dem immer noch geschwächten Menschen zu Hilfe zu eilen. Dankbar ließ er sich die Kissen zurecht schütteln, während ein kraftvoller Arm seinen Oberkörper stützte. "Wer seid ihr?" fragte der Fremde nun weiter. "Mein Name ist Elrohir. Ich bin der Sohn von Elrond, dem Halbelben. Herr über Bruchtal. Und dies hier," er deutete auf Lithon, "ist Lithon, ein Mensch, wie ihr. Ein Dunadan so denn euch dies ein Begriff ist." "Dunadan.. ja.." der Mann nickte. Elrohir setzte sich zu dem Menschen ans Bett. "Welcher Tag ist heute?" kam schon die nächste Frage. "Heute ist der 2. März des Jahres 3019 im dritten Zeitalter der Sonne." Der Mann nickte nur schwach. Sein Blick glitt zu den weißen Tüchern, die seine Brust bedeckten. "Was ist passiert?" Lithon trat näher an das Bett heran. "Das wollten wir euch fragen. Ich kann euch nur sagen, was am 26. Februar und seit jenem Tag geschehen ist. Doch nicht heute. Ihr seid zu schwach. Schlaft. Ruht euch aus und kommt wieder zu Kräften."
Weitere Gestalten betraten das Zelt. Boromir blickte sich um. Seine Augen nahmen einen gehetzten Ausdruck an und deutlich spiegelte sich Frucht auf seinem Gesicht wieder. Ein großer Mann trat nun an sein Bett, weit älter als der recht junge Lithon und blickte ihn forschend an. "Wie fühlt ihr euch?" Besorgnis klang deutlich in den Worten mit. Bormir entspannte sich ein wenig. Ganz offensichtlich hatten diese Männer ihm geholfen. Von ihnen drohte ihm wohl keine Gefahr. Zumindest hoffte er es. "Schwach… verwirrt… müde…" gab er leise zur Antwort.
"Das ist nur zu verständlich. Ein Wunder ist es, dass ihr am Leben und wach seid. Ruht euch aus. Doch zuvor erlaubt mir eine Frage. Wer seid ihr?" "Ich bin…. Mein Name ist…" Der Fremde richtete sich mit einem Ruck auf. Elladan und Elrohir hielten ihn zurück. "Ganz ruhig. Es ist noch zu früh für euch, um aufzustehen. Ihr seid zu schwach." Ganz deutlich erkannten die Umstehenden in den Augen des Mannes die Verzweiflung, die von ihm Besitz ergriff. Er wusste es nicht. Er kannte die Antwort nach seiner Herkunft, seinem Namen nicht. Und diese Tatsache ängstigte ihn. "Beruhigt euch und schlaft. Über solche Fragen werden wir ein anderes Mal nachdenken. Ruht nun!" die sanften Stimmen der Elben wirkten tatsächlich beruhigend auf den Menschen und Stöhnend vor neuen Schmerzen, sank er in die Kissen zurück. Elladan strich die hellen Haare aus der Schweißnassen Stirn seines Patienten. "Lanthir soll euer Name sein, bis wir eure wahre Herkunft wissen. Wasserfall, denn von dort seid ihr zu uns gekommen. Nun ruht euch aus, Lanthir. Die Antworten werden folgen. Doch nicht heute!" Eronos und Lithon nickten den drei anderen zu. Sie würden hier bleiben und über Lanthir wachen, denn Halbarad hatte etwas mit Elronds Zwillingen zu besprechen. Leise verließen diese das Zelt, in dem der Fremde bereits wieder in einen erholsamen Schlaf glitt.
"Er erinnert sich nicht. Doch sein Kopf ist nicht verwundet. Woran mag es liegen?" Halbarad blickte die Zwillinge fragend an. "Er lag im Schlaf des Todes... nur wenige erwachen wieder aus diesem Zustand. Womöglich hat es damit zu tun, dass er vergessen hat, wer er ist. Wir müssen sehen, was er überhaupt noch weiß und was er alles vergessen hat." Elladan wandte den Blick zurück zu dem Zelt, in dem der Verwundete lag. Sein Bruder nickte nachdenklich. "Wir werden sehen. Womöglich ist sein Gedächtnisverlust nur von kurzer Dauer. Er ist gerade erst erwacht, er war beinahe tot... geben wir ihm etwas Zeit!" Halbarad seufzte leise. "Wir werden sehen" meinte er schließlich.
"Es ist an der Zeit, aufzubrechen!" meinte der Mann nach kurzer Pause leise zu den Zwillingen. "Führ wahr. Zu lange schon haben wir gezögert. Aragorn braucht unsere Hilfe!" "Er ist bei Lithon und Eronos in guten Händen. Wir können nicht länger warten!" Halbarad hatte den besorgten Blick Elladans bemerkt. Nun wandte der Elb den Kopf zu dem Mann. "Ich weiß. Doch zu gerne wüsste ich, wem wir das Leben gerettet haben… wer weiß, ob wir von unserem Ausflug zurück kehren werden." Halbarad lachte bitter. "Es ist zumindest ein guter Grund, um sich vorzunehmen, wieder zurück zu kehren." Meinte er und seine Gedanken glitten zu jenen Männern, die er nach Helm's Klamm entsandt hatte. Nichts wusste er von ihnen. Und er hoffte, dass viele von ihnen unbeschadet zurück kehren würden. Nicht alle würden überleben, kam es tatsächlich zu einem Kampf. Das war dem Anführer nur zu klar.
Kritik? Vorschläge? Anmerkungen? Immer her damit! :o) Aber ihr müsst schnell sein... *g* die Story sprudelt nahezu aus mir heraus! ;o)
