So, es hat zwar eine Weile gedauert, aber hier bin ich wieder. Meine Schreibblokade hab ich einigermaßen überwunden. Und dann war ich war ein wenig mit Mary-Sue beschäftigt. Ich hoffe, euch gefällts.

~KAPITEL 6~

~EINTRAG 4~

Heute Morgen, als ich noch mehr oder weniger geschlafen hatte (Ich hatte eine schreckliche Nacht. Mir war heiß, ich hatte Kopfweh und mein Bein tat weh), kamen auf einmal die Zwillinge ins Zimmer gestürzt. Jetzt weiß ich also, was Legolas mit ihnen gemacht hat. Ihr Anblick hat mich für alle meine nächtlichen Qualen entschädigt.

Ich hab mich köstlich amüsiert. Sie hatten graue Haare! Und wenn ich nicht wüsste, dass Elben keine grauen Haare bekommen können, hätte ich ihnen glatt abgenommen, sie wären alt geworden. Ich meine, sie sind alt. Lass mich mal rechnen. Sie sind im Jahr 130 des Dritten Zeitalters geboren, jetzt haben wir 2954, das macht also Summa summarum 2825! Aber ich muss sagen, es steht ihnen eigentlich gar nicht so schlecht. Es ist sozusagen altersgemäß. Als ich ihnen das gesagt hatte, haben sie mich nur finster angestarrt. Sie sind wirklich sauer, wenn sie nicht versuchen, mit mir zu streiten. Ich hab's nicht gewagt zu lachen. Weißt du was passieren würde wenn ich lache? Dann würden sie bestimmt sofort zu Legolas gehen und ihm sagen, dass ich auch an dem Plan beteiligt war. Und Valar, das möchte ich auf keinen Fall. Ich bin mit meinen schwarzen Haaren vollkommen zufrieden.

Sie haben sich also selbst eingeladen, bei mir zu frühstücken und Elladan hat die Idee gehabt, dass die beiden jetzt eine Weile hier bleiben und mir Gesellschaft leisten. Aber ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ich meine ich mag sie, ich mag sie sogar sehr, aber ich finde, sie sollten sich in der nächsten Zeit lieber etwas von Legolas fernhalten. Und Legolas kommt auf jeden Fall.

Elladan ist ganz an dem interessiert, was ich hier schreibe.

"Ich schreibe meine unwürdigen Gedanken rein. Solche, die die Zeit nicht wert sind. Fragen über das Sein, über Sinn oder Unsinn."

Dann haben sie sich hingesetzt und ich kann noch ein wenig in Ruhe schreiben.

Ich denke, also bin ich. Ich denke also darüber nach, warum ich als Mensch und nicht als Elb geboren wurde. Und Elben machen mehr Unsinn als Sinn, wie ich schon oft genug gesagt habe. Und dass ich meine Familie aus Elben besteht. Warum ich es immer bin, der verletzt oder krank ist, warum alles schief geht, was schief gehen kann.

Ich schreibe aber lieber über mich weiter: Ich kam also zu den Elben als ich zwei Jahre alt war. Ich bekam sogar einen neuen Namen - Estel. Meine Identität wurde geheim gehalten, denn der Feind sucht die Erben Isildurs um sie zu vernichten. Ab dem Zeitpunkt, an dem ich alt genug war darüber nachzudenken, habe ich darüber nachgedacht, wer mein Vater war. Ada hat aber immer gesagt ich solle warten, bis ich älter bin. Du kannst dir ja nicht vorstellen, wie es dir geht wenn du immer gesagt bekommst, dass du nicht alt genug bist. Und mit sechzehn fühlst du dich sowieso für alles alt genug. Aber diese Frage hatte mich ja schon viel länger gequält. Wenn ich jetzt zurückblicke, bin ich eigentlich ganz froh, dass ich von all dem noch nichts wusste. Als Erbe Isildurs kommt ja eine große Verantwortung auf dich zu. Ich spreche Sindarin genauso gut wie Westron, mit Quenya komme ich auch zurecht. Ich kann fast so gut Bogen schießen wie Legolas und ich schlage Glorfindel im Schwertkampf. Als Waldläufer muss man mit allem umgehen können. Bogen, Schwert, Speer, Dolch, Wurfmesser... Ich bin also wie ein Elb aufgewachsen, aber das bedeutet nicht, dass ich verweichlicht bin. Aber es ist seltsam, ich lebe bei Elben, bin aber keiner, aber ich muss noch sehr viel über die Wege der Menschen lernen. Ich gehe zwischen zwei Welten.

Elladan und Elrohir tuscheln gerade irgend etwas. Sie hecken einen Plan aus. Aber das Allergemeinste ist, dass sie es in MEINEM Zimmer tun, es aber MIR nicht verraten. Ich fühle mich schlecht, ich habe Kopfweh, mein Bein tut immer noch weh, aber das Schlimmste ist, ich sterbe vor Neugierde.

"Was macht ihr da, Elladan?" frage ich also, nachdem ich ihnen eine Weile zugesehen habe.

"Wir machen einen Generalstreik." bekomme ich als Antwort. "Und der wird so lange dauern, bis das Zeug aus unseren Haaren raus ist."

"Und danach?" frage ich weiter, "Was habt ihr danach vor?"

"Ada hat uns verboten, irgend etwas zu machen." sagt nun Elrohir. "Aber das weiß Legolas nicht. Wir lassen ihn einfach im Glauben, das wir jederzeit zuschlagen könnten. Das macht ihn hoffentlich ordentlich nervös."

"Das ist alles, mehr habt ihr nicht? Ihr wart auch schon mal kreativer." meine ich.

"Wenn dir etwas einfällt das wir machen können, ohne dass wir Adas Rache auf uns ziehen, dann sag's ruhig, wir sind ganz Ohr, kleiner Bruder." Das war wieder Elladan.

"Er sagt, er wolle keine *Familienfehde*. Das wäre das erste Mal, dass er so etwas sagt. Auf einmal findet er es so wichtig, dass er ein Prinz ist. Weder wir noch er nehmen solche Streiche persönlich. Es kommt eben alles wieder so zurück, wie man es gibt."

Ich nicke und überlege. Familienfehde, was ist das jetzt wieder für ein Quatsch. Nach all dem, was wir zusammen erlebt haben, sind wir schon fast eine Familie. Elben sind wirklich seltsame Wesen, und Elrond ist ein perfektes Beispiel dafür. Einmal hat er Humor und nimmt unsere Taten leicht, ein anderes Mal reagiert er dann so. Wenn Legolas und ich zusammen sind, geht gewöhnlicherweise alles schief, was schief gehen kann. Trotzdem dürfen wir immer wieder zusammen etwas unternehmen. Und dann verbietet Ada uns auf einmal harmlose Streiche.

Darüber denke ich also nach, als es klopft. Es ist Curundil, der uns das Frühstück bringt. Ich habe gesehen, wie er sich beherrschen muss, als er Elladan und Elrohir sieht. Zu Curundils Glück scheinen letztere aber nichts zu bemerken.

Wir sitzen hier also zu dritt in meinem Zimmer und essen schweigend. Die beiden sind wirklich verzweifelt, stelle ich fest, während ich mir ein Honigbrötchen in den Mund schiebe. Ich liebe diese Brötchen über alles. O, Valar, jetzt fange ich schon an über essen zu sprechen/schreiben. Mir ist langweilig. Ich habe wirklich tolle Gesellschaft hier. Wenigstens kommt Legolas nach dem Frühstück. Die Begegnung wird spannend und ich kann mich glücklich schätzen, dass ich sie miterleben darf. *Freu*.

Also, ich mach dann mal Schluss.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Keine fünf Minuten später ging die Tür auf und ein sehr gut gelaunter Legolas kam herein.

"Einen wunderschönen guten Morgen, Stri..." er unterbrach sich, als er Elrohir und Elladan, und damit auch sein Werk bei Tageslicht sah und lächelte. "Guten Morgen, habt ihr beide gut geschlafen?"

Die Zwillinge grinsten. "Was meinst du damit?" fragte Elrohir. "Wünscht du uns einen guten Morgen, oder meinst du, dass dies ein guter Morgen ist, egal ob wir wollen oder nicht. Meinst du, dass es dir heute gutgeht, oder dass es ein Morgen ist, an dem man gute Laune haben muss?"

Vom Bett konnte eindeutig ein ziemlich kindisches Kichern vernommen werden.

Legolas antwortete nicht gleich, entschied sich dann aber für ein: "Es ist ein wunderbarer Morgen, mir geht es gut, und ich hoffe, euch auch."

"Will er darauf jetzt eine ehrliche Antwort?" murmelte Aragorn und verschränkte die Arme vor der Brust. Nur hatte er das gute Hörvermögen der Elben vergessen. Die anderen im Raum hatten ihn natürlich gehört und konnten ein Grinsen nicht unterdrücken.

"Natürlich will ich das, du bist doch mein bester Freund. Ich bin ja wegen dir hergekommen, und nicht wegen denen." Er zeigte mit dem Daumen auf Elronds Söhne.

"Mir geht es blendend und ich habe sehr gute Laune." sagte Aragorn mit soviel Sarkasmus in seiner Stimme, wie er aufbringen konnte. "Seit der Prinz aus dem Düsterwald uns mit seiner Anwesenheit beglückt hat, ist mein Kopfweh wie verschwunden."

Die drei Elben im Raum brachen in Gelächter aus.

"Ach Estel, das ist wirklich zu gut. Aber weißt du was? Ich glaube, ich weiß was dir fehlt. Es ist ganz natürlich, dass du dich so fühlst, es ist ja immer so, wenn du verletzt bist. Du brauchst einfach frische Luft!" sagte Elrohir.

"Wenn diese Farbe aus unserem Haar weg ist, können wir ja zusammen etwas machen. Vielleicht jagen, oder einfach nur ein Ritt durch die Wälder. Es ist wirklich schade, dass es nicht früher geht, aber Elrohir und ich sind jetzt gezwungen im Haus zu bleiben. Da kommt mir eine Idee! Warum bleiben wir nicht die ganze Zeit hier um dir Gesellschaft zu leisten." schlug Elladan vor. Dabei verschwieg er, dass er das gleiche schon einmal vorgeschlagen hatte, und es mehr für Legolas als für Aragorn war.

"Das ist eine tolle Idee mein lieber Bruder, aber wir sollten vorher Estel fragen." zu Aragorn gewandt, "Also Estel, was meinst du dazu?"

"Sehr gut, und Legolas könnte auch gleich hierbleiben! Ihr seid heute wirklich nett zu mir." antwortete Angesprochener."

Legolas ließ sich mit einem Seufzer auf den dritten Sessel fallen und streckte seine Beine von sich. In den Zimmern von Aragorn, Elladan, Elrohir und Legolas' Gästezimmer standen immer drei Sessel. Einmal hatte sich Legolas verletzt und als Elrond kam um nach ihm zu sehen, fand er Aragorn im Sessel und die Zwillinge auf dem Teppich schlafend vor. Daraufhin wurden besagte Zimmer mit drei Sesseln ausgestattet, die seit damals ziemlich oft genutzt wurden.

Die Zwillinge grinsten erst sich und dann Legolas an.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Elrohir's Frage kommt von Gandalf aus dem Hobbit.

Gebt mir ein Review. ^_^